Forum: Fahrzeugelektronik Nutzbarkeit von LiFe bei niedrigen Temperaturen


von LiFeNutzer (Gast)


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Hallo,

es ist ja allseits bekannt, dass Lixx-Zellen bei niedrigen Temperaturen 
nicht so der Hit sind. Da meine neuen LiFe-Zellen nun bereits bei 
Temperaturen über dem Gefrierpunkt kaum noch vernünftig nutzbar sind, 
wollte ich mal meine Erfahrungen posten und wäre an Erfahrungen mit 
anderen Zellen (auch LiIon) interessiert.

Meine Zellen: 40152SE, Kapazität: 15A, Dauerstrom: 75A, ca. 20 Zyklen
http://www.batteryspace.com/prod-specs/7493.pdf

Im Sommer waren die Dinger absolut Top, jetzt bei Temperaturen um +5°C 
gleicht das Ganze eher einem Trauerspiel. Es ist gerade noch die halbe 
Kapazität nutzbar, wenn man sich an einer Einzellzellenüberwachung 
orientiert, die bei 3.1V aktiv wird. Der Entladestrom liegt hier 
überwiegend um 5A, kann kurzzeitig auch mal 12A betragen, was für eine 
solche Zelle kaum eine Belastung darstellt.

Fand im Datenblatt ein Diagramm, in dem die Kapazität und die Spannungen 
bei einigen Temperaturen eingezeichnet sind. Interessant ist, dass man 
für diese Messungen einen Laststrom von 0,3C (4,5A) gewählt hat. Möchte 
nicht wissen, wie diese Kurven bei üblichen Strömen aussehen würden.

Konkret ist dies nun so, dass die Akkuüberwachung bereits am Ziel (= 
halbe Wegstecke) einen leeren Akku meldet und dann heimschieben angesagt 
ist. Was bei ca. 30km wenig Freude bereitet.

Mit freundlichen Grüßen
Manuel M.

von Ron (Gast)


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LiFeNutzer schrieb:
> Dauerstrom: 75A

wie kommst du auf 75A, den du "auf Dauer" aus einer 480gramm-Zelle 
ziehen willst?
Ich lese in deinem Datenblatt "empfohlener Entladestrom: 1C(15A)"

> Der Entladestrom liegt hier
> überwiegend um 5A, kann kurzzeitig auch mal 12A betragen, was für eine
> solche Zelle kaum eine Belastung darstellt.

...kaum eine Belastung? da muss ich mal lachen...

> nicht wissen, wie diese Kurven bei üblichen Strömen aussehen würden.

...üblicher Strom - damit meinst du die 75A???
75A ist die letzte Rille, die deine Zelle unter günstigsten Umständen 
maximal kurzzeitig zu liefern vermag.


Also ich habe LiIon, die ich nur mit 0,1C belaste.
Deine Probleme sind mir fremd, selbst bei -12°C.
Momentan habe ich ca. 800 Zyklen in 2 Jahren weg. Meine Akkus liegen in 
einer gedämmten Kiste. Und ich ziehe max. 60% Kapa, dann ist mir die 
Spannung zu gering, womit die Endgeschwindigkeit deutlich absinkt...Zeit 
zum Akkuwechsel ;-)

von MER-A (Gast)


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LiFeNutzer schrieb:

> Im Sommer waren die Dinger absolut Top, jetzt bei Temperaturen um +5°C
> gleicht das Ganze eher einem Trauerspiel.

=> Im Winter Akku warm anziehen - wenn nicht reicht vor Benutzung etwa 
erwärmen (Lastwiderstand).

von Rolf M. (rmagnus)


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Ron schrieb:
> wie kommst du auf 75A, den du "auf Dauer" aus einer 480gramm-Zelle
> ziehen willst?
> Ich lese in deinem Datenblatt "empfohlener Entladestrom: 1C(15A)"

Dan solltest du zwei Zeilen davor schauen. Da steht nämlich, dass der 
maximale Dauer-Entladestrom bei 5 C, also 75A liegt.

> 75A ist die letzte Rille, die deine Zelle unter günstigsten Umständen
> maximal kurzzeitig zu liefern vermag.

Laut Datenblatt gehen für 30s 10C, also 150A.

: Bearbeitet durch User
von Ron (Gast)


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Ja habe ich gelesen, halte es gelinde gesagt für sehr unrealistisch...
oder bestenfalls für eine schlechte googletranslate-Übersetzung.

@Manuel
in welcher Konfiguration betreibst du die Zellen?
Hast du mal einen Wh-Zähler eingeschleift, um die tatsächliche Kapazität 
zu ermitteln?

von Rolf M. (rmagnus)


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Ron schrieb:
> Ja habe ich gelesen, halte es gelinde gesagt für sehr unrealistisch...

Solche Akkus werden erfolgreich in Hybridautos als Antriebsakku 
eingesetzt. Da sind solche Ströme nicht ungewöhnlich. Mit scheinen die 
Werte absolut realistisch. Aber vielleicht magst du erklären, was dich 
zu dieser skeptischen Ansicht verleitet?

> oder bestenfalls für eine schlechte googletranslate-Übersetzung.

Ist das Entladediagramm bei 5C auch eine googletranslate-Übersetzung?

von Ron (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Solche Akkus werden erfolgreich in Hybridautos als Antriebsakku
> eingesetzt. Da sind solche Ströme nicht ungewöhnlich. Mit scheinen die
> Werte absolut realistisch. Aber vielleicht magst du erklären, was dich
> zu dieser skeptischen Ansicht verleitet?

Du meinst, das der Strom von zB 75A aus einer Zellenreihe beim Auto 
gezogen wird? DAS halte ich für sehr unrealistisch ;-)

mMn haben E-Autos o.Ä. (sehr) viele Zellreihen parallel geschaltet.
Und ich halte es für unrealistisch, bei 75A noch von vielen Zyklen 
auszugehen. Meine Erfahrungen bei derart knappen Auslegungen - egal ob 
bei Solaranlagen oder E-mobility - sind, das diese Zellen damit nur eine 
sehr kurze Lebenszeit erreichen.

Ausserdem besteht nach mM ein Unterschied zwischen Nennkapa und der 
tatsächlichen Kapazität, besonders über die Zeit betrachtet...
Dabei spielt es eine besondere Rolle, ob ich mit dem empfohlenen oder 
maximalen Entladestrom hantiere.

Aber bleiben wir mal bei Manuel: er schiebt nach 30km wg. leerem Akku 
nach hause...dem entnehme ich, das er kein Auto sondern sein bike 
schiebt.
Beim bike wird in gramm gerechnet - das lässt mich vermuten, er hat nur 
eine Zellreihe in 10S oder 12S o.Ä., und keine Zellreihen parallel.
Er redet ja auch von "üblichen Strömen" und ich vermute mal, er geht von 
den 75A oder 150A aus...Diese Belastung (einer Zelle oder Zellreihe) 
hältst du für realistisch? ...aus einer Zelle, die nur 480gramm wiegt???

> Ist das Entladediagramm bei 5C auch eine googletranslate-Übersetzung?

Nö, ich halte 5C als Peak durchaus für realistisch - aber von 
Dauerbelastung zu reden ist mMn reine PR ;-)
Nach meiner Erfahrung kommt es bei 5C häufiger bzw länger gezogen sehr 
schnell zu einer Zellschädigung, die irreversibel ist und sehr schnell 
zum Kapazitätseinbruch führt.

...ist ja auch nur meine Meinung bzw Erfahrung :-)

von Rolf M. (rmagnus)


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Ron schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Solche Akkus werden erfolgreich in Hybridautos als Antriebsakku
>> eingesetzt. Da sind solche Ströme nicht ungewöhnlich. Mit scheinen die
>> Werte absolut realistisch. Aber vielleicht magst du erklären, was dich
>> zu dieser skeptischen Ansicht verleitet?
>
> Du meinst, das der Strom von zB 75A aus einer Zellenreihe beim Auto
> gezogen wird? DAS halte ich für sehr unrealistisch ;-)
>
> mMn haben E-Autos o.Ä. (sehr) viele Zellreihen parallel geschaltet.

Ich spreche nicht von E-Autos, sondern von Hybrid-Autos. Die haben 
meistens nur Akkus, die rein elektrisch ein paar Kilometer schaffen, 
also nur wenige  Minuten, und dann sind sie leer. Dementsprechend hoch 
wird der Entladestrom im Vergleich zur Kapazität sein.

> Und ich halte es für unrealistisch, bei 75A noch von vielen Zyklen
> auszugehen.

Das war mal vor 20 Jahren so, dass die Akkus das nicht lange aushalten. 
Mittlerweile hat man aber Akkus gebaut, die das besser wegstecken.

> Aber bleiben wir mal bei Manuel: er schiebt nach 30km wg. leerem Akku
> nach hause...dem entnehme ich, das er kein Auto sondern sein bike
> schiebt.

Ah, den letzten Satz hatte ich überlesen.

> Beim bike wird in gramm gerechnet - das lässt mich vermuten, er hat nur
> eine Zellreihe in 10S oder 12S o.Ä., und keine Zellreihen parallel.

Man gibt die Kapazität in Gramm an?

> Er redet ja auch von "üblichen Strömen" und ich vermute mal, er geht von
> den 75A oder 150A aus...Diese Belastung (einer Zelle oder Zellreihe)
> hältst du für realistisch? ...aus einer Zelle, die nur 480gramm wiegt???

Im Modellbau sind solche Ströme aus deutlich kleineren Zellen nichts 
ungewöhnliches. Es gibt Lipos, die für 50C Dauerlast (wenn man dann noch 
von Dauer sprechen kann) spezifiziert sind. Da leidet dann aber 
tatsächlich die Lebensdauer kräftig drunter.
Die 5C werden dort jedenfalls eher so in die Kategorie "Knapp über 
Selbstentladung" gesteckt.

von LiFeNutzer (Gast)


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Ron schrieb:
> Ich lese in deinem Datenblatt "empfohlener Entladestrom: 1C(15A)"
Und ich lese im Datenblatt "max. Dauerentladestrom: 5C(75A)"

Ron schrieb:
> ...kaum eine Belastung? da muss ich mal lachen...
Du kennst dich mit LiFe aus? Wer zuletzt, lacht am besten...

> 75A ist die letzte Rille, die deine Zelle unter günstigsten Umständen
> maximal kurzzeitig zu liefern vermag.
Der max. zulässige Dauerentladestrom ist nicht "maximal kurzzeitig", was 
dichtest du dir da zusammen??

Ron schrieb:
> Also ich habe LiIon, die ich nur mit 0,1C belaste.
Dann sag doch gleich, dass du Spielzeug nutzt.

Niemand sonst, der LiFe um 0°C unter Last nutzt?
Last heißt für mich, nach 2 Stunden ist der Akku leer.

Ich weiß, LiFe ist doppelt so groß, doppelt so schwer und doppelt so 
teuer. Dafür reißen mir die Zellen nicht den Arsch weg. Und ein voller 
Akku hat unter Last 39.5V, ein leerer 38.0V. Das toppt keine andere 
Zellchemie.

Dass die Zellen bereits bei moderaten Temperaturen so einknicken, habe 
ich bisher  nirgends gelesen, sonst hätte ich u.U. andere Zellen 
gewählt.

Mit freundlichen Grüßen
Manuel M.

von Teo D. (teoderix)


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LiFeNutzer schrieb:
> Niemand sonst, der LiFe um 0°C unter Last nutzt?
> Last heißt für mich, nach 2 Stunden ist der Akku leer.

Nö, die Dinger haben die Angewohnheit, sich unter Last zu erwärmen. 
Problematisch wäre es, wenn man nur alle Stunde mal für 1-2Min. Max.I 
raus ziehen will. Obwohl mit geeignetem Isoliermaterial drumrum!?

MER-A schrieb:
> => Im Winter Akku warm anziehen - wenn nicht reicht vor Benutzung etwa
> erwärmen (Lastwiderstand).

Ich hoffe diese Übersetzung war in deinem Sinn. :)

: Bearbeitet durch User
von Ron (Gast)


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LiFeNutzer schrieb:
> Ron schrieb:
>> Ich lese in deinem Datenblatt "empfohlener Entladestrom: 1C(15A)"
> Und ich lese im Datenblatt "max. Dauerentladestrom: 5C(75A)"
>
> Ron schrieb:
>> ...kaum eine Belastung? da muss ich mal lachen...
> Du kennst dich mit LiFe aus? Wer zuletzt, lacht am besten...
>
>> 75A ist die letzte Rille, die deine Zelle unter günstigsten Umständen
>> maximal kurzzeitig zu liefern vermag.
> Der max. zulässige Dauerentladestrom ist nicht "maximal kurzzeitig", was
> dichtest du dir da zusammen??
>
> Ron schrieb:
>> Also ich habe LiIon, die ich nur mit 0,1C belaste.
> Dann sag doch gleich, dass du Spielzeug nutzt.

nee, ick kenne mich nicht mit LiFe aus - ich habe geantwortet, weil du 
schriebst:
> und wäre an Erfahrungen mit anderen Zellen (auch LiIon) interessiert.

Aber ick kenne mich aus mit 75A und Dauer, deshalb ist mein Akku 20P.
0,1C beim biken - 70A beim Boot...
"schieben" ist bei Beidem nicht soo mein Ding ;-)

von Jens G. (jensig)


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@Ron (Gast)

>wie kommst du auf 75A, den du "auf Dauer" aus einer 480gramm-Zelle
>ziehen willst?

Datenblatt lesen.

>Ich lese in deinem Datenblatt "empfohlener Entladestrom: 1C(15A)"

Ist eben nur der empfohlene, aber nicht der max. zulässige Strom.

>> Der Entladestrom liegt hier
>> überwiegend um 5A, kann kurzzeitig auch mal 12A betragen, was für eine
>> solche Zelle kaum eine Belastung darstellt.

>...kaum eine Belastung? da muss ich mal lachen...

Ja, kaum Belastung, ist noch nicht mal 1C

> nicht wissen, wie diese Kurven bei üblichen Strömen aussehen würden.

>...üblicher Strom - damit meinst du die 75A???
>75A ist die letzte Rille, die deine Zelle unter günstigsten Umständen
>maximal kurzzeitig zu liefern vermag.

Lt. DB auf Dauer.

>Also ich habe LiIon, die ich nur mit 0,1C belaste.
>Deine Probleme sind mir fremd, selbst bei -12°C.

Logisch - wer mit nur 0,1C spielt, dem sind solche Probleme fremd.

>Nö, ich halte 5C als Peak durchaus für realistisch - aber von
>Dauerbelastung zu reden ist mMn reine PR ;-)
>Nach meiner Erfahrung kommt es bei 5C häufiger bzw länger gezogen sehr
>schnell zu einer Zellschädigung, die irreversibel ist und sehr schnell
>zum Kapazitätseinbruch führt.

>...ist ja auch nur meine Meinung bzw Erfahrung :-)

Du hast keine 5C-Erfahrung, denn Du spielst ja nur mit 0,1C herum.

Klar, wenn ein Akku ständig mit Hochlast betrieben wird, dann leidet 
seine Lebensdauer, genau so, wie ein Motor eines Autos schneller 
verschleißt, wenn man es ständig mit v_max "latscht".

: Bearbeitet durch User
von LiFeNutzer (Gast)


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Ron schrieb:
> nee, ick kenne mich nicht mit LiFe aus - ich habe geantwortet, weil du
> schriebst:
>> und wäre an Erfahrungen mit anderen Zellen (auch LiIon) interessiert.

Ok, das war ein Fehler, sorry. 0.1C interessiert mich nicht.
Ein Akku, der keine 0.5C kann, ist Spielzeug.

Teo D. schrieb:
> Nö, die Dinger haben die Angewohnheit, sich unter Last zu erwärmen.

Ich nutze andere LiFe-Zellen mit 6C, die werden i.d.T. handwarm.
Bei 0.5C ist da mit Erwärmung gar nichts.

Scheinbar hat sich wohl alles auf LiIon eingeschossen, weil die ja sooo 
toll sind.

von ohje (Gast)


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LiFeNutzer schrieb:
> Ron schrieb:
>> nee, ick kenne mich nicht mit LiFe aus - ich habe geantwortet, weil du
>> schriebst:
>>> und wäre an Erfahrungen mit anderen Zellen (auch LiIon) interessiert.
>
> Ok, das war ein Fehler, sorry. 0.1C interessiert mich nicht.
> Ein Akku, der keine 0.5C kann, ist Spielzeug.

Warum sollte ein Smartphone seinen Akku mit 5C entladen? Damit man nach 
12 Minuten wieder nachladen muss?

Oder ein Laptop, oder ein Elektroauto, oder der Akku eines beiliebigen 
anderen Gerätes.

Da verwechselt jemand das Brett vor seinem Kopf mit dem Horiont. Wer so 
dicke Bretter vorm Kopf hat verwechselt schon mal den kAh-Bleiakku einer 
großen USV mit Spielzeug, und möchte dafür einen Modellbauakku 
einsetzen.

90% aller Akku-Anwendungen spielen sich bei um die 0-0,5C ab.

von Teo D. (teoderix)


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LiFeNutzer schrieb:
> Ich nutze andere LiFe-Zellen mit 6C, die werden i.d.T. handwarm.
> Bei 0.5C ist da mit Erwärmung gar nichts.

Der Augenschein täuscht häufig über die realen Gegebenheiten.
Erstens war nie die rede von 0,5C, Zweitens sind Finger schlechte 
Messfühler.
Mach halt mal aussagekräftige Versuche. Isoliere die Zelle, steck nen 
Messfühler mit rein. Lass das ganze auf ~-5°C Umgebungstemperatur 
abkühlen und beobachte, was sich dann bei 0,5C tut.

LiFeNutzer schrieb:
> Scheinbar hat sich wohl alles auf LiIon eingeschossen, weil die ja sooo
> toll sind.

Bei dir scheint es sich mehr um Glaube, als um Wissen zu handeln. 
Dagegen ist leider kein Kraut gewachsen.

BB

von Anon Y. (avion23)


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ohje schrieb:
> LiFeNutzer schrieb:
>> Ron schrieb:
>>> nee, ick kenne mich nicht mit LiFe aus - ich habe geantwortet, weil du
>>> schriebst:
>>>> und wäre an Erfahrungen mit anderen Zellen (auch LiIon) interessiert.
>>
>> Ok, das war ein Fehler, sorry. 0.1C interessiert mich nicht.
>> Ein Akku, der keine 0.5C kann, ist Spielzeug.
>
> Warum sollte ein Smartphone seinen Akku mit 5C entladen? Damit man nach
> 12 Minuten wieder nachladen muss?

Ein Smartphone zieht teilweise mehrere Ampere. Siehe den 
Drosselungsskandal beim Iphone. Also ein ungewollt gutes Beispiel.

@LiFeNutzer: Schade, dass jetzt im Winter dein Akku nicht die Leistung 
liefert :(
Ich habe mit den Eisen-Phosphat-Akkus kein Erfahrung. Aber mit alten 
LiCo Zellen aus Laptop Akkus. Deren Innenwiderstand steigt mit dem Alter 
sehr stark an und sie brechen unter Last ein.

Und so kann man sie noch nutzen. Die Entladeschwelle ist dann nicht 2,5V 
sondern 1V :) Genau das wäre auch mein Vorschlag für deine Akkus. Teste, 
ob sie sich innerhalb von ca. 3 Minuten ohne Last wieder auf normale 
Spannung heben.

Wenn ja, dann probier es mit einer tieferen Entladespannung. Der Ri ist
sogar förderlich, weil er deine Akkus heizt. Einpacken würde ich sie 
auch.

Viel Erfolg, hör nicht auf die Hater, und schreib wie es ausgegangen 
ist!

von Jens G. (jensig)


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Anon Y. (avion23)  schrieb:

>Und so kann man sie noch nutzen. Die Entladeschwelle ist dann nicht 2,5V
>sondern 1V :) Genau das wäre auch mein Vorschlag für deine Akkus. Teste,
>ob sie sich innerhalb von ca. 3 Minuten ohne Last wieder auf normale
>Spannung heben.

...

>Viel Erfolg, hör nicht auf die Hater, und schreib wie es ausgegangen
>ist!

Er meldet sich nicht mehr, also ist es wohl durch Deine Empfehlungen 
schlimm ausgegangen ...

von LiFeNutzer (Gast)


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Anon Y. schrieb:
> Und so kann man sie noch nutzen. Die Entladeschwelle ist dann nicht 2,5V
> sondern 1V :) Genau das wäre auch mein Vorschlag für deine Akkus.

So könnte man verfahren. 1V/Zelle interpretiere ich aber als schädliche 
Tiefentladung, eine solche möchte ich mir möglichst verkneifen. Denn der 
Akku hat ordentlich was gekostet.

> Teste, ob sie sich innerhalb von ca. 3 Minuten ohne Last wieder
> auf normale Spannung heben.

Die Spannungen kommen tatsächlich schnell wieder hoch (Gesamtspannung > 
39.5V). Dumm ist eben, dass sich die Stromversorgung abschaltet. Man 
kann einen Kaffee trinken gehen, dann kann man wieder paar km fahren, 
bis die Stromversorgung erneut abschaltet. Man bräuchte also eine 
Einzelspannungsüberwachung, wo die Abschaltspannungen in Abhängigkeit 
der Temperaturkennlinie genau dieser Zellen nachgeführt wird. M.W. gibt 
es so etwas nicht.

Anon Y. schrieb:
> Einpacken würde ich sie auch.

Davon verspreche ich mir nichts, da das E-Fahrzeug in der Garage steht 
und der Akku eben früher oder später die Temperatur dort annimmt (steht 
oft mehrere Tage). Wenn ich kalte Füße habe, helfen auch keine dicken 
Socken, sondern eher eine Wärmflasche.

Unterm Strich nun nicht wirklich ein Beinbruch, da ich nicht vor habe, 
das E-Fahrzeug im Winter zu nutzen. Wobei +5°C noch kein Winter ist, 
hier knicken die LiFe aber schon gewaltig ein. Dann muss ich die Akkus 
eben vor einer Fahrt voll laden, wenn nur noch die halbe Kapazität 
nutzbar ist. Sollte man eben vorher wissen. Das Akkuzeugs ist eben doch 
nicht so toll, obwohl aktuell von allen Seiten bejubelt.

Jens G. schrieb:
> Er meldet sich nicht mehr, also ist es wohl durch Deine Empfehlungen
> schlimm ausgegangen ...

Totgesagte leben länger ;-)

von LiFeNutzer (Gast)


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Anon Y. schrieb:
> hör nicht auf die Hater ...

Keine Sorge ... ;-)

von Rolf M. (rmagnus)


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Ron schrieb:
> nee, ick kenne mich nicht mit LiFe aus

Und doch behauptest du, besser zu wissen, was die können und was nicht, 
als das Datenblatt.

von xXx (Gast)


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MER-A schrieb:
> => Im Winter Akku warm anziehen - wenn nicht reicht vor Benutzung etwa
> erwärmen (Lastwiderstand).

Bringt aber auch nichts, dann ist halt die Hälfte der Energie verheizt. 
Also nutzbare Energie auch nur die Hälfte.

von Rolf M. (rmagnus)


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xXx schrieb:
> ringt aber auch nichts, dann ist halt die Hälfte der Energie verheizt.
> Also nutzbare Energie auch nur die Hälfte.

Ich warte ja noch auf die Elektro-Autos, die eine benzinbetriebene 
Heizung für den Akku haben.

von Lothar J. (black-bird)


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LiFePO4-Motorradbatterien soll man im Winter vor dem Anlassen aufwärmen, 
indem man für ca. eine halbe Minute das volle Licht einschaltet. 
Funktioniert auch, weil die Batterie sofort nach den Start nachgeladen 
wird und der Ladungsverlust ausgeglichen ist.

Geht beim Fahrrad aber nicht, deshalb ist der Einsatz von LiFePO4-Akkus 
für diese Anwendung (im Winter) unsinnig.
Diese Eigenschaft der Akkus ist aber bekannt und im Datenblatt 
nachzulesen und hätte als Entscheidungshilfe beim Kauf berücksichtigt 
werden müssen.

Nachträglich lässt sich da nix ändern oder schönreden.

Blackbird

von LiFeNutzer (Gast)


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Lothar J. schrieb:
> Diese Eigenschaft der Akkus ist aber bekannt und im Datenblatt
> nachzulesen...

Tja, bin wohl auch dem Elekro-Hype erlegen, wo man Nachteile gerne 
ausblendet oder unter den Tisch fegt. Es war mir bekannt, dass 
Lixx-Akkus bei Minus -Temperaturen etwas schwächeln, dass sich dies 
bei LiFe aber bereit bei Plusgraden so dramatisch zeigt (Antrieb wird 
nach der halben Zeit abgeschaltet), hatte ich nicht erwartet.

Im Datenblatt schaut man natürlich nach den Leistungsdaten und nicht 
nach den Schwächedaten. Das macht man erst, wenn man aufgrund eines 
schwächelnden Akkus sein Gefährt nach Hause schieben durfte und geflucht 
hat ohne Ende.

Rolf M. schrieb:
> Ich warte ja noch auf die Elektro-Autos, die eine benzinbetriebene
> Heizung für den Akku haben.

Wenn, dann eher mit Diesel bzw. Heizöl. Wobei es bereits 
Diesel-Standheizungen für E-Autos gibt. Was spräche dagegen, den Akku 
gleich mit zu heizen?

von Dirk K. (knobikocher)


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LiFeNutzer schrieb:
> M.W. gibt es so etwas nicht.

Gibt es.

Vielleicht nicht (passend) für E-Bikes, aber grundsätzlich gibt es BMS 
mit mehrdimensionalen Lade-/Entladekurven: Temperatur, SOC, SOH oder 
dynamischer Innenwiderstand.

Zur Erfahrung mit LFP Zellen:
Jup, unter 10°C wird es dünn. Ist so bei LFP, diese Chemie hat einen 
recht engen Wohlfühlbereich, was die Temperatur angeht. Wer da mehr 
braucht greift zu LTO. Erkauft allerdings durch niedrige Energiedichte.

Allgemein zum Thema Datenblatt:
Nicht alles so ernst nehmen, was dort geschrieben steht wenn es um 
maximale Werte geht. Gerne werden dann Randbedingungen nicht genannt.
Z.B. maximaler Dauerstrom: 5C, ok. Wie viele Zyklen sind denn dann 
möglich bei welchen DoD? 10%DoD = 1000 Zyklen? 100%DoD = 100 Zyklen? Ich 
habe das Datenblatt der verwendeten Zelle jetzt nicht gelesen, gestehe 
ich. Im Datenblatt stehen auch werbewirksamen Daten drin.

Und: nicht immer hält sich die Zelle an das Datenblatt. Die hat es 
nämlich nicht gelesen :) Wir haben da schon "Super" Zellen in das 
Testlabor gesandt, mit interessantem Ergebnis! Abbruch wegen zu hoher 
Temperatur trotz Einhaltung des maximalen Stroms etc, dazu fiese Sprünge 
in den Ladekurven. Zur Verteidigung von LFP: das waren auch keine 
bekannten Marken. Aber auch bekannte Zellenhersteller haben andere 
Ergebnisse veröffentlicht, als unsere eigens in Auftrag gegebenen Tests.

Daher mein grober Tipp: immer Faktor zwei unter den maximalen Werten 
bleiben wenn ihr langfristigen Nutzen haben wollt. Viel Erfolg!

von Dieselfreak (Gast)


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LiFeNutzer schrieb:
> Wobei es bereits Diesel-Standheizungen für E-Autos gibt.

Mit oder ohne Fahrverbot?

von LiFeNutzer (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Zur Erfahrung mit LFP Zellen: Jup, unter 10°C wird es dünn.

So langsam kommend die Profis aus der Deckung ;-)

Heute bei +8°C bemerken müssen, dass meine Turbotaste den Antrieb 
abschaltet, und das bereits bei 30% Entladung. Wären jetzt 
Sommertemperaturen, würde ich den Akku als ausgelutscht und für die 
Tonne einstufen. Bin mal gespannt, ob der Akku im nächsten Sommer wieder 
der alte ist. Momentan kann ich das nicht glauben.

Dirk K. schrieb:
> Ist so bei LFP, diese Chemie hat einen
> recht engen Wohlfühlbereich, was die Temperatur angeht.

Das hätte ich so gerne mal im Datenblatt gelesen, diese Eigenschaft hat 
man dort in einem Diagramm versteckt. Ein Diagramm Innenwiderstand in 
Abhängigkeit zur Temperatur wäre interessant, findet sich aber nicht im 
Datenblatt. Die im Datenblatt angegebenen 4mΩ sind freischwebend.

Dirk K. schrieb:
> Allgemein zum Thema Datenblatt:
> Nicht alles so ernst nehmen, was dort geschrieben steht...

Gilt wohl ganz besonders für die Working-Temperature, die bis hinunter 
zu -20°C reichen soll. Wahrscheinlich bei Entladeströmen im mA Bereich.

Dirk K. schrieb:
> Wer da mehr braucht greift zu LTO.

Wer oder was ist LTO ?

von LiFeNutzer (Gast)


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Was auch noch interessant wäre:

Im Datenblatt werden für die Ermittlung der Cycle Life bei 0.5C pro 
Zyklus mit Pausen ungefähr 5 Stunden veranschlagt. Die Zellen sollen 
2.000 solche Zyklen durchhalten, dann sind 80% Restkapazität erreicht 
und der Akku gilt als verschlissen.

Diese 2.000 Zyklen a. 5 Stunden würden sich ca. 1.5 Jahre hinziehen. 
Gibt es eine Faustformel, nach der man die kalendarische Alterung 
bestimmen kann? Ich komme z.B. über das Jahr gerechnet auf eine Ladung 
pro Woche, 2.000 Zyklen würden sich bei mir also über 40 Jahre 
hinziehen. Nach 40 Jahren wird der Akku sicher keine 80% Restkapazität 
mehr haben.

von rcc (Gast)


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LiFeNutzer schrieb:
> Wer oder was ist LTO ?

Eine LiIo Chemie mit Lithiumtitanat statt Kohlenstoff als Anode.

von Dirk K. (knobikocher)


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LiFeNutzer schrieb:
> Heute bei +8°C bemerken müssen, dass meine Turbotaste den Antrieb
> abschaltet,

Es reicht, wenn eine Zelle unter die Abschaltgrenze wandert. LFP hat 
eine krass horizontale Entladekurve. Das ist für die Leistungselektronik 
erfreulich, für die Überwachungselektronik herausfordernder. Der Knick 
an beiden Enden ist vergleichsweise scharf.

Schau dir die Entladekurven an, extrem bei 5C ("40152SE discharging and 
charging curvs at discharging rate of 5C:" vergleich zur Turbotaste). 
Dort wird bis 2V entladen. Der "Gewinn" an Kapazität zwischen z.B. 2,6V 
vs. 2,0V Entladespannung ist nicht groß, verkürzt aber die Lebensdauer 
der Zelle. Und das ist bei Raumtemperatur! Bei niedrigen Temperaturen 
kommt die dortige Einschränkung hinzu: "40152SE discharging curves at 
different temperature:"

Die (statische) Abschaltgrenze wird gerne zugunsten der Lebensdauer 
ausgelegt. Bedeutet: z.B. 2,6V. Dann noch kalte Umgebung: erhöhter 
Innenwiderstand, 30%SoC: am Ende der Kurve, Turbotaste -> eine Zelle 
sackt durch und aus.

Umfangreichere BMS geben z.B. eine Prognose abhängig von Temperatur, 
SOC, SOH über den zu entnehmenden Strom/die Leistung raus, damit der 
Antrieb weiß, was er ziehen darf.

LiFeNutzer schrieb:
> Im Datenblatt werden für die Ermittlung der Cycle Life bei 0.5C pro
> Zyklus mit Pausen ungefähr 5 Stunden veranschlagt. Die Zellen sollen
> 2.000 solche Zyklen durchhalten, dann sind 80% Restkapazität erreicht
> und der Akku gilt als verschlissen.

Bei 100% DOD. Sprich 3,65V/2V. Wobei 0,5C dauerhaft keinem realistischen 
Lastprofil entspricht :) Da gibt es also keine Turbotaste. Und alles bei 
25°C!

Die Kombination aus allen Kurven und Angaben des Datenblatts ist das 
Geheimnis. Dann sind die Zahlen aber kleiner und weniger werbewirksam...

Ach und nirgends ein Bild, wie die Zelle gekühlt wird! Vielleicht steht 
es wo beschrieben. Bei 25°C und perfekter Kühlung ist alles easy ;)

LiFeNutzer schrieb:
> Wer oder was ist LTO ?

https://de.wikipedia.org/wiki/Lithiumtitanat-Akkumulator

Eigensicherheit noch größer als LFP. Geringere Energiedichte, da ca. 
2.3V und nicht so eine horizontale Entladekurve. Aber teilweise höhere 
Leistungsdichte, da mehr C möglich (z.B. 10C). Hohe Zyklenanzahl.
Wo Platz, Gewicht und Preis weniger eine Rolle spielt, Sicherheit aber 
umso mehr eine geeignete Zellchemie.

Mahlzeit!

: Bearbeitet durch User
von LiFeNutzer (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Turbotaste -> eine Zelle sackt durch und aus.

Genau so ist es. Wobei ich keine wirklich schwache Zelle im Pack habe, 
die nächste Zelle ist 0.01V von der Schwelle entfernt.

Dirk K. schrieb:
> Umfangreichere BMS geben z.B. eine Prognose abhängig von Temperatur,
> SOC, SOH über den zu entnehmenden Strom/die Leistung raus, damit der
> Antrieb weiß, was er ziehen darf.

Das BMS sollte eigentlich vom Hersteller kommen und an die 
Temperaturkennlinie der Zellen angepasst sein. So würde ein Schuh draus. 
Aber leider auch hier Fehlanzeige, vom Hersteller gibt es die Zellen und 
sonst nichts.

Habe es schon erlebt, dass es draußen wärmer war als in der Garage. In 
der Folge stieg beim Fahren die Akkuspannung stetig an, anstatt stetig 
zu sinken.

Zu dem Lithiumtitanat-Akkumulator: Den wird es wohl erst 2019 geben. 
Interessant, dass die 10, 20 und 23Ah Versionen im gleichen Gehäuse und 
mit nahezu identischem Gewicht (510, 515, und 550g) daher kommen:
https://www.scib.jp/en/product/cell.htm

Dirk K. schrieb:
> Ach und nirgends ein Bild, wie die Zelle gekühlt wird! Vielleicht steht
> es wo beschrieben. Bei 25°C und perfekter Kühlung ist alles easy ;)

Kühlung ist bei meinen LiFe-Zellen und bei 0.3C Entladestrom absolut 
kein Problem. Da wird nichts warm. Die Turbotaste mit ihren 12A (0.8C) 
macht den Kohl auch nicht fett, da selbige nur paar Sekunden zum 
Anfahren aktiviert wird.

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