Forum: /dev/null Modellbauer: welcher LiPo-Akku hat die höchste Entladerate?


von Amper hochskillen (Gast)


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Hi Leute, ich bin auf der Suche nach einem (LiPo+, evtl. auch LiFePo4-) 
Akku, dessen genaue Kapazität, Haltbarkeit usw. recht egal ist, der 
jedoch so schnell wie möglich seine Energie abgeben kann, ohne sich 
dabei selbst den Löwenanteil als Erwärmung zu gönnen. Also viel 
tatsächliche Leistung in sehr kurzer Zeit, z.B. 20 Sekunden oder 
weniger.

Man liest ja allerorten was von hohen Entladeraten, z.B. 50C, 100C, usw. 
Andererseits liest man auch, daß das meistens einfach nicht stimmt, bzw. 
bei vielen Akkus der Innenwiderstand in Wahrheit so hoch ist, daß die 
Spannung bei z.B. 100C enorm einbricht. Das brächte mir nichts, brauche 
tatsächliche Leistung am Ausgang.
Kennt sich jemand mit diesen Akkus aus, und kann sagen, welche in diesem 
Punkt tatsächlich mit die Besten sind?

Idealerweise wäre es ein sehr kleiner Akku mit nur z.B. 15g oder so, 
aber das ist recht nebensächlich. Ich kann die Anwendung je nach 
verfügbarem Akku relativ frei skalieren.

Vielen Dank für eventuelle Tips.

von downskiller (Gast)


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Amper hochskillen schrieb:

> Vielen Dank für eventuelle Tips.

Sonys US18650VTC6 hat ~2kW/kg

von Amper hochskillen (Gast)


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downskiller schrieb:
> ~2kW/kg

Li-Ion scheiden ganz aus, die haben vergleichsweise gar keine 
Entladerate.

LiFePo4 evtl. grad noch so, aber LiPo sind wohl besser.


Genau genommen geht es um die höchste kurzzeitige (reale) 
Leistungsabgabe im Vergleich zum Gewicht. Oder anders gesagt, das Ding 
müsste in Sekunden leergesaugt werden können, aber dabei auch z.B. 80% 
seiner Energie abgeben.


Darf teuer sein, kurzlebig, oder sonstewas für Schwächen haben, es geht 
um Sekunden höchster Leistung bei geringstem Gewicht.

von John P. (brushlesspower)


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Spontan fallen mir 2 Hersteller ein

SLS Lipo Shop
Roaringtop


Bei beiden würde ich auf die angegebene C Rate vertrauen.

Ob es nun aber für deine Anwendung passt? müsste man sicherlich 
ausprobieren.

von Stromer (Gast)


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Wieviel Strom der Akku liefert hängt auch von der Kapazität ab. Wenn 
dein LiPo eben nur 50C kann, du aber 100C benötigst, schalte einfach 
zwei Zellen parallel.

von Bernd K. (prof7bit)


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Stromer schrieb:
> schalte einfach
> zwei Zellen parallel.

"geringstem Gewicht" hat er gesagt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Bernd K. schrieb:
> Stromer schrieb:
>> schalte einfach
>> zwei Zellen parallel.
>
> "geringstem Gewicht" hat er gesagt.

Mit 2*C/2 geht das einigermaßen in diese Richtung.

von Bernd K. (prof7bit)


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Percy N. schrieb:
>>> schalte einfach
>>> zwei Zellen parallel.
>>
>> "geringstem Gewicht" hat er gesagt.
>
> Mit 2*C/2 geht das einigermaßen in diese Richtung.

Naja, doppeltes Gewicht halt. Und ungenutzte Kapazität.

Denn 2*C/2 == C, also nichts gewonnen.

: Bearbeitet durch User
von foobar (Gast)


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In 20 Sekunden leerlutschen? Da würd ich eher in Richtung Supercap 
schauen ...

von Bernd K. (prof7bit)


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Wurden eigentlich schon konkrete Zahlen genannt? Zu speichernde Energie? 
Zu erbringende Leistung?

von Percy N. (vox_bovi)


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Bernd K. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>>>> schalte einfach
>>>> zwei Zellen parallel.
>>>
>>> "geringstem Gewicht" hat er gesagt.
>>
>> Mit 2*C/2 geht das einigermaßen in diese Richtung.
>
> Naja, doppeltes Gewicht halt. Und ungenutzte Kapazität.
>
> Denn 2*C/2 == C, also nichts gewonnen.

Sorry, Denkfehler meinerseits:
Entladerate halbiert sich ja auch ...

von Mike J. (linuxmint_user)


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Schau mal nach "LiTop" die konnte man glaube ich mit 35C entladen, die 
kann man aber nicht bei geringen Temperaturen betreiben, da der 
Innenwiderstand schon bei 0°C relativ hoch ist.

Für 100*C nimm halt drei Stück. Ich habe da bei einer Messung eine 
Krokodilsklemme kurzgeschlossen und gleich gesehen dass dort ein 
Kurzschluss existiert weil die Klemme nach einer Sekunde geglüht hat. 
(bei der Messung war also weder der Akku-Innenwiderstand, noch die 
Zuleitungen das schwächste Glied, sondern die Stahl-Klemme)

Bei niedrigen Temperaturen sind LiPo-Zellen die beste Wahl.

von foobar (Gast)


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> Schau mal nach "LiTop" die konnte man glaube ich mit 35C entladen, [...]
> Für 100*C nimm halt drei Stück.

Du kannst soviel Zellen nehmen wie du willst, es bleibt bei 35C.

Diese "Einheit" C gibt nur an, wie schnell du die Zelle entladen kannst 
bzw willst (1C = 1 Stunde, 2C = 1/2 Stunde, 60C = 1/60 Stunde = 1 
Minute, usw). Auch wenn du mehrere Zellen beliebig zusammenklemmst, 
schneller bekommst du sie dadurch auch nicht leer - es erhöht sich nur 
die entnehmbare Leistung und Energie. Die gewünschten 20s Entladezeit 
entsprechen 180C - mir sind keine Zellen bekannt, die das schaffen. 
Kondensatoren hingegen, mit ihrer vergleichsweise geringen Kapazität, 
haben damit keine Probleme.

von Andreas Rückert (Gast)


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von Bernd K. (prof7bit)


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Andreas Rückert schrieb:
> 
https://hobbyking.com/en_us/turnigy-nano-tech-ultimate-7500mah-2s2p-90c-hardcase-lipo-pack-roar-brca-approved.html
>
> 90c Dauerlast...

Ja klar, die überbieten sich gegenseitig mit den Angaben auf der 
Packung.
Hier zum Beispiel 175C
https://www.maxamps.com/graphene-lipo-1450-4s-battery
Die hat auch schon viel Hype bekommen weil ein paar bekannte 
FPV-Rockstars mal vor laufender Kamera damit geflogen sind. Obs stimmt, 
keine Ahnung, hab auf die Schnelle keinen wirklichen Test gefunden.

: Bearbeitet durch User
von Amper hochskillen (Gast)


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Danke, Leute!


Bernd K. schrieb:
> Hier zum Beispiel 175C

So in der Liga wäre super, wenn das denn der Wahrheit entspräche.

Habe mir mal ein paar Videos dazu angesehen. Die belasten diese Akkus 
abwechselnd mit so ganz grob übern Daumen 15-120C. Wobei die 120C 
vielleicht 10-20% der Zeit genutzt werden. Anschließend ist die Rede von 
einem sehr sehr warmen Akku. Das wäre schlecht, denn leider müsste der 
Akku bei meiner Anwendung dauerhaft laufen, da ich nach dem Einschalten 
keinen Einfluss mehr habe. Soll ein ultra-ultraleichtes Fluggerät 
werden, das aber funktionsbedingt (noch) einen sehr geringen Auftrieb je 
Watt hat. Ein Funkschalter für diese Ströme käme aufgrund des Gewichts 
kaum in Frage. Dafür würde es genügen, wenn das Konstrukt auch nur 
einmalig abhebt, und zur Not sogar gleich danach der Akku abraucht.

Anhand der Videos gehe ich davon aus, daß der Akku bereits bei 
vielleicht 60C dauerhaft Probleme bekäme.


Wie gesagt geht es allein um das Verhältnis entnehmbare 
Leistung/Gewicht. Alles andere ist schietegal, allenfalls würde ein 
großer Akku das Fluggerät unnötig vergrößern/verteuern. 50mAh oder so 
würden reichen, gibt's aber kaum.

von LiPo-Ultrafire (Gast)


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Amper hochskillen schrieb:

>> Hier zum Beispiel 175C
..
> Anschließend ist die Rede von
> einem sehr sehr warmen Akku. Das wäre schlecht, denn leider müsste der
> Akku bei meiner Anwendung dauerhaft laufen, da ich nach dem Einschalten

Definiere dauerhaft..

3600/175 = 20571 ms

von Mike J. (linuxmint_user)


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foobar schrieb:
> Du kannst soviel Zellen nehmen wie du willst, es bleibt bei 35C.

Das ist mir schon klar, er braucht eigentlich nur einen Akku der 
genügend Strom liefert damit sein Gefährt abheben kann und scheinbar 
darf der Akku auch nicht so schwer sein weil dann das Eigengewicht des 
Flugobjektes zu groß wird.

Wenn die Energie so ein Problem darstellt, dann könnte er vielleicht 
einen kleinen Benzin-2-Takt-Motor nutzen anstatt eines elektrischen.

Einen Akku der das 160-fache seines Schnell-Ladestroms (0,02C ist 
normal, 1C ist der Schnellademodus) liefert, so einen Akku gibt es 
nicht. Wenn er einen Kondensator nutzt, dann ist das Gewicht wieder viel 
zu hoch, also gibt es keine andere Möglichkeit und er muss es irgend wie 
anders zu realisieren.

von Amper hochskillen (Gast)


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Es ist tatsächlich so, daß das Fluggerät vielleicht 15g wiegen wird, der 
Akku aber 30. Und das wäre schon bei real angenommenen 175C der Fall.
Wenn ich nur von z.B. 60C ausgehe, muss der Akku schnell noch viel 
schwerer werden.

So vielleicht 3-5 Sekunden sollte es schon fliegen. Supercaps scheiden 
da vermutlich aus, Polymerelkos oder sowas wohl auch.
Was noch eine Idee wäre, den Lipo-Akku nur z.B. auf 1/3 aufladen, und 
ihn dann einfach brachial überlasten. So daß er zwar mit der Effizienz 
in die Knie geht, aber die entstehende Wärme dennoch nicht mehr reicht, 
ihn zu zerstören. Leider kann man so zwar noch höhere Ströme annehmen, 
aber die Leistung steigt dabei ja auch kaum noch, da die Spannung schon 
drastisch einbricht. Wie viel da möglich ist, keine Ahnung...
Werde vielleicht einfach mal ein paar Akkus testen, ganz so teuer sind 
sie ja nicht. Irgendwo draußen und geschützt, so daß selbst im 
schlimmsten Fall nichts passieren kann.

von Bernd K. (prof7bit)


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Amper hochskillen schrieb:
> Es ist tatsächlich so, daß das Fluggerät vielleicht 15g wiegen wird, der
> Akku aber 30. Und das wäre schon bei real angenommenen 175C der Fall.
> Wenn ich nur von z.B. 60C ausgehe, muss der Akku schnell noch viel
> schwerer werden.
>
> So vielleicht 3-5 Sekunden sollte es schon fliegen.

Mich würde ja mal brennend interessieren was das für ein Fluggerät 
werden soll. Wozu die extrem hohe Leistung bei so kurzer Flugzeit? Was 
für Motoren und Propeller sollen da drauf die bei so kleinem Gewicht 
mehrere Kilowatt Leistung noch halbwegs sinnvoll umsetzen können und was 
machst Du wenn Du bei dieser brachialen Leistung und dem winzigen 
Gewicht eigentlich nach 3 Sekunden schon längst Überschall erreicht 
haben müsstest, das aber prinzipiell nicht geht weil die Propeller und 
die ganze Konstruktion das nicht zulassen und es sich stattdessen lieber 
in seine Bestandteile zerlegt?

Und wie landest Du? Mit Fallschirm?

Hast Du schon mal über einen Raketenantrieb nachgedacht? Das erscheint 
mir irgendwie passender für so einen irrwitzigen 
Kurzstrecken-Flugkörper, die Militärs nehmen auch Raketen um ihre 
Granaten so schnell wie möglich von A nach B zu bekommen.

Erzähl doch mal ein bisschen was! Warum kannst Du nicht einfach 
langsamer und dafür länger fliegen um die selbe Strecke zurückzulegen? 
Das wäre viel effizienter.

: Bearbeitet durch User
von Erik (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> extrem hohe Leistung bei so kurzer Flugzeit

Rakete?

Bernd K. schrieb:
> Was
> für Motoren und Propeller

Wo hat er denn etwas von Propellern geschrieben?

Bernd K. schrieb:
> Raketenantrieb

Er könnte einfach einen Nagel in den LiPo treiben und die Verbrennung 
als Schub nutzen. :-D

von Bernd K. (prof7bit)


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Erik schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Was
>> für Motoren und Propeller
>
> Wo hat er denn etwas von Propellern geschrieben?

Er wills elektrisch antreiben, das hab ich zumindest so verstanden, da 
hab ich automatisch an Propeller gedacht. Es soll auch nur 15g wiegen, 
was für ein elektrisches Überschalltriebwerk soll er da stattdessen 
einbauen?

Oder implizierst Du daß er die Leistung nur für die Beleuchtung braucht 
und es gar nichts mit dem Antrieb zu tun hat?

: Bearbeitet durch User
von Amper hochskillen (Gast)


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Ja, sagen wir einfach, es soll ne Drohne werden, die einen 
selbstgebauten LED-Flakscheinwerfer trägt...;-)


Was bringt es, dazu mehr zu verraten? Ich hätte die Wahl. Entweder, ich 
lasse es zu, daß ihr mich auslacht. Oder ich erkläre an sicher 10 
Punkten, wie man ähnliche Konstruktionen drastisch verbessert. Das käme 
am Ende aber wieder mal einer kompletten Bauanleitung gleich. Hatte aber 
vor, meine Ideen selbst in die Realität umzusetzen. Oder es zumindest zu 
versuchen.


Bernd K. schrieb:
> Und wie landest Du? Mit Fallschirm?

Das Teil hat eine ähnliche Dichte wie ein Luftballon. Und ein 
wesentliches Konstruktionsteil ist tatsächlich ein mit Luft gefüllter 
Hohlkörper.

von Amper hochskillen (Gast)


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...mit kalter Luft, falls jetzt jemand denkt, es soll ein elektrischer 
Heißluftballon werden...

von Bernd K. (prof7bit)


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Amper hochskillen schrieb:
> Was bringt es, dazu mehr zu verraten?

Ist es außerhalb Deiner Vorstellungskraft daß es den Leuten hier 
bedeutend weniger Spaß macht in einem Thread sich über anderer Leute 
Probleme den Kopf zu zerbrechen (oder besser gesagt zu spekulieren) wenn 
der Fragesteller die potentiellen freiwilligen Hilfesteller nicht mal 
für würdig befindet zumindest grob in den Plan eingeweiht zu werden und 
dann auch noch so einen blöden Spruch ablässt um sie ohne Begründung 
abzukanzeln?

Außerdem besteht die durchaus erhebliche Wahrscheinlichkeit daß wir es 
hier wieder mal mit dem guten alten XY-Problem zu tun haben, also 
womöglich sowieso alles reine Zeitverschwendung falls zutreffend. 
Ausschließen kann man das jedenfalls nicht solange man das eigentlich zu 
lösende Problem nicht kennt.

Also am besten Du löst Dein Geheimprojekt ganz für Dich alleine im 
stillen Kämmerlein und erzählst keiner Menschenseele was davon! Wenn Du 
Hilfe brauchst nimmst Du ein Ingenieurbüro unter Vertrag und lässt die 
eine NDA unterzeichnen.

Gute Nacht.

: Bearbeitet durch User
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