Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzgerät brummt und vibriert


von Laborant (Gast)


Lesenswert?

Hallo Forumianer,

ich ab ein kleines Problem.
Ich habe zwei betagte linare Labornetzgeräte von BEHA.
Eins ist ein NG303, das andere ein NG304. Die einzigen Unterschiede 
sind, das das 304 ein 10 Gang Poti für Strom/Spannung hat und das 303 
nur std. einfach Potis.

Beide funktionieren. Alles wunderbar!

Aber eines der beiden Geräte (das 303) Brummt hörbar und vibriert sogar. 
Unter last verstärkt sich das auch. Hab es gerade bei ~1,5A ein paar 
Minuten betrieben, Netzstecker gezogen und den Trafo angefasst. Keine 
übermäßige Erwärmung feststellbar!

Was kann das sein? es muss ja vermutlich der Trafo sein, aber der wird 
nicht mehr warm als das andere Gerät, das ich als Referenz heran gezogen 
habe..

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Könnte auch ein Lüfter sein

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Könnte auch ein Lüfter sein

Hi, danke für den Tipp, aber es hat keinen!

von MiMa (Gast)


Lesenswert?

Eventuell lockere Schrauben?

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Die Glaskugel sagt: Gleichrichter kontrollieren, Kondis auch 
kondrollieren. Mit Oszi sofern vorhanden nach dem Gleich-ri(e)cht-er die 
Spannung anschauen. Vieleicht sagt auch das Messgerät im 
'Wechselspannungsmodus' an der Gleichspannung was aus. Evtl versucht das 
Teil 'schier' zu regeln.

von Erich (Gast)


Lesenswert?

Evtl. Schrauben am Trafo oder an dessen Befestigung nachziehen.
Weitere Tipps und Ideen hier
https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=916472

von lederstrumpf (Gast)


Lesenswert?

Wenn der Trafo nicht vergossen ist, dann könnte es ein vibrierendes 
Trafoblech sein ?!

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

So, ich hab mal etwas gemessen.

Der Rippel über dem Großen Elko sah gut aus!

Der "große" Gleichrichter ist Ok!
Auch die beiden kleinen für die Hilfsspannungen (die Regelung und das 
Display) sind okay.
Der dicke horizontale "Haupt-ELKO soll nach Aufschrift 4700µ /63V haben 
und ist "Made in W. Germany" FRAKO. Laut Messbrücke hat dieser 5374µ und 
einen ESR 0,00 Ohm und Vloss 1,2%. Kling für mich auch ok und bestätigt 
die Messung vom Rippel. Sollte man den trotzdem ersetzten?

Der Trafo ist auch mit seinen 8 M4 Schrauben gut fest!

Noch andere Tipps?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> Noch andere Tipps?

Halte Dir einen Bleistift ans Ohr und mit der Spitze an das Netzgerät. 
So kannst du herausfinden, wo es am stärksten brummt.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

> Halte Dir einen Bleistift

Isolierter Schraubendreher ans Ohr wäre gesünder!

Wahrscheinlich ist ein Trafoblech locker? Mal Leerlaufströme Deiner 
Netzteile verglichen (Wicklung krank)?

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Isolierter Schraubendreher ans Ohr wäre gesünder!

Geht eh gerade nicht... ist jetzt in hundert Teile zerlegt.

oszi40 schrieb:
> Wahrscheinlich ist ein Trafoblech locker? Mal Leerlaufströme Deiner
> Netzteile verglichen (Wicklung krank)?

Leider habe ich gerade kein geeignetes Messgerät zur Hand um das zu 
prüfen!
Könnte man ein lockeres Blech fixen? z.B. mit dünnem Epoxi?

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

Ok, mir ist da doch noch was aufgefallen!
Aus irgend einem Grund ist da Lack auf zweien Schraubenköpfen und einem 
Halteblech aber nirgends sonst. Kann das aus dem Trafo stammen und ist 
da bei einer Überhitzung o.Ä. rausgekommen?

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> ein lockeres Blech fixen?

Bei einem ganz schlecht gestopften Trafo sah ich sogar das Blech 
schwingen. Ob es mit Lack zur Ruhe kommt, ist Glückssache. Es könnte 
auch am Wickelkörper liegen,der noch Luft hat. Wie oben einer schrieb: 
Schrauben anziehen, horchen. Hier mal paar Grundlagen der Herstellung in 
Jogis Röhrenbude: http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

von Vibrator (Gast)


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> Geht eh gerade nicht... ist jetzt in hundert Teile zerlegt.

Trafo hier hochauflösend aus diversen Richtungen zeigen -
damit man Dich bei folgendem diagnostisch unterstützen kann:

Bleche an allen Ecken wirklich fest zusammen, oder paßt eine
Rasierklinge - sanft - hinein irgendwo? Evtl. EI-Kern, dessen
Verschraubung locker wurde? Wicklungen selbst vielleicht locker,
oder aber es ist der Spulenkörper (evtl. Verkeilung/Zulagen
[meist aus Leiterplattenmaterial, aber auch Hartholz schon
gesehen] herausgefallen o. Lack locker gerüttelt, der zuerst
noch fest hielt)?

Es gäbe da schon viele mögliche Ansatzpunkte - wer weiß? Ich
halte es für besser, die optischen Details vor aller Augen zu
präsentieren. So spart man sich viel Herumgerate.

(Außerdem ist planloses Vorgehen praktisch immer Unfug.)

Welche Meßgeräte hast Du, welche nicht? Welche könntest Du
eventuell von einem Freund ausleihen?

Vielleicht gibt es ja eine einfache Lösung? Diese so/"wild"
erraten zu sollen, wäre aber trotzdem eine Art Glücksspiel.
Mach Dir lieber die Mühe, und lade mehrere gute Bilder hoch.

von Schubiduwapp-Bappduwapp (Gast)


Lesenswert?

> Labornetzgerät brummt und vibriert

Das hatte ich auch mal. etzten Endes stellte sich heraus, daß ich die 
falsche Brille aufhatte und statt des Labornetzgerätes die Rüttelplatte 
erwischt hatte.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> Aus irgend einem Grund ist da Lack auf zweien Schraubenköpfen und einem
> Halteblech aber nirgends sonst.

Zeig' ein Bild.

> Kann das aus dem Trafo stammen und ist
> da bei einer Überhitzung o.Ä. rausgekommen?

Unwahrscheinlich. Da entsteht dann eher "magic smoke".

von Vibrator (Gast)


Lesenswert?

Lügner. Seit wann trägst Du eine Brille? Deine Gespielin hatte Dir die
Augen verbunden, und was Du (nicht für eine Rüttelplatte, gibs doch zu)
für einen Betonrüttler hieltest, war ein (relativ) harmloser [mein 
Nick].

Ich glaube Dir allerdings, daß das erschütternd war für Dich, so ohne
jede Vorwarnung. Und darauf zu stehen ...steht auch weniger in 
Relation
zum Gleichgewicht (als bei einer Rüttelplatte), um das mal festzuhalten.

Hättest besser die Wahrheit sagen sollen - lasche Story.

von Widerstand (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte mal so ein Netzteil aus dem Elektroschrott, war dann wohl ein 
Beha NG304, denn es hatte ein Zehngangpoti an der Spannung und ich hielt 
das für einen Umbau durch den Vorbesitzer.

Der Trafo hatte primärseitig Windungsschluß und war bei 0 Ohm, was auch 
die schon beim Fund durchgebrannte Feinsicherung erklärte.

Könnte also sein, daß sich die Isolierung dieser Trafos regelmäßig 
verabschiedet und beim OP erst ein kleiner Windungsschluß vorliegt, der 
noch nicht zum Fliegen der Sicherung, aber schon zum Brummen führt.

von Laborant (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Laborant schrieb:
>> Aus irgend einem Grund ist da Lack auf zweien Schraubenköpfen und einem
>> Halteblech aber nirgends sonst.
>
> Zeig' ein Bild.

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

Kann als weiteres berichten, das ich alle Schrauben angeknallt habe!
Zusätzlich habe ich den Kern von außen mit Sekundenkleber gestern abend 
noch bestrichen. Das war das dünnflüssigste, was ich hatte, darum.

Alles ergebnislos!
Das einzige, was ich entdeckt habe war, das das Netzteil nicht ganz 
seine 30V Ausgang erreicht, und bei 28,x am ende ist.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Hast Du dann einen Brummanteil oben drauf, oder glatt wie Aal?

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> Das einzige, was ich entdeckt habe war, das das Netzteil nicht ganz
> seine 30V Ausgang erreicht, und bei 28,x am ende ist.

Dann miss mal die Sekundärwechselspannungen.
Der Trafo ist noch für 2x110 = 220V, also sollte je nach aktueller 
Netzspannung (messen!) entsprechend eine höhere Spannung als 28V 
rauskommen, zumal man unbelastet bei dem Trafo noch geschätzte 3-5% 
Leerlaufüberhöhung dazukommen.
Ist das nicht der Fall ist entweder eine Gleichrichterdiode durch oder 
aber der Trafo hat intern Windungsschluss.

Wenn du zwei identische Trafos hast könntest du natürlich 
Vergleichsmessungen machen oder wenn du sonst nicht weiterkommst mal 
wechseln und schauen ob der Fehler mitwandert.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi,
Hat ziemlich genau so einen Trafo wie vom TO drin.
bei dem war es die Abdeckplatte. Noch eine Gummidurchführung als 
"Puffer".
Ein paar Millimeter höher montiert und Brummen war weg.


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Laborant (Gast)


Lesenswert?

Hi Karl,

danke für den Tipp aber es Brummt und Vibriert auch ohne Gehäuse :-/


Im Leerlauf (also unbelastetes Netzteil) messe ich übrigens rund 32Vac, 
nach Aufdruck sollen es 28Vac bei 220Vac Eingang sein.

Kling doch alles plausibel, oder?

von Widerstand (Gast)


Lesenswert?

Der Lack kommt von der Tauchlackierung, bei der die Winkel und ihre 
Befestigungsschrauben schon am Trafo waren.

Wer baut (außer jedem Anfänger, der auf die Sache mit dem Faktor Wurzel 
2 reinfällt) eigentlich 28V-Trafos in Netzteile, aus denen 30V kommen 
sollen?
Theoretisch kann man das Windungsverhältnis bestimmen (ich weiß von 
einer alten LCR-Meßbrücke, die sowas nebenher kann, aber gibt bestimmt 
auch moderne Meßgeräte dazu), aber praktisch dürfte die Ungenauigkeit 
größer sein als der Verlust durch einige kurzgeschlossene Windungen.

von Widerstand (Gast)


Lesenswert?

Mir kommt noch eine Idee: Da es zwei getrennte Primärwicklungen sind, 
kannst Du die mal einzeln messen. Und auch mal einzeln mit 110 V 
versorgen, um zu schauen ob sich am Geräusch, der Stromaufnahme oder den 
Sekundärspannungen bzw. der Spannung der jeweils freiliegenden 
Primärwicklung etwas ändert.

von cassini (Gast)


Lesenswert?

Die Schrauben, mit denen der Montagewinkel an das Blechpaket 
angeschraubt ist, gehen durch das Blechpaket durch und müssen (gegen das 
Blechpaket) isoliert sein. Sonst schließen sie die einzelnen Bleche 
kurz, und es kommt zu Wirbelströmen. Ich wette der Trafo hat eine 
erhöhte Leerlaufstromaufnahme, aber die Wicklung wird nicht heiss ? 
Dafür wird der Blechkern mit der Zeit warm und es kommt zum (100Hz) 
Brummen. Du hast doch die Schrauben "angeknallt". Dabei ist vermutlich 
eine elektrische Verbindung der Schrauben mit dem Blechpaket entstanden.

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

cassini schrieb:
> Die Schrauben, mit denen der Montagewinkel an das Blechpaket
> angeschraubt ist, gehen durch das Blechpaket durch und müssen (gegen das
> Blechpaket) isoliert sein. Sonst schließen sie die einzelnen Bleche
> kurz, und es kommt zu Wirbelströmen

Ich hab schon häufig E/I Kerne gesehen, die richtig verschweißt waren. 
Dann ist das bei denen ein anderes prinzip?

cassini schrieb:
> Du hast doch die Schrauben "angeknallt". Dabei ist vermutlich
> eine elektrische Verbindung der Schrauben mit dem Blechpaket entstanden.

Naja, es hat das Brummen und Vibrieren weder verbessert noch 
verschlimmert als es zuvor der Fall war!

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

Widerstand schrieb:
> Mir kommt noch eine Idee: Da es zwei getrennte Primärwicklungen sind,
> kannst Du die mal einzeln messen. Und auch mal einzeln mit 110 V
> versorgen, um zu schauen ob sich am Geräusch, der Stromaufnahme oder den
> Sekundärspannungen bzw. der Spannung der jeweils freiliegenden
> Primärwicklung etwas ändert.

Tut mir leid! Ich habe leider keine 110V Quelle noch würde ich gerne auf 
der primären Seite Messen.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> noch würde ich gerne auf
> der primären Seite Messen.

Mit einem Energiekostenmessgerät ist das völlig ungefährlich.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Laborant schrieb:

> Tut mir leid! Ich habe leider keine 110V Quelle noch würde ich gerne auf
> der primären Seite Messen.

Als Bastler hat man eigentlich immer irgendwelche alten Trafos
rumliegen, und die haben sehr häufig eine Mittelanzapfung, an
der die halbe Spannung anliegt.

von cassini (Gast)


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> Ich hab schon häufig E/I Kerne gesehen, die richtig verschweißt waren.
> Dann ist das bei denen ein anderes prinzip?

Nein, da paasiert  natürlich genau das Gleiche.

Ich hatte mal einen Trafolieferanten mit geschweißten EI-Blechen. Nie 
wieder... Volle Katastrophe ! Auf dem Kern konnte man im Leerlauf 
Spiegeleier braten !

Letzlich müsstest Du die Befestigungsschrauben herausnehmen, um es zu 
testen.(weiss nicht, ob das noch so einfach geht bei getränktem Trafo)

Nächster Lösungsversuch: Könnte es am Streufeld liegen ? Eine 
Stahlplatte (Gehäuseboden des Gerätes z.B.) könnte duch das Streufeld 
magnetisch zum Schwingen gebracht werden.)

Du hast das Gerät doch gerade zerlegt. Vibriert der nackte Trafo 
eigentlich auch, oder passsiert das nur eingebaut im Gerät  ?

von fsdfsd (Gast)


Lesenswert?

Vibriert der unbelastete Trafo (Kabel sek. ablöten)?

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

DIESE Schrauben müssen isoliert sein, und das sind sie offenbar auch.

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> DIESE Schrauben müssen isoliert sein, und das sind sie offenbar auch.

Ich glaube nicht, dass Isolation da im Vordergrund stand, sieht mir eher 
nach primitiver Schwingungsdämpfung aus damit, wenn der Trafo brummt, 
sich das Brummen nicht aufs ganze Gehäuse überträgt.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Laborant schrieb:
> und Vibriert auch ohne Gehäuse :-/

Kranke Trafos habe ich später weggeworfen. Da er aber etwas spezieller 
ist, konnte man mal eine Trafowickelei suchen, die Ersatz macht. 
Wahrscheinlich Aufwand > Nutzen.

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

M. K. schrieb:
> Ich glaube nicht, dass Isolation da im Vordergrund stand, sieht mir eher
> nach primitiver Schwingungsdämpfung aus damit, wenn der Trafo brummt,
> sich das Brummen nicht aufs ganze Gehäuse überträgt.

Genau!

Wozu sollte man einen Trafo zum Gehäuse auch "isolieren"...

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> DIESE Schrauben müssen isoliert sein, und das sind sie offenbar auch.

Ich habe das auch schon oft so gesehen, mir aber nichts dabei gedacht. 
Mach mich mal bitte schlau, warum tut man das?

Bei der Gelegenheit kannst Du mir vielleicht auch erklären, warum die 
Bleche durch Schrauben und Schweißnähte miteinander verbunden werden 
dürfen, man sie aber andererseits aus irgendeinem Grund gegeneinander 
isoliert.

Mir wurde in der Ausbildung beigebracht, dass man die Bleche 
gegeneinander isoliert, um elektrische Ströme zwischen Ihnen zu 
verhindern. Aber nach der Logik müssten Schrauben und vor allem 
Schweißnähte unzulässig sein - denke ich jedenfalls. Oder nicht?

von Laborant (Gast)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> DIESE Schrauben müssen isoliert sein, und das sind sie offenbar auch.

Mani W. schrieb:
> Wozu sollte man einen Trafo zum Gehäuse auch "isolieren"...

Der Trafo ist, wie auch das Gehäuse mit einer Leitung geerdet!
Es ist also nicht isoliert und darum denke ich auch, das die Gumminoppen 
der Schwingungsdämfung dienen.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
> Sven S. schrieb:
>> DIESE Schrauben müssen isoliert sein, und das sind sie offenbar auch.
>
> Ich habe das auch schon oft so gesehen, mir aber nichts dabei gedacht.
> Mach mich mal bitte schlau, warum tut man das?

Da wird meiner Meinung nach etwas hochgepushed und zusätzlich 
durcheinandergeworfen.
Ja die Bleche sind voneinender isoliert, damit sich nicht großflächig 
Wirbelströme ausbilden.
Wenn die Kerne aber an einer oder zwei Stelle verschweißt sind dann 
fehlt der Strompfad damit sich da wirklich hohe Wirbelströme ausbilden 
können.
Genauso bei der Schraube. Das ist meines Erachtens völlig problemlos 
weil hochohmig genug und es ergibt sich dadurch keine Leiterschleife um 
den Hauptbereich des magnetischen Flusses im Trafo.

Wichtig ist es bei Ringkernen, daß die Halterung und die 
Befestigungsschraube keinen Kurzschluss über das Gehäuse bilden denn 
dort hat man dann eine kurzgeschlossene Leiterschleife um den gesamten 
magnetischen Fluss.

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Ja die Bleche sind voneinender isoliert, damit sich nicht großflächig
> Wirbelströme ausbilden.
> Wenn die Kerne aber an einer oder zwei Stelle verschweißt sind dann
> fehlt der Strompfad damit sich da wirklich hohe Wirbelströme ausbilden
> können.

Genau das ist der springende Punkt, das wichtige Wort ist "großflächig".

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Stefanus F. schrieb:
>> DIESE Schrauben müssen isoliert sein, und das sind sie offenbar auch.
>
> Ich habe das auch schon oft so gesehen, mir aber nichts dabei gedacht.
> Mach mich mal bitte schlau, warum tut man das?

Die lange Schraube, die die Trafobleche zusammenhält, würde sonst mit 
dem Gehäuseblech eine Kurzschlusswindung bilden.

Der Andere schrieb:
> eine kurzgeschlossene Leiterschleife um den gesamten
> magnetischen Fluss.

Nur der halbe Kern ist kurzgeschlossen, darum funktioniert der Trafo 
noch. Es fließt jedoch ein hoher Blindstrom, der den Trafo brummen 
lässt. vielleicht ist das auch des Rätsels Lösung. Ist etwa in dem 
Bereich, der auf dem Foto nicht sichtbar ist, so eine Kurzschlusswindung 
montiert? Doppelte Erdung?

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> Die lange Schraube, die die Trafobleche zusammenhält, würde sonst mit
> dem Gehäuseblech eine Kurzschlusswindung bilden.

Meinst du wirklich, dass das bei so einem Trafo eine relevante Größe 
ist?
Ich spinn jetzt einfach mal so in den Raum rein: Primär-Wicklung habe 
100 Windungen, die Schrauben mit Gehäuse würden einer Windung 
entsprechen und aufgrund der geometrischen Anordnung fließt da nicht mal 
der halbe magnetische Fluss durch. Man dürfte hier auf ein 
Windungverhältnis von "Sekundär/Primär" von kleiner 1/200 pro Verbindung 
kommen.
Ich hab schon einige Trafos exakt dieser Bauart gesehen, bei denen diese 
Schrauben eben nicht isoliert sind/waren. Wenn da halt mal der Trafo 
brummt brummt das Gehäuse fleißig mit. Einen erkennbaren Kurzschluss 
haben diese Teile aber deswegen nie.
Ich möchte aber nicht ausschließen, dass die Schrauben vielleicht auch 
deshalb isoliert wurden, eben um die Verluste hier noch etwas zu 
minimieren.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Bei den Schrauben geht es nicht um hochohmig im Sinne von Strom, sondern 
dsamit die Schrauben nicht das Magnetfeld stören. Man nimmt dazu auch 
keine Eisen - Schrauben, sondern Material, dass dem Magnetfeld weniger 
entgegenwirkt. Eben Messing-Schrauben.
Ich kann mir das nicht vorstellen, wenn es ein Serien-Trafo ist dass 
dieser Punkt bei der Herstellung übersehen wird. Es müsste dann aber 
auch der Trafo ungewöhnlich warm werden. Auch im Leerlauf.

Mach doch mal folgendes: Stromaufnahme des Trafos im Leerlauf messen. 
Die Schrauben nacheinander gegen Messingschrauben tauschen. Messing 
stört das Magnetfeld nicht. Vielecht nach jeder Schraube wieder die 
Stromaufnahme messen, ob Besserung.

Die Schweißstellen stören zwar an der Stelle das Magnetfeld, wo die eben 
ist, und sollten so gering wie möglich sein, aber sie stören nicht das 
'komplette' Magnetfeld.

Ist es ausgeschlossen, dass nach dem Trafo etwas faul ist?

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Bei den Schrauben geht es nicht um hochohmig im Sinne von Strom, sondern
> dsamit die Schrauben nicht das Magnetfeld stören. Man nimmt dazu auch
> keine Eisen - Schrauben, sondern Material, dass dem Magnetfeld weniger
> entgegenwirkt. Eben Messing-Schrauben.

Unsinn!
Milliarden von Trafos wurden mit Eisenschrauben gefertigt.
Aber ganz früher wurden Schrauben aus einer für das Magnetfeld 
angenehmere Legierung eingesetzt.
Und dann mit gerollten Gewinde, damit der Schaft etwas dünner ist.
Nannten sich Trafoschrauben.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Der TO kann vergleichend messen.
Er soll mal beide Netzteile eine halbe Stunde oder eine Stunde lang im 
Leerlauf eingeschaltet lassen (nicht unbeaufsichtigt!).
Wenn es ein primärer Windungsschluss sein sollte müsste er das an der 
Trafotemperatur dann vergleichend zum anderen Trafo merken.

von *.* (Gast)


Lesenswert?

Eventuell sind ja ganz schnöde die Gummipuffer bei dem Gerät fest 
geworden...

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:

> Er soll mal beide Netzteile eine halbe Stunde oder eine Stunde lang im
> Leerlauf eingeschaltet lassen (nicht unbeaufsichtigt!).
> Wenn es ein primärer Windungsschluss sein sollte müsste er das an der
> Trafotemperatur dann vergleichend zum anderen Trafo merken.

Einfacher wäre es wohl, den Primärstrom im Leerlauf zu messen.
Der sollte bei einem Trafo dieser Grösse m.E. nicht über 100mA
liegen. Falls doch, sollte sich der TE hier noch mal melden.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> dsamit die Schrauben nicht das Magnetfeld stören. Man nimmt dazu auch
> keine Eisen - Schrauben, sondern Material, dass dem Magnetfeld weniger
> entgegenwirkt. Eben Messing-Schrauben.

So ein Schmarrn.
Die Schraube ist doch nicht im Magnetfeld.

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> So ein Schmarrn.
> Die Schraube ist doch nicht im Magnetfeld.

Die, die die Trafobleche zusammen hält sehr wohl, die ist mitten drin im 
Magnetfeld statt nur dabei. ;)

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

M. K. schrieb:
> Die, die die Trafobleche zusammen hält sehr wohl, die ist mitten drin im
> Magnetfeld statt nur dabei. ;)

Nein sind sie nicht.
Schau dir doch mal einen E/I Kern an. Die Schrauben sind an den Ecken da 
ist kaum ein relevanter magnetischer Fluss der von der Schraube und 
einem aussen liegenden Gehäuse umschlossen werden kann.

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Nein sind sie nicht.
> Schau dir doch mal einen E/I Kern an. Die Schrauben sind an den Ecken da
> ist kaum ein relevanter magnetischer Fluss der von der Schraube und
> einem aussen liegenden Gehäuse umschlossen werden kann.

"kaum" ist mehr als "kein" und ich schrieb schon weiter oben, dass ich 
das für vernachlässigbar wenig erachte ;)

von Erich (Gast)


Lesenswert?

Laborant antwortete im Beitrag #5662687:
>> Zeig' ein Bild.

Es wird höchste Zeit, daß Laborant jetzt einen Ton (-film) auf 
neudeutsch Video des Brummens und Vibrierens zur Verfügung stellt.
Am besten ohne Nebengeräusche die nicht dazugehören!

Gruss

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

M. K. schrieb:
> Die, die die Trafobleche zusammen hält sehr wohl, die ist mitten drin im
> Magnetfeld statt nur dabei. ;)

Red kein Blech.
Die Trafobleche haben ein Loch für die Schraube. Das Magnetfeld bleibt 
im Trafoblech, und geht nicht durch das Loch, Punkt.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Hi,
der Unterschied zu meinem "Block" ist, dass Primär- und 
Sekundärwicklungen direkt aufeinandergewickelt sind. Also keine 
separaten Wickelkammern hat.
Jetzt würde mich auch noch der Isolationswiderstand zwischen Sekundär- 
und Primärwicklungen interessieren. Um einen guten Wert zu bekommen, 
sind wohl mehrere Lagen Isolierpapier dazwischengestopft worden. Aber 
trotzdem, mit der Zeit entsteht da eine Lücke, so dass die Drähte 
anfangen, regelrecht aufeinander herumzuscheuern. Und das hört man auch.

ciao
gustav

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Aber
> trotzdem, mit der Zeit entsteht da eine Lücke, so dass die Drähte
> anfangen, regelrecht aufeinander herumzuscheuern. Und das hört man auch.

Aber nur bei deinen handgewickelten Dingern.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Aber
> trotzdem, mit der Zeit entsteht da eine Lücke, so dass die Drähte
> anfangen, regelrecht aufeinander herumzuscheuern.

Spielst Du mit Deinem Trafo Fußball?

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Vielleicht fehlen auch ein/zwei Bleche und der Spulenkörper
vibriert dann, dafür hatte man früher (tm) Pertinaxplättchen
eingeschoben oder ähnliches Material...

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Man könnte da mal versuchen, herauszubekommen, wo das Brummen wirklich 
herkommt.

Evtl. kann es auch eine verspannte Unterlage sein.

Ich hatte auch mal einen Fall, wo ein enges Eisengehäuse Resonanzen 
erzeugte.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Entweder Du wirfst eine Brummaufnahme in das Netz oder installierst Dir 
Spectroid auf Dein Smartphone, machst Vergleichsmessungen und postest 
das Wasserfallbild. Stichpunkt ungleichmäßige Belastung pos/neg 
Halbwellen. Außer Dioden, kann daran auch ein Elko beteiligt sein.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.