Wenn ich einen HF Schaltkreis in Dead-Bug Technik über einer Groundplane aufbaue, muss ich die Drähte die die Pins verbinden impedanzanpassen (definierter Abstand zur Groundplane)? Oder brauche ich das nicht, solange sie kurz genug sind?
Wenn sie kurz genug sind, brauchst du das nicht. Kurz im Verhältnis zur Wellenlänge natürlich.
Gibt's da eine Faustregel? Wie sieht's mit 1/10 lambda aus?
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Hmm, man lernt ja nie aus... ich musste jetzt erst einmal Gockel bemühen, um herauszufinden, was "Dead Bug Technique" bedeuten soll. Hättest du gleich von Freiverdrahtung über einer leitenden (Masse-)Fläche gesprochen, hätte das Zeit gespart. Ich weiß nicht, ob Deutsch soo unmodern geworden ist?? ^^
Den Begriff hab ich noch nie gehört. Ich komme aus der englischsprachigen MRI Ecke, da sagt niemand Freiverdrahtung über Massefläche. Habe jetzt was gefunden, wo von 1/4 Lambda die Rede ist. Immerhin haben wir jetzt beide was gelernt!
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Bei lambda/4 über der Groundplane ergäbe das einen schönen Impedanz-Transformer. Bei lambda/10 würde ich schon schauen dass die Impedanz halbwegs passt, je nach Anwendung bzw. Anforderung.
Theo K schrieb: > Bei lambda/4 über der Groundplane Ich meinte Drahtlänge von lambda/4, über einer Groundplane.
Hmm, da sind meine 6 GHz echt kaum mehr zu bändigen...
Magnetic Resonance Imaging: Kernspintomographie https://www.google.com/search?q=mri
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Jemin K. schrieb: > Magnetic Resonance Imaging: Kernspintomographie > https://www.google.com/search?q=mri Ganz oben bei den Suchergebnissen steht das Max Rubner Institut. Trotzdem danke für die Aufklärung :-) Nichts für ungut, aber es ist immer etwas problematisch, wenn jemand glaubt, alle anderen haben den gleichen Wissensstand und kennen sich mit den gleichen Abkürzungen aus. Bei Google findet man eine ganze Menge unter "MRI". Nur was ist das richtige Ergebnis? Aber das hast du ja jetzt aufgeklärt...
Jemin K. schrieb: > Wie sieht's mit 1/10 lambda aus? Viel zu lang! Lamda/100 wäre ein akzeptabler Wert. Zum Vergleich: Beim UKW-Rundfunk beträgt die Wellenlänge gut 3m. Niemand würde hoffen dass da ein Tuner mit 30cm langen Verbindungen funktioniert. 3cm und weniger waren allerdings schon mit der Röhrentechnik machbar.
Jemin K. schrieb: > Gibt's da eine Faustregel? Wie sieht's mit 1/10 lambda aus? Naja, sobald die Impedanz der Leitung nicht mehr 100% perfekt ist gibt es an der Stelle Reflexionen, das Signal wird teilweise zurück in den Ausgang geleitet und die Leitung strahlt natürlich einen Teil der Energie in die Umgebung ab. Das sind alles Dinge die man im gewissen Maße optimieren kann und je nach Aufwand bekommt man es dann auch entsprechend gut hin. Bei einem frei verdrahteten Chip kannst du nicht von einer super Performance ausgehen, obwohl andere schon freiverdrahtete HF-Schaltungen aufgebaut haben die zum Schluss auf einer "optimalen" Leiterplatte nicht mehr so gut funktioniert haben. Das wird wohl eh nur ein Prototyp, also teste es einfach mit einer möglichst kurzen Verdrahtung, mit der Gewissheit dass es eben nicht perfekt ist. Hast du eine andere Alternative? Du könntest dir eine Platine designen und fertigen lassen.
Ja, ich kann Platine fertigen lassen. Aber das ist alles nur für Testequipment um ein bestehendes Setup zu optimieren. Also alles n=1. Ich glaube ich versuche es einfach mal mit wire-striplines, also Draht über Substrat in definiertem Abstand. Das ist mit etwas Plastik als Abstandshalter machbar.
Jemin K. schrieb: > Wenn ich einen HF Schaltkreis in Dead-Bug Technik über einer Groundplane > aufbaue, Sag lieber gleich, daß es dir um 6 GHz geht. Sowas kannst du mit der Toten Wanze nicht zuwege bringen, da ist jeder kleine Draht bereits ein Serienschwingkreis. Also, auch dann, wenn du nur 1 Muster brauchst, mußt du das ordentlich als Leiterplatte machen, sonst wird nix draus. Allenfalls kannst du versuchen, zumindest etwas davon mit Sonnet simulieren zu wollen. Aber auch das ist heikel. W.S.
W.S. schrieb: > Jemin K. schrieb: >> Wenn ich einen HF Schaltkreis in Dead-Bug Technik über einer Groundplane >> aufbaue, > > Sag lieber gleich, daß es dir um 6 GHz geht. Ich würd mal sagen 0,5mm Länge gehen gerade noch obwohl das schon eine Serienimpedanz von j15Ohm wäre. Das wird wohl nichts mit fliegender Verdrahtung.
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Hp M. schrieb: > Jemin K. schrieb: >> Wie sieht's mit 1/10 lambda aus? > > Viel zu lang! Lamda/100 wäre ein akzeptabler Wert. Früher (tm) hat eine Hühnerleiter mit einer elektrischen Länge von ganzzahligen Vielfachen der Wellenlänge die Impedanzverhältnisse vom Antennenfußpunkt sauber an den Anfang der Speiseleitung gebracht. Das war mal locker einen Faktor 10 länger, als die nach deiner Ansicht schon viel zu lange Lamda/10.
Eine Hühnerleiter ist eine impedanzkontrollierte, berechnete Transformationleitung. Die hat nichts mit einer Freiluftverdrahtung ala Dead-Bug zu tun.
Wolfgang schrieb: > Früher (tm) hat eine Hühnerleiter mit einer elektrischen Länge von > ganzzahligen Vielfachen der Wellenlänge die Impedanzverhältnisse vom > Antennenfußpunkt sauber an den Anfang der Speiseleitung gebracht. Da kannst du mal sehen, wie die Erinnerung trügt. Für Z_in = Z_out hätten auch ganzzahlige Viefache der halben Wellenänge ausgereicht. Aber das ist eben keine breitbandige Geschichte.
2⁵ schrieb: > Die hat nichts mit einer Freiluftverdrahtung ala Dead-Bug zu tun. Warum soll man eine Freiluftverdrahtung auf einer Platine nicht sauber berechnen und verlegen. Mit jedem Streifenleiter auf einer geätzten Platine macht man das auch, wenn die Wellenlänge das erforderlich macht.
Hp M. schrieb: > Für Z_in = Z_out hätten auch ganzzahlige Viefache der halben Wellenänge > ausgereicht. Das kommt drauf an, ob du die Phasenlage brauchst oder das Signal am aderen Ende auch invertiert ankommen darf. Rein auf die Impedanz bezogen, hast du Recht.
Wolfgang schrieb: > Warum soll man eine Freiluftverdrahtung auf einer Platine nicht sauber > berechnen und verlegen. Mit jedem Streifenleiter auf einer geätzten > Platine macht man das auch, wenn die Wellenlänge das erforderlich macht. Genau. Ein handelsüblicher 3D-Feldsimulator sollte sowas wie in dem Bild hier http://www.worldofindie.co.uk/wp-content/uploads/2018/08/6768_highrez_1-768x444.jpg problemlos berechnen können.
soul e. schrieb: > sollte sowas wie in dem Bild Jawoll! Das bei SECHS GIGAHERTZ. Gratulation. Also, um da mal wieder runter zu kommen: Für Kurzwelle geht sowas erwiesenermaßen gut, wenn man die nötige Erfahrung mit dieser LP-Technik hat. Ich selber bin da außen vor, bei mir muß sowas richtig layoutet werden. Aber wer sich mal mit klassischer diskreter Schaltungs- und Layout-Technik für 900 bis 2400 MHz befassen will, der suche nach den HF-Schaltungen von Infineon im Netz. Ist aufschlußreich, wenngleich das auch noch längst keine 6 GHz sind. mal ein paar Eindrücke: https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-AN418_BGA524N6-AN-v01_00-EN.pdf?fileId=5546d462518ffd8501520ccc5b9e70c6 https://www.infineon.com/dgdl/AN280_BGA725L6_GNSS-LNA_Rev1%200.pdf?fileId=db3a30433784a0400137efd6a5f21f52 W.S.
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