Hallo zusammen, Ich habe eine Frage bzgl. dem Routing von PCBs. Mir sind heute 2 komplexere Leiterkarten in die Hände gekommen, wo auf den äußeren Lagen weder Vias noch Leiterbahnen sichtbar waren. Auch keine Blind-, Micro- oder Burried-Vias. Sowohl Top als auch Bottom war mit einer GND-Plane geflutet. Weiss jemand warum sowas sinnvoll sein könnte? Hat das Gründe der EMV oder Schirmung? Danke und VG Jogi
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Verschoben durch Moderator
Elektro schrieb: > Weiss jemand warum sowas sinnvoll sein könnte? Hat das Gründe der EMV > oder Schirmung? Ja, beides und ggf. auch noch Bezugslage für Z-Leitungen.
Elektro schrieb: > Sowohl Top als auch Bottom war mit einer GND-Plane geflutet. Und wo sind die Bauteile bestückt? (kopfkratz)
Hi, danke für die Antworten. Die Bauteile waren sowohl auf Top als auch auf Bottom bestüclkt, allerdings scheinen die Vias bewusst in den Pads gewesen zu sein bei z.B. R´s und C´s, oder unter den Chips. Sichtbar waren keine Vias und keine Leiterbahnen. Was sind Z-Leitungen? Impedanzangepasste Leitungen? Welche Verbesserungen hat man dadurch bei der EMV? Vg
Kurz noch: Ich muss sagen, sowas sieht auch optisch sehr geil aus und kann auch das Reverseenginieering einer PCB unmöglich machen. Bestückt waren übrigens eine iMX8, jede Menge Speicher, mehrere µCs und sehr viel Vogelfutter. Allein die Blocker-Kaps unter dem iMX8 sahen aus wie "gehäkelt" :-) Grüsse
Funktionieren die denn auch? Ich habe sowas auch schon gesehen, aber als funktionslose Tech-Demo, wo einfach nur die Bauteile bestückt waren :D
Die Leiterkarten funktionierten auch zu meinem erstaunen :-D
Elektro schrieb: > Mir sind heute 2 komplexere Leiterkarten in die Hände gekommen, wo auf > den äußeren Lagen weder Vias noch Leiterbahnen sichtbar waren So etwas habe ich mal für einen Kunden gemacht, der bezüglich EMV ziemlich paranoid war (und bei dem Geld nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt). Das Prinzip ist eigentlich recht einfach: alle Leitungen tauchen sofort auf die Innenlagen weg, entweder mit kurzen Stubs und Vias oder mit Vias in Pad. Meiner Meinung nach hätte die Schaltung auch konventionell funktioniert, aber der Kunde ist ja bekanntlich König. Ausserdem ist meine Meinung: Das hat nur begrenzten Wert, weil die Leitungen nur bis zum Pad geschirmt sind - die Leitungen innerhab der ICs sind es nicht, und bei hochpoligen ICs sind die auch ziemlich lang, u.U. länger als die auf der Leiterplatte. Dagegen kann man garnichts machen, höchstens die ICs in Metallkäfige einschliessen, aber das würde den Aufwand extrem hoch treiben. Georg
Elektro schrieb: > Was sind Z-Leitungen? Impedanzangepasste Leitungen? Ja, das meinte er. Reverse Engineering ist damit nicht unmöglich, Schliffbilder oder ordinär durchklingeln geht immer. Das geht sogar bei ICs, das hat man z.B. in der DDR zu einer gewissen Perfektion gebracht. Aber es ist schon schwerer.
Auf jeden Fall ein gutes Mittel gegen Dendritenwachstum. :-) Eosangel
Kassentastaturen von Windorf&Wixor die, die auch die Geldautomaten bauen, sind auch so aufgebaut. Ich habe mal eine als alternatives Eingabe gerät umgebaut. Ich habe noch nie eine so sorgfältig gefertigte Platine gesehen. Aber auch da beide Seiten Masse und keine Leiterbahnen zu sehen. LG Scyte
georg schrieb: > Dagegen kann man garnichts machen, höchstens die ICs in > Metallkäfige einschliessen, aber das würde den Aufwand extrem hoch > treiben. So 'ne Blechdose kann auch automatisch bestückt werden..
Elektro schrieb: > Was sind Z-Leitungen? Impedanzangepasste Leitungen? Ja. Noch was zum eigentlichen Thema: So extrem, wie beschrieben, würde ich es nicht machen. Es gibt genügend quasistatische Signale auf jedem Board. Warum sollen die nicht auch außen geführt werden? Innen versperren sie möglicherweise ein bessers Routing für die kritischen Signale bzw. führen zu einer erhöhten Lagenzahl.
D. C. schrieb: > Jetzt will ich aber ein Bild sehen! Leg ein paar SMD-Bauteile auf ein ungeätztes Stück Basismaterial, dann weisst du wie das aussieht. Eine Leiterplatte ohne Leiterbahnen, eigentlich ganz unspektakulär. Georg
Wühlhase schrieb: > Reverse Engineering ist damit nicht unmöglich, Schliffbilder oder > ordinär durchklingeln geht immer. Das geht sogar bei ICs, das hat man > z.B. in der DDR zu einer gewissen Perfektion gebracht. > Aber es ist schon schwerer. Du hast Röntgen vergessen. Hilft auch oft, wird bei mehr als zwei Lagen aber evtl unübersichtlich. Aber es hilft, Busse und grobe Leitungsführung zu erkennen. HildeK: >Warum sollen die nicht auch außen geführt werden? Störungen aussperren. Und mit mehr als zwei Lagen innen ist das Routing auch machbar. 6 Lagen sind zwar teuerer, aber wenn man Gründe hat. Wo werden/wurden die Platinen denn eingesetzt?
Wenn wirklich ein i.MX8 (z.B. QM) bestückt ist, wird er den wohl nicht einfach hier posten dürfen.
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