Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Samsung Galaxy S5 zerstört SD-Card ?


von Ralph S. (jjflash)


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Ich habe eine SD Card in einem Samsung Galaxy gehabt, die von jetzt auf 
gleich (sie war ca. 2 Monate im Einsatz) nicht mehr ansprechbar ist.

Ausgebaut und in einen Kartenleser gegeben.

Unter Windows ist gar nichts zu sehen (so als ob nur der Leser ohne 
Karte eingesteckt ist),

unter Linux:

ls /dev/sd*

zeigt es mir

/dev/sdc

an. Keine Partition.
Okay, Daten auf Card sind nicht so sehr wichtig, also:

fdisk /dev/sdc

und hier wird mir angezeigt:

fdisk: /dev/sdc kann nicht geöffnet werden: Kein Medium gefunden

Versuch mit dd:

dd: konnte '/dev/sdc' nicht öffnen: Kein Medium gefunden

Mit testdisk:

Unable to open file or device /dev/sdc: No medium found

---------------------------------

Ist die Karte für den Mülleimer oder kennt da jemand etwas, das die 
Karte wieder zum Leben erweckt ?

von hinz (Gast)


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Flash Drive Information Extractor 9.1.0.625 for Windows

(aka getflashinfo)

Und dann ggf das Tool des Controllerherstellers.

von Thomas (kosmos)


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da jede Zelle nur ca. 1000 mal beschrieben werden kann sollte man darauf 
achten die Karte nicht zu voll zu machen sonst kann das Wearleveling 
nicht mehr arbeiten und die Schreibvorgänge gleichmäßig auf andere 
Zellen  verteilen.

Die Sandisk Extreme Pro scheinen Zellen zu verwenden die 10.000 
Schreibzugriffe pro Zelle vertragen.

Es gibt da noch High Endurance Karten (für Überwachungszwecke) habe ich 
sowohl bei Sandisk als auch bei Samsung entdeckt aber noch nicht selbst 
ausprobiert.

mit DD sollte man vorsichtig sein, wenn man sich diesen Securebereich 
zerschiest ist die Karte auch nicht mehr ansprechbar.

Um welches Modell /welchen Hersteller handelt es sich

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> wenn man sich diesen Securebereich zerschiest

An den dürfte man auch mit dd nicht herankommen können. Sonst wäre er 
nicht besonders "secure".

von test (Gast)


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Es gibt für Android auch sehr viele Apps von "Programierern", die noch 
lang nicht so weit sind veröffentlichen zu können.

Ich hatte schon Apps die haben mir permanent im Sekundentakt eine Datei 
auf die SD Karte geschrieben (irgendwas was offensichtlich vom Debugging 
übrig geblieben ist). Also es ist durchaus möglichst das einem 
irgendwelche Apps die SD Karte töten.

von S. R. (svenska)


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Ralph S. schrieb:
> Ich habe eine SD Card in einem Samsung Galaxy gehabt, die von jetzt auf
> gleich (sie war ca. 2 Monate im Einsatz) nicht mehr ansprechbar ist.

Das kann am Telefon liegen. Wahrscheinlicher ist jedoch die SD-Karte.

Samsung dürfte deutlich mehr Qualitätssicherung für ihre Geräte 
betreiben als der übliche SD-Kartenfälscher bei einem Massenprodukt ohne 
große Marge.

Ralph S. schrieb:
> Ausgebaut und in einen Kartenleser gegeben.
> Kein Medium gefunden

Das hat nicht unbedingt viel zu sagen. Der Kartenleser besitzt einiges 
an Intelligenz, und "kein Medium gefunden" kann alles zwischen "mein 
Mikrotaster ist kaputt" über "die Karte reagiert nicht" bis hin zu "ich 
kann die Partitionstabelle nicht lesen" reichen.

Versuche mal ein Notebook oder ein anderes Gerät mit eingebautem 
Kartenleser (der unter Linux als /dev/mmcblk) auftaucht. Die 
Log-Meldungen von sowas dürften aussagekräftiger sein.

von oszi40 (Gast)


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Ralph S. schrieb:
> Ausgebaut und in einen Kartenleser gegeben.

Nicht jeder alte Kartenleser erkennt alle Karten. Welche Karte und 
welche Größe war es denn? Foto?

Es könnte auch der ungünstige Fall eingetreten sein, daß beim schreiben 
die Spannung eingebrochen ist? So ähnlich hat früher öfter ein NB mit 
leerem Akku seine Festplatte gekillt.

von Ralph S. (jjflash)


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Die Karte ist eine Kingston 16GB Micro SDHC Class 10.

Benutzte Kartenleser:

- 2 unterschiedliche NoName
- Transcend Kartenleser USB 3.0
- Build-In Kartenleser

Betriebssystem: Linux Slackware 14.0

In allen Varianten dieselbe Meldung siehe Eröffnungsthread

von Ralph S. (jjflash)


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S. R. schrieb:
> Versuche mal ein Notebook oder ein anderes Gerät mit eingebautem
> Kartenleser (der unter Linux als /dev/mmcblk) auftaucht. Die
> Log-Meldungen von sowas dürften aussagekräftiger sein.

Log guck ich mir morgen an

von S. R. (svenska)


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Ralph S. schrieb:
> In allen Varianten dieselbe Meldung siehe Eröffnungsthread

Dann wird die Karte vermutlich tot sein.
SD-Karten sind kein besonders zuverlässiges Speichermedium.

von Toxic (Gast)


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S. R. schrieb:
> SD-Karten sind kein besonders zuverlässiges Speichermedium.

Ich hatte bisher noch keine Probleme.....
Hier uebrigens das "offizielle" Formatierungstool fuer SD-Karten:

https://www.sdcard.org/downloads/formatter_4/

von Philipp K. (philipp_k59)


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Allgemein egal mit welchem Handy, schon 3 mal erlebt das sich quasie 
neue Karten verabschiedet haben.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Toxic schrieb:
>> SD-Karten sind kein besonders zuverlässiges Speichermedium.
>
> Ich hatte bisher noch keine Probleme.....

Nicht alle SD-Karten und USB-Sticks sind von gleicher Qualität. Zudem 
geht das Zeug mitunter auch kaputt, ohne dass es ausgelutscht wäre.

von Theor (Gast)


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Philipp K. schrieb:
> Allgemein egal mit welchem Handy, schon 3 mal erlebt das sich quasie
> neue Karten verabschiedet haben.

Es ist entscheidend, wie oft die Karte beschrieben wurde. Die Zeit 
spielt dabei für sich genommen keine Rolle.

Es ist aus dem Gedächtnis oft nicht klar zu ermitteln, wie viel man auf 
der Karte gelöscht und wieder neu aufgespielt hat. Da kann die 
Erinnerung einen täuschen.

Und: Wie schon erwähnt, gibt es Software, die relativ häufig, ohne das 
wir es wissen auf die Karte schreibt.

Das Mobiltelefon selbst spielt dabei sehr wahrscheinlich keine Rolle.

Wenn das Karten von drei verschiedenen Herstellern waren, ist es eher 
wahrscheinlich, das sie oft beschrieben wurden.
Bei drei gleichen Karten steigt zwar die Wahrscheinlichkeit, des es an 
der Karte liegt, aber für eine schlüssige Bewertung, müsste man das mit 
den anderen Faktoren vergleichen - und das auch noch mit realen Zahlen 
(was oft nicht möglich ist).

In einer Variante ist mir das auch schon passiert. Dabei gab es 
allerdings ,eine Zeit lang, Fehler beim schreiben der Karte, die sich 
durch aus- und erneutes einstecken der Karte eine "von selbst" behoben 
haben. War das bei Dir auch so?

Die logfiles sind interessant, wenn darin die eigentliche Kommunikation 
mit der Karte von den Dateisystemoperationen unterschieden wird und 
wenn man auch positive Meldungen erhält (Vermutlich muss man dafür 
irgendwelche "Verbose" oder "debug" Schalter im Treiber setzen). Wenn es 
stimmt, dass die Karte zu oft beschrieben wurde, dann ist die FAT nicht 
mehr korrekt, aber die Kommunikation geht noch.

von batman (Gast)


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Theor schrieb:
> Es ist entscheidend, wie oft die Karte beschrieben wurde. Die Zeit
> spielt dabei für sich genommen keine Rolle.

Aha, meine Billig-Karte vom blauen Claus lag nur ein paar Monate im 
Schrank und schon waren die Dateien löchrig wie schweizer Käse, 
unbrauchbar und neue wollte sie gar nicht mehr haben (Schreibschutz). 
Viel mehr als 1xSchreiben war bei der nicht drin.

von Ralph S. (jjflash)


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S. R. schrieb:
> Dann wird die Karte vermutlich tot sein.
> SD-Karten sind kein besonders zuverlässiges Speichermedium.

Ich denke auch dass das Teil tot ist (Log hat auch nichts weiteres 
ergeben das für mich verwertbar wäre).

Die Karte liegt im Mülleimer !!!

Danke an alle für die Aufmerksamkeit.

Anmerkung:

Die Karte (für alle die etwas von Schreibzyklen geschrieben haben) war 
nur ca. 2 Monate im Handy, es wurden ausschließlich die Bilder der 
Camera darauf gespeichert.

Von daher gab es eher sehr sehr wenige Schreibzyklen. Außerdem (so kenne 
ich das zumindest) ist es bei "erschöpften" Schreibzyklen eher so, dass 
die alten Daten bestehen bleiben und nicht mehr gelöscht werden können. 
Außer bei diesem einen Fall habe ich noch nie erlebt, dass grundsätzlich 
erkannt wird, dass es das Device ( /dev/sdc ) gibt, aber kein Ansprechen 
mit welchem Programm auch immer möglich ist.

Im übrigen hat das Samsung Handy eine weitere 8GB Karte nach nur 2 Tagen 
"zerstört" die dasselbe Bild jetzt zeigt mit dem Ergebnis: Das Handy 
bekommt keine weitere Karte mehr eingesteckt.

von Soul E. (Gast)


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batman schrieb:

> Aha, meine Billig-Karte vom blauen Claus lag nur ein paar Monate im
> Schrank und schon waren die Dateien löchrig wie schweizer Käse,
> unbrauchbar und neue wollte sie gar nicht mehr haben (Schreibschutz).

Die "cold storage data retention time", also die Zeit bis die Daten von 
selber unlesbar werden wenn der Controller zwischendurch nicht 
drüberschaut, sollte bei mindestens 12 Monaten liegen. Und zwar am Ende 
der "Lebensdauer", also nach 10.000 Zyklen.

Das heisst im Umkehrschluß:

* jede SD-Karte muss einmal im Jahr an Strom und der Controller muss Bus 
Idle erkennen, so dass er aufräumen kann. Sonst können einzelne Blöcke 
nicht mehr lesbar sein

* nach den spezifizierten 10.000 Löschzyklen ist die Karte nicht tot, 
sondern die 12 Monate werden nicht mehr garantiert. Viellecht sind dann 
einzelne Daten schon nach 11 Monaten unlesbar.

* batman hat zu billig gekauft. Alte Grundregel: Flash-Medien kauft man 
von Flash-Herstellern. Flash-Hersteller sind Samsung, Toshiba, Sandisk, 
... Kingston, Intenso und hama stellen kein Flash her sondern kaufen was 
billig ist und weg muss.


Eine SD-Karte ist nach aussen hin tot wenn einer der 
Verwaltungsdatenblöcke (die liegen ebenfalls im Flash) unlesbar ist. Der 
Controller sollte eigentlich aufpassen dass sowas nicht passiert 
(Redundante Speicherung und ECC ist bereits erfunden), aber nicht jede 
Software ist so perfekt wie sie sein sollte.

von oszi40 (Gast)


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Ralph S. schrieb:
> Im übrigen hat das Samsung Handy eine weitere 8GB Karte nach nur 2 Tagen
> "zerstört" die dasselbe Bild jetzt zeigt

Bei welchem Ladezustand? Akku voll oder fast leeeer?

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich habe mit USB Live Installationen sowies Raspberry Spielkram genug 
USB 3.0 sticks der 1. Generation kaputtbekommen, SD Karten dazu auch zu 
hauf durch diverse Image Installationen.

von batman (Gast)


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Ne Sandisk wär bei mir die erste mit Datenschwund, das war noch zu 
CompactFlash-Zeiten und 2MP-Digicams. Also diese ganzen Ausfallgesetze 
kennen die Karten leider nicht oder halten sich einfach nicht dran.

von S. R. (svenska)


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batman schrieb:
> Also diese ganzen Ausfallgesetze
> kennen die Karten leider nicht oder
> halten sich einfach nicht dran.

Die ganzen Ausfallgesetze sind Statistik. Eine wundersame Eigenschaft 
einer Statistik ist, dass sie über einen Einzelfall - auch über mehrere 
Einzelfälle - genau garnichts aussagt.

von Jim M. (turboj)


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Ralph S. schrieb:
> Die Karte ist eine Kingston 16GB Micro SDHC Class 10.

Kinston ist ein Reseller.

Die kaufen UNGETESTETEN Flash auf und klatschen den auf die Karten. Den 
Rest muss der Controller Chip irgendwie hinbekommen.

Das macht praktisch jeder so, der die Karten zu niedrigen Preisen 
verkaufen will.

Allerdings bedeutet das auch eine nicht so ganz geringe Chance dass die 
Karte vorzeitig ausfällt - weil man bei den Chips gleich mehrere Nieten 
gezogen hat.

Mülleimer ist übrigens die schlechtere Lösung, nach 2 Monaten müsste man 
noch in der für EU üblichen Garantie sein. Der Händler müsste Dir eine 
neue Karte rausrücken (oder das Geld).

von freitag (Gast)


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Jim M. schrieb:

> Die kaufen UNGETESTETEN Flash auf und klatschen den auf die Karten.

Was du so alles weißt! Und das schon am Donnerstag Abend. :-)

von Soul E. (Gast)


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Jim M. schrieb:

> Allerdings bedeutet das auch eine nicht so ganz geringe Chance dass die
> Karte vorzeitig ausfällt - weil man bei den Chips gleich mehrere Nieten
> gezogen hat.

Bei Consumer-Elektronik kann man sich das erlauben. Es gibt eine gewisse 
Ausfallwahrscheinlichkeit in der Gewährleistungszeit, die multipliziert 
man mit den Kosten für einen Gewährleistungsaustausch. Dem stellt man 
die Kosten für die zusätzlichen qualtitätssteigernden Maßnahmen 
entgegen. Wenn es billiger ist ein paar Teile zu ersetzen als alle auf 
Herz und Nieren zu testen, dann macht man das.

Ein Bekannter arbeitet in so einem Elektroblödmarkt. Wenn die beim 
Lieferanten 1000 SD-Karten bestellen bekommen sie 1100 geliefert. Kommt 
nun ein Kunde mit einem Ausfallteil zurück, dann geht das direkt in den 
Schrott und er bekommt ein neues. Alles einkalkuliert.

von batman (Gast)


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Anfangs funktionieren die Karten meistens, auch bei den den billigen. 
Auf die Testerei würd ich daher nicht allzuviel geben.
Super, jetzt darf ich eine andere "Basetech" mit meinen Daten testen, 
"Kulanzumtausch" nach 9 Monaten. Inzwischen kostet die Sandisk das 
Gleiche.

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