Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SPX3819 schaltet unmotiviert ein


von Peter E (Gast)


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Gleich mal vorweg: ich bin Firmwareentwickler und beginne mich erst mit 
Hardware auseinander zu setzen, da ich ein Projekt "geerbt" habe, das 
ich nun vollumfänglich betreuuen darf. Hardwareentwickler "gibts keinen 
mehr" - ich muss das Zeug aber einsetzen.

Mein Problem ist nun folgendes: Auf der Platine ist ein SPX3819 dessen 
EN an einem dsPIC33 Digitalausgang hängt. Der SPX schaltet für kurze 
Spitzen (und teilweise leider auch länger) mehrmals hintereinander EIN / 
AUS. Meine erste Vermutung war dass der Pull Down nicht aktiv ist und 
sich die LEitung zeugs einfängt - ist er aber. dsPIC IO Konfig und 
Software 2mal gecheckt und in Ordnung - am Ausgang keine Glitches.

Also mein nächster Verdacht - am Eingang des SPX was nicht in Ordnung? 
Ich hab ein 100 MHz Oszi geschnappt, Ein- und Ausgang gecheckt. Dabei 
ergaben sich angehängte Messungen. (Eingang Gelb, Ausgang Rot) Trigger 
auf den Eingang löst nicht aus - der EN bleibt die ganze Zeit auf GND. 
Trotzdem schaltet der SPX den Ausgang ein - siehe 2. Bild.

Auf der Platine (ca. 100x100 mm) befindet sich auch noch ein GSM-Modem. 
Und ich habe den Verdacht, dass es was damit zu tun hat - diese 
Knackgeräusche im Radio, wenn ein Handy in der Nähe ist, treten in 
zeitlicher Nähe auf. Also wenns im Radio knackt, triggert auch das Oszi.

Ich weiß nur nicht was ich jetzt dagegen machen kann? Ist meine 
Vermutung richtig, dass nachdem der EN durchgehend auf GND liegt, die 
Störung IM SPX auftritt und ich jetzt schaltungstechnisch Eingangsseitig 
nix machen kann?

Ausgangsseitig einen Tiefpass und Schmidt-Trigger, damit meine Flanke 
wieder passt? Das Delay ist hier weitgehend egal.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja, selber schuld wenn ihr den Hardware-Entwickler losgeworden seid. 
Eigentlich dürfte man euch gar nicht helfen, dann wird euch mal klar, 
wozu der wichtig war.

Was man aber auf jeden Fall braucht, ist der Schaltplan um den SPX 
herum. Sind da noch Widerstände zwischen PIC und SPX? Wo hast Du die 
gelbe Kurve auf den Bildern genau gemessen, am Eingang des SPX oder am 
Ausgang des PIC?

Möglichweise ist der SPX für den Einsatz in der Nähe des GSM-Moduls 
ungeeignet.

von hinz (Gast)


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Ein paar kleine Murata GJM wirken Wunder...

von Gerd E. (robberknight)


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Peter E schrieb:
> Auf der Platine ist ein SPX3819 dessen
> EN an einem dsPIC33 Digitalausgang hängt.
[...]
> Meine erste Vermutung war dass der Pull Down nicht aktiv ist

Ist der Digitalausgang des dsPIC33 auf Push/Pull gestellt und er treibt 
den Enable des SPX3819 aktiv auf GND?

Oder ist der eigentlich als Eingang mit Pulldown konfiguriert?

Wenn letzteres, dann könnte das zu hochohmig sein um mit den Störungen 
klarzukommen. Steige mal auf Push/Pull um.

von Peter E (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Tja, selber schuld
Naja das Projekt wurde mit einem Zulieferer entwickelt - die haben sich 
aber komplett umstrukturiert. Wir selbst kommen aus dem Bereich 
App-Entwicklung. Es ist nicht immer so, dass jemand "losgeworden" wird. 
Es tut mir leid, wenn Sie diese Erfahrung gemacht haben.

> Was man aber auf jeden Fall braucht, ist der Schaltplan um den SPX
herum. Sind da noch Widerstände zwischen PIC und SPX? Wo hast Du die
gelbe Kurve auf den Bildern genau gemessen, am Eingang des SPX oder am
Ausgang des PIC?

Ich hab beides gemessen -ohne erkennbaren Unterschied. Die Messungen der 
Screenshots entstanden direkt an den Pins des SPX.

hinz schrieb:
> Ein paar kleine Murata GJM wirken Wunder..
die liegen im Schrank und werden jeden Tag angebetet. :)
Aber mal im Ernst. Ich dacht auch schon an einen Entstör-Kondensator am 
SPX Eingang. Aber müsste dazu nicht dort überhaupt mal eine Störung 
messbar sein?


ich selbst schrieb:
> Meine erste Vermutung war dass der Pull Down nicht aktiv ist
au Mann, das is natürlich Blödsinn, am AUSgang brauchts das ja garnicht.

Über das Push-Pull werd ich mich mal genauer informieren. Auf den ersten 
Blick hat das was mit PWM-Ausgängen zu tun. Tastverhältnis dann halt 
0/100%
 ?

von Peter E (Gast)


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Anbei noch Schaltplan

ON kommt von Pin#21 RB8 vom dsPIC. Ohne weitere Bauteile außer den 
gezeigten. Leitungslänge ca. 2cm.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Was passiert, wenn du den EN-Eingang des SPX mit einer kurzen(!) 
Drahtbrücke auf Masse legst?

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> Anbei noch Schaltplan

Grob falsch!

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> Ich dacht auch schon an einen Entstör-Kondensator am
> SPX Eingang. Aber müsste dazu nicht dort überhaupt mal eine Störung
> messbar sein?

Wenn man die nötige Messtechnik hat und beherrscht.

von Teo D. (teoderix)


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Was soll die D7 bewirken, bei <2µA? Häng mal das Oszi an den Eingangspin 
des Reglers!
Nehmt nen Regler, der auch für die Eingangsspannung geeignet ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Grob falsch!
Was genau?
Laut Datenblatt sollte der so tatsächlich funktionieren. Auch wenn ich 
da noch einen oder zwei Kondensatoren vorgesehen hätte. Denn alles, was 
im Datenblatt mit "can be left open" oder "may be left unconnected" 
beschrieben wird, hat sich im EMV-Labor (und das ist hier sowas 
Ähnliches) als böse herausgestellt...

Peter E schrieb:
> die Störung IM SPX auftritt
Die Strukturen im Regler sind zu klein, als dass da eine Störung 
einkoppeln könnte. Das Problem kommt von aussen.

@ Peter E
Ein Pulldown mit 100k ist übrigens EMV-technisch völlig unwirksam. Löte 
über den mal einen 10..100nF Kondensator. Immerhin schaltet das ding 
laut Datenblatt schon bei ca. 1,1V am EN-Pin ein.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter E (Gast)


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Layout (eigentlich aus dem Bestückungsplan) und verbindungen, die ich 
rausgemessen hab.

von Schwarzer Magier (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Grob falsch!
> Was genau?
> Laut Datenblatt sollte der so tatsächlich funktionieren.

Es scheint, "Hinz" treibt in jedem 2. Beitrag sein Unwesen und niemand 
merkt, daß das eigentlich nur ein Agent Provocateur ist.

von Peter E (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Was soll die D7 bewirken, bei <2µA? Häng mal das Oszi an den
> Eingangspin
> des Reglers!
> Nehmt nen Regler, der auch für die Eingangsspannung geeignet ist.

Keine Ahnung. Vielleicht gegen negative Spannungen am Eingang?

Lothar M. schrieb:
> Die Strukturen im Regler sind zu klein, als dass da eine Störung
> einkoppeln könnte. Das Problem kommt von aussen.

Wenn ich auf den Pins nichts messe, haperts wohl an der Messtechnik. 
Störungen im GHz Bereich (GSM durchaus denkbar) kommen da nicht mehr 
durch.

Teilweise "hängt" der Ausgang auch für 1-2 Sekunden auf ~ 1V.


Ich hab das Verhalten übrigens auf mehreren (derzeit 3) Platinen 
feststellen können.

Lothar M. schrieb:
> Ein Pulldown mit 100k ist übrigens EMV-technisch völlig unwirksam.
dachte ich auch schon, die die ich kenn, sind im Bereich 1k-5k.


Lothar M. schrieb:
> EN-Eingang des SPX mit einer kurzen(!)
> Drahtbrücke auf Masse

ha - dann ists weg!

ich werd nun folgendes probieren:
a) 100k durch 2k2 ersetzen (hab ich in der nötigen Größe rumliegen)
b) Kondensator drüber löten

a+b) ?

ich werd morgen über die Ergebnisse berichten! Danke schonmal für die 
Hilfe!

von Teo D. (teoderix)


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Peter E schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Was soll die D7 bewirken, bei <2µA? Häng mal das Oszi an den
>> Eingangspin
>> des Reglers!
>> Nehmt nen Regler, der auch für die Eingangsspannung geeignet ist.
>
> Keine Ahnung. Vielleicht gegen negative Spannungen am Eingang?

Hallo! Das Wissen über HW, reicht doch wohl noch für Dioden!?

Was bekommt der Regler den an Spannung vorgesetzt?

von Peter E (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Peter E schrieb:
>> Teo D. schrieb:
>>> Was soll die D7 bewirken, bei <2µA? Häng mal das Oszi an den
>>> Eingangspin
>>> des Reglers!
>>> Nehmt nen Regler, der auch für die Eingangsspannung geeignet ist.
>>
>> Keine Ahnung. Vielleicht gegen negative Spannungen am Eingang?
>
> Hallo! Das Wissen über HW, reicht doch wohl noch für Dioden!?
>
> Was bekommt der Regler den an Spannung vorgesetzt?

Sorry, wichtige Info vergessen. Die Spannung vor der Diode ist 12 V. Bei 
2.5V bis 16V input voltage range, denk ich im grünen Bereich.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter E schrieb:
>> Drahtbrücke auf Masse
> ha - dann ists weg!
Dacht ichs mir doch... ;-)

> a+b) ?
Ja, wenn du dir den höheren Strombedarf durch den Pulldown bei EN=high 
erlauben kannst.

von Peter E (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Peter E schrieb:
>>> Drahtbrücke auf Masse
>> ha - dann ists weg!
> Dacht ichs mir doch... ;-)
>
>> a+b) ?
> Ja, wenn du dir den höheren Strombedarf durch den Pulldown bei EN=high
> erlauben kannst.

ich glaub, die + 1.36 mA sollten kein Problem für den PIC sein, sonst 
hängt am Port nix.

von Teo D. (teoderix)


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Peter E schrieb:
>> Ja, wenn du dir den höheren Strombedarf durch den Pulldown bei EN=high
>> erlauben kannst.
>
> ich glaub, die + 1.36 mA sollten kein Problem für den PIC sein, sonst
> hängt am Port nix.

Eventuell aber für die Stromquelle. Batterie, Sleep/Standby, ...?


PS: D7 soll wohl einen Teil der Verlustleistung verheizen.

von hinz (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Grob falsch!
> Was genau?

Das ist ein positiver Regler, Diode und Elko sind falsch gepolt. Und am 
Eingang des Reglers gehört noch ein Kondensator nach GND.

Beitrag #5655824 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter E (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Eventuell aber für die Stromquelle. Batterie, Sleep/Standby, ...?

Daran hab ich jetzt garnicht gedacht, das könnte bei anderen 
Anwendungsfällen ein Problem werden - hier sicher nicht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Diode und Elko sind falsch gepolt.
Die Diode ist eine 3V3 Z-Diode und der Elko C41 laut Layout offenbar ein 
Kerko...

Allerdings ist auch das ein wenig bedenklich: laut Datenblatt ist der 
Regler an einem Al-Elko stabil. Möglicherweise auch an einem Tantal. 
Aber von Keramik-Cs am Ausgang findet sich da nix.

: Bearbeitet durch Moderator
von hinz (Gast)


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Lothar M. schrieb:

> Die Diode ist eine 3V3 Z-Diode

Aha, aber der Kondensator fehlt dennoch.


> und der Elko laut Layout offenbar ein Kerko...

Ganz doll!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Die Diode ist eine 3V3 Z-Diode
> Aha, aber der Kondensator fehlt dennoch.
Am Eingang ist laut Datenblatt kein Kondensator "nötig". Allerdings 
würde ich wie gesagt trotzdem einen rein machen.

Entweder ist das Design eines, wo der einzelne Cent gespart werden 
musste, oder es ist kein Wunder, dass die Firma sich "umstrukturieren" 
musste. Weg vom Hardwaredesign, quasi... ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von hinz (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Entweder ist das Design eines, wo der einzelne Cent gespart werden
> musste, oder es ist kein Wunder, dass die Firma sich "umstrukturieren"
> musste. Weg vom Hardwaredesign, quasi... ;-)

Ja, den Eindruck hat man.

von Peter E (Gast)


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Ich hab unseren Fileserver nochmal durchforstet und ein anderes 
Schaltbild ohne Polaritätsangabe am C41, aber dafür mit BOM gefunden.

BOM:
C41: Kerko 10µF/16V 20% X5R
C53: KerKo  X7R
R1, R2: Kohleschicht 1%

Lothar M. schrieb:
>> a+b) ?
> Ja, [...]

ich hab nun folgendes probiert:

nur 2k2 statt 100k:
keine Änderung

100k und 10nF Kerko parallel.
gefühlt leicht besser, tritt aber immer noch auf.

2k2 und 10nF:
tritt nicht mehr auf, wenn am Eingang kein Messequipment, sobald ich mit 
der Messspitze am Eingang bin, kommts wieder.

2k2 und 100nF:
Seit einer Stunde Dauerbetrieb kein einziges Auftreten mehr. Egal ob mit 
oder ohne Messung am Eingang.

ich denke das könnte also die Lösung sein!

Herzlichen Dank an alle. Ganz besonders Lothar für die konstruktiven 
Vorschläge.


OT:
Lothar M. schrieb:
> Entweder ist das Design eines, wo der einzelne Cent gespart werden
> musste, oder es ist kein Wunder, dass die Firma sich "umstrukturieren"
> musste. Weg vom Hardwaredesign, quasi... ;-)

meinen (neueren) Infos zufolge sind die durchaus erfolgreich im 
Automotive-Bereich - also tippe ich auf ersteres. Die HW hat wohl seine 
Ursprünge ca. 2008/9. Ich denke, die haben aufgrund der wirtschaftlichen 
Situation damals auch was "ausserhalb" ihres angestammten Bereichs 
genommen und sich nachher dann wieder "zurückbesinnt". Irgendwie wirkt 
das ganze Projekt für mich wie aus bereits vorhandenen Komponenten 
zusammengestoppelt.

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> ich denke das könnte also die Lösung sein!

Und wenn du für HF besser geeignete Kondensatoren nimmst, dann klappts 
sogar noch viel besser.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter E schrieb:
> ein anderes Schaltbild ohne Polaritätsangabe am C41
Ich habe den Verdacht, dass das beim ersten Ausschnitt ein 
"Druckproblem" oder ein sonstiges Darstellungsproblem war...

> Irgendwie wirkt das ganze Projekt für mich wie aus bereits vorhandenen
> Komponenten zusammengestoppelt.
Das ist im Prinzip nicht die schlechteste Vorgehensweise. Man muss beim 
(Re-)Design ja nicht unnötig viele neue Baustellen aufmachen.

> Herzlichen Dank an alle. Ganz besonders Lothar für die konstruktiven
> Vorschläge.
Danke dir für die Rückmeldung.

von Peter E (Gast)


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hinz schrieb:
> Und wenn du für HF besser geeignete Kondensatoren nimmst, dann klappts
> sogar noch viel besser.

Ich denke, die jetzige Lösung ist ausreichend. Ich kann den 100k auf den 
vorhandenen Platinen selbst durch einen 2k2 ersetzen und den Kondensator 
huckepack auflöten.

Wenn ich jetzt da ein größeres Redesign anzettle, mach ich sicher mehr 
kaputt als besser.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Was soll der C53 in der Schaltung? Der versaut euch komplett die 
Phasenreserve.

von Peter E (Gast)


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Michael X. schrieb:
> Was soll der C53 in der Schaltung? Der versaut euch komplett die
> Phasenreserve.

Kannst du mir das bitte genauer erklären? Gleich vorweg: Die 
Anforderungen an den Regler halten sich in Grenzen. Es gibt kaum 
Schwankungen in der Stromaufnahme oder Änderungen am Führungswert (außer 
Ein/Aus, was wahrscheinlich die größte Herausforderung ist?).

Mir ist wichtig, dass das Ding einschaltet, wenn es soll. Und 
ausgeschaltet bleibt, wenn es ausgeschaltet sein soll.

Wenn ich Bild1 im ersten Post betrachte (Sprungantwort) seh ich da jetzt 
auch kein kritisches Hochlaufen. Keine Überschwinger.

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> Michael X. schrieb:
>> Was soll der C53 in der Schaltung? Der versaut euch komplett die
>> Phasenreserve.
>
> Kannst du mir das bitte genauer erklären?

Der kann anfangen zu schwingen.

von Peter E (Gast)


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hinz schrieb:
> Der kann anfangen zu schwingen.

alles schwingt.


Ok. Für mich ist die Sache abgeschlossen. Wenn jemandem noch was 
aufgefallen ist, das kritisch ist, dann würde ich mich freuen, wenn dazu 
auch eine Erklärung kommt, im besten Fall eine, die für Einsteiger 
verständlich ist. Vielleicht noch ein Beispiel oder eine Situation wo 
das auftritt.

Damit wäre allen, die das vielleicht mitlesen, insofern geholfen, zu 
Beurteilen ob das im jeweiligen Anwendungsfall Sinn hat.

Alles andere werde ich ignorieren.

Danke.

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> alles schwingt.

Quantentheorie spielt in dem Fall keine Rolle.


Den Kondensator macht man bestenfalls dann rein wenn der Regler 
besonders schnell sein muss. In deinem Fall wäre ehr ein Kondensator von 
ADJ nach GND sinnvoll, aber einer von wenigen 10pF. Der verhindert dann, 
dass das GSM Gelumpe auch da rein stört.

von Peter E (Gast)


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hinz schrieb:
> Den Kondensator macht man bestenfalls dann rein wenn der Regler
> besonders schnell sein muss. In deinem Fall wäre ehr ein Kondensator von
> ADJ nach GND sinnvoll, aber einer von wenigen 10pF. Der verhindert dann,
> dass das GSM Gelumpe auch da rein stört.

Ok. Da haperts nun an meinem rudimentären Verständnis.

Der C41 soll die Ausgangsspannung glätten, also das Ripple reduzieren. 
Nebeneffekt wäre dann, dass auch die Spannung an V-K etwas langsamer 
hochkommt. Richtig?


Der zusätzliche Kondensator parallel zu R47 bügelt quasi hochfrequente 
Störungen am Enable-Eingang aus, die sonst zum Einschalten des SPX 
führen?


Die Regelschleife des SPX läuft über VOUT, R1 & C53 nach ADJ. Wie hilft 
da jetzt der C53, dass es schneller wird? Versteh ich das richtig, dass 
quasi dadurch, dass zuerst der C53 geladen werden muss, die 
Spannungsdifferenz zw. VOUT und ADJ änger hoch bleibt, und dadurch der 
Regler mit mehr Stellgröße raus fährt?


Wenn jetzt noch ein Kondensator parallel zu R2 dazu kommt, glättet der 
den ADJ Eingang im HF - Bereich. Damit wird das GSM-Zeug rausgefiltert, 
aber der Regler wird auch etwas langsamer?

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> Der C41 soll die Ausgangsspannung glätten, also das Ripple reduzieren.

Nein, der ist für die Phasenreserve nötig. Siehe Datenblatt.


> Der zusätzliche Kondensator parallel zu R47 bügelt quasi hochfrequente
> Störungen am Enable-Eingang aus, die sonst zum Einschalten des SPX
> führen?

Ja.


> Die Regelschleife des SPX läuft über VOUT, R1 & C53 nach ADJ. Wie hilft
> da jetzt der C53, dass es schneller wird? Versteh ich das richtig, dass
> quasi dadurch, dass zuerst der C53 geladen werden muss, die
> Spannungsdifferenz zw. VOUT und ADJ änger hoch bleibt, und dadurch der
> Regler mit mehr Stellgröße raus fährt?

Kann man so stehen lassen.


> Wenn jetzt noch ein Kondensator parallel zu R2 dazu kommt, glättet der
> den ADJ Eingang im HF - Bereich. Damit wird das GSM-Zeug rausgefiltert,
> aber der Regler wird auch etwas langsamer?

Ja, wobei die paar pF an der Geschwindigkeit nahezu nichts ausmachen.

von Peter E (Gast)


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die Simulation mit LTSpice zeigt mir aber das gegenteilige Verhalten 
bezüglich C am Ausgang-ADJ und ADJ-GND.

Ist zwar ein anderer Regler, aber sind die nicht vergleichbar im 
generellen Verhalten?

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> die Simulation mit LTSpice zeigt mir aber das gegenteilige Verhalten
> bezüglich C am Ausgang-ADJ und ADJ-GND.

Weil du was ganz anderes simuliert hast. Es geht nicht um das 
Einschaltverhalten, sondern um Lastwechsel.

von hinz (Gast)


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hinz schrieb:
> Peter E schrieb:
>> die Simulation mit LTSpice zeigt mir aber das gegenteilige Verhalten
>> bezüglich C am Ausgang-ADJ und ADJ-GND.
>
> Weil du was ganz anderes simuliert hast. Es geht nicht um das
> Einschaltverhalten, sondern um Lastwechsel.

Ergänzung: und so ein Einschaltverhalten wie bei (1) will niemand.

von Peter E (Gast)


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Peter E schrieb:
> Die
> Anforderungen an den Regler halten sich in Grenzen. Es gibt kaum
> Schwankungen in der Stromaufnahme oder Änderungen am Führungswert (außer
> Ein/Aus, was wahrscheinlich die größte Herausforderung ist?).

Ah ok. Also für meinen Anwendungsfall passts dann doch so, wie's ist.

von hinz (Gast)


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Peter E schrieb:
> Peter E schrieb:
>> Die
>> Anforderungen an den Regler halten sich in Grenzen. Es gibt kaum
>> Schwankungen in der Stromaufnahme oder Änderungen am Führungswert (außer
>> Ein/Aus, was wahrscheinlich die größte Herausforderung ist?).
>
> Ah ok. Also für meinen Anwendungsfall passts dann doch so, wie's ist.

Du hast ja auch einen drei Größenordnungen zu großen Kondensator 
verwendet.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Peter E schrieb:

> Wenn jetzt noch ein Kondensator parallel zu R2 dazu kommt, glättet der
> den ADJ Eingang im HF - Bereich. Damit wird das GSM-Zeug rausgefiltert,
> aber der Regler wird auch etwas langsamer?

Der C53 glättet gar nix. Der ADJ-Pin ist der Eingang des 
Fehlerverstärkers dem du damit eine weitere Nullstelle verpasst. Im 
Datenblatt zum SPX ist der Kondensator nur für die Fix-Varianten 
vorgesehen, die haben an dem Pin die Referenzspannung rausgeführt. Bei 
der ADJ-Version ist der Kondensator fehl am Platz. Schwingen meint im 
Übrigen Instabilität, also das was du ursprünglich bemängelt hattest.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Wenn ich schon das Datenblatt offen hab:

"The SPX3819 requires an output capacitor for
device  stability.  Its  value  depends  upon  the
application circuit. In general, linear regulator
stability decreases with higher output currents.
In applications where the SPX3819 is sourcing
less current, a lower output capacitance may be
sufficient.  For example, a regulator outputting
only  10mA,  requires  approximately  half  the
capacitance  as  the  same  regulator  sourcing
150mA.
Bench testing is the best method for determining
the proper type and value of the capacitor since
the  high  frequency  characteristics  of  electro
lytic capacitors vary widely, depending on type
and manufacturer. A high quality 2.2μF alumi-
num electrolytic capacitor works in most appli-
cation circuits, but the same stability often can
be obtained with a 1μF tantalum electrolytic."

von hinz (Gast)


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Michael X. schrieb:
> A high quality 2.2μF alumi-
> num electrolytic capacitor works in most appli-
> cation circuits, but the same stability often can
> be obtained with a 1μF tantalum electrolytic."

Da sind 10µF Keramik schon heftig übertrieben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael X. schrieb:
> Instabilität, also das was du ursprünglich bemängelt hattest.
Ursprünglich wurde bemängelt, dass sich das Ding einschaltet, obwohl 
der µC den Enable-Pin auf "disabled" halten sollte. Die Diskussion um 
eine mögliche Instabilität kam erst viel später auf...

von hinz (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Die Diskussion um
> eine mögliche Instabilität kam erst viel später auf...

Man muss das schlechte Beispiel ja nicht stehen lassen.

von Peter E (Gast)


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Ich danke nochmal allen, die mitgeholfen haben, den Fehler zu beseitigen 
und darüber hinaus mich noch unterstützt haben, das Ding ein wenig zu 
verstehen. Ich klinke mich da jetzt aus, da die Diskussion in eine 
Richtung geht, die ich für meinen Anwendungsfall als over-engineering 
bezeichnen würde.

Mich interessiert es zwar brennend und ich würde es auch gerne bis ins 
letzte Detail verstehen, denke aber mir hilft da wsl. ein gutes Buch 
mehr und schneller als die Diskussion mit mehreren Leuten gleichzeitig 
im Forum, die noch dazu mit einer erheblichen Latenz daherkommt.

Also Danke.

mfG. Peter E.

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