Hallo allerseits, ich habe eine kleine Platine gebaut auf der ein MICRF112 sitzt, den ich als CW-Sender auf 70 cm verwenden möchte. Die Schaltung funktioniert prinzipiell, jedoch stimmt die Sendefrequenz nicht. Schaltplan und Layout sind im Anhang. C4 ist nicht bestückt. Der Quarz ist ein ECS-135-18-4XEN mit einer Nennfrequenz von 13,5168 MHz. Dies sollte zu 432,5376 MHz nach der 32x PLL des MICRF112 führen. Ich messe jedoch 432,022 MHz. Das lässt sich durch Toleranzen etc. nicht erklären. Die Kondensatoren C1 und C3 haben natürlich einen Einfluss auf die Frequenz. Mit kleinerer Kapazität steigt die Frequenz. Aber selbst ohne die Kondensatoren lande ich gerade einmal bei 432,241 MHz. Ich habe andere Quarze probiert mit ähnlich großen Abweichungen. Ich weiß nicht mehr weiter, hat jemand Ideen?
Fabian S. schrieb: > Ich messe jedoch 432,022 MHz. Womit bitte? Dann noch: Welche Bedeutung hat der Pin XTAL_MOD und die Verbindung zum Quarz? Hast du im MICRF112 ein Lock Detect das du überprüfen kannst? Wenn die PLL funktioniert (also gelockt ist) dann kann die Frequenzabweichung nur an der Frequenzmessung selbst oder am Quarz bzw der Quarzbeschaltung liegen.
Moin, ja so weit war ich quasi auch schon. Gemessen ist das mit einem HackRF, welcher vorher mit einem Rigol DG4162 abgeglichen wurde. Der XTAL_MOD wird benutzt, um FSK zu machen, indem er den Pin einfach nach GND schaltet und somit den Quarz zieht. Ist aber wie gesagt nicht angeschlossen. Der MICRF hat kein Lock Detect. Das Spektrum sieht aber sehr sauber aus und driftet nicht. Daher gehe ich mal davon aus, dass der locked ist.
Fabian S. schrieb: > Gemessen ist das mit einem HackRF Dann sag ich mal aus dem hohlen Bauch heraus dass du damit nicht ausreichend genau messen kannst. Deine 432,5376 MHz sind quarzgenau richtig.
HF Pfuscher schrieb: > Dann sag ich mal aus dem hohlen Bauch heraus dass du damit > nicht ausreichend genau messen kannst. Wie gesagt, ich habe den abgeglichen mit einem Frequenzgenerator der laut Spec auf 2 ppm genau ist. Zudem hat ein Kollege das noch mit einem HP Spektrumanalysator gemessen und dort ist das gleiche Problem. HF Pfuscher schrieb: > Deine 432,5376 MHz sind quarzgenau richtig. Was meinst du damit? Das ist der berechnete Wert, den ich eigentlich messen müsste. Edit: Ich meine der ist somit ca. 1200 ppm daneben, das ist wohl kaum quarzgenau.
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Fabian S. schrieb: > Zudem hat ein Kollege das noch mit einem > HP Spektrumanalysator gemessen Mit welchem? Es gibt Analysatoren die liegen durchaus je nach Typ um soviel MHz (ca 0.5) daneben. Fabian S. schrieb: > Was meinst du damit? Dass du einer Fehlmessung auf den Leim gegangen bist. Solange gilt dass die PLL des MICRF112 gelockt ist.
HF Pfuscher schrieb: > Solange gilt dass die PLL des MICRF112 gelockt ist. Eine Fraktional-PLL wird das Teil doch nicht haben, oder? (sodass eine Frequenz "daneben" programmiert sein könnte)
HF Pfuscher schrieb: > Mit welchem? Es gibt Analysatoren die liegen durchaus je nach > Typ um soviel MHz (ca 0.5) daneben. Den genauen Typ kenne ich nicht. Ich bin mir aber sehr sicher, dass der gepasst hat. Wir hatten den ein paar Tage vorher gegen einen Anritsu MG3690C und einen R&S FSV abgeglichen. Zudem hatten wir es auch auf einem R&S ESAI gesehen, den wir gegen einen Anritsu MS2026C abgeglichen hatten. HF Pfuscher schrieb: > Eine Fraktional-PLL wird das Teil doch nicht haben, oder? > (sodass eine Frequenz "daneben" programmiert sein könnte) Das Teil macht fest 32x, daher denke ich nicht, dass die sich den Umstand gemacht haben dort eine Fractional-N-PLL einzubauen. Programmieren kann man da nichts und die Frequenz des Quarzes selbst liegt auch daneben.
Du siehts ja selbst, viele Möglichkeiten gibt es nicht. Wenn deine Messung in Ordnung ist dann muss es an der Referenz, also dem Quarz und/oder seinem Aufbau liegen. Wenn du die Frequenzabweichung bereits an der Quarzfrequenz nachweisen kannst dann ist es ja klar dass es nur in seiner Umgebung oder an ihm selbst Probleme haben kann. Also Quarzbeschaltung prüfen und Quarz ohne Lastkapazitäten laufen lassen. Vielleicht sind auch falsche Lastkapazitäten eingebaut oder der MICRF112 verlangt nach einem besonderen bzw anderen Quarz.
Hmmm... ok, das hilft mir jetzt nur bedingt weiter. Was das mit dem anderen Quarz angeht: Ich habe nicht herausfinden können wie ich zwischen Serien- und Parallel-Resonanz eines Quarzes unterscheiden kann. Die beiden Resonanzen liegen ja so in der Größenordnung auseinander, wie ich es gemessen habe. Soweit ich weiß ist da ein Pierce-Oszillator drin, der soweit ich herausfinden konnte den Quarz in Parallelresonanz betreibt. Aber welche Frequenz ist bei einem Quarz angegeben? Edit: Ach so, ohne Kondensatoren habe ich auch probiert. Da geht die Frequenz dann auf 432,241 MHz hoch, das Spektrum ist allerdings sehr unschön. Rauschen über mehrere 100 Hz und Drift im Bereich von 1 kHz.
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Fabian S. schrieb: > Der Quarz ist ein ECS-135-18-4XEN mit einer Nennfrequenz von 13,5168 > MHz. Dies sollte zu 432,5376 MHz nach der 32x PLL des MICRF112 führen. > Ich messe jedoch 432,022 MHz. Das lässt sich durch Toleranzen etc. nicht > erklären. Obwohl die Typenbezeichnung in Ordnung ist (13,5168MHz / 18pF Last), scheint es sich wohl um einen 13,5MHz Quarz (432,022MHz : 32) zu handeln. > Die Kondensatoren C1 und C3 haben natürlich einen Einfluss auf die > Frequenz. Mit kleinerer Kapazität steigt die Frequenz. Aber selbst ohne > die Kondensatoren lande ich gerade einmal bei 432,241 MHz. Ich habe > andere Quarze probiert mit ähnlich großen Abweichungen. > Ich weiß nicht mehr weiter, hat jemand Ideen? Über eine kapazitätsarme Ankopplung die Quarzfrequenz am XTLOUT Anschluß messen oder den Quarz ausbauen und Serienresonanz messen bzw. dessen Ersatzdaten bestimmen.
Robert M. schrieb: > Über eine kapazitätsarme Ankopplung die Quarzfrequenz am XTLOUT Anschluß > messen oder den Quarz ausbauen und Serienresonanz messen bzw. dessen > Ersatzdaten bestimmen. Habe noch mal meinen HackRF mit irgend einer Antenne direkt auf die Schaltung gelegt und sehe dort einen Peak bei 13,501 MHz. Denke das ist ausreichend schwach gekoppelt ;) Das entspricht recht genau den 432,022MHz : 32. Es scheint wie gesagt so, dass sich die Schaltung verhält wie geplant, nur halt bei einer zu niedrigen Frequenz. PLL scheint eingerastet zu sein, Spektrum sieht gut aus, Modulieren (ASK und FSK) funktioniert, ... (Ich hatte gestern noch mal die Frequenz-Modulation über den XTAL_MOD Pin versucht und das klappt auch perfekt). Und das merkwürdige ist halt, dass das bei anderen Quarzen mit anderen Frequenzen auch genau das gleiche Problem ist.
Fabian S. schrieb: > Habe noch mal meinen HackRF mit irgend einer Antenne direkt auf die > Schaltung gelegt und sehe dort einen Peak bei 13,501 MHz. Denke das ist > ausreichend schwach gekoppelt ;) > Das entspricht recht genau den 432,022MHz : 32. Es scheint wie gesagt > so, dass sich die Schaltung verhält wie geplant, nur halt bei einer zu > niedrigen Frequenz. Meiner Meinung nach handelt es sich in Wirklichkeit um einen 13,500 Quarz, womit die Endfrequenz korrekt wäre. Was steht auf dem Quarz? Fabian S. schrieb: > Und das merkwürdige ist halt, dass das bei anderen > Quarzen mit anderen Frequenzen auch genau das gleiche Problem ist. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass jeder getestete Quarz, egal welcher Frequenz, über 1000ppm abseits des aufgedruckten Wertes schwingt. Wahrscheinlicher ist, dass etwas mit dem "Frequenzzähler" nicht stimmt.
Robert M. schrieb: > Meiner Meinung nach handelt es sich in Wirklichkeit um einen 13,500 > Quarz, womit die Endfrequenz korrekt wäre. Was steht auf dem Quarz? Naja das hattest du ja selbst überprüft und festgestellt, dass die Frequenz laut Typenbezeichnung korrekt ist. Was auf dem Quarz steht kann ich dir gerade nicht sagen, evtl. denke ich heute abend dran. Aber wie gesagt, das Problem tritt auch bei anderen Quarzen auf. Ich gehe also eher davon aus, dass es an der Schaltung im weitesten Sinne liegt. Robert M. schrieb: > Es ist extrem unwahrscheinlich, dass jeder getestete Quarz, egal welcher > Frequenz, über 1000ppm abseits des aufgedruckten Wertes schwingt. > Wahrscheinlicher ist, dass etwas mit dem "Frequenzzähler" nicht stimmt. Naja, ich habe ja angegeben gegen was wir das alles überprüft haben und ich bin mir SEHR sicher, dass das nicht am Messequipment liegt. Dann schon eher am Messenden ;) Wobei ich auch nicht wüsste, was ich falsch gemacht haben sollte beim Messen einer Frequenz.
Das ein 13,5168MHz Quarz sich um fast 16KHz ziehen lässt, halte ich für ziemlich sportlich. Da muss dann wohl noch eine ( parasitäre ) Induktivität in Reihe liegen, von der du noch nichts weist, um ihn soweit zu ziehen, . Dabei leidet aber die Stabilität der Frequenz, weil der Quarz immer weniger an Einfluss auf die Frequenz verliert, sondern die Frequenz in erster Linie von den parasitären Blindwiderständen bestimmt wird. Oder könnte es doch sein das der 13,5168MHz Quarz in Wirklichkeit ein 13,5MHz Quarz ist, welches wohl eher handelsüblich ist? ich sehe gerade Fabian S. schrieb: > Soweit ich weiß ist > da ein Pierce-Oszillator drin, der soweit ich herausfinden konnte den > Quarz in Parallelresonanz betreibt. Aber welche Frequenz ist bei einem > Quarz angegeben? Die aufgedruckte Frequenz eines Quarzes ist gewöhnlich die Serienresonanz bei im Herstellerdatenblatt angegebener Lastkapazität. Die Parallelresonanz kann durchaus um 16KHz abweichen, was dann die Erklärung wäre. Ralph Berres
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Das klingt doch interessant. Kann hier noch jemand bestätigen, dass der Quarz in einem pierce Oszillator in Parallelresonanz betrieben wird?
https://de.wikipedia.org/wiki/Pierce-Schaltung Für mich sieht das nach Paralellresonanz aus. Aber!! Darin steht Der Schwingquarz arbeitet unterhalb der Resonanzfrequenz als eine Induktivität mit sehr großer Kreisgüte. weiterhin steht dort Da der Quarz als Bauteil mit induktivem Charakter arbeitet, muss auf der Schwingfrequenz die restliche Beschaltung kapazitiven Charakter aufweisen. Deshalb kann ein sogenannter Ziehkondensator mit einer Größe von wenigen Pikofarad seriell oder parallel zum Schwingquarz die Resonanzfrequenz der Gesamtschaltung wieder auf den Nominalwert ziehen. Vielleicht bringt das ja ein wenig Erleuchtung in dieses Thema. Ralph Berres
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Ich interpretiere das so, dass die Kondensatoren, die man an den Quarz eben dran hängen muss, genau dafür da sind, um die Resonanzfrequenz wieder da hin zu zeihen, wo sie laut Datenblatt ist. Wenn bei den Quarzen aber immer die Serienresonanz angegeben ist, der in meinem Fall aber in Parallelresonanz betrieben wird, ist das alles total unlogisch. Soweit ich herausfindne konnte, liegt die Serienresonanz immer unterhalb der Parallelresonanz. Bei mir verhält es sich ja aber genau umgekehrt.
Der Pierce-Oszillator hat in seiner Rückkopplungsschleife einen CLC Tiefpass, welche die Phase um 180° dreht, bestehend aus den beiden 18pF und dem unter der Eigenresonanz schwingenden Quarz. Dazu muss der Quarz induktivern Charakter haben, dessen Induktivität gerade so groß ist, das der CLC Kreis die Phase um eben 180° dreht. Auf der Resonanzfrequenz bei welcher der Quarz nur noch einen reellen Widerstand hat, kann der Oszillator nicht schwingen. Er müsste dazu tiefer schwingen. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Auf > der Resonanzfrequenz bei welcher der Quarz nur noch einen reellen > Widerstand hat, kann der Oszillator nicht schwingen. Er müsste dazu > tiefer schwingen. OK, das erscheint logisch. Aber warum geben die Hersteller dann im Datenblatt zur angegebenen Frequenz die Lastkapazität an? Ich würde doch dann mal davon ausgehen, dass der Quarz bei der angegebenen Frequenz schwingen sollte, wenn man ihn mit der angegebenen Last beaufschlagt oder? Hat jemand eine Quelle dafür, dass die wirklich immer die Serienresonanz angeben wird?
Die meisten hochwertigen Oszillatorschaltungen benutzen tatsächlich die Serienresonanz für welche die Quarze auch hergestellt worden sind. Meist nimmt man kapazitive oder induktive Dreipunktschaltungen. Der Pierce-Oszillator ist einer der wenigen Ausnahmen. Benötigt man eine extrem genaue Frequenz dann sollte man dem Quarzhersteller die Oszillatorschaltung mitteilen, damit er anhand der Schaltung bestimmen kann, wie der Quarz geschliffen wird. Quarzhersteller schleifen einen den Quarz fast nach jedem Wunsch. Das kostet in der Regel dann so um die 50 Euro. Bei Quarzen von der Stange muss man sich dann halt um eine geeignete Schaltung kümmern, in der dann die Lastkapazitäten am besten einstellbar sind und der Quarz in Serienresonanz betrieben wird. Das gilt insbesonders für Grundwellenquarze. Oberwellenquarze verhalten sich noch etwas anders. Die Pierce-Schaltung wird meist von den internen Oszillatorschaltungen bei welches ein gatter benutzt wird genutzt. Allerdings sollte man die Frequenz für den Mikrokontroller aus einen externen Oszillator nehmen wenn die Anforderungen an Frequenzgenauigkeit und Stabilität hoch sind. Ich pesöhnlich bin dazu übergegangen die Zeitbasis für einen Zähler nicht von einen Mikrokontroller bereitstellen zu lassen, sondern das mit reiner externer Hardware zu realisieren. Und dann nehme ich als Quarzoszillator auch einen fertigen Quarzofen. Der Prozessor kann dann mit der ungefähren Quarzfrequenz die sich aus der Schaltung ergibt arbeiten. Oder man gibt ihn auch die Quarzofenfrequenz. Bernd Neubig von Axtal hat übrigens mal ein hoch interessantes Buch geschrieben. Das Quarzkochbuch. Ich würde es dir mal empfehlen zu lesen. Ralph Berres
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Ralph B. schrieb: > Bernd Neubig von Axtal hat übrigens mal ein hoch interessantes Buch > geschrieben. Das Quarzkochbuch. Ich würde es dir mal empfehlen zu lesen. Öhh joa. Da bin ich schon mal drüber gestolpert in den letzten Tagen und hab emich damit noch mal eben etwas beschäftigt. Auf die Schnelle konnte ich leider auch nicht finden, welche Frequenz der Hersteller normalerweise angibt. Interessanterweise steht auch hier noch mal, dass die Lastresonanzfrequenz (das scheint die Frequenz zu sein mit der der Quarz am Ende schwingt) immer über der Serienresonanzfrequenz liegt. Meiner schwingt aber unterhalb. Und ich denke immer noch, dass hier etwas anderes im Busch ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hersteller bei einem Quarz eine Frequenz angeben, bei der ich den Quarz garnicht betreiben kann. Zumal ich schon mehrfach gelesen habe, dass die Angabe der Lastkapazität eben genau dafür da ist, dass der Quarz hinterher genau dort schwingt, wo spezifiziert. Tut er bei mir ja offensichtlich nicht.
Ich habe dir doch schon mal erklärt das bei einen Pierce-Oszillator nicht die Serienresonanz die Frequenz ist, bei der der Oszillator schwingt, sondern der Quarz in seinen induktiven Bereich betrieben werden muss. In einer anderen Schaltung hätte dein Quarz auch die richtige Frequenz. Dein Problem ist der für Quarzschaltungen unübliche Pierce-Oszillator in genau dieser Form. Zur TTL Zeiten war das übrigens die Quarzzerbröselungsschaltung. Ralph Berrres.
Ralph B. schrieb: > Ich habe dir doch schon mal erklärt das bei einen Pierce-Oszillator > nicht die Serienresonanz die Frequenz ist, bei der der Oszillator > schwingt, sondern der Quarz in seinen induktiven Bereich betrieben > werden muss. Was die Frequenz gegenüber der Herstellerangabe erhöhen sollte oder?
Fabian S. schrieb: > Was die Frequenz gegenüber der Herstellerangabe erhöhen sollte oder? muss ich drüber nachdenken
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Und hier noch was: https://www.auris-gmbh.de/3xios/index1.php?sbsh=cms&ber=katalog&pos_top=3&pos_left=3&hk=3&uk=6&klick=3&tiefe=0&cookietest=1 Dort heißt es: > Die wichtigste Angabe bei einem Quarz ist daher die Nennfrequenz. > In den meisten Fällen ist dies die Parallelresonanzfrequenz, wobei > auch die Lastkapazität CL angegeben wird. Weiter: > Wird keine Lastkapazität angegeben, kann man davon ausgehen, dass die > Nennfrequenz die Reihenresonanz des Quarzes ist. Was beides dafür spricht, dass die Hersteller die Parallelresonanz angeben (wenn eine Last-Kapazität angegeben ist, was bei mir ja der Fall ist).
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Bei dir wird der Quarz aber nicht in resonanz betrieben sondern induktiv betrieben
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Bei der Resonanzfrequenz ist der Widerstand des Quarzes reell im Pieceoszillator wird aber gerade keine reele Impedanz gebraucht sondern eine induktive Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > wenn ich die Kapazitäten parallel zum Quarz erhöhe wird die Frequenz > niedriger, wenn ich den Quarz in den induktiven Bereich betreibe wird > sie ebenfalls niedriger. Öhhh... in allen Bildern die ich bislang gesehen habe liegt die Parallelresonanz über der Serienresonanz. Siehe: http://www.ferromel.de/tronic_278.htm https://elektroniktutor.de/signalkunde/quarzosz.html und ähnliche
Ralph B. schrieb: > Bei dir wird der Quarz aber nicht in resonanz betrieben sondern induktiv > betrieben Ja und der induktive Bereich liegt zwischen Serien- und Parallelresonanz. Also oberhalb der Serienresonanz.
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Nochmals zum mitschreiben. Der Quarz wird in einer Pierce-Schaltung weder bei der Serienresonanz noch bei der parallelresonanz des Quarzes betrieben. Er muss!!!! induktiven Charakter bekommen, sonst schwingt der Oszillator nicht. Ralph Berres
Fabian S. schrieb: > Ja und der induktive Bereich liegt zwischen Serien- und > Parallelresonanz. Also oberhalb der Serienresonanz. Nein es wird der induktive Anteil der Serienresonanz benutzt. der liegt unterhalb
Ralph B. schrieb: > Nein es wird der induktive Anteil der Serienresonanz benutzt. der liegt > unterhalb Ok, jetzt bin ich raus. IN der Serienresonanz gibt es keinen Induktiven Anteil, das ist ja gerade der Witz bei einer Resonanz (X = 0). Und unterhalb der Serienresonanz wird der Quarz kapazitiv.
Schade, wurde doch jetzt erst spannend :( Falls du doch noch was sagen willst: Im Quarzkochbuch, Kap. 2, Bild 2.56 auf Seite 50 im PDF ist ein Bild mit dem Blindwiderstand des Quarzes. Der ist eindeutig negativ für f<fs, also kapazitiv. http://www.axtal.com/cms/iwebs/download.aspx?id=87528
kann es sein das dein Verstärker im Oszillatorteil selbst die Phase unzulässig weit dreht, und dadurch eine induktive Komponente reinbekommst die sonst der Quarz erzeugen soll? Was passiert denn wenn du einen Quarz mit halber Frequenz reinsetzt? Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > kann es sein das dein Verstärker im Oszillatorteil selbst die Phase > unzulässig weit dreht, und dadurch eine induktive Komponente > reinbekommst die sonst der Quarz erzeugen soll? Was passiert denn wenn > du einen Quarz mit halber Frequenz reinsetzt? Das will ich nicht ausschließen. Das mit dem anderen Quarz kann ich mal probieren, wobei das IC dafür nicht spezifiziert ist. Aber evtl. schwingt der Oszillator trotzdem. Ralph B. schrieb: > Ich mache schluss für heute. Wünsche noch nen schönen Abend. In http://www.knap.at/datenblaetter/all/quartz-begriffsdefinitionen.pdf steht, dass i.d.R. die Serienresonanzfrequenz angegeben wird. :-/ Ich bin verwirrt :( In der Zwischenzeit mal ne Messung des Quarzes vorgenommen. Dafür habe ich den an meinen DG8SAQ Netzwerkanalysator gestöpselt und den Blindwiderstand aus den S-Parametern berechnet. Bild ist im Anhang. Meine Meinung dazu: Das sieht genau so aus wie ich es nach meinem aktuellen Weltbild erwarten würde. Die vom Hersteller angegebene Frequenz ist im Induktiven Bereich des Quarzes (durch das rote Kreuz gekennzeichnet), so dass ich den mit der im Datenblatt angegebenen Lastkapazität genau dort betreiben kann. Allerdings haut das mit der Induktivität nicht hin. Das sind ca. 4k Ohm, was ca. 6µH entspricht. Mit C = 1/(2*pi*sqrt(L*C)) ergibt sich damit eine Lastkapazität von ca. 0.3pF. Das haut wohl nicht so ganz hin. Wenn ich aber den Wert der Induktivität bei 13,5 MHz nehme (wo er tatsächlich schwingt), kommt eine benötigte Lastkapazität von 16pF heraus. Das liegt ja recht genau bei der Kapazität, die in angeschlossen habe. Sprich, alles was ich messe passt zusammen. Nur die Angabe des Herstellers passen da nicht zu, daher habe ich denen mal ne Mail geschrieben, evtl können die ja noch Licht ins Dunkle bringen.
Ich habe mir das jetzt noch mals durch den Kopf gehen lassen. Man muss unterscheiden zwischen Serienresonanz und parallelresonanz. Bei Serienresonanz ist der Schwingkreis unterhalb der Resonanz kapazitiv und oberhalb der Resonanz induktiv. Bei dem parallelen Schwingkreis ist es umgekehrt. Insofern hast du recht. Der induktive Arbeitspunkt liegt irgendwo zwischen dem seriellen und dem parallelen Resonanz. Es lässt sich aber immer noch nicht erklären weshalb dein Quarz so extrem daneben liegt. Parallel und Serienresonanz liegen bestenfalls ein paar Kiloherz auseinander. Entweder der Quarz ist falsch gestempelt, oder dein Frequenzzähler zählt falsch. 16KHz daneben kann der Quarz eigentlich nicht erregt werden. Selbst auf einer Nebenresonanz nicht, welche es ja auch noch gibt. Woraus gewinnst du die Referenzfrequenz für deinen Frequenzzähler? Hast du den Quarz mal in einer anderen Oszillatorschaltung betrieben? Hast du mal einen anderen Quarz ausprobiert? Die Ursache zu ergründen wäre ja mal interessant. Ralph Berres
Kurzes Update: Ich habe den Quarz mal eben in einen Arduino eingelötet und dort messe ich auch 13,500 Mhz. Klar, das wird vermutlich auch ein Pierce-Oszillator sein, aber damit kann man dann immerhin schon mal das IC oder mein Layout als Bösewicht ausschließen (zumindest unwahrscheinlich machen). Was andere Oszillator-Schaltungen angeht, müsste ich mir erst was aus dem Hut zaubern, da habe ich nichts rumliegen glaube ich. Wie gesagt, die Frequenz messe ich aktuell mit meinem HackRF, den ich ab und an mal wieder gegen meinen 2ppm Rigol DG4162 Frequenzgenerator vergleiche. Und wir haben den Effekt auch auf weiteren Geräten im Gesamtwert von 100-200k€ gesehen ;)
Und noch ein Update: Ich habe mal einen 8 MHz Quarz reingeworfen und der arbeitet scheinbar bei recht genau 8 MHz. Ich sehe hinter der 32x PLL eine Frequenz von 256,042 MHz, was lediglich 164 ppm daneben ist. Da das ein Quarz aus der Grabbel-Kiste war und ich daher auch nicht weiß welche Cs da genau ran müssen, würde ich sagen, passt das. Spricht ja jetzt erstmal gegen den Quarz oder die Angaben im Datenblatt.
Fabian S. schrieb: > Kurzes Update: Ich habe den Quarz mal eben in einen Arduino eingelötet > und dort messe ich auch 13,500 Mhz. Klar, das wird vermutlich auch ein > Pierce-Oszillator sein, aber damit kann man dann immerhin schon mal das > IC oder mein Layout als Bösewicht ausschließen (zumindest > unwahrscheinlich machen). Was man auschließen kann ist, dass es sich um einen "ECS-135-18-4XEN" Quarz handelt. Der vorhandene 13,500MHz Quarz schwingt mit der vorhandenen Lastkapazität (ca. 16pF) da wo er auch soll.
Fabian S. schrieb: > Spricht ja jetzt erstmal gegen den Quarz oder die Angaben im Datenblatt. Ich würde sagen, das der Lieferant dir den falschen Quarz geliefert hat. Warum das so ist bleibt das Geheimnis des Lieferanten ( oder des Herstellers falls der Quarz falsch bedruckt wurde ). Damit sind ja jetzt sämtliche Klarheiten beseitigt. Ralph Berres
Moin allerseits, ich habe noch mal eben einen ABLS-13.52127MHZ-10-J4Y-T eingelötet und der passt nach ein wenig Kapazitäts-Tuning perfekt. Also gehe ich jetzt auch mal davon aus, dass der andere Quarz Mist war. Entweder weil sie den falschen geliefert haben (wobei es in der Serie keinen 13,5 MHz Quarz gibt) oder weil sie die Frequenz anders angeben als üblich. Ich warte noch auf Rückmeldung des Herstellers. Der Mensch dort wollte sich mit deren Engineering-Abteilung auseinandersetzen und sich noch mal melden. Naja, ich habe auf jeden Fall viel über Quarze gelernt und bedanke mich recht herzlich bei allen Beteiligten!
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