Hallo, habe mir kürzlich eine Toolcraft ST-80A Lötstation in der 80W Ausführung gekauft. Im Vergleich zur Weller PU81 (auch 80W) die ich aus der Arbeit gewohnt bin, fällt mir damit das Löten aber irgendwie schwerer. Ich hab das Gefühl, dass sich große Pads viel langsamer aufheizen und größere Lötpunkte ewig brauchen um sich verflüssigen. Normalerweie löte ich mit 250°C. Wenn ich die Temparatur testweise noch weiter raufdrehe wird es nur wenig besser. Mein Lötzinn ist bleihaltig(S-Sn60Pb40) mit 3,5% Flux. Hat jemand Erfahrung mit dieser Station? Ist da was defekt oder kann sich eine 80€ Station tatsächlich so stark von einer 140€ Station unterscheiden?
Bei den billig Standard Kolben (was der Toolcraft ist) ist die Kopplung zwischen Lötspitze und Heizelement oft nicht sehr gut. BTW: Du hast auf beiden die selbe Lötspitze?
"billig Standard Kolben" meint "billig Standard China Kolben". Sieht jedenfalls so aus wie die China Variante.
Ja, es ist die China-Variante. Die Wärmekopplung zwischen Heizelement und Spitze ist gut, sogar sehr gut. Das weiß ich aus Erfahrung. Wenn er sich viel langsamer als erwartet aufheizt, dann würde ich mal den Heizstrom messen. Vielleicht ist ein Tyhristor durch bzw. der Triac arbeitet nicht richtig, falls so was verbaut ist. 80W ist schon ziemlich kräftig. Die Aufheizung müßte eigentlich fix voran gehen. Da wird am Gerät was kaputt sein!
Hallo juergen schrieb: > Ja, es ist die China-Variante. > Die Wärmekopplung zwischen Heizelement und Spitze ist gut, sogar sehr > gut. Das weiß ich aus Erfahrung. Ich habe hier noch so eine ST80A im alten grauen Gehäuse und sowohl den Originalkolben wie auch einen nachgekauften Kolben. Zwischen Heizelement und Spitzen ist ordentlich Luft (0.3mm) in kalten Zustand. Meines durchaus oberflächlichen Wissens nach dehnt sich Keramik durch Erhitzen weniger aus als Metall. Da wird der Luftspalt eher größer. > Wenn er sich viel langsamer als erwartet aufheizt, dann würde ich mal > den Heizstrom messen. Vielleicht ist ein Tyhristor durch bzw. der Triac > arbeitet nicht richtig, falls so was verbaut ist. Er meint wahrscheinlich langsamer im Vergleich zu "richtigen" Lötstationen. Und ja, kann ich nachvollziehen. > 80W ist schon ziemlich kräftig. Die Aufheizung müßte eigentlich fix > voran gehen. Da wird am Gerät was kaputt sein! Da wird nix kaputt sein. Mit dem Teil konnte man noch nie vernünftig Elkos aus einem PC-Mainboard auslöten. Die großen Masseflächen ziehen die Wärme ab und der Kolben liefert nicht vernünftig nach. Das dürfte auch daran liegen, daß im Kolben kein Temperatursensor ist (zumindest bei den Kolben für die alte ST80A). Die Station regelt wohl nach dem Heizdraht. Wenn ich Elkos aus einem Mainboard auslöte, nehm' ich den Bräter aus der Garage. Der hat auch 80W, liefert aber allein durch die größere Kupfermasse genügend Hitze nach, dass einem der Elko förmlich "entgegenspringt". Es gibt aber auch Stationen anderer Hersteller mit äußerlich gleichem Kolben, allerdings hat der dann ein Heizelement mit Temperatursensor. Damit arbeitet es sich schon mal deutlich besser. Leider sieht man das den Sationen halt nicht von außen an. MfG
Deswegen auch nochmal die Frage nach der verwendeten Lötspitze, die auf dem Bild ist z.B. gar nicht geeignet wenn an der Lötstelle irgendwas ist was die Wärme abzieht.
Hab noch ein paar Fotos gemacht. Die Lötspitze die dabei war war sehr dünn und spitz. Die die ich nachgekauft habe und jetzt drauf ist, ist auch von toolcraft. Hat eine etwa 1mm breite Spitze. 17mm lang(der schräge teil bis zu dem Absatz am Schaft). Auf der Weller Station ist eine andere Spitze drauf. Die lassen sich nicht austauschen. Bei der Toolcraft ist hinten dran eine "Hülle" wo dann das Heizelement teilweise drin sitzt. Allerdings haben sie ca. die selbe Form und Abmessung (abgesehen von der Hülle an der Toolcraft) Habs auch mal nachgemessen. Wie M.M.M. geschrieben hat ist der Spalt ca. 0,3mm. Hab die Station heute mal in die Arbeit mitgenommen unddirekt nebeneinander verglichen. Bei der Weller Station werden größere Lötpatzen fast sofort nach ansetzen flüssig. Bei der Toolcrraft dauert es ein oder zwei Sekunden bis sich die Stelle langsam von der Lötspitze aus verflüssigt. (Die Spitzen hab ich vorher mit Lötzinn benetzt für gute Wärmeleitung) Am Ansatz des Heizelements sitz diese "Feder". Ist das ein Temperaturfühler? Kann man die Wärmekopplung irgendwie verbessern? Zb den Spalt mit einer Art Wärmeleitpaste auffüllen? Ansonsten könnte ich mal versuchen dünne Kupferfolie reinzustopfen. test schrieb: > BTW: Du hast auf beiden die selbe Lötspitze? test schrieb: > Deswegen auch nochmal die Frage nach der verwendeten Lötspitze, > die auf > dem Bild ist z.B. gar nicht geeignet wenn an der Lötstelle irgendwas ist > was die Wärme abzieht.
juergen schrieb: > Wenn er sich viel langsamer als erwartet aufheizt, dann würde ich mal > den Heizstrom messen. Vielleicht ist ein Tyhristor durch bzw. der Triac > arbeitet nicht richtig, falls so was verbaut ist. Also das aufheizen nach dem Starten der Station geht recht zügig. Aber wenn ich die Spitze an einer Lötstelle ansetze dauert es länger das Lot zu verflüssigen als bei der Weller. Als würde der Kolben nicht schnell genug nachheizen.
Die Feder ist da um die Lötspitze elektrisch zu verbinden (Erdung). Der Temperaturfühler sitzt im Heizelement (wenn vorhanden). BTW: Diese Lötspitzen gibt es saubillig in China. Gut um sich eine Auswahl an unterschiedlichen Spitzen zuzulegen (gibt AFAIK so um die 16 Verschiedene).
Hallo DokumentMartins schrieb: > Die Lötspitze die dabei war war sehr dünn und spitz. Die die ich > nachgekauft habe und jetzt drauf ist, ist auch von toolcraft. Hat eine > etwa 1mm breite Spitze. 17mm lang(der schräge teil bis zu dem Absatz am > Schaft). Die 1mm breite Spitze scheint mir etwas unterdimensioniert. Letztendlich kommt's ja auf die Größe der Fläche an, die in Berührung mit der Lötstelle Wärme übertragen kann. > Kann man die Wärmekopplung irgendwie verbessern? Zb den Spalt mit einer > Art Wärmeleitpaste auffüllen? Ansonsten könnte ich mal versuchen dünne > Kupferfolie reinzustopfen. In den Lötspitzen sind zumindest bei mir schon Hülsen, allerdings mit Spiel, drin. Die Gefahr bei Auffüllen des Spaltes ist, daß beim nächsten Lötspitzenwechsel das Heizelement abbricht. Die sind nämlich empfindlich. Mir ist ein Heizelement beim Spitzenwechsel an der Stelle gebrochen, wo bei Deinem Heizelement der dunkle Ring ist. daher habe ich derweil 2 Kolben. Damit kann ich mir bis auf seltene Fälle den Spitzenwechsel sparen. Problem ist sowieso der zumindest bei mir fehlende Temperatursensor. Auf Deinen Fotos läßt sich nicht erkennen, ob sich ein Sensor im Heizelement befindet (dann kommen da vier Drähte raus). Ohne Sensor scheint das System deutlich träger in der Regelung als bei Stationen anderer Hersteller mit gleichem Lötkolben, allerdings mit Heizelement mit Sensor bestückt. MfG
Hast Du mal die Temperatur der Lötspitze gemessen? Vielleicht ist die einfach niedriger als eingestellt. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich vor einigen Jahren meine erste Löstation (Ersa Analog 60) gekauft habe. Vorher hatte ich nur einen Lötkolben (ebenfalls von Ersa) und war zunächst von der Leistung der neuen 60W-Lötstation gegenüber dem alten 30W-Lötkolben total enttäuscht. Eine Temperaturmessung hat dann Aufklärung gebracht: Der Lötkolben hatte statt den angegebenen 350° an der Lötpitze eine Temperatur von 380° und die Lötstation hatte bei eingestellten 350° lediglich 320° erreicht. Diese 60° Differenz waren beim Löten deutlich spürbar. Gruß, Bernd
Habe auch so ein billig Dings. Es hilft wenn man Wärmeleitpaste auf den Keramikheizer pappt, dann kommt die Lötspitze drauf. Das weisse Silikonzeugs. Mit der Zeit wird es hart. Ein Wechseln der Lötspitze ist dann nicht mehr möglich. Aber das Ergebnis ist beim Löten sehr gut. Solange bis der Heizer oder die Spitze hinüber sind. Das ist durchschnittlich nach 500 Stunden der Fall. Ansonsten kann man mit sowas nur smd Löten. Alles andere braucht zuviel Power.
DokumentMartins schrieb: ...das Heizelement teilweise drin sitzt. Allerdings haben sie ca. die > selbe Form und Abmessung (abgesehen von der Hülle an der Toolcraft) > Habs auch mal nachgemessen. Wie M.M.M. geschrieben hat ist der Spalt ca. > 0,3mm... > Das kannst du ja dann wohl vergessen! Für eine vernünftige Wärmeübertragung darf da überhaupt kein Spiel drin sein! Ich habe bei meinem Velleman-Lötkolben (wohl ein ähnliches China-Produkt wie bei dir?) gar kein Spiel drin. Die Lötspitze geht saugend drauf. Die Wärmeübertragung ist sehr gut, das Löten funktioniert ausgezeichnet...nur kriegst man die Spitze nach einiger Zeit nicht mehr vom Heizkörper runter. Weil da kein Spalt zwischen ist, brennt sich der Hohlkörper der Spitze auf dem Heizelement fest und ist nicht mehr abzukriegen. Das Heizelement ist noch mal mit Metall ummantelt. Funktioniert aber ausgezeichnet, das Billigteil. Verglichen damit ist Wellerstation ist nicht "um Welten besser". > Am Ansatz des Heizelements sitz diese "Feder". Ist das ein > Temperaturfühler? Die Feder ist mit der Masseleitung verbunden, so wie ich das auf dem Bild sehe. Sie wird wohl den Massekontakt zur Lötspitze herstellen.
juergen schrieb: > Weil da kein Spalt zwischen ist, brennt sich der > Hohlkörper der Spitze auf dem Heizelement fest und ist nicht mehr > abzukriegen. Das Heizelement ist noch mal mit Metall ummantelt. Auch nicht wenn alles heiß ist?
M.M.M schrieb: > Die 1mm breite Spitze scheint mir etwas unterdimensioniert. Letztendlich > kommt's ja auf die Größe der Fläche an, die in Berührung mit der > Lötstelle Wärme übertragen kann. Daher hab ich die Spitzen vor dem Vergleich mit Lötzinn benetzt. Das sollte ja ausreichend(bzw. vergleichbare) Kontaktfläche schaffen. Aber bei selber Auflagefläche ist die Weller Station trotzdem deutlich schneller. >> Kann man die Wärmekopplung irgendwie verbessern? Zb den Spalt mit einer >> Art Wärmeleitpaste auffüllen? Ansonsten könnte ich mal versuchen dünne >> Kupferfolie reinzustopfen. > > In den Lötspitzen sind zumindest bei mir schon Hülsen, allerdings mit > Spiel, drin. Hab jetzt mal versucht die Wärmeleitung mit Alufolie zu verbessern. 6 Schichten um das Heizelement gewickelt und dann die Spitze drauf. Bringt kaum Verbesserung. Beim etwas schwierigen Abnehmen is mir dann aufgefallen, dass die Spitze eigentlich schon sowas wie eine Distanzhülse drin hatte(siehe Fotos). Und diese Hülse hat auch nochmal ordentlich Spiel in der Spitze. Ich schätze mal 0,2mm. Irgendwie ein Murks das Ganze. > Auf Deinen Fotos läßt sich nicht erkennen, ob sich ein Sensor im Heizelement befindet (dann kommen da vier Drähte raus). Scheinbar nein. Sind nur zwei Drähte die ins Heizelement gehen. Siehe Skizze im Anhang. Bernd B. schrieb: > Hast Du mal die Temperatur der Lötspitze gemessen? Vielleicht ist > die > einfach niedriger als eingestellt. Hab zuhause leider keine Mittel die so hoch messen. Irgendwie gefällt mir das alles nicht so ganz. Entweder ich hab eine Station die nicht vernünftig lötet dafür aber Spitzentausch zulässt, oder ich hab eine Station die zwar Lötet, aber für jeden Spitzentausch ein neues Heizelement braucht. Für die Sation hab ich 80€ bezahlt. Gibts in der Range etwas besseres? Hat jemand Erfahrungen? Noch hab ich Rückgaberecht und könnte mir eine andere holen.
DokumentMartins schrieb: > Für die Sation hab ich 80€ bezahlt. Gibts in der Range etwas besseres? Eigentlich funktionieren die China- / No-Name Stationen in dem Preisbereich ganz gut. Sogar noch billigere funktionieren. Beispielsweise hört man, dass die Leute mit dieser Billigstation https://hobbyking.com/de_de/soldering-station-with-adjustable-heat-range-with-eu-plug.html für 17 Euro ganz zufrieden sind. Für 80 Euro bekommst du in dem Bereich sogar ganz verrückte Kombigeräte wie dieses 3-in-1 Gerät (Lötstation, Heißluft, Netzteil): https://www.ebay.de/itm/3in1-800W-Lotkolben-Lotstation-Heisluft-Loten-Labornetzgerat-Netzteil-SMD-Rework/302977951721 Da würde ich jetzt nicht unbedingt zu raten. Aber ein 2-in-1 (Lötstation, Heißluft) könnte für dich interessant sein: https://www.ebay.de/itm/SMD-898D-Digital-Rework-Station-Heisluftlotstation-Heisluft-Entlotkolben-220v-DR/232203951186 Alles nur Beispiele. Die gibt es allesamt von verschiedenen Händlern in unterschiedlichen Ausführungen und du musst selber wissen ob das was für dich ist. Ach ja, ist dir aufgefallen, dass die alle ähnliche Handgriffe wie an deiner Station verwenden? Die Handgriffe werden Millionenfach in China (nach)gebaut und funktionieren eigentlich. Allerdings sind sie nicht immer untereinander austauschbar nur weil sie gleich aussehen. Die Spitzen werden unter der Typbezeichnung 900M verkauft. Die werden einem nachgeworfen. Daher gibt es keine Ausrede eine breitere Spitze, wie eine 900M-T-2.4D oder wenigstens eine 900M-T-1.2D, zu montieren. > Noch hab ich Rückgaberecht und könnte mir eine andere holen. Mach das. Irgendwas stimmt nicht. Generell sind 80 Euro für so ein Chinateil auch etwas viel.
DokumentMartins schrieb: > oder ich hab eine Station die zwar Lötet, aber für jeden Spitzentausch > ein neues Heizelement braucht. Das Heizelement in der Spitze (als untrennbare Einheit) bildet halt den Vorteil den du bemerkt hast. Du hast halt auch einfach zu viel bezahlt, das was du hast ist für 20€ zu bekommen. Und da kann man sich nicht beschweren. Man kann damit durchaus Löten. Für die 80€ Region gibts aber aus China durchaus feine Geräte. Schau dir mal den TS-80 oder TS-100 an. Brauchen dann halt noch extra Netzteile. Oder halt die Bausatz Lötstationen aus China die die das Lötspitze/Heizung als Einheit System nutzen.
Noch der Vollständigkeit halber: Hab mir letztendlich auf Empfehlung eines Kollegen diese Station geholt: ZD-931 (ein Chinagerät das von mehreren Marken vertrieben wird) https://www.pollin.de/p/loetstation-zd-931-840054 Bin zufrieden damit. Bisschen langsamer beim aufheizen, aber sonst funktionierts ganz hervorragend.
DokumentMartins schrieb: > Hab mir letztendlich auf Empfehlung eines Kollegen diese Station geholt: > ZD-931 (ein Chinagerät das von mehreren Marken vertrieben wird) Zur ZD-931 sind die Meinungen hier im Forum sehr gemischt. Benutze mal die Forums-Suchfunktion
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