Hallo an die Heizungsliebhaber hier, kurze Frage, weil ich mir keinen Reim darauf bilden kann: Wofür ist das Absperrventil zwischen Vor- und Rücklauf? Grüße M.S.
Martin S. schrieb: > Hallo an die Heizungsliebhaber hier, > > kurze Frage, weil ich mir keinen Reim darauf bilden kann: Wofür ist das > Absperrventil zwischen Vor- und Rücklauf? Zum Absperren. SCNR :) Im Ernst: Evtl. zum leichteren Leerlassen, wenn nötig? Druckausgleich oder ähnliches? So "Kurzschlüsse" seh ich bei Fernwärmeanschlüssen in Häusern auch manchmal, wenn noch keine Heizung dranhängt.
Reinhard S. schrieb: > Im Ernst: Evtl. zum leichteren Leerlassen, wenn nötig? Druckausgleich > oder ähnliches? Ich kenne das eigentlich nur von Schwerkraftumwälzungen. Unsere alte Heizung im Elternhaus Anno 1986 hat das für Brauchwasser (was auch hervorragend funktioniert). Aber das ist ja vor ein paar Jahren alles neu gemacht worden. Mit der Förderpumpe wäre eine Schwerkraftumwälzung ja totaler non-sense.
Aus diesem kleinen Ausschnitt ist die Hydraulik nicht klar erkennbar, kannst du noch ein paar Bilder vom großen Ganzen machen? Angenommen, daß die Absperrung zwischen Vorlauf und Rücklauf eines Heizkreises sitzt, könnte es sich um einen Bypass handeln. In Zeiten, als es noch keine elektronisch geregelten Pumpen gab, wurden schon mal druckseitig der Pumpe ein Bypass eingebaut um den Volumenstrom grob einstellen zu können. Bevor es in den Heizkörpern anfängt laut zu rauschen hat man den halt ein Stück geöffnet. Ist heute aber obsolet und gehört geschlossen oder rückgebaut.
Martin S. schrieb: > Mit der > Förderpumpe wäre eine Schwerkraftumwälzung ja totaler non-sense. Das stimmt nicht. Die Pumpe ist lediglich dazu da, den Schwerkrafteffekt zu verstärken - das spart viel Strom. Wenn Luft ins Heizsystem eingedrungen ist, schafft es die kleine nicht, den Kreislauf aufrecht zu erhalten.
So ein Bypass kann auch hilfreich sein, wenn die Heizung (außentemperaturgeführt) meint, heizen zu müssen, aber in den Räumen die Thermostatventile das anders sehen. Besonders bei älteren Exemplaren gibt es oft einen Vorlauftemperaturfühler, der irgendwo außerhalb des Kessels am Rohr anliegt. Wenn nun alle Heizkörperventile zu sind (soll zwar nicht sein, aber kommt trotzdem vor, besonders bei Fremdwärmeeintrag), wird der Vorlauf nie warm, da ja kein Wasser fließt, und der Kessel heizt bis das Kesselthermostat ausschaltet. Energieverschwendung. Wenn der Bypass ein klein wenig geöffnet ist, kann Wasser zirkulieren und der Vorlauftemperaturfühler arbeiten, d.h. der Kessel schaltet viel früher ab.
Stefan T. schrieb: > Aus diesem kleinen Ausschnitt ist die Hydraulik nicht klar erkennbar, > kannst du noch ein paar Bilder vom großen Ganzen machen? Ja, kann ich natürlich später gerne machen. Aber da ist nicht viel mehr. Die Rohre verzweigen zu den Heizkörpern. Da hängt sonst nichts weiteres dran (außer noch der Ausgleichsbehälter). > Angenommen, daß die Absperrung zwischen Vorlauf und Rücklauf eines > Heizkreises sitzt, Tut er. > könnte es sich um einen Bypass handeln. > In Zeiten, als es noch keine elektronisch geregelten Pumpen gab, wurden > schon mal druckseitig der Pumpe ein Bypass eingebaut um den Volumenstrom > grob einstellen zu können. Bevor es in den Heizkörpern anfängt laut zu > rauschen hat man den halt ein Stück geöffnet. Ist heute aber obsolet und > gehört geschlossen oder rückgebaut. Die Pumpe ist ja elektronisch geregelt (bzw. gibt's halt drei Stellungen). Umgebaut wurde die Anlage um die Zeit um 2005 herum. Da waren einstellbare Pumpen schon 20 Jahre gängige Technik. Oder meinst Du Pumpen mit Druckregler (Hocheffizienzpumpe)? Tassilo H. schrieb: > einen Vorlauftemperaturfühler, der irgendwo außerhalb des > Kessels am Rohr anliegt. Die Vorlauftemperatur wird von der Heizung selbst gemessen. Es gibt keinen Rücklauffühler bzw. ist er - falls vorhanden - in der Steuerung nicht parametrisiert. Es kann natürlich sein, dass damals, als die Heizung saniert wurde, der Azubi stumpf die alte Anordnung mit Edelstahl / Kupferrohren nachgebaut hat. Sonst fällt mir da echt nichts sinnvolles ein.
Martin S. schrieb: > Es kann natürlich sein, dass damals, als die Heizung saniert wurde, der > Azubi stumpf die alte Anordnung mit Edelstahl / Kupferrohren nachgebaut > hat. Sonst fällt mir da echt nichts sinnvolles ein. Das muss nicht unbedingt der Lehrling gewesen sein! Ähnliches kommt auch bei erwachsenen Heizungsbauern vor.
Martin S. schrieb: > Wofür ist das > Absperrventil zwischen Vor- und Rücklauf? Die roten Blechdrehgriffe sind typisch für Absperr-Ventile und -Schieber: https://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0011/001108.php Ob es sich um ein Ventil oder einen Schieber handelt, kannst Du an der Bauform erkennen: Schieber sind (zwischen den Rohrgewinden) i.d.R. gedrungener (kürzer) gebaut. Absperren und drosseln kann man sowohl mit Ventilen, als auch mit Schiebern. Aber sie unterscheiden sich beim Drosseln, weil bei Ventilen beim Abheben der Dichtung der gesamte Spalt freigegeben wird, während bei (guten) Schiebern ihre konische Dichtung es erlaubt, auch einen nur minimalen Spalt sicher freigeben zu können. Ohne, daß dabei eine Dichtung "flattern" könnte. Sie unterscheiden sich auch bzgl. Strömungswiderstand, weil bei (guten) Schiebern der volle Querschnitt freigegeben werden kann, während bei Ventilen immer der Dichtungs-Sitz den Querschnitt drosselt. Wie bereits von Vorrednern gesagt, dürfte das Teil, zwischen Vor- und Rücklauf angeordnet, dazu eingebaut sein, einen beliebig hohen "Kurzschluß" zwischen Vor- und Rücklauf in diesem Strang erreichen zu können. So einen Kurzschluß kann man auch bereits vor dem Mischer durchführen. Und wenn gar kein Mischer vorhanden ist, kann man den auch dadurch "ersetzen". ;) Nur, wenn das Teil absperrt, fließt der ganze Rücklauf-Volumenstrom in Richtung Heiz-Kessel. Grüße
Tassilo H. schrieb: > Wenn nun alle Heizkörperventile zu sind (soll zwar nicht sein, aber > kommt trotzdem vor, besonders bei Fremdwärmeeintrag), wird der Vorlauf > nie warm, da ja kein Wasser fließt, und der Kessel heizt bis das > Kesselthermostat ausschaltet. Energieverschwendung. Wenn der Bypass ein > klein wenig geöffnet ist, kann Wasser zirkulieren und der > Vorlauftemperaturfühler arbeiten, d.h. der Kessel schaltet viel früher > ab. Da werd ich nicht schlau draus, sorry. So funktioniert eine witterungsgeführte Kessel-/Heizkreisregelung jedenfalls nicht. Gemeint habe ich tatsächlich die bis vor ein paar Jahren verbauten stufigen Pumpen (nix Elektronik). Bei denen regelt sich nichts, die haben nur 2-4 feste Leistungsstufen, je nach Hersteller. Dort wurden gerne Überströmventile zum "Druckvernichten" eingebaut, weil eine Stufe evtl zu schwach, die andere zu stark, vor allem in der Übergangszeit, wenn die Thermostatventile nur teilweise geöffnet sind. Murkser bauten nur einen Schieber ein, weil billiger. Gebraucht wird das alles nicht mehr bei E-Pumpen. Da verschlechtert es die Regelungseigenschaften der Pumpe, also ausbauen und stilllegen oder komplett schließen.
Stefan T. schrieb: > > Da werd ich nicht schlau draus, sorry. So funktioniert eine > witterungsgeführte Kessel-/Heizkreisregelung jedenfalls nicht. Die Situation die ich beschrieb: Heizkessel aus den 90ern. Grundgerät hat einfach nur ein Kesselthermostat. Wenn ein, dann läuft der Brenner, bis das Thermostat abschaltet. Dazu gehört (als Einschubmodul) eine Außentemperaturführung. Die ist eigentlich unabhängig vom eigentlichen Kessel und hat eien Außentemperaturfühler und einen Vorlauftemperaturfühler (auf das Vorlaufrohr außerhalb des Heizkessels geklemmt). Die Außentemperaturführung versucht nun, eine bestimmte Vorlauftemperatur - entsprechend der eingestellten Heizkurve passend zur Außentemperatur - zu erreichen, indem der Kessel eingeschaltet wird, bis die Vorlauftemperatur erreicht ist. Wenn nun der Sensor draußen im Schatten hängt, und die einzigen Räume, in denen die Heizkörper aufgedreht sind, schon durch die Morgensonne warm genug sind, tritt das Problem auf: Alle Thermostatventile zu, kein Wasser kann fließen. AT-Sensor im Schatten, Luft kalt -> AT-Führung will Vorlauf von 40 oder 50 Grad machen. Wasser kann nicht fließen (egal was die Pumpe macht) -> Vorlaufsensor wird nicht warm, Heizkessel heizt bis Thermostat bei 80 Grad oder so abschaltet (man hört schon daß das Wasser anfängt zu kochen). Verschwendung und nicht gerade materialschonend. Ein klein wenig Bypass verhindert das - natürlich nicht so viel aufdrehen, daß die nachgerüstete Energiesparpumpe meint, hochdrehen zu müssen. Na ja, der vorletzte Heizungsbauer der hier war, hat es auch nicht kapiert und erstmal zugedreht. Egal, der Ursprungsposter hat ja scheinbar keinen Rohranlegefühler für die Steuerung.
Stefan T. schrieb: > also ausbauen und stilllegen oder komplett schließen. Ja ich werde da mal meinen Vermieter angehen. Stufe 1 war in der Übergangszeit ausreichend. Jetzt allerdings habe ich ein Temperaturgefälle von über 30°C am Radiator. Wollte hochdrehen - Schalter kaputt. Dreht leer. Hab mir gedacht: Wird schon nicht viel drinnen sein, also aufgeschraubt. Ganzer Anbaukasten der Pumpe voller Elektrolytkristalle. Da ist wohl der Kondensator über die Jahre ausgelaufen. Ein einfacher Schalter ist auch nicht verbaut, sondern sind das irgendwelche Schleifringe, die dann direkt mit Drähten aus dem Motorgehäuse verbunden sind. Was mich am meisten gewundert hat war allerdings, dass da ein Elektrolyt im Kondensator war.
Tassilo H. schrieb: > Egal, der Ursprungsposter hat ja scheinbar keinen Rohranlegefühler für > die Steuerung. Neeeeee, Gott sei dank. Wenn ich lese, was Du schreibst, dann frag ich mich, wie man mit gesundem Menschenverstand sowas überhaupt auf den Markt bringen kann. Der Hersteller sollte prinzipbedingt nurnoch Kartoffeln verkaufen dürfen.
Ist ein Überströmventil, sowas wird auch bei modernen Anlagen evtl. gebraucht, Gründe wurden schon genannt. Mit dem vorhandenen Wissen, Finger weg davon.
Ben B. schrieb: > Rücklaufanhebung? Na dann wäre aber eine Steuerung dabei, sonst mach das keinen Sinn. LG
Claus M. schrieb: > Ist ein Überströmventil, sowas wird auch bei modernen Anlagen evtl. > gebraucht, Gründe wurden schon genannt. Mit dem vorhandenen Wissen, > Finger weg davon. Unabhängig von Deiner fragwürdigen Bewertung; bei 350kWh/a*m² kann man bei dieser Heizung an allen Ventilen, Reglern und Einstellungen herumstellen - es kann nicht noch übler werden ;-)
Stefan T. schrieb: > Da werd ich nicht schlau draus, sorry. So funktioniert eine > witterungsgeführte Kessel-/Heizkreisregelung jedenfalls nicht. Das ist auch keine Regelung, das ist eine Steuerung ("Führung") der Vorlauftemperatur abhängig von Außentemperatur und ggf. Uhrzeit (Tag/Nacht). Geregelt wird die Raumtemperatur raumweise mit Thermostatventilen. Auch heute sind solche Anlagen noch in Betrieb. Tassilo hat das Szenario wofür ein Überströmventil dann gut ist ausführlich beschrieben. Gründe für ein solches Ventil oder ein druckgesteuertes Überstromventil zwischen Vor- und Rücklauf können sein: - schnelle Erhöhung der Vorlauftemperatur bei außentemperaturgeführter Vorlauftemperatur und geschlossenen ThermostatVentilen - Begrenzung der Durchflussmenge bei fast geschlossenen Thermostatventilen und ungeregelter Pumpe - Rücklaufanhebung durch kontinuierlichen Bypass, z.B. zur Kondensatvermeidung im Kessel
Martin S. schrieb: > Ja ich werde da mal meinen Vermieter angehen. Dein guter Wille, helfend in die Anlage eingreifen zu wollen, geht schon i.O. ;) Denke, es ist aber ein Unterschied, ob Du nun z.B. am eingangs gezeigten Teil die Einstellung veränderst oder beginnst, die Pumpe zu reparieren. Du solltest das unbedingt mit dem Vermieter abstimmen bzw. sein Einverständnis dazu "einholen", daß Du das tun kannst/darfst. Normalerweise ist jeder Vermieter froh, wenn Mieter sich mit etwas befassen, das ihm Arbeit abnimmt. Aber es gibt auch (leider) Vermieter, die darauf stinksauer reagieren. > Stufe 1 war in der > Übergangszeit ausreichend. Jetzt allerdings habe ich ein > Temperaturgefälle von über 30°C am Radiator. Das ist viel zu hoch und deutet darauf hin, daß der Durchsatz an Heizungswasser nicht mehr richtig läuft. => Drosselventil schließen > Wollte hochdrehen - > Schalter kaputt. Dreht leer. Hab mir gedacht: Wird schon nicht viel > drinnen sein, also aufgeschraubt. Ganzer Anbaukasten der Pumpe voller > Elektrolytkristalle. Da ist wohl der Kondensator über die Jahre > ausgelaufen. Hast Du den Eindruck, daß der C original ist oder könnte der eher mal "reingefummelt" worden sein? Ist der C-Wert noch erkennbar? Und welche max. Leistung hat die Pumpe? Könnte evtl. hilfsweise bei mir mal nachsehen, welcher Beilauf-C da in Frage kommen könnte. > Ein einfacher Schalter ist auch nicht verbaut, sondern sind > das irgendwelche Schleifringe, die dann direkt mit Drähten aus dem > Motorgehäuse verbunden sind. > > Was mich am meisten gewundert hat war allerdings, dass da ein Elektrolyt > im Kondensator war. Deutet m.E. alles auf früheres "Hineinfummeln" hin. Grüße
Das ist doch alles nur Bastelei. Wirf die Pumpe raus, bau eine Hocheffizienzpumpe ein. Standard-Stufig ist eh nicht mehr zu bekommen, außer gebraucht oder uralter Lagerkram. Wozu auch? Eine neue hat einen Bruchteil des Stromverbrauchs und regelt ihre Leistung selber. Die bezahlt sich durch die Stromersparnis im Verhältnis zur Alten in 3-4 Jahren von selbst- das ist dein Geld, das du über die Nebenkosten abdrückst. Einwände?
Stefan T. schrieb: > Einwände? Ne. Mach ich sowieso. Aktuell bin ich aber erst dabei, das Abgasrohr der Ölheizung zu verlegen, um den Schornstein für den Holzofen frei zu bekommen. Wenn das durch ist, dann geh ich die Pumpe an. Inzwischen bin ich allerdings froh darum, dass ich das überhaupt angegangen bin. Hab mich bis dato immer gewundert, warum's so nach Öl stinkt... Tja, der Pfuschbetrieb hat die Rohre zu kurz abgeschnitten und 2cm Spalte mit Aluband überklebt. Dass das auf Dauer nicht dicht ist, ist klar. Da drückts die Abgase in die Raumluft. L. H. schrieb: > Du solltest das unbedingt mit dem Vermieter abstimmen bzw. sein > Einverständnis dazu "einholen", daß Du das tun kannst/darfst. Die Pumpe repariere ich nicht. Wäre es schnell gegangen - ok. Aber Geld bezahle ich da keines. Da gehört ne anständige rein und so bin ich sogar froh, dass sie endlich hinüber ist. Aktuell hab ich die Heizkennlinie auf +7°C gestellt, um überhaupt genug Heißwasser an den Radiatoren zu bekommen. Das geht bei 0°C draußen gerade noch so obwohl der vorlauf schon mit 71°C extrem heiß ist. Aber das ist natürlich nur eine Lösung für ein paar Tage. Um den Rest muss sich der Vermieter kümmern. L. H. schrieb: > Aber es gibt auch (leider) Vermieter, die darauf stinksauer reagieren. Ne wir haben Narrenfreiheit, solange es fachgerecht ausgeführt ist. Das heißt aber nicht, dass ich all das zahle.
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