Forum: Offtopic Hochspannungsexperimente


von Philipp G. (geiserp)


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Einige hier kennen die Jungs ja schon. Mal ein neues Video von denen:

https://www.youtube.com/watch?v=TIb1TImL_RI&t=557s

So von der Länge der Funken her zu urteilen haben wir es doch hier mit 
mindestens 300kV zu tun.

Gehen wir von einem Körperwiderstand von einem Mega Ohm aus kommen wir 
immer noch auf 300mA - was absolut tödlich wäre. Haben die Jungs einfach 
nur Glück, sind die strohdumm oder macht der Körper das auf Dauer mit?

: Verschoben durch Moderator
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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am Teslatrafo treten hochfrequente Spannungen auf,
die Blitze davon können zwar immer noch Verbrennungen an den
"Einschlagspunkten" verursachen, wirken aber nicht
so wie z.B. 50Hz-Ströme.
Ab gewissen Stromstärken schütze man sich
z.B. mit Metallhülsen über den Fingern, bis hin zum Kettenhemd.

der "Teslastrom" ist einfach zu schnell um Herzschäden zu verursachen.
Zudem tritt dort der Skineffekt auf, de rStröme eher über eine 
Oberfläche laufen lässt, als tief in einen Leiter einzudringen.

für hochfrequent bestromte Leitungen wird
u.A. auch die Drahtoberfläche versilbert.

von Philipp G. (geiserp)


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Also der 'Trick' dabei ist, die Frequenz so hoch zu halten damit der 
Skineffekt sprichwörtlich so wirkt, dass die Spannung 'über der Haut 
fliesst' während die oberste Hautschicht als Isolator wirkt?

Kann man jemand eine Schätzung wagen, was für Hardware dahinter steckt?

von S------- R. (simonr)


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Lese dich doch einfach in das Prinzip des Teslatransformators ein - das 
steht wirklich in alle Ecken des Internets

In der einfachsten Variante brauchst du dazu keine 
Halbleiter/Röhren/Thyristoren/Thyratrons oder sonstiges

von Falk B. (falk)


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So einen Irrsinn in einem so kleinen Raum können nur Russen machen!
Und sich bei DER Spannung auf ne Teslaspule mit 100kV++ zu setzen, OHNE 
ein schützendes Kettenhemd etc. (Faradascher Käfig) ist auch SEHR mutig, 
geradezu sowjetisch heldenhaft!

Ob das wirklich 300kV sind ist eher zweifelhaft. Auf gund der 
HF-Entladuung und der spitzen Elektroden, aus denen die Blitze schlagen, 
kann das auch weniger sein. Aber genug um sich ordenlich zu verbrennen!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> o einen Irrsinn in einem so kleinen Raum können nur Russen machen!

die schiessen ja auch Drähte in HV-Leitungen...

von Philipp G. (geiserp)


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Falk B. schrieb:
> Ob das wirklich 300kV sind ist eher zweifelhaft. Auf gund der
> HF-Entladuung und der spitzen Elektroden, aus denen die Blitze schlagen,
> kann das auch weniger sein. Aber genug um sich ordenlich zu verbrennen!

Ja, wenn die Spannung da hochfrequent ja wirklich nur 'über der 
Hautschicht' verläuft wo ist denn jetzt die Gefahr genau? Das war ja 
eigentlich meine Ursprungsfrage. Also nur Eintritts- und Austrittspunkt?

von Peter R. (pnu)


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Philipp G. schrieb:
> Haben die Jungs einfach
> nur Glück, sind die strohdumm oder macht der Körper das auf Dauer mit?

Die Gefahr, die 50Hz Ströme darstellen besteht bei den Tesla-Strömen im 
100kHz-Bereich n1cht, denn durch den Skineffekt fließt der Tesla-Strom 
vorwiegend an der Oberfläche des Körpers.

Da die Ströme aber über die Haut und auch die Gewebeschicht darunter 
fließen, sind alle Gefahren durch die thermische Wirkung des Stroms noch 
vorhanden.

d.h. direkte Verbrennungen auf dem Weg des Lichtbogens und auch 
"verkochen" der Eiweiße in den Zellen des Gewebes bei etwas längerer 
Einwirkung.
Dann kommt es u.U. Stunden oder gar Tage danach zu Vergiftungsproblemen.

Angefangen von den Symptomen eines Sonnenbrands bis zu großflächigen 
Schäden durch Verbrennungen in der Schicht unter der Haut.

Es kommt halt wie immer auf das Zuviel an.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Peter R. schrieb:
> Die Gefahr, die 50Hz Ströme darstellen besteht bei den Tesla-Strömen im
> 100kHz-Bereich n1cht, denn durch den Skineffekt fließt der Tesla-Strom
> vorwiegend an der Oberfläche des Körpers.

Bei 100 kHz tritt der Skin-Effekt noch nicht stark in Erscheinung,
trotzdem sind bei solchen Frequenzen selbst relativ hohe Ströme
ungefährlich und führen lediglich zu einer Erwärmung im Körperinneren.
Das wird in der Diathermie genutzt:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Diathermie

In dem Artikel ist die Rede von "bis zu mehreren Hundert Watt", die da
in den Körper eingespeist werden, und einer "Eindringtiefe [von] mehr
als 20 cm".

von Falk B. (falk)


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Philipp G. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Ob das wirklich 300kV sind ist eher zweifelhaft. Auf gund der
>> HF-Entladuung und der spitzen Elektroden, aus denen die Blitze schlagen,
>> kann das auch weniger sein. Aber genug um sich ordenlich zu verbrennen!
>
> Ja, wenn die Spannung da hochfrequent ja wirklich nur 'über der
> Hautschicht' verläuft wo ist denn jetzt die Gefahr genau? Das war ja
> eigentlich meine Ursprungsfrage. Also nur Eintritts- und Austrittspunkt?

Ja. Das gibt "nette" Verbrennungen aber auch Nervenüberreizung.

Mich würde es aber auch nicht wundern, wenn die Videos mit den Blitzen 
gefälscht sind ;-)

von Thomas (Gast)


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Warum die Mod's hier diesen Tread nicht löschen !!!

von Silly Billy (Gast)


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Thomas schrieb:
> Warum die Mod's hier diesen Tread nicht löschen !!!

Mal davon abgesehen, daß man nach Fragen ein Fragezeichen setzen würde 
- und Aussagen, hinter welche ein Ausrufungszeichen gehörte, nicht als 
Frage formuliert werden würden:

Warum sollten sie das?

Etwa wegen der (durch diesen Thread gesteigerten) Nachahmungsgefahr?

von Thomas (Gast)


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GENAU

von Achim B. (bobdylan)


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Philipp G. schrieb:
> Haben die Jungs einfach
> nur Glück, sind die strohdumm oder macht der Körper das auf Dauer mit?

Nein und ja.

Im Grunde genommen geht es nur darum, ein typisch russisches Machogehabe 
dem Rest der Welt aufs Brötchen zu schmieren. Ähnlich dessen des derzeit 
aktuellem Zaren, welcher sich ebenfalls zu keiner Peinlichkeit bezüglich 
Machogehabe zu schade ist, um vom viel zu kurzem Pimmel abzulenken.

von Silly Billy (Gast)


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Speziell beim hiesigen Publikum, sowie angesichts der bestehenden
Möglichkeiten, auf so etwas zu stoßen, sehe ich kein erwähnenswert
gesteigertes Gefahrpotential.

Du kannst ja Herrn A. Schwarz mal kontaktieren diesbezüglich, aber
ich fürchte, der wird meine Einschätzung so ziemlich teilen.

"Im Grunde genommen geht es nur darum, ein typisch russisches
Machogehabe dem Rest der Welt aufs Brötchen zu schmieren."

Mag sein, aber sie verdienen schon auch Geld damit...

Ich gebe ja zu, daß ich das meiste davon selbst nicht machen wollen
würde - aber ohne das nötige Know-How, denke ich, wärs längst vorbei.

von Silly Billy (Gast)


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Das vor dem Zitat war an Thomas gerichtet.

von Florian (Gast)


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Thomas schrieb:
> Warum die Mod's hier diesen Tread nicht löschen !!!

Du bist so nutzlos!

!!!111elf

von Max D. (max_d)


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Wer es (falsch) nachmacht unterstützt die natürliche Selektion.
Darwin lässt grüßen.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Auch in Tschechien wird ordentlich gebruzzelt:

http://danyk.cz/index_en.html

von Thomas (Gast)


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In anderen Foren ist so etwas mit Tesla schlich verboten, und wird 
gelöscht.

Hier kugeln u.A. junge User rum, die mit Elektronik ihre Schwierigkeiten 
haben, und dann unterstützt man sowas?

Spielereien mit Hochspannung sind mal interessant, aber auch gefährlich. 
Die aus dem Video mögen dass verstehen umzugehen, aber sonst.

Entschuldigt bitte dass ich mich ausgelassen habe, mach mich weg.

von Purzel H. (hacky)


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Ja. Weg mit den Trollen. Wenn die sich die Details zu einem Teslatrafo 
nicht zusammensuchen koennen wird's eh nichts. Aber davon zu traeumen 
ist ja auch schoen.

von Alex G. (dragongamer)


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Falk B. schrieb:
> Mich würde es aber auch nicht wundern, wenn die Videos mit den Blitzen
> gefälscht sind ;-)
In der Szene mit den Blitzen vom Handy in der Hand sieht es in der Tat 
so aus als ob der anderthalb sekunden zu spät reagiert.

von Stefan M. (derwisch)


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Name H. schrieb:
> Ja. Weg mit den Trollen. Wenn die sich die Details zu einem Teslatrafo
> nicht zusammensuchen koennen wird's eh nichts. Aber davon zu traeumen
> ist ja auch schoen.

Ganz genau so ist es.
Wer sowas bauen kann, hat automatisch auch das Prinzip verstanden.
Für das Feintuning muss man spätestens wissen wie das alles 
zusammenhängt.
Ausserdem ist es ein grosser Unterschied, ob ich mit einer 100 kV 
Überlandleitung rumspiele, oder mit einem 100kV Teslatrafo.
Ich habe noch nicht davon gehört, das ein Teslatrafo jemanden umgebracht 
hat.
Jedenfalls nicht auf der Sekundärseite des Trafos.

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan M. schrieb:

> Ich habe noch nicht davon gehört, das ein Teslatrafo jemanden umgebracht
> hat.
> Jedenfalls nicht auf der Sekundärseite des Trafos.

Wenn man es ganz genau nimmt, dann verwendete Eddy Son damals 
Wechselstrom für seine Elektrokutionen, um damit Westinghouse, der 
Teslas Trafos verwendete, zu diskreditieren.

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