Forum: Offtopic Chönes aus China und die unterschiedliche zollamtliche Behandlung


von Axel R. (herrrausb)


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Hallo,

vielleicht kann mich mal jemand in folgender Sache erleuchten:

Ich bestelle recht oft bei AliExpress Dinge mit Einzelbestellwerten
unter 22€. Alle Sendungen - wenn sie ankommen - haben dann diesen grünen
Aufkleber "von zollamtlicher Behandlung befreit".

So weit so hübsch und legal. Was ich nun nicht verstehe ist, warum diese
Sendungen mal als Einschreiben und mal ganz normal bei mir ankommen. Da
ich im 5. OG Altbau ohne Aufzug wohne, gibt es nur einen sehr
gewissenhaften Zusteller, der auch tatsächlich zu mir hochkommt und
klingelt - die anderen klingeln nicht mehr sondern werfen gleich -
sicher aus Notwehr auf Grund ihrer Arbeitsbedingungen - die
Benachrichtigungskarte ein, weswegen ich schon viel Lebenszeit in einer
chronisch überfüllten Berliner Postbankfiliale verbracht habe.

Wieso also sind das mal Einschreiben und mal nicht? Ist das zollamtliche
Willkür, eine sehr elastische Rechtslage oder liegt es an der Art des
Versands? Ich kann irgendwie kein Muster erkennen.

Weiss jemand etwas dazu?

Danke und frohes Fest etc :-)

Axel

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Ob Einschreiben oder nicht, das veranlasst der Versender und nicht Zoll, 
DHL oder sonstwer.

Möglicherweise mögen die Einschreibversender einen Zustellungsnachweis, 
denn es soll ja Leute geben, die einfach behaupten nichts erhalten zu 
haben um danach einen sog. Disput auszulösen um das Geld zurück zu 
bekommen.

Gruss
Frank

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Ich kann mir vorstellen, dass Einschreiben eine Tracking-Nummer 
erhalten, normale Sendungen nicht. Was sagt den das jeweillige Tracking 
bei Ali? Und dann auch mal beim Logistikunternehmen mit der 
entsprechenden Sendungsnummer gucken.

Mein, mir selbstgemachtes, Weihnachtsgeschenk steht übrigens seit Montag 
in der Sendungsverfolgung von Ali auf
"GERMANY】 Delivered. Thank you for using SF Express. Looking forward to 
serving you again"
und ich habe eine E-Mail bekommen, dass dafür unterschrieben wurde.
Heute schon die Postbotin kirre gemacht, ob sie nicht gestern evtl. was 
im Auto vergessen hat oder so. Dann mal bei SF-Express nachgeguckt:
"Signed by 3rd party (FRA01AB)."
Ein Mann/eine Frau in grüner Uniform hat wohl direkt am Flughafen für 
mein Paket unterschrieben. Mal sehen, wie es weitergeht....

Du siehst also, das sind u.U. nochmal mehr Infos drinnen, als bei Ali. 
Evtl. findest du ja so ein Muster...

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Manche Chinafritzen senden als Einschreiben um sicher zu sein dass es 
ankommt, trotz des geringen Werts.
Ich habe mit meinem Zusteller mal vereinbart das wir das als 
"Einwurfeinschreiben" interpretieren und er das in den Briefkasten 
wirft.

Win-Win: Ich muss nach 6 Wochen Transportzeit nicht noch 3 Tage rumeiern 
bis ich endlich in die Poststation komme, der Zusteller ist das 
Briefchen los.

von Christoph Z. (rayelec)


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> Manche Chinafritzen senden als Einschreiben um sicher zu sein dass es
> ankommt, trotz des geringen Werts.
> Ich habe mit meinem Zusteller mal vereinbart das wir das als
> "Einwurfeinschreiben" interpretieren und er das in den Briefkasten
> wirft.

Dazu eine Anekdote aus der Schweiz:
vor ca. einem Jahr bestellte ich beim Ali einen teuren Ersatzdruckkopf 
für meinen Canon A3-Fotodrucker. Versand war per Einschreiben. Laut 
Tracking vom Chef zusammen mit anderen Sendungen bei der Post abgeholt, 
unterschrieben und danach verschollen. Chef behauptet, kein Paket 
abgeholt geschweige denn unterschrieben zu haben. Ich also zur Post, 
will mir die Unterschrift zeigen lassen. Darauf die Antwort der Post 
"Diesen Zirkus machen wir schon länger nicht mehr mit, 
Kleinwarensendungen aus China werfen wir direkt ein, das Einschreiben 
ignorieren wir".
Die konnten mir also nicht beweisen, dass das Paket abgeholt oder 
zugestellt worden war, echt Klasse, $100 fürn A....! Ich habe darauf von 
der Post Nachforschungen machen lassen. Nach ca. zwei Wochen (!) in der 
Firma. "Du, da liegt schon länger so ein komisches Teil rum, ist mal in 
einem Paket aus China angekommen, ist das für dich?" ...Aaarrgh!!!

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Axel R. schrieb:
> warum diese Sendungen mal als Einschreiben und mal ganz normal bei mir ankommen.

Das hat mit dem Zoll nichts zu tun, die Versandart bestimmt der 
Versender. Aliexpress macht eine bindende Vorgabe, ab welchem Warenwert 
nachweisbar versendet werden muss. Soweit ich weiß, ab ca. 6 US-Dollar.

Gelegentlich findet man Händler, die auf diesen Umstand hinweisen "wir 
dürfen nicht versandkostenfrei ... aber sie können gerne mehrere kleine 
Bestellungen aufgeben".

Seit gut einem Jahr habe ich keine Einschreiben mehr bekommen, die ich 
persönlich unterschreiben musste - die kennzeichnen das als "Einwurf", 
also unterschreibt der Briefträger, bevor er es in den Kasten steckt. 
Davor war das ein Ärgernis, komfortable Öffnungszeiten vom Deko- und 
Versicherungsladen.

Was den Zoll angeht, habe ich ein anderes Problem: Wenn Artikel nicht 
direkt per China-Post versandt werden können, gehen die einen Umweg 
Turkey-Post oder Sweden-Post, also über ein EU-Land. Da klebt dann ein 
roter Aufkleber, dass der Kram nicht aus der EU stammt und ich darf 
einen Ausflug zum Zollamt machen - in Summe 60km und 2 Stunden 
unterwegs.

von Achim B. (bobdylan)


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Fred P. schrieb:
> in Summe 60km und 2 Stunden
> unterwegs.

Na und? Dafür war der Kram beim Chinesen ja um 73 Eurocent billiger als 
bei z.B. Reichelt. Es rechnet sich also!

von Einhart P. (einhart)


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Fred P. schrieb:
> Da klebt dann ein
> roter Aufkleber, dass der Kram nicht aus der EU stammt und ich darf
> einen Ausflug zum Zollamt machen - in Summe 60km und 2 Stunden
> unterwegs.

Musst du da wirklich hin? Bei meinem Zollamt reiche ich die Unterlagen 
per Mail ein und die Päckchen kommen dann zu Hause an. Sollten Abgaben 
fällig werden kann ich die überweisen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Einhart P. schrieb:
> Fred P. schrieb:
>> einen Ausflug zum Zollamt machen - in Summe 60km und 2 Stunden
>> unterwegs.
>
> Musst du da wirklich hin? Bei meinem Zollamt reiche ich die Unterlagen
> per Mail ein und die Päckchen kommen dann zu Hause an. Sollten Abgaben
> fällig werden kann ich die überweisen.

Sind wir beide in Deutschland ansässig?

Eine eMail an das Zollamt und eine Nachfrage per eMail wurden ganz 
einfach nicht beantwortet. Vor Ort sagt mir der Zollbeamte, sie hätten 
so viele Mails, dass sie diese garnicht beantworten könnten. Des 
weiteren sei es nicht möglich, eine bei ihnen abgelieferte Sendung 
wieder in den Postweg zu geben.

Es sei evtl. machbar, die Sendung an eine Zentralstelle weiterzuleiten, 
wo dann DHL gegen Gebühr die Verzollung durchführt. Ach ja, das steht 
auch in dem Brief, den ich bekomme ... DHL könne gegen Gebühr die 
Verzollung für mich durchführen.

Ich habe schon mehrfach in Foren gelesen, eine Zollabwicklung per eMail 
sei machbar, aber mein Zollamt weiß nichts davon bzw. verweigert das.

Der Zoll ist eine Bundesbehörde, sollte also im gesamten Deutschland den 
gleichen Regeln unterliegen. Kennt jemand Gesetzestexte oder 
Ausführungsverordnungen, die eine Abwicklung per eMail / Post *ohne 
Zusatzkosten* belegbar vorsehen?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Achim B. schrieb:
> Fred P. schrieb:
>> in Summe 60km und 2 Stunden
>> unterwegs.
> Na und? Dafür war der Kram beim Chinesen ja um 73 Eurocent billiger als
> bei z.B. Reichelt. Es rechnet sich also!

Es gibt Kommentare, die einfach nur dumm sind.

von Thomas (kosmos)


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Ich handhabe das auch so Bildschirmausdruck mit ersichtlichem Betrag, 
Trackingnummer und Überweisungsbeleg per Fax dorthin. Die geben das dann 
frei und an die Post weiter die es mir dann liefert.

Inoffiziell sind es sogar 26,30€ da unter 5€ keine Steuern erhoben 
werden da das mehr Aufwand macht als es bringt.

von Axel R. (herrrausb)


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Einhart P. schrieb:
> Fred P. schrieb:
>> Da klebt dann ein
>> roter Aufkleber, dass der Kram nicht aus der EU stammt und ich darf
>> einen Ausflug zum Zollamt machen - in Summe 60km und 2 Stunden
>> unterwegs.
>
> Musst du da wirklich hin? Bei meinem Zollamt reiche ich die Unterlagen
> per Mail ein und die Päckchen kommen dann zu Hause an. Sollten Abgaben
> fällig werden kann ich die überweisen.

In welchem land findet solch modernes Handeln statt? :-)

von Axel R. (herrrausb)


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Thomas O. schrieb:
> Ich handhabe das auch so Bildschirmausdruck mit ersichtlichem Betrag,
> Trackingnummer und Überweisungsbeleg per Fax dorthin. Die geben das dann
> frei und an die Post weiter die es mir dann liefert.
>
> Inoffiziell sind es sogar 26,30€ da unter 5€ keine Steuern erhoben
> werden da das mehr Aufwand macht als es bringt.

Ausprobierenswert :-)

von Axel R. (herrrausb)


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Danke für Eure Reaktionen - also die zielführenden und inhaltsbezogenen! 
:-)

Ich hab mir mal die Sendungen der letzten Tage angeguckt - alle sahen 
gleich aus, ein Muster in Bezug auf die vom Versender gewählte 
Versandart ließ sich auch nicht wirklich erkennen - ich glaube im, 
Endeffekt liegt es hauptsächlich an folgenden Faktoren:

- ich bin nicht da und die Sendung passt nicht in den XXL-Briefkasten
- ich bin da, aber der Zusteller mag keine 102 Stufen hoch laufen und 
zückt gleich die gelbe Karte

Im Übrigen habe ich bislang nie erlebt, dass Dispute gescheitert sind, 
auch wenn der Händler meinte, der Kram wäre hier angekommen, weil China 
Post oder sonstwer das so ausweist - und nein, ich löse Dispute nur dann 
aus, wenn ich offensichtlichen Müll geliefert bekommen habe oder die 
Sendung auch nach 3 Monaten nicht angekommen ist.

Die Aussage mit den gesparten 73 Cent ist wieder so ein entzückender 
Fall von "ich habe eigentlich inhaltlich nichts beizutragen, aber ich 
will auch mal was sagen und möglichst mit dem erhobenen Zeigefinger 
wedeln" - dass sich manche Menschen und Ihre Verhaltensweisen seit den 
80ern einfach nicht ändern - schade...

Seit wann verkauft Reichelt z.B. Ruderlagesensoren für Boote? Der 
Preisunterschied zwischen ALIexpress und Händlern in DE mit genau dem 
gleichen - und in dem Anwendungsszenario offenbar einzigen - Modell 
liegt bei bis zu Faktor 3 - soweit das... Oder Nextion-Displays...

Die Preisunterschiede für Atmel-µC (keine Fakes!), Schalter, 
KFZ-Sicherungsträger, LED-Streifen, Rundanzeigen für V und A, etcblabla. 
sind auch oft signifikant - von den ganzen kleinen Modulen (GPS, 
DC/DC-Konverter, Arduino Clones, etc) gar nicht zu reden - da finde ich 
die Preis-Uplifts hiesiger Anbieter, die haargenau den gleichen Kram 
verkaufen, teilweise schon eher unanständig :-)

Ich persönlich überlege mir meistens sehr genau, ob der Preisunterschied 
so groß ist, dass eine mögliche Ersparnis überhaupt im Verhältnis zur 
Lieferzeit steht und wie hoch das Risiko ist, Fakes zu kaufen. Ich würde 
z.B. ungerne Kabel und Litzen dort kaufen, da mir das Risiko zu hoch 
ist, irgendwelche Aluminiumkabel mit zu kleinem Querschnitt zu erhalten 
und da auch wirklich bei den qualitativ hochwertigen Sachen kaum 
merkbare Preisunterschiede zu Händlern in DE sind...

Ökologisch läuft es wahrscheinlich eh aufs Gleiche raus - es ist zu 
hoffen, dass der Kram bei den Lieferzeiten auf dem Seeweg kommt und 
nicht per Flugzeug. Aber da eigentlich quasi fast alles in dem Sektor 
aus Shen Zhen & Co kommt wird es kaum einen Unterschied machen. Habe ich 
es eilig, greife ich auf hiesige Händler zurück. Habe ich es SEHR eilig, 
gehe ich auch mit sehr gemischten Gefühlen hier in Berlin in die 
Segor-Apotheke.

Aber dieser Teil der Diskussion geht dann eh Off Topic und endet 
garantiert irgendwann in unschönen Formen :-)

Der Thread kann wohl geschlossen werden :-)

Frohes Fest!

Axel

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Fred P. schrieb:
> Ich habe schon mehrfach in Foren gelesen, eine Zollabwicklung per eMail
> sei machbar, aber mein Zollamt weiß nichts davon bzw. verweigert das.

Ich hatte in meinem Brief, den ich vom Zoll bekommen habe drin zu stehen 
dass ich der Post erlauben kann die Öffnung der Sendung und die 
Verzollung zu überlassen wenn da keine Rechnung außen dran war.

Wenn es einfach nur Unstimmigkeiten gab habe ich die Rechnung und den 
"Kaufvertrag" per eMail geschickt und ein Weilchen später war es dann 
bei mir.

Es gibt bestimmt die gleichen Regeln überall in Deutschland. Entweder du 
hast dir den Brief nicht richtig durchgelesen oder die Leute dort sind 
etwas zu faul oder man will diesen für die deutsche Wirtschaft 
ungünstigen Vertrag mit dem gegenseitigen kostengünstigen verschicken 
von Sendungen nicht mehr.

Globalisierung ist etwas ganz tolles ... wenn die Firmen aber inzwischen 
ihre Felle davon schwimmen sehen, weil ja auch der normale Bürger die 
Globalisierung für sich versteht zu nutzen, dann versucht man das System 
so weit zu manipulieren dass der Bürger seine Vorteile eben nicht mehr 
nutzen kann.

Es wurde in den Nachrichten vor ein paar Monaten gesagt dass man (die 
Firmen/Politik) den freien Handel und die Versendung der Briefe 
einschränken will.

von S. R. (svenska)


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Axel R. schrieb:
> Im Übrigen habe ich bislang nie erlebt, dass Dispute gescheitert sind,
> auch wenn der Händler meinte, der Kram wäre hier angekommen, weil China
> Post oder sonstwer das so ausweist

Es gab (gibt) einige Versender, die mehrere Bestellungen gleichzeitig 
aufgeben, davon aber nur eine einzige als Einschreiben. Die 
Tracking-Nummer der Bestellung wird dann allen Bestellern mitgeteilt. Da 
die Päckchen wahrscheinlich im gleichen Container landen, funktioniert 
das trotzdem erstaunlich gut und spart Versandgebühren.

Meine letzte Bestellung kam unabhängig von ihrer Zustellung bei mir an.

von Soul E. (Gast)


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Meine letzten Versuche, in China Nintendo-kompatible Gamepads zu 
bestellen, sind ausnahmslos gescheitert. Jedes Mal gab es eine 
Tracking-Nummer, gemäß der auch zugestellt bzw das Paket der deutschen 
Zustellorganisation übergeben wurde. Aber es kam nie was an, bzw der 
deutschen Post war die Nummer komplett unbekannt. Aktuelles Beispiel: 
https://t.17track.net/de#nums=UB648749845YP

Als Lieferzeit haben die Verkäufer immer "30..60 Tage" angegeben. Gemäß 
ebay-AGB kann man einen nicht erhaltenen Artikel erst melden, wenn die 
benannte Lieferzeit mindestens 24h verstrichen ist. Leider wird der 
Artikel nach 60 Tagen nicht mehr in der Kauf-Historie unter "Mein ebay" 
angezeigt. Man muss also rechtzeitig einen deep link auf den Artikel 
setzen. Wer nicht dran denkt -- Pech gehabt. Ein Schelm wer sich Böses 
dabei denkt...

Bisher hat ebay jeden Fall problemlos zu meinen Gunsten geschlossen und 
das über Paypal gezahlte Geld zurückerstattet. Nervig ist es trotzdem.

von Axel R. (herrrausb)


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Mike J. schrieb:
> Fred P. schrieb:

> Wenn es einfach nur Unstimmigkeiten gab habe ich die Rechnung und den
> "Kaufvertrag" per eMail geschickt und ein Weilchen später war es dann
> bei mir.

Naja, das funktioniert, wenn man weiss, welche von mehrren Bestellungen 
betroffen ist. Ansonsten hilft halt nur hingehen, aufmachen und dann 
muss man es annehmen - so oder :-) Und die Mitarbeiter des 
entsprechenden Zollamts in Berlin habe ich selten wirklich als 
Sympathieträger erlebt :-)
>
> Es gibt bestimmt die gleichen Regeln überall in Deutschland. Entweder du

klar, aber immer unterschiedlichen Ermessensspielraum hinsichtlich der 
Durchführung von Arbeitsanweisungen :-)

> Es wurde in den Nachrichten vor ein paar Monaten gesagt dass man (die
> Firmen/Politik) den freien Handel und die Versendung der Briefe
> einschränken will.

Trump? Lässt sich so ein Gerücht vielleicht mal konkretisieren und auf 
verbindliche Fakten stellen? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (herrrausb)


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soul e. schrieb:
> Meine letzten Versuche, in China Nintendo-kompatible Gamepads zu
> bestellen, sind ausnahmslos gescheitert. Jedes Mal gab es eine
> Tracking-Nummer, gemäß der auch zugestellt bzw das Paket der deutschen
> Zustellorganisation übergeben wurde. Aber es kam nie was an, bzw der
> deutschen Post war die Nummer komplett unbekannt. Aktuelles Beispiel:
> https://t.17track.net/de#nums=UB648749845YP

Ich habe sowas mit Arduino Mega Pro Mini Clones erlebt - es gibt 
natürlich auch bei ALIexpress Scammer, allerdings werden die Dispute 
dann im Zweifelsfall durch ALIexpress zu Gunsten des Bestellers geklärt, 
wenn der Versender nicht reagiert. Das war jedenfalls bei mir so, weil 
ich die gleichen Module zweimal beim gleichen Versender bestellt hatte - 
was natürlich auch sehr intelligent war, nachdem die erste Lieferung 
schon verschollen war und der Verkäufer nie reagiert hat :-)

Wenn es dann doch an der DP AG oder DHL liegt, hat man i.d.R. eh keine 
Chance, in DE Ansprüche - erfolgreich! - geltend zu machen, denn die 
verweisen einen dannd arauf, dass nur der versender reklamieren und 
Ersatzansprüche stellen kann, wozu man wohl keinen chinesischen Händler 
bewegen können wird.

Man kann dann nur den Disput eröffnen mit eben genau der gleichen 
grundlegenden Regelung, dass das Versandrisiko beim Verkäufer liegt, 
auch wenn das einige - insbesondere private ebay-Verkäufer - ungerne 
wahr haben wollen. ALIexpress wird wohl schon alleine aus 
wirtschaftlichen Gründen auf Kundenseite sein.

Andererseits sind die 22€ (oder die erwähnte etwas höhere inoffizielle 
Grenze) auch wieder indirekt ein passabler Schutz davor, dass man 
richtig Geld in den Sand setzt.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Axel R. schrieb:

> Man kann dann nur den Disput eröffnen mit eben genau der gleichen
> grundlegenden Regelung, dass das Versandrisiko beim Verkäufer liegt,
> auch wenn das einige - insbesondere private ebay-Verkäufer - ungerne
> wahr haben wollen.

Bei Privatverkäufen liegt das Transportrisiko beim Käufer. Da kannst Du 
nur bei sehr grober Fahrlässigkeit Ansprüche geltend machen

Zum Glück gelten die chinesischen Online-Shops alle als gewerbliche 
Anbieter.

von Matthias S. (da_user)


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Also mein Paket ist mittlerweile angekommen. Ohne das ich irgendwas vom 
Zoll gehört habe. Es ist halt ein Aufkleber von DHL drauf, ich glaube 
nicht, dass den der Absender schon drangemacht hat..

Axel R. schrieb:
> Ökologisch läuft es wahrscheinlich eh aufs Gleiche raus - es ist zu
> hoffen, dass der Kram bei den Lieferzeiten auf dem Seeweg kommt und
> nicht per Flugzeug.

Natürlich kommt das ökologisch auf das Gleiche raus. Der Deutsche 
Händler bestellt das ja wahrscheinlich auch nur bei Ali, muss aber bei 
seinen Preisen natürlich die entsprechenden Abgaben, Steuern, Zoll und 
Garantie/Gewährleistung mit einpreissen. Der Versandweg ist damit mehr 
oder weniger der gleiche.
Letzteres interessiert mich für die Bastelartikel die ich in der Regel 
bei Ali bestelle nicht, das kalkuliere ich in die Bestellmenge mit ein.
Den Rest würde ich ehrlich gesagt sogar noch zahlen, aber da gibts ja 
auch keine echte Möglichkeit dazu.

Aber klar, wenn ich mir sicher sein muss, dass das was ich bestelle auch 
ankommt und/oder das ganze zeitnah sein muss, und/oder wertvoll ist, 
dann muss ich beim hiesigen Händler kaufen.

soul e. schrieb:
> an muss also rechtzeitig einen deep link auf den Artikel
> setzen. Wer nicht dran denkt -- Pech gehabt. Ein Schelm wer sich Böses
> dabei denkt...

Müsste sich der Link nicht auch in einer der trölf E-Mails befinden, die 
man von ebay nach einem Kauf erhält?

von Axel R. (herrrausb)


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soul e. schrieb:
> Axel R. schrieb:
>

> Bei Privatverkäufen liegt das Transportrisiko beim Käufer. Da kannst Du
> nur bei sehr grober Fahrlässigkeit Ansprüche geltend machen

Wenn das wirklich so ist, dann bist Du als Käufer aber wirklich gef**** 
:-)

Denn DHL wird Dir immer sagen, dass nur der Versender Schadenersatz bei 
Beschädigung oder Verlust reklamieren kann. Damit kann ich noch nicht 
mal das Versandrisiko kalkulieren :-) Diese Leier habe ich leider 
bereits mit zwei deutschen Privatverkäufern durch, von denen einer 
gleich - sehr deutsch - mit Anwälten und bla drohte, wenn ich ihn nicht 
in Ruhe lasse oder ihn schlecht bewerte, und der andere reagierte 
einfach nicht, da war dann aber ebay so freundlich, das zu regeln...

Wenn Briefsendungen verlustig gehen, dann ist ganz aus, denn an die Post 
AG kommt man nun irgendwie überhaupt nicht ran und Briefe können - es 
sei denn Einschreiben - auch nicht getracked werden...

Ach... früher gabs noch Läden, wo man Dinge kaufen konnte :-) Heute eher 
Billigklamotten und Fast Food und Kaffee mit unnötigen 
Geschmacksrichtungen :-)

Und nen Kaiser! :-)

von Axel R. (herrrausb)


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Matthias S. schrieb:
> Also mein Paket ist mittlerweile angekommen. Ohne das ich irgendwas vom

Das ist doch mal ne gute Nachricht :-) Glückwunsch! :-)

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Axel R. schrieb:
> Und die Mitarbeiter des
> entsprechenden Zollamts in Berlin habe ich selten wirklich als
> Sympathieträger erlebt :-)

Ach komm, gib's zu, der Berliner will das so und nicht anders. Nach 
Außen wird es noch folkloristisch als Berliner Schnauze verkauft.

> Trump? Lässt sich so ein Gerücht vielleicht mal konkretisieren und auf
> verbindliche Fakten stellen? ;-)

Schon vor Trump, der hat es 2018 nur kurz aufgegriffen und angekündigt 
auszutreten (https://de.reuters.com/article/usa-un-post-idDEKCN1MR2H3), 
war dann aber mit einem seiner Nuttenskandale mehr beschäftigt.

Der Weltpostverein (aus dem Trump austreten will) hat bereits 2017 die 
internen Verrechnungsgrundlagen für China geändert.
https://www.welt.de/wirtschaft/article169402707/Online-Shopping-im-China-Shop-Das-wird-kuenftig-teurer.html

Diskutiert hat man darüber seit Jahren. Schließlich ist der 
Weltpostverein eine Organisation der UN. Da geht alles etwas langsamer.

So richtig durchgeschlagen hat die neue Regelung 2018 in Deutschland 
noch nicht.

Fast zusammengebrochen ist der Privat-Import in Schweden. Allerdings 
weil man dort die Einfuhrumsatzsteuer-Freigrenze von 22 Euro anders 
interpretiert, sie auf 0 SEK gesetzt hat und direkt eine 
Bearbeitungsgebühr  erhebt:
https://www.thelocal.se/20180119/your-cheap-imports-from-china-are-about-to-get-more-expensive
Eineinhalb Monate nach Einführung saß die Schwedische Post auf 400000 
Sendungen die die Schweden nicht abgeholt haben, weil sie nicht zahlen 
wollen. Das sollen ca. 50% aller Sendungen sein die aus dem Ausland 
gekommen sind:
https://www.thelocal.se/20180416/sweden-forced-to-return-400000-packages-to-china-and-other-non-eu-countries

von Soul E. (Gast)


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Axel R. schrieb:

>> Bei Privatverkäufen liegt das Transportrisiko beim Käufer. Da kannst Du
>> nur bei sehr grober Fahrlässigkeit Ansprüche geltend machen
>
> Wenn das wirklich so ist, dann bist Du als Käufer aber wirklich gef****
> :-)

Siehe §447 BGB. https://dejure.org/gesetze/BGB/447.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Versendungskauf

> Denn DHL wird Dir immer sagen, dass nur der Versender Schadenersatz bei
> Beschädigung oder Verlust reklamieren kann.

So ist es, denn der ist Vertragspartner des Spediteurs. D.h. der 
Verkäufer muss mithelfen und den Schaden melden. Wird er wahrscheinlich 
aus eigenem Interesse auch machen, denn im theoretischen Idealfall zahlt 
ja die Transportversicherung. Falls er sich da blöd anstellt kannst Du 
das natürlich mit gutem Recht in der Bewertung vermerken.

von Axel R. (herrrausb)


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Hannes J. schrieb:
> Axel R. schrieb:
>> Und die Mitarbeiter des
>> entsprechenden Zollamts in Berlin habe ich selten wirklich als
>> Sympathieträger erlebt :-)
>
> Ach komm, gib's zu, der Berliner will das so und nicht anders. Nach
> Außen wird es noch folkloristisch als Berliner Schnauze verkauft.
>
Jo - damit die Touris sich in ihrer Vorstellung bestärkt sehen, dass sie 
wissen, wie Berlin funktioniert. So wie alle Bayern Lederhosen tragen 
und Weißbier saufen und Hessen Äbblwoi und blabla :-) Basst scho! :-)

> Fast zusammengebrochen ist der Privat-Import in Schweden. Allerdings
> weil man dort die Einfuhrumsatzsteuer-Freigrenze von 22 Euro anders
> interpretiert, sie auf 0 SEK gesetzt hat und direkt eine

Unqualifizierter Kommentar: Naja, die skandinavischen Kronen sind 
einfach nix Wert und die permanente Weigerung, den Euro einzuführen, ist 
eben weltfremd ;-)

Insgesamt übrigens danke für die Konkretisierung - was sagt nun aber der 
Weltpostverein - dass es den gibt, ist interessant und peinlich für mich 
nicht zu wissen, denn ich war mal SW-Entwicklungsleiter bei ner 
Post-Tochter - dazu, dass China den Versand eh subventioniert? Also über 
erhöhte Porto- bzw. Transportgebühren werden die das nicht gefasst 
kriegen - sicher aber werden Änderungen von Zollgrenzen was bewegen... 
Dann baut Herr Ma eben Lager in der EU, importiert den Kram legal, hebt 
die Preise etwas an und dumpt fröhlich weiter :-)

Bis seine Tochter - hat er eine? - irgendwo verhaftet wird... :-)

HobbyKing macht das doch auch schon seit einiger Zeit so... Dann lässt 
Margrethe Vestager wieder ein bisschen die virtuellen Muskeln spielen 
und irgendwie wird's schon gehen - ich glaube manchmal, diese 
Unternehmen bremst eigentlich nur noch ein anderes großes Unternehmen - 
also irgendwann Wirtschaftskriege zwischen ebay, amazon, alibaba, paypal 
und weiss ich wem...

Das ist doch alles...

:-)

: Bearbeitet durch User
von Tassilo H. (tassilo_h)


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soul e. schrieb:
> Leider wird der
> Artikel nach 60 Tagen nicht mehr in der Kauf-Historie unter "Mein ebay"
> angezeigt. Man muss also rechtzeitig einen deep link auf den Artikel
> setzen. Wer nicht dran denkt -- Pech gehabt. Ein Schelm wer sich Böses
> dabei denkt...

Ähm, zwei Jahre kannst du schon zurückgehen in eBay: Oben rechts "Mein 
ebay" -> "Kaufen - Übersicht", runterscrollen zu "Käufe", dort in der 
Drop down Liste z.B. "2018" statt "60 Tage" wählen ;-)

von Soul E. (Gast)


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Wieder was gelernt :-)

von S. R. (svenska)


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Hannes J. schrieb:
> Fast zusammengebrochen ist der Privat-Import in Schweden.

Joa, ich könnt kotzen. :-)

> Allerdings weil man dort die Einfuhrumsatzsteuer-Freigrenze
> von 22 Euro anders interpretiert, sie auf 0 SEK gesetzt hat
> und direkt eine Bearbeitungsgebühr erhebt:

Richtig. Wobei die Bearbeitungsgebühr nicht von Skatteverket (der 
Steuerbehörde) gekommen ist, sondern von PostNord, die der Dienstleister 
für Auslandspost ist.

PostNord hat aber relativ schnell mit Wish ein Abkommen gehabt (Wish 
verzollt, die Bearbeitungsgebühr entfällt). Im Ergebnis ist Wish 
trotzdem teurer als Aliexpress, weil die massive Versandkosten (jenseits 
der ~8€ Bearbeitungsgebühr) erheben.

Meine letzten beiden Bestellungen sind aber ohne Nerverei (und ohne 
Gebühren) angekommen. Vermutlich ändert sich da gerade was.

Hannes J. schrieb:
> Eineinhalb Monate nach Einführung saß die Schwedische Post auf 400000
> Sendungen die die Schweden nicht abgeholt haben, weil sie nicht zahlen
> wollen.

Ja, PostNord hat angekündigt, die Pakete nach 14 Tagen zurückzuschicken. 
Die Einführung der Bearbeitungsgebühren kam aber relativ überraschend, 
entsprechend waren viele Bestellungen schon/noch unterwegs.

Und dann kam der Sommer, wo das ganze Land ohnehin abschaltet (in 
Schweden wird der Jahresurlaub im Sommer genommen, auf Arbeit war 
absolute Ruhe). War super, Benachrichtigungen kamen nicht an, Pakete 
sind verschollen, Behördenpost wurde einfach nach ein paar Wochen 
zurückgeschickt statt zugestellt, ...

Denen sind nach dem Debakel sämtliche Verteilzentren geplatzt. Und weil 
das noch immer nicht reichte, mindestens auch das Hauptlager in 
Kopenhagen (weil in Süd- und Westschweden alle Lager voll waren). Das 
hat dann auch in Dänemark die Post behindert.

Hat richtig super Spaß gemacht, das letzte Jahr. Selten so viel mit 
Behörden telefoniert.

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