Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Getriebemotor an 12V Netzteil


von JB (Gast)


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Mal eine einfache Frage für euch:


Ich bastle an einem Projekt und habe so einen kleinen Getriebemotor:
https://www.conrad.ch/de/getriebemotor-12-v-modelcraft-rb350100-0a101r-1100-227560.html


Jetzt wurde mir von meinem Betreuer gesagt ich kann ein 12V-Netzteil 
2250mA da dran löten. Gesagt getan. Allerdings habe ich bedenken, dass 
der Motor doch weit weniger Strom verträgt im Leerlauf. Würde das nicht 
bedeuten, dass wenn der Motor (Soll eine Scheibe drehen) mal hängt oder 
kurz gegen viel mechanischen Widerstand drehen muss zu viel Strom ziehen 
würde und beschädigt werden würde bzw. schon ist? Es steht ja da dass er 
ca. 300mA unter Last benötigt, aber fließt dann nicht doch mehr und 
macht ihn kaputt?

Leider wurde auf mein Bedenken nicht eingegangen, deshalb wollte ich 
euch mal fragen. Vielen Dank für jegliche Hilfe :)

von Hologram73 (Gast)


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Hallo,
ein Verbraucher zieht immer nur so viel Strom, wie er benötigt.
Natürlich wird er, wenn er schwergängig ist auch mehr Strom ziehen, was 
dann leider auch zu einer Zerstörung führen kann, wenn der Strom nicht 
begrenzt ist.
Du kannst ja noch eine Strombegrenzung (Sicherung) o.ä. davorbauen.

Viele Grüße

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Mal ne Gegenfrage: was macht denn dein Küchenmixer an einer 
16A-Steckdose?
Erstmal nichts als sich korrekt zu drehen. Und ja - bei Blockade geht er 
kaputt. Es kommt nun aber niemand auf die Idee, diesem Gerät eine eigene 
1A-Steckdose zu installieren....

Sprich: das Netzteil exakt auf den max. Strom auszulegen ist der falsche 
Weg. Beim Anlaufen braucht der Motor auch mehr als den Nennstrom, ein 
"passendes" Netzteil würde da schon in die Kniee gehen oder gar 
abschalten.

Man kann natürlich eine passende Überwachung einbauen, ist aber nicht 
ganz trivial. Das Netzteil selbst ist aber der falsche Ansatz.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Eine Autobatterie kann 150A liefern, und trotzdem funktioniert eine 
kleine Modellbauglühlampe problemlos dran ;)

Wichtig ist, dass die Spannungen zueinander passen, der Rest ergibt 
sich.

Der Motor lässt im normalen Betrieb 300mA fließen, dein Netzteil könnte 
bei Bedarf aber bis zu 2.2A liefern. Das passt problemlos.

Wenn du eine Pumpe, die 200l/min fördern kann, hast, dann fördert die 
maximal auch die 10l/min, die durch den offenen Wasserhahn passen ;)

Wenn du ein Konstantstrom-Netzteil hast, dann wäre das eine Pumpe, die 
den Druck so lange erhöhen würde, bis die 200l/min wirklich fließen. 
Dann würden Motor und Wasserhahn platzen :D

Aber so ist alles safe.

von Der Andere (Gast)


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Ein DC Motor zieht beim Anlaufen oder im Blockierfall deutlich mehr 
Strom als sein Nennstrom.
Es liegt an dir einen Blockierfall oder Überlast konstruktiv zu 
vermeiden oder zu erkennen und dann abzuschalten.

Das Netzteil so schwach auslegen, daß es nur den Nennstrom liefert ist 
eher keine gute Idee, weil es dann bei jedem Einschalten in den 
Überlastfall gehen würde.

Ob eine Strombegrenzung oder eine Überstromabschaltung oder 
Übertemperatursicherung für dich passen musst du anhand der spezifischen 
Anforderungen klären.

von Harald W. (wilhelms)


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H.Joachim S. schrieb:

> das Netzteil exakt auf den max. Strom auszulegen ist der falsche Weg.

Da wir ja noch garnicht wissen, wie stark der Motor überhaupt
mechanisch belastet wird, sollte das angedachte Netzteil reichen.
Schlieslich ist im Normalbetrieb der Strom nicht vom Motor, sondern
nur von der angeschlossenen mechanischen Last abhängig. Schlecht
wäre es nur, wenn das Netzteil bei Strömen grösser 2,25A abschalten
würde. Wenn es dort nur eine Strombegrenzung geben würde, wäre das
zur Schonung des Motors sogar sinnvoll.

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