Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tesa&ESD Verträglichkeit


von Felix R. (felix_r698)


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Frage in die Runde:
- Darf man Bauelemente auf Tesafilm zwischenlagern?
- Was ist besonders sensibel, IC's, Bipols, Unipols (J's bzw. MOS), Caps 
oder auch R's?
- Welche Ladung bzw. Energie ist in Abhängigkeit der Baugröße zu 
erwarten, fangen das die üblichen integrierten Schutzdioden und welche 
Kapazitäten sind wohl abhängig von deren Spannungsfestigkeit besonders 
gefährdet?
- Geeignetere Alternativen bekannt, ist z.B. Kaptonklebeband 
unkritischer?

von John Bob (Gast)


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Nein darf man nicht!
Besonders sensible Bauteile sind auch besonders verpackt und haben 
entsprechende Hinweise drauf!
Verlasse dich nicht auf Schutzdioden!
Jede Entladung auch eine nicht spürbare kann das Bauteil vorschädigen!

von Wolfgang (Gast)


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Felix R. schrieb:
> - Darf man Bauelemente auf Tesafilm zwischenlagern?

Tesa ist in Bezug auf ESD wahrlich denkbar ungeeignet. Das Lagern ist 
nicht das Problem, aber das Abziehen. Dabei entsteht durch die 
Entladungen sogar Röntgenstrahlung.
https://www.youtube.com/watch?v=J3i8oRi0WNc

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Kapton ist genau so ungeeignet, da es sich ebenfalls aufladen lässt.

Es gibt aber ESD-Kapton und auch ESD-Tesa (stellvertretend für 
transparenter Klebefilm).

Bauteile am besten auf einer geerdeten ESD-Matte oder auf entsprechenden 
dissipativen Materialien lagern, dieser schwarze Steckschaum z. B.

Eine Entladung merkst du selber erst bei etwa 2kV, Bauteile können 
teilweise aber schon ab 20V die Hufe hoch reißen. Besonders das Gate von 
MOSFETs ist empfindlich.

Problematisch in integrierten Halbleitern sind nicht nur die internen 
Dioden. Durch einen "Störlichtbogen" kannst du dir Krater aus dem 
Silizium sprengen und dadurch die Strukturen zerstören. Besonders 
tückisch sind latente Fehler, wenn das Bauteil irgendwann im Feld 
ausfällt und niemand weiß, weshalb.

: Bearbeitet durch User
von Klebefritz (Gast)


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Danke für die Info. Ich dachte bisher alle Kaptonbänder sind ESD 
geeignet.

von Hp M. (nachtmix)


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Klebefritz schrieb:
> Ich dachte bisher alle Kaptonbänder sind ESD
> geeignet.

Sehr falsch.
Das Zeug ist noch schlimmer als billiges Klebeband.
Du kannst Papier oder Pappe nehmen, das ist durch die Luftfeuchtigkeit 
stets etwas leitfähig.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Klebefritz schrieb:
> Ich dachte bisher alle Kaptonbänder sind ESD geeignet.

Nein, Kapton (Polyimid) ist hitzebeständig und besonders 
durchschlagfest, d.h. es eignet sich als Isolationsfolie und hohe 
Spannungen machen ihm, im Gegensatz zu MOSFETs, nicht so schnell etwas 
aus.

von Felix R. (felix_r698)


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John Bob schrieb:
> Nein darf man nicht!

Danke auch für Äußerung einer Meinung (welche ich im übrigen auch 
geteilt habe)

John Bob schrieb:
> Besonders sensible Bauteile sind auch besonders verpackt und haben
> entsprechende Hinweise drauf!

So wie z.B. die Alukühlkörper die wir neulich geliefert bekommen haben, 
in ESD-Tüte und mit "ESD sensitive parts"-Klebeversiegelung

Wolfgang schrieb:
> Das Lagern ist nicht das Problem, aber das Abziehen. Dabei entsteht
> durch die Entladungen sogar Röntgenstrahlung.

Leuchtet ein, zieht man eine Rolle im Dunkeln ab, so sieht man das 
entsprechende Entladungsfeuerwerk

Sebastian R. schrieb:
> Es gibt aber ESD-Kapton und auch ESD-Tesa

Danke, hilfreicher und wichtiger Hinweis

Wolfgang schrieb:
> Nein, Kapton (Polyimid) ist hitzebeständig und besonders
> durchschlagfest, d.h. es eignet sich als Isolationsfolie und hohe
> Spannungen machen ihm, im Gegensatz zu MOSFETs, nicht so schnell etwas
> aus.

Habe 300kV/mm gelesen, kann das sein?

Nun, so viele Leute habe ich schon gesehen die ihre Bauteile aufgeklebt 
haben, ist wohl wie mit gewissen anderen Dingen auch, die (fast) jeder 
macht, aber niemand darüber reden mag.
Habe gedacht es gibt vielleicht so ein par Erfahrungsberichte wie: "Also 
wir parken unsere PICs immer so, noch nie was passiert" oder "der Müller 
hat bei uns letzt ne volle Runde 100nF/25V beim abziehen verkrümelt und 
die, die er noch gefunden hat, hat er auf Tesa gepappt und später 
verlötet und da sind dann 60% bei 18V übern Jordan, löten kann der 
Müller zwar auch net, aber da grillt er sonst bloß 5 bis 10% von" oder 
sowas.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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"Wir machen das immer so, es ist noch nie was passiert" ist aber auch 
irgendwie kein Argument.

Man muss es nicht übertreiben, sollte aber schon wissen, welche Bauteile 
besonders gefährdet sind und sollte es mit der Nachlässigkeit nicht 
übertreiben.

Tesafilm, das sich nach dem Abziehen gerne mal durch die Aufladung um 
die Hand wickelt, scheidet damit schon mal aus.

So ein paar ESD-Steckschaum-Platten kosten nicht die Welt und tragen 
schon zur Sicherheit bei. Auch eine ESD-Matte auf dem Schreibtisch 
(entsprechend geerdet) ist nicht teuer aber schützt Bauteile.

Ich trage z.B. dabei noch ein Armband, weil ich mich zuhause gerne durch 
das Aufstehen vom Stuhl und dem Bürostuhl-Hinherrollen auflade und beim 
Händewaschen oft eine gewischt bekomme. Und wenn man es selber schon 
merkt, kann es für Bauteile nicht gesund sein.

Bei uns auf der Arbeit nimmt man es sehr genau. ESD-Boden, Stühle, 
Kugelschreiber, Tische,... Alles an den ESD-Plätzen ist dissipativ oder 
lässt sich nicht aufladen. Das ist für zuhause dann aber doch 
übertrieben.

von Stone (Gast)


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>Tesa ist in Bezug auf ESD wahrlich denkbar ungeeignet. Das Lagern ist
>nicht das Problem, aber das Abziehen. Dabei entsteht durch die
>Entladungen sogar Röntgenstrahlung.
>Youtube-Video "Röntgen mit der Tesa-Rolle / Sticky-Tape X-Ray"

Ja, im Hochvakuum entsteht Röntgenstrahlung aber nicht in normaler 
Umgebung ;)

von Felix R. (felix_r698)


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Sebastian R. schrieb:
> "Wir machen das immer so, es ist noch nie was passiert" ist aber auch
> irgendwie kein Argument.

Wäre aber nun mal eine Erfahrung gewesen

Sebastian R. schrieb:
> So ein paar ESD-Steckschaum-Platten kosten nicht die Welt und tragen
> schon zur Sicherheit bei.

Klar, für THDs, aber was macht man mit SMDs?

Sebastian R. schrieb:
> Bei uns auf der Arbeit nimmt man es sehr genau.

Auch so ein Abteilungsleiter, der in der CMOS-Steinzeit (70'er/80'er) 
Ausbildung gemacht hat? Die Teile damals waren ja wirklich oft schon 
nach einmal schief angucken durch.

Stone schrieb:
> Ja, im Hochvakuum entsteht Röntgenstrahlung aber nicht in normaler
> Umgebung ;)

Nein, Röntgenstrahlung entsteht immer dann, wenn Ladungsträger stark 
beschleunigt werden, also durch sehr hohe Feldstärken 
(Synchrotronstrahlung) oder beim Auftreffen auf ein massives Objekt 
(Bremsstrahlung), also auch überall da, wo "der Blitz einschlägt"

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Felix R. schrieb:
> Sebastian R. schrieb:
>> "Wir machen das immer so, es ist noch nie was passiert" ist aber auch
>> irgendwie kein Argument.
>
> Wäre aber nun mal eine Erfahrung gewesen

Anekdotische Evidenz hat in der Wissenschaft keine Signifikanz.
Homöopathie z.B. bleibt auch Schwachsinn, obwohl es tausende "Meiner 
Tante hats aber geholfen" gibt.


> Sebastian R. schrieb:
>> So ein paar ESD-Steckschaum-Platten kosten nicht die Welt und tragen
>> schon zur Sicherheit bei.
>
> Klar, für THDs, aber was macht man mit SMDs?

Drauflegen? Zum Transport gibt es entweder kleine Pappschachteln oder so 
Plaste-Kisten mit dem Schaum drin.

Wenn man will, kann man die Bauteile auch mit ESD-Klebeband fixieren. 
Oder man nimmt anstatt Tesafilm eben dissipatives ESD-Klebeband, wenn 
man auf Klebereste an den Pads steht.

> Sebastian R. schrieb:
>> Bei uns auf der Arbeit nimmt man es sehr genau.
>
> Auch so ein Abteilungsleiter, der in der CMOS-Steinzeit (70'er/80'er)
> Ausbildung gemacht hat? Die Teile damals waren ja wirklich oft schon
> nach einmal schief angucken durch.

Nein. Sinnvolle Firmenpolitik. Bei Geräten, die 500k€ pro Stück kosten 
und deren Ausfall 1M€ pro Tag kostet (Ölbohrtechnik auf Ölbohrrigs) kann 
man sich latente Fehler nicht erlauben. Und Ausfälle und Probleme durch 
ESD sind eben keine Urban Legend.

Ich sag ja, man muss es im privaten Umfeld nicht übertreiben, aber im 
industriellen Umfeld sollte eine gründliche ESD-Ausstattung und das 
Bewusstsein durchaus vorhanden sein.

: Bearbeitet durch User
von Felix R. (felix_r698)


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Sebastian R. schrieb:
> Anekdotische Evidenz hat in der Wissenschaft keine Signifikanz.

Stimmt, da wird bisweilen die Lehrmeinung ganz routinemäßig gewechselt, 
wie die Unterwäsche eben auch

Sebastian R. schrieb:
> Homöopathie z.B. bleibt auch Schwachsinn, obwohl es tausende "Meiner
> Tante hats aber geholfen" gibt.

Das wäre jetzt Kategorie "Meinung - unbasiert - Vortrag unsachlich"

Sebastian R. schrieb:
> Drauflegen? Zum Transport gibt es entweder kleine Pappschachteln oder so
> Plaste-Kisten mit dem Schaum drin.

Wenn die Teile da nicht drin kullern, schließt aber zumeist der Deckel 
nicht mehr

Sebastian R. schrieb:
> Ich sag ja, man muss es im privaten Umfeld nicht übertreiben, aber im
> industriellen Umfeld sollte eine gründliche ESD-Ausstattung und das
> Bewusstsein durchaus vorhanden sein.

Ja, alleine schon damit man nicht zum Schuldigen erklärt wird, wenn was 
nicht funktioniert. War im übrigen auch Sinn meiner ursprünglichen 
Frage. Andererseits sollte "ESD" (wie z.B. auch "EMV") nicht in den 
ineffizienten Stand einer Techniker-Pseudo-Religion erhoben werden. 
Objektives Faktenwissen hierzu ist - wie dieser Thread doch deutlich 
zeigte - dünnst gesät.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Felix R. schrieb:
> Objektives Faktenwissen hierzu ist - wie dieser Thread doch deutlich
> zeigte - dünnst gesät

Dann beantworte uns deine Fragen doch einmal bitte mit deinem objektiven 
Faktenwissen. Dann können wir alle hier noch etwas lernen :)

von René F. (Gast)


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Ich bin häufiger auf Geschäftsreise in Werken diverser Automotive OEMs, 
die deutschen sind da ziemlich streng was ESD Schutz angeht, vor einiger 
Zeit kam ich mit meiner normalen ESD Kleidung an und musste zusätzlich 
noch einen weiteren ESD Kittel vom OEM drüberziehen, Zugang in die 
Fertigung nur mit Chip-Karte und Durchgang durch ESD Schranke.

Der OEM betreibt ein weiteres Werk in Osteuropa an dem größtenteils die 
gleichen Produkte produziert werden, keine ESD Schranken und 
Begeisterung das wir ja sogar ESD Kleidung tragen (was anscheinend nicht 
mal die Belegschaft konsequent macht).

Ansonsten wir handhaben das bei uns so:

ESD-Boden, Tische, Schuhe, Hemd/Pulli und entsprechende Behältnisse für 
zu schützende Bauteile/Baugruppen.


Privat liegt bei mir ne Matte auf dem Tisch und wenn ich was sehr 
empfindliches bearbeite trage ich noch ein Armband. Mehr ESD-Schutz 
erachte ich nicht für nötig, meine Basteleien bleiben eh nur bei mir und 
wenn diese nach einigen Jahren mal ausfallen sollte wird repariert, in 
der Regel sind Ersatzteile doch eh vorhanden,  wenn ich 3 Platinen 
aufbaue bestelle ich sowieso etwas mehr Material als benötigt.

von Felix R. (felix_r698)


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Sebastian R. schrieb:
> Dann beantworte uns deine Fragen doch einmal bitte mit deinem objektiven
> Faktenwissen. Dann können wir alle hier noch etwas lernen :)

Dein Hinweis mit der Unterscheidung konformer/nichtkonformer Kleber war 
ja durchaus hilfreich aber was glaubst du wozu ich hier obige Fragen 
gestellt habe?

@René: Zuhause hab ich einen Trenntrafo, ne Aluplatte und Krokokabel und 
bin damit sicherer als bei Arbeit mit teurer aber nutzloser Ausrüstung 
und eben - wie so häufig - Kollegen mit Klebeband. Ein ESD-Defekt mit 
aktuellen Bauelementen ist mir trotzdem weder zuhause (wo ich die 
Aluplatte nur für MOS-Bauelemente auflege und das auch nicht jedes mal) 
noch auf Arbeit bisher untergekommen. Gleichwohl kenne ich etliche Fälle 
von Geräten aus den 80'ern, in welchen sich ein CMOS-IC im ungeöffneten 
Gerät ohne Peripherie von jetzt auf nachher verabschiedet hat. Tja, 
deswegen die Fragen - war aber trotz alledem sehr aufschlussreich.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Dann erklärst du einem Architekten und einem Statiker bestimmt auch, wie 
sie ein Haus zu bauen haben?

Also mal der Reihe nach...

> - Darf man Bauelemente auf Tesafilm zwischenlagern?
Es gibt kein Gesetz, welches es dir verbietet. Wenn du das tust, wird 
nicht gleich die Bauteilpolizei vor der Tür stehen.

> - Was ist besonders sensibel, IC's, Bipols, Unipols (J's bzw. MOS), Caps
> oder auch R's?
MOSFETS und CMOS wurden bereits genannt. C und R sind etwas 
unkritischer, bei hohen Kapazitäten auf geringem Bauraum sind aber auch 
diese Bauteile gefährdet. Drahtwiderstände und Drehkondensatoren sind 
vorsichtig ausgedrückt nicht gefährdet.

> - Welche Ladung bzw. Energie ist in Abhängigkeit der Baugröße zu
> erwarten,
Ladung/Energie sind von der Spannung und von der Kapazität des 
aufgeladenen Körpers abhängig. Ein Mensch soll wohl etwa 150pF haben. 
Was das bei 20V oder 20kV Aufladung an Ladungsmenge bedeutet, kann man 
ausrechnen.

> fangen das die üblichen integrierten Schutzdioden
Nein. Sonst wäre es ja einfach. Bei den Spannungen zerschießt du im 
schlimmsten Fall das Silizium. Die internen Strukturen schlagen durch 
bzw. können nicht ableiten, da sie ja an kein Potential angeschlossen 
sind, wenn du das Bauteil oder die Platine nicht leitend mit Erde 
verbindest.

> und welche Kapazitäten sind wohl abhängig von deren Spannungsfestigkeit
> besonders gefährdet?
Wenn du Kondensatoren meinst, dann sind wohl die mit hoher Kapazität und 
geringer Baugröße besonders gefährdet, da das Dielektrikum dabei extrem 
dünn ist und durch eine elektrostatische Entladung beschädigt oder 
zerstört werden kann.

> - Geeignetere Alternativen bekannt, ist z.B. Kaptonklebeband
> unkritischer?
Wenn man es unbedingt klebrig haben will, dann entweder mindestens 
Klebeband, das sich nicht aufladen lässt oder etwas besser dissipatives 
Klebeband.
Die Luxusvariante wären eben entsprechende Behältnisse in vorm von 
Schachteln, Boxen, Tüten und co.

Normales Kapton kann genau so wie normales Tesafilm aufgeladen werden. 
Es gibt aber auch hier antistatische Varianten.


So. Und nun?

: Bearbeitet durch User
von Ratgeber (Gast)


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Felix R. schrieb:
> Frage in die Runde:
> - Darf man Bauelemente auf Tesafilm zwischenlagern?

Was passieren wird: Ein Bauelement fragt dann das Andere: "Na, bist Du 
ihm auch auf den Leim gegangen?"

von Felix R. (felix_r698)


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Sebastian R. schrieb:
> Dann erklärst du einem Architekten und einem Statiker bestimmt auch, wie
> sie ein Haus zu bauen haben?

In welchem Zusammenhang? Als Auftraggeber? Freilich!

Sebastian R. schrieb:
> MOSFETS und CMOS wurden bereits genannt. C und R sind etwas
> unkritischer, bei hohen Kapazitäten auf geringem Bauraum sind aber auch
> diese Bauteile gefährdet.

Sebastian R. schrieb:
> Wenn du Kondensatoren meinst, dann sind wohl die mit hoher Kapazität und
> geringer Baugröße besonders gefährdet, da das Dielektrikum dabei extrem
> dünn ist und durch eine elektrostatische Entladung beschädigt oder
> zerstört werden kann.

MOS-Gates, klar. Bei Cs hätte ich eher die kleinen Kapazitäten vermutet, 
weil die bei gegebener Ladung die höhere Spannung tragen. Rs? Vielleicht 
hochohmige, die wieder bei hohen Spannungen eingesetzt werden sollen.

Sebastian R. schrieb:
> Ladung/Energie sind von der Spannung und von der Kapazität des
> aufgeladenen Körpers abhängig. Ein Mensch soll wohl etwa 150pF haben.
> Was das bei 20V oder 20kV Aufladung an Ladungsmenge bedeutet, kann man
> ausrechnen.

Ja, die Frage war aber auf den Tesafilm bezogen. Die Rolle fungiert beim 
abziehen gewissermaßen als Bandgenerator, Spannung dürfte sich aus der 
Streifenbreite in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit ergeben, 
Kapazität/Flächenladung kann ich nunmal nicht einschätzen.

Sebastian R. schrieb:
> Nein. Sonst wäre es ja einfach. Bei den Spannungen zerschießt du im
> schlimmsten Fall das Silizium. Die internen Strukturen schlagen durch
> bzw. können nicht ableiten, da sie ja an kein Potential angeschlossen
> sind, wenn du das Bauteil oder die Platine nicht leitend mit Erde
> verbindest.

Dielektrische Effekte aufgrund hoher Feldstärke sind natürlich andere 
als spontane Entladungsvorgänge und über die Schutzdioden wird sich in 
den Datenblättern aber ja leider zumeist auch nur ausgeschwiegen.

Sebastian R. schrieb:
> So. Und nun?

Gegenfrage: nun watt?

Ratgeber schrieb:
> Felix R. schrieb:
>> Frage in die Runde:
>> - Darf man Bauelemente auf Tesafilm zwischenlagern?
>
> Was passieren wird: Ein Bauelement fragt dann das Andere: "Na, bist Du
> ihm auch auf den Leim gegangen?"

Erzählst du uns auch noch die Pointe dazu, was das andere Bauteil dann 
geantwortet hätte?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Wenn bei dir noch nie was kaputt gegangen ist und dur dich nicht zur 
Vorsicht überreden lässt, dann bleib beim halt beim Tesafilm.

ESD ist keine Erfindung der ESD-Schutz-Industrie.
Tesafilm kann einen ESD erzeugen.
ESD kann ein Bauteil beschädigen.
Es existieren bessere Methoden.

Was du aus dieser Information machst und ob und wie du sie umsetzt, ist 
dein Problem.

Wie gesagt, es ist nicht strafbar und du kannst mit den Bauteilen 
machen, was du willst (solange es nicht strafbar ist).

von Felix R. (felix_r698)


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Sebastian R. schrieb:
> Wenn bei dir noch nie was kaputt gegangen ist und dur dich nicht zur
> Vorsicht überreden lässt, dann bleib beim halt beim Tesafilm.
>
> ESD ist keine Erfindung der ESD-Schutz-Industrie.
> Tesafilm kann einen ESD erzeugen.
> ESD kann ein Bauteil beschädigen.
> Es existieren bessere Methoden.
>
> Was du aus dieser Information machst und ob und wie du sie umsetzt, ist
> dein Problem.
> Wie gesagt, es ist nicht strafbar und du kannst mit den Bauteilen
> machen, was du willst (solange es nicht strafbar ist).

Also ich hab - von Rs (die es soweit verbaut allesamt überlebt haben!!!) 
mal abgesehen - noch nie Bauelemente auf Tesa o.ä. gepabbt. So gereizt 
und unsachlich du hier laufend polemisierst und unterstellst scheint da 
ein Trauma hinter zu stehen? Haste wohl im ersten Lehrjahr mal den Rest 
der Rolle vom Lehrmeister um die Ohren gewickelt bekommen? Und, hat's 
geknistert?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Felix R. schrieb:

> So gereizt
> und unsachlich du hier laufend polemisierst und unterstellst scheint da
> ein Trauma hinter zu stehen? Haste wohl im ersten Lehrjahr mal den Rest
> der Rolle vom Lehrmeister um die Ohren gewickelt bekommen? Und, hat's
> geknistert?

Ach Gottchen, bist du putzig :D

Wir können alle von Glück sprechen, dass deine Antwort keine argumentum 
ad hominem, keine Beleidigungen oder gereizte Unterstellungen enthält.
Ich mein, stell dir vor, du hättest auch so eine niederträchtige 
Diskussionskultur wie ich...

Da können wir von dir echt noch was lernen!

: Bearbeitet durch User
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