Forum: Offtopic Betrügt VW auch beim Nachrüsten?


von F. B. (finanzberater)


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von Achim B. (bobdylan)


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Mit Sicherheit. Aber nicht nur VW.

von Gustav K. (hauwech)


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Achim B. schrieb:
> Mit Sicherheit.

Du hast den Artikel gelesen?

So wie ich das verstehe, hat VW die Entwicklung des Update rausgegeben 
und die VW-interne Qualitätssicherung hat bei der Überprüfung eine 
"Auffälligkeit" entdeckt. VW hat dies dann aktiv und unverzüglich an das 
Kraftfahrtbundesamt gemeldet. Wo soll nun der Betrug sein?

Finde es eher mal wieder von den Medien unmöglich, dass man draufschlägt 
ohne Ende, weil es gerade modern ist, die Quote steigert und die Kasse 
klingeln lässt.

von (prx) A. K. (prx)


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Gustav K. schrieb:
> Finde es eher mal wieder von den Medien unmöglich, dass man draufschlägt
> ohne Ende, weil es gerade modern ist, die Quote steigert und die Kasse
> klingeln lässt.

Also wenn ich über einen Artikel stolpere, in dem Focus BILD zitiert, 
dann sind da schon zwei Warnglocken. Noch mehr sollte wirklich niemand 
benötigen.

Nicht immer nur über Medien schimpfen. Wenn der Leser sich für mündig 
hält, dann sollte er bitte auch mal versuchen, es zu sein. Hier also: 
Nach dem Inhalt suchen, nicht nach dem Aufreger.

: Bearbeitet durch User
von F. B. (finanzberater)


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Gustav K. schrieb:
> Finde es eher mal wieder von den Medien unmöglich, dass man draufschlägt
> ohne Ende, weil es gerade modern ist, die Quote steigert und die Kasse
> klingeln lässt.

Ich gehe davon aus, dass du in einer dieser Betrügerfirmen arbeitest und 
jetzt um deinen Arbeitsplatz fürchtest. Wie wäre es denn, wenn du und 
deine Kollegen einen Teil eures IGM-Gehalts von 100k opfert, um die 
Dieselbesitzer für den entstandenen Wertverlust zu entschädigen?

von Gustav K. (hauwech)


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Da gehst du von einer falschen Annahme aus. Dennoch sollte man die 
Kirche im Dorf lassen. VW hat etwas in Auftrag gegeben und irgendwas 
läuft wohl nicht wie gewünscht. So etwas passiert im Geschäftsleben 
jeden Tag zig. fach und ist keine Meldung wert. Aber momentan müssen die 
Medien jeden Furz aufblasen.

F. B. schrieb:
> Wie wäre es denn, wenn du und
> deine Kollegen einen Teil eures IGM-Gehalts von 100k opfert, um die
> Dieselbesitzer für den entstandenen Wertverlust zu entschädigen?

Wenn dich jemand betrogen hat, musst du dich schon selber kümmern.
Schau mal über die Grenze nach Frankreich...

Wirst allerdings Probleme mit Mitstreitern bekommen, denn die sind in 
der Mehrzahl mit Einnässen und Schwanzeinziehen beschäftigt.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Gustav K. schrieb:
> Aber momentan müssen die Medien jeden Furz aufblasen.

Wie sollen sie denn sonst von ihrem eigenen Gestank (nicht nur Relotius) 
ablenken?

von (prx) A. K. (prx)


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Gustav K. schrieb:
> Aber momentan müssen die Medien jeden Furz aufblasen.

Das macht BILD nicht momentan, sondern seit 1952.

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Aber momentan müssen die Medien jeden Furz aufblasen.
>
> Wie sollen sie denn sonst von ihrem eigenen Gestank (nicht nur Relotius)
> ablenken?

Wer versucht denn, von dem abzulenken? SPON sicherlich nicht.

von Percy N. (vox_bovi)


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A. K. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Aber momentan müssen die Medien jeden Furz aufblasen.
>
> Das macht BILD nicht momentan, sondern seit 1952.

Nein, nicht mit jedem Furz. Und auch der eine oder andere dicke Fisch 
wurde schwimmen gelassen, so lange die Richtung stimmte.
Ansonsten stimmt es, aber nicht nur für BILD.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also die einzigen, wo ich im Moment den Eindruck habe, daß sie immer 
weiter draufschlagen und immer noch eins draufsetzen, damit die Kasse 
ordentlich klingelt, sind die Autobauer und die mit ihnen verbündete 
Politik. Entschuldigt bitte, aber wer sich im Zuge des Abgasskandals und 
Verschrottungsprämie ein neues deutsches Auto kauft, der ist doch völlig 
merkbefreit und beweist nur, daß dieses Konzept für die Konzerne 
funktioniert. Das ist ein Konjunkturprogramm für die Autobauer und der 
Staat kassiert kräftig an den Steuern und Strafzahlungen mit. Der 
eigentliche betrogene "kleine Mann", der gutem Glauben ein deutsches 
Auto kaufte, der ist mal wieder so richtig gründlich in den Arsch 
gekniffen.

Was wirklich was gebracht hätte wäre eine Rückgabe der betroffenen 
Fahrzeuge an die Konzerne zum Neupreis gewesen. Das wäre schnell 
gewesen, unbürokratisch und es hätte dem Bürger wirklich was gebracht. 
Aber nee, da ist die deutsche Politik ja zu feige für. Eure 
Arbeitsplätze, die die Politik  ja sooooooooo toll schützen muss, kann 
sie sich in spätestens 10 Jahren wegen der Energiewende sowieso in die 
Haare schmieren. Da wird uns die Autoindustrie das nächste mal den 
Stinkefinger zeigen.

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> Wer versucht denn, von dem abzulenken? SPON sicherlich nicht.

Sie laden ihren gesamten Mist auf diesem Pechvogel ab und versuchen ihr 
ramponiertes Image damit aufzupolieren - ist das keine Ablenkung?

Relotius ist doch nur die Spitze des Eisbergs.

von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Relotius ist doch nur die Spitze des Eisbergs.

Genau.
Deswegen ist es ratsam man informiert sich nur noch auf Portalen 
komplett ohne Qualitätssicherung, auf "unabhängigen" oder "alternativen" 
Seiten oder auf Ein-Mann-Blogs. Da kanns einem wenigstens nicht 
passieren dass mal ein Irrtum aufgedeckt oder zugegeben wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Vielleicht springt ein ordentliches Sequel für Schtonk! dabei raus.

von Uhu U. (uhu)


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Le X. schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>> Relotius ist doch nur die Spitze des Eisbergs.
>
> Genau.
> Deswegen ist es ratsam man informiert sich nur noch auf Portalen
> komplett ohne Qualitätssicherung, auf "unabhängigen" oder "alternativen"
> Seiten oder auf Ein-Mann-Blogs. Da kanns einem wenigstens nicht
> passieren dass mal ein Irrtum aufgedeckt oder zugegeben wird.

Es gibt eine viel bessere Lösung: denken beim Lesen!

von Achim B. (bobdylan)


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Gustav K. schrieb:
> Du hast den Artikel gelesen?

Natürlich nicht! Ich klick doch nichts an, wo "Focus" drannesteht!

von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Es gibt eine viel bessere Lösung: denken beim Lesen!

Leider nicht immer.
Wenn dir jemand aufgrund seiner Agenda eine plumpe, aber plausible Lüge 
auftischt, wie willst du das durch Denken erkennen?

von Uhu U. (uhu)


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Le X. schrieb:
> Leider nicht immer.
> Wenn dir jemand aufgrund seiner Agenda eine plumpe, aber plausible Lüge
> auftischt, wie willst du das durch Denken erkennen?

Indem du andere Stimmen zu dem Thema suchst, dir ein Bild von den 
Interessenlagen der Quellen machst und die Informationen bewertest.

Dabei sind natürlich auch leise Stimmen, Einmann-Blogs und allgemein 
angefeindete Quellen intertessant.

von Percy N. (vox_bovi)


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Le X. schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>> Es gibt eine viel bessere Lösung: denken beim Lesen!
>
> Leider nicht immer.
> Wenn dir jemand aufgrund seiner Agenda eine plumpe, aber plausible Lüge
> auftischt, wie willst du das durch Denken erkennen?

Es ist noch viel schlimmer: Nachdenken hilft beim Entdecken grober 
Lügen, die schon nicht mehr plausibel sind. Weniger dreiste Verzerrungen 
erfordern Gegenlesen in anderen Quellen.
Die effektivsten Lügen bestehen im Verschweigen. Da wird es dann 
schwierig.

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Wer versucht denn, von dem abzulenken? SPON sicherlich nicht.
>
> Sie laden ihren gesamten Mist auf diesem Pechvogel ab und versuchen ihr
> ramponiertes Image damit aufzupolieren - ist das keine Ablenkung?
>
> Relotius ist doch nur die Spitze des Eisbergs.

Ach - sind jetzt alle SPON-Redakteure die Leser um Spenden angegangen?

von Uhu U. (uhu)


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Percy N. schrieb:
> Es ist noch viel schlimmer: Nachdenken hilft beim Entdecken grober
> Lügen, die schon nicht mehr plausibel sind.

Wie z.B. dieser Relotius-Schmonzette von dem syrischen Jungen, der 
meint, er sei schuld am Krieg. Wer sich da nicht am Kopf kratzt, der 
braucht ihn nicht…

Beitrag #5669816 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Seltsamerweise kann ich mich an keinen der Relotius-Artikel von 
2017-2018 erinnern. Hab ich was verpasst, oder waren die hinter der 
Paywall?

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Hab ich was verpasst, oder waren die hinter der Paywall?

Weder noch…

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu U. schrieb:
> Indem du andere Stimmen zu dem Thema suchst, dir ein Bild von den
> Interessenlagen der Quellen machst und die Informationen bewertest.
>
> Dabei sind natürlich auch leise Stimmen, Einmann-Blogs und allgemein
> angefeindete Quellen intertessant.

Korrekt. Wer das allerdings mit der Haltung kombiniert, das es besser 
sei, gegen den Strom zu schwimmen, der muss auf die selbst gestellte 
Falle achten. Wer abweichend von allen anderen schreibt, kann zwar 
richtig liegen, tut es aber meist nicht. Diese Logik funktioniert nur in 
der Zeit rückwärts.

Unabhängig an etwas heran zu gehen heisst nicht unbedingt, zu einem 
anderen Ergebnis zu kommen als die Mehrheit.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Wer das allerdings mit der Haltung kombiniert, das es besser
> sei, gegen den Strom zu schwimmen, der muss auf die selbst gestellte
> Falle achten.

Wer mit dem Strom schwimmt etwa nicht?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Uhu U. schrieb:
> Wer mit dem Strom schwimmt etwa nicht?

Weder noch. Unabhängigkeit geht anders.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Uhu U. schrieb:
>> Wer mit dem Strom schwimmt etwa nicht?
>
> Weder noch. Unabhängigkeit geht anders.

Aber du hast doch hier Ratschläge gegeben, worauf man achten muss, wenn 
man gegen den Strom schwimmt. Und das, ohne dass davon vorher die Rede 
war…

Der unabhängige Geist schwimmt seine eigenen Wege - die können in jedem 
beliebigen Winkel zum "Mainstream" verlaufen.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu U. schrieb:
> Aber du hast doch hier Ratschläge gegeben, worauf man achten muss, wenn
> man gegen den Strom schwimmt. Und das, ohne dass davon vorher die Rede
> war…

In den letzten Tagen wurde dieser oder ein ähnlicher Spruch im Forum 
mindestens zweimal vertreten. Ich weiss nur nicht mehr von wem. Das war 
der Hintergrund.

: Bearbeitet durch User
von Ron L. (flessa)


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A. K. schrieb:
> In den letzten Tagen wurde dieser oder ein ähnlicher Spruch im Forum
> mindestens zweimal vertreten. Ich weiss nur nicht mehr von wem.

Falls du mich meinst (mit oscar wilde), dann denke ich, du hast ihn (im 
Kontext) nicht verstanden ;-)
Der Kontext war Datenkrakennutzung...

von (prx) A. K. (prx)


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Ron L. schrieb:
> Der Kontext war Datenkrakennutzung...

Der Kontext war anders, aber wenn du meinst, dass der Spruch zur 
angesprochenen Problematik nicht passt, dann möchte ich dich bitten, ihn 
mir zu erklären.

Es sei denn, Wilde meinte damit sein betont extravagantes Auftreten. 
Aber dann würde mich interessieren, wie du das im anderen Thread gemeint 
hast. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Hab ich was verpasst, oder waren die hinter der Paywall?
>
> Weder noch…

Er hat fürs Printmedium geschrieben und einer parallelen 
Onlineveröffentlichung regelmäßig widersprochen, ...

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Er hat fürs Printmedium geschrieben und einer parallelen
> Onlineveröffentlichung regelmäßig widersprochen, ...

Das ist dann auch so ein Fall, wo man hinterher genau weiss, was einem 
eigentlich vorher hätte auffallen müssen. Naja, wer im Glashaus sitzt, 
der werfe den ersten Stein. Oder so ähnlich. ;-)

von Ron L. (flessa)


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> Der Kontext war anders

Mein Spruch kam im Thread "alexa wer hat meine Daten"...

Kein facebook, Whatsapp, alexa oder mit dem smartphone einen anderen 
Umgang zu haben als die Masse der Bevölkerung, halte ich für ein 
ernsthaftes Anzeichen geistiger Gesundheit.
...wohlgemerkt lediglich ein ernsthaftes Anzeichen

von Uhu U. (uhu)


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Abradolf L. schrieb:
> Er hat fürs Printmedium geschrieben und einer parallelen
> Onlineveröffentlichung regelmäßig widersprochen, ...

Trotzdem findet man seine Ergüsse auf den einschlägigen Seiten…

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Mein Manipulationssensor schlägt an wo Artikel mehr auf emotionalen 
Effekt als sachliche Information ausgerichtet sind. Das Fehlen 
relativierender Argument und einer komplexen Betrachtung ist für mich 
ebenso arlarmierend wie eine nackte also zusammnhanglose 
Tatsacenbehauptung ohne Umfeldbetrachtung oder Hintergrundbeleuchtung. 
Insbesonder fehlende Querverweise auf weitere Quellen lassen auf eine 
isolierte Meinungsblase schließen. Seriöse Informationen haben 
kontexbezogen einem gewisssen background der nicht aus immer derselben 
Quelle gespeisst ist.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Interrresant ist dass der Spiegel nicht das erstemal betroffen ist. dass 
läßt die Qualitätssicherung potentiell lückenhaft erscheinen. und 
jedesmal fallen sie mit Exklusivgechichten auf, was auf 
strukturbedingtes Versageen schließen läßt. ...

Namaste

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Mein Manipulationssensor schlägt an wo Artikel mehr auf emotionalen
> Effekt als sachliche Information ausgerichtet sind.

Ja natürlich. Nur sind Boulevard-Medien von vorneherein darauf 
ausgerichtet und waren es schon immer. Es ist Aufgabe des Lesers, damit 
umzugehen. Gerade dann, wenn man keine staatlich gelenkten Medien haben 
will, muss man damit leben.

Den Unterschied kann man hier sehr schön erkennen (um so nebenbei mal 
wieder das Thema des Threads hervorzukramen ;-):

BILD: "Betrügt VW auch beim Nachrüsten?" (Rest hinter Paywall)

FOCUS: "Abgas-Affäre: VW soll beim Nachrüsten neue Schummel-Software 
eingebaut haben - In der Abgas-Affäre gibt es einen neuen Verdacht gegen 
VW: Der Autobauer soll ausgerechnet beim Nachrüsten Schummel-Software 
eingebaut haben."

NZZ: "Volkswagen hat Probleme mit neuer Abgas-Software - Wegen 
«Auffälligkeiten» bei der neuen Abgas-Software hat der deutsche 
Autobauer Volkswagen die Umsetzung bei einem Motorentyp ausgesetzt. Mit 
den deutschen Behörden wird die Situation analysiert."

FAZ: "VW: «Auffälligkeiten» bei Kontrolle von neuer Abgas-Software - 
Beim Autobauer VW sind bei internen Kontrollen der neuen Abgas-Software 
für Dieselfahrzeuge «Auffälligkeiten verzeichnet worden»."

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Interrresant ist dass der Spiegel nicht das erstemal betroffen ist.

Der SPIEGEL war von Anfang an ein Sonderfall, wobei der ursprüngliche 
Charakter einer Wochenzeitung auch nicht exakt mit dem einer 
Tageszeitung übereinstimmen muss.

FAZ/NZZ sind Beispiele für Tageszeitungen mit klarer Differenzierung in 
Berichterstattung mit nüchterner Ausdrucksweise einerseits, und davon 
optisch klar abgegrenzter Kommentierung. Ob Richtung und Auswahl einem 
passt ist eine andere Sache, ich beziehe mich auf den Stil.

Der SPIEGEL hielt noch nie etwas davon. Da war stets beides enthalten 
und zu Augsteins Zeiten war er für seine Häme berüchtigt, die besonders 
die politischen Artikel sprachlich prägten. Er war also gekennzeichnet 
von emotionellem Besatz und inhaltlicher Bedeutung gleichzeitig. Wenn 
er dann mal tief ins Klo greift, fällt die Reaktion natürlich 
entsprechend aus.

> läßt die Qualitätssicherung potentiell lückenhaft erscheinen. und
> jedesmal fallen sie mit Exklusivgechichten auf, was auf
> strukturbedingtes Versageen schließen läßt. ...

Der Wettbewerb führt zum Druck, kosteneffizient arbeiten zu müssen. 
Qualitätskontrolle kostet. Besonders bei externen Autoren, die also 
fertige Artikel beisteuern statt in der Redaktion zu arbeiten, oft für 
verschiedene Medien gleichzeitig, ist das auch nicht einfach. Es besteht 
kein Zugang zu den Originalquellen und bei Geschichten aus 1001er Nacht 
gibt es oft keine anderen Quellen zur Kontrolle.

Wer sich dann über die Jahre mal einen Namen gemacht hast, gilt als gute 
Quelle und kann sich gelegentlich Stories erlauben, bei denen man 
hinterher die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Das Risiko der 
Routine eben.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Interrresant ist dass der Spiegel nicht das erstemal betroffen ist. dass
> läßt die Qualitätssicherung potentiell lückenhaft erscheinen.

Der Ivan bringt es wieder sehr schön auf den Punkt: 
https://youtu.be/wxj2I7u66gI

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> FAZ/NZZ sind Beispiele für Tageszeitungen mit klarer Differenzierung in
> Berichterstattung mit nüchterner Ausdrucksweise einerseits, und davon
> optisch klar abgegrenzter Kommentierung.

Was ja eigentlich nur sauberer Journalismus ist.

> Der SPIEGEL hielt noch nie etwas davon. Da war stets beides enthalten
> und zu Augsteins Zeiten war er für seine Häme berüchtigt, die besonders
> die politischen Artikel sprachlich prägten.

Das ehemalige Nachrichtenmagazin vermengt Nachricht und Meinung 
fröhlich, wobei die Nachrichten - zumindest bei wichtigen Themen - 
sorgfältig vorsortiert werden.

von Percy N. (vox_bovi)


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Uhu U. schrieb:

> wobei die Nachrichten - zumindest bei wichtigen Themen -
> sorgfältig vorsortiert werden.

Wie schön, dass es in der Welt kompakt die Rubrik "Sack Reis" gibt ...

Gibt es in der taz eigentlich noch die Rubrik "Was heute in der taz 
fehlt "?

von F. B. (finanzberater)


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