Hallo, laut IPC-6012C müssen Leiterplattenhersteller folgende Toleranzen gewährleisten: Leiterbahnbreite min. 80% (kein max-Wert?) Leiterbahnabstand max. 30% Reduzierung (kein min-Wert?) Maximale bzw. minimale Toleranzen fehlen und die vorgebenen Toleranzen sind recht weit gefaßt. Wenn ich eine Leiterplatte mit möglichst genauem Wellenwiderstand benötige, wie gehe ich dann vor? Ich will mich nicht auf den Hersteller verlassen, indem ich ihm eine 'impedanzkontrollierte Fertigung' vorgebe. Stattdessen würde ich am liebsten Leiterbahnbreite, -höhe, ggf. Abstand sowie Material möglichst genau vorgeben. Aber mit den genannten Toleranzen und damit einhergehenden Geometrieabweichungen bin ich schnell weg von der gewünschten Impedanz. Sprecht Ihr das individuell mit dem Fertiger ab oder was ist das beste Vorgehen?
Erstmal nachsehen, was der Hersteller an Toleranzen garantiert und wenn die genau genug sind, zu den Bedingungen bestellen. Wenn nicht, umsehen wer das glaubwürdig besser kann. Wenn das nicht geht oder alternativ dazu einfach nachfragen.
Ich sehe, du willst auf Coplanare Wellenleiter hinaus. Ja, die gehen nicht bei den Billiganbietern. Ist halt so. Aber Stripline auf duennen Leiterplatten, dh 0.8mm, gehen.
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ja, koplanare Leitungen und Mikrostreifenleitungen. Aber das ist kein Problem der Billiganbieter, denn alle Anbieter beziehen sich auf die IPC.
> Sprecht Ihr das individuell mit dem Fertiger ab oder was ist das beste
Vorgehen?
Man fragt bei dem Fertiger einen Lagenaufbau(Stackup) an. Dafür
spezifiziert man seine Wünsche bezüglich Material, Lagenzahl und
Impedanzen.
Beispiel: Auf "top" eine 50Ohm-Leitung mit ca. 20mil Breite. Über das
Leiterplattenmaterial hat man schon vorher mit dem
Leiterplattenhersteller diskutiert. Man möchte ja nur Materialen nehmen
mit denen der Hersteller gute Erfahrungen gemacht hat.
Im Stackup-Document steht dann die Leiterbahnbreite mit der du die 50Ohm
Leitungen legen sollst. Außerdem steht da die Impedanz-Toleranz +/-10%.
Wenn du engere Toleranzen haben willst, musst du verhandeln. Neistens
geht geht da nichts genaueres. Wenn du Glück hast lässt er sich
vielleicht für mehr Geld auf +/-7% ein.
Um diese Leiterbahnbreite zu berechnen, hat der Hersteller falls
notwendig die Kupferauslastung der betroffenen Lagen geschätzt. Wenn
dein Design(Gerberdaten) dann bei ihm einschlägt schaut er sich die
tatsächliche Kupferauslastung an. Eventuell korrigiert er dann die
Breite der 50OHm-Leitung im Gerber-Editor. Deshalb ist es wichtig, dass
du mit der Leiterbahnbreite die im Stackup steht auch die
50Ohm-Leitungen verlegst. Ansonsten findet er die nicht und schreibt dir
er hätte keine 50Ohm-Leitungen gefunden und wie er jetzt weitermachen
soll. Damit hat man schnell einen Tag verloren.
Markus schrieb: > Aber das ist kein Problem der Billiganbieter, denn alle Anbieter > beziehen sich auf die IPC. Nein. Unsere Lieferanten beziehen sich auf unser Kaufteil-Lastenheft. Und weisen das sogar in einem Erstmusterprüfbericht nach. Wir fordern bei 35µ Kupfer meistens +/-20 µm für Leiterbahnen und -40/+20 µm für Abstände. Das konnte bisher jeder einhalten, sowohl europäische Express- als auch asiatische Serienlieferanten. Der Billig-Chinese wo ich privat bestelle hat natürlich andere Regeln. BTW: Für impedanzkontrollierte Leiterbahnen kann man am Nutzenrand auch Teststrukturen vorsehen (lassen), die der Hersteller dann regelmäßig nachmisst. Kostet aber extra.
Markus schrieb: > Ich will mich nicht auf den Hersteller > verlassen Das musst du aber und das eben mit ihm absprechen.
Markus schrieb: > Wenn ich eine Leiterplatte mit möglichst genauem Wellenwiderstand > benötige, wie gehe ich dann vor? Dann nimmst du nicht billigstes FR4, sondern ein Material, z.B. von Rogers, dessen Eigenschaften vom Hersteller garantiert werden, oder sogar Keramik.
>Markus schrieb: > Wenn ich eine Leiterplatte mit möglichst genauem Wellenwiderstand > benötige, wie gehe ich dann vor? So ganz nebenbei ... die meoglichst genaue Impedanz bringt ? Daraus kann man dann allenfalls auch ableiten, was das "moeglichst" in Zahlen bedeutet. Meist wissen die Leute dann nicht was ein Filter macht, und was mit dem nicht-durchgehenden Anteil passiert. Was geschieht an einem nichtlinearen Element, zB an einem Halbleiter, Mixer, ...
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