Hallo, ich habe eine Frage zur Machbarkeit. Es handelt sich um ein Studentisches Projekt, das im Labor getest wird. Folgende Rahmenbedingungen sind gegeben: MAX 2606 sowie MMG3014 sind bereits vorhanden, so einiges an Vogelfutter auch. Ein paar ältere HF Transistoren sind auch da. Die Möglichkeit Prototypen Platinen selbst herzustellen besteht, Kenntnisse im PCB Layout sind vorhanden. Am Spannungseingang des VCO kommt ein Moduliertes Signal mit Messdaten an, das funktioniert bereits. Der VCO läuft auf 110 MHz, die Bandbreite ist 50 kHz. Es gibt ein kleine AppNote von Maxim mit Antenne dran, da ist die Reichweite zu gering. Deshalb soll der MMG3014 nachgeschalten werden. Die Entsprechende EVAL Platine ist vorhanden. Der MMG 3014 geht ja angeblich von 40..4000MHZ, doch bestehen folgende Fragen: welcher wert für L1 ist geeignet? Wie bringe ich den MAX2606 Output mit den RF Input zusammen? Hier hapert es an fundierten Kenntnissen Vielen Dank Daniel
Hi, Daniel schrieb: > welcher wert für L1 ist geeignet? L1 hat die Funktion die Spannungsversorgung HF-mäßig abzublocken. Die soll für Gleichspannung möglichst niederohmig sein, für die zu erwartende Hochfrequenz aber hinreichend "hochohmig" (genauer sehr hohe Impedanz)! Erste Anforderung ergibt sich daher aus dem zu erwartenden Betriebsstrom des MMG. Die Spule muss den Strom dauerhaft aushalten können und es darf nicht zu viel Spannung abfallen. Die zweite Anforderung ergibt sich auch der Sperrdämpfung bei Betriebsfrequenz. Dies muss hoch genug sein damit möglichst wenig HF Energie über diesen ZWeig "verlorengeht", optimalerweise so hoch das dieser ZWEig für die nachfolgenden Berechnungen des Ausgangsszweiges keine Rolle spielt. Leider sind diese beiden Anforderungen bei REALEN Bauteilen gegenläufig. Daher muss man ein Bauteil suchen das möglichst das optimum aus beiden Anforderunge darstellt. Die Sperrdämpfung einer Spule ist dabei Frequenzabhängig. Um jetzt ein richtiges Bauteil zu finden würde ich mir das Datasheet anschauen. Oft sind die Anforderungen ja genannt. Sind keine expliziten Anforderungen genannt würde ich den den Vorschlag (Beispielschaltung) aus dem DS anschauen. Dort ist ja einen Spule genannt. Dieser Vorschlag gilt natürlich nur für die Frequenz der Beispielschaltung. Aber du kannst das DS der Spule anschauen und zum einen den Gleichstromwiderstand der Spule bestimmen und zum anderen die Impedanz bei Nennfrequenz. Wenn du diese WErte hast suchst du eine Spule die maximal (etwa) den selben Gleichstromwiderstand und dieselbe Strombelastbarkeit hat wie die aus dem Schaltungsvorschlag und bei DEINER Frequenz dieselbe Impedanz hat wie die aus der Beispielschaltung bei der Beispielfrequenz. Daher würde man nun das Daten > Wie bringe ich den MAX2606 Output mit den RF Input zusammen? Hier > hapert es an fundierten Kenntnissen Der MAX hat einen Symetrischen Ausgang. Der MMG einen unsymetrischen Eingang. Um das zusammenzubringen brauchst du einen BALUN (Balanced - Unbalanced Converter, auch Symetrierglied genannt). Wobei hier natürlich unbalanced zu balanced umgesetzt wird. Diese Schaltungen können nach dem Transformatorprinzip,mit Laufzeitleitungen oder mit mehrere elektronischen Bauteilen arbeiten. Jetzt solltes du genügend Ansatzpunkte für die weitere Problemlösung haben. Gruß Carsten
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@Carsten Ersteinmal vielen Dank für deine ausführliche Hilfe. zum Balun Problem: Denkst du die SWB2040-PCL von Coilcraft wäre vielleicht geiegnet? Die wäre nämlich vorhanden. Danke nochmals
Daniel schrieb: > Denkst du die SWB2040-PCL von Coilcraft wäre vielleicht geiegnet? > Die wäre nämlich vorhanden. Das kommt auf die Frequenz an die du nutzen willst! Grundsätzlich könnte der schon geeignet sein. Ich habe mal ins Datenblatt des PCL geschaut. Dort findest du ein Diagramm wo die Dämpfung für die jeweiligen Frequenzen aufgeführt ist. Die musst du dir heraussuchen. Dann musst du eine Pegelplan aufstellten. Also "Ausgangsleistung MAX" - "Dämpfung Übertrager" + "Verstärkung MMG" = "Sendeleistung Gesamtsystem". Wenn die Sendeleistung des Gesamtsystems dann ausreichend hoch ist, dann ist das Bauteil geeignet. (Tatsächlich kommen noch ein paar Anpassungsverluste dazu.) Als REferenz kannst du ja die "Sendeleistung" des Max nehmen. Die Leistung hinter dem MMG sollte natürlich einiges höher liegen. Wobei: Schaue noch einmal bei MAXIM ob du nicht in einer APP Note (oder dem DS selber) nicht doch Hinweise darauf findest ob der Max auch mit unsymetrischen Ausgang klarkommt. (Single ended). Manche Bausteine können so betrieben werden, bei anderen haben die HErsteller (dann zumeist in extra AppNotes, seltener in den DS selber) passende Anpassnetzwerke als Schaltungsvorschläge um einen single ended Betrieb zu ermöglichen. Da würdest du dir viele Berechnungen der Anpassung ersparen. Gruß Carsten
Daniel schrieb: > Der VCO läuft auf 110 MHz Damit bist du im Bereich der Flugsicherungsfrequenzen. Abgesehen von den juristischen Folgen musst du damit rechnen, dass unerwünschte Sender dort recht schnell eliminiert werden.
Daniel schrieb: > Der VCO läuft auf 110 MHz, die Bandbreite ist 50 kHz. Ein VCO hat keine Bandbreite, das musst du erst noch verstehen lernen. Die Ausdrucksweise zeugt von der Ahnungslosigkeit. Der VCO läuft vor allem, gemessen an der wie auch immer zu verstehenden Frequenz von 50 KHz wird er weit mehr laufen, d.h. driften als einem lieb sein mag.
Wie schön, dass es solche Foren gibt wie dieses hier. Das erspart eigenes Nachdenken und unnützes Probieren.
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