Und wie sehen die Aufgaben aus?
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Hmm, gibt es sowas überhaupt konkret im Bereich Hardware? Bei Software ist der Architekt der der (sehr komplexe) Software erstmal konzeptionell plant. Also mit UML Diagrammen die Abläufe, Klassenstrukturen usw. beschreiben. Manchmal wird das auch als "Software engineering" bezeichnet. Bei Hardware wäre das also einer der schlicht die Hardware plant ohne gleich an die Bauteile zu denken, aber das als dedizerter Beruf ohne Entwickler zu sein, ist mir noch nicht untergekommen. Glaube in der Praxis macht das der Maschinenbauer der die Anlage konzeptioniert.
Von Black Sabbath gibts nen Spiral Architect.
Alex G. schrieb: > Bei Hardware wäre das also einer der schlicht die Hardware plant ohne > gleich an die Bauteile zu denken, aber das als dedizerter Beruf ohne > Entwickler zu sein, ist mir noch nicht untergekommen. Doch, gibt es. Die kapern die Konzepte aus, finden die Key components und malen Blockdiagramme. Der Entwickler kümmert sich dann um die Details, also die Implementierung und das "Außenrum". Been there, done that. Problem ist oft nur, dass manche Ideen vom Architekten so nicht funktionieren. Ist der Software also nicht ganz unähnlich...
Hallo, > Alex G. schrieb: > Glaube in der Praxis macht das der Maschinenbauer der die Anlage > konzeptioniert. Naja, nach meiner Erfahrung ist es so, dass Maschinenbau-Ing. und Konstrukteure bezüglich Elektronik meist weitgehend ahnungslos sind und mit aller Elektrik möglichst nix zu tun haben wollen. Auch bei komplexen Systemen macht jeder Fachmann seinen Part. Wenn es aber einen Entwickler gibt, der alles im Blick hat (grundsätzliches Design, Konstruktion, Elektrik, Elektronik, Sensorik, Software usw.) kann man einen solchen als "Systemingenieur" bezeichnen. Gruß Öletronika
Kommt wohl auf die Branche an, bei uns (Banken-IT) heißen die wohl Plattform-Architekt.
Wenn du Hardware im Sinne von Platinen/geraten meinst, die gibt es nicht, da die Komplexität von HW nur ein Bruchteil von der von SW ist. Das siehst Du schon daran, wenn Du Schaltpläne und Listings ausdruckst und die Stapelhöhe vergleichst. Für Komplexe HW gibt es dann eher sowas wie Projektleiter oder Designer. Und für die Verschaltung vieler Geräte gibt es halt je nach Gebiet ebenfalls Projektleiter, deren Aufgabe aber eher einer Bauleitung als einem Architekten entspricht.
A. S. schrieb: > da die Komplexität von HW nur ein Bruchteil von der von SW ist. > Das siehst Du schon daran, wenn Du Schaltpläne und Listings ausdruckst > und die Stapelhöhe vergleichst. Muhahaha! PS: Telefonieren ist auch komplexer als Feldtheorie, weil ja die Maxwell-Gleichungen auf ein A5-Blatt passen, während man allein für lokale Telefonate ein dickes Telefonbuch braucht.
C. A. Rotwang schrieb: > PS: > Telefonieren ist auch komplexer als Feldtheorie, weil ja die > Maxwell-Gleichungen auf ein A5-Blatt passen, während man allein für > lokale Telefonate ein dickes Telefonbuch braucht. Touché :D
C. A. Rotwang schrieb: > PS: > Telefonieren ist auch komplexer als Feldtheorie, weil ja die > Maxwell-Gleichungen auf ein A5-Blatt passen, während man allein für > lokale Telefonate ein dickes Telefonbuch braucht. Da bist Du aber ganz woanders. Weder Forschung noch das Design von Mikrochips bieten irgend eine Analogie zur HW vs. SW-Architektur. Nimm z.b. die DIN 16508, SIL. Fpga-entwicklung wird dort nicht mit HW-Entwicklung gleichgesetzt, sondern mit SW. Wenn der TO sowas (auch) meint (Chip-Entwicklung), dann liege ich natürlich falsch. Und wenn jetzt jemand mit Handy oder so kommt: das ist eher mit z.b. einem neuen Auto vergleichbar. Natürlich komplex, aber keine Entsprechung zum SW-Architekten.
Chris schrieb: > Doch, gibt es. Die kapern die Konzepte aus, finden die Key components > und malen Blockdiagramme. Der Entwickler kümmert sich dann um die > Details, also die Implementierung und das "Außenrum". So kenne ich das auch, genannt Hardware- oder Systemarchitekt. Man muss ja fast immer Software und Hardware zusammen betrachten, um die Machbarkeit des Gesamtsystems zu beurteilen. Die verhandeln ggf. auch mit den großen Chipherstellern über kundenspezifische Anpassungen der Schlüsselkomponenten, wenn ausreichend Stückzahlen dahinter stehen. Die Entwickler unterstützen bei der Beurteilung der Umsetzbarkeit, prüfen die vorhandenen Schnittstellen oder ob der Leistungsbedarf u.ä. im geplanten System umsetzbar ist.
U. M. schrieb: > Auch bei komplexen Systemen macht jeder Fachmann seinen Part. Das gilt für alle Bereiche ausser Software. Die wird bekanntermassen von umgeschulte Philosophen, Biologen und andere Elektroniker zusammengefrickelt ;-)
HildeK schrieb: > Die verhandeln ggf. auch mit den großen Chipherstellern über > kundenspezifische Anpassungen der Schlüsselkomponenten, wenn ausreichend > Stückzahlen dahinter stehen. Das genau ist der große Unterschied. Sobald etwas physisches dahinter steht, ist die Hauptaufgabe eine andere, die sich eher mit Design und Projektleitung beschreiben lässt.
C. A. Rotwang schrieb: > Telefonieren ist auch komplexer als Feldtheorie, weil ja die > Maxwell-Gleichungen auf ein A5-Blatt passen, während man allein für > lokale Telefonate ein dickes Telefonbuch braucht. YMMD :-) Super Vergleich. Vieleicht sollte A.S. die Gesamtdoku jedes ICs mit dazu ausdrucken, dann wird sein Stapel auch dicker. Irgendwie erinnert mich das an einen Host Assembler Programmierer
A. S. schrieb: > Das genau ist der große Unterschied. Sobald etwas physisches dahinter > steht, ist die Hauptaufgabe eine andere, die sich eher mit Design und > Projektleitung beschreiben lässt. So meine ich das nicht - oder ich interpretiere deinen Begriff "Design" etwas anders. Es geht um die Identifizierung und Festlegung von Funktionsblöcken, durchaus auf grober Blockschaltbildebene. Das ist natürlich auch als "Design" bezeichenbar, für mich impliziert es aber eher die Detailebene. Und es wird aber nicht abgekoppelt von dem sein, was der Softwarearchitekt zu tun hat. Man muss schließlich festlegen, welcher Teil besser in HW und welcher in SW erledigt werden kann.
A. S. schrieb: > C. A. Rotwang schrieb: >> PS: >> Telefonieren ist auch komplexer als Feldtheorie, weil ja die >> Maxwell-Gleichungen auf ein A5-Blatt passen, während man allein für >> lokale Telefonate ein dickes Telefonbuch braucht. > > Da bist Du aber ganz woanders. Weder Forschung noch das Design von > Mikrochips bieten irgend eine Analogie zur HW vs. SW-Architektur. Doch, weil es beim Architect/Bauleiter um die Handhabung von Komplexität geht gibt es sehr wohl vergleichbare Analogien zwischen den verschiedenen architect-Jobs. > Nimm z.b. die DIN 16508, SIL. Fpga-entwicklung wird dort nicht mit > HW-Entwicklung gleichgesetzt, sondern mit SW. Ich nehm als Beispiel die Luftfahrt, da steht Sicherheit und Wunsch nach 0-Fehler noch stärker im Fokus. Und da hat es die DO 254 (Design Assurance Guidance for Airborne Electronic Hardware, Schwerpunkt Programmierbare Logik ) und die DO 178C ( Software Considerations in Airborne Systems and Equipment Certification ). Also Spass beiseite und nüchtern geblieben. Es ist völlig richtig die verschiedenen Jobs anhand der komplexität zu beschreiben. Komplexität beschreibt das Zusammenwirken/Interaktion unterschiedliche Komponenten zu einem Systemverhalten. Dabei ist die Anzahl der Komponenten nebensächlich, beispielsweise ist ein System aus 100 in einem Uhrwek zusammenwirkenden Zahnräder komplexer als sie selben 100 Zahnrädern lose in eine Schachtel geworfen. Aufgabe/Verantwortung des Architect/Bauleiters ist nun genau dieses Zusammenspiel. Da gilt es Schnittstellen zu definieren, (Wunsch)-verhalten zu beschreiben, Testszenarion zur Verifikation abzuleiten, Terminpläne zu koordinieren etc.. Und dazu muß der Architect Möglichkeiten und Grenzbereiche der Komponenten kennen. Da gibt es beispielsweise den spannenden Bereich DFM - Design for manufacturability -> wie baut man die Hardware das sie auch mit hohem yield produzierbar ist und wie kann man Firm/Software (der finalen Applikation) nutzen um die Produktionstest zu unterstützen. Da muss der Architect/Bauleiter ganz schön zwischen den Abteilungen flitzen damit dann auch ein Produkt rauskommt bei dem die einzelnen Komponenten sauber und sinnvoll zusammenspielen. Und wenn er mal nicht flitzt erstellt er Dokumente wie: Stromversorgungskonzept (welche leistung,Spannung-bedarf hat welche Komponente) Startup-verhalten: PoweOnRamping, PowrGood-Testing, Monitoring: System-health,BurnInSelfTest,Verschleissabschätzung Thermik: Entwärmungskonzept, T-Budget, Taupunkt managment Prüfplan für die Hradware erstellen, sich um Aufbau Prototypen Entwicklungsmuster kümmern, Zuarbeiten für FMEA un Komzept funktionalle Sicherheit. Gern bleibt auch die Arbeiten zum Einhalt der elektrischen Standards wie elektrische Sicherheit oder EMV am "Hardware-Chef" hängen, um herauszufinden welche Komponente den Ärger verursacht. Natürlich ist das von Branchen zu Gerät unterschiedlich, wieviel Architect-Antrengungen verlangt werden. Automotive kann da einfacher sein als Medizintechnik. Und weil ja auch gerade die Zeit ist, sich mal ein Buch ins Regal zu stellen, eine Themenbezogene Enpfehlung; eines meiner Leib-und Magen-Bücher: "Die Logik des Mißlingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen", Dörner, ISBN 978-3499615788 Man muss das Problem der Komplexitätsbeherrschung nicht auf seinen eigenen engen Spezialkenntnisse begrenzen man kann das auch allgemein herangehen. Schon im Haushalt kann sich zeigen, wer eine Architect-befähigung mitbringt.
Markus F. schrieb: > Infrastructure Architect Darunter wird aber jemand verstanden, der die physische Ausstattung eines Serverraumes plant. Eric B. schrieb: > Das gilt für alle Bereiche ausser Software. Die wird bekanntermassen von > umgeschulte Philosophen, Biologen und andere Elektroniker > zusammengefrickelt ;-) Gerade die Philosophen sind optimal geeignet (jedenfalls viel besser als jeder E-Ing.), wenn sie sich mit "Logik" beschäftigt haben. ;-)) Aber in der heutigen Zeit wird ja ohnehin alles aus halbfertigen Libraries zusammengestückelt mit irgendwelchen fehlerbehafteten Frameworks...
C. A. Rotwang schrieb: > Telefonieren ist auch komplexer als Feldtheorie, weil ja die > Maxwell-Gleichungen auf ein A5-Blatt passen, während man allein für > lokale Telefonate ein dickes Telefonbuch braucht. Ob alle Standards zusammen, die für heutige Telefonie über einen gewöhnlichen All-IP Anschluss relevant sind, wohl in ein einzelnes Telefonbuch passen?
A. S. schrieb: > Wenn du Hardware im Sinne von Platinen/geraten meinst, die gibt es > nicht, da die Komplexität von HW nur ein Bruchteil von der von SW ist. > Das siehst Du schon daran, wenn Du Schaltpläne und Listings ausdruckst > und die Stapelhöhe vergleichst. > > Für Komplexe HW gibt es dann eher sowas wie Projektleiter oder Designer. > Und für die Verschaltung vieler Geräte gibt es halt je nach Gebiet > ebenfalls Projektleiter, deren Aufgabe aber eher einer Bauleitung als > einem Architekten entspricht. Bullshit! Habe mit einem Hardware-Architekten für Satelliten gesprochen. Die Komplexität der Blockfiagramme sprengt schon vieles.
Hallo, über diverse Berufsbilder scheint es doch teilweise merkwürdige Vorstellungen zu geben. Dass ein originäre Achitekt das grundsätzliche Design eine Bauwerkes vorgibt, scheint ja noch plausibel. Dass ein Bauleiter das dann umsetzt, ist schon wenig plausibel. Da gibt nach dem Achitekten noch Bauingeniere, Projektankten, Bauphysiker, Geologen, Technologen, Statiker usw. die alle ihren Teil einbringen müssen, damit das Bauwerk halten kann. > D. C. schrieb: >> Für Komplexe HW gibt es dann eher sowas wie Projektleiter oder Designer. Designer kann alles mögliche sein. Mal ist es ein "Künstler", der sich nur die äußere Gestalt und Farben bestimmt, aber dann meist rein gar keine Ahnung von der techn. Umsetzung hat. Wenn es ein Hard- oder Softwaredesigner" ist, wird er wohl die grundfunktionen auf einem höheren Abstraktionslevel, wie ein Achitekt, entwickeln. Projektleiter sind dagegen oft rein Bürokraten, die nur die Aufgabe haben, gewissen formale Arbeiten zu korrdinieren und die Fachleute schön zusammen zu halten. Projektleiter können Ähnung von einem oder mehreren Fachgebieten haben, aber bei uns ist es auch so, dass der Projektleiter meist von gar keinem Fach wirklich Ahnung hat. >> Und für die Verschaltung vieler Geräte gibt es halt je nach Gebiet >> ebenfalls Projektleiter, deren Aufgabe aber eher einer Bauleitung als >> einem Architekten entspricht. Das kann ich eher unterstützen. Projektleiter sind eher Manager für Entwicklungsprojekte. Die verschalten keine Geräte und designen keine Systeme. Die steuern höchstens die Fachleute und erstellen jede Woche einen Haufen Berichte für andere bürokraten und Vorgesetzte. > Bullshit! Habe mit einem Hardware-Architekten für Satelliten gesprochen. > Die Komplexität der Blockfiagramme sprengt schon vieles. So ist es. Ob es um Softwareachitektur geht oder um grundsätzliche Achitektur/Design von Hardware/geräten/Systemen sagt rein gar nix über den Grad der Komplexität. Beides ist in der heutigen Zeit meist hoch komplex. Viele Softwerker (selbst im Bereich Embeded Progr. sind nicht in der Lage einen Schaltplan zu lesen, geschweige denn komplexe Hardware zu verstehen. Ganz zu schweigen von den vielen Problemen der Normenkonformitäten (VDE, EMV, Funk, Ex, funkt.Sicherheit, RoHS, Herstelltechnologie, Konstruktion usw.), die aber von Hardwareing. selbstredend erwartet werden. Freilich verschiebt sich durch die Möglichkeiten moderner Elektronik sehr viel Entwicklungsaufwand von Hardwarefunktionen in Richtung Software, so dass oft viel mehr Programmierer benötigt werden, als Hardwareing. und Konstrukteure. Aber das heißt immer noch nicht, dass Softewareentwickler grundsätzlich eine höhere Komplexität zu beherrschen hätten. Gruß Öletronika
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