Hallo, die Graka in meinem Rechner macht hin und wieder mal Zicken. Nach dem Ausbau viel mir auf, dass einige Elkos leicht aufgebläht aussehen. Die würde ich nun gerne tauschen. Die Elkos sind beschriftet mit: EPS 270 16V und EPS 820 2.5V 270 und 820 sind wahrscheinlich die Kapazitäten in uF!? Die Spannungsangabe 2.5V finde ich bei einem Elko ziemlich ungwöhnlich (zumindest vorher noch nie irgendwo gesehen). Wo erhält man geeignete Ersatzelkos, gibt es da spezielle Händler?
tut dir selber ein gefallen und mache erst mal ein bild um abzuschätzen ob es sinnvoll / möglich ist. Grafikkarten haben sehr viele schichten welches ein auslöten sehr schwer macht.
Die 16V Typen sind dazu da, die 12V vor dem Abwärtswandler zu stabilisieren, die 2,5V Typen sind auf der anderen Seite der Wandler und stabilisieren die Core-Spannung der GPU. Die liegt meist so bei niedrigen 1-1,2V. Dafür ist der Strom ungeheuer hoch, da können schonmal 100A fließen. Ja, richtig gelesen. Durch zu viel und zu langes ZoCKeN werden die Elkos zu lange am Anschlag betrieben und sterben elendig und früh. Ich würde die GraKa bei ebay als ungeprüft verkaufen und mit dem Geld einen Urlaub machen, am besten in der Natur zelten.
Elkos, bzw es sind vermutlich Polymer, LoESR mit 105 Grad. Die Angabe mit 100 Amp finde ich heftig. 5-10 Amp könnten es schon sein. Deshalb LoESR. Nur gleichwertige einbauen. Auch nicht überdimensionieren, sonst schadest Du evtl. der Stromversorgung im Einschaltmoment. Siehe Mouser.de
Soziologe schrieb: > Ich würde die GraKa bei ebay als ungeprüft verkaufen Ganz toll, dieser Aufruf zum Betrug.
Danke für die schnellen Antworten und nein, ich werde die Karte selbstverständlich NICHT als ungetestet oder sonstwie bei Ebay anbieten! Würde es sich lohnen, die Spannung der Graka im laufenden Betrieb vorab zu überwachen? Und wenn ja, mit Software (cpuz?) oder Hardware (Multimeter)?
Dan schrieb: > Würde es sich lohnen, die Spannung der Graka im laufenden Betrieb vorab > zu überwachen? Nein.
DAVID -. schrieb: > Grafikkarten haben sehr viele schichten welches ein auslöten sehr schwer > macht Ja - ähnlich wie Motherboards - viele Layer und damit schon schwer zu ent-Löten. Da muss man schon ein wenig "Sven" (Glückspilz) sein ... . Bei einem Motherboard habe ich es geschafft (incl. aufbohren) bei einem 2.ten, nicht :-( Heute würde ich eher mechanisch abscheren und auf die Reste "auflöten" - das scheint mir sicherer zu sein.
Dieter F. schrieb: > Heute würde ich eher mechanisch abscheren und auf die Reste "auflöten" - > das scheint mir sicherer zu sein. Besser an einem Schrottteil mehrfach üben und DANN ...
Dieter F. schrieb: > Ja - ähnlich wie Motherboards - viele Layer und damit schon schwer zu > ent-Löten. Da muss man schon ein wenig "Sven" (Glückspilz) sein ... . > Bei einem Motherboard habe ich es geschafft (incl. aufbohren) bei einem > 2.ten, nicht :-( Wenns SMD ist, ist das machbar. https://www.mouser.de/Passive-Components/Capacitors/_/N-5g7r?P=1z0wrjoZ1ypvpvn Hier kannste mal gucken
qwertzuiopü+ schrieb: > Wenns SMD ist, ist das machbar. > > https://www.mouser.de/Passive-Components/Capacitors/_/N-5g7r?P=1z0wrjoZ1ypvpvn > Hier kannste mal gucken Schon mal selbst gemacht? Videos etc. kann ich auch anschauen ...
Thomas schrieb: > Die Angabe mit 100 Amp finde ich heftig. 5-10 Amp könnten es schon sein. > Deshalb LoESR. naja siehe aktuelle grafikkarten im bereich 180-250W Kannst dir ausrechnen was da umgesetzt wird. Der VRAM alleine liegt bei 40-60W diw 95W TDP einer CPU sind da doch eher peanuts ^^
Dieter F. schrieb: > Schon mal selbst gemacht? Grafikkarte nicht, aber auf Mainboards schon. Wie gesagt, SMD geht, THT ist recht katastrophal.
Hallo Dieter F. schrieb: > Ja - ähnlich wie Motherboards - viele Layer und damit schon schwer zu > ent-Löten. Da muss man schon ein wenig "Sven" (Glückspilz) sein ... . Ach was, man braucht halt das richtige Werkzeug. Vor allem einen Lötkolben, der richtig Saft nachliefert. Ich hole dazu so einen alten 80W Lötkolben aus der Garage. Der hat eine 1/2 Zentimeter breite Spitze aus Kupfer. Die wird dann vor Gebrauch noch mal nachgefeilt und dann geht's los. Bei bedrahteten Elkos lassen sich beide Enden der Beinchen fast gleichzeitig erwärmen. Der Elko ist dann ruckzuck in wenigen Sekunden draußen. > Bei einem Motherboard habe ich es geschafft (incl. aufbohren) bei einem > 2.ten, nicht :-( Auf was für komische Ideen man kommen kann. Wieso muß man am Motherboard was aufbohren? Falls da noch Lot den Weg versperrt, nimmt man noch mal den Lötkolben und eine Entlötpumpe zur Hand. > Heute würde ich eher mechanisch abscheren und auf die Reste "auflöten" - > das scheint mir sicherer zu sein. Igitt
Thomas schrieb: > Die Angabe mit 100 Amp finde ich heftig. 5-10 Amp könnten es schon sein. > Deshalb LoESR. Nein? Grafikkarten benötigen 200W bei 1,1V Kernspannung. Oder mehr Strom bei noch weniger. Da sind 100A noch wenig.
Wenn man THT-Elkotauch an MBs machen will erwärmt man den Bereich großzügig aber langsam mit der großen Heißluftpistole aus der Werkstatt bis auf deutlich über 100°. Dann noch kurz mit dem Löterich dran um die restliche Temperatur in die Lötstelle reinzubringen. Nein, das macht den Bauteilen nix. In der automatisierten Produktion werden die Platinen relativ langsam bis auf teils über 150° erwärmt und dann kurz auf über 230° hochgeflasht um das Lot vollends aufzuschmelzen....
>> Heute würde ich eher mechanisch abscheren und auf die Reste "auflöten" - >> das scheint mir sicherer zu sein. > >Igitt nein, das ist eine gute Idee. Das Ganze ist sowieso nur ein Rettungsversuch auf gut Glück. > Nein, das macht den Bauteilen nix. In der automatisierten Produktion > werden die Platinen relativ langsam bis auf teils über 150° erwärmt und > dann kurz auf über 230° hochgeflasht um das Lot vollends > aufzuschmelzen.... das kann man so machen, aber das ist zu aufwendig - wer will außerdem gebrauchte Elkos, etc. noch retten? Lohnt nicht.
Ich habe ja schon einige Elkos auf Mainboards ausgelötet und ersetzt. Ich schlage dir folgendes Vorgehen vor: Versehe alle Lötstellen der Elkos mit frischem verbleitem Lot. Es ist immer gut wenn man am Elko mit den Fingern ziehen kann. Wechselseitig aufheizen und den Elko herausziehen. Danach sind mit Sicherheit alle Löcher mit Zinn zu. Mache jetzt bitte nicht den Fehler und quäle deine Karte mit Entlötpumpe oder Absauglitze. Messe bitte die Anschlussdrähte der Ersatzelkos nach und nimm einen passenden Hartmetall-Bohrer mit Schaft 3,irgendwas und bohre damit deine Löcher frei indem du den Bohrer zwischen zwei Fingern zwirbelst. Wichtig, durch ein einmaliges absaugen mit der Entlötpumpe ergibt sich ein kleiner Krater welcher die Spitze des Bohrers mittig führt. Die Durchkontaktierung soll das ja überleben .Wähle den Bohrer-Durchmesser etwa in der Drahtstärke der neuen Elkos. Es müssen Low -ESR Typen sein. Ich kenne keine andere Methode welche ähnlich schonend ist. Viele mehrlagige Platinen sind nach thermischen freisaug-Versuchen auf den Müll gewandert weil sie danach hin waren.
Zum Entlöten wünsche ich mir einen Absaugschlauch, wie ihn die Zahnärzte verwenden. Gibt es das? Und liefert der Weihnachtsmann solche Sachen?
Stefanus F. schrieb: > Zum Entlöten wünsche ich mir einen Absaugschlauch, wie ihn die Zahnärzte > verwenden. Gibt es das? Und liefert der Weihnachtsmann solche Sachen? Damit kommst du bei Multilayer Platinen nicht weit. Dass man die Elkos überhaupt auslöten kann liegt daran, dass man genug Wärme mit dem Draht des Elkos zuführen kann. Bei thermischen freimachen fehlt der aber und dann bekommt man das Zinn der inneren Lagen nicht flüssig genug. Das endet beim "rumbraten"und ist Murks.
ichbin schrieb: > Nein, das macht den Bauteilen nix. In der automatisierten Produktion > werden die Platinen relativ langsam bis auf teils über 150° erwärmt und > dann kurz auf über 230° hochgeflasht um das Lot vollends > aufzuschmelzen.... Insbesondere bei Bauteilen mit hoher thermischer Trägheit oder bei der "Abschattung" einiger kleiner Bauteile sind heutzutage Dampfphasenlötanlagen das Mittel der Wahl. Klassische IR-Heißluftanlagen bieten sich eher für sehr einfache Lötverhältnisse an oder wenn man schon sehr lange ein aufwändig bestimmtes Lötprofil für bestimmte Baugruppen fährt.
Stefanus F. schrieb: > Zum Entlöten wünsche ich mir einen Absaugschlauch, wie ihn die Zahnärzte > verwenden. Gibt es das? Und liefert der Weihnachtsmann solche Sachen? Der Unterschied zwischen Sabber und Lot besteht darin, dass der Sabber nicht sofort erstarrt, wenn er den kalten Schlauch berührt. Deswegen müssen die Absaugvorrichtungen für Lot beheizt sein, zumindest bis zu dem Auffangbehälter für das Lot, siehe z.B.: https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/D200/WELLERWXD_20101.png https://www.youtube.com/watch?v=eCdorchC72s Die Webseiten von Weller sind zur Zeit kaputt... :-(
herbert schrieb: > Dass man die Elkos > überhaupt auslöten kann liegt daran, dass man genug Wärme mit dem Draht > des Elkos zuführen kann. Bei thermischen freimachen fehlt der aber und > dann bekommt man das Zinn der inneren Lagen nicht flüssig genug. Das > endet beim "rumbraten"und ist Murks. Oder man hat Indiumdraht.
Danke für eure Hinweise zum Absaugen. Habe mal wieder etwas dazu gelernt.
hinz schrieb: > Oder man hat Indiumdraht. ...oder einen Hartmetallbohrer der das Problem "eiskalt" erledigt...
Du könntest auch den Elko abzwicken, beide Seiten der Platine mit Chipquik Lot bearbeiten, und das dann absaugen. Chipquik Lot schmilzt ab ca. 60°C
:
Bearbeitet durch User
herbert schrieb: > hinz schrieb: >> Oder man hat Indiumdraht. > > ...oder einen Hartmetallbohrer der das Problem "eiskalt" erledigt... Du wiederholst dich.
> Du könntest auch den Elko abzwicken, beide Seiten der Platine mit > Chipquik Lot bearbeiten, und das dann absaugen. Chipquik Lot schmilzt ab > ca. 60°C wo gibt's dieses Lot? Reicht nicht auch normales Lot? - den Draht vom Elko kannst Du im heißen Zustand ja auch mit einer Zange ziehen und das war's dann. Oder eben die häßliche Lösung, Drahtbeinchen dran lassen und neuen Elko anlöten, fertig.
Nein, die einzig schonende Art, ist die GraKa in den Kühlschrank zu legen. weil durch das schokfrosten das Zinn zwischen den elkobeinchen und dem Loch reisst. danach lässt sich der elko ganz einfach raus ziehen.
Thomas schrieb: > die einzig schonende Art, ist die GraKa in den Kühlschrank zu legen. > weil durch das schokfrosten das Zinn zwischen den elkobeinchen und dem > Loch reisst. danach lässt sich der elko ganz einfach raus ziehen. Ein dolles Märchen!
Naja dem alten Elko die Beine rausreißen, ist wohl am einfachsten. Aber was ist mit dem Elektrolyt, was evt. noch rauskommt. Giftig, ätzend, bewußtseinserweiternd?
Wie wird's im Werk gemacht. Wärmeplatte mit 80 - 100 Grad. komplette Platine, oder zumindest den Bereich hiermit vorwärmen. Dann mit Heißluft und Flussmittel den 'Kameraden' mit ca. 280 - 300 Grad raus holen. Mit Absaugung, die Löcher der noch warme Platine vom Zinn befreien. Fertig!!!
Thomas schrieb: > Wie wird's im Werk gemacht. Industriellen Austausch von defekten Elkos gibts nicht.
> Industriellen Austausch von defekten Elkos gibts nicht. stimmt. > Wie wird's im Werk gemacht. Du hast doch gar nicht die hobbytechnischen Möglichkeiten der Industrie .... damit kannst Du nicht mithalten. > Wärmeplatte mit 80 - 100 Grad. komplette Platine, oder zumindest den > Bereich hiermit vorwärmen. > Dann mit Heißluft und Flussmittel den 'Kameraden' mit ca. 280 - 300 Grad > raus holen. > Mit Absaugung, die Löcher der noch warme Platine vom Zinn befreien. > > Fertig!!! Was spricht dagegen? Energie- und Zeitaufwand. Halogene,etc., die bei möglicher mangelhafter Absaugung nicht so gut sind?!
> Naja dem alten Elko die Beine rausreißen, ist wohl am einfachsten. Aber > was ist mit dem Elektrolyt, was evt. noch rauskommt. Giftig, ätzend, > bewußtseinserweiternd? Du machst das Ganze hoffentlich nur einmal so wie Lötdämpfe schnuppern :-) und wenn Du es richtig machst bleiben die Elkos auch heil. PS: Das Ergebnis weißt Du auch nicht, vermutlich sind es die Elkos - sicher ist das nicht.
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