Hi wie geht man damit um dass ein Arbeitgeber mit knapp 60 Angestellten, jährlich ca. 10% der Belegschaft kündigt.Betriebsrat gibt es nicht. Wie auch immer die Kündigung rechtlich(oder auch nicht) erfolgt, bleibt den Entlassenen keine Zeit sich zu verabschieden. Nun sieht es für mich auf dem Arbeitsmarkt ja recht gut aus, ich konnte einfach gehen ..., aber vielleicht sollte ich erstmal für Wandel sorgen. Aber wie? Den Geschäftsführer direkt drauf ansprechen? Was schlägt ihr vor?
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Tilo N. schrieb: > Nun sieht es für mich auf dem Arbeitsmarkt ja recht gut aus, und warum biste dann dort so lange geblieben ohne dich bei den Verhältnissen vorher schon zu verabschieden, weil du glaubst dass es jetzt gut aussieht? > ich konnte einfach gehen ..., gute Formulierung für was eigentlich wirklich? > aber vielleicht sollte ich erstmal für Wandel sorgen. was willst du bitte und für wen sorgen? > Aber wie? > Den Geschäftsführer direkt drauf ansprechen? > Was schlägt ihr vor? der Zug ist abgefahren, die Chance hattest du als Mitarbeiter dort nicht als Gegangener, oder willste jetzt deinen Frust darüber im Nachgang loswerden?
Mirko schrieb im Beitrag #5657626: > Betriebsrat gründen oder besser in dem drecksladen aufhören und was > anständiges suchen. solche Verhältnisse sind doch fast Überall die Regel, und mit lauter Pfeifen und angezogenen Duckmäusern wirste keinen BR hinbekommen, was ist denn heute noch anständig und wie willste da was suchen? In ordentlichen Firmen wird wohl kein Platz für solche Neuzugänge sein, oder glaubt da einer an das unterbesetzte Paradies?
Tilo N. schrieb: > Hi > wie geht man damit um dass ein Arbeitgeber mit knapp 60 Angestellten, > jährlich ca. 10% der Belegschaft kündigt. Was soll das heißen, "er kündigt"? Vermutlich meinst du er tauscht aus, oder? Andernfalls hat er nach 10 Jahren niemanden mehr, dem er kündigen kann... Gründe für die Fluktuation?
Tilo N. schrieb: > Den Geschäftsführer direkt drauf ansprechen? > Was schlägt ihr vor? Er ist der Boss, er weiß was er will und wie er ans Ziel gelangen möchte. Langfristige Gewinnmaximierung ist ihm sicher ein Begriff. Leute frei setzen macht ihm nicht Spass (hoffe ich mal). Den Boss darauf hinweisen, das man nicht alle Wissensträger gehen lassen kann? Tilo N. schrieb: > Wie > auch immer die Kündigung rechtlich(oder auch nicht) erfolgt, bleibt den > Entlassenen keine Zeit sich zu verabschieden. Die sagen "Tschüss, that's life", oder was verstehst du unter verabschieden? Bei der Firma würde ich mir überlegen, selbst jetzt was neues freiwillig zu suchen, als es bald zu müssen.
Tilo N. schrieb: > Was schlägt ihr vor? 1) Garnichts, eine Firma ohne regelmäßige Personalauffrischung stirbt, und 10 Prozent Fluktuation aka durchschnittliche Betriebszugehörigkeit 5-10 Jahre klingt jetzt total normal. 2)Das Kündigungsschurzgesetz (KSchG) durcharbeiten resp. erklären lassen https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCndigungsschutzgesetz 3)Wer nicht Plan B bis F in der Schublade hat, verliert das Druckmittel "Drohen mit eigener Kündigung" 4)Cheffe die kalte Schulter zeigen, wenn er mit seiner Streichliste droht
Axel Zucker schrieb: > 3)Wer nicht Plan B bis F in der Schublade hat, verliert das Druckmittel > "Drohen mit eigener Kündigung" Man droht niemals mit der eigenen Kündigung! Wenn man was neues hat, kündigt man einfach. Wenn man nichts neues hat, könnte dann schneller was neues brauchen, als einem lieb ist. > 4)Cheffe die kalte Schulter zeigen, wenn er mit seiner Streichliste > droht Wenn der Chef droht, egal wem, sollte man fleißig Bewerbungen schreiben.
Der Geschäftsführer wird für alles seine Gründe haben: Z.b. schlechte Erfahrung, Schweinezyklen, offensichtliche Grabenkämpfe, wandelnde Aufgaben. Die solltest du kennen, bevor Du Ratschläge gibst. Er kann auch einfach dement oder altersstarr sein. Auch das solltest Du wissen und Erfahrung damit haben. Ansonsten Bau eine ähnliche Firma auf bzw. leite sie ein paar Jahre, dann hast Du auch genug Erfahrung, ihm onstruktive Fragen zu stellen oder gar zu helfen. Ansonsten bleibt nur: Betriebsrat gründen und kämpfen.
Ich schrieb: > Axel Zucker schrieb: >> 3)Wer nicht Plan B bis F in der Schublade hat, verliert das Druckmittel >> "Drohen mit eigener Kündigung" > > Man droht niemals mit der eigenen Kündigung! > Wenn man was neues hat, kündigt man einfach. Nö, warum wechsel und irgendwo wieder bei Null anfangen, wenn man Cheffe durch einem Wink mit dem Zaunpfahsl auf den Wert seiner Angestellten hinweisen kann. > Wenn man nichts neues hat, könnte dann schneller was neues brauchen, als > einem lieb ist. Genau, deshalb plant man so das man gegebenfalls zügig woanders unterkommt. Und das erste Jahr zahlt ohnehin das Arbeitsamt, also nicht panisch machen lassen von wegen "heute hat Cheffe wieder Lust einen zu feuern". Soll er doch, und gleich den Liefertermin beim Kunden stornieren, vielleicht kommt er ja dann auch in den Genuss gefeuert zu werden - als Lieferant.
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Axel Zucker schrieb: > Soll er doch, und gleich den Liefertermin beim Kunden stornieren, > vielleicht kommt er ja dann auch in den Genuss gefeuert zu werden - als > Lieferant. Das ist der Spirit der neuen Arbeiterklasse! Codierproletarier aller Länder vereinigt euch! Oder so ähnlich. ?
Der Arbeitgeber wünscht ein Unternehmen mit flexiblen Arbeitern und Angestellten. Es ist bald Weihnachten: Erfülle den Wunsch. Turnschuh an und weg.
Tilo N. schrieb: > Nun sieht es für mich auf dem Arbeitsmarkt ja recht gut aus, Da täusche dich mal nicht. Diese Rosinenpicker warten sicher nicht auf dich, sondern auf ein Wunder. Manche Jobangebote sind nur Bluff, weil da gar nichts besetzt wird. Die wollen scheinbar investieren und erst mal wissen ob man solche Aktionen wie du da beschreibst riskieren kann(was auch logisch wäre), ob es genug Humankapital am Markt gibt. Da sind Bewerbungen völlig sinnlos. Gibt genug Karteileichen in der Jobbörse, bei Xing, Indeed, Glasdoor, Monster, Stepstone usw. usf.. Fachkräftemangel? Lachhaft. Dieser Bande sollte man mit der DSGVO mal den Prozess machen. Was die deutsche Bahn da gerade wieder mit der Gewerkschaft abzieht, ist nur die Spitze des Eisbergs. Mein Rat: Klar bewerben, aber richtig, nämlich persönlich. Nur steril schriftlich klappt nur bei den high Performern.
Cerberus schrieb: > Mein Rat: Klar bewerben, aber richtig, nämlich persönlich. > Nur steril schriftlich klappt nur bei den high Performern. Diese beiden Aussagen sind o.k. Der restliche Text - wie so oft - ein unterirdisch egozentrisches Zerrbild!
> Geschäftsführer wird für alles seine Gründe haben:
Deswegen sollte man diese frühzeitig erkennen. Gefahr erkannt: Gefahr
gebannt. Jeder ist ersetzbar, aber die Anlernzeit von Frischlingen
kostet Geld. Manchmal sollte man ihn genau daran erinnern, wenn er
meint, dass dann alles billiger wird!
Wenn allerdings das Klima in der Firma schon schlecht ist, wird es Zeit
sich zu bewerben. Leider sind die guten und die gut bezahlten Jobs meist
schon weg oder ganz weit weg, wie z.B. München wo wohnen teuer ist.
Tilo N. schrieb: > Hi > wie geht man damit um dass ein Arbeitgeber mit knapp 60 Angestellten, > jährlich ca. 10% der Belegschaft kündigt.Betriebsrat gibt es nicht. Wie > auch immer die Kündigung rechtlich(oder auch nicht) erfolgt, bleibt den > Entlassenen keine Zeit sich zu verabschieden. Tipp von mir: "Oben bleiben", also beim Cheffe immer dicht dran. Ober Plan B: "Nix wie weg!"
Das ist ja eine gerne zitierte Managementweisheit: jedes Jahr die 10% Minderleister entlassen, dann hat man bald nur noch Top-Leute. In der Realität nicht ganz so erfolgreich. Wenn's kein supertoller Job ist einfach wechseln. Denke nicht, dass du da viel ändern kannst. Vielleicht beim Abgang sagen, dass du gerne geblieben wärst, wenn der Job nicht so wackelig gewesen wäre. Vielleicht regt es zum Nachdenken an.
Jan H. schrieb: > wenn der Job nicht so wackelig gewesen wäre. Vielleicht > regt es zum Nachdenken an. Nö, besser man prahlt mit der neuen Herausforderung und Begründet den Weggang wg. dem niedrigen Niveau des Human-Capitals das in der Firma zu finden ist! Und am Schluß noch ein Selfie mit Cheffe auf dem er glotzt wie ein Lemure!
Kastanie schrieb: > Diese beiden Aussagen sind o.k. > Der restliche Text - wie so oft - ein unterirdisch egozentrisches > Zerrbild! komm du erst mal in sein Alter mit seinen Erfahrungen!
Niemand schrieb: > Kastanie schrieb: >> Diese beiden Aussagen sind o.k. >> Der restliche Text - wie so oft - ein unterirdisch egozentrisches >> Zerrbild! > > komm du erst mal in sein Alter mit seinen Erfahrungen! Ach Michi...
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