Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Batterie von ADC-Eingang des uC trennen (low power)


von Jiri D. (Gast)


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Für eine low-power Schaltung (power budget ca. <50 uA avg.) möchte ich 
den Batteriezustand überwachen. Die Schaltung soll von einer NiMH Zelle 
(Eneloop, ggf. soll auch Primärzelle gehen) betrieben werden. Ein 
sparsamer Boost-Regler (z.B. MAX17222, Iq=300 nA) macht aus den 
1,0V..1,5V beipielsweise 1,8V.

Ein uC wacht regelmäßig auf (z.B. 1/12h) und macht mit seinem ADC eine 
Spannungsmessung des Akkus/der Batterie. Wenn eine Schwellspannung 
unterschritten wird, soll der uC den Boost-Regler und somit sich selbst 
abschalten, um den Akku nicht tief zu entladen. Die Spannungen werden 
auch geloggt, einen einfachen Komparator möchte ich daher nicht 
verwenden.

Problem: Wird der Akku direkt mit dem ADC-Eingang verbunden, wird der uC 
über die ESD-Schutzdioden des Eingangs gespeist und der Akku wird 
weiterhin entladen.

Man kann das vermutlich mit einem analog switch/mux (1xSPST oder 1xSPDT) 
lösen, da gibt es auch einige Typen (TI, Maxim, Vishay, ...) für 1,8V 
VCC und mit geringen Leckströmen (wenige uA).

Allerdings: Viele analog switches haben ESD Schutzdioden vom 
Analogeingang nach VCC, d.h. wenn die 1,8V VCC abgeschaltet werden, dann 
wird über diesen Weg der Akku entladen und das Bauteil gespeist. Siehe 
auch "Power Supply Considerations":
https://www.intersil.com/content/dam/Intersil/documents/an53/an532.pdf

Einen analog MUX ohne Schutzdioden am Analogeingang könnte ich auch 
direkt aus einem GPIO vom uC speisen und somit den Durchschnittsstrom 
weiter senken. Nur zur eigentlichen Messung wird der kurz eingeschaltet.

Den einzigen Typ, der -- soweit ich das Datenblatt interpretiere 
(Absolute Maximum Ratings: V+, S = -0,3V..+6,0V) -- keine Schutzdioden 
hat, ist ein Vishay DG3257 (Mouser 0,56 EUR/Stk). Zudem hat der wirklich 
sehr geringe Leck- und Betriebsströme (nA, uA):
https://www.vishay.com/docs/75945/dg3257.pdf

Der ist jedoch sehr klein: 0,35mm Pitch, uDFN-6L, 1x1 mm2.
(0,5mm geht noch super zu löten, noch kleiner wird schon schwierig für 
mich)

Kennt jemand einen ähnlich guten analog switch, den man auch ohne VCC 
mit nur geringem Leckstrom betreiben kann?

Gibt es Alternativen zu analog switches? Zum Beispiel eine Kombination 
aus low-leakage P/N-FETs?

Da mich die Spannung (DC) des Akkus interessiert, ist der R_on und die 
Bandbreite des MUXes weitgehend irrelevant.

von Sven B. (scummos)


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Was ist denn der Eingangswiderstand des ADC? Wenn der hinreichend groß 
ist, würde ja vielleicht ein Serienwiderstand davor genügen.

von Joachim B. (jar)


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und die Batterie nur für die Messung mittels Optokoppler oder p-channel 
FET an den ADC zu legen ist keine Option?

Ich weiss nun nicht genau wie hochohmig ein Opto oder p-FET bei aus ist, 
dürften aber einige Mohm sein, das sollte genügen.

von Manfred (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> die Batterie nur für die Messung mittels Optokoppler oder p-channel
> FET an den ADC zu legen ist keine Option?

Per P-FET aufschalten hatten wir doch neulich erst in einem anderen 
Thread - wer findet den wieder und kann ihn hier verlinken?

von Jiri D. (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Was ist denn der Eingangswiderstand des ADC? Wenn der hinreichend groß
> ist, würde ja vielleicht ein Serienwiderstand davor genügen.

Den uC habe ich noch nicht festgelegt, möglicherweise kommt aber ein 
MSP430FRxxxx (leider geht da der ADC nicht mit 1,8V) oder SAM L10 
(leider kein FRAM, aber mit RAM retention und RTC auch nicht viel mehr 
Stromverbrauch als der MSP430) infrage. Wegen ADC-Problematik tendiere 
ich momentan eher zum SAM L10.

Mit einem großen Serienwiderstand zum ADC-Eingang würde die 
Restschaltung doch dennoch versorgt, oder? Wenn die Abschaltschwelle 
z.B. bei 1V liegen soll und der akzeptable Entladestrom des Akkus <1 uA 
sein soll, dann bräuchte ich einen Eingangswiderstand von >1M Ohm.

von Sven B. (scummos)


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Hmja, wenn du tatsächlich 1 µA willst, ist der benötigte 
Serienwiderstand vermutlich zu groß ...

Was ist, wenn du den ADC-Input im Power Down als "Output High" GPIO 
konfigurierst? Der Controller bei dem ich mal Low-Power-Kram gemacht 
habe, hat die GPIO-Zustände im Power Down beibehalten, und dann würde 
kein Strom in den Pin fließen.

Edit: Äh ne moment, ich bin verwirrt: warum ist dein Mikrocontroller 
eigentlich nicht mit der Spannungsversorgung verbunden? Ich dachte, der 
ist nur im Power Down?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Jiri D. schrieb:
> Gibt es Alternativen zu analog switches?

Ich verstehe dein Problem nicht.

Jiri D. schrieb:
> Ein uC wacht regelmäßig auf (z.B. 1/12h) und macht mit seinem ADC eine
> Spannungsmessung des Akkus/der Batterie. Wenn eine Schwellspannung
> unterschritten wird, soll der uC den Boost-Regler und somit sich selbst
> abschalten, um den Akku nicht tief zu entladen.

Wie soll er denn dann jemals wieder aufwachen ?

Jiri D. schrieb:
> von einer NiMH Zelle (Eneloop, ggf. soll auch Primärzelle gehen)

Du suchst also einen uC, der an 1 Zelle läuft, beim Schlafen wenig Strom 
braucht, und seine eigenen Betriebsspannung messen kann.

Du willst also einen Texas Instruments MSP430L092. Die 6uA sind weniger 
als der Akku Selbstentladung hat. Vergiss den MAX17222.

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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Michael B. schrieb:
> Jiri D. schrieb:
>> Ein uC wacht regelmäßig auf (z.B. 1/12h) und macht mit seinem ADC eine
>> Spannungsmessung des Akkus/der Batterie. Wenn eine Schwellspannung
>> unterschritten wird, soll der uC den Boost-Regler und somit sich selbst
>> abschalten, um den Akku nicht tief zu entladen.
>
> Wie soll er denn dann jemals wieder aufwachen ?

Bei so einer Anwendung üblicherweise gar nicht, nur wenn jemand die 
Batterie wechselt. Bringt ja sonst auch nix: ist eh kein Strom mehr da.

Charge Management ICs wie der ADP5090 wachen wieder auf, wenn genug 
Ladestrom kommt.

: Bearbeitet durch User
von Jiri D. (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Jiri D. schrieb:
>>> Ein uC wacht regelmäßig auf (z.B. 1/12h) und macht mit seinem ADC eine
>>> Spannungsmessung des Akkus/der Batterie. Wenn eine Schwellspannung
>>> unterschritten wird, soll der uC den Boost-Regler und somit sich selbst
>>> abschalten, um den Akku nicht tief zu entladen.
>>
>> Wie soll er denn dann jemals wieder aufwachen ?
>
> Bei so einer Anwendung üblicherweise gar nicht, nur wenn jemand die
> Batterie wechselt. Bringt ja sonst auch nix: ist eh kein Strom mehr da.

Exakt. Beispielsweise über einen Taster im Gehäuse, an den man also nur 
dran kommt, wenn man die Batterie wechselt.

von Jiri D. (Gast)


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Sven B. schrieb:
> Hmja, wenn du tatsächlich 1 µA willst, ist der benötigte
> Serienwiderstand vermutlich zu groß ...
>
> Was ist, wenn du den ADC-Input im Power Down als "Output High" GPIO
> konfigurierst? Der Controller bei dem ich mal Low-Power-Kram gemacht
> habe, hat die GPIO-Zustände im Power Down beibehalten, und dann würde
> kein Strom in den Pin fließen.
>
> Edit: Äh ne moment, ich bin verwirrt: warum ist dein Mikrocontroller
> eigentlich nicht mit der Spannungsversorgung verbunden? Ich dachte, der
> ist nur im Power Down?

Der uC läuft an 1,8V nach dem Boost-Wandler, daher sieht er die 
Batteriespannung nicht als seine Versorgungsspannung. Wenn der uC den 
Boost-Wandler abschaltet, ist das final. Kann nicht mehr durch den uC 
eingeschaltet werden (Bat ist eh leer). In dem Fall kann ich also den uC 
nicht mehr verwenden.

von Jiri D. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Jiri D. schrieb:
>> Gibt es Alternativen zu analog switches?
>
> Ich verstehe dein Problem nicht.

Beispielsweise: Könnte evtl. auch P-FET mit N-FET wie im Anhang 
verwendet werden? Low-leakage FETs gibt es, leider sind die auch sehr 
klein, sodass man auch gleich den DG3257 nehmen könnte:
- PMCXB900UEL 
https://assets.nexperia.com/documents/data-sheet/PMCXB900UEL.pdf

Vielleicht ist der eingangs erwähnte DG3257 ja tatsächlich schon das 
Bestmögliche und ich muss mich nur mal überwinden und an die 0,35mm 
trauen.

Beitrag #5643132 wurde vom Autor gelöscht.
von MiWi (Gast)


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Jiri D. schrieb:
> Für eine low-power Schaltung (power budget ca. <50 uA avg.) möchte
> ich
> den Batteriezustand überwachen. Die Schaltung soll von einer NiMH Zelle
> (Eneloop, ggf. soll auch Primärzelle gehen) betrieben werden. Ein
> sparsamer Boost-Regler (z.B. MAX17222, Iq=300 nA) macht aus den
> 1,0V..1,5V beipielsweise 1,8V.
>


Ein N-FET schaltet einen P-FET ein. An dessen Drain hängt der 
Spannungsteiler nach GND den Du haben willst. Da Du den ein und 
ausschalten kannst und beide FETs im Ruhezustand inaktiv sind ist der 
gemittelte Stromverbrauch sehr gering.


PS: gemittelte 50uA mit einem MSP430 ist schon fast Starkstrom...

MiWi

von MiWi (Gast)


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so funktioniert das.

MiWi

von Thomas E. (picalic)


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Servus,

man könnte die Messung dynamisch machen.
Sequenz zur Messung:
1. ADC-Port auf Output low schalten
2. Pulse High -> über den Transistor C1 entladen.
3. ADC-Port auf Analog Input schalten.
4. Pulse Low -> Transistor sperrt. Über C1 liegt nun die 
Batteriespannung am ADC an.
5. Messung starten.

von Michael B. (laberkopp)


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MiWi schrieb:
> so funktioniert das.

Den BSS84 mit unter 1V so einschalten dass zumindest 1mA fliesst ? Nicht 
sicher.

Aber eine einzelne NiMH Zelle mussw man nicht vor Tiefentladung 
schützen, eine Primärbatterie schon gar nicht.

Die ganze Schaltung ist überflüssig wie ein Kropf. Wenn der step up 
mangels Eingangsspannung aus geht, dann geht er eben aus, fertig.

von Thomas E. (picalic)


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Michael B. schrieb:
> Die ganze Schaltung ist überflüssig wie ein Kropf.

Ich könnte mir vorstellen, daß man als Anwender eines Batterie- bzw. 
Akku-betriebenen Gerätes auch gern von diesem eine Meldung über baldige 
Notwendigkeit eines Batterietauschs oder den Wunsch zur Aufladung 
bekommen möchte, bevor es schlicht den Dienst quitiert.

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Da das Überwachen der Batteriespannung keine Super-Präzisions-Messung 
werden muss, sollte ein FET, in Reihe, ausreichen.
Ein Zieh-Runter am Gate kann dabei nicht schaden.

von Jiri D. (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Die ganze Schaltung ist überflüssig wie ein Kropf.
>
> Ich könnte mir vorstellen, daß man als Anwender eines Batterie- bzw.
> Akku-betriebenen Gerätes auch gern von diesem eine Meldung über baldige
> Notwendigkeit eines Batterietauschs oder den Wunsch zur Aufladung
> bekommen möchte, bevor es schlicht den Dienst quitiert.

Exakt. Kurz bevor sich die Schaltung verabschiedet wird ein E-Ink 
Display gesetzt, das einen "Batterie ist leer" anzeigt.

von Thomas E. (picalic)


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Hier noch eine dynamische Alternative mit PNP. Vorteil gegenüber der 
anderen Schaltung: der ADC-Eingang kann immer auf Analog Input stehen 
und es ist unmöglich, die Batterie durch falsche statische Pegel 
versehentlich zu entladen.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas E. schrieb:
> Ich könnte mir vorstellen, daß man als Anwender eines Batterie- bzw.
> Akku-betriebenen Gerätes auch gern von diesem eine Meldung über baldige
> Notwendigkeit eines Batterietauschs oder den Wunsch zur Aufladung
> bekommen möchte, bevor es schlicht den Dienst quitiert.

Niemand hindert den uC, der sowieso regelmässig die Batteriespannung 
misst, bei Unterschreitung einer als kritisch angesehenen Spannung so 
eine Meldung zu produzieren.

Üblich sind ja mehrere Balken im LCD Display und dann ist der letzte 
Balken eben weg, so wie er auch weg ist, wenn der step up aussetzt.

von Thomas E. (picalic)


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Michael B. schrieb:
> Niemand hindert den uC, der sowieso regelmässig die Batteriespannung
> misst,

Und wie sollte dieses Messen der Batteriespannung, praktisch ohne 
Ruhestromaufnahme, dann realisiert werden, wenn der µC nicht direkt von 
der Batterie versorgt wird und ohne eine solche Schaltung, die 
"überflüssig wie ein Kropf" ist?

von Joachim B. (jar)


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Jiri D. schrieb:
> Für eine low-power Schaltung (power budget ca. <50 uA avg.) möchte ich
> den Batteriezustand überwachen. Die Schaltung soll von einer NiMH Zelle
> (Eneloop, ggf. soll auch Primärzelle gehen) betrieben werden. Ein
> sparsamer Boost-Regler (z.B. MAX17222, Iq=300 nA) macht aus den
> 1,0V..1,5V beipielsweise 1,8V.
>
> Ein uC wacht regelmäßig auf (z.B. 1/12h) und macht mit seinem ADC eine
> Spannungsmessung des Akkus/der Batterie. Wenn eine Schwellspannung
> unterschritten wird, soll der uC den Boost-Regler und somit sich selbst
> abschalten, um den Akku nicht tief zu entladen. Die Spannungen werden
> auch geloggt

Thomas E. schrieb:
> Und wie sollte dieses Messen der Batteriespannung, praktisch ohne
> Ruhestromaufnahme, dann realisiert werden

wurde schon geschrieben,

wenn der µC wach ist:
Jiri D. schrieb:
> Ein uC wacht regelmäßig auf (z.B. 1/12h)

dann kann der µC auch einen P-FET anschalten und die Batteriespannung 
zum ADC geleiten, diese auch mit loggen.

was war daran unklar?

von Thomas E. (picalic)


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Joachim B. schrieb:
> dann kann der µC auch einen P-FET anschalten und die Batteriespannung
> zum ADC geleiten, diese auch mit loggen.

Der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail - hier z.B. darf der PFET ja 
nicht leitend werden, wenn der µC spannungslos ist.

Joachim B. schrieb:
> was war daran unklar?

für mich war da nichts unklar - meine Frage war ja an Michael B. 
gerichtet.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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MiWi schrieb:
> so funktioniert das.

Bekommst Du den BSS84 bei 1 Volt UGS noch vernünftig auf?

von Jiri D. (Gast)


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FETs liegen mir irgendwie eher als BJTs... Daher die Verständnisfrage:

Hat die Verwendung eines PNP BJT anstelle eines P-MOSFET einen 
besonderen Hintergrund? Beim P-FET könnte die Gatespannung von ~1V evtl 
zu gering sein, um ihn durchzuschalten (selbst wenn logic-level FET).

Wenn man zwei FETs verwendet, könnte man die Gatespannung durch einen 
Ladungspumpe (Inverter) erhöhen (Anhang). Braucht allerdings mehr 
Bauteile als im zweiten Bild: PNP mit N-FET. Würde das funktionieren?

von Joachim B. (jar)


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Thomas E. schrieb:
> Der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail - hier z.B. darf der PFET ja
> nicht leitend werden, wenn der µC spannungslos ist.

da dachte ich ja an P-FET mit S an + G mit R an S aber ob der dann 
sperrt?

da wäre ein PNP vermutlich besser, man braucht ja nur die Basis oder das 
Gate nach GND zu ziehen damit der die Spannung von der Batterie zum ADc 
durchlässt, einen 2ten Transistor braucht es nicht zwingend.

Wenn der µC läuft und den nicht nach GND schaltet liegt maximal 5V am 
Gate was die meisten als Ugs vertragen oder als Ube Sperrspannung

Wenn der µC nicht läuft und der Stepup abgeschaltet ist kommt eh keine 
Spannung zum Transistor, der sperrt sich dann selber mit dem R zwischen 
G & S oder E & B


Da aber hi side zum ADC geschaltet werden soll wäre auch ein Optokoppler 
möglich der IR LED Strom nur zur Messung mit dem ADC benötigt.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (picalic)


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Jiri D. schrieb:
> Hat die Verwendung eines PNP BJT anstelle eines P-MOSFET einen
> besonderen Hintergrund?

Nö - er ist halt billig und man braucht nicht nach irgendwelchen 
Spezialtypen mit besonders niedriger Thresholdspannung zu suchen.

Joachim B. schrieb:
> man braucht ja nur die Basis oder das
> Gate nach GND zu ziehen

Aber genau das ist das Problem wenn VDD vom µC ausgeschaltet wird -> der 
Portpin, der die Basis vom PNP bzw. das Gate vom PFET zum Einschalten 
nach GND ziehen soll, ist i.d.R. über eine interne Schutzdiode mit VDD 
verbunden und würde darüber den Transistor einschalten, oder eben den µC 
über die Diode rückwärts mit Spannung versorgen und so die Batterie 
entladen.

Joachim B. schrieb:
> Wenn der µC nicht läuft und der Stepup abgeschaltet ist kommt eh keine
> Spannung zum Transistor

doch, weil S bzw. E an Batterie-Plus liegt und G bzw. B über den 
ausgeschalteten µC 'runtergezogen wird.

Joachim B. schrieb:
> wäre auch ein Optokoppler
> möglich

ja, ist aber groß und teuer. Der PNP für 2 Cent und ein Kondensator wie 
z.B. in meinem 2.Schaltplan schaltet den Transistor für eine ADC-Messung 
lange genug ein.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas E. schrieb:
> Und wie sollte dieses Messen der Batteriespannung, praktisch ohne
> Ruhestromaufnahme, dann realisiert werden, wenn der µC nicht direkt von
> der Batterie versorgt wird und ohne eine solche Schaltung, die
> "überflüssig wie ein Kropf" ist?

Wenn du dir nur minimal Mühe gegeben hättest, hättest du schon lesen 
können wie ich vorschlage daß es geht:

Den uC dauerhaft über step up versorgen und die Batterie dauerhaft am 
Analogeingang hängen haben. Schaltet der step up aus mangels 
Eingangsspannung, stört es auch nicht wenn der Analogeingang noch an der 
Batteri hängt, denn sie ist eh leer.

Man muss eine "Tiefentladung" nicht verhindern bei einer einzelnen 
Akkuzelle, die kann höchstens bis 0V entladen werden und kann das ab 
(und wird real von Halbleitern nur bis 0.6V entladen), nur bei mehreren 
Zellen in Reihe muss man die Entladung verhindern die so weit geht, daß 
Zellen umgepolt werden.

Ich hatte übrigens auch schon den MSP430L092 vorgeschlagen, der geht 
ohne step up.

von Jiri D. (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> man braucht ja nur die Basis oder das
>> Gate nach GND zu ziehen
>
> Aber genau das ist das Problem wenn VDD vom µC ausgeschaltet wird -> der
> Portpin, der die Basis vom PNP bzw. das Gate vom PFET zum Einschalten
> nach GND ziehen soll, ist i.d.R. über eine interne Schutzdiode mit VDD
> verbunden und würde darüber den Transistor einschalten, oder eben den µC
> über die Diode rückwärts mit Spannung versorgen und so die Batterie
> entladen.

Deshalb hatte ich ja den N-MOSFET zwischen Portpin und PNP Basis. Ist es 
denn energetisch sinnvoller den N-MOSFET zu laden, oder einen 
Kondensator?


> Joachim B. schrieb:
>> wäre auch ein Optokoppler
>> möglich
>
> ja, ist aber groß und teuer. Der PNP für 2 Cent und ein Kondensator wie
> z.B. in meinem 2.Schaltplan schaltet den Transistor für eine ADC-Messung
> lange genug ein.

Darüber hinaus braucht ein Optokoppler sehr viel Strom, verglichen mit 
N-MOSFET/C und PNP-BJT. Ich habe eben meine obige Schaltung 
zusammengesteckt (mit BC328-25, R_BE=110k, R_C=680k, R_B=10k) und es 
sind 37,7 uA @U_BAT=1V bzw. 92,5 uA@U_BAT=1,5V. Vermutlich kann man den 
R_B=10k auch noch auf 100k erhöhen und kommt so auf ca. 1/10 des 
Stromes.

von Thomas E. (picalic)


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Michael B. schrieb:
> Den uC dauerhaft über step up versorgen und die Batterie dauerhaft am
> Analogeingang hängen haben. Schaltet der step up aus mangels
> Eingangsspannung, stört es auch nicht wenn der Analogeingang noch an der
> Batteri hängt, denn sie ist eh leer.

Ok, das hast Du so aber nicht geschrieben. Dein Post mit "überflüssig 
wie ein Kropf" hatte ich so interpretiert, daß eine Spannungsüberwachung 
als solches hier überflüssig sei. Wenn eine Tiefentladung für die 
NiMH-Zelle nicht schädlich ist, hast Du Recht mit dem Direktanschluss 
der Akkuspannung am ADC. Meine Erfahrung ist eher, daß NiMH-Zellen 
Tiefentladung nicht mögen und sich dann auch gerne mal Kurzschlüsse in 
der Zelle bilden (auch ohne Umpolung der Zelle).

von Thomas E. (picalic)


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Jiri D. schrieb:
> R_B=10k auch noch auf 100k erhöhen und kommt so auf ca. 1/10 des
> Stromes.

Spielt der Strom im Messmoment eine so große Rolle? Wie lange muss die 
Batteriespannung am ADC anliegen und wie oft misst Du?

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas E. schrieb:
> Meine Erfahrung ist eher, daß NiMH-Zellen
> Tiefentladung nicht mögen und sich dann auch gerne mal Kurzschlüsse in
> der Zelle bilden (auch ohne Umpolung der Zelle).

kann ich bestätigen. Wenn man es bald merkt und die NiMH nur kurz 
tiefentladen bleibt, ist die Schädigung meist überschaubar. Wenn man es 
aber nicht sofort bemerkt oder die Zelle für ne Woche in der Tasche 
vergisst, ist sie danach normal deutlich schlechter oder ganz 
unbrauchbar geworden.

Ich halte den Tiefentladeschutz bei so einer Schaltung daher eigentlich 
schon für sinnvoll.

von Jiri D. (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Den uC dauerhaft über step up versorgen und die Batterie dauerhaft am
>> Analogeingang hängen haben. Schaltet der step up aus mangels
>> Eingangsspannung, stört es auch nicht wenn der Analogeingang noch an der
>> Batteri hängt, denn sie ist eh leer.
>
> Ok, das hast Du so aber nicht geschrieben. Dein Post mit "überflüssig
> wie ein Kropf" hatte ich so interpretiert, daß eine Spannungsüberwachung
> als solches hier überflüssig sei. Wenn eine Tiefentladung für die
> NiMH-Zelle nicht schädlich ist, hast Du Recht mit dem Direktanschluss
> der Akkuspannung am ADC. Meine Erfahrung ist eher, daß NiMH-Zellen
> Tiefentladung nicht mögen und sich dann auch gerne mal Kurzschlüsse in
> der Zelle bilden (auch ohne Umpolung der Zelle).

Eneloop Zellen mögen Tiefentladung eher weniger. Ich will sie daher 
eigentlich auch nur bis auf 1/3 oder so entladen.

Der MSP430L092 ist ja ganz nett, aber er braucht ein externes Flash mit 
dem Programmcode (ok, kann man danach in Deep Power Down halten) und 
passt nicht zu den anderen Sensoren, Flash etc. mit 1,8V. Ginge es nur 
darum einen uC an einer Einzelzelle zu betreiben, wäre der sicher ok. 
Nur gibt es eben noch ein bisschen drumherum.

Thomas E. schrieb:
> Jiri D. schrieb:
>> R_B=10k auch noch auf 100k erhöhen und kommt so auf ca. 1/10 des
>> Stromes.
>
> Spielt der Strom im Messmoment eine so große Rolle? Wie lange muss die
> Batteriespannung am ADC anliegen und wie oft misst Du?

Im Eingangspost habe ich 1/12h genannt, also "nicht oft". Die Messdauer 
ist ebenfalls "kurz" (solange bis der C geladen und die Messung fertig 
ist). Wenn ich aber ohne negative Effekte (Annahme!) 1/10 des Verbrauchs 
während der Messung einsparen kann, wieso sollte ich das nicht tun? 
Alles was über meinem Durchschnittsbudget ist, muss ich ja im 
Schlafbetrieb wieder reinholen (also seltener messen oder mehr Energie 
sparen).

von Joachim B. (jar)


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Thomas E. schrieb:
> interne Schutzdiode mit VDD
> verbunden und würde darüber den Transistor einschalten

kennst du die internen Schutzdioden?, die leiten normalerweise nicht in 
Sperrichtung.
an den fehlenden 2ten Trasi soll es aber nicht scheitern wer es braucht.

Thomas E. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> wäre auch ein Optokoppler
>> möglich
>
> ja, ist aber groß und teuer

auch das stimmt nicht, es gibt sehr preisgünstige und kleine!

Jiri D. schrieb:
> Darüber hinaus braucht ein Optokoppler sehr viel Strom

nur während der Messung! Wie oft und wielange soll den gemessen werden?

: Bearbeitet durch User
von Patrick C. (pcrom)


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Ist es vielleicht einfacher ein processor zu benutzen der schon DC/DC 
eingebaut hat. zB PSOC3/5lp aber es gibt wahrscheinlich mehere.
Dabei gibt der PSOC5lp auch die moeglichkeit eingange ohne ESd 
protection dioden zu definieren (wenn ich mich nicht irre).

Vorteil von on-board dc/dc ist das man dynamisch die dc/dc spannung 
anpassen und damit sehr dynamisches stromverbrauch vorhanden ist. Und 
das auch noch in combination mit dynamische processor-clockspeed.

Weiter wuerde einen 'idealen dioden' sowie der LTC4411 vielleicht noch 
ein nutzliches Komponent sein.

Patrick

von Jiri D. (Gast)


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Patrick C. schrieb:
> Ist es vielleicht einfacher ein processor zu benutzen der schon DC/DC
> eingebaut hat. zB PSOC3/5lp aber es gibt wahrscheinlich mehere.
> Dabei gibt der PSOC5lp auch die moeglichkeit eingange ohne ESd
> protection dioden zu definieren (wenn ich mich nicht irre).
>
> Vorteil von on-board dc/dc ist das man dynamisch die dc/dc spannung
> anpassen und damit sehr dynamisches stromverbrauch vorhanden ist. Und
> das auch noch in combination mit dynamische processor-clockspeed.

Der weiter oben in Erwägung gezogene SAML10 hat einen Regler für seine 
Kernspannung. LDO oder DC/DC, automatisch umschaltbar. Allerdings ist 
das gar nicht das Problem. Der restliche Teil der Schaltung verbraucht 
schon angenehm wenig Strom. Problem war einzig die 
Batteriespannungsmessung bzw. wie die ESD-Schutzdioden am Eingang 
umgangen werden können, wenn sich die Schaltung mit dem uC komplett 
abschaltet.

> Weiter wuerde einen 'idealen dioden' sowie der LTC4411 vielleicht noch
> ein nutzliches Komponent sein.

Nein. VIN=2.7V..5.5V; IQ(Off)=22 uA(typ) ..25 uA(max).

Außerdem habe ich ja kein Problem mit ein paar (zig) uA für ein paar ms. 
Die Varianten mir PNP+C oder PNP+NFET oder PNP+NPN haben mich schon 
zufriedengestellt. Der Spannungsabfall über den PNP U_CE ist auch quasi 
0V, hat also kaum Einfluss auf die Messung. Die Varianten sind auch alle 
sehr klein realisierbar, ggf. sogar PNP+NPN im selben SC70-6 package.

von Thomas E. (picalic)


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Joachim B. schrieb:
> kennst du die internen Schutzdioden?, die leiten normalerweise nicht in
> Sperrichtung.

Wenn VDD aber auf 0V liegt (µC ohne Spannung) und am Port eine positive 
Spannung anliegt, ist die Schutzdiode nicht in Sperrrichtung!

Joachim B. schrieb:
> auch das stimmt nicht, es gibt sehr preisgünstige und kleine!

Alles relativ - im Vergleich zu einem 2 Ct. Transistor im SOT-23 oder 
SC-70 Gehäuse ist JEDER Optokoppler teuer und groß.

von Thomas E. (picalic)


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Jiri D. schrieb:
> Außerdem habe ich ja kein Problem mit ein paar (zig) uA für ein paar ms.

Mir ist noch die ultimative Stromsparlösung mit meiner ersten Schaltung 
eingefallen (die mit NPN):
Wenn Du bei gesperrtem Transistor den ADC-Pin auf OUT-High konfigurierst 
(kann im Standard-Betrieb so bleiben), liegt bei Umschaltung auf 
Analog-In dort 1,8V an. Nun schaltest Du den Transistor leitend und 
startest den ADC. Dieser misst dann eben 1,8V-Vbatt statt 0V+Vbatt.
Vorteil: der Transistor muss nur wenige µs für die Sample-Zeit des ADC 
eingeschaltet werden!

von Stefan K. (stefan64)


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Ich würde die Komplettabschaltung auch weglassen und mir damit die 
Beschaltung des ADC-Eingangs sparen. Besser investierst Du in 
Möglichkeiten, einen möglichst sparsamen Verbrauch bei eingeschalteten 
1,8V zu ermöglichen.

Wenn die Schaltung bei 10 - 20% Restkapazität den Ladezustand 
signalisiert und danach ihren Stromverbrauch minimiert, dann ist das 
mehr als ausreichend:

Der Eneloop Akku hat in der AAA Ausführung 800mA Kapazität. Selbst bei 
einer effektiven mittleren Stromentnahme von 10uA entlädt diese den Akku 
im Jahr um ca. 11%. Der Anwender hat also nach einer Ladewarnung ein 
knappes Jahr Zeit, bevor es zu einer Tiefentladung kommt.

Gruß, Stefan

Beitrag #5644587 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jiri D. (Gast)


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Stefan K. schrieb:
> Ich würde die Komplettabschaltung auch weglassen und mir damit die
> Beschaltung des ADC-Eingangs sparen. Besser investierst Du in
> Möglichkeiten, einen möglichst sparsamen Verbrauch bei eingeschalteten
> 1,8V zu ermöglichen.

Der SAML10 braucht lt. Datenblatt im OFF Modus (ohne RAM retention, und 
wo er nicht einfach wieder aufwachen kann) 54 nA max @25°C, 1.8V.
Wenn man den MAX17222 weiter laufen lässt, sind das 600 nA max @25°C, 
1.8V.
Dazu habe ich noch TCXO, Sensoren und Flash (off): 0.47 uA, 1 uA, 0.3 
uA, 0.7 uA, 2 uA, 1.7 uA.
Wenn die Schaltung also an 1,8V läuft und alles im deep sleep ist und 
daraus nicht mehr aufwacht, insgesamt also ca. 6 uA. Dazu kommen 
vielleicht (keine Erfahrungswerte) noch das dreifache an Leckströmen an 
Ein-/Ausgängen, Kondensatoren usw, dann wären dass also ca. 25 uA 
minimale statische Stromaufnahme bei 1.8V, also ca. 65 uA aus dem Akku 
(bei eta=0.7 (pessimistisch), U_Batt=1V).

Ich kann den digitalen Eingang beim ADC-Pin abschalten, aber reduziert 
das dann schon ausreichend die Leckströme? Der Pin wird ja ggf. mit ca. 
1/2 VCC (1V) betrieben, also genau im leckstromhöchsten Bereich.

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