Forum: Fahrzeugelektronik Erste Autobahn-Testfahrten mit Oberleitungs-Hybrid-Lkws


von Kloni (Gast)


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Hallo,

gestern Abend war es so weit, um 21.30 Uhr begannen die ersten 
Testfahrten von speziellen Lastwagen mit Stromabnehmern:

"Am Dienstagabend war erstmals ein Oberleitungs-Hybrid-Lkw auf der 
Oberleitungstrasse unterwegs. Zunächst werde nun auf Testfahrten 
geprüft, ob alles richtig funktioniere. Weil er anfangs nur 
Schrittgeschwindigkeit fahren kann, wurden die Tests auf der 
normalerweise dicht befahrenen A5 im Abschnitt zwischen dem Frankfurter 
Flughafen und Darmstadt in die Abend- und Nachtstunden gelegt."

"Von Mitte 2019 an sollen Speditionen mit den speziellen Fahrzeugen die 
auf beiden Autobahnseiten je fünf Kilometer lange Strecke mit 
Oberleitung nutzen. Mit der von Siemens gebauten Anlage wird das 
Zusammenspiel von Oberleitungs-Hybrid-Lkw mit den anderen Fahrzeugen im 
Verkehr getestet."

"E-Lastwagen können während der Fahrt ihre Batterien aufladen, um nach 
Verlassen der Autobahn möglichst lange mit Strom fahren zu können. Die 
Fahrzeuge müssen während der Autobahnfahrt nicht auf der 
Oberleitungsspur bleiben, sie können sich etwa zum Überholen abkoppeln 
und anschließend wieder ankoppeln."

https://heise.cloudimg.io/bound/640x640/q70.png-lossy-70.webp-lossy-70.foil1/_www-heise-de_/imgs/71/2/1/3/5/7/3/4/soicmol201428-08_300dpi-66d8974335fe6a13.jpg

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Elektromobilitaet-Erster-Lkw-auf-Oberleitungs-Teststrecke-unterwegs-4234152.html

von Gtx F. (gtx-freak)


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Kloni schrieb:
> Die
> Fahrzeuge müssen während der Autobahnfahrt nicht auf der
> Oberleitungsspur bleiben, sie können sich etwa zum Überholen abkoppeln
> und anschließend wieder ankoppeln...

DAS hätten die mal lieber VERHINDERN sollen....

von Kloni (Gast)


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Möchte mal sehen, wie das funktionieren soll: Wenn der LKW zum Überholen 
ausschert, muss er sich vom "Saft" trennen. Dadurch fehlt urplötzlich 
Leistung und es wird das allseits bekannte Elefantenrennen beginnen, wo 
der E-LKW am Ende absaufen wird.

In dem Zusammenhang würde mich interessieren, ob das An- und Abkoppeln 
von der Oberleitung manuell oder automatisch erfolgt.

von Kloni (Gast)


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Was ich auch gewagt finde: Der E-LKW muss sauber die Spur halten. Fährt 
er mal einen Meter nach links oder rechts, wird er seinen Stromabnehmer 
beschädigen und möglicherweise die ganze Oberleitung mit runter reißen.

https://heise.cloudimg.io/bound/640x640/q70.png-lossy-70.webp-lossy-70.foil1/_www-heise-de_/imgs/71/2/1/3/5/7/3/4/soicmol201428-08_300dpi-66d8974335fe6a13.jpg

von (prx) A. K. (prx)


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Kloni schrieb:
> Möchte mal sehen, wie das funktionieren soll: Wenn der LKW zum Überholen
> ausschert, muss er sich vom "Saft" trennen. Dadurch fehlt urplötzlich
> Leistung

Die Oberleitung zieht nicht den LKW, sondern versorgt Antrieb und 
Puffer-Akku mit Strom. Laut Beschreibung an anderer Stelle ist das ein 
serieller Hybrid, d.h. wenn der Strom ausgeht, liefert ein 
Dieselgenerator den Strom. Die Antriebsleistung ist rein elektrisch.

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Auf die abgerissenen Oberleitungen kann man sich jetzt schon freuen.

Effektiv werden damit nämlich alle Unterführungen etwas niedriger. 
Sämtliche Angaben (Schilder, Wegweiser usw.) müssen angepasst werden.

LKW-Fahrer wissen ein Lied davon zu singen.
Die Nicht-LKW-Fahrer bekommen die Mundwinkel, von den vielen Berichten 
über LKWs, die "Oben Ohne" gefahren sind, schon nicht mehr herunter.

Für meine Meinung zu Fahrzeugen, die Beides (Motor und Motor) eingebaut 
haben, müsste man mich eigentlich verhaften.

von Walta S. (walta)


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Tolle idee

Walta

von Der Andere (Gast)


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Kloni schrieb:
> Der E-LKW muss sauber die Spur halten. Fährt
> er mal einen Meter nach links oder rechts

Dann ist er auf der 2. Spur oder dem Standstreifen oder glaubst du daß 
jede Autobahnspur breiter als 4,50m ist.

Ausserdem geht da ganz schön viel, die Technik ist schon uralt.
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus

von (prx) A. K. (prx)


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Kloni schrieb:
> Was ich auch gewagt finde: Der E-LKW muss sauber die Spur halten. Fährt
> er mal einen Meter nach links oder rechts, wird er seinen Stromabnehmer
> beschädigen und möglicherweise die ganze Oberleitung mit runter reißen.

Die Stromabnehmer werden automatisch aus- und eingefahren.

Eine Oberleitung als Hilfe zur automatischen Spurhaltung zu verwenden, 
erscheint mir zudem deutlich einfacher als die Technik der bereits 
vorhandenen Spurhalteassistenten in E-PKWs.

von (prx) A. K. (prx)


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Amateur schrieb:
> Effektiv werden damit nämlich alle Unterführungen etwas niedriger.
> Sämtliche Angaben (Schilder, Wegweiser usw.) müssen angepasst werden.

Dir fehlt die Phantasie. Was wäre denn, wenn man in den Unterführungen 
einfach die Oberleitung weglässt? Die Fahrzeuge fahren dann automatisch 
auf Pufferakku, bis sie auf der anderen Seite wieder rauskommen.

von Gtx F. (gtx-freak)


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.... das ist der Anstoß zu einer richtigen Innovation. Wie wäre es wenn 
man zusätzlich zu der Oberleitung noch so "Vorrichtungen" auf den Boden 
festmacht. Am besten 2 Stück und möglichst parallel zu einander entlang 
der ganzen Route, dann könnte man drüber auch noch die Spur exakt 
führen. Das hat viele Vorteile, dadurch kann man nicht nur das Gummi auf 
den Räder sparen, sondern durch die größere Spurtreue könnte man auch 
länger Gespanne bewegen, also mit vielen Anhänger, das ist effizient und 
spart Arbeitskräfte.

von StefG (Gast)


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>.... das ist der Anstoß zu einer richtigen Innovation. Wie wäre es wenn
>man zusätzlich zu der Oberleitung noch so "Vorrichtungen" auf den Boden
>festmacht. Am besten 2 Stück und möglichst parallel zu einander entlang
>der ganzen Route, dann könnte man drüber auch noch die Spur exakt
>führen. Das hat viele Vorteile, dadurch kann man nicht nur das Gummi auf
>den Räder sparen, sondern durch die größere Spurtreue könnte man auch
>länger Gespanne bewegen, also mit vielen Anhänger, das ist effizient und
>spart Arbeitskräfte.

..und nennt sich dann Eisenbahn

von Amateur (Gast)


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>Dir fehlt die Phantasie. Was wäre denn, wenn man in den Unterführungen
>einfach die Oberleitung weglässt? Die Fahrzeuge fahren dann automatisch
>auf Pufferakku, bis sie auf der anderen Seite wieder rauskommen.
Tut mir leid. Der mir am nächsten gelegene Tunnel ist 2,4 KM lang.

von Jemand (Gast)


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Hallo

"DAS hätten die mal lieber VERHINDERN sollen"

Absolute Zustimmung vor allem weil ja ein Hauptvorteil ja sein soll das 
die Fahrzeuge mal feste Kolonnen bilden können sollen und das bei 
gleicher aber durchaus hoher Geschwindigkeit von "deutlich" mehr als 
80km/h (die ja schon  jetzt real bei meist eher bei 90-100km/h liegt und 
neben Langeweile ergänzend mit eine Art "Angeberei" wohl Hauptursache 
der Elefantenrennen ist)  bei eventuell verminderten Sicherheitsabstand 
und somit bessere Streckenauslastung.
Ich hoffe mal einfach das die Überholoption nur Teil des Tests ist, die 
falls die Sache mal richtig groß wird, nur in Ausnahmesituationen wie 
ein defektes Fahrzeug ausgerechnet auf der Oberleitungsfahrbahn 
angewandt werden darf.

"Was ich auch gewagt finde: Der E-LKW muss sauber die Spur halten. Fährt
er mal einen Meter nach links oder rechts..."

Das sollte doch kein Problem sein: O-Busse sind absolut nicht neues mehr 
und da hat die Sache schon "immer" sogar ohne jegliche Unterstützung 
durch irgendwelche Elektronische Assistenzsysteme funktioniert.
Auch wenn O-Busse leider (da leider als Gesamtsystem und als 
Einzelfahrzeug recht teuer und nicht jeder die Oberleitungen an sich 
mag...) in Deutschland und allgemein Westeuropa recht selten sind 
(Solingen, etwas in der Schweiz und...?) so haben sie sich doch in 
vielen Städten Osteuropas, Russlands, den weiteren Länder der ehemaligen 
UdSSR und China bewährt und das lange vor irgendwelchen 
Spurhaltesystemen, Bilderkennung und ähnlichen Systemen.

Mal schauen wie es sich entwickelt und endlich mal ohne jegliche 
Ideologien und Meckereien  (aus der Eisenbahnecke, den aktuellen 
Spediteuren, den LKW Bau und erst Recht von den direkt nicht Betroffenen 
aus aus allen möglichen Richtungen) diese Interessante Alternative 
einfach mal ausprobieren auch wenn es einige Euros kostet - denn die 
LKWs werden nicht von den Autobahnen verschwinden egal wie gut wie 
(Neben- und Zubringer) Bahnstrecken reaktiviert werden würden.
Da müsste schon unser gesamtes Weltwirtschaftssystem und unsere ganz 
persönlichen Erwartungen an den Markt geändert werden, und das wird 
nicht  geschehen wenn man ehrlich ist.

Jemand

Jemand

von Harald W. (wilhelms)


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Kloni schrieb:

> Was ich auch gewagt finde: Der E-LKW muss sauber die Spur halten. Fährt
> er mal einen Meter nach links oder rechts, wird er seinen Stromabnehmer
> beschädigen und möglicherweise die ganze Oberleitung mit runter reißen.

Hmm, die früher verwendeten O-Busse hatten damit kein Problem.
Notfalls hat man den Stromabnehmer per Seilzug wieder eingeklinkt.

von Kloni (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Stromabnehmer werden automatisch aus- und eingefahren.

Und woran merkt die Automatik, dass ich gleich ausschere, um zum 
Überholen anzusetzen?

A. K. schrieb:
>> Möchte mal sehen, wie das funktionieren soll: Wenn der LKW zum Überholen
>> ausschert, muss er sich vom "Saft" trennen. Dadurch fehlt urplötzlich
>> Leistung
>
> Laut Beschreibung an anderer Stelle ist das ein serieller Hybrid,
> d.h. wenn der Strom ausgeht, liefert ein Dieselgenerator den Strom.

Wenn ich also überholen will:

- Stromabnehmer einfahren
- Dieselgenerator starten
- überholen
- Stromabnehmer ausfahren
- Dieselgenerator stoppen

Macht das Sinn?

Der Andere schrieb:
> Dann ist er auf der 2. Spur oder dem Standstreifen oder glaubst du daß
> jede Autobahnspur breiter als 4,50m ist.
>
> Ausserdem geht da ganz schön viel, die Technik ist schon uralt.
> Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Oberleitungsbus

Wie kann man meterlange geschleppte Stangenstromabnehmern mit einem 
Einholmstromabnehmer vergleichen? Ersterer kann paar Meter neben der 
Spur fahren, der zweite eben nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Kloni schrieb:
>> Die Stromabnehmer werden automatisch aus- und eingefahren.
>
> Und woran merkt die Automatik, dass ich gleich ausschere, um zum
> Überholen anzusetzen?

Da sitzt ein kleines Männchen auf dem Dach und schaut nach. Herrje, 
heutige Fahrzeuge haben deutlich komplexere Automatiken drin.

> Macht das Sinn?

Nein, weil zu dem System ein Akku gehört, der vermutlich etwas grösser 
ist, als der in deinem Handy. Der Diesel wird nur benötigt, wenn der 
Akku nicht ausreicht.

"Sensoren im Dach des Lastwagens erkennen, ob sich über dem Fahrzeug 
eine Oberleitung befindet. Die ins Dach des Führerhauses eingebauten 
Abnehmer werden daraufhin ausgefahren und versorgen den Elektromotor des 
Lastwagens mit Strom. Zugleich wird die mitgeführte Batterie aufgeladen. 
Bei dem Stromabnehmer handelt es sich um eine Weiterentwicklung des in 
Bahnen bewährten Systems. Einen Unterschied gibt es allerdings: Endet 
die Oberleitung oder will ein Lkw überholen, springen entweder die 
Batterie oder ein Dieselgenerator ein. Die Lastwagen sind also mit einer 
Hybridtechnik ausgestattet und können in jeder Situation sowohl 
elektrisch als auch mit Diesel fahren. Das Herstellen oder Lösen der 
Verbindung mit der Oberleitung erfolgt automatisch im fließenden 
Verkehr, ohne dass die Geschwindigkeit verringert werden muss."

https://mobil.hessen.de/ELISA

: Bearbeitet durch User
von Hardy F. (hardyf)


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Und die Elektroenergie dazu kommt aus der Steckdose ?

Da gab es am 16. Oktober 2018 vom Fernsehsender 3sat um 23.15 Uhr die 
Sendung  „Strom aus – wie sicher sind unsere Netze?“


Googelt mal nach

Prof. Dr.sc. techn. Dr. rer. nat. Wulf Bennert und was der dazu meint...

von Matthias L. (limbachnet)


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Harald W. schrieb:
> Hmm, die früher verwendeten O-Busse hatten damit kein Problem.

Die heutigen auch nicht. Ich hatte vor ein paar Monaten in Salzburg die 
Gelegenheit, im O-Bus im ganz normalen Linienverkehr mitzufahren. Kein 
Problem.

Gut, so eine Doppel-Oberleitung ist im Stadtbild nicht gerade ein 
architektonisches Highlight, aber dieses Problem ist auf der Autobahn ja 
eher vernachlässigbar. Interessant ist die Chose schon - und wenn man's 
nicht testet, findet man auch die Praxis-Probleme nicht. Wenn die LKW 
also in langen Schlangen vor der Brücke warten müssen, weil irgendwo ein 
Stromabnehmer festhängt, dann wird das im Testergebnis schon auftauchen. 
Und wenn sowas nicht passiert, na, um so besser.

von Jörn P. (jonnyp)


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Da werden sich die Piloten der Rettungshubschrauber aber freuen und erst 
Recht die Unfallverletzten, wenn der Chopper wegen der Oberleitung nicht 
landen kann.
An einen Unfall bei dem die Stromleitung abgerissen wurde wollen wir mal 
noch gar nicht denken.

Beitrag #5639105 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #5639113 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5639118 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Florian S. (sevenacids)


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Soweit ich mitbekommen habe ist das einzig wirklich Neue an dem Projekt 
die Möglichkeit, den Stromabnehmer während der Fahrt an- und abdrahten 
zu können. Selbst moderne O-Busse können dies meines Wissens nach bisher 
noch nicht, das Fahrzeug muss dabei stehen und im Zweifelsfall der 
Fahrer mit einer Stange per Hand nachhelfen - habe ich oft genug 
gesehen, ich wohne in einer der drei verbliebenen deutschen Städte mit 
Oberleitungsbusbetrieb.

Abgesehen davon halte ich es für rausgeschmissenes Geld. Das hätte man 
sinnvollerweise in Projekte investieren können die eine Verbesserung von 
Schiene-zu-LKW bringen bzw. man hätte sich mal Gedanken über eine 
moderne Eisenbahninfrastruktur machen können, mit der man effizient 
Logistik betreiben kann. Oder noch einfacher: Wie man den ganzen Unsinn 
des "rollenden Lagers" wieder los wird der erst zu diesen ganzen 
LKW-Massen geführt hat.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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StefG schrieb:
>>.... das ist der Anstoß zu einer richtigen Innovation. Wie wäre es wenn
>>man zusätzlich zu der Oberleitung noch so "Vorrichtungen" auf den Boden
>>festmacht. Am besten 2 Stück und möglichst parallel zu einander entlang
>>der ganzen Route, dann könnte man drüber auch noch die Spur exakt
>>führen. Das hat viele Vorteile, dadurch kann man nicht nur das Gummi auf
>>den Räder sparen, sondern durch die größere Spurtreue könnte man auch
>>länger Gespanne bewegen, also mit vielen Anhänger, das ist effizient und
>>spart Arbeitskräfte.
>
> ..und nennt sich dann Eisenbahn

Super Idee für die kurz und Mittelstrecke (< 1000 kM). Morgens den LKW 
beim Lieferanten beladen, dann 50 kM zum nächsten Güterbahnhof fahren. 
Mittags das Zeug vom LKW in den Güterwagen laden (Achtung 
Gefahrenquelle: Ggf. stellt die Bahn den Güterwagen erst am nächsten Tag 
bereit, oder er wurde schon abgehohlt). Die 5 Güterwagen dann vom 
Gütebahnhof zum nächsten Rangierbahnhof verfrachten (geht natürlich erst 
spät abends, da tagsüber das dt. Bahnnetz mit Personenzügen voll ist). 
Da dann einen neuen Zug zusammenstellen. Den Zug dann zum nächsten 
Rangierbahnhof. Dort wieder 5 Güterwagons zusammensortieren und dann zum 
Ziel bringen. Für 500 km Strecke braucht der dann 5 bis 10 Tage und die 
Bahn garantiert keine Lieferzeiten. Der LKW macht das an einem Tag. 
Solange das so ist, ist die Schiene keine Konkurrenz für die Straße. Da 
wo die Bahn konkurenzfähig zur Straße ist, wird sie schon heute 
eingesetzt (Weite Strecken mit ganzen Zügen).  Leider (oder zum Glück) 
ist unser Wirtschaft hochspezialisiert. Ein Hersteller Liefert meist nur 
eine hoch spezielle Komponente und der Empfänger brauch davon keinen 
ganzen Güterzug auf einmal.

von Andre (Gast)


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Karl schrieb:
> Solange das so ist, ist die Schiene keine Konkurrenz für die Straße.

Dann sollte man das mal ändern. Es wäre ja technisch kein Problem, ..
- extra Gleise für Güterzüge zu legen, damit nicht das halbe Land 
zusammenbricht wenn irgendwo mal zwei Gleise lahm liegen. Da drauf kann 
man dann auch automatisiert schneller/langsamer fahren wie die Güter das 
jeweils benötigen
- Züge automatisch zusammenzustellen, oder mit nem kleinen Gespann los 
zu düsen
- Güter in anderen Formaten als "ein Zug voll" zu verladen und unterwegs 
flott & automatisiert auszuladen

von Kloni (Gast)


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Karl schrieb:
> Solange das so ist, ist die Schiene keine Konkurrenz für die Straße.

Kosten richtig hoch für Straße, dann hat sich "Just in Time" und die 
"rollende Lagerhalle" schnell erledigt.

Andre schrieb:
> - extra Gleise für Güterzüge zu legen...

Wundere mich so langsam, was die Allgemeinheit noch alles finanzieren 
oder bezuschussen soll, damit die Unternehmen und Konzerne kostengünstig 
ihre Waren hin und her karren können. Wer soll eigentlich diese 
Oberleitungs-Infrastruktur auf den Autobahnen bezahlen und wer bezahlt 
diese Versuchsstrecke(n)?

von Klaus (Gast)


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Andre schrieb:
> Dann sollte man das mal ändern. Es wäre ja technisch kein Problem, ..
> - extra Gleise für Güterzüge zu legen, damit nicht das halbe Land
> zusammenbricht wenn irgendwo mal zwei Gleise lahm liegen.

Das wirst du nicht mehr erleben. Da wird gegen jedes Gleis so lange 
geklagt, bis die Industrie komplett abgewandert ist. Und eine 
Großtrappe, ein Schleierkauz oder ein Feldhaster findet sich überall.

MfG Klaus

von MWS (Gast)


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Breaking News: Laufställchenministerin von der Leyen kündigt an, dass 
die Erprobung des Oberleitungssystems für die deutsche UBoot-Waffe in 
die heiße Phase eingetreten ist. Man sei voller Zuversicht in das System 
und plane nach erfolgreichem Abschluß der Tests mindestens die Hälfte 
aller Diesel-Elektrisch angetriebenen UBoote bis 2025 auf 
Oberleitungsstromabnehmer umzurüsten.

von Harald W. (wilhelms)


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Florian S. schrieb:

> Soweit ich mitbekommen habe ist das einzig wirklich Neue an dem Projekt
> die Möglichkeit, den Stromabnehmer während der Fahrt an- und abdrahten
> zu können. Selbst moderne O-Busse können dies meines Wissens nach bisher
> noch nicht,

Wikipedia sagt da was anderes, allerdings würde ich die nicht unbedingt
als Referenz ansehen.

von MaWin (Gast)


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Jörn P. schrieb:
> Da werden sich die Piloten der Rettungshubschrauber aber freuen
> und erst Recht die Unfallverletzten, wenn der Chopper wegen der
> Oberleitung nicht landen kann.

Es ist immer wieder erstaunlich, das es Leute gibt, die sich nicht genug 
entblöden können, ihr umfassendes Nichtwissen in die Welt zu rülpsen. 
Nicht einmal da gewesen, aber genau wissen, wie es dort ausschaut. Meine 
Fresse, geh' heim, sterben.

von Walter K. (vril1959)


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Am Stromabnehmer entsteht Ozon - und der Reifenabrieb verursacht 
Feinstaub!

Wir brauchen dringend:
1. neue EU Grenzwerte
2. neue Messstellen
3. Herrn Resch von der Deutschen Umwelthilfe

von Antirülpser (Gast)


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MaWin schrieb:
> Jörn P. schrieb:
>> Da werden sich die Piloten der Rettungshubschrauber aber freuen
>> und erst Recht die Unfallverletzten, wenn der Chopper wegen der
>> Oberleitung nicht landen kann.
>
> Es ist immer wieder erstaunlich, das es Leute gibt, die sich nicht genug
> entblöden können, ihr umfassendes Nichtwissen in die Welt zu rülpsen.
> Nicht einmal da gewesen, aber genau wissen, wie es dort ausschaut. Meine
> Fresse, geh' heim, sterben.

Wenn auf der Autobahn in beiden Richtungen die jeweils rechte Spur mit 
Oberleitungen "überdacht" ist, landet da kein Rettungshelikopter mehr 
auf der Autobahn. Weder auf der einen, noch auf der anderen Spur. Was 
gibt es dbzgl. rumzurülpsen?

von X2 (Gast)


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Hätten die nur vorher euch gefragt...

von Felix F. (wiesel8)


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Seh ich das richtig? Wir schaffen es nicht mal alle 30 Jahre eine neue 
Teerdecke (Abfallprodukt in Raffinerien) auf die Autobahnen aufzuziehen, 
geschweige denn eine einzige Stromtrasse von Nord nach Süd zu legen, 
aber teure Oberleitung die regelmäßig gewartet werden müssen sind kein 
Problem auf sämtlichen Autobahnen??

mfg

von Falk B. (falk)


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Naja, einen Versuch sind fast alle Sachen wert, aber es steckt schon 
eine gehörige Portion Ideologie und Zeitgeist dahinter. Denn gerade der 
Diesel ist bei großen Motoren auf Mittel-und Langstrecke schon sehr 
effizient und wenn man will und nicht am AdBlue spart ziemlich sauber. 
Da ist der Krampf mit der Oberleitung, naja, ein Krampf. Man sollte 
besser ne Nummer kleiner und IMO konzeptionell anders anfangen. E-LKW 
nur für Kurzstrecken im innerstädtischen Lieferverkehr, Tagesleistung 
unter 200km. Das geht rein elektrisch ohne Stromabnehmer. Die Post macht 
es mit ihren Streetscootern vor, auch denn die nicht der Stein der 
Weisen sind.

von Walter (Gast)


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Felix F. schrieb:
> Seh ich das richtig? Wir schaffen es nicht mal alle 30 Jahre eine neue
> Teerdecke (Abfallprodukt in Raffinerien) auf die Autobahnen aufzuziehen

und das ist auch gut so, denn Teer ist seit Jahren für Straßenbeläge 
verboten.

von oldeurope O. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Hmm, die früher verwendeten O-Busse hatten damit kein Problem.
> Notfalls hat man den Stromabnehmer per Seilzug wieder eingeklinkt.

Das Problem sind die Busfahrer.
Manchmal biegen die so forsch in der Kreuzung ab,
dass die Stromabnehmer herausspringen und die
Oberleitug zumindest beschädigen.
Erst letztlich hat er so sehr an der Leitung gezupft,
das diese beim Hochschwingen  einen Haltedraht
durchgeschweißt hat. Das war spektakulär.
Ich stand in einer Schlange vor der Ampel und konnte
das Spektakel genau beobachten. Sonnst schaut man
ja erst nach dem Geräusch aus dem Fenster und fragt
sich wieso der O-Bus wiedermal "entgleist" ist.


Aber da auf der Autobahn gibt es diese Situation nicht.

Sich während der Fahrt in die Oberleitung einklinken
kann unser O-Bus nicht. Ob der neue BOB das kann, muss
ich noch in Erfahrung bringen.

Im Stand kann er das, dafür sind an den betreffenden
Haltestellen mechanische Einführhilfen.

von oldeurope O. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Naja, einen Versuch sind fast alle Sachen wert, aber es steckt schon
> eine gehörige Portion Ideologie und Zeitgeist dahinter. Denn gerade der
> Diesel ist bei großen Motoren auf Mittel-und Langstrecke schon sehr
> effizient und wenn man will und nicht am AdBlue spart ziemlich sauber.
> Da ist der Krampf mit der Oberleitung, naja, ein Krampf.

Selbst bei der Bahn hast Du es oft, dass trotz Elektrifizierung
hauptsächlich Dieseltriebwagen eingesetzt werden.
Hatte das auf der Münstertalbahn/Schwarzwald erlebt.
Verstanden habe ich das nicht.

von oldeurope O. (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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Aus der W. schrieb:

> Sich während der Fahrt in die Oberleitung einklinken
> kann unser O-Bus nicht.

Dann wird es Zeit, das "euer" Bus da nachgerüstet wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Felix F. schrieb:
> geschweige denn eine einzige Stromtrasse von Nord nach Süd zu legen,

Nimbys melden sich beim Problemen im eigenen Hinterhof. Wer aber sowieso 
schon eine Autobahn hinter dem Haus hat, der wird durch eine Oberleitung 
keinen Herzkasper kriegen.

Felix F. schrieb:
> Wir schaffen es nicht mal alle 30 Jahre eine neue
> Teerdecke (Abfallprodukt in Raffinerien) auf die Autobahnen aufzuziehen.

Für neue Projekte gelten andere Entscheidungsprozesse als für 
Instandhaltung von Altbeständen. Letztere kann man hinausschieben und 
hinausschieben und hinausschieben - bis irgendwann die Brücke 
zusammenbricht. Erstere hinauszuschieben bedeutet, dass erst der 
Nachfolger im Ministerium die Lorbeeren erntet - und das wollen wir doch 
alle nicht.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5639624 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stimmt (Gast)


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Das ist ein technologischer Rückschritt in Vorkaiserzeit!

Diese Maker verschleudern die Steuergelder aufgrund der Dämlichkeit 
unserer Entscheider in den Parlamenten.


Normalerweise müssten sie gesiebte Luft bekommen!

von wendelsberg (Gast)


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Andre schrieb:
> Dann sollte man das mal ändern. Es wäre ja technisch kein Problem, ..
> - extra Gleise für Güterzüge zu legen, damit nicht das halbe Land
> zusammenbricht wenn irgendwo mal zwei Gleise lahm liegen. Da drauf kann
> man dann auch automatisiert schneller/langsamer fahren wie die Güter das
> jeweils benötigen
> - Züge automatisch zusammenzustellen, oder mit nem kleinen Gespann los
> zu düsen
> - Güter in anderen Formaten als "ein Zug voll" zu verladen und unterwegs
> flott & automatisiert auszuladen

Ja, da waere z.B. auch denkbar, den einen fertig beladenen Wagen an den 
vorbeifahrenden Gueterzug automatisch hinten dranzuhaengen, ohne dass 
der Zug halten muss.
Oder dass eine rollende Laderampe die Paletten seitwaerts uebernimmt.
Aber dass an sowas geforscht wird, hoert man nicht.

wendelsberg

von (prx) A. K. (prx)


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Stimmt schrieb:
> Das ist ein technologischer Rückschritt in Vorkaiserzeit!

Kaiserzeit, nicht Vorkaiserzeit. Der weltweit erste Oberleitungsbus fuhr 
1882 in Berlin. Back to the future - da wollen derzeit sowieso viele 
hin.

von oldeurope O. (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Sich während der Fahrt in die Oberleitung einklinken
>> kann unser O-Bus nicht.
>
> Dann wird es Zeit, das "euer" Bus da nachgerüstet wird.

Wozu? Der hält doch an den Haltestellen sowieso.

Beitrag #5639641 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5639646 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #5639651 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd K. (prof7bit)


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Amateur schrieb:
> Effektiv werden damit nämlich alle Unterführungen etwas niedriger.

Ich hab gelesen die können sich während der Fahr beliebig abkoppeln und 
ankoppeln. Also könnte man vor niedrigen Stellen die Leitung einfach 
enden lassen und hinten wieder weiter führen.

von Walter K. (vril1959)


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Solange Laderaum/km so billig ist, dass 40Tonner mit vollbeladenem 
Warenwert von weniger als 3000€ über hunderte, manchmal tausende km 
unterwegs sind - ist das eh alles Blödsinn!
Was nützen super moderne und mit genialen Sicherheitssystem ausgestattet 
LKW, wenn über die Hälfte der auf der BAB beförderter Ware mit 
bulgarischen, rumänischen oder polnischen LKW Transport wird, deren 
Fahrer so wenig verdienen, dass sie ihre Lebensmittel noch nicht mal im 
Aldi kaufen können - und nachts ins Gebüsch sch.... - weil sie noch 
nicht mal die 10 € für nen Stellplatz auf m Rasthof haben!

Komisch ist auch, dass es diese Auswüchse mit osteuropäischem 
Dumpingspeditionen nur in Deutschland gibt - wo doch das alles EU 
geregelt ist, aber zB in Frankreich oder Österreich die gar nicht für 
deren Firmen fahren dürfen

von Bernd K. (prof7bit)


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Amateur schrieb:
>>auf Pufferakku, bis sie auf der anderen Seite wieder rauskommen.
> Tut mir leid. Der mir am nächsten gelegene Tunnel ist 2,4 KM lang.

Zweieinhalb Kilometer sind ein Problem für einen 
Diesel-Elektro-Hybriden? War mir nicht bewußt. Erzähl bitte mehr.

von Bernd K. (prof7bit)


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Kloni schrieb:
> Und woran merkt die Automatik, dass ich gleich ausschere, um zum
> Überholen anzusetzen?

Daran daß das Kabel zu weit zur Seite gewandert ist vielleicht? So würd 
jedenfalls ich versuchen es zu machen wenn ich das konstruieren müsste. 
Aber Du kannst bestimmt erklären warum das technisch unmöglich ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Walter K. schrieb:
> ist das eh alles Blödsinn!

Die Zeiten, in denen ein Rezept für alles gelten muss, sind vorbei. Ein 
Rezept für Transporte auf bestimmten hoch frequentierten Kurzstrecken 
muss nicht gleich Bulgarien einschliessen.

von (prx) A. K. (prx)


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Walter K. schrieb:
> Komisch ist auch, dass es diese Auswüchse mit osteuropäischem
> Dumpingspeditionen nur in Deutschland gibt

Wie oft liest du französische, belgische, portugiesische oder 
slowakische Zeitungen?

https://www.dvz.de/rubriken/land/spedition/detail/news/frankreichs-muehsamer-kampf-gegen-sozialdumping.html

von Bernd K. (prof7bit)


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Kloni schrieb:
> Wenn ich also überholen will:
>
> - Stromabnehmer einfahren
> - Dieselgenerator starten
> - überholen
> - Stromabnehmer ausfahren
> - Dieselgenerator stoppen

* Ausscheren zum Überholen
- Stromabnehmer erkennt das und fährt sofort ein
- nach 20km startet der Dieselmotor weil der Puffer langsam leer wird
* Überholvorgang beendet, rechts einscheren
- Korrekte Position der Oberleitung wird erkannt, Abnehmer fährt aus
- Dieselmotor geht aus

Manuell auszulösende Vorgänge sind mit Sternchen gekennzeichnet.

So würd ich das konstruieren wenn ich da was zu melden hätte. 
Wahrschenlich geht das auch genau so, die sind ja bestimmt auch nicht 
aus Dummsdorf.

von (prx) A. K. (prx)


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"Sensoren im Dach des Lastwagens erkennen, ob sich über dem Fahrzeug
eine Oberleitung befindet. Die ins Dach des Führerhauses eingebauten
Abnehmer werden daraufhin ausgefahren und versorgen den Elektromotor des
Lastwagens mit Strom." (s.o.)

von Bernd K. (prof7bit)


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Jetzt muß der geneigte Heimwerker nur noch einen Weg finden auf dem Dach 
seines Wohnmobils eine entsprechende Mimik zu installieren um den Strom 
abzuzapfen und dem preisgünstigen Urlaub steht nichts mehr im Wege!

von (prx) A. K. (prx)


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Extra deshalb wird das mit heimwerkerfreundlichen 600V betrieben.

: Bearbeitet durch User
von chris (Gast)


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Ich dachte dass "dort" das Autonome fahren getested wird, mit 
Sondergenehmigung.
Fahrspur wird durch den Lidar Scanner der Oberleitungen gehalten, sowie
zwei weiterer Lidar Scanner messen den Abstand zu weiteren Farhzeugen,
dann die reine Oberleitung wurde doch auf dem Testgelände sowie in 
Schweden
ausgiebig getested, inkl wieviel kontrolliert Kurzschlüsse sowie 
ungenügende
Kontaktfahrten es braucht um die Strecke zu Enteisen.

von Walter K. (vril1959)


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A. K. schrieb:
>> Walter K. schrieb:
>> ist das eh alles Blödsinn!
>
> Die Zeiten, in denen ein Rezept für alles gelten muss, sind vorbei. Ein
> Rezept für Transporte auf bestimmten hoch frequentierten Kurzstrecken
> muss nicht gleich Bulgarien einschliessen.

Aber die bisherigen Rezepte bzgl. Sicherheit, Sauberkeit - selbst so 
triviale Dinge, wie zB genügend Reifenprofil - funktioniert nur auf dem 
Papier, weil eine Grosszahl der Transporte durch osteuropäisches Dumping 
unterlaufen wird!
Und das wird nun mit O-LKWs besser oder anders? - träumt weiter!

von (prx) A. K. (prx)


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Walter K. schrieb:
> Und das wird nun mit O-LKWs besser oder anders? - träumt weiter!

Auch wenn du auf dem Kopf im Dreieck springst: Die Technik der Fahrzeuge 
hat nichts mit den vor die beschriebenen Problemen zu tun.

Wie du in vollendeter Schönheit beschreibst, ist die bisherige Logistik 
noch ein wenig mit Problemen sozialer Natur behaftet. Das wird durch 
Verzicht auf neue Fahrzeugtechnik aber auch nicht besser.

Und in diesem Thread geht es um Oberleitungs-LKWs. Nicht um europäische 
Sozialpolitik, Kernenergie, Angela Merkel oder bulgarische Fahrer.

: Bearbeitet durch User
von Eric B. (beric)


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Und dabei fährt Tesla schon im Test mit reine E-LKWs herum die 400 
Meilen (643km) Reichweite haben. Größere Reichweiten für die Serien sind 
geplant.
Nix Oberleitung.

https://en.wikipedia.org/wiki/Tesla_Semi

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Eric B. schrieb:
> Und dabei fährt Tesla schon im Test mit reine E-LKWs herum die 400
> Meilen (643km) Reichweite haben. Größere Reichtweiten für die Serien
> sind geplant.

Bei einer hoch frequentierten Strecke ist eine Oberleitung 
wahrscheinlich effizienter als Akkus. Erstens weil viel Akku viel Geld 
kostet, zweitens weil viel Akku viel mitgeschleppten Ballast darstellt, 
den Verbrauch erhöht und die Zuladung mindert.

Wo zweimal am Tag ein LKW lang brettert, ist eine Oberleitung Unsinn.

Damit hängt das auch von der Industrie- und Besiedelungsdichte ab. Ein 
Rezept fürs Ruhrgebiet kann in manchen Regionen der USA unangebracht 
sein.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Sowohl der Tesla als auch die Oberleitung sind ja beide nur im 
Prototypen- bzw. Testbetrieb. Etwas zu testen, um zu sehen, ob und wie 
es funktioniert und wo die Schwächen liegen ist ja nicht schädlich. 
Außer vielleicht bei Atombomben...

Was am Ende daraus wird, bleibt abzuwarten.

von Jemand (Gast)


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Hallo

"Ja, da waere z.B. auch denkbar, den einen fertig beladenen Wagen an den
vorbeifahrenden Gueterzug automatisch hinten dranzuhaengen, ohne dass
der Zug halten muss."

Leider : "LOL"

Hast du auch nur irgendeine Idee wie das Eisenbahnsystem insgesamt 
(Weltweit)
aussieht?

Die spielen zu einen guten Teil noch Vorschriften bzw. Vorschriften die 
auf den damaligen Umständen (von vor teilweise deutlich über 100 Jahre) 
aufbauen, mit hinein.
Formsignale (so mit Seilzug) gibt es auch noch 2018 sogar in 
Deutschland, Zugwegsicherung wird in vielen Ländern noch mit einen 
Tokensystem gewährleistet und vieles andere mehr, nebenher gibt es 
natürlich auch Hochgeschwindigkeitssysteme, Systeme die ( nur 
theoretisch - dank der Altlasten und Gesetzeslage) automatisch fahren 
(könnten) usw.
So und dieses Gemenge muss unter einen Hut gebracht werden (weshalb z.B. 
der ICE im Großstädtischen Bereich auch meist so "Schnarchlahm" wird).

Wenn schon kleinere Änderungen oder Streckenerweiterungen im 
Straßenverkehr (uns ich spreche jetzt nicht von den großen Themen wie 
Autonomes fahren oder ganz neue Autobahnen wo vorher nur Landschaft war) 
Jahrelange Planung, Übergangszeiten und Horden von Juristen benötigen so 
ist dies bei der Bahn wo fast jedes Land noch -geschichtsbedingt- sein 
eigenes Süppchen kochen (muss) und ein Grenzüberschreitender Verkehr 
schon alleine von der Fahrzeug- und Fahrerseite richtig teuer ist, noch 
mal um einen Faktor von deutlich größer 1 schlimmer.

Das automatische "dranhängen" wäre wohl rein technologisch (wobei es 
dank unserer "hochmodernen" nicht automatischen Kupplungen aber auch 
nicht universell machbar ist) recht schnell machbar - aber eben nicht 
bei den nun mal bestehenden (und beim besten Willen nicht zu ändernden) 
Gesamtsystem Eisenbahn und erst recht nicht bei den 1001 Bürokratischen 
Fallstricken und Klagemöglichkeiten, Genehmigungs-, Prüfungsverfahren 
und was es noch sonst alles am selbst gemachten Rattenschwanz so gibt.

Jemand

von Kloni (Gast)


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Eric B. schrieb:
> Und dabei fährt Tesla schon im Test mit reine E-LKWs herum die 400
> Meilen (643km) Reichweite haben. Größere Reichweiten für die Serien sind
> geplant.

Hört sich ja mal wieder phänomenal an:

- vollbeladen in 20 sec. von 0 auf 100
- vollbeladen 104 km/h an 5% Steigungen
= -> anderthalb mal so schnell wie die "besten Diesel-Lkw"
- vollbeladen 800 km Reichweite
- Akku wird in 30 min. aufgeladen
- Betriebskosten mindestens 20 % niedriger als bei Diesel-Lkw
- 2 Jahre Amortisationszeit des Mehrpreises gegenüber Diesel-LKW

https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Semi#Leistungsdaten_und_Wirtschaftlichkeit

Angaben zur Leermasse und Nutzmasse fehlen seltsamerweise ...

von Matthias S. (da_user)


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Bernd K. schrieb:
> Wahrschenlich geht das auch genau so, die sind ja bestimmt auch nicht
> aus Dummsdorf.

Ich frage mich tatsächlich bei der einen oder anderen Aussage, ob der 
eine oder andere meint, da wären nur  Vollidioten mit so einem Projekt 
beschäftigt und sie wären die einzigen, die auf den Gedanken kommen, ein 
LKW könnte mal ausscheren (müssen).

Zudem steckt in den Wörtchen "Teststrecke" auch immer noch das Wörtchen 
"Test".

Ich persönlich finde die Idee super! Sie ist sicherlich noch nicht die 
Ideallösung. Aber egal wie der Test ausgeht, er wird uns einen Schritt 
weiter zur Ideallösung bringen.
Schlechtreder werden weiterhin darauf hoffen müssen, dass die 
Ideallösung vom Himmel fällt. Aber immerhin haben sie (vermeintlich) nix 
falsch gemacht, aber alles besser gewusst.

von wendelsberg (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich persönlich finde die Idee super! Sie ist sicherlich noch nicht die
> Ideallösung. Aber egal wie der Test ausgeht, er wird uns einen Schritt
> weiter zur Ideallösung bringen.
> Schlechtreder werden weiterhin darauf hoffen müssen, dass die
> Ideallösung vom Himmel fällt. Aber immerhin haben sie (vermeintlich) nix
> falsch gemacht, aber alles besser gewusst.

+1

wendelsberg

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Eric B. schrieb:
> Und dabei fährt Tesla schon im Test mit reine E-LKWs herum die 400
> Meilen (643km) Reichweite haben.
Als Fracht: Fahrakkus.

von (prx) A. K. (prx)


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Schätzungen zufolge müsste das Batteriegewicht bei 2-3 Tonnen liegen.

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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von Matthias L. (limbachnet)


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A. K. schrieb:
> Schätzungen zufolge müsste das Batteriegewicht bei 2-3 Tonnen liegen.

Nach dem deutschen Wikipedia-Link "etwa 4,5 bis 6,4 Tonnen. Durch die 
leichteren Motoren ergäbe sich insgesamt ein Mehrgewicht von etwa 2,7 
bis 4,6 Tonnen." Passt!

Nach dem englischsprachigen Wikipedia-Eintrag unter "Third Party 
Analysis": "researchers from the Carnegie Mellon College of Engineering 
estimated the loads and ranges for an electric truck, given battery 
technologies known at that time, and published their work in June 
2017.[36] They determined that an electric semi might be feasible for 
short- or medium-range hauling, but not for long-range hauling, as the 
weight of the batteries required would take up too much of the weight 
allowed by law.[36] One estimate for the battery weight, at 11,800 kg, 
is estimated to account for one third of the payload, and would increase 
the cost of the truck to about double that of an equivalent diesel."

Also: allgemeines Rätselraten, auch bei den Experten. Sowas finde ich 
seltsam. Wenn da nun schon Prototypen existieren, dann müssen diese 
Angaben ja bei Tesla verfügbar sein, die haben den Akku ja schließlich 
eingebaut. Und dass das Verhältnis von Eigengewicht zu Nutzlast bei 
einem LKW eine der interessantesten Angaben für potentielle Käufer ist, 
ist doch eigentlich selbsterklärend. Wenn dann über solch einem Wert der 
Mantel des Schweigens ausgebreitet wird, ist das wenig vielversprechend 
- ich meine, wenn's wirklich nur 3 von 36 Tonnen wären, dann könnte 
Tesla damit angeben - das macheen die Jungs da ja recht gerne. Wenn's 
hingegen 11 von 30 Tonnen wären, dann taugt's nicht zum Angeben...

: Bearbeitet durch User
von Mandesk (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Sowas finde ich
> seltsam. Wenn da nun schon Prototypen existieren, dann müssen diese
> Angaben ja bei Tesla verfügbar sein, die haben den Akku ja schließlich
> eingebaut.

Die werden sie nur nicht rausrücken. Vermutlich werden sie auch noch 
nicht annähernd an die gewünschten Werte ran kommen, und da wäre die 
Angabe nach heutigem Stand vielleicht zu peinlich.

Matthias L. schrieb:
> dann könnte
> Tesla damit angeben - das macheen die Jungs da ja recht gerne. Wenn's
> hingegen 11 von 30 Tonnen wären, dann taugt's nicht zum Angeben...

Genau das ist der Punkt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Die Idee mit der Oberleitung ist nicht so schlecht. Es ist zumindest mal 
eine Erprobung wert. Man ist ja schon froh, wenn überhaupt mal jemand 
etwas macht und experimentiert (siehe Energie(lage)speicher)

Matthias L. schrieb:
> Wenn dann über solch einem Wert der
> Mantel des Schweigens ausgebreitet wird, ist das wenig vielversprechend
> - ich meine, wenn's wirklich nur 3 von 36 Tonnen wären, dann könnte
> Tesla damit angeben - das macheen die Jungs da ja recht gerne. Wenn's
> hingegen 11 von 30 Tonnen wären, dann taugt's nicht zum Angeben...

Naja, das war mMn eine nette Show von Musk. Deswegen hört man davon auch 
im Moment nichts mehr.

Du musst Dich einfach nur fragen, warum Du keine Anhängerkupplung an 
batteriebetriebenen Autos findest ;-)

Wenn Du Dir dann noch diese Fragen beantwortet:

- Wie schwer ist die Batterie in einem Model 3?
- Welche Masse hat ein Model 3?
- Welche Reichweite hat der Wagen?

Dann kannst Du Dir fast denken, welche Masseschätzung bei der 
LKW-Batterie der Realität am nächsten kommt ;-)

Und im Gegensatz zu normalen PKW-Motoren hast Du es auf der 
konventionellen Seite mit sehr effizienten Dieseln zu tun, die 90% der 
Zeit bei optimaler Drehzahl gefahren werden und dementsprechend sparsam 
sind. Da herrscht ein ganz anderer Kostendruck als im PKW-Bereich.

von Matthias L. (limbachnet)


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Chris D. schrieb:
> Welche Masse hat ein Model 3

In Europa derzeit ziemlich genau 0 Kg... ;-) SCNR!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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meine Meinung dazu:
der CO2-Ausstoss wird dadurch nicht weniger.

aber 's wird interessant.

von Der Andere (Gast)


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Wer den Wahrheitsgehalt der Sprüche von Elon Musk einschätzen will 
sollte sich das hier ansehen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/elon-musk-will-auf-den-mars-umziehen-a-1240407.html

Manchmal frage ich mich wer das größere Großmaul ist. Einer der beiden 
Donalds (Duck/Trump), oder Elon.

von Eric B. (beric)


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von Karl (Gast)


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Andre schrieb:
> Dann sollte man das mal ändern. Es wäre ja technisch kein Problem, ..
> - extra Gleise für Güterzüge zu legen, damit nicht das halbe Land
> zusammenbricht wenn irgendwo mal zwei Gleise lahm liegen.

Ist technisch kein Problem, Bahnstrecken sin halt auch teuer und neue 
Strecken sin politisch kaum durchsetzungsfähig oder keine Partei hat den 
Mumm Projekte zu realisieren gegen.

> Da drauf kann
> man dann auch automatisiert schneller/langsamer fahren wie die Güter das
> jeweils benötigen

Man kann auf der Schiene nicht einen Zug schnell und einen langsam 
fahren lassen. Das führt zu dem Chaos, das wir jetzt haben.

> - Züge automatisch zusammenzustellen, oder mit nem kleinen Gespann los
> zu düsen

Züge automatisch zusammenstellen wird doch gemacht. So eine Anlage 
kostet halt einen dreistelligen Mio Betrag. Bei kleinen Gespannen ist 
das Problem, dass Züge mit einem Sicherheitsabstand von ca. 700 bis 1500 
m fahren müssen (Streckenblock, Bremsweg). Mit Kleinen Gespannen hat das 
Gleis schnell seine Kapazitätsgrenze erreicht.

> - Güter in anderen Formaten als "ein Zug voll" zu verladen und unterwegs
> flott & automatisiert auszuladen

Was du vorhast Funktioniert mit dem bestehenden Bahnsystem nicht. Man 
müsste parallel ein komplett neues System aufbauen. Die 
Investitionskosten wären riesig. Die Neuen Strecken wären nicht 
durchsetzbar. Es würde eine 3. Ebene der Kreuzungspunkte entstehen. 
System neu / Schiene alt, System neu / Straße. Auf dem weißen Brett 
lässt sich sowas einfach realisieren. In Deutschland wo die Bestehenden 
Systeme (Straße / Schiene) an den entschiedenen Punkten mit 100 % 
Auslastung betreiben werden ist jeder Eingriff schmerzhaft und einfach 
mal 5 Jahre alles stilliegen und das neu System Aufbauen geht auch 
nicht.

von chris (Gast)


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Vergleich WasserstoffBus zu Dieselbus:
Gewicht unbeladen 11 Tonnen, vollbeladen ink. Treibstoff 11.65 Tonnen.
Batterie: 19Kw, 4% Steigung sind NO-GO.
Da ein Bus viele Haltestellen hat, und reiner Stadtverkehr, sind 19kw 
angemessen, ein elektrischer LKW auf Landstrasse braucht 10K Batterie 
und
auf Autobahn genügen 5Kw.

Versuch von 2002 bis 2012, 10 Jahre.
Verbrauch 5.2 Tonnen Wasserstoff und 16.3 Tonnen Diesel für die 
Hilfsaggregate gegen 41 Tonnen Diesel für einen konventionellen Bus.
Konventioneller Bus = 100.000 Euro/Jahr , differenz Tankkosten: 1600 
Euro mehr.
Wasserstoffbus = 667.000 Euro/Jahr, wenn diese nicht zu 100% gefördert 
würden,
wobei dies noch zusätzlich abgeschrieben wird, also 2x Gewinn , ....

Derzeit von den 30 Testbussen sind noch 8 im Einsatz, hauptsächlich weil
damit verbunden ein "Green" Wasserstoffbetankungszenter aufgebaut wurde 
mit
, natürlich von öffentlicher Hand und dies erst abgeschrieben werden 
muss. 1.2MW / 56kw = 21.4 kg Wasserstoff / Tag was diese produzieren 
könnten.
Gebraucht werden aber 57.9kg / Tag, also verkauft man den Solarstrom und
kauft bei Linde den Wasserstoff ein, welcher in Gasflaschen von LKW 
geliefert
wird, und welcher alles andere als "Green" produziert wird.

von MaierMüllerSchulz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Zudem steckt in den Wörtchen "Teststrecke" auch immer noch das Wörtchen
> "Test".

Testen kann man Furz und Feuerstein. Da kann dann ein Bauer seine Felder 
mit parallelen Oberleitungen überziehen, um dann den Acker Spur für Spur 
mit dem Elekto-Traktor mit Oberleitung umgraben.

Die Idee, alle Autobahnen und Landstraßen mit Oberleitungen überziehen 
zu wollen ist aberwitzig. Da ham doch paar Leute übelsten Stoff 
geraucht.

Matthias S. schrieb:
> Aber egal wie der Test ausgeht, er wird uns einen Schritt weiter zur
> Ideallösung bringen.

Erinnert etwas an den Transrapid, wo man Mrd. Steuergelder versenkt hat 
und am Ende wollte das Ding niemand haben. Selbst der Chinamann bereut 
heute, dass er sich den Transrapid hat schenken lassen. Mittlerweile 
fristet der Transrapid dort sein Sasein als drittklassige 
Touristenattraktion.

Schwere Nutzfahrzeuge mit Oberleitung sind was für den Jahrmarkt.

von Karl K. (karl2go)


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Eric B. schrieb:
> Na ja...
> 
https://electrek.co/2018/05/15/tesla-model-x-electric-towing-record-qantas-boeing-787-9-dreamliner/

Fake! In Wahrheit schiebt das Flugzeug den Tesla! Mit stillstehenden 
Turbinen! Nur durch DIE MACHT!

Crazy H. schrieb:
> Da gefällt mir das wesentlich besser:
> https://www.eike-klima-energie.eu/...

"kostet rund 1 Mio € per km"

Soviel kostet hier ein km Autobahn auch, ganz ohne Elektrifizierung. Und 
da die Schweden größtenteils gesittet fahren, könnte das sogar 
funktionieren.

Karl schrieb:
> Bahnstrecken sin halt auch teuer und neue
> Strecken sin politisch kaum durchsetzungsfähig

Wozu neue Strecken?

In Jena-Göschwitz gabs einen riesigen Güterumschlagbahnhof und die 
großen Firmen (Zeiss, Schott) hatten Werksgleise. Den Güterbahnhof hat 
man komplett abgebaut. Das einzige, was noch Werksgleise hat ist die 
Zementfarbik in Dorndorf. In Leipzig sieht das nicht anders aus, schau 
Dir mal bei Google Maps die riesigen Gleisanlagen an, der Großteil ist 
tot.

Klar fahren auf der Strecke noch Güterzüge: Nordwaggon, die fahren von 
Schweden über die Fähre durch Deutschland bis Italien, bringen 
skandinavisches Holz nach Italien und italienische Südfrüchte mach 
Schweden.

Die Infrastruktur war vorhanden. Die dt. Industrie hat entschieden: 
Brauch mer nich mehr.

von (prx) A. K. (prx)


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MaierMüllerSchulz schrieb:
> Die Idee, alle Autobahnen und Landstraßen mit Oberleitungen überziehen
> zu wollen ist aberwitzig.

Deshalb gibts das auch nur in deinen Albträumen. Das niemand vor.

von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Du musst Dich einfach nur fragen, warum Du keine Anhängerkupplung an
> batteriebetriebenen Autos findest ;-)

Ausser bei Tesla natürlich. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> Ich frage mich tatsächlich bei der einen oder anderen Aussage,

Die geistige Beweglichkeit mancher Leute bei der Findung von Argumenten 
zur Vermeidung geistiger Beweglichkeit erstaunt mich immer wieder. ;-)

von MWS (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Ich frage mich tatsächlich bei der einen oder anderen Aussage, ob der
> eine oder andere meint, da wären nur  Vollidioten mit so einem Projekt
> beschäftigt

Die Einzelintelligenz mag durchaus noch ok sein, die Dynamik der 
Schwarmintelligenz, besonders wenn sinnlos Fördergelder verbraten werden 
können, nähert sich dem Level eines Taschenrechners.
Einem mit ausschließlich Grundrechenarten.
Und IQ-mäßiger Annäherung von 0.

Toll Collect läßt grüßen.
Der Mautwahnsinn zeigt gleichzeitig die Unfähigkeit Europas sinnvolle 
Gemeinsamkeiten dort zu beschließen, wo es wirklich wichtig wäre. Selbst 
wenn das Ergebnis "Oberleitung" technisch brauchbar wäre, so scheitert 
es letztlich an Europa.
Oder wird in beschränktem Umfang am Tropf lebendig gehalten und dann als 
Erfolg verkauft.

von (prx) A. K. (prx)


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Der sicherste Weg, langfristig zu scheitern, besteht darin, nichts zu 
tun. Indem man etwas tut, riskiert man ebenfalls zu scheitern. Aber 
manchmal hat man Erfolg - und das bringt dann weiter.

Unternehmen, die nichts unternehmen, sind irgendwann keine mehr. Viele 
Projekte verlaufen jedoch im Sande, das ist völlig normal. Dennoch lohnt 
es, immer wieder etwas zu versuchen. Denn manchmal ist etwas dabei, das 
sich als Erfolg erweist. Gute Unternehmensleiter wissen dass und 
investieren einen Teil des Gewinns in neue Ideen, auch wenn der Erfolg 
nicht garantiert ist. In einem begrenzten Rahmen, der ein mögliches 
Scheitern des Projekts finanziell zulässt.

Niemand weiss, ob das Projekt dieses Threads Erfolg haben wird, auch 
wenn manche zu wissen glauben, dass es Unsinn ist (es gibt zu jeder 
Idee welche). Ich halte für sinnvoll, es zu untersuchen, auszuprobieren. 
Vielleicht stellt sich heraus, dass es nicht rentabel ist, vielleicht 
erweist es sich als erfolgreich.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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MWS schrieb:
> Toll Collect läßt grüßen.

Typisch für D ist eine Neigung zu übertriebener Komplexität von 
Lösungen. Nicht typisch für D, sondern universell gültig, ist eine 
Neigung, Ideen anderer nicht zu berücksichtigen. Das "not invented here" 
Syndrom.

Diese Idee hier ist jedoch von vergleichsweise bescheidener Komplexität. 
Oberleitungsfahrzeuge sind nicht neu, Hybridantriebe sind nicht neu, 
Fahrzeugautomatiken sind nicht neu. Die Verbindung dieser Konzepte ist 
es.

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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A. K. schrieb:
> Gute Unternehmensleiter wissen dass und
> investieren einen Teil des Gewinns in neue Ideen, auch wenn der Erfolg
> nicht garantiert ist.

Solch marxistische Ansätze hat man im 21. Jahrhundert verworfen. Gute 
Unternehmen nehmen heute Kredite auf um die vom Kapital gewünschten 
Gewinnausschüttungen (Renditen) zu erzielen! Gewinne reinvestiert? Wenn 
man was investiert, dann in den Kauf der Konkurrenz. Da kann man dann 
selbst die Gewinne absaugen und die braucht keine eigenen Investitionen.

von Karl (Gast)


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A. K. schrieb:
> Diese Idee hier ist jedoch von vergleichsweise bescheidener Komplexität.
> Oberleitungsfahrzeuge sind nicht neu, Hybridantriebe sind nicht neu,
> Fahrzeugautomatiken sind nicht neu. Die Verbindung dieser Konzepte ist
> es.

Ob das das neue iPhone wird?

von Walter K. (vril1959)


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In der DDR gabs in den 80er Jahren in Bitterfeld Oberleitungs LKW

Wer wissen will, was alles schon an Elektrofahrzeugen für Personen- und 
Gütertransport in den letzten 150Jahren so gebaut wurde:

https://www2.ostfalia.de/export/sites/default/de/ifvm/download/4SFM/Vortraege_4SFM/Elektromobilitxt_nicht_erst_2020x_sondern_seit_xber_150_Jahrenx_Forst_Lxrken.pdf

von (prx) A. K. (prx)


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Karl schrieb:
> Solch marxistische Ansätze hat man im 21. Jahrhundert verworfen.

Ob du das über Kredite oder aus Gewinn machst in für meine Betrachtung 
nicht relevant. Es geht mir nicht darum, wo das Geld herkommt, sondern 
dass man immer wieder etwas versucht.

von MWS (Gast)


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A. K. schrieb:
> Unternehmen, die nichts unternehmen, sind irgendwann keine mehr.

Da gibt's keine Fördergelder zu holen? Aus Siemens eigener Tasche?
Den Weihnachtsmann gibt's scheinbar doch.

Wie ein Unternehmer tickt, brauchst Du mir nicht beschreiben, 
genausowenig wie den Bürokratenkonzern Siemens.

A. K. schrieb:
> Diese Idee hier ist jedoch von vergleichsweise bescheidener Komplexität.

Buhahaha, da hast Du noch keinen deutschen Inschöner rangelassen, noch 
dazu wenn ihm die Vorgaben von der Politik diktiert werden.

von Karl (Gast)


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MWS schrieb:
> Toll Collect läßt grüßen.

Nach den anfänglichen Problemen sind mir keine weiteren technischen 
Probleme bekannt. Der wirtschaftliche Erfolg korreliert mit dem IQ der 
Verkehrsminister (die in den letzten Jahren alle von der CSU waren)

von Karl (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ob du das über Kredite oder aus Gewinn machst in für meine Betrachtung
> nicht relevant. Es geht mir nicht darum, wo das Geld herkommt, sondern
> dass man immer wieder etwas versucht.

Nochmal richtig lesen und verstehen:

Karl schrieb:
> Gute
> Unternehmen nehmen heute Kredite auf um die vom Kapital gewünschten
> Gewinnausschüttungen (Renditen) zu erzielen!

Kredite ja, Investition nein!

von (prx) A. K. (prx)


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MWS schrieb:
> Wie ein Unternehmer tickt, brauchst Du mir nicht beschreiben,
> genausowenig wie den Bürokratenkonzern Siemens.

In etwas bescheidener Dimension als bei Siemens - und damit auch 
bescheidenerer Bürokratie - habe ich ab und zu Gelegenheit, das 
Entstehen neuer Projekte und Unternehmensfelder zu beobachten. Darunter 
waren auch einige, die ich instinktiv mit "Stuss" bedachte. Viele wurden 
wieder eingestampft, frassen nur Geld. Es gab aber auch Erfolge.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl schrieb:
> Nochmal richtig lesen und verstehen:

Das Kompliment des Unverständnisses von Texten gebe ich gerne zurück. Es 
geht mir - wie bereits erwähnte - nicht um Marxismus vs Kapitalismus 
oder 19. vs 21. Jahrhundert, sondern darum, dass man ab und zu etwas 
unternehmen muss, von dem man nicht schon vorher weiss, ob es Erfolg 
hat.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Vielleicht interessiert Euch das hier zum Thema:

https://www.edmonton.ca/projects_plans/transit/electric-buses.aspx

https://transformingedmonton.ca/electric-buses/

Die Busse werden in den Transit Zentren über Oberleitungen nachgeladen.

von MWS (Gast)


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A. K. schrieb:
> Darunter
> waren auch einige, die ich instinktiv mit "Stuss" bedachte. Viele wurden
> wieder eingestampft, frassen nur Geld. Es gab aber auch Erfolge.

Das ist das Risiko des Unternehmers, der verantwortlich ausprobiert und 
verantwortlich einschätzt. Und der mal was in den Sand setzt, aber mit 
glücklichem Händchen aus den Erfolgen soviel rausholt, dass er sich die 
Pleiten leisten kann.

Das System Siemens + Fördergelder hat damit nichts gemein.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Vielleicht interessiert Euch das hier zum Thema:

Ist das nicht da, wo es zu kalt für Akkus ist? Oder wird der Klimawandel 
schon mit einkalkuliert? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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A. K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Vielleicht interessiert Euch das hier zum Thema:
>
> Ist das nicht da, wo es zu kalt für Akkus ist? Oder wird der Klimawandel
> schon mit einkalkuliert? ;-)

Das hat mich auch sehr gewundert. Keine Ahnung ob die Planer da 
realistisch sind. Allerdings hat man bei 660kWh Stunden schon etwas mehr 
Strom für Batterie Heizung übrig. Die Busse sind ja ununterbrochen in 
Betrieb. Abgesehen davon, ist es durchaus möglich, daß diese Busse dann 
bei -40 Grad nicht mehr fahrbar wären. Auch ist dann Kabinenheizung eine 
Herausforderung. Ich sehe dieses Problem bei kleinen KFZs noch viel 
akuter.

: Bearbeitet durch User
von Karl K. (karl2go)


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MWS schrieb:
> Toll Collect läßt grüßen.

Toll Collect hat doch hervorragend funktioniert. Da haben eine Menge 
Leute eine Menge Steuergelder abgezogen. Dummerweise kamen dann ein paar 
Neidhammel, die anderen einfach nichts gönnen, und haben so lange 
rumgemeckert, bis auch der Letzte gemerkt hat: Irgendwas läuft hier 
schief. Obwohl es doch bestens lief.

von Crazy Harry (crazy_h)


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> Karl K. schrieb:
> Und da die Schweden größtenteils gesittet fahren

Das kann ich nur unterschreiben und ich würde mir das auch für D 
wünschen. Wenn man in S 90km/h fahren darf (und es das Wetter zuläßt), 
wird dort 90 gefahren .... konstant. D.h. daß man dort schneller und 
effizienter zum Ziel kommt. Einen solch niedrigen Durchschnittsverbrauch 
wie in S hab ich in D niemals erreicht.

von MaierMüllerSchulz (Gast)


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MWS schrieb:
> Das ist das Risiko des Unternehmers, der verantwortlich ausprobiert und
> verantwortlich einschätzt. Und der mal was in den Sand setzt, aber mit
> glücklichem Händchen aus den Erfolgen soviel rausholt, dass er sich die
> Pleiten leisten kann.
>
> Das System Siemens + Fördergelder hat damit nichts gemein.

Genau so ist es. Ein richtiger Griff ins Klo kann einen Unternehmer die 
Existenz kosten. Also verkneift es sich der eigenverantwortlich 
handelnde Unternehmer, übelsten Mist zu rauchen, um sich in geistiger 
Umnachtung irgendwelchen Mist auszudenken und den Mist auf teuren und 
noch zu erstellenden Versuchsstrecken testen zu wollen.

Andererseits: Kommt ein Ahnungsloser mit einer Schnapsidee und will 
seine Schnapsidee testen oder erproben, dann baue ich ihm 
selbstverständlich für z.B. 50 Mio. eine Versuchsstrecke. Darin 
enthalten sind 10 Mio. Profit für mich, dafür kann ich mir einige 
Bungalows auf fernen Inseln bauen plus den eigenen Flieger, um meine 
Schätzschen aufsuchen zu können. Am Ende sind alle Beteiligten 
zufrieden, denn alles war gut und richtig.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Das "not invented here" Syndrom.

= Scheffs die alles ablehnen was nicht die eigene Idee ist.
Ich hab daher schon vor vielen Jahren aufgehört,
Verbesserungsvorschläge zu machen.

Von MEINEN Ideen profitiert keiner mehr ausser ich selbst.

von Roland D. (rolandd)


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Hallo zusammen

Ich halte es ebenfalls für unnötig.

Die Versuchstrecke ist hier bei mir um die Ecke (Raum Weiterstadt). Als 
ich mal das Stück Autobahn gefahren bin, habe ich gesehen wie die das 
gebaut haben. Was für ein Irrsinniger Aufwand!
Alleine der Aufwand um mit der Oberleitung an den Ein,- und Ausfahrten 
der Raststätte Gräfenhausen vorbei zu kommen, unvorstellbar. Sieht über 
der Autobahh aus wie eine mehrgleisige Eisenbahnstrecke.

Gruß

Roland

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bin mal gespannt, wie der Radioempfang unter
der ganzen Verdrahtung sein wird.

Damit kriegen sie die Leute bestimmt zum DAB, wa'?

Vom Handyempfang rede ich garnicht erst, davon erwarte ich auch nix 
mehr.
Schlechter als in meiner Gegend wäre nur noch die Mondrückseite

von Stephan S. (outsider)


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Ich habe 15 Jahre neben einem Bahngleis gewohnt und musste mein Auto auf 
der Straße parken. Aus dieser Erfahrung heraus bin ich gegen eine solche 
Elektrifizierung der Autobahnen. Innerhalb eines Jahres war der Lack des 
Autos total kaputt. Partikel von der Oberleitung oder vom Abnehmer legen 
sich auf Autos und brennen sich in den Lack ein. Wenn man nicht alle 2 
Wochen wäscht und poliert, ist der Lack sehr schnell ruiniert. Das 
bekommt man nicht mehr raus und wenn man mit dem Schwamm das Auto wäscht 
fühlt es sich an als ob man mit Schleifpapier drauf rum wischt. Aber 
vielleicht könnte man ja eine Absaugung und nen Filter an den Abnehmer 
bauen? Ich befürchte nur, dass das niemand interessiert und der 
Autofahrer dann der Leidtragende ist.

Wirklich schlimm dass Deutschland nicht mehr in der Lage ist noch neue 
gute Projekte zu etablieren. Bin gerade im Urlaub und mit dem ICE von 
Nürnberg nach Frankfurt zum Flieger gefahren. DAS soll der 
Hochgeschwindigkeitszug der führenden Wirtschaftsnation sein? Ich hatte 
mir zweieinhalb Stunden lang gewünscht wieder in einem chinesischen Zug 
zu fahren. Da ist man wirklich mit 300 km/h unterwegs. Praktisch von 
überall nach überall. Nicht wie hier mit 100 km/h Durchschnitt.

Zum Tesla Semi: der Akku in meinem aktuellen Auto hat 31,5 kWh nutzbar 
und wiegt 318 kg, also 10 kg/kWh. Von der Energiedichte her ginge schon 
heute etwas mehr und ein bisschen Entwicklung wird noch drin sein die 
kommenden paar Jahre. Vielleicht kann man also von 7 kg/kWh ausgehen. 
Das gesamte Akkupaket gerechnet, mit Kühlung, Gehäuse, BMS. Ein 
40-Tonner Diesel braucht aktuell etwa 35 l/100 km. Wenn man davon 
ausgeht dass er meist in einem Bereich mit sehr guten Wirkungsgrad 
läuft, man mal 40% annimmt, wären das bei 10,5 kWh/l Diesel etwa 150 kWh 
nötige Antriebsenergie auf 100 km. Der Elektroantrieb hat auch ein 
bisschen Verluste, dafür ist der Semi angeblich etwas effizienter als 
andere Zugmaschinen, nehmen wir mal an das gleicht sich aus und man kann 
es weglassen, dann käme man auf gut eine Tonne Akku pro 100 km 
Reichweite. Für die versprochenen 800 km Reichweite plus etwas Puffer 
wäre man dann schon bei 10 Tonnen Akku. Ich denke da werden wohl eher 
nur so 500 bis 600 km sinnvoll sein, um die Zuladung nicht zu sehr zu 
dezimieren. Eine Megawattstunde in angemessener Zeit zu laden wird dann 
auch eine interessante Herausforderung. Diese Infrastruktur muss erst 
mal geschaffen werden die die Leistung und Lastsprünge kann. Aber wie 
ich Elon kenne, stellt der notfalls wieder einige Container mit Akkus 
als Puffer auf. Aber ob sich das rechnet? Wenn man mal 2 Stunden 
Ladedauer annimmt, könnte man mit so einer Anlage am Rastplatz nur etwa 
10 LKW am Tag bedienen. Und jeder Ladevorgang würde dann gerade mal etwa 
200 Liter Diesel ersetzen. Ob sich sowas jemals rechnen kann? 
Insbesondere bei deutschen Strompreisen...

von Karl K. (karl2go)


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Stephan S. schrieb:
> Der Elektroantrieb hat auch ein
> bisschen Verluste, dafür ist der Semi angeblich etwas effizienter als
> andere Zugmaschinen, nehmen wir mal an das gleicht sich aus und man kann
> es weglassen

Was Du hier komplett vergisst ist die Reku. Der verbrannte Diesel ist 
weg und die Energie bergab oder beim Bremsen kann nur verheizt werden. 
Beim Elektroantrieb kann ein Großteil dieser Energie wieder in den Akku 
gesteckt werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Stephan S. schrieb:
> Zum Tesla Semi: der Akku in meinem aktuellen Auto hat 31,5 kWh nutzbar
> und wiegt 318 kg, also 10 kg/kWh. Von der Energiedichte her ginge schon
> heute etwas mehr und ein bisschen Entwicklung wird noch drin sein die
> kommenden paar Jahre. Vielleicht kann man also von 7 kg/kWh ausgehen.

Zum Tesla Model 3 finde ich 480 kg für nutzbare 75 kWh = 6,4 kg/kWh.
Zum aktuellen Nissan Leaf finde ich 280 kg für 40 kWh = 7 kg/kWh.

Teslas Werbeaussage für den Truck ist "weniger als 2 kWh pro Meile" (125 
kWh / 100 km) und die kleinere Konfiguration sei für 300 Meilen gut (480 
km). Dazu sind also 600 kWh nötig, was auf Basis der Model 3 Technik auf 
3840 kg rausläuft.

Wobei man natürlich noch das Gewicht der übrigen Komponenten des 
Antriebssystems einrechnen muss. Die E-Technik dürfte einiges leichter 
sein als der Diesel mit Getriebe und Tank.

: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Irgendwie finde ich Deine Rechnung nicht ganz Plausibel. Dein LKW 
verbraucht 200 Liter Diesel und soll als E-LKW aber für 300 € Strom 
verbrauchen? Bis jetzt kenne ich das and3rs herum. Mein kleiner Diesel 
hat 6,5 Liter in der Stadt gebraucht (Hyundai I30 cw crdi) meine beiden 
Kangoo ZE brauchen zwischen 15 und 20 kWh Brutto. Demnach sollte der 
Semi eher so mit 200€ Stromkosten klarkommen. Und wie wir vom BMW i3 ja 
wissen Spielt Gewicht eine weit aus kleinere Rolle als alle Ingenieure 
behauptet haben. CW und CWA werte sind einfach viel wichtiger.

MfG
Michael

von (prx) A. K. (prx)


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Michael O. schrieb:
> Irgendwie finde ich Deine Rechnung nicht ganz Plausibel.

Wessen Rechnung? Meine?

: Bearbeitet durch User
von Mach (Gast)


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A. K. schrieb:
> Darunter
> waren auch einige, die ich instinktiv mit "Stuss" bedachte. Viele wurden
> wieder eingestampft, frassen nur Geld. Es gab aber auch Erfolge.
Fuer eine Firma koennen sich auch Projekte lohnen, die objektiv Stuss 
sind. Beispiel: Eine Firma hat ein Oberleitungssystem fuer Lastwagen 
emtwickelt, wird sich nie durchsetzen, weil nicht oekonomisch. Fuer die 
Firma ist das aber ein voller Erfolg. Sowohl monetaer, als auch fuer die 
Publicity.

Noch so ein Beispiel: Mooswand!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Stephan S. schrieb:
> DAS soll der Hochgeschwindigkeitszug
> der führenden Wirtschaftsnation sein

führend?

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