Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Taugen die Belichtungsfolie für Tintenstrahldrucker was ?


von Akkusammler (Gast)


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Ich möchte gerne Platinen ätzen und folge diese Anweisung: 
https://www.bungard.de/images/downloads/pos_basis_anleitung_d-2013.pdf
deshalb brauche ich zum Belichten Folien auf die ich drucken kann. Auf 
normale Projektorfolien klappt es sehr sehr schlecht. Die Konturen sind 
verschwommen und nicht schwarz genug. Es gibt Belichtungsfolien 
allerdings finde ich die auf ebay meist nur aus China. Gibt es von 
Conrad, Reichelt keine Positivfolien? Ist es unüblich mit 
Tintenstrahldrucker Belichtungsfolien auszudrucken ? Ich finde dann noch 
welche aus Deutschland aber die sind scheinbar teuer, deshalb frage ich 
hier bevor ich irgendwas kaufe.

von M. K. (sylaina)


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Was hälst du denn für sehr schlecht? Ich hab seinerzeit auch viel mit 
Folien für Tintenstrahldrucker gemacht und 10 Mil waren immer drin, mit 
etwas Mühe ging sogar 8 Mil damit. Mit'm Laserdrucker und entsprechenden 
Folien dafür bin ich sogar auf 6 Mil runter gekommen.
Das wichtigste beim Platinen selber ätzen ist die eigenen 
Prozessparameter heraus zu finden, also wie muss man den Drucker 
einstellen, wie lange Belichten usw. Da geht eigentlich nix über eigene 
Erfahrungen sammeln.

von Akkusammler (Gast)


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Hmm, kann es nicht auch stark von Folien abhängen? Was ich hier habe ist 
Laserjet Printable Folie. Ich glaube, die Oberfläche ist zu Glatt für 
den Tintenstrahldrucker? Es kommt immer so verschmiert raus, dass 
zwischen zwei Kontaktflächen schon Verbindungen entstehen was gar nicht 
sein darf. Mein Drucker hat normalerweise B200 Fehler. Da hab ich am 
Druckkopf bestimmte Kontaktflächen abgedeckt, damit der Drucker 
weitergeht. Er kann nur noch in hoher Auflösung drucken.

Ich glaube die Folien muss InkJet heissen ?

von Thomas F. (igel)


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Akkusammler schrieb:
> Was ich hier habe ist Laserjet Printable Folie

Laserfolie für Tintenstrahler? Das geht natürlich nicht.

Ich habe mit teurer HP Folie und billiger No-Name Folie und Tintenstahle 
gearbeitet, hat problemlos funktioniert.
Jetzt mit No-Name Laserfolie und HP Laserjet Drucker.

Aber der Folientyp muss natürlich zum Druckertyp passen!
Der Rest sind Erfahrung und Parameter, wie sylaina schon schrieb.

von Volker R. (pcl86)


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Hallo,

ich setze seit Jahren diese hier:

https://www.reichelt.de/overheadfolie-din-a4-fuer-inkjet-drucker-50-blatt-0-11-mm-folie-2502-p7862.html?&trstct=pos_4

mit großem Erfolg ein.

Mit ca. EUR 0,50 pro Blatt nicht ganz billig, aber sehr gut geeignet.

Gruß

von Akkusammler (Gast)


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Vielen Dank ! Habe wohl vor ein paar Jahren unbedacht die falschen 
gekauft.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich benutze Avery Overhead Folien, zweimal genau übereinander gedruckt 
im 30€ Inkjet Drucker..

Bis 10mil/LQFP kein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Akkusammler (Gast)


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Habe soeben für 1 Stück Inkjet Overheadfolie für 1,20€ gekauft und 
getestet. Jetzt sind die Konturen sehr scharf !

Also es liegt an den falschen Folien !

von Akkusammler (Gast)


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Noch eine kleine Frage: Wenn ich 1 Liter Eisen-3-chlorid 40% kaufe, kann 
ich damit 10 mal 75x100mm Fotoplatinen 35um beidseitig ätzen ?

Benütztes Eisen-3-Chlorid einfach zurück in die Flasche und aufbewahren?

von Philipp K. (philipp_k59)


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Hatte mich verschrieben.. ich hol mir meist Sigel Overhead von Saturn..

Das mit den Platinen müsste klappen, ich denke es musste jeder beim 
ätzen seine eigene Technik zum Equipment entwickeln.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Akkusammler schrieb:
> Noch eine kleine Frage: Wenn ich 1 Liter Eisen-3-chlorid 40% kaufe, kann
> ich damit 10 mal 75x100mm Fotoplatinen 35um beidseitig ätzen ?
>
> Benütztes Eisen-3-Chlorid einfach zurück in die Flasche und aufbewahren?

Aus meiner Sicht: zweimal Ja.

von Michael B. (laberkopp)


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Akkusammler schrieb:
> Ist es unüblich mit Tintenstrahldrucker Belichtungsfolien auszudrucken ?

Immer mehr Tintenstrahler bieten keine OHP Folien mehr als Druckmedium 
an (z.B. Canon). Die Argumentation, daß OHP heute veraltet ist, ist 
natürlich nur Augenwischerei, das Wahrheit ist eher, daß die immer 
geringeren Tintenmengen (2 Pikoliter) die die verdrucken nicht mehr für 
lichtdichte Ausdrucke reicht. Laserdruckern geht es ähnlich.

Philipp K. schrieb:
> Ich benutze Avery Overhead Folien, zweimal genau übereinander gedruckt
> im 30€ Inkjet Drucker..

Schön, wenn das in Deinem klappt (mein IP4000 konnte das auch, mein 
MP780 nicht mehr, obwohl dasselbe Druckwerk).

Avery stellt natürlich viele Folien her, Zweckform Avery #2502/#2503 
könntest du meinen, die neueren Folien sollen dünner sein als die alten, 
und je nach Druckermodell (trocknende Canon oder gerinnende Epson) kann 
die Folie gut passen oder eben auch nicht so gut.

NATÜRLICH schreibt niemand Details.

von rh-doc (Gast)


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Im grafischen Bereich werden spezielle Inkjetfilme zum Bedrucken mit 
pigmentierten Tinten angeboten. Diese Filme haben eine spezielle 
Beschichtung mit sehr hoher Tintenaufnahmefähigkeit und können deshalb 
kantenscharf mit hohen Auflösungen bedruckt werden und .
Die erreichbare UV-Dichte liegt bei der Verwendung einer speziellen 
Ansteuersoftware (FilmGATE https://www.colorgate.com/de/filmgate/fg10/ ) 
und der Verwendung eines professionellen EPSON Druckers mit Ultrachrome 
Tinte bei über 4.

Der Film ist auch kleinformatig in DIN A4 erhältlich, z.B. hier:

https://www.colormatch.org/themes/kategorie/detail.php?artikelid=7116

Auf der Seite befindet sich auch ein Datenblatt

von Philipp K. (philipp_k59)


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Michael B. schrieb:
> NATÜRLICH schreibt niemand Details.

Wie oben schon geschrieben benutze ich doch Sigel "Sigel IF110 
OHP-Folien", die sind sehr Dick. Die gibt es bei Saturn und habe bisher 
nur schlechtere ausprobiert, die haben auf jedenfall nur 1 Tinte 
aufsaugende Seite.

Ich benutze den IP2850 und bis auf das der Zweitdruck mal schiefgeht ist 
alles okay. Weiterempfehlen würde ich das so nicht.. bei mir 
funktioniert es jetzt mit Routine und vielem ausprobieren.

von M. K. (sylaina)


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Michael B. schrieb:
> Immer mehr Tintenstrahler bieten keine OHP Folien mehr als Druckmedium
> an (z.B. Canon). Die Argumentation, daß OHP heute veraltet ist, ist
> natürlich nur Augenwischerei, das Wahrheit ist eher, daß die immer
> geringeren Tintenmengen (2 Pikoliter) die die verdrucken nicht mehr für
> lichtdichte Ausdrucke reicht. Laserdruckern geht es ähnlich.

Naja, ist so ähnlich wie die Sache mit dem Ei und der Henne: Warum geht 
denn die Tinte so runter? Vielleicht weil keiner mehr auf OHP-Folien 
gedruckt hat sondern nur auf Papier wo diese Menge genügte? ;)

Einen OHP hab ich in Unternehmen schon ewig nicht mehr gesehen, Beamer 
und Notebooks haben sie verdrängt. OHPs sehe ich eigentlich nur noch in 
der Lehre und die hinkt der Wirtschaft idR um 15-20 Jahre hinterher.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Akkusammler.

Wenn du noch etwas anderes probieren möchtest:
Hole dir einen Block Transparent-Papier. 70/75g/qm sollten es
schon sein, damit es der Drucker frisst; gibt es auch dünner -> geht 
nicht aber auch  dicker, aber dann wird es deutlich teurer.
Meine Erfahrungen:
Erste Versuche vor mehr als 20 Jahren mit einem HP510 Inkjet;
erst auf Folie dann Transparent -> prima
Dann musste ein Laser (HP1100) ins Haus. Der Verkäufer lieferte Proben 
von Laser- und Tintenfolie mit. Seltsamerweise ging die Tintenfolie 
besser.
Ich kann es nicht begründen, aber dann wieder umgestiegen auf 
Transparent. Preiswert und gut.
HP1100 ging nicht mehr (Papiereinzug kaputt).
Neuer Laser (OKI B431) -> Folie geht (welche weiss ich nicht mehr)
Dann Transparentpapier: hohe Auflösung -> Schwarz und dicht genug.

Nur zur Info meine Prozessdaten:
Bungard Material
Isel1 Kasten mit 2 Röhren -> ca. 4Min. (Ich seh das nichz so verkniffen)
Entwickeln 1% NaOH, jeweils frisch angesetzt, das Wasser darf auch
etwas warm aus der Leitung kommen.
Ätzen mit NaPS auf dem Küchenherd bei 50-60Grad.
Ich setze nur minimalste Mengen an und ein, ich verwahre nichts!

Bitte keine! Diskussionen über meine Art und Weise, ich wollte nur
das Transparentpapier ins Gespräch bringen! Die kleinstmöglichen
Leiterbahnbreiten brauche ich nicht; ich kämpfe nicht gegen 'µm's.

73
Wilhelm

von Dieter (Gast)


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Alte Drucker ließen sich steuern, so daß diese mehrfach (auch >2x) und 
sehr sehr langsam druckten.
Das dauerte eine Schulpause.

von Robin (Gast)


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bin etwas überrascht wegen der ganzen Folienschlacht. Bei dem 
Kleinserienhersteller, bei dem ich Praktikum gemacht habe, haben wir mit 
dem Laser auf ganz normalen Papier ausgedruckt, dann mit UV-Lampe 
belichtet. Aus die Maus.

von c-hater (Gast)


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Akkusammler schrieb:

> Ich möchte gerne Platinen ätzen und folge diese Anweisung:
> https://www.bungard.de/images/downloads/pos_basis_anleitung_d-2013.pdf
> deshalb brauche ich zum Belichten Folien auf die ich drucken kann. Auf
> normale Projektorfolien klappt es sehr sehr schlecht. Die Konturen sind
> verschwommen und nicht schwarz genug.

1) "Verschwommen" ist fast immer kein Problem des Druckers, sondern 
Problem
   einer falschen Belichtung. Sprich: die bedruckte Seite der Folie muss
   auf dem Kupfer liegen und es muss dafür gesorgt werden, dass die 
Folie
   über die gesamte Fläche absolut plan aufliegt.
2) "Nicht schwarz genug" liegt vor allem an einem: der Tintenpisser ist
   einer der der extremen Billichteile, die überhaupt kein Schwarz 
drucken
   können, sondern das kostenintensiv aus CMY zusammensetzen. Das freut
   generell sowieso nur den Hersteller, denn so kann er mehr hyperteuere
   Tinte verticken, ist aber gleichzeitig auch das Aus für brauchbare
   Platinen.

Wenn man einen brauchbaren Tintenpisser hat, kann man jedenfalls damit 
auch durchaus brauchbare Platinen erzeugen. Mit ganz normalen, 
handelsüblichen Overhead-Folien. Die Belichtungsparameter muss man 
allerdings selbst ausklingeln und das bei jedem Wechsel der benutzten 
Materialien (Tinte, Folie, Platine) neu.
Allerdings ist das nicht so ein großer Aufwand, wenn man es richtig 
macht. Mit einem kleinen Stück Folie, einem kleinen Stück Platine und 
einem Streifen Papier als verschiebbare Blende kann man die optimale 
Belichtungszeit in einem einzigen Durchgang für Entwickeln und Ätzen 
sehr schnell herausfinden.
Ein Problem bleibt allerdings, auch wenn man nix wechselt: die Alterung 
der Fotolacks des Platinenmaterials, vor allem auch hier wieder: wenn 
man extremen Billich-Scheiss verwendet. Dann muss man ggf. die 
Belichtungszeit nachkorrigieren, auch wenn man eigentlich nix geändert 
hat.

von Thomas (Gast)


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Gibt es denn nicht auch sowas für diesen Zweck ich denke da an 
Transferfolien, wie sie für Etiketten ect. gibt. Die wären doch 100% 
schwarz. Und dann könnte man überbelichten ohne Probleme.

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