Forum: Ausbildung, Studium & Beruf reale Einarbeitungszeit Ingenieurbüro


von Danilo (Gast)


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Frage in die Runde der Experten.

Welche Einarbeitungszeit wird für einen berufserfahrenen Ingenieur 
realistisch sein mit Schwerpunkt Starkstromtechnik, der in einem kleinen 
Ingenieurbüro einsteigt.

Der Kollege war nie in einem, hat aber schon elektrotechnische Gewerke 
geplant, jedoch nicht als Allrounder.

Er berichtet von Erfolgsdruck vom zweiten Tag an, dass er die Projekte 
eigenständig so schnell abwickeln soll wie die internen erfahrenen 
Planer.
Alleine um zu verstehen, wie die das Ziel der fertigen Planungsunterlage 
erreichen braucht er sicher Wochen.

Ich sehe es fast so, dass er nur über einen nicht kleinen 
Lohnkostenzuschuss über die ARGE dort Fuss fassen könnte. Und das auch 
nur wenn er zunächst nur (z.B.) 2-3 von 6 Schwerpunkten abarbeitet.

von A. S. (Gast)


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Ob ein unbekannter Mensch in einer unbekannten Firma unbekannte Aufgaben 
in unbekannt gefordertem Umfang erledigen kann?

Gibt es keine Vorstellungsgespräche mehr?

von Zocker_54 (Gast)


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Hallo mein Guter.

Also mir ist es in meiner beruflichen Laufbahn einmal vorgekommen das 
ich sofort nach Wechsel mit 100 % loslegen konnte. Der Grund war der, 
das die
das gleiche Produkt hatten wie meine ehemalige Firma und denen früher 
die Projektarbeit abnahmen, also als Zuträger für die tätig waren.

Die tatsächliche Einarbeitungszeit liegt wohl zwischen einer Stunde und
einem Jahr, je nach Aufgabenstellung, Vorbildung, ..........

Geh mal von 6 Monaten bis ein Jahr aus.

Bis du weißt wo der Kaffeeautomat steht und wo die Toilette ist vergeht 
ja schon ein Tag.

von Rick M. (rick-nrw)


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A. S. schrieb:
> Ob ein unbekannter Mensch in einer unbekannten Firma unbekannte Aufgaben
> in unbekannt gefordertem Umfang erledigen kann?
>
> Gibt es keine Vorstellungsgespräche mehr?

Da kriegt man selten eine Antwort.

Oder so eine:

"Selbst wenn er mir zutrauen würde, das ich mich innerhalb von 4 Wochen 
komplett eingearbeitet hätte, wäre das nicht schnell genug, er sucht 
einen, der sofort loslegen kann!"

Ich habe den Job dort (zum Glück) nicht bekommen.

Zocker_54 schrieb:
> Geh mal von 6 Monaten bis ein Jahr aus.

Ist eine gute realistische Hausnummer.

von Wühlhase (Gast)


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(Starkstromtechnik + kleines Ing-Büro) -> kaum bis keinerlei Struktur + 
Dokumentation, hemdsärmelige Arbeitsweise.

Du brauchst keinen Ingenieur. Du solltest lieber eine 
Stellenausschreibung für einen Hellseher ausschreiben.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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>Alleine um zu verstehen, wie die das Ziel der fertigen Planungsunterlage
>erreichen braucht er sicher Wochen.
Einfach mal das passende Buch/Norm durcharbeiten:

https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/BaufachlicherService/Regelungen/Dokurichtlinien/DRL%20-%20Pergamonmuseum/2013_PMU_GA_KGR_440_546.pdf?__blob=publicationFile&v=3
https://w3.siemens.com/powerdistribution/global/de/consultant-support/download-center/tabcardseiten/documents/planungshandbuecher/planung_der_elektrischen_energieverteilung_technische_grundlagen.pdf

>Ich sehe es fast so, dass er nur über einen nicht kleinen
>Lohnkostenzuschuss über die ARGE dort Fuss fassen könnte.

Als Kompensation mangelnder Eigeninitiative? Funktioniert eher nicht.

von Dennis (Gast)


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In der 10 Mann klitsche hast du einen Tag um deinen arechner 
aufzusetzen. Danach bitte produktiv sein.

von Pendlerino (Gast)


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Danilo schrieb:
> Welche Einarbeitungszeit wird für einen berufserfahrenen Ingenieur
> realistisch sein mit Schwerpunkt Starkstromtechnik, der in einem kleinen
> Ingenieurbüro einsteigt.

Berufserfahrenen? 2-3 Monate vielleicht, wenn die Kollegen bei Fragen 
hilfreich sind und einen nicht ignorieren. In einer Klitsche sind die 
Prozesse viel einfacher oder nicht vorhanden. Bei Problemen gehst halt 
zwei Büros weiter. In einem globalen Konzern sieht das anders aus. Da 
braucht es schon Monate bis man halbwegs raus hat wer wo sitzt und was 
zu verantworten hat.

von Robert M. (andro86)


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Dennis schrieb:
> In der 10 Mann klitsche hast du einen Tag um deinen arechner
> aufzusetzen. Danach bitte produktiv sein.

Ack, jedoch nicht nur in 10 Mann Klitschen!!!

Aus eigener Erfahrung. Kollege kündigt und ich kriege zusätzlich noch 
sein Arbeitspacket. Kollege verbleibt noch für zwei Monate in der Firma, 
doch anstatt das man ihm die Zeit zuteilt mich einzuarbeiten, 
beschäftigt man ihn lieber mit Kleinmist, den jeder Angelernte erledigen 
könnte.

: Bearbeitet durch User
von Dennis (Gast)


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Robert M. schrieb:
> Dennis schrieb:
> In der 10 Mann klitsche hast du einen Tag um deinen arechner
> aufzusetzen. Danach bitte produktiv sein.
>
> Ack, jedoch nicht nur in 10 Mann Klitschen!!!
>
> Aus eigener Erfahrung. Kollege kündigt und ich kriege zusätzlich noch
> sein Arbeitspacket. Kollege verbleibt noch für zwei Monate in der Firma,
> doch anstatt das man ihm die Zeit zuteilt mich einzuarbeiten,
> beschäftigt man ihn lieber mit Kleinmist, den jeder Angelernte erledigen
> könnte.

Ein Grund für dich aus dem laden auch langsam die biege zu machen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Danilo schrieb:
> Welche Einarbeitungszeit wird für einen berufserfahrenen Ingenieur
> realistisch sein mit Schwerpunkt Starkstromtechnik, der in einem kleinen
> Ingenieurbüro einsteigt.

0,5472 sec.!

von oszi40 (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> 0,5472 sec.!

In der Zeit hat er noch nicht mal die Einweisung für die Kaffeemaschine. 
In so kleinen Firmen ist man oft für ALLES zuständig. Das kann sehr 
interessant sein oder auch Stress, wenn der Vorgänger wegen 
Unerfüllbarkeit der Aufgaben schnell verschwunden ist. Ein kleiner 
Realist sagt: in einem Monat hat er einen Überblick, in 2 Jahren ist er 
Profi.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Ein kleiner
> Realist sagt: in einem Monat hat er einen Überblick, in 2 Jahren ist er
> Profi.

Nope, spätestens nach der Probezeit (6 Monate) ist Schluss mit behüteter 
Kinderstube. Einarbeitung ist schliesslich keine Berufsausbildung.

Soll er sich doch einen Job suchen, der seiner Qualifikation entspricht, 
bspw. Kellnern. Ober braucht man dazu auch 2 Jahre um sich den Weg von 
Getränkeausgabe zu Gästetisch und zurück zu merken???

von oszi40 (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> spätestens nach der Probezeit (6 Monate) ist Schluss

Warst Du nach Du schon 6 Monate nach der Fahrschule ein Profi, der alle 
Straßen in Hamburg kannte? Wo der Strom lang fließt, wird Danilos Freund 
schon sehr genau wissen. Ob er ALLE Spezialitäten seiner Kunden schon 
kennt, habe ich größere Zweifel.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> spätestens nach der Probezeit (6 Monate) ist Schluss
>
> Warst Du nach Du schon 6 Monate nach der Fahrschule ein Profi, der alle
> Straßen in Hamburg kannte? Wo der Strom lang fließt, wird Danilos Freund
> schon sehr genau wissen. Ob er ALLE Spezialitäten seiner Kunden schon
> kennt, habe ich größere Zweifel.

Als Taxifahrender Student brauchte man keine 6 Monate für eine 
Ortskundeprüfung und Navies gibt es seit Jahrzehnten.

Und Sinn einer Ausbildung ist gerade das man man sich nicht nach den 
oftmals kruden wenn nicht gar illegalen Kundenwünschen leiten lässt 
sondern aus dem Normen und Standards das auswählt was passend ist. Ein 
Profi lässt sich nicht vom Kunden zeigen wo es lang geht.

von oszi40 (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Ein Profi lässt sich nicht vom Kunden zeigen wo es lang geht.

Stimmt. Ein Profi KENNT aber die bestehenden Anlagen vor Ort und wählt 
deshalb gleich die optimale Variante, wo Studenten noch Stunden mit dem 
Navi durch die Stadt fahren. :-)

von Berufsrevolutionär (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Stimmt. Ein Profi KENNT aber die bestehenden Anlagen vor Ort und wählt
> deshalb gleich die optimale Variante,

Keiner wählt gleich die Optimale Variante.
Der Unterschied zwischen eingearbeitenden und Volldepp ist, das der 
Eingearbeitete selbstständig die Lösung findet, während der Volldepp 
auch nach Wochen Einweisung immer noch auf individuelle Betreuung pocht 
und unbeaufischtigt keinen Nagel grade in die Wand kriegt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Nope, spätestens nach der Probezeit (6 Monate) ist Schluss mit behüteter
> Kinderstube. Einarbeitung ist schliesslich keine Berufsausbildung.

Schon nach 14 Tagen kann die Kündigung im Briefkasten liegen.
Aber auch am letzten Tag der Probezeit kann dir`s passieren sowas im 
"Kasten" zu finden!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Und Sinn einer Ausbildung ist gerade das man man sich nicht nach den
> oftmals kruden wenn nicht gar illegalen Kundenwünschen leiten lässt
> sondern aus dem Normen und Standards das auswählt was passend ist. Ein
> Profi lässt sich nicht vom Kunden zeigen wo es lang geht.

Jo, Kunde will einen Kühlschrank der kühlt und der "Checker" liefert 
einen Grill der heizt!

von Axel Zucker (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:

> Jo, Kunde will einen Kühlschrank der kühlt und der "Checker" liefert
> einen Grill der heizt!

Kann ja passend sein, wenn der Kunde eigentlich Lecker Fischstäbchen 
zubereiten will, aber nicht mehr über Fischstäbchen weiss als das diese 
im Tiefkühlregal hausen. Und auf der Verpackung steht auch noch das man 
diese inne Kühlschrank legen soll. ;-)

von Zocker_54 (Gast)


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> Autor: Axel Zucker (Gast)
> Datum: 05.12.2018 10:08

Mensch redest du einen Mist !

von Axel Zucker (Gast)


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Zocker_54 schrieb:
>> Autor: Axel Zucker (Gast)
>> Datum: 05.12.2018 10:08
>
> Mensch redest du einen Mist !

Danke, gleichfalls.

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