Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltung von Heizfeldern


von Matthias M. (mathi1651)


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Hallo Zusammen,

Ich poste hier zum ersten Mal und hoffe hier in diesem Forum für mein 
anliegen
an der richtigen Stelle gelandet zu sein :)

Zu meiner Frage:

Ich würde gerne kleine Streifen von Kapton® 200RS100 Klebeband (1cm*1cm)
Als kleine heizfelder in einem Raster anordnen.
Der grobe Entwurf sieht ein 25 * 20 Raster vor was uns auf 500
Heizfelder bringt. Grundsätzlich sollte das Raster aber frei skalierbar 
sein.
Diese sollen sich auf ca 40°C erwärmen und sollen alle einzeln an und 
abgeschaltet werden können.


Mein erster Plan war es die Platten mit einer externen Stromversorgungen 
zu betreiben und mit einem Relais die Schaltung zu realisieren.

Nun zu meiner Frage:
Gibt es eine Möglichkeit die Anzahl der Ausgänge zu kompensieren?
Theoretisch müsste sonst ja ein Microcontroller mit 500+ Pins verwendet 
werden..

Oder wäre es möglich pro Platte einen kleinen PIC zu verbauen der 
quasian einem pin auf seinen 'Index' wartet?

Ich hoffe das ich mich soweit verständlich ausgedrückt habe und hoffe 
ich
finde jemand der eine Idee hat.
Wenn noch Fragen sein sollten einfach fragen :)

Vielen Dank im voraus
Grus
Matthias

von c r (Gast)


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Stichwort Multiplexing/Charlieplexing

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Frage ist, ob Matrixbetrieb für die Heizflder brauchbar ist. Wenn 
ja, reduziert sich der Bedarf an Ports erheblich und man sollte mit 
einer 24*24 Matrix auskommen (genauer 24*21).
Dabei bekommt jeder Streifen aber nur noch ein 24tel der Zeit Energie 
und muss entsprechend stärker angefahren werden, also mit mehr Strom.

von c r (Gast)


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P.S. Ich nehme an, dass du "reduzieren" meintest
Matthias M. schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit die Anzahl der Ausgänge zu kompensieren?

Was wird das denn?

von c r (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> 24*21).
> Dabei bekommt jeder Streifen aber nur noch ein 24tel der Zeit Energie
> und muss entsprechend stärker angefahren werden, also mit mehr Strom.

Das ist bei Multiplexing immer der Fall, egal ob LEDs oder Heizelemente 
dranhängen.
Die Multiplexing-Frequenz muss halt zur Trägheit des Heizelements 
passen.

von Joachim B. (jar)


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Matthias M. schrieb:
> Der grobe Entwurf sieht ein 25 * 20 Raster vor was uns auf 500
> Heizfelder bringt
Matthias M. schrieb:
> Wenn noch Fragen sein sollten einfach fragen :)

wozu das denn?

Matthias M. schrieb:
> Oder wäre es möglich pro Platte einen kleinen PIC zu verbauen der
> quasian einem pin auf seinen 'Index' wartet?

ja oder einen AVR

aber dann müssten die Heizfelder auch getrennte thermisch isolierte 
Kacheln haben von 1x1cm.

: Bearbeitet durch User
von Matthias M. (mathi1651)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten :)

Das Projekt soll eine Art Display aus thermochromen
Farbelementen werden :D
Also im Moment ist es vielmehr ein Konzept als fertiger Plan.
Deswegen soll die Temperatur der Fläche an vielen kleinen Stellen 
ansteigen um eine Änderung der Farbe zu bewirken.

Ins Thema multiplexing muss ich mich dann erstmal einlesen..
Aber ich verstehe das richtig das dazu jeweils ein Mikrocontroller pro 
Element verbaut werden muss um das Signal vom Haupt Mikrocontroller 
Abzurufen?

Dann wäre je nach Ausführung das ein ziemlicher kostenfaktor oder gibt 
es extra für diesen Zweck kleine und kostengünstige kleine 
Mikrocontroller?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias M. schrieb:
> Aber ich verstehe das richtig das dazu jeweils ein Mikrocontroller pro
> Element verbaut werden muss um das Signal vom Haupt Mikrocontroller
> Abzurufen?

Nö, das muss man nicht, wenn man Multiplexing benutzt. Das ist ein 
Kreuzgitter von (in deinem Fall) z.B. 24 Spalten und 21 Zeilen. An jeder 
Kreuzung befindet sich ein Heizelement.
Um die Heizungselemente in der ersten Spalte zu aktivieren, wird diese 
Spalte auf einen Pol der Heizspannung gelegt und an die Zeile 20 der 
andere Pol, dann  wird  z.B. Element auf X=0 und Y=20 geheizt.
Praktischerweise würde ich die Zeilen an 21 gleichzeitig zu aktivierende 
Ports legen, während man die Spalten auch z.B. mit einem externen 
Schiebregister weiterschalten kann.
Zwischen MC und Heizung müssen natürlich Leistungsstufen, die den Strom 
vertragen (ein Spaltentreiber muss also mit dem 21-fachen Heizstrom 
klarkommen).
Unterschiedliche Heizstärken kann man hier vermutlich am einfachsten 
durch Paketansteuerung machen. Wählt man als Zeitraster z.B. 64 
Durchläufe und lässt ein Element nur 32 mal währenddessen anschalten, 
wird es mit 50% Leistung laufen.
Davon unberührt bleibt, wie o.a., das ein Element nur max. 1/24tel der 
Zeit angesteuert wird.
Spendiert man 3 Portpins für das Spaltenschieberegister, dann braucht 
man insgesamt 24 Portpins, sollte also mit DIP40 Modellen zu lösen sein.

: Bearbeitet durch User
von Matthias M. (mathi1651)


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Danke!
Dann geht man hier quasi von der Trägheit der heizfelder aus und 
schaltet quasi jedes Mal eine Koordinate und das aber so schnell 
hintereinander, dass die Platten nicht auskühlen.

Kommt das system irgendwann an seine Grenzen?
z. B. Wenn alle Platten eingeschaltet werden(zu lange
von Platte 1 bis Platte 500) oder ab einer gewissen
Größe(1000+)?

Mit welchem Bauteil versorgen ich die Elemente mit Strom? Muss das über 
ein Relais sein oder gibt es eine bessere Lösung? Weil ich denke, dass 
21 Fächer Strom für den MC zu viel ist. Oder besser gesagt':

Wie realisiert man die von dir genannten Leistungsstufen?

Mfg
Matthias

von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> Spendiert man 3 Portpins für das Spaltenschieberegister, dann braucht
> man insgesamt 24 Portpins

da Heizung eh langsam ist sollte sogar I2C Port möglich sein

Matthias M. schrieb:
> Der grobe Entwurf sieht ein 25 * 20 Raster

da würde ich geschickterweise /8 teilbare wählen statt 25 * 20

24 x 24 -> 625 braucht 6 I2C Ports a 8-bit man muss ja nicht alle Zeilen 
und Spalten voll nutzen

24 x 23 -> 552
23 x 23 -> 529
23 x 22 -> 506
24 x 21 -> 504

Matthias M. schrieb:
> Mit welchem Bauteil versorgen ich die Elemente mit Strom?

da bieten sich Treiber IC an, high side und low side, natürlich passend 
für alle möglichen Ströme, es können ja in der Matrix eine Spalte oder 
Zeile voll bestromt werden wollen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias M. schrieb:
> Mit welchem Bauteil versorgen ich die Elemente mit Strom?

Das kommt darauf an, wieviel Strom denn nun benötigt wird. Deine 
Heizelemente werden darüber Angaben haben (Betriebsspannung und -Strom).
Relais nimmt man nur, wenn es wirklich nicht mit Halbleitern geht. Heute 
nimmt man z.B. Highsideswitches a la BTS und Lowsideschalter vom Typ 
N-Channel MOSFet.

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