Forum: Fahrzeugelektronik Weche Dioden für Akkuprojekt geeignet?


von Selfbuild_IT (Gast)


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Hallo,
ich habe folgendes vor:
E-Bike, 2 Akkus. Spannung 36V(Voll ca. 42V)

Entnahmestrom: 250 Watt regulär, 550W Spitze(30 sekunden)

Meine Idee war es 2 Akkus parallel zu schalten damit ich mit stabilerer 
Spannung fahren kann(Spannungseinbruch bei Leistungsentnahme abfedern)

Da man die Akkus keinesfalls direkt verbinden soll(jedenfalls bei mehr 
als einem sehr geringen Zentelvoltabstand pro Zelle nicht) weil sie sich 
sonst zu stark erhitzen aufgrund zu starker Ströme und dann anfangen 
können zu brennen oder schlimmeres.
Daher habe ich vor einfach 2 Dioden zu benutzen

Zum einen kann ich dann Akkus mit unterschiedlichen Ladezuständen 
verwenden und zum anderen würden Sie sich nach und nach angleichen im 
Betrieb...


Falls das von Bedeutung ist:
Nach den Dioden wird noch ein optional zuschaltbarer DC DC StepUp 
Wandler eingebaut der die Spannung um etwa 20-30% anhebt(max 54,6 Volt 
rechnerisch).

Es gibt ja Dioden mit 1000V 1A was rein rechnerisch für die Wattzahl 
ausreichend wäre jedoch beschleicht mich da das Gefühl dass das so 
irgendwie nicht passen kann.

Wäre über fachkundige Unterstützung dankbar

von Florain (Gast)


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von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Selfbuild_IT schrieb:
> Es gibt ja Dioden mit 1000V 1A was rein rechnerisch für die Wattzahl
> ausreichend wäre jedoch beschleicht mich da das Gefühl dass das so
> irgendwie nicht passen kann.

550W /36V = 15.3A Motorstrom. Was mag Deine 1A Diode davon wohl halten?

Gruß aus Berlin
Michael

von Achim S. (Gast)


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Selfbuild_IT schrieb:
> Es gibt ja Dioden mit 1000V 1A was rein rechnerisch für die Wattzahl
> ausreichend wäre

Diese Rechnung hätte nichts mit der Belastbarkeit der Diode zu tun. Denn 
die 1000V sind die maximale Sperrspannung, das 1A ist der maximale 
Vorwärtsstrom. Beide können nicht gleichzeitig auftreten.

Die Multiplikation 1000V * 1A macht also keine Aussage über die 
Belastbarkeit der Diode, würden beide Parameter gleichzeitig auftreten, 
dann verdampft das arme Diödchen sofort.

Außerdem willst du die 550W ja in der Last umsetzen, nicht in der Diode.

von Harald W. (wilhelms)


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Selfbuild_IT schrieb:

> Da man die Akkus keinesfalls direkt verbinden soll(jedenfalls bei mehr
> als einem sehr geringen Zentelvoltabstand pro Zelle nicht) weil sie sich
> sonst zu stark erhitzen aufgrund zu starker Ströme und dann anfangen
> können zu brennen oder schlimmeres.

Aus welchem Horrorfilm hast Du denn diese Aussage? Eine derartige
Parallelschaltung wird in Millionen von Wohnwagen schon immer ohne
Probleme praktiziert. Richtig daran ist nur, das sich der Ladezu-
stand beider Batterien nicht allzusehr unterscheiden sollte. Man
soll also keine völlig leere mit einer frisch geladenen Batterie
verbinden. Zu Bränden würde ein solches Fehlverhalten aber norma-
lerweise auch nicht führen. Eine solche Parallelschaltung in einem
Pedelec ist aber aus anderen Gründen nicht sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Dean L. (selfbuild_it)


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Danke für die vielen und schnellen Antworten.
Dachte ich es mir doch das die schmale Diode das nicht aushält.

@Florian
Ich konnte leider die besagten Bauteile nicht mehr finden(oder nur sehr 
vereinzelt noch und dann zu absolut horrenden Preisen 32€ oder so)
Hast du mir da eventuell noch einen Link für Conrad, Pollin oder einen 
anderen Shop?
Wies aussieht brauche ich ja Shotkeydioden in der Nicht SMD Version und 
was mit wenig Voltverlust aber so bewandert bin ich auf dem Gebiet nicht 
...

@Michael U., Achim S.
Das arme Diödchen(hahaha) wäre wohl wirklich schnell abgeraucht schon 
beim ersten Gasgeben hätte es einen kleinen Funken gegeben und es wäre 
von uns gegangen. Vllt ein kleiner Vorgeschmack auf Silvester, apropos, 
hat mal jemand berechnet was es kosten würde kleine Kondensatoren als 
Böller zu benutzen, müsste doch sicher sehr günstig sein theoretisch und 
vergleichsweise umweltschonend - Hmm
Gut das ich nachgefragt habe :-D

@Harald W.(wilhelms)
In meinem Fall(E-Bike) sind es(Relativ Standard) Li Ion Akkupacks mit 
18650 Zellen die wenn Sie ungeschützt(in Ebike Akkus sind idR 
ungeschützte Zellen verbaut, spart Kosten) parallel geschalten werden 
schon ab 0,3 Volt Differenz einen Brand bzw eine Explosion verursachen 
können.
Da bei Li Ion sehr starke Entlade und Ladeströme von bis zu 20C und mehr 
auftreten können.
Natürlich ist in der Regel ein BMS(Akku Lade und Entladeregler) in den 
Akkus verbaut allerdings weiß ich nicht wie das reagiert wenn Leistung 
entnommen wird und gleich danach wieder die stärkeren Voltzahl von dem 
anderen Akku reinpeitscht.
Das es einer langen Lebenszeit zugute kommt wage ich zu bezweifeln...
Das würde unter anderem meine (funktionierenden)Lifetime verlängernden 
Aktionen teilweise zunichte machen(max. Ladespannung 41V(90%) statt 42V 
festgelegt, somit knapp 1500 Zyklen möglich statt nur 450 bei 100%-42V 
Ladeschlussspannung, vorausgesetzt man entlädt die Akkus nicht immer bis 
zum absoluten minimum)
Btw. Li ION, auch Smartphone Akkus und Laptop Akkus haben die längste 
Lebenszeit wenn man sie immer zwischen 30 und 70 % hält. Oder 20-90% 
geht auch ohne große Abstriche. Da ist theoretisch eine Verlängerung von 
450 auf 2000 ohne Probleme möglich.
Siehe hier, unter "Zyklenalterung" in der Grafik wird es sehr gut 
dargestellt(Grafik zeigt Werte aus interner Studie von Samsung):
https://www.friwo-shop.de/de/blog/betrachtung-und-abschaetzung-der-lebensdauer-von-lithium-ionen-akkus


Bisher ist ein 10S3P verbaut(10 Zellen Seriel, 3 Parallel also 30 
einzelne 18650 Zellen) 360 Wh
Ich werde vermutlich noch einen 10S6P zusätzlich installieren der ja 
dann mehr Strom bzw länger liefert als der andere und da die Spannung 
homogen entnommen werden soll wären Dioden gut die sollen sich ja nicht 
gegenseitig laden sondern Strom für meinen Motor liefern :D

Ist halt was anderes als Bleisäure oder Bleigel in einem Wohnwagen...
Oder ein Superkondensator oder Graphenakkus das wäre auch was 
anderes/Zukunftsmusik

von Harald W. (wilhelms)


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D. L. schrieb:

> schon ab 0,3 Volt Differenz einen Brand bzw eine Explosion verursachen
> können.

Quelle?

> Bisher ist ein 10S3P verbaut(10 Zellen Seriel, 3 Parallel also 30
> einzelne 18650 Zellen) 360 Wh

Aha, da hast Du also auch schon 3 Akkus parallel geschaltet.

von Dean L. (selfbuild_it)


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Harald W. schrieb:
> D. L. schrieb:
>
>> schon ab 0,3 Volt Differenz einen Brand bzw eine Explosion verursachen
>> können.
>
> Quelle?

Finde ich jetzt auf die Schnelle nicht...
Vielleicht ist das auch nur bei Lithium Akkus mit sehr geringem 
Innenwiederstand der Fall.
Wurde aber schon öfters gesagt das man drauf achten soll weil ja auch 
bei nem Kurzschluss die Zellen recht schnell Feuer fangen können(bzw 
explodieren). Gabs ja schon oft, bei Laptops, Ebikes, Ezigaretten etc.
Oder wenn man 2 einzelne Zellen in Reihe schaltet, eine hat 2,5 Volt, 
die andere 4 Volt, man zieht Strom und die 2,5 geht in Unterspannung, 
tiefenentladung -> Explosion(oder zumindest irreparabel defekt, Bei 
LiIon ist der Akku bei 2,5 bzw 3 Volt leer)). Darum gibt es ja sowas wie 
BMS um das auszugleichen wenn eine Zelle voller ist als die andere.


>> Bisher ist ein 10S3P verbaut(10 Zellen Seriel, 3 Parallel also 30
>> einzelne 18650 Zellen) 360 Wh
>
> Aha, da hast Du also auch schon 3 Akkus parallel geschaltet.


Naja
Eigentlich sind es defacto 30 Akkus(zellen). Die sind vom Akkuhersteller 
mit einem BMS(Elektronik) ausgestattet bedeutet sie werden gleichmäßig 
geladen und entladen ich brauche keinen externen Balancer da das BMS das 
erledigt. Außerdem verbaut der Hersteller Zellen mit der gleichen 
Ladespannung. Die kommen alle so genormt direkt aus der Farbrik also 
gibt es da beim verbauen keine Abweichungen wie 0,3 Volt etc. Und das 
weitere balancieren übernimmt wie gesagt das BMS.

Anders sieht es da wohl im Alltag aus wenn ich einen 41V Akku zu einem 
39V Akku hänge krass gesagt. Glaube kaum das während der Entladung eine 
Aufladung eingeplant ist. Bzw wird das Plus und Minus der 
Elektronik(Akku1) and das Plus und Minus der anderen Elektronik(Akku2) 
geschaltet.

Ob jetzt was passieren würde oder sich der Akku letzlich nur leicht 
erwärmt kann ich nicht genau sagen aber das Risiko ist mir ehrlich 
gesagt zu groß das bei der Leistungsentnahme zu risikieren. Zumal ich ja 
drauf sitze...

Ein Bleisäure Akku produziert da nur blubbernd etwas Wasserstoff soviel 
ich weiß während LiIon keine Ausweichmöglichkeit für den Überstrom haben 
-> Erwärmung, Brand, Explosion

von Volle (Gast)


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Irgendwie habe ich den Eindruck du hast deinen Informationen  über 
LiIonen Akkus aus der Tagespresse.

von Dean L. (selfbuild_it)


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Volle schrieb:
> Irgendwie habe ich den Eindruck du hast deinen Informationen  über
> LiIonen Akkus aus der Tagespresse.

Wie kommst du den darauf?


2Topic:
Hat jemand hier einen Tipp welche Dioden(zum vernünftigen Preis) das von 
mir beschriebene leisten können?

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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von Harald W. (wilhelms)


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Volle schrieb:

> Irgendwie habe ich den Eindruck du hast deinen Informationen  über
> LiIonen Akkus aus der Tagespresse.

Ja, da gibt es so eine Zeitung,
die fängt mit "B" an und hört mit "d" auf...

von Harald W. (wilhelms)


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D. L. schrieb:

> Hat jemand hier einen Tipp welche Dioden(zum vernünftigen Preis) das von
> mir beschriebene leisten können?

Such mal bei einschläigigen Elektronikhändlern nach 30A-Dioden
und vergiss auch nicht die passenden Kühlkörper, die möglichst
im Fahrtwind montiert werden sollten. Einen Sinn machen solche
Dioden zwar nicht, aber normalerweise schaden sie auch nicht.
Ausserdem kann man sich im Winter die Hände dran wärmen. :-)

von R & W (Gast)


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D. L. schrieb:
> Zum einen kann ich dann Akkus mit unterschiedlichen
> Ladezuständen verwenden und zum anderen würden Sie sich
> nach und nach angleichen im Betrieb...

Nö, ein voller und ein leerer Akku über Dioden entkoppelt bedeutet, das 
nur der volle Akku liefert. Du fährst also nicht mit 2 
parallelgeschalteten Akkus - sondern nur mit einem...

Dieser ist nur schneller "leer", da er noch deine Diode heizt und dein 
Controller früher in die Unterspannungsabschaltung geht ;-)

Um 2 Akkus parallel zu betreiben, müssen sie identisch (geladen) sein, 
egal ob mit oder ohne Dioden.

von Harald A. (embedded)


Angehängte Dateien:

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Ich kann dir Platinen geben, die auf Basis des LT 4357 eine „ideale“ 
Diode darstellen. Dabei wird ein MOSFET anhand der Spannungsdifferenz am 
Ein- und Ausgang gesteuert. Die Platine verhält sich dann wie eine Diode 
mit nur wenigen Millivolt Durchlassspannung. Man benötigt also 2 
Platinen. Unterschied zur normalen Diode ist nur, dass ich die 
Masseleitung mitführen muss (nur sehr geringer Strom gegen GND).

Platinen kannst du bekommen (PN an mich), Bauteile müsstest du selber 
beschaffen.

Auf dem Foto ist die Platine durch 2K-Kleber gegen Feuchtigkeit 
geschützt. Ist genau für diesen Zweck für ein ebike gebaut und seit 
Jahren im Einsatz.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Nach den Dioden wird noch ein optional zuschaltbarer DC DC StepUp 
Wandler eingebaut der die Spannung um etwa 20-30% anhebt(max 54,6 Volt 
rechnerisch)."

Man könnte noch vor den beiden Dioden boosten...
Macht auch Wärme.

MfG

von MaierMüllerSchulz (Gast)


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Selfbuild_IT schrieb:
> Da man die Akkus keinesfalls direkt verbinden soll(jedenfalls bei mehr
> als einem sehr geringen Zentelvoltabstand pro Zelle nicht) weil sie sich
> sonst zu stark erhitzen aufgrund zu starker Ströme und dann anfangen
> können zu brennen oder schlimmeres.

Dein Stoff wurde offensichtlich mit WC-Reiniger gestreckt.
Ich rate dir dringend, den Dealer zu wechseln.

Selfbuild_IT schrieb:
> Nach den Dioden wird noch ein optional zuschaltbarer DC DC StepUp
> Wandler eingebaut der die Spannung um etwa 20-30% anhebt(max 54,6 Volt
> rechnerisch).

Nach dem Motto: Viel bringt viel?
Bevor dein Akku ohne Dioden brennt, wird dein Motor brennen.

Du solltest dich mal etwas mit Leistungen auseinandersetzen.
Ober dich besser mit jemandem zusammen setzen, der Ahnung hat.

von Dean L. (selfbuild_it)


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@Harald
Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Diode in dieser Konstellation?
Will ja keine Heizung bauen sondern den Spannungseinbruch beim 
beschleunigen/der Lesitungsentnahme abfedern...
Da gehts dann schon mal von 42V auf 37V runter...

@ R & W
Beispiel: Akku1 ist voll auf 42V, Akku2 nicht ganz da es nicht mehr 
gereicht vollzzuladen hat aus welchem Grund auch immer steht jetzt bei 
40V. Jetzt entnehme ich Leistung aus dem System zuerst wird nur Akku1 
belastet, Spannung bricht ein bis ca. 40V(statt ~38V) wo dann der zweite 
Akku dazukommt und Akku1 "unterstützt".

Dazu kommt noch eine Beleuchtungsanlage die auch nochmal Strom zieht(ca. 
50W)...

Wenn der Stromverbrauch der Diode bzw Verlust in Wärme zu hoch ist muss 
ich mir was anders überlegen
Gibt es einen anderen Weg die 2 Akkus zusammenzuschalten so das die sich 
im IDLE nicht gegenseitig beeinflussen?

von Dean L. (selfbuild_it)


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@  MaierMüllerSchulz (Gast)

Troll?

///
Ich weiß schon welche Ströme mein Motor und Controller abkönnen mach dir 
da mal keine Sorgen, mir geht es hier einzig und allein um die 
Dioden/Akkuschaltung.
Wenn du nicht helfen kannst/willst dann such dir bitte eine andere 
Spielwiese. Vielen Dank

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Stromverbrauch typisch 500µA, Durchlassspannung typisch 25mV
Also verbrät diese Schaltung im Schnitt 13µW, wenn ich mich auf die 
Schnelle nicht verrechnet habe.

von Harald A. (embedded)


Angehängte Dateien:

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Ich veröffentliche die Daten hier, vielleicht ist das für jemanden 
nützlich. Die TVS-Dioden D1 und D2 sind optional zu sehen, in vielen 
Anwendungsfällen nicht erforderlich.

von Dean L. (selfbuild_it)


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Harald A. schrieb:
> Stromverbrauch typisch 500µA, Durchlassspannung typisch 25mV
> Also verbrät diese Schaltung im Schnitt 13µW, wenn ich mich auf die
> Schnelle nicht verrechnet habe.

Hört sich gut an!
Sowas habe ich gesucht.
Auch der Stromverbrauch wäre ja traumhaft.

Einen Lötkolben hab ich auch aber mit den SMD/ganz kleinen Bauteilen 
wirds schwierig...
Gibt es da nicht vielleicht fertige Module oder so?

Andere Frage: Wo schließe ich GND auf einem Fahrrad an?

Nachtrag: Danke für den Schaltplan!

: Bearbeitet durch User
von rcc (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> schon ab 0,3 Volt Differenz einen Brand bzw eine Explosion verursachen
>> können.
>
> Quelle?

nehmen wir mal eine gute 18650er mit ca. 20 mOhm Innenwiderstand, dann 
fließen da so 15A rum...der Zelle tut das nichts, schlimmstenfalls 
brennt das Kabel weg wenn man da gespart hat.

von Harald A. (embedded)


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D. L. schrieb:
> Andere Frage: Wo schließe ich GND auf einem Fahrrad an?

Am Akku hast Du + und -, letzter ist GND und die werden ja eh direkt 
verbunden.

Bei der Leistung habe ich mich verrechnet, denn ich kann nicht die 
Durchlassspannung mal Eigenstromverbrauch rechnen, das ist kompletter 
Blödsinn. Kann es nicht so schnell wiederfinden. Auf jeden Fall ist es 
aber so, dass die eigene verbrauchte Leistung sehr gering ist und einen 
typischen Fahrradakku nicht weiter beeinträchtigt.

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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Der verwendete MOSFET hat ca. 4mOhm Widerstand im eingeschalteten 
Zustand, somit fallen bei 550W (/36V = 15A) 900mW Leistung ab, das kann 
das TO220 Package noch direkt ohne Kühlung verdauen. Bei 250W (/36V = 
7A) sind es nur noch 200mW Verlust.
Also das ist die Verlustleistung für den Strom aus dem Akku, dazu kommen 
eben noch die oben genannten paar Milliwatt Eigenverbrauch.

Ich habe leider momentan nicht alle Teile vorrätig, würde Dir aber die 
letzten vorhandenen 2 Platinen für 25€ inkl. Versand verkaufen.

von Dean L. (selfbuild_it)


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Hab dir eine PN geschickt.
MfG

von C. U. (chriull)


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Harald A. schrieb:
> Der verwendete MOSFET hat ca. 4mOhm Widerstand im eingeschalteten
> Zustand,

Laut Datenblatt 
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.infineon.com/dgdl/irfb4110pbf.pdf%3FfileId%3D5546d462533600a401535615a9571e0b&ved=2ahUKEwj62NCf5dbgAhWCxIUKHW93DcUQFjAAegQIBhAB&usg=AOvVaw3j87FLYXZXfVG4VMlcMKTU
 hat er max RDS(on) von 4,5 mOhm. Bei 80°C Sperrschichtemperatur ca. das 
1.5 fache, also ca 6,8 mOhm.

> somit fallen bei 550W (/36V = 15A) 900mW Leistung ab, das kann

1,33W

> das TO220 Package noch direkt ohne Kühlung verdauen.

Im Datenblatt stehen 62°C/W als Rtheta JA, also hat man mit 1,33W 
Verlustleistung eine Sperrschichttemperatur von 82°C über 
Umgebungstemperatur. Also bei 30°C im Sommer 112°C. Dadurch hat er einen 
höheren RDS(on) als oben angenommen (ca 1,7-1,8 fach) -> mehr 
Verlustleistung -> höhere Temperatur -> höheren Widerstand -> ...

Könnte etwas knapp werden... Man sollte auf jedenfall dafür sorgen, dass 
der Mosfets gut vom Fahrtwind gekühlt wird. Den es aber beim langsamen 
bergauffahren nicht wirklich gibt... Also doch lieber einen Kühlkörper?!

von C. U. (chriull)


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Dean L. schrieb:
> In meinem Fall(E-Bike) sind es(Relativ Standard) Li Ion Akkupacks mit
> 18650 Zellen die wenn Sie ungeschützt(in Ebike Akkus sind idR
> ungeschützte Zellen verbaut, spart Kosten) parallel geschalten werden
> schon ab 0,3 Volt Differenz einen Brand bzw eine Explosion verursachen
> können.
> Da bei Li Ion sehr starke Entlade und Ladeströme von bis zu 20C und mehr
> auftreten können.

Wie du unten schreibst sind deine LiIons als 10s3p konfiguriert.
Dann hast du mit den oben irgendwo erwähnten 20m Ohm pro Zelle (ich 
kenne eher um die 40mOhm pro Zelle, aber so ist man auf der sicheren 
Seite - worst case) einen gesamten Innenwiderstand pro Pack von 
0,02*10/3=66 mOhm. Für beide AkkuPacks dann also 0,132 Ohm. Bei 0,3V 
Unterschied fliesen dann 2,3 A - völlig in der Spezifikation der 18650er 
Zellen. Gerade der Stecker könnte etwas "erhöhte Gebrauchsspuren" 
bekommen. (Kann man mit "anti spark" Steckern verhindern)

> Natürlich ist in der Regel ein BMS(Akku Lade und Entladeregler) in den
> Akkus verbaut
BMS (Battery Managment System) kenne ich bei solchen LiIon Packs 
normalerweise nur als Schutzschaltung (Zellen Über/Unterspannung, 
Ausgangsstrom, Balancing,...). Laderegler ist normalerweise extern?

Der könnte dir eventuell Probleme bereiten - manche/?viele/einige? 
schalten bei Überstrom  oder falls die Spannung einzelner Zellen zu 
gering wird den Ausgang ab, bis man wieder ein Ladegerät am Eingang 
angeschlossen wird. Da dann der "ungebrauchte", weil abgeschaltene Akku 
mehr Spannung als der andere hat sollte diese Schutzschaltung wieder 
flott aktiv werden... Du fährst dann effektiv nur mehr mit einem 
AkkuPack... Oder die Schutzschaltung wird eventuell überlastet?

Allerdings werden bei elektrischen Einrädern schon länger größere 
LiIonen Packs genauso zusammengeschlossen (Chinaware :)) - gerade die 
neuesten Versionen haben Verbindungen zwischen den BMS um solche 
Zustände zu verhindern.

> Das würde unter anderem meine (funktionierenden)Lifetime verlängernden
> Aktionen teilweise zunichte machen(max. Ladespannung 41V(90%) statt 42V
> festgelegt, somit knapp 1500 Zyklen möglich statt nur 450 bei 100%-42V
> Ladeschlussspannung, vorausgesetzt man entlädt die Akkus nicht immer bis
> zum absoluten minimum)

Du solltest sicherstellen das bei solchen "Teilladungen" das Balancing 
deines BMS noch (lange genug) aktiv wird, sonst erreichst du damit genau 
das Gegenteil :(.

PS.: Ups - hab da irgendwie was altes ausgegraben. Sorry...

: Bearbeitet durch User
von Harald (Gast)


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Christian U. schrieb:
> Laut Datenblatt
> 
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.infineon.com/dgdl/irfb4110pbf.pdf%3FfileId%3D5546d462533600a401535615a9571e0b&ved=2ahUKEwj62NCf5dbgAhWCxIUKHW93DcUQFjAAegQIBhAB&usg=AOvVaw3j87FLYXZXfVG4VMlcMKTU
>  hat er max RDS(on) von 4,5 mOhm. Bei 80°C Sperrschichtemperatur ca. das
> 1.5 fache, also ca 6,8 mOhm.
>
>> somit fallen bei 550W (/36V = 15A) 900mW Leistung ab, das kann
>
> 1,33W

Jaja, wenn du das schon alles in Zweifel ziehst solltet du fairerweise 
aber auch die spezifizierten max. 30sec bei 550W mit angeben. Darüber 
hinaus waren nur max. 250W gefordert. 1,3W für max 30 Sekunden und dann 
350mW Spitze bei Dauerbetrieb passt.

von C. U. (chriull)


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Harald schrieb:
> Jaja, wenn du das schon alles in Zweifel ziehst

??
War doch nur eine kleinwenig detailiertere Überschlagsrechnung mit dem 
Hinweis "Könnte etwas knapp werden... "

> solltet du fairerweise
> aber auch die spezifizierten max. 30sec bei 550W mit angeben. Darüber
> hinaus waren nur max. 250W gefordert. 1,3W für max
> 30 Sekunden und dann 350mW Spitze bei
> Dauerbetrieb passt.

Würde ich weder eine Garantie dafür oder dagegen abgeben. Nachdem man 
nicht weiß wie es im Detail am Rad verbaut wurde/wird ist sowieso alles 
in die Richtung nur Raterei.

Die Angabe wie oft die 550W für max 30 Sekunden verwendet werden hätte 
ich hier bisher nicht gesehen.

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