Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Energie von Spule speichern


von AG (Gast)


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Hallo alle !
Ich habe Spule und ein sich veränderliches Magnetfeld.
In der Spule werden circa 700 mv während 10 ms durch Magnetfeld 
erzeugt.Vorgang wiederholt sich circa jede 2 Sekunden . Ich will die 
Leistung , die daraus entsteht in einem Akku speichern  .
Kennt jemand eine vernünftige fertige Schaltung , die ich benutzen 
könnte , um die Leistung zu transportieren , und einen Akku den man hier 
verwenden könnte ?

Vielen Dank !

von AG (Gast)


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Unter der Schaltung meine ich einen “Bauelement “ oder einen Converter

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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AG schrieb:
> 700 mv während 10 ms durch Magnetfeld
> erzeugt.Vorgang wiederholt sich circa jede 2 Sekunden

Das sind im Mittel 14mW. Lohnt sich das ? Oder Sport?

von pommesrotweiß (Gast)


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AG schrieb:
> In der Spule werden circa 700 mv während 10 ms durch Magnetfeld
> erzeugt.Vorgang wiederholt sich circa jede 2 Sekunden . Ich will die
> Leistung , die daraus entsteht in einem Akku speichern

Was ist das für eine Spule, und in welchem Magnetfeld?

von Günter Lenz (Gast)


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AG schrieb:
>Kennt jemand eine vernünftige fertige Schaltung , die ich benutzen
>könnte , um die Leistung zu transportieren , und einen Akku den man hier
>verwenden könnte ?

Ja, Gleichrichter. Wenn die Spannung für den Akku nicht
hoch genug ist muß die Spule mehr Windungen bekommen.

von soso... (Gast)


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AG schrieb:
> Hallo alle !
> Ich habe Spule und ein sich veränderliches Magnetfeld.
> In der Spule werden circa 700 mv während 10 ms durch Magnetfeld
> erzeugt.Vorgang wiederholt sich circa jede 2 Sekunden . Ich will die
> Leistung , die daraus entsteht in einem Akku speichern  .
> Kennt jemand eine vernünftige fertige Schaltung , die ich benutzen
> könnte , um die Leistung zu transportieren , und einen Akku den man hier
> verwenden könnte ?
>
> Vielen Dank !

Für sowas gibts fertige Regler. Das Stichwort ist "Energy Harvesting".

Beispiel:
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/3109fb.pdf

Könnte für deine Anwendung passen. Wenn nicht, gibt noch mehr...

Ein derartiges IC wirst du benötigen, mit irgenwelchen Bastellösung 
("Joule Thief" und dergleichen) wird es schwierig werden was sinnvolles 
herauszubekommen.

von Christian M. (Gast)


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Plenker und Troll!

Gruss Chregu

von AG (Gast)


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Es lohnt sich , da der Objekt wird sich sowieso in Magnetfeldern bewegen 
, und ich wollte diese Tatsache ausnutzen ?.
Würde für einen Vorschlag sehr dankbar sein !

von AG (Gast)


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soso... schrieb:
> AG schrieb:
> Hallo alle !
> Ich habe Spule und ein sich veränderliches Magnetfeld.
> In der Spule werden circa 700 mv während 10 ms durch Magnetfeld
> erzeugt.Vorgang wiederholt sich circa jede 2 Sekunden . Ich will die
> Leistung , die daraus entsteht in einem Akku speichern  .
> Kennt jemand eine vernünftige fertige Schaltung , die ich benutzen
> könnte , um die Leistung zu transportieren , und einen Akku den man hier
> verwenden könnte ?
> Vielen Dank !
>
> Für sowas gibts fertige Regler. Das Stichwort ist "Energy Harvesting".
>
> Beispiel:
> https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/3109fb.pdf
>
> Könnte für deine Anwendung passen. Wenn nicht, gibt noch mehr...
>
> Ein derartiges IC wirst du benötigen, mit irgenwelchen Bastellösung
> ("Joule Thief" und dergleichen) wird es schwierig werden was sinnvolles
> herauszubekommen.


Vielen  Dank!!!
Und welchen Akku könnte man verwenden ?
Weil die alle  unterschiedliche  Lade- Vorgänge haben, was würde sich am 
besten eignen?

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> AG schrieb:
> Und welchen Akku könnte man verwenden ?
Das ist egal!
Deine Anwendung und deren Randbedingungen bestimmen, welcher Akku 
grundsätzlich einsetzbar ist.
Du schreibst ja nichts über die konkrete Anwendung.
> Weil die alle  unterschiedliche  Lade- Vorgänge haben, was würde sich am
> besten eignen?
Und Akkus haben auch noch viele weitere unterschiedliche Eigenschaften:
-> Leistungsdichte, Effizienz, Einsatztemp., Masse, Bauform, 
Ladezyklen/Lebensdauer, Leckstrom usw.

Evtl. muß es nicht mal ein Akku sein.
Auch Dopplelschichtkondensatoren (Goldcaps, Superkond.) reichen oft für 
moderate Energiemengen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Superkondensator

Die haben auch noch einige Vorteile:
- kaum Empfindlich gegen Tiefentladung
  -> ganz erheblicher Vorteil gegenüber den meisten Akkus
- keine spezielle Ladeschaltung nötig (max eine Spannungsbegrenzung)
- weiter Einsatztemp. (frieren auch bei -25°C nicht ein).
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Und jetzt frage schon, welche Spule geeignet ist ...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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ja
- Erst in einen Kondensator speichern.
- Während der Kondensator-Ladung den Laststrom stark begrenzen.
- Über einen hohen Widerstand den Ladestrom begrenzen sonst bricht die 
Spannung komplett zusammen und es reicht nicht mehr für die 
Gleichrichtung
- Gleichrichtung per Schottky-Dioden um die Vf drastisch zu senken.
- Vor den Kondensator eine Zenerdioden zur Spannungsbegrenzug packen, 
ansonsten geht die Ladespannung durch die Decke wenn der Kondensator 
voll wird und zerschiesst dir die Schaltung. (von der Gefahr eines mit 
60V geladenen Elkos mal ganz zu schweigen).
- Sinkt der Ladestrom (also der Spannungsabfall über den 
Kondensatorvorwiderstand) auf einen gewünschten Wert, kannst du die 
Energie aus dem Kondensator entnehmen. (z.B. in eine deutlich größere 
Kondensator-Bank packen.
- Alle Stufen mit Schottky-Dioden gegen Rückflüsse absperren.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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U. M. schrieb:
> Auch Dopplelschichtkondensatoren (Goldcaps, Superkond.) reichen oft für
> moderate Energiemengen.

Die haben doch oft nur 1000 Betriebsstunden Lebenszeit. Wie sähe denn 
das in der Praxis aus?
Als Schottky-Diode kann ich die BAT60A empfehlen. Die die Vf ist sehr, 
sehr niedrig.
mfg Klaus

von Dieter (Gast)


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Niedrige Betriebszeiten entstehen in der Regel nur, wenn zwei für 5,5V 
in Reihe gepappt werden, so wie unter dem Link beschrieben.

http://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch1218.html%20#cap

Einzeln und mit besserer Beschaltung leben die Dinger viel länger.

von Sven B. (scummos)


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Klaus R. schrieb:
> U. M. schrieb:
>> Auch Dopplelschichtkondensatoren (Goldcaps, Superkond.) reichen oft für
>> moderate Energiemengen.
>
> Die haben doch oft nur 1000 Betriebsstunden Lebenszeit. Wie sähe denn
> das in der Praxis aus?

Unter Extrembedingungen ja. Bei Zimmertemperatur mit 20 µA Strom rein 
oder raus halten die, wette ich, ewig.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Klaus R. schrieb:
> Die haben doch oft nur 1000 Betriebsstunden Lebenszeit. Wie sähe denn
> das in der Praxis aus?
ich habe eine Batterie Supercaps  (7 Stück in Reihe) mit Nennwert 50F 
von Samxon in einem Industriemeßgerät eingesetzt, als Alternative zu 
Akkus, um einen Stellantrieb bei Stromausfall zu zufahren.

-> Serie DRE (siehe Katalog ab. S.20)
http://www.keikong.com/editor/php/upload/20141230/14199130877862.pdf
Da werden mind. 1000h bei 70°C als Datenblatt-Wert angegeben.
Da mir das auch viel zu wenig war, habe ich das mal erprobt.

Die Teile wurde aufgeladen in einem Wärmeschrank bei 80°C gelagert (also 
10K über max. Datenblattwert).
Zum Testen habe ich die Teile im Abstand von ca. 1..2 Wochen immer 
wieder heraus geholt und getestet.
Dazu wurden die batterie auf eine def. Spannung aufgeladen (14V) knapp 
2V pro Zelle) und mittels Entladewiderstand -> ca. 500mA auf 10V 
entladen.
Die Entladezeit habe ich gemessen.

Innerhalb von  ca. 3 Monaten hat sich kein messbares Derating gezeigt.
Die Entladezeit war auch nach über 2000h bei Lagerung mit 80°C die 
gleiche wie am Anfang.
Wenn man deutlich unter der max. Einsatztemp. bleibt, sollte die 
Lebensdauer dieser Typen, wie schon bemerkt, gegen "Ewig" gehen.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Vielen Dank, Klaus

von Werner O. (Gast)


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U. M. schrieb:

> Dazu wurden die batterie auf eine def. Spannung aufgeladen (14V) knapp
> 2V pro Zelle) und mittels Entladewiderstand -> ca. 500mA auf 10V
> entladen.

Hmm, eine 10%ige ESR Änderung währen nur 14mV...

von soso... (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Die haben doch oft nur 1000 Betriebsstunden Lebenszeit. Wie sähe denn
> das in der Praxis aus?

Das ist ein Missverständniss.

Die haben bei der angegebenen Betriebstemperatur 1000h. Wenn man die 
Temperatur reduziert, wirkt sich das drastisch auf die Lebensdauer aus:
Zitat:
https://www.global.tdk.com/techmag/electronics_primer/vol7.htm

L = L0 * 2^((T-T0)/10)

Macht für 85°C, 1000h bei 25°C 64000h oder irgenwas um die 7,3 Jahre. 
Nicht super, aber man sieht wohin die Reise geht.
Wenn man Typen mit 3000h oder 105°C nimmt, ist man auch theoretisch im 
grünen Bereich.

Ergebnis mit 3000h, 85°C : 22 Jahre
Ergebnis mit 1000h, 105°C:  29 Jahre

Das stimmt auch, so alte Kondensatoren haben wir im Feld. Und man sieht 
auf einen Blick, wo es bei den Chinanetzteilen harkt - bei der 
Temperatur der Elkos. Für die gilt das ja auch.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Werner O. schrieb:
>> Dazu wurden die batterie auf eine def. Spannung aufgeladen (14V) knapp
>> 2V pro Zelle) und mittels Entladewiderstand -> ca. 500mA auf 10V
>> entladen.
> Hmm, eine 10%ige ESR Änderung währen nur 14mV...
Nun ja, bei Kurzschluss brennen die Teile auch dickere Leiterzüge ratz 
batz weg. Da fließen weit über 50A :-)

Meine Testbedingungen gingen von den realen Einsatzbedingungen aus, wie 
ich es eben benötige. Die sind so, das der Strom moderat ist und die 
Aufladung auch nicht bis zur Nennspannung erfolgt, was sicher auch 
Vorteile bei der Lebenssdauer bringt.

Falls die Teile aber tatsächlich eine merkliche Alterung durch hohe 
Temp. hätten, sollte diese sich ja auch bei der Kapazität bemerkbar 
machen.
Da habe ich aber nix meßbares feststellen können.
Paar % beim ESR stören da eh nicht.
Gruß Öletronika

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