Hallo zusammen Ich möchte bei meinen Skischuhen eine Dichtungslippe mit Silikon erstellen. Leider habe ich gelesen, dass Silikon auf Polyethylen nicht haftet, da PE scheinbar "positiv" ist. Deshalb dachte ich, dass ich die Werkstoffexperten hier um Rat frage, bevor ich den Schuh beschmiere. Also, es geht um die Lasche über dem Fuss. Dort soll eine Dichtungslippe hin. Beim zumachen der Schnallen, wird diese mittels Druck zusätzlich gedichtet, allerdings wird sie dadurch auch "belastet". Hatte zwei Idee: 1) https://shop.careware.ch/media/catalog/product/cache/5/image/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/f/i/fixomoll_premium_18m-weiss-e_ols.jpg Dichtungsband zum aufkleben, hält vermutlich nicht auf dem Schuh. 2) Silikon dichtungslippe machen. Hält vermutlich besser, aber wohl doch nicht genug. Nun hoffe ich auf eure ideen. Danke :)
Holger K. schrieb: > Ich möchte bei meinen Skischuhen eine Dichtungslippe mit Silikon > erstellen. Skifahren tut man normal auf Wasser in fester Form. Ein Formschluss sollte reichen um Schnee zu hindern in den Schuh zu dringen. Wenn die äussere Oberfläche deines Schischuhs eine Temperatur grösser 0 hat, verlasse den Palmenstrand und fahre dort Ski wo es ausreichend kalt ist. z.B. Ingemar Steenmarks & Anja Persons Hausberg: Tärnaby z.Z -9C Donnerstag kommt Neuschnee. Typisch kommt die Feuchte von innen: Hauttranspirate - Fussschweiss der an der Innenseite der Schuhschale kondensiert. und wenn du wirklich rumeksperimentieren willst: Kleb ein paar flache Streifen PTFE Band auf und schau was passiert. Die kannst du leichter wieder abprökeln als ein MA butyl.
Sebastian L. schrieb: > Kleb ein paar flache Streifen PTFE Band auf Fensterdichtungsband sollte es tun. Allerdings hat Sebastian recht. Wir fahren in meiner Familie zu 5. seit über 10 jahren Ski. Jedes Jahr, manchmal sogar mehrmals pro Jahr. Die Kids hatten in der Zeit die unterschiedlichsten (gebrauchten) Skischuhe und auch Leihschuhe. Ein Problem daß da Schnee von aussen rein kam gab es bei keinem. Daß man in dem Schuh schwitzt und daß der Schuh durch Kondensation irgendwann feucht wird ist aber völlig normal, da die Schale halt keine Feuchtigkeit nach aussen durchlässt.
Aus Erfahrung ist es tatsächlich so, dass viele Skischuhe nicht dicht sind und insbesondere, wenn bei Tauwetter gefahren wird, die Füsse erst nass und dann kalt werden. Der Schnee kommt dann auch garnicht direkt in den Skischuh, sonderen eiskaltes Tauwasser sickert durch. Das Problem der Kondensation kommt dann noch dazu. Insegesammt kann sich in einem Skischuh über den Tag durchaus ein Schnappsglas oder mehr Wasser sammeln. Das Problem verstärkt sich dann noch immens, wenn der Schuh besonders eng geschnallt wird, da sich das Plastik so verzieht, dass die Dichtungen zu stark deformiert werden und dass Wasser dann besonders leicht eintreten kann. Sollte das Problem nicht tolerierbar sein, solltest du vielleicht darüber nachdenken, ob der Skischuh wirklich passt (nicht zu gross ist), oder ob du ihn einfach zu fest schnallst.
Vielen Dank für eure Antworten. Es gibt im Handel Skischuhe, welche genau an diesem Übergang über dem Fuss Dichtungslippen aus Gummi oder Silikon haben. Daher denke ich, dass das Problem durchaus existenz ist. Ich habe inzwischen Fensterdichtung gekauft, und rein optisch sieht das Ergebnis hervorragend aus. Ledigtlich auf die Richtung sollte man schauen, nicht dass durch Kapilarwirkung der Dichtung wieder Schnee bzw. Tauwasser ins Innere gelangt. Obsthändler schrieb: > oder ob du ihn einfach zu fest schnallst. In der Tat hatte ich bei dem extremsten Tag bei welchem die Schuhe nass wurden, den Schuh zu eng fest geschnallt. Danke für eure Hinweise
Holger K. schrieb: > Also, es geht um die Lasche über dem Fuss. > Dort soll eine Dichtungslippe hin. > Beim zumachen der Schnallen, wird diese mittels Druck zusätzlich > gedichtet, allerdings wird sie dadurch auch "belastet". Ja, v.a. wird so eine Dichtung nicht nur auf Druck, sondern auch auf ständig wechselnden Schub belastet. Ob eine nachgerüstete Dichtung das dauerhaft "mitmacht" weiß ich nicht. Einfach versuchen. ;) Wenn es nicht klappt, nimm das, was seit jeher schon immer funktioniert: Eine Überzieh-Hülle über den gesamten Schuh, die auch oberhalb von ihm komplett "abschotten" kann. Die hatten wir immer dabei, benutzten sie aber nur, wenn Pulverschnee vorhanden war. Auf einigermaßen festgefahrenen Pisten braucht man sie an sich nicht. Grüße
L. H. schrieb: > Wenn es nicht klappt, nimm das, was seit jeher schon immer funktioniert: > Eine Überzieh-Hülle über den gesamten Schuh, die auch oberhalb von ihm > komplett "abschotten" kann. Auch über die Sohle? Habe sowas noch nicht gesehen. Aber danke für den Hinweis. Eigentlich, das naheliegendste...
Holger K. schrieb: > Auch über die Sohle? > Habe sowas noch nicht gesehen. > Aber danke für den Hinweis. > Eigentlich, das naheliegendste... Nein, nicht über die Sohle, weil das ja den Einstieg in die Bindung bzw. deren Einstellung evtl. verändert hätte. Hier ein Bild, das eher verdeutlichen kann, wie das gemacht wurde: http://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=QHSK1XRF&id=E95EB00F8CE552D995C9EC88D2D4EC544AE47D44&thid=OIP.QHSK1XRFKr7zuE4OzL3fIwHaEK&mediaurl=https%3a%2f%2fi.ytimg.com%2fvi%2frqsvEtcc15U%2fmaxresdefault.jpg&exph=1080&expw=1920&q=Skibindung&simid=607998004146014911&selectedIndex=47&ajaxhist=0 Die Umhüllung hatte unten einen relativ strammen Gummizug eingenäht und oben einen weicheren, der oberhalb des Schuhs dann die Schutzhülle so zusammenzog, daß sie am Bein nicht einschnürte. Insgesamt war die Umhüllung konisch und unten so weit, daß sie über die Skibindung gespannt werden konnte. Man zog sie an, bevor man in die Bindung "einstieg". Anschließend hakelte man den unteren Gummizug vorne an der Bindung ein. Und danach zog man ihn über den hinteren Teil der Bindung stramm an. Die Funktion der Bindung wurde damit nicht irgendwie verändert. Eher im Gegenteil, weil sie kaum vereisen konnte. Sowohl beim Fahren im Tiefschnee, als auch bei viel Pulverschnee auf Pisten schotteten diese Umhüllungen die Schuhe zuverlässig ab. In den ca. 1970er-Jahren waren sie handelsüblich. Ob es sie heute noch gibt, weiß ich nicht. Wenn man eine Nähmaschine hat, könnte man sich so eine Umhüllung nähen. Oder von jemand nähen lassen, der eine hat. Ist aus meiner Sicht jedenfalls erfolgversprechender als Dichtungen am Schuh nachzurüsten. Grüße
Obsthändler schrieb: > ... wenn bei Tauwetter gefahren wird, .... sonderen eiskaltes Tauwasser sickert durch. sach ich ja: In Sülzschnee von 0 C macht Skifahren keinen Spass. Da hört man auf, Geld bekomm ich nicht dafür. Ich habe selber genug Gletscherturen im Mai und später hinter mir. Sieht toll aus mit Sonne und im T-Shirt und so. Ist aber ganz mieses Surrogat. Dann doch lieber Gesichtsmaske und Flockenpulver bei - 15C. Zu grosse & zu verspannte Stiefel sollten normal wesentlichere Probleme auslösen als nur nasse Füsse. Kalte Füsse bekommst du wenn der Schuh nicht passt und du dir was abdrückst oder zu viel rumstehst. Wenn du mit kleinen Kindern unterwegs bist und unterfordert bist, dann lass halt mal einen Ski in der Hütte. Gamaschen hatten wir in den 70ern weil die Hosen keinen Schneefang hatten. Gamaschen bekommst du heute noch, zur Not bei Manufaktum.
Ümhüllung ist bestimmt nützlich. Vorher sollte man rechtzeitig einen wirklich passenden Schuh kaufen. Es wird kaum der 1. anprobierte optimal passen! Beim Verleih bekommt man oft nur, was noch DA ist.
Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe gestern den Schuh mir nachgerüsteter Fensterdichtung ausprobiert. Fazit: Hervorragend! Hier ein Bild des Produktes: https://cdn02.plentymarkets.com/65vhg2on0lps/item/images/70692/full/DSC-0004-2.jpg Es drang keinerlei Schnee mehr in den Schuh und die Füsse blieben trocken und warm. Sehr empfehlenswert. Auch der Kleber der Dichtung hält einigermassen auf dem PU. Zwar nicht eine Verbindung für ewig, jedoch genug für mehrmals auf und zumachen. Zudem wird die Dichtung ja angedrückt.
Holger K. schrieb: > Ich habe gestern den Schuh mir nachgerüsteter Fensterdichtung > ausprobiert. > Fazit: Hervorragend! Prima :-)
Ein weiterer Vorschlag, der sich bewährt hat: Innenschuh herausnehmen und in eine passende Plastetüte (Gefrierbeutel sind rel. reißfest) stecken. Eindringendes Wasser wird garantiert zurückgehalten. Durch die Verwendung eines Beutels lässt sich der Innenschuh auch leicht herausnehmen und das eingedrungene Wasser kann abends herausgeschüttet werden. (besonders im Frühjahr bei nassem Schnee)
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.