Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Asynchronmotor Anlaufstrom


von Lukas B. (mind)


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Guten Abend,

ich hätte eine kurze Fragen bezüglich den Anlaufstrom bei 
Asynchronmotor.
Ich habe schon einen Beitrag gelesen, dass der Anlaufstrom aufgrund des 
geringen Widerstand der Spulen sehr hoch ist.

Umso schneller sich der Motor dann dreht umso größer wird ja die 
Gegeninduktionsspannung. Diese wirkt ja entgegen und somit wird der 
Strom kleiner. (Dies habe ich woanders gelesen)

Eine Induktionsspannung ist ja umso größer je schneller man z.B. eine 
Spule im Magnetfeld bewegt.
Ist dann nicht die Änderung am Anfang (wo der Läufer noch stillsteht) 
viel größer als wenn die Drehzahl größer wird und dadurch der Läufer 
weniger oft überholt wird.
Oder sehe ich das falsch?

Ich wäre dankbar wenn mir einer in einfachen Worten das ganze nochmal 
erklären kann. Also warum es zu eine hohen Anlaufstrom am Anfang kommt.

von hinz (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Also warum es zu eine hohen Anlaufstrom am Anfang kommt.

Hast du doch schon völlig richtig beschrieben.

Was du mit "Änderung" meinst ist allerdings unklar.

von Lukas B. (mind)


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Mit Änderung meine ich, dass das Ständermagnetfeld das Läufermagnetfeld 
häufiger überholt und somit ist doch die Änderung größer oder nicht?
Wenn der Läufer dreht, dann überholt das Ständermagnetfeld den Läufer 
nicht mehr so oft, deshalb ist doch die Induktionsspannung geringer.

Ich habe aber gelesen, dass diese mit steigender Drehzahl steigt. Jetzt 
ist meine Frage warum steigt diese.

von hinz (Gast)


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Überleg dir wie der Rotor magnetisiert wird, und informiere dich was 
Sättigung ist.

von komiker (Gast)


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hinz schrieb:
> Überleg dir wie der Rotor magnetisiert wird,

Elektromagnetisch, im Kreis herum?

> und informiere dich was Sättigung ist.

Weihnachtsgans?

Ehrlich, was soll das, was ist das wieder für eine Antwort? Solltest du 
nicht längst im Bett sein?

von hinz (Gast)


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komiker schrieb:
> Solltest du
> nicht längst im Bett sein?

Was sagt dein Pfleger dazu?

von Dieter (Gast)


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Das Ersatzschaltbild waere ein Trafo mit einer Induktiven Last 
angenaehert fuer die erste Halbwelle und die erreichte Drehzahl noch 
sehr weit entfernt vom Sollwert ist.
Und da spielt die Saettigung auch eine Rolle, die hinz schon nannte.

von komiker (Gast)


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hinz schrieb:

> Was sagt dein Pfleger dazu?

Pflegerin kommt gleich, wir gehen dann gemeinsam zu Bett. Mach nicht 
mehr zu lange hier.

von Lukas B. (mind)


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Ich habe mir ja schon viel durchgelesen zum Thema. Aber ich verstehe den 
Zusammenhang irgendwie nicht.
Deshalb habe ich ja hier reingeschrieben, damit mir jemand den Vorgang 
mit Induktion bei einem Asynchronmotor noch einmal kurz erklären kann.
1. Strom wird angelegt
2. Im Ständer wird ein drehendes Magnetfeld erzeugt, dass den Läufer 
durchsetzt.
3. ...

Und warum im Läufer die Gegeninduktionsspannung am Anfang gering ist und 
bei höherer Drehzahl dann höher.

von hinz (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Deshalb habe ich ja hier reingeschrieben, damit mir jemand den Vorgang
> mit Induktion bei einem Asynchronmotor noch einmal kurz erklären kann.

Die zahllosen Bücher reichen nicht?


> Und warum im Läufer die Gegeninduktionsspannung am Anfang gering ist und
> bei höherer Drehzahl dann höher.

Dem ist nicht so.

von Lukas B. (mind)


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Wie verhält sich die Gegeninduktionsspannung?

von Lukas B. (mind)


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Hier ist meine Erklärung wie ist das Prinzip verstanden habe.

Also ist das folgendermaßen:
Der Ständer erzeugt im Läufer eine Induktionsspannung. Nach der 
lenzschen Regel versucht der Läufer aber dem entgegenzuwirken. Demnach 
ist die Induktionsspannung noch sehr gering. Je schneller er sich dreht 
umso größer wird die Induktionsspannung, da nach der lenzsche Regel 
dieser weniger entgegenwirkt. Somit wird auch das Magnetfeld vom Läufer 
stärker und schwächt das Magnetfeld vom Ständer. Dadurch kann man sagen, 
dass der Widerstand im Ständer steigt und somit weniger Strom 
durchfließt.

Beim Schleifringmotor kann man ja den Läuferstrom mit Widerständen 
begrenzen. Dadurch wird die Induktionsspannung weniger durch die 
lenzsche Regel geschwächt und somit ist der Anlaufstrom nicht so hoch 
oder?

Wenn das so stimmt habe ich das irgendwo mit der Gegeninduktionsspannung 
falsch verstanden.

von hinz (Gast)


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Versuch dich mal im Geiste auf den Läufer zu setzen, wie beim 
Kinderkarussell, und stell dir den Motor aus dieser Warte vor.

von Peter R. (pnu)


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Erstmal : Stillstand des Ankers: Der Stator ist der Primärteil eines 
Mehrphasen-Trafo, in dem ein Drehfeld vom Netz erzeugt wird.

Die Ankerwicklung ist dann eine Sekundärwicklung des "Trafo", und ruft 
durch ihren Kurzschluss eine großen Strom hervor, der nur durch 
Wicklungswiderstand und Streuinduktivität der Motors begrenzt wird. Die 
treibende Spannung im Anker hat dann 50Hz, ist zwar wegen der nur eine 
Windung habenden Ankerwicklung recht klein, aber der Strom ist dann 
schon gewaltig.

Dann, anderer Extremfall: Der Anker rotiert mit dem Drehfeld mit.
In der Ankerwicklung entsteht gar keine Magnetfeldänderung, keine 
Spannung und auch kein Strom unde auch kein Drehmoment zwischen Feld und 
Anker.

Zwischenbereich: Der Anker dreht sich mit "Schlupf". Dann entsteht eine 
Spannung im Anker,da ja das Magnetfeld des Stators den Anker sozusagen 
ständig "überholt". Bei 50Hz dreht ja das Drehfeld mit 3000U/min. Wenn 
dann  der Anker nur mit 2400 U/min (40Hz) dreht, wird der Anker je sec 
zehnmal überholt und im Anker entsteht eine Spannung mit 10Hz. Der 
Kurzschlusstrom dieser Spannung im Anker"verzahnt" sozusagen den Anker 
mit dem Drehfeld.
Der Strom und die Kraft ist bei weiten nicht so hoch wie beim stehenden 
Anker, denn bei zehn Hz ist die im Anker erzeugte Spannung ja wegen der 
langsameren Feldänderung nur ein Fünftel der bei 50Hz erzeigten 
Spannung.

Mit der Größe des "Schlupfs" wachsen folgende Werte:

-Frequenz des Stroms im Anker (und damit die Spannung)
-Strom im Anker
-Kraftverkettung zwische Anker und Drehfeld (Drehmoment des Motors)

von Dieter (Gast)


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Die tieferen Hintergruende sind meistens nur bei/mit der ASM mit 
Schleifring erklaert.

von Lukas B. (mind)


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Peter R. schrieb:
> Strom im Anker

Ok das habe ich soweit verstand. Zusammenfassend kann man sagen je 
größer der Schlupf desto größer der Strom im Anker und desto kleiner das 
Magnetfeld (welches entgegen dem Ständermagnetfeld wirkt).

Das stimmt soweit oder?


Peter R. schrieb:
> Die Ankerwicklung ist dann eine Sekundärwicklung des "Trafo", und ruft
> durch ihren Kurzschluss eine großen Strom hervor, der nur durch
> Wicklungswiderstand und Streuinduktivität der Motors begrenzt wird

Also heißt das, dass der Strom im Anker bei Einschalten extrem hoch ist. 
Durch diesen hohen Strom wird ja Wiederrum ein Magnetfeld aufgebaut, 
dass dann ebenfalls sehr hoch ist.


Ich habe ja beim Asynchronmotor einen großen Anlaufstrom. Wenn ich das 
vereinfachte sehe habe ich ja nur meine Spulen die einen kleinen 
Widerstand besitzen. Kleiner Widerstand großer Strom.


Wodurch wird dann dieser Strom bei Normalbetrieb geschwächt/begrenzt?
Bei Betrieb habe ich ja einen kleinen Schlupf und damit einen kleinen 
Strom. Dieser kleine Strom (wie oben erwähnt) erzeugt ein kleines 
Magnetfeld.
Diese Magnetfeld wirkt ja entgegen des dem Ständers und schwächt das 
Magnetfeld nur geringfügig.
Am Anfang ist das Magnetfeld doch viel größer, da im Anker ein hoher 
Strom fließt. Also wird am Anfang das Magnetfeld vom Ständer viel 
stärker geschwächt.

Wie kann man dann den hohen Anlaufstrom und den kleineren Strom im 
Betrieb erklären?



Ich habe mir im Zuge dessen auch den Schleifringmotor angeschaut. Bei 
diesem kann man ja Wirkwiderstände im Anker dazuschalten um den 
Anlaufstrom zu begrenzen. Welcher Zusammenhang besteht dann darin?
Ich habe dabei auch gelesen, dass dies mit der Phasenverschiebung 
zusammenhängt (Ströme eilen nach). Und wenn man Wirkwiderstände 
dazuschaltet wird die Phasenverschiebung kleiner.
Aber den Zusammenhang kann ich mir dabei noch nicht erklären.

von Peter R. (pnu)


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Lukas B. schrieb:
> Also heißt das, dass der Strom im Anker bei Einschalten extrem hoch ist.
> Durch diesen hohen Strom wird ja Wiederrum ein Magnetfeld aufgebaut,
> dass dann ebenfalls sehr hoch ist.

Beim Magnetfeld fängt es dann an, sehr schwierig zu werden mit dem 
Erklären.

Zunächst: Beim Trafo und auch beim Asynchronmotor ist das Magnetfeld 
eigentlich von der angelegten Spannung und nicht vom Strom in den 
Wicklungen bestimmt.
 Bis auf die Abweichungen durch Wicklungswiderstand und 
Streuinduktivität ändert der Strom in den Wicklungen NICHT die Stärke 
des Magnetfeldes.

Der Strom im Anker wird zwar sehr hoch, aber der Magnetfeldverlust durch 
diesen Strom wird durch Stromaufnahme vom Netz her ausgeglichen, sodass 
das Magnetfeld  weiterhin der Netzspannung entspricht.

Lukas B. schrieb:
> Ich habe ja beim Asynchronmotor einen großen Anlaufstrom. Wenn ich das
> vereinfachte sehe habe ich ja nur meine Spulen die einen kleinen
> Widerstand besitzen. Kleiner Widerstand großer Strom.

aber den vom Anker entgegengesetzt, sodass dann das Feld im Motor bis 
auf Streuung, Widerstände usw. gleich groß bleibt.

Lukas B. schrieb:
> Wie kann man dann den hohen Anlaufstrom und den kleineren Strom im
> Betrieb erklären

Der Anlaufstrom wird durch die bei 50Hz Ankerstrom hohe Spannung im 
Anker
so groß.
Wenn der Anker dreht, ist die Frequenz des Stroms im Anker weitaus 
kleiner, nur so groß wie der Schlupf, die Spannung also wesentlich 
kleiner und der Strom im Anker dementsprechend.

5% Schlupf sind z.B. schon ein kräftiger Schlupf bei einem Asy-Motor.
Dann ist die Frequenz im Anker nur noch 1/20 also 2,5 Hz und die den 
Ankerstrom erzeugende Spannung und damit der Ankerstrom nur noch 1/20 
des Stromes bei Stillstand des Ankers.

: Bearbeitet durch User
von Lukas B. (mind)


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Peter R. schrieb:
> angelegten Spannung und nicht vom Strom in den
> Wicklungen bestimmt.

Also kann man sagen je größer die Spannung umso stärker das Magnetfeld.
Ich habe mal gegoogelt, wovon die magnetische Feldstärke abhängig ist 
und dabei kommt, dass die Feldstärke umso größer ist je größer die 
Stromstärke. Und umso größer die Feldstärke, umso größer die magnetische 
Wirkung.
Nach dem ohmsche Gesetzt, ist die Spannung umso größer je größer die 
Stromstärke ist.
Also hängen die beiden großen Zusammen oder?

Peter R. schrieb:
> Der Anlaufstrom wird durch die bei 50Hz Ankerstrom hohe Spannung im
> Anker

Ok der Ankerstrom ist umso größer je größer die Frequenz. Am Anfang 
dreht sich das ganze noch nicht also ist der Ankerstrom sehr hoch. 
Soweit verstanden.

Wenn sich das dreht sinkt der Strom und damit ja auch die Spannung. 
Durch die Spannung wird dann wieder das Magnetfeld kleiner.

Ich habe jetzt bei Wikipedia unter Drehstrom-Asynchronmotoren gelesen 
(unter Funktion 3 Absatz), dass der Käfigstrom und das Magnetfeld noch 
klein ist. Das bezieht sich auf deinen kleinen Schlupf oder?
Finde den Absatz bisschen "blöd" geschrieben.

Also kann man Zusammenfassend festhalten:
Kleiner Schlupf bzw. fast gleiche Drehzahl des Ständers und Läufers 
bedeutet eine kleine Spannung und somit ein kleines Magnetfeld.


Das Magnetfeld des Ankers ist beim Einschalten noch sehr groß. Dieses 
wirkt entgegen dem des Ständers.
Jetzt verstehe ich noch nicht dem Zusammenhang, warum der Anlaufstrom am 
Anfang groß ist und bei größer werdender Drehzahl des Läufers kleiner.

Peter R. schrieb:
> Der Strom im Anker wird zwar sehr hoch, aber der Magnetfeldverlust durch
> diesen Strom wird durch Stromaufnahme vom Netz her ausgeglichen, sodass
> das Magnetfeld  weiterhin der Netzspannung entspricht.
>
> Lukas B. schrieb:
>> Ich habe ja beim Asynchronmotor einen großen Anlaufstrom. Wenn ich das
>> vereinfachte sehe habe ich ja nur meine Spulen die einen kleinen
>> Widerstand besitzen. Kleiner Widerstand großer Strom.
>
> aber den vom Anker entgegengesetzt, sodass dann das Feld im Motor bis
> auf Streuung, Widerstände usw. gleich groß bleibt.

Also kann ich das so verstehen, dass das Ständermagnetfeld durch das 
Läufermagnetfeld geschwächt wird. Dabei versucht das Ständermagnetfeld 
durch weitere Stromaufnahme das ganze wieder auszugleichen.
Dadurch entsteht ein hoher Anlaufstrom.
Sehe ich das so richtig?

Also hängt der Anlaufstrom nur wenig durch den geringen Widerstand der 
Spule ab. Oder wie hängt das Wiederrum zusammen bzw. kann ich das 
einfach ignorieren?

von hinz (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Also hängt der Anlaufstrom nur wenig durch den geringen Widerstand der
> Spule ab.

Natürlich hängt der auch davon ab, so wie bei einem sekundär 
kurzgeschlossenen Trafo auch.

von Lukas B. (mind)


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hinz schrieb:
> Natürlich hängt der auch davon ab, so wie bei einem sekundär
> kurzgeschlossenen Trafo auch.

Wie wird dann dieser beim Betrieb (Drehzahl des Läufers hoch) begrenzt?

von hinz (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Natürlich hängt der auch davon ab, so wie bei einem sekundär
>> kurzgeschlossenen Trafo auch.
>
> Wie wird dann dieser beim Betrieb (Drehzahl des Läufers hoch) begrenzt?

So wie beim unbelasteten Trafo.

von Lukas B. (mind)


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hinz schrieb:
> So wie beim unbelasteten Trafo.

Beim unbelasteten Trafo wird dieser ja durch die selbst in ihr 
induzierte Spannung begrenzt. Das ganze ist dann beim Motor auch so?

Also hängt das am Anfang von beiden Größen ab (geringer Widerstand des 
Ständerstromkreises und der Gegeninduktionsspannung)

Beim Betrieb fällt dann die Gegeninduktionsspannung ab (wird kleiner). 
Und in der Ständerwicklung wird selbst eine Spannung induziert, die den 
Strom ebenfalls begrenzt.

Aber die selbst induzierte Spannung ist immer vorhanden oder? Beim 
Einschalten findet das ganze ja auch schon statt.

Alles andere was ich weiter oben beschrieben habe stimmt soweit oder?

Lukas B. schrieb:
> Also kann ich das so verstehen, dass das Ständermagnetfeld durch das
> Läufermagnetfeld geschwächt wird. Dabei versucht das Ständermagnetfeld
> durch weitere Stromaufnahme das ganze wieder auszugleichen.
> Dadurch entsteht ein hoher Anlaufstrom.
> Sehe ich das so richtig?


Beim Schleifringmotor ist der einzige Unterschied, dass man die 
Läuferspannung/Läuferstrom begrenzen kann durch die Widerstände und 
somit ein geringes Magnetfeld am Anfang besteht oder?

von Peter R. (pnu)


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Nochmals! Am Magnetfeld ändert sich an der Maschine praktisch nichts. 
Das ist primär durch die (feste) Spannung des Netzes bestimmt.

Nur: Durch die Rotation des Ankers im Statorfeld wird im Anker eine 
Spannug erzeugt, die in Größe und Frequenz proportional zum Schlupf ist. 
Dieser Strom bestimmt die Größe der Kraft zwischen Ankerstrom und 
Statorfeld.

Das Magnetfeld des Ankerstroms würde das Feld in der Maschine schwächen. 
Aber da der Stator mit dem Netz verbunden ist, "schiebt" das Netz so 
viel Strom nach(wie beim Trafo im Verhältnis N2/N1 übersetzt),dass das 
Feld zur Spannung des Netzes passt.

Beim Trafo ist es auch so:
 W1 liegt am Netz. Ein Laststrom in W2 würde das Feld im Trafo 
schwächen. Aber weil die Trafogleichung ein genau zum Netz passendes 
Magnetfeld vorschreibt,schiebt das Netz dann so viel Strom nach, dass 
das Magnetfeld im Trafo unverändert bleibt. Bei I1/I2 = N2/N1 ist das 
dann der Fall.

Lukas B. schrieb:
> Also kann man Zusammenfassend festhalten:
> Kleiner Schlupf bzw. fast gleiche Drehzahl des Ständers und Läufers
> bedeutet eine kleine Spannung...
 soweit stimmt das in bezug auf die Spannung in der Ankerwicklung

>und somit ein kleines Magnetfeld.
Das ist falsch. Das Magnetfeld im Anker bleibt letzten Endes 
unverändert, wenn man von der Streuung und dem Wicklungswiderstand 
absieht.

Nur ändert sich bei Schlupfänderung die Frequenz des Stroms im 
rotierenden Anker und damit die in der rotierenden Ankerwicklung 
entstehende Spannung,die den Ankerstrom erzeugt.

: Bearbeitet durch User
von Lukas B. (mind)


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Peter R. schrieb:
> Am Magnetfeld ändert sich an der Maschine praktisch nichts.
> Das ist primär durch die (feste) Spannung des Netzes bestimmt.

Peter R. schrieb:
> Also kann man Zusammenfassend festhalten:
>> Kleiner Schlupf bzw. fast gleiche Drehzahl des Ständers und Läufers
>> bedeutet eine kleine Spannung<...im Anker.
>   soweit stimmt das

Peter R. schrieb:
> Ist das Magnetfeld
> eigentlich von der angelegten Spannung
abhängig

Also bleibt das Magnetfeld im Stator und Läufer immer gleich (Verluste 
unberücksichtigt).
Habe ich verstanden.


Peter R. schrieb:
> Nur ändert sich bei Schlupfänderung die Frequenz des Stroms im
> rotierenden Anker und damit die in der rotierenden Ankerwicklung
> entstehende Spannung,die den Ankerstrom erzeugt.


Wenn sich die Frequenz des Stromes ändert. In welchem Zusammenhang 
besteht dann mit dem Strom im Stator (hoher Anlaufstrom)?
Man kann sagen:
Umso kleiner die Frequenz des Stromes im Anker umso geringer der Strom 
im Ständer.
Also wirkt sich das Magnetfeld vom Läufer einfach bei Betrieb durch die 
geringe Frequenz des Stromes anders bzw. schwächer aus als beim Anlauf 
des Motors. Obwohl die Stärke des Magnetfeld gleich ist.


Danke schonmal für deine Bemühungen mir das ganze zu Erklären bzw. 
Erklärt zu haben.

von Dieter (Gast)


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Gegeninduktionsspannungen - Doch da zu viel weggelassen, vereinfacht und 
vielleicht halbwahrheitlich.

Wenn sich der Rotor (Läufer) noch im Stillstand befindet aber das 
Statorfeld (Ständerfeld) mit 50Hz dreht, dann wird zwar im Rotor eine 
hohe Spannung induziert, aber diese hat in dem Falle auch eine hohe 
Frequenz, nähmlich noch 50Hz. Bei dieser Frequenz ist wirkt sich aber 
die Induktivitäten des Rotors bereits nicht unterheblich aus (bei großen 
Motoren kommen noch Skineffekte bei den dicken Stäben im Rotor hinzu, 
das den Effekt noch mehr verstärkt) und das drosselt den Strom im Rotor 
bereits so merklich, so dass die Gegeninduktion niedriger ausfällt, bzw. 
die Gegeninduktionsspannung in einem Ersatzschaltbild für diesen 
Zustand. Das wirkt sich auch in der Kennlinie des Motors aus und ist 
Ursache dafür, dass das Anlaufmoment bei f=50Hz n=0 der 
Drehmoment/Drehzahlkennlinie bei fester Frequenz niedriger ist, als das 
Kippmoment.

Das zeigt schön das Bild unter folgender Quelle:

http://www.energie.ch/asynchronmaschine
http://www.energie.ch/assets/images/article/Bilder/Diagramme/asynchronmaschine_mn_ursprung.gif

Auf der gleichen Seite etwas weiter unten sind die Kennlinien von 
verschiedenen Stabformen der Stabläufer abgebildet. Und da ist die 
Kennlinie einer Stabform enthalten, so dass man nicht mehr klar sagen 
kann, die Gegeninduktionsspannung wäre höher oder niedriger.

U_ind ~ dI/dt
U_ind ~ w
I ~ 1/(wL)
I ~ 1/|z|

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