Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stereopotentiometer Gleichlauf verbessern


von Stereopotentiometer (Gast)


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Hallo, gibt es einen Schaltungstrick um den Gleichlauf der beiden Potis 
zu verbessern?

Beitrag #5655478 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter D. (peda)


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Stereopotentiometer schrieb:
> Hallo, gibt es einen Schaltungstrick um den Gleichlauf der beiden Potis
> zu verbessern?

Einen Lautstärkersteller-IC, z.B. PGA2311.

von Ach Du grüne Neune (Gast)



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Du müsstest einen kleinen Lautstärkeverlust in Kauf nehmen, dann wirken 
sich die Gleichlaufschwankungen bei dieser Schaltung nicht mehr so stark 
aus. Außerdem wird durch diese Schaltung der Signal-Rauschabstand 
verbessert (vergrößert).

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Außerdem wird durch diese Schaltung der Signal-Rauschabstand
> verbessert (vergrößert).

Kannst du das bitte näher erläutern ?

von Stereopotentiometer (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Du müsstest einen kleinen Lautstärkeverlust in Kauf nehmen, dann
> wirken
> sich die Gleichlaufschwankungen bei dieser Schaltung nicht mehr so stark
> aus. Außerdem wird durch diese Schaltung der Signal-Rauschabstand
> verbessert (vergrößert).

Gibt es Diagramme die sich für diesen belasteten Spannungsteiler 
ergeben?

von Peter D. (peda)


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Gleichlaufprobleme hat man hauptsächlich bei kleinen Lautstärken in der 
Nähe des unteren Anschlags. Eine Verringerung der Lautstärke kann diesen 
Effekt verdecken.

von Stereopotentiometer (Gast)


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Nachsatz:

Es geht hier nicht um Audioanwendungen, keine Wechselspannungen sondern 
nur um Gleichspannungen.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Schorsch X. schrieb:
> Kannst du das bitte näher erläutern ?

Der Signal-Rauschabstand kann natürlich nur verbessert werden, wenn die 
Lautstärke der vorgeschalteten Audioquelle vergrößert werden kann. Wenn 
das nicht möglich ist, bleibt der Rauschabstand gleich und es bleibt 
auch bei dem Lautstärkeverlust.

von Peter D. (peda)


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Stereopotentiometer schrieb:
> Es geht hier nicht um Audioanwendungen, keine Wechselspannungen sondern
> nur um Gleichspannungen.

Sowas kann man aber auch gleich sagen.
Und dann nenne es Tandempoti und nicht Stereopoti.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Stereopotentiometer schrieb:
> Es geht hier nicht um Audioanwendungen, keine Wechselspannungen sondern
> nur um Gleichspannungen.

Ach soo. Dann verwende nur ein einziges lineares Poti und steuer damit 
zwei Transistoren als Emitterfolger an, oder Versuchsweise mal zwei 
Optokoppler.

von Stereopotentiometer (Gast)


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Ist aber aufwändiger als nur ein Widerstand zusätzlich am Poti 
anzulöten.

von hinz (Gast)


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Stereopotentiometer schrieb:
> Ist aber aufwändiger als nur ein Widerstand zusätzlich am Poti
> anzulöten.

Dafür funktionierts aber.

von Der Andere (Gast)


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Ach Du grüne Neune schrieb:
> Dann verwende nur ein einziges lineares Poti und steuer damit
> zwei Transistoren als Emitterfolger an

Oder zwei OPs, es kommt halt darauf an was es werden soll

Stereopotentiometer schrieb:
> Ist aber aufwändiger als nur ein Widerstand zusätzlich am Poti
> anzulöten.

Ach ...

Es gab mal so ein komischer Kauz, der sagte:
"Everything should be made as simple as possible, but not simpler."

genau, "Einstein" soll dieser komische Kauz geheissen haben.

von Peter D. (peda)


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Der Andere schrieb:
> es kommt halt darauf an was es werden soll

Und dazu wurde noch überhaupt nichts gesagt.
Ob 10% bei 10mV oder 10ppm bei 10kV ist schon ein Unterschied.

Man kann keine Schaltung ohne Anforderungen entwickeln.
Nur daß es "nicht Audio" ist, ist zu wenig.

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Normalerweise kann man da nichts machen. Das hängt vor allem mit dem 
grundsätzlichen Aufbau eines solchen Teils zusammen.
1. Fehler: Der Widerstand ist meist als Fläche ausgeführt. Dieser hat
           jede Menge dolle Ranzen.
2. Fehler: Die Widerstandsfläche ist nicht sonderlich homogen. Selbst
           wenn die Bahnen, am Ende, den gleichen Widerstand haben,
           heißt das noch lange nicht, dass dieser, z.B. genau in der
           Mitte (50%) auch gleich ist.
3. Fehler: Die Widerstandsbahn ist mechanisch gesehen, nicht supergenau
           an der gleichen Stelle (aus Sicht des Schleifers), wie sein
           Kumpel. Hieraus ergeben sich die Differenzen beim
           Anfangswert und Verschiebungen beim Abgriff.
usw.
Hast Du also nicht die Möglichkeit das Teil zu zerlegen um vor allem den 
3. Fehler zu korrigieren, bist Du aufgeschmissen. Den zweiten Fehler 
könnte man höchstens mit einem Laser korrigieren, indem man die 
Widerstandswerte anpasst.

Bleibt also nur das Hinzufügen von Widerständen von "außen". Dumm ist 
hierbei aber, dass das Fummeln am ersten Widerstand, wenn auch nur 
indirekt, den zweiten Widerstand beeinflusst.
Ein Beispiel:
Hat z.B. Widerstand 1 einen Anfangswert (0-Punkt) von 20 Ohm und 
Widerstand 2 einen von 10, so ist es natürlich einfach zu sagen: 10 Ohm 
vor Widerstand 2 und alles ist paletti.
Aber der Endwert von Widerstand 2 verschiebt sich dann aber ebenfalls um 
diesen Wert. Gleiches (:2) gilt für dessen Mittelstellung.
Auch die Endwerte können auf diese Weise verschoben werden, aber hier 
gilt: Der Schleifer erreicht diesen nie.

von Harald W. (wilhelms)


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Stereopotentiometer schrieb:

> Hallo, gibt es einen Schaltungstrick um den Gleichlauf der beiden Potis
> zu verbessern?

Wenn es um lineare Potis geht, kauf einfach ein besseres (teureres) 
Poti.

von Elektrofan (Gast)


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Stereopotentiometer schrieb:

> Es geht hier nicht um Audioanwendungen, keine Wechselspannungen
> sondern nur um Gleichspannungen.

Das Gleichlaufverhalten dürfte bei DC und AC ziemlich ähnlich sein.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Stereopotentiometer schrieb:
> Hallo, gibt es einen Schaltungstrick um den Gleichlauf der beiden
> Potis zu verbessern?

Nein, verbinde die beiden Potis mit einem Zahnriemen, dann laufen sie 
gleich.

mfG

von Harald W. (wilhelms)


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Christian S. schrieb:

> Nein, verbinde die beiden Potis mit einem Zahnriemen, dann laufen sie
> gleich.

Schön wärs...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Mach's doch einfach so wie in dem legendären Vorverstärker von
Dynaudio: Zwei Einzelpotis, die, gesteuert durch ein drittes Poti
unter Verwendung von in einem EPROM abgelegten Korrekturtabellen,
durch Schrittmotoren angetrieben werden.

  https://www.dynaudio.de/academy/2016/februar/der-weltbeste-verstaerker-der-dynaudio-arbiter

Wenn dir der Nachbau zu kompliziert ist, kannst du einen solchen
Vorerstärker günstig gebraucht erwerben, die Potieineit ausbauen und
den Rest wegschmeißen:

  https://www.springair.de/en/dynaudio-arbiter-pre-vorverstaerker/h56828

von Harald W. (wilhelms)


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Yalu X. schrieb:
> Mach's doch einfach so wie in dem legendären Vorverstärker von
> Dynaudio: Zwei Einzelpotis, die, gesteuert durch ein drittes Poti
> unter Verwendung von in einem EPROM abgelegten Korrekturtabellen,
> durch Schrittmotoren angetrieben werden.
>
> 
https://www.dynaudio.de/academy/2016/februar/der-weltbeste-verstaerker-der-dynaudio-arbiter

Für 39,9 EUR (plus ein paar überflüssigen Nullen) ist das
doch ein echter Schnäppchenpreis. :-)

von ZF (Gast)


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Wenn eine elektronisches Poti nicht in Frage kommt, und die von Yalu 
genannte elektromechanische Lösung auch nicht, dann bleibt nur das 
kaufen einer größeren Menge Stereopotis und ausmessen. Gegebenenfalls 
das beste Poti weiter mit den von Amateur genannten Widerständen weiter 
verbessern.

von Dieter W. (dds5)


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Den besten Gleichlauf haben Servopotis, die gibt es auch "mehrstöckig".
Sind aber natürlich nicht ganz billig.

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