Ich wollte mal fragen wie Ihr euren Workflow handhabt in Sachen PCB Design. Bin seit einiger Zeit beruflich in die Situation gekommen sehr oft PCBs machen zu müssen. Teilweise von kleinen 2-Layer Designs mit 30/40 Bauteilen bis hin zu recht komplexen PCBs mit 6 Layern, > 1000 Bauteilen, High-Speed etc... Nun arbeite ich im Moment so, dass ich erstmal alle Signale route, danach die Power mache und danach Feinschliff bis der Design-Rule-Check nicht mehr meckert. Wenn dieser o.k. ist fange ich nochmal an und mache einen -ich nenne es mal manuellen Check. Ich drucke mir von allen wichtigen ICs die Datenblätter aus und verfolge wirklich die Verbindung jedes einzelnen Pins nochmal ob das alles Sinn macht. Bei Config-Pins lese ich nochmal das Datenblatt gegen ob die Pins richtig auf High/Low gezogen sind. Bei uCs die an irgendwelche Busse gehen schaue ich nochmal das Pinout nach, dass der I2C z.b. wirklich an diesen Pins rausgeht etc... Das ganze kostet mich natürlich extrem viel Zeit aber erfahrungsgemäß lohnt es sich, weil man den Schaltplan ja doch oft recht schnell zusammenklickt, und dann hat man aus versehen mal eine Leitung am falschen Pin angeschlossen, oder Altium hat mal irgendwelche Netze zusammengeführt die nicht zusammen gehören oder hat doch mal noch das Ground-Label irgendwo gefehlt. Oder der Klassiker - das Pinout des Bausteins ist falsch (haben eine eigene Abteilung in Indien die für uns die Bauteillibrary pflegt) Wie handhabt ihr das? Verlasst ihr euch komplett auf den DRC dann? Checken Kollegen von euch nochmal gegen?
Altium-Guy schrieb: > Ich drucke mir von allen wichtigen ICs die Datenblätter Altium-Guy schrieb: > Bei Config-Pins lese ich nochmal das Datenblatt Das mache ich zuerst. Altium-Guy schrieb: > ...das Pinout des Bausteins ist falsch BE für zB Software werden inhouse gefertigt. Altium-Guy schrieb: > Verlasst ihr euch komplett auf den DRC dann? Jein, aber nur rudimentär.
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Richard B. schrieb: > Altium-Guy schrieb: >> ...das Pinout des Bausteins ist falsch > > BE für zB Software werden inhouse gefertigt. ?? Das scheint jemand Ahnung zu haben. Richard B. schrieb: > Jein, aber nur rudimentär.
Altium-Guy schrieb: > Verlasst ihr euch komplett auf den DRC dann Nein, natürlich nicht, der prüft ja in wesentlichen nur ob's fertigbar ist. Die Datenblätter kommen zuerst, Library dann, Schaltplan danach und wird verifiziert, Power wird natürlich zuerst geroutet (zumindest eine Plane ausgesucht), dann kritische Signale, danach unkritische Signale. Ein logischer check nach dem routen eher nicht, denn wenn der Schalgplan stimmte, passt auch nach Layout, keine Ahnung aber wie Altiums backannotation ist.
Bei uns werden die meisten Sachen von einer zweiten Person geprüft. - Schaltplansymbole - Schaltplan, insbesondere Dimensionierung von Bauteilen und Abweichungen von Hersteller-Vorschlägen. Dauer 30 - 120 min pro Schaltplanseite - Layout auf Einhaltung der Layoutvorgaben, gegebenfalls Überprüfung ob Längenmatching korrekt ausgeführt wurde. Übereinstimmung mit dem Schaltplan wird nicht explizit überprüft. - Steckerbelegung und Platzierung werden zusätzlich noch von einer dritten Person geprüft. Dabei hilft es die Ausdrucke von Board und Gegenstück übereinander zu legen um keinen Knoten im Hirn zu kriegen. Hört sich aufwendig an aber ein Respin ist teurer und kostet vor allem viel Zeit. Wir hatten noch nie das nicht größere oder kleinere Fehler im Review gefunden wurden. Allerdings sind trotzdem schon oft genug Fehler durchgerutscht.
Altium-Guy schrieb: > Das ganze kostet mich natürlich extrem viel Zeit aber erfahrungsgemäß > lohnt es sich Solange du bezahlt wirst ist doch alles gut. Mein Ex-Chef war stets erbost wenn die fertig bestückte Platine fehlerhaft war. Mein Vorschlag mit einem Kollegen nochmals gegen zu checken wurde immer abgelehnt. Was erwartet er wenn ich nach einer 60h Woche noch 10h am Samstag layouten muss ohne Zeit zu haben irgendetwas prüfen zu können. Lass dir Zeit und nimm dir einen Kollegen der Spaß dran hat Fehler zu finden.
Altium-Guy schrieb: > Wenn dieser o.k. ist fange ich nochmal an und mache einen -ich nenne es > mal manuellen Check. Besser als nichts, aber eigentlich solltest du das nicht selbst machen. Die Gefahr ist zu gross, dass du den gleichen Fehler 2mal übersiehst oder du hast etwas falsch interpretiert, das fällt dir dann natürlich garnicht als Fehler auf. Bretter vor dem Kopf können recht stabil sein. Grundsätzlich muss man (kostenmässig) abwägen, ob man so hohen Aufwand bei der Vorabprüfung treibt oder ob man einfach mal ein Muster fertigt - das muss man ja so oder so sorgfältigst prüfen. Georg
KiCad-Guy schrieb: >> BE für zB Software werden inhouse gefertigt. > > ?? Libs werden inhouse gefertigt. Besser so? KiCad-Guy schrieb: > Richard B. schrieb: >> Jein, aber nur rudimentär. MaWin schrieb: > Nein, natürlich nicht, der prüft ja in > wesentlichen nur ob's fertigbar ist. Ist das besser so? KiCad-Guy schrieb: > Das scheint jemand Ahnung zu haben. Was meinst du? Das machen die meisten genauso.
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georg schrieb: > aber eigentlich solltest du das nicht selbst machen. > Die Gefahr ist zu gross, dass du den gleichen Fehler 2mal übersiehst > oder du hast etwas falsch interpretiert, das fällt dir dann natürlich > garnicht als Fehler auf. Bretter vor dem Kopf können recht stabil sein. Das kann ich so nicht bestätigen! Wenn man sich eine strukturierte Excel-Liste zulegt, wo jeder nur erdenkliche Review Punkt aufgeführt ist, und dann anhand dieser Liste Punkt für Punkt ab hackt ist das eigentlich besser als einen 2. Kollegen ohne Liste dran zu lassen. Bei uns haben diese Listen je nach Projekt einen umfang von bis zu 400 Einträgen. Die Erfahrung zeigte, dass nur in extremen Ausnahmefällen ein 2. Durchlauf (Muster) erforderlich war. Die Zeit die man dadurch gewinnt wiegt den Review-Aufwand allemal auf.
Ich kann beipflichten. -Die Library wird selbst gemacht. Neue Symbole als neu markiert. -Die Datenblaetter der verwendeten Bauteile muss man drauf haben. Iteration : -Das Schema wird gezeichnet und mehrfach ueberprueft. -Die Bauteile werden optimiert Iteration : -Das Layout wird auch in EMV Gesichtpunkten optimiert gezeichnet. Fazit : Sobald's ueber einen Controller und eine Led hinausgeht ist ein 4 lagiger Pcb vorteilhafter.
Altium-Guy schrieb: > Ich wollte mal fragen wie Ihr euren Workflow handhabt in Sachen PCB > Design. würde ich ein Fehlermanagement definieren bzw. eine Kosten Nutzen Analyse. Ein Beispiel: 1. One shot: - X,Y Tage Prüfaufwand - keine 0 Fehler Garantie (hoher Unsicherheitsfaktor) - kein Produktionstest - kein realer Beschaffungsprozess - keine Mechanikmuster (z.B. bei PCB Totalausfall) - jede Menge Stresspunkte da persönlich angreifbar 2. 2-3 Shots: - nn Stunden prüfen * - nn Stunden Bestückung - kompletter Produktionsprozess inkl. Beschaffung - immer Mechanik-Modell - wenig Stresspunkte da nachweisbarer Prozess Danach ist die Prozessdefinition vorhanden und ggf. anpassbar Sowas ist rational, nachvollziehbar und mit Chefs vereinbar. Wenn die das nicht können/wollen besser kündigen da das Prozessergebnis neurotischer Chef wahrscheinlich ist. * Ich mach mir eine Leitungsliste mit Funktionen (in Excel). Die wird gegen Datenblatt und Schaltplan abgestrichen. Das wird händisch mit Marker auf Papier gemacht wg. zweiten Medium. Aus arbeitstechnischen Gründen weit weg vom Rechner -im Cafe ;-).
Altium-Guy schrieb: > Workflow Ich kenne das Konzept als "Spezifikation und Designflow" Zunächst mal sind Lasten-und Pflichtenheft heran zu ziehen. Der Schaltplan ist auf Fehler zu prüfen. Symbole und Netze sind mit ERC(Passiv, o.K., Tristate, Ausgang, Eingang usw.)auf Konsistenz zu prüfen. Ausgänge zweier verschiedener Bauteile sollten dabei z.B. aufgedeckt werden(es gibt Ausnahmen). Datenblätter sind zu downloaden und zu archivieren. Die Bauteilverfügbarkeit ist dann ein Problem, mit dem man sich auch befassen muss, denn abgekündigte Bauteile führen zu einem Problem. Das soll in den letzten Jahren vereinzelt vorgekommen sein, muss hier aber im Moment nicht so ausführlich behandelt werden. Man sollte das Betriebsintern regeln. Verwendete, geprüfte und protokollierte Symbole sind in einen separaten Projektordner zu kopieren. Ich kenne nicht alle ECAD-Programme aber in Schema-Modulen konnte man bis zu acht Bauteile-Gehäuse eingeben, die man dann im Layout auswählen konnte. Interessant wenn ein Bauteil nur in einem anderen Gehäuse lieferbar ist. Da zwischen Entwicklung und Produktion manchmal einige Zeit (Monate/Jahre) vergehen können, kann es passieren, dass ein Hersteller nicht liefern kann, weil ein Bauteil z.B. nicht auf Lager ist oder zwischenzeitlich abgekündigt wurde. Entwicklung-Produktion-Beschaffung können Probleme bereiten, die man schultern muss. Hier sollte eine Protokoll geführt und gepflegt werden, wenn ein Symbol mal eine Revision benötigt die dann auch eine Release benötigt. Ansonsten weiß nachher bei Änderungen keiner mehr Bescheid. Wenn der Schaltplan mit hinreichender Sicherheit fehlerfrei ist, kann er zum Layouten übernommen werden. Die Bauteilgehäusefrage sollte zu diesem Zeitpunkt bereits geklärt sein. Nun kann man daran gehen, sich dem Gehäuse und der Leiterplattenkontur zu widmen. Einige Bauteile werden eine fixe (z.B. Anschlussbuchsen, Steker, Klemmen etc.)und andere Bauteile eine flexiblere Platzierung bekommen. Airlines, Rummerbands, oder wie immer die Verbindungslinien bei der verwendeten ECAD genannt werden, erleichtern einen hier die Arbeit. Wenn die Bauteile platziert sind, kann man sich mit dem Layouten befassen. Parallel oder auch zu einem früheren Zeitpunkt kann man sich um die DRC-Parameter kümmern. Auch hier sollte ein Protokoll geführt werden, damit man nachher noch weiß, was überprüft und freigegeben wurde. Muster-DRC von PCB-Herstellern sollte man nicht blind vertrauen, aber man kann sie prüfen und benutzen oder man legt eigne an (Protokollieren). Nun kann man sich mit dem Layouten befassen. Nun wirds Philosophisch. Manche empfehlen den Autorouter zu benutzen, andere verteufeln ihn und entflechten manuell. Der Autorouter kann zumindest mal sein Glück versuchen, ob das Geflecht überhaupt auflösbar ist. Zumindest spart es eine Menge Zeit. In der Regel kann man das Ergebnis, wenn es einem nicht gefällt, löschen oder manuell nach bearbeiten. Bleibt noch die Frage, was zu erst? Signale oder Versorgung? Das kann nicht eindeutig beantwortet werden, weil das auch vom Layouttyp und der Schaltung abhängt. Bleibt also nur ausprobieren und selbst sehen was die bessere Strategie ist. Den ganzen EMV- und ESD-Kram zu beachten erspare ich mir hier, weil das parallel bedacht werden muss, unter Umständen sogar schon im Schaltplan, z.B. wenn Analog und Digital auf ein Board kommt, oder Leistungselektronik vor kommt. Das alles zu beschreiben würde den Rahmen des Forums schnell sprengen. Das sollte im Groben die Vorgehensweise sein.
Cerberus schrieb: > Ausgänge zweier verschiedener Bauteile sollten dabei z.B. aufgedeckt > werden(es gibt Ausnahmen). KORREKTUR: Hier habe ich das Wort Verbundene Ausgänge.... vergessen.
Cerberus schrieb: > Die Bauteilverfügbarkeit ist dann ein Problem, mit dem man sich > auch befassen muss, denn abgekündigte Bauteile führen zu einem Problem. So,so .. das wusste ich gar nicht, das sowas zu Problemen führen kann :-) Ich habe so den Eindruck, du hast vor nicht allzu langer zeit ein Profi-Referat abgehalten und weils gerade passt hast du es mit Copy und Paste hier rein gedrückt.
KiCad-Guy schrieb: > Ich habe so den Eindruck, du hast vor nicht allzu langer zeit ein > Profi-Referat abgehalten und weils gerade passt hast du es mit Copy und > Paste hier rein gedrückt. Mit dem Satz hast du recht, gefällt mir auch nicht. War halt schon spät. Was dein Eindruck angeht, liegst du wohl falsch, denn das ist Fachkompetenz und Erfahrung. Meine letzte Klausur zu dem Thema habe ich auch mit sehr gut (1,0) abgeschlossen. Ist aber auch schon eine Weile her. Ich habe halt eine Affinität zu diesem Fachgebiet.
Cerberus schrieb: > Was dein Eindruck angeht, liegst du wohl falsch, denn das ist > Fachkompetenz und Erfahrung. Nichts für ungut, diesen Satz würde ich so umschreiben: 'Erfahrung' löschen und vor der Fachkompetenz 'theoretische' schreiben. Cerberus schrieb: > Meine letzte Klausur zu dem Thema > habe ich auch mit sehr gut (1,0) abgeschlossen. Davon sind mir schon einige begegnet. In der Praxis waren sie aber unseren "untheoretischen" Mitarbeitern bei weitem unterlegen:-( Cerberus schrieb: > Der Autorouter kann zumindest mal sein Glück > versuchen, ob das Geflecht überhaupt auflösbar ist. Zumindest spart > es eine Menge Zeit. Dieser Satz untermauert meinen Eindruck. PRAKTIKER denken da anders - frag mal in die Runde. Die Zeit spart man dadurch, dass man ein Platzierung hinbekommt, die bei eingeschalteten Luftverbindungen möglichst wenig Kreuzungen hat und das Geflecht gleichmässig über die Platine verteilt ist. Irgend wie hat man den Eindruck, du lehnst dich zu weit aus dem Fenster raus.(zumindest hier im Forum, weniger aber beim Topmanagement :-) KiCad-Guy alias il Conte
Cerberus schrieb: > Manche empfehlen den Autorouter zu benutzen, andere verteufeln ihn > und entflechten manuell. Der Autorouter kann zumindest mal sein Glück > versuchen, ob das Geflecht überhaupt auflösbar ist. Danke erstmal für den Beitrag- Ob und wie der nun theorielastig sein soll ist für mich irrelevant sozusagen KInderkram ;-). Mit dem Autorouter ist das so eine Sache. Hab grad ein Layout gemacht wo das Ding keine 30% geroutet hat, von Hand sind es aber 100% geworden. Allerdings nur durch "kreative Auslegung" der Design rules was der natürlich nicht kann. Will damit sagen das der Router mehr zur Abschreckung beigetragen hat als nützlich zu sein. Auch die Eigenschaft erstmal alle Leiterbahnen auf irrwitzigen Wegen zu verlegen ist nicht gerade nützlich. Ist aber auch nicht Altium. Erst Versorgung oder erst Leiterbahnen? Ich mach erst die kurzen Wege, dann schau ich weiter. > Den ganzen EMV- und ESD-Kram zu beachten erspare ich mir hier, weil > das parallel bedacht werden muss, unter Umständen sogar schon im > Schaltplan, z.B. wenn Analog und Digital auf ein Board kommt, oder > Leistungselektronik vor kommt. Prototypen mit 0 Ohm Widerständen in Reihe (wer mag kann noch Brücken mit Bohrung für den Leiterbahnunterbrecher reinlegen) und dnp parallel schaden selten und kann man in der nächsten Version löschen.
Meine Vorgehensweise: Bibliotheken: werden selber nach eigenen Standards erstellt. Dazu gehören lokal vorhandene Datenblätter, sofern vorhanden auch passende Application Notes und nützliche Links zu Herstellerseiten. (Z.B. das Simulationstool von Murata bez. Kapazitätsderating unter Spannungsbelastung bei Kondensatoren.) Bauteile werden nach nach Herstellernummer sortiert. Eine Diode im MELF-Package und deren THT-Pendant vom selben Hersteller mit identischen Leistungsdaten werden als zwei versch. Bauteile angelegt. Die Bauteilbibliothek wird selbstverständlich unter Versionskontrolle gehalten. Desweiteren hat jedes Projekt noch eine eigene Bauteilbibliothek. Hier werden spezielle Symbole (z.B. große Stecker oder ICs wie Mikrocontroller), die in einzelne Parts zerlegt und in exakt dieser Form wahrscheinlich nie wieder gebraucht werden, abgelegt. Manchmal auch "Bauteilhacks" um z.B. verschiedene Netze zusammenzuführen, wo der Compiler sonst grummelt oder Verbindungen erst gar nicht gelegt werden können. Projekte: werden ebenfalls unter Versionskontrolle gehalten. Bevor es an den Schaltplan geht wird ein gründliches Konzept erstellt, wo alle Anforderungen niedergeschrieben werden. EMV-Kram wird bereits an dieser Stelle angedacht. Die wesentichen Design-Entscheidungen (Linear- oder Schaltregler, welcher Mikrocontroller, Datenübertragung per USB oder Bluethooth, ...) werden gegeneinander abgewogen und festgelegt. Dies geschieht in der Regel teilweise in Excel, teilweise auf totem Baum. Danach folgt die Schaltplanerstellung. Auf der ersten Seite (hierarchische Schaltpläne Hurra) folgt sowas wie eine grobe Übersicht über die Platine, danach kommt ein Blockschaltbild. Hinter den Blöcken steckt jeweils eine Schaltplanseite, gegebenenfalls mit weiteren untergeordneten Seiten. Der Schaltplan wird in möglichst kleine Aspekte aufgeteilt. So gibt es beispielsweise jeweils eine Schaltplanseite für: -Spannungsversorgung -USB-Anbindung -Ethernet-Anbindung -LCD <-> Mikrocontroller -Taster und LEDs <-> Mikrocontroller -Analogeingänge + Vorfilterung/Verstärkung <-> Mikrocontroller -... Außerdem werden alle wichtigen Netze benamst, Netzklassen zugeordnet (z.B. alle Diff-Paare mit 100 Ohm), und damit schon ein Stück der Designregeln für das Layout festgelegt. Es kommt dann schonmal vor daß ein Schaltplan 15 Seiten hat, manche Seiten aber nur ein oder zwei kleine Bauteile enthalten. Dafür ist das DIN A4-Format eigentlich immer ausreichend, außer Versorgungsspannungen kann ich die allermeisten Verbindungen als durchgehende Linie zeichnen. Wo ich das nicht kann gibt es einen kaum übersehbaren Ein- oder Austrittspunkt im Schaltplan. Wo solche Verbindungen verlaufen kommt im Blockschaltbild gut raus. Und "grafische Netzlisten" sind verboten. Beim Layout: Wird stets zuerst der Lagenaufbau definiert und z.B. Leiterbahnimpedanzen berechnet, danach der Platinengrundriss. Danach werden die Bauteile platziert. Dabei fange ich mit Bedien- und Verbindungselementen (Stecker, LEDs, LCDs, Taster usw.) an. Erst danach kommen Steuer-ICs oder wichtige Baugruppen wie Filter. Der Rest findet sich danach von alleine. Anschließend wird umgeroutet. Wenn bei einem STM32 F4 die SPI-3 frei und besser zu erreichen ist als die ursprünglich vorgesehene SPI-1, dann wird die Verbindung getauscht. Solange, bis möglichst wenige Luftlinien kreuzen. Oder z.B. Busse vollständig kreuzen. Eventuell verlege ich an dieser Stelle schon ein paar Leiterbahnen zum Ausfächern an ICs, wenn es der Übersicht dient. Tja, und dann geht der Spaß mit dem Routen los. Klingt für manchen sicherlich etwas aufwändig, und teilweise ist es das auch. Die meiste Mühe macht mir immer die Erstellung neuer Footprints, aber die ist unumgänglich und mache ich nur einmal. Symbolerstellung und Datenhaltung gehen fix und machen sogar Spaß. So viel wie möglich wird in der Bibliothek vorgehalten (z.B. Design-Regeln). Außerdem ist es eine Freude, einen vernünftigen, selbsterklärenden Schaltplan zu haben den man innerhalb von Minuten überblickt, beim Programmieren nicht ewig suchen muß welcher Pin nochmal was macht, usw. Und Änderungen lassen sich sehr gut und schnell einfügen. Das ist zumindest meine eigene Herangehensweise. So mache ich meine Privatprojekte, daher fällt ein Review leider aus. In den Firmen, wo ich bisher war, machte das jeder immer anders.
KiCad-Guy schrieb: > Davon sind mir schon einige begegnet. In der Praxis waren sie aber > unseren "untheoretischen" Mitarbeitern bei weitem unterlegen:-( Je länger man das macht, ist das doch logisch. Kommt auch auf die Komplexität der Schaltungen an und die sind in den seltensten Fällen vergleichbar. Wer von Mitarbeitern spricht, ist gewöhnlich ein Chef oder leitender Angestellter und die loben ihre Leute natürlich in den höchsten Tönen, weil alles ja auf sie zurück fällt. Sind sicher alles 1+++ Typen, oder? ;-b Wieviele Layouts hast du denn schon gemacht? Einer meiner früheren Chefs hatte auch so ein loses Mundwerk, aber kaum Erfahrung und das hat man auch gemerkt. Der hat ja dafür seine Leute. KiCad-Guy schrieb: > die > bei eingeschalteten Luftverbindungen möglichst wenig Kreuzungen hat und > das Geflecht gleichmässig über die Platine verteilt ist. Kreuzungen allein reichen als Entscheidungskriterium nicht. Auch die Leiterlänge muss man mit einbeziehen. > Irgend wie hat man den Eindruck, du lehnst dich zu weit aus dem Fenster > raus. Nichts ist unmöglich, aber halten kann ich mich schon. > (zumindest hier im Forum, weniger aber beim Topmanagement :-) Das dürfte meinen Eindruck von dir bestätigen, dass du zum Kopf deiner Leute zählst und du kennst die Metapher mit dem Fisch? Bisher habe ich noch keinen fachlichen Beitrag von dir gelesen. Dafür aber viel Philosophie. Jedem das Seine. ;-b
Mein "Workflow" ist dieser: Sobald entschieden/besprochen worden ist das ein Projekt umsetzbar ist, mache ich folgendes: - Datenblätter raussuchen, ablegen - Footprint/Bauteile erstellen - Platinenumriss zeichnen (falls irgendwelche Vorgaben (Gehäuse, Display etc) - Bauteile platzieren und kontrollieren ob es Mechanisch machbar ist. - Schemaentwicklung gemäss Projektvorgabe - Erstellen einer "Kabelliste" einfach für die Signale - Manuell abstreichen - Layout erstellen gemäss Priorität (Signale, BUS, Power etc), irgendwelche LED Anzeigen kommen zu letzt, da unkritisch - Layout überprüfen. Zum überprüfen mehrerer Platinen werden die auch gerne mal aus Karton ausgeschnitten oder per Step-File auf den 3D Drucker gedruckt (nur mechanisch problematische Designs).. Jeh nach Grösse wird dann ein einzelner PCB Hanbestückt und getestet.
Cerberus schrieb: >> Irgend wie hat man den Eindruck, du lehnst dich zu weit aus dem Fenster >> raus. > > Nichts ist unmöglich, aber halten kann ich mich schon. Die Frage ist wie lange :-) Du scheinst von dir und deinen "Qualitäten" voll überzeut zu sein :-) Wie man einen Beitrag zu so einem Thema gestaltet, kannst du oben beim "Hasen" nachlesen. Der gehört zwar zu der "anderen" Kaste aber er trifft es ganz gut und es ist schlüssig. Hingegen deinem Beitrag kann ich absolut nichts abgewinnen :-(
Johnny S. schrieb: > Zum überprüfen mehrerer Platinen werden die auch gerne mal aus Karton > ausgeschnitten oder per Step-File auf den 3D Drucker gedruckt (nur > mechanisch problematische Designs).. Pappmodelle mach ich nicht mehr. Lese alles in MCAD ein und Nutze die Kolliosionserkennung. Klappt wesentlich besser. KiCad-Guy schrieb: > Du scheinst von dir und deinen ... Weihnachten ist zwar vorbei und man muss sich nicht mehr lieb haben, aber könnt ihr persönlichen Themen möglichst persönlich Regeln?
KiCad-Guy schrieb: > Hingegen deinem Beitrag kann ich absolut nichts abgewinnen :-( Ich habe mich ans Threadthema gehalten und du? Meckerst nur an anderen rum. Troll oder Misanthrop? Glücklicherweise interessiert deine Meinung nicht. Guten Rutsch und Tschüss.
@ Cerberus KiCad-Guy schrieb: > Hingegen deinem Beitrag kann ich absolut nichts abgewinnen Hier hätte ich eine sachliche Erwiderung erwartet um zu überzeugen, stattdessen kommt nur Polemik. Und das von jemand der von sich behauptet zu diesem Thema “EINSER” Klausuren zu schreiben. KiCad-Guy schrieb: > Irgend wie hat man den Eindruck, du lehnst dich zu weit aus dem Fenster > raus. Hier hätte ich eine klare Verneinung erwartet, stattdessen wird eine richtige Steilvorlage geliefert :) Auf die Wiederholung der Antwort verzichte ich. --- Stoss dir die Hörner ab und bleibe von diesem Forum fern. Sonst läuft man Gefahr am Nasenring vorgeführt zu werden - zur Belustigung aller. Ich kenne Leute die sich bei so einer Thread Verlauf gleich mal Bier und Chips parat legen :)
@KiCad-Guy gefällt mir nicht, was ich von Dir lese. Altium-Guy schrieb: > Ich wollte mal fragen wie Ihr euren Workflow handhabt in Sachen PCB > Design. Das hat Cerberus und einige Andere auch getan und was sollen da die persönlichen Angriffe ? Ich kann dem, was Cerberus schrieb sehr wohl 'einiges abgewinnen'. Wäre ich Admin wären Teile deiner Beiträge weg. Deine fachliche Kompetenz steht dabei ausser Frage. KiCad-Guy schrieb: > Stoss dir die Hörner ab und bleibe von diesem Forum fern. @ Cerberus bitte nicht Zum Thema, vieles wurde bereits erwähnt. Nur zwei Anmerkungen: 1. Versionskontrolle hat sich bei mir noch nicht bewährt. Platinendesign und die Entwicklung ist bei mir 'straightforward', daher sind 'alte' Versionen für mich nutzlos. (Backups und Archivierung mach ich natürlich) 2. wie schon oben erwähnt richtet sich der Prüfaufwand an die Faktoren Geld und Zeit. Die meisten Designs kosten nicht viel (im Bezug auf Arbeitslohn) und sind Zeit unkritisch daher werden sie nicht Stunden oder Tage lang geprüft. Meine Fehlerquote ist aber auch stark gesunken durch die oben erwähnten Arbeitsweisen (siehe Wühlhase).
Wie wäre es, wenn Ihr Eure Weisheiten/Erfahrungen als Artikel dem µC-Net zur Verfügung stellen würdet? Gerne in Form d. verschiedenen Varianten, die Ihr im Lauf der Zeit als Layouter/Router/Tester als f. O.k. befunden habt.
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