Hallo gleich zu beginn, ich bin was Elektronik angeht ein absoluter Laie, und bitte deshalb um Geduld und Nachsicht. Zu meiner Frage/Projekt: Ich will einen Handy-Wibationsmotor nutzen, um meinen Bonsaibaum regelmäßig zu schütteln. Die Idee war mit einer Solarzelle so lange Energie zu sammeln, bis ich den Motor für 3-4 Sekunden betreiben kann. Meine Einkaufsliste: 1. Motor ( 3V – 135mA 2. Solarzelle (0,5V - 80mA) 3. Kondensator ( Energiespeicher?) 4. Transistor ( zum schalten?) 5. Vorwiederstand (??????) 1 und 2 verstehe ich, der Rest sind Böhmische Dörfer. Bin ich auf dem richtigen Weg? Versteht überhaupt jemand, was ich meine? Hat jemand die Geduld mir zu helfen? Gruß Thomas
Thomas L. schrieb: > Bin ich auf dem richtigen Weg? Ja. Die Schaltung ist mit etwas mehr Aufwand verbunden, aber auch für Anfänger problemlos machbar. Überlege dir als ersten schritt, WANN du dein Motor einschalten möchtest. Danach suchst du mal mit dem Stichpunkt "Transistor als Schalter". Wenn du das durchgelesen hast, dann sollte sich "Vorwiderstand" selbst erklären. Im Prinzip brauchst du soetwas hier: Solarzelle lädt Kondensator auf. Bei einer bestimmten Spannung soll der Transistor von "nicht leitend" in "leitend" übergehen und dein Motor einschalten bis der Kondensator leer ist. Danach wieder von vorn. Wesentlich einfacher wird das ganze allerdings, wenn du statt Transistor einen n-kanal Mosfet nimmst... Thomas L. schrieb: > Versteht überhaupt jemand, was ich meine? Ja. Thomas L. schrieb: > Hat jemand die Geduld mir zu helfen? Vermutlich nicht. Das Wissen was du dazu brauchst, kann jeder sich selbst problemlos in kurzer Zeit erarbeiten.
TrollJäger schrieb: > Im Prinzip brauchst du soetwas hier: Solarzelle lädt Kondensator auf. > Bei einer bestimmten Spannung soll der Transistor von "nicht leitend" in > "leitend" übergehen und dein Motor einschalten bis der Kondensator leer > ist. Danach wieder von vorn. So geht das eben nicht. Wie soll denn eine 0,5V Solarzelle den Kondensator für einen 3V-Motor (+ Verluste am Schalter) ausreichend laden?
Thomas L. schrieb: > 1 und 2 verstehe ich, der Rest sind Böhmische Dörfer. Eventuell noch nicht ganz: Wie willst du mit eine Zelle, die 0.5V liefert, einen Motor für 3V betreiben? Du solltest da eher an ein Solarmodul denken, das wenigstens 4-5V liefert. Sind das die Motoren mit etwa 15mm Länge und ca. 5mm Durchmesser? Die gibt es in Oral-B Zahnbürsten und werden dort mit einer Mignon betrieben. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass der ein Bonsaibäumchen schütteln kann - oder ist das nur so groß wie ein Gänseblümchen? BTW: warum willst du / muss man das schütteln?
HildeK schrieb: > Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass der ein > Bonsaibäumchen schütteln kann - oder ist das nur so groß wie ein > Gänseblümchen? Man müsste die Resonanzfrequenz des Bonsais kennen und die Drehzahl entsprechend anpassen.
Moin, das erste Problem wird aus den 0.5V die 3V zu machen. Dazu hast du mehrere Möglichkeiten: - Joule thief - Power harvesting modul, als Tipp z.b. https://hackaday.io/project/159139-tiny-solar-energy-module-tsem https://hackaday.io/project/158857-body-heat-powered-flashlight - billig (1€ Baumarkt) Solar Lampe mit YX8018 oder ähnlich modifizieren https://ez.analog.com/university-program/b/blogs/posts/hacking-an-led-solar-garden-light wird halt schwierig etwas zu finden was bei 0.5V oder weniger startet dann müsstest du am besten eine Supercap laden, 5V 1F gibt es häufiger, mehr Kapazität ist besser aber nicht unbedingt nötig, Ladeschaltung braucht der nicht. ab 3V +- Motor anschalten geht mit 1-2 Transistoren, wenns genauer sein soll mit Comparator oder TL431. bei dem Teil kann ich später auch helfen. kannst du auch 2 solarzellen nehmen, bei 1V wird einfacher? oder willst du für 20€+- ein energy harvesting board nehmen selber bauen mit 0.5V Anlauf und im Betrieb weniger wird eng Lies dich erstmal zu den Themen ein, und liefer dann mal etwas spezifischere Anforderungen
Thomas meinte:
> meinen Bonsaibaum regelmäßig zu schütteln.
Das macht man , um die trockenen Blätter
los zu werden!
Aber warum muß dies per Solarzelle geschehen?
Würden nicht 2 in Reihe geschaltete Babyzellen
besser sein, da dann mehr Energie zur Verfügung steht
und man per Langzeitmultivibrator alle Stunde kurz
schütteln könnte?
mfg
Framulestigo schrieb: > nachtmix schrieb: >> Wozu soll das gut sein? > > Dann fallen die Äpfel runter! Die in der Größe "Gänseblümchen-Pollen"? Eine andere Idee: Sog. Leiter-Bonsai, mit Wetterfrosch drauf, im typ. "Einweckglas". Bäumchen verträgt Raumklima, Frosch flüchtet immer in die Krone. Schütteln von außen unmöglich: Deckel mit Luftlöchern, möglichst selten zu öffnen (schon mehrfach wurde neuer Frosch besorgt).
quak meinte:
> Sog. Leiter-Bonsai, mit Wetterfrosch drauf, im typ. "Einweckglas".
Das ist das Problem:
Taugt der kleine Motor wirklich,
um den Bonsai zu schütteln?
Da wäre mir die Amplitude viel zu klein!
Ich würd den Antrieb einer kleinen elektrischen
Kolbenluftpumpe nehmen, der schüttelt einfach besser.
Der Antrieb wird mit einem Komplimentärmultivibrator
angesteuert, der meist sperrt und in großen Abständen
den Antrieb kurz einschaltet.
mfg
Danke an alle! @ Autor: HildeK (Gast) Autor: freitag (Gast) Autor: nachtmix (Gast) Autor: Framulestigo (Gast) Die Vibrationen regen die pflanze an stabiler zu werden. @ TrollJäger (Gast) K. S. (the_yrr) Im Prinzip brauchst du soetwas hier: Solarzelle lädt Kondensator auf. Bei einer bestimmten Spannung soll der Transistor von "nicht leitend" in "leitend" übergehen und dein Motor einschalten bis der Kondensator leer ist. Danach wieder von vorn. JA! genau das meine ich vibrieren soll das ganze 2 bis5 mal am Tag. Dachte ich steuere das über die Größe der Solarzelle. Ich hatte das so verstanden, das ich mit einer kleinen solarzelle über ein paar stunden energie sammele und im kondensator speichere. Geht das nicht? Werde mir erst mal einen „n-kanal Mosfet“ (hurra neue Wörter) ansehen. P.S. 0,135Farad kam bei mir als wert für den Kondensator heraus für einen 3 sek. betrieb des Motors
Thomas meinte: > Ich hatte das so verstanden, das ich mit einer kleinen solarzelle über > ein paar stunden energie sammele und im kondensator speichere. Geht das > nicht? Willst Du Setzlinge schütteln? Die Solarzellenbatterie muß dann aber mehr als 3 V liefern, damit Dein Prinzip funst. mfg
Man kann das Problem auch mit dem Kauf der richtigen Pflanze lösen: Beitrag "Welche Schaltung ist in der Wackelblume?"
Thomas L. schrieb: > P.S. 0,135Farad kam bei mir als wert für den Kondensator heraus für > einen 3 sek. betrieb des Motors Naja, auf drei Stellen genau ... Nun, die Größenordnung stimmt aber schon. Aber, der Motor bleibt bei zu geringer Spannung einfach stehen und die Ansteuerschaltung braucht auch einen Strom. Und die Ladezeiten (= Pausen) hängen natürlich stark von der Sonneneinstrahlung auf die Solarzelle ab. Auch der Motor wird keinen konstanten Strom ziehen. Plane einfach 0.5F ein; die genannten Zeiten werden ja eher unkritisch sein. Ich denke, der aktive Bereich sollte so zwischen 2.5V und 3.5V sein ... Man kann das mit einem komplementären Schmitt-Trigger aus zwei Transistoren lösen. Ich selber würde vermutlich einen kleinen Tiny nehmen, vor allem weil du ja Pausen im Bereich von Stunden haben willst. Den könnte man alternativ auch mit 2-3 Mignons versorgen, die, mal geschätzt, einmal im Jahr gewechselt werden müssten ...
Bonsai schütteln? ;-) Schmier jeden Tag etwas Lebertran an den Stamm und eine (deine) Katze wird sich gerne intensiv mit dem Bäumchen beschäftigen.
Beitrag #5649380 wurde von einem Moderator gelöscht.
Thomas L. schrieb: > Bin ich auf dem richtigen Weg Nein. Motor zu schwach, Solarzelle zu schwach, niemand schaltet deinen Transistor wenn Spannung hoch genug wäre, Kondensator entlädt sich wegen fehlender Diode wieder in Solarzelle wenn es dunkler wird. Vergiss das Projekt.
Mein Vater hatte vor wenigen Jahren so Wühlmaus-Vertreiber, welche genau die von dir gewünschte Funktion haben. Das ist ein etwa 30 cm langer Stab der in die Erde gesteckt wird. An der Spitze hat er einen Vibrationsmotor eingebaut. Ein Energiespeicher wird über Solar geladen und dann wird in regelmäßigen Zeitabständen der Motor immer mal wieder eingeschaltet und es brummt dann für ein paar Sekunden in der Erde. Kaufen, zerlegen und an deinem Bonsai anbringen!
Gestern abend erwähnte ich in der Runde zufällig dieses Thema: Bäumchen schütteln zwecks stabilem Wuchs. Praktisch jeder, der etwas dazu sagte (außer den Witzen, die lasse ich weg), meinte, daß statt Mini-Erdbeben auch Luftzug (aka Wind, oder aka das Produkt eines kleinen Ventilators?) diesen Zweck erfüllt. Wäre es nicht einfacher, im Stundentakt einen kleinen Venti anzuwerfen? Eine Stimme (der war sogar völlig überzeugt davon) meinte, es sei von Vorteil, die Ventilator-Position zu variieren. Also Venti einen Tag von rechts, einen Tag von links? Steht der Bonsai nicht in einem Wintergarten, sondern auf einem Fensterbrett (Licht nur/größtenteils von einer Seite), könnte eine Art "Automatischer Drehteller" sowohl genanntes Umpositionieren unnötig machen, als auch den Bonsai schöner (Asymmetrie bzw. Minderwuchs bzw. gar gelbes Laub vermeiden).
MaWin schrieb: > Thomas L. schrieb: >> Bin ich auf dem richtigen Weg > > Nein. So pauschal kann man das nicht sagen. > Motor zu schwach, Vielleicht, das ist die größte Unbekannte, zusammen mit der Baumgröße. Aber das kann der TO ja leicht auch ohne die Schaltung prüfen. > Solarzelle zu schwach, Ich hatte ihm ein Modul mit 4-5V empfohlen. Hauptproblem wird sein, dass die nur gut funktioniert, wenn die Sonne bei klarem Himmel direkt drauf scheint. Wenn er nur im Stundenrhythmus schalten will, reicht eine mit 50mA Kurzschlussstrom, um einen Supercap zu laden. Nur eine Zelle mit max. 0.5V, das wird nicht gehen. Und wenn mal eine Woche die Sonne nicht scheint, dann wird halt der Baum nicht geschüttelt. Ich vermute mal, das ist kein Beinbruch. > niemand schaltet deinen Transistor wenn Spannung hoch genug wäre, Das war ja die Frage nach einer Schaltung und ein Transistorkomparator mit komplementären Transistoren kann das schon mit minimalem Eigenverbrauch in der Ladepause. Oder, wie ich schon schrieb: ein kleiner Tiny, der die Zeiten festlegt, die Spannungen überwacht und als Komparator fungiert. > Kondensator entlädt sich wegen fehlender Diode wieder in Solarzelle > wenn es dunkler wird. An der Diode wird es nicht scheitern, ist einfach ein Teil der gesuchten Schaltung. Mit einem anderen Solarmodul als der TO vorgesehen hat, halte ich ein brauchbares Ergebnis für sehr wahrscheinlich.
Nachtrag: als Solarmodul würde ich das hier vorschlagen: https://www.reichelt.de/solarzelle-vergossen-4-v-0-2-a-solar-sm4200-p159961.html?
Kabelstrippe uerausziehen und bei Bedarf Batterien kurz anschliessen. Es braucht wirklich nicht oefters als mal am Tag ...
Thomas L. schrieb: > Ich hatte das so verstanden, das ich mit einer kleinen solarzelle über > ein paar stunden energie sammele und im kondensator speichere. Geht das > nicht? das geht schon, nur wenn die Solarzelle nur 0.5V liefert musst du irgendwie 3V daraus machen. 0.5V sind Leerlauf, also im Betrieb weniger, bei so geringen Spannungen funktionieren die 08/15 Transistoren und Wandler nicht. bei 1-1.5V wäre das einfacher, bei 3-4V kannst du den Spannungswandler auch weglasssen (sehr viel einfacher). Thomas L. schrieb: > vibrieren soll das ganze 2 bis5 mal am Tag. Dachte ich steuere das über > die Größe der Solarzelle. das würde hauptsächlich über die einfallende Lichtintensität gesteuert, also eher im Sommer alle 30min bis zu im Winter und bewölkt 1-2 mal am Tag. wenn du das nicht willst Solarzelle überdimensionieren und Timer verwenden, eventuell sowas wie ein lov Voltage 555er, wird nicht unbedingt genauer als alle 2-3h oder so ein mal an, aber das sollte reichen
Ich habe dir mal was gemalt. C1 ist der große Energiespeicher. V1 mit R10 sei die Solarzelle (bei gutem Licht). R8 sei der Motor. Im Ergebnis eben bei gutem Licht kurze Wiederholrate. Die Spannungsgrenzen und damit die Zeiten sind bei gegebenem C1 abhängig von der Wahl der Widerstände R3, R4 und R6. Natürlich auch von den anderen, aber nicht so deutlich. Lange Pausen (Stunden) sind so nicht zu erreichen.
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