Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED mit MOSFET schalten - Abweichungen bei Schaltplänen?


von Mirko R. (mirks)


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Hallo,

bei der Suche nach Schaltplänen, um eine LED mit einem MOSFET zu 
schalten, sind mir zwischen GPIO und MOSFET-Gate Verbindung einige 
Unterschiede aufgefallen.

z.B.:
- Manche verwenden einen 100k Widerstand, der GPIO mit Masse verbindet.
- Andere nutzen auch den 100k Widerstand, setzen aber noch zusätzlich 
einen 1k Widerstand dazu (manchmal links oder rechts vom 100k 
Widerstand).
- Oft wird nur ein 1k Widerstand zwischen GPIO und Gate verwendet.
- Und wenige lassen die Widerstände auch komplett weg.

Jetzt bin ich mir nicht sicher welche, bzw. ob überhaupt eine dieser 
Schaltungen geeignet ist.
Deshalb habe ich alle 5 Varianten aufgezeichnet.

Könntet Ihr mir bitte helfen eine sichere Lösung auszuwählen?


Gruß & frohes Neues
Mirko

von Georg M. (g_m)


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2)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Georg M. schrieb:
> 2)

Ack

1+3 sind völliger Blödsinn. 4+5 nur etwas unschön.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Andreas B. schrieb:
> Georg M. schrieb:
>> 2)
>
> Ack

NACK.

1 oder 5.

Ein Reihenwiderstand vor dem Gate ist komplett unnötig, zumindest wenn 
man LED schaltet. Bei großen Lasten kann es zur Reduktion von EMI 
sinnvoll sein, einen kleinen(!) Widerstand in der Größenordnung von 
einigen 10Ω vor das Gate zu schalten.

Der zusätzliche Ableitwiderstand in Variante 1 ist immer dann sinnvoll, 
wenn der steuernde µC-Pin floaten kann. Das passiert z.B. bei einem 
Programmierfehler - wenn der Pin versehentlich als Eingang statt als 
Ausgang konfiguriert wurde. Aber bei vielen µC auch dann, wenn sie 
gerade im Reset sind oder in-System programmiert werden. Deswegen ist 
die 1. Variante meist vorzuziehen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Axel S. schrieb:
> Der zusätzliche Ableitwiderstand in Variante 1 ist immer dann sinnvoll,
> wenn der steuernde µC-Pin floaten kann. Das passiert z.B. bei einem
> Programmierfehler - wenn der Pin versehentlich als Eingang statt als
> Ausgang konfiguriert wurde. Aber bei vielen µC auch dann, wenn sie
> gerade im Reset sind oder in-System programmiert werden. Deswegen ist
> die 1. Variante meist vorzuziehen.

R2 ist der Ableitwiderstand in 2.
Auf den Reihenwiderstand zum Gate verzichtet man nur bei sehr kleinen 
Leistungen. Somit fällt neben 1 auch 5 weg.

von HildeK (Gast)


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Alle sind verwendbar.
1.) hilft, den FET auf OFF zu halten, wenn der µC im Reset ist. Ev. zu 
großer Spitzenstrom beim Einschalten.
2.) schlechter, weil R2 und R1 einen Teiler bauen und die Gate-Spannung 
reduzieren. Bei 3.3V IO will man jedes mV am Gate haben. R2 ist jedoch 
selten nötig und wenn, dann braucht der nicht viel mehr als 100R haben.
3.) Die bessere Variante zu 2.) und insgesamt die beste, wenn R2 kleiner 
wäre.
4.) mit dem Nachteil des floatenden Gates beim Reset. R1 muss nicht so 
groß sein.
5.) Floatendes Gate bei Reset, wie bei 4.), ev. zu großer Spitzenstrom 
beim Einschalten.

In den meisten Fällen wird ohne Vorwiderstand am Gate dem Prozessor 
nichts passieren, der limitiert den kurzzeitig auftretenden Strom 
selber. Wenn man ganz sicher gehen will, so schaut man im Datenblatt des 
µC nach dessen maximalem Ausgangsstrom und begrenzt den mit dem 
Gate-Vorwiderstand auf z.B. 75% des max. Ratings. Bei einem AVR und 3V3 
IO würden 100R - 120R völlig ausreichend sein, bei 5V wären es 180R - 
220R.

von Anja Neinaus (Gast)


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LEDs als Last wie in den gezeichneten Prinzipschaltungen zu betreiben 
ist nur sinnvoll zu Anzeigezwecken,  also für Ströme von 1mA bis paar 
hundert mA, und gelten als kleine Lasten.

Wenn die Frage aber auch auf grosse Lasten also LEDs zu 
Beleuchtungzwecken abziehlt, dann passt keine der Schaltungen. Da muss 
anderes ran = andere Thread(s).

von Anja Neinaus (Gast)


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Ergänzung: Anzeigen sind Menschenlangsam, mehr als 100Hz sind selten 
sinnvoll.

Bei Datenübertragung sieht es jedoch anders aus. Den von HildeK 
angemäkelten Verlust von mVolts bei hohen Einschaltströme kann ein per C 
kompensierten Spannungsteiler ausgleichen (vgl. KO-Sonden).

von HildeK (Gast)


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Anja Neinaus schrieb:
> Den von HildeK
> angemäkelten Verlust von mVolts bei hohen Einschaltströme kann ein per C
> kompensierten Spannungsteiler ausgleichen (vgl. KO-Sonden).

Ja richtig. Aber ich meinte vor allem den absoluten Pegel, ein Teiler 
1:10, wie oben ausgeführt, kostet schon mal fast 10% Gatespannung und 
bei 3.3V IO-Pegel (+ ev. Abstrichen durch deren Toleranz) sollte man die 
rund 300mV mehr mitnehmen.

Anja Neinaus schrieb:
> Wenn die Frage aber auch auf grosse Lasten also LEDs zu
> Beleuchtungzwecken abziehlt

Wohl nicht, da nimmt man keine 5V und keine Vorwiderstände, sondern KSQs 
als Schaltregler.

von Andreas B. (bitverdreher)


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HildeK schrieb:
> Alle sind verwendbar.
Im Prinzip, ja.

> 1.) hilft, den FET auf OFF zu halten, wenn der µC im Reset ist. Ev. zu
> großer Spitzenstrom beim Einschalten.
Deshalb eben nicht ohne Reihenwiderstand (Das gleiche wie bei 5)

> 2.) schlechter, weil R2 und R1 einen Teiler bauen und die Gate-Spannung
> reduzieren. Bei 3.3V IO will man jedes mV am Gate haben. R2 ist jedoch
> selten nötig und wenn, dann braucht der nicht viel mehr als 100R haben.
R2 würde ich auch mit <100 Ohm dimensionieren. 10 Ohm reichen. Aber 
selbst bei der gezeigten Kombination hat man 1% Verlust. Den heutigen 
Logic MosFets juckt das wenig.

> 3.) Die bessere Variante zu 2.) und insgesamt die beste, wenn R2 kleiner
> wäre.
Bei kleinem R2 ist es egal ob man 2 oder 3 nimmt.
Ich bin davon ausgegangen daß kleine Ströme mit PWM geschaltet werden 
und sollen. Da wird das Gate halt schneller ausgeräumt, wenn R zu GND 
kleiner ist. Aber wenn man es genauer betrachtet, nehmen sich 2 und 3 
nicht viel.


Es kommt halt auch auf die Randbedingungen an. Strom? PWM? Frequenz?


HildeK schrieb:
> ein Teiler
> 1:10, wie oben ausgeführt, kostet schon mal fast 10% Gatespannung

Nö, 1% (100k / 1k)

HildeK schrieb:
> Anja Neinaus schrieb:
>> Wenn die Frage aber auch auf grosse Lasten also LEDs zu
>> Beleuchtungzwecken abziehlt
>
> Wohl nicht, da nimmt man keine 5V und keine Vorwiderstände, sondern KSQs
> als Schaltregler.
Bis ca. 5A kann man so noch schalten. Da sehe ich keine Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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Man nehme das Datenblatt zur Hand.  Hier steht der gate-strom. Schaltung 
2 ist demnach die beste Wahl. Wobei der 1 k Widerstand größer sein kann. 
Siehe gate-strom. Der mosfet wird ja nicht mit strom, sondern durch die 
spannung geschaltet. Der 100 k dient lediglich zum sicheren abschalten 
des mos.
Größere ströme lassen sich so genauso schalten. Irgendwann ist es jedoch 
besser die Last galvanisch abzukoppeln. Wegen induktiv, Leitungslänge, 
ect.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Thomas schrieb:
> Wobei der 1 k Widerstand größer sein kann.
> Siehe gate-strom.

Es geht nicht um den Gate Strom, sondern um die Gate Kapazität, die bei 
jeden Schaltvorgang umgeladen werden muß. Das ist bei PWM nicht so ganz 
unwichtig.

von Dieter (Gast)


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Den 100k Widerstand zwischen Gate und Source belassen, wegen möglicher 
statischer Aufladungen des Gates, wenn mal nichts angeschlossen wäre, 
das diese Funktion mit übernimmt.

von HildeK (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Nö, 1% (100k / 1k)

Ja, sorry, übersehen. Ich würde den PD mit 10k ausführen - wenn er 
direkt am IO hängt. Vielleicht kam meine Verwechslung daher :-).

Wenn dann tatsächlich mal ein Programmierfehler vorliegt und 
versehentlich ein Input mit PU konfiguriert wurde, dann sind die 100k zu 
viel um z.B. gegen einen aktivierten, internen PU anzustinken. 
Programmiert man richtig und hat einen einstreuungssicheren Aufbau, dann 
sind die 100k auch in Ordnung.

Andreas B. schrieb:
> Es geht nicht um den Gate Strom, sondern um die Gate Kapazität, die bei
> jeden Schaltvorgang umgeladen werden muß. Das ist bei PWM nicht so ganz
> unwichtig.

Ja, aber die verursacht natürlich einen Umladestrom, die bei PWM auch 
für den Ausgang oder Treiber eine relevante Belastung bedeutet, also 
leicht die Maximum Ratings für den Port-Strom übersteigen kann.
Höher als 1k kann man auch wählen, wenn man nur selten schaltet und die 
Last so gering ist, dass man bei dem daraus folgenden langsamen 
Umschalten kein Problem mit der Verlustleistung im MOSFET bekommt.
Man wird den Widerstand deshalb an die Treiberfähigkeit der Steuerquelle 
anpassen und dabei den kleinst möglichen Wert wählen.
Bei den meisten ICs werden in den Testbedingungen für diverse Parameter 
z.B. 50pF Lastkapazität angenommen. Auch das führt beim Umschalten zu 
höheren Spitzenströmen. Wo dann die Grenze für die maximale kapazitive 
Last aber ist, spezifiziert aber niemand. Sind es die 50pF oder 1nF oder 
noch mehr?

Andreas B. schrieb:
>> Wohl nicht, da nimmt man keine 5V und keine Vorwiderstände, sondern KSQs
>> als Schaltregler.
> Bis ca. 5A kann man so noch schalten. Da sehe ich keine Probleme.

Probleme sind die Verluste in einem Vorwiderstand von 5V auf die 
Flußspannung einer z.B. weißen LED und größeren Strömen. Und eine 
verlustarme KSQ wird schwierig bei 5V Versorgungsspannung und man 
braucht dann für jede LED eine eigene KSQ.

Schalten kann man auch noch mehr Strom und natürlich auch gegen eine 
höhere Spannung.

von Andreas B. (bitverdreher)


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HildeK schrieb:
> Ja, sorry, übersehen. Ich würde den PD mit 10k ausführen - wenn er
> direkt am IO hängt. Vielleicht kam meine Verwechslung daher :-).
10k und 10-100Ohm nehme ich da auch meist.

HildeK schrieb:
> Probleme sind die Verluste in einem Vorwiderstand von 5V auf die
> Flußspannung einer z.B. weißen LED und größeren Strömen. Und eine
> verlustarme KSQ wird schwierig bei 5V Versorgungsspannung und man
> braucht dann für jede LED eine eigene KSQ.
Wie schon erwähnt, kommt es ja drauf an. Für eine Treppenhausbeleuchtung 
wäre der Verlust relative wurscht, ebenso für eine Beleuchtung mit 5W. 
Aber ich denke mal, bei 5V denkt man eher an eine LED <10W.

> Schalten kann man auch noch mehr Strom und natürlich auch gegen eine
> höhere Spannung.
Da werden die momentan erhältlichen Logic MosFets die Grenze setzen. Bei 
mehr Spannung wäre das wiederum kein Problem, wenn man der Mosfet mit 
einen zusätzlichen Transistor ansteuert. So aber würde ich das absolute 
Maximum bei 5-10A sehen.

von Mirko R. (mirks)


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Danke für die vielen informativen Antworten.


Andreas B. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Anja Neinaus schrieb:
>>> Wenn die Frage aber auch auf grosse Lasten also LEDs zu
>>> Beleuchtungzwecken abziehlt
>>
>> Wohl nicht, da nimmt man keine 5V und keine Vorwiderstände, sondern KSQs
>> als Schaltregler.
> Bis ca. 5A kann man so noch schalten. Da sehe ich keine Probleme.

Entschuldigung, ich dachte das wäre nicht erwähnenswert.
Es ist eine High-Power-LED mit 2,9V und 1A. Der Vorwiderstand hat 2,2Ω, 
damit die LED mit ca. 1/3 der Leistung betrieben wird. Die LED ist aber 
nur 1-2 mal pro Stunde und für 1-5 Minuten geschaltet. Deshalb habe ich 
den Vorwiderstand mit ca. 60% Effizienz gegenüber der KSQ mit ca. 80% 
vorgezogen.

Ich hoffe das ist auf Dauer ok?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Andreas B. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Der zusätzliche Ableitwiderstand in Variante 1 ist immer dann sinnvoll,
>> wenn der steuernde µC-Pin floaten kann. Das passiert z.B. bei einem
>> Programmierfehler - wenn der Pin versehentlich als Eingang statt als
>> Ausgang konfiguriert wurde. Aber bei vielen µC auch dann, wenn sie
>> gerade im Reset sind oder in-System programmiert werden. Deswegen ist
>> die 1. Variante meist vorzuziehen.
>
> R2 ist der Ableitwiderstand in 2.

Nein. Der Ableitwiderstand heißt in allen Varianten, wo er überhaupt 
vorhanden ist, R1. Aber um es eindeutig zu machen, es ist der 100K 
Widerstand gemeint.

> Auf den Reihenwiderstand zum Gate verzichtet man nur bei sehr kleinen
> Leistungen.

Ich sehe hier nirgendwo einen Hinweis auf große Leistung. Aber wenn es 
um große Leistung gehen würde, dann wäre der Reihenwiderstand mit 1K 
schon wieder zu groß. Denn die flachere Umschaltflanke bezahlt man mit 
zusätzlicher Verlustleistung am MOSFET, wenn er den linearen Bereich 
zwischen sperren und leiten durchfährt.


HildeK schrieb:
> 1.) ... Ev. zu großer Spitzenstrom beim Einschalten.
...
> 5.) ... ev. zu großer Spitzenstrom beim Einschalten.

Wohl nicht. Um eine LED zu schalten, wird man einen kleinen MOSFET 
verwenden, der dann auch eine kleine Gatekapazität hat. Aber selbst mit 
- sagen wir mal - 5nF für einen dicken MOSFET bringt man keinen µC zum 
Schwitzen. Zumal der TE die LED ja schalten will (Topic beachten!) und 
nicht mit hunderten kHz PWM dimmen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ohne PWM?

Axel S. schrieb:
> Zumal der TE die LED ja schalten will (Topic beachten!) und
> nicht mit hunderten kHz PWM dimmen

Das ist eben nicht so klar

> Nein. Der Ableitwiderstand heißt in allen Varianten, wo er überhaupt
> vorhanden ist, R1

Stimmt, da habe ich mich verguckt.

: Bearbeitet durch User
von Mirko R. (mirks)


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Sorry, dass ich so wichtige Infos vergessen habe... den GPIO für die LED 
möchte ich nur high oder low schalten.


HildeK schrieb:
> Wenn man ganz sicher gehen will, so schaut man im Datenblatt des
> µC nach dessen maximalem Ausgangsstrom und begrenzt den mit dem
> Gate-Vorwiderstand auf z.B. 75% des max. Ratings.

16ma sind beim 3,3V GPIO der Höchstwert.
Würde das bedeuten, dass R2 270Ω haben sollte? Eigentlich habe ich einen 
Wert unter 100Ω erwartet.

Und R1 (100k) würde ich mit einem 10k ersetzen, wenn ich das alles 
richtig verstanden habe.


Danke & Gruß
Mirko

von Peter p (Gast)


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Also in der Uni haben wir Schaltung 2 so als typische Minimalbeschaltung 
für einen MOS als Schalter erarbeitet. R1 gewährleistet sicheres 
schnelles abschalten und R2 dient zum Schutz, so ganz grob erklärt.

von Peter p (Gast)


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Schaltung 5 ist wohl ein schönes Beispiel wie man es nun wirklich 
definitiv nicht machen sollte. Verstehe nicht wie manche auch noch die 
als Empfehlung geben können.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Mirko R. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Wenn man ganz sicher gehen will, so schaut man im Datenblatt des
>> µC nach dessen maximalem Ausgangsstrom und begrenzt den mit dem
>> Gate-Vorwiderstand auf z.B. 75% des max. Ratings.
>
> 16ma sind beim 3,3V GPIO der Höchstwert.
> Würde das bedeuten, dass R2 270Ω haben sollte? Eigentlich habe ich einen
> Wert unter 100Ω erwartet.

Das ist auch so. Denn HildeK hat nicht recht. Der Maximalstrom aus dem 
Datenblatt ist ein Dauerstrom. Beim Schalten des MOSFET fließt aber 
nur ein kurzer Stromimpuls, der darf in der Spitze auch höher sein. 
Wieviel höher, hängt von der Schalthäufigkeit ab. Wobei das nicht meint, 
ob einmal pro Minute oder einmal pro Sekunde, sondern eher ob PWM oder 
nicht.

> Und R1 (100k) würde ich mit einem 10k ersetzen, wenn ich das alles
> richtig verstanden habe.

Der Wert ist unkritisch. Er soll nur den MOSFET sicher gesperrt halten, 
wenn der µC-Pin floated. Wenn man sich außerdem noch gegen den Fall 
schützen will, daß der Pin als Eingang mit Pullup konfiguriert ist, muß 
man den Widerstand natürlich kleiner machen. Das ist aber nur in der 
wilden Bastelphase notwendig. Im Realbetrieb wird man es nur mit echt 
hochohmigen Pins zu tun haben, eben z.B. beim Reset.


Peter p schrieb:
> Also in der Uni haben wir Schaltung 2 so als typische
> Minimalbeschaltung für einen MOS als Schalter erarbeitet.

Minimal? Sicher nicht.

> R1 gewährleistet sicheres schnelles abschalten

Ganz falsch.

> und R2 dient zum Schutz

Was soll da wovor geschützt werden? Der µC-Ausgang vor der 
Gate-Kapazität des MOSFET? Ganz sicher nicht. Schau dir die 
Innenschaltung eines CMOS-Gatters an. Ein CMOS-Eingang ist die 
Parallelschaltung von wenigstens zwei MOSFET-Gates. Die werden normal 
auch ohne zusätzliche Reihenwiderstände direkt mit CMOS-Ausgängen 
verbunden. Und oft sogar mehrere Eingänge an einen Ausgang.

Nun sind das aber wirklich kleine MOSFET mit kleinen 
Eingangskapazitäten. Und in der Tat ändert sich die Lage ein wenig(!) 
wenn da ein dicker Leistungs-MOSFET mit einigen nF Eingangskapazität 
angeschlossen ist. Aber auch dann ist die Sorge eher, ob der µC-Ausgang 
den MOSFET überhaupt schnell genug ein- bzw. ausgeschaltet kriegt. Und 
nicht, ob der µC-Ausgang durch die kapazitive Belastung überlastet wird.


Peter p schrieb:
> Schaltung 5 ist wohl ein schönes Beispiel wie man es nun wirklich
> definitiv nicht machen sollte. Verstehe nicht wie manche auch noch
> die als Empfehlung geben können.

Mit anderen Worten: dir fehlen sowohl Wissen als auch Erfahrung.

von Manfred (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Das ist auch so. Denn HildeK hat nicht recht. Der Maximalstrom aus dem
> Datenblatt ist ein Dauerstrom. Beim Schalten des MOSFET fließt aber
> nur ein kurzer Stromimpuls, der darf in der Spitze auch höher sein.

Ich kann keinem Datenblatt entnehmen, dass eine Stromspitze oberhalb 
zulässig ist. Ebenso ist es ein Märchen, dass der µC seinen 
Ausgangsstrom definiert begrenzen würde.

Anders gesagt: Der Strom gehört auf den Maximalwert begrenzt, egal, wie 
kurz er fließen würde.

Schade, dass wir keine 6502 mit 6532 mehr haben, dessen Port hat sich 
bei kapazitiven Lastspitzen von selbst auf Eingang umgeschaltet und 
damit ein korrektes Schaltungsdesign erzwungen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Axel S. schrieb:
> Was soll da wovor geschützt werden?

Klar kann man auch LEDs ohne Vorwiderstand betreiben.
Der Strom wird ja durch die Batterie/uC begrenzt.

von HildeK (Gast)


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Auch ich kann es keinem Datenblatt entnehmen.

Axel S. schrieb:
> Was soll da wovor geschützt werden? Der µC-Ausgang vor der
> Gate-Kapazität des MOSFET? Ganz sicher nicht.
Doch, genau davor, wenn du die Spezifikationen des Treibers einhalten 
willst.  Das musst du natürlich nicht tun.

> Schau dir die
> Innenschaltung eines CMOS-Gatters an. Ein CMOS-Eingang ist die
> Parallelschaltung von wenigstens zwei MOSFET-Gates. Die werden normal
> auch ohne zusätzliche Reihenwiderstände direkt mit CMOS-Ausgängen
> verbunden. Und oft sogar mehrere Eingänge an einen Ausgang.

Dann vergleich auch mal die Gatekapazitäten diser Gatter mit einem 
größeren FET.

Mirko R. schrieb:
> 16ma sind beim 3,3V GPIO der Höchstwert.
> Würde das bedeuten, dass R2 270Ω haben sollte? Eigentlich habe ich einen
> Wert unter 100Ω erwartet.

270R sind doch für die Anwendung ok, jedenfalls sinnvoller als 1k.

von Manfred (Gast)


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HildeK schrieb:
> Auch ich kann es keinem Datenblatt entnehmen.

>> 16ma sind beim 3,3V GPIO der Höchstwert.
>> Würde das bedeuten, dass R2 270Ω haben sollte? Eigentlich habe ich einen
>> Wert unter 100Ω erwartet.
>
> 270R sind doch für die Anwendung ok, jedenfalls sinnvoller als 1k.

Das ist eine hoch theoretische und weitgehend sinnlose Diskussion, mit 
1k am Gate alle Sekunde (oder seltener) zu schalten ist problemlos.

1k gegen 30nF gäbe 30µs. Ganz unten leitet der FET garnicht, oben ist er 
recht steil, nun rechnet mir doch mal vor, wie gigantisch hoch der 
Schaltverlust in dem schmalem Analogberich denn sein soll.

Ob Mirko nun die Schaltung 2 oder 3 einsetzt, ist in seinem realen 
Aufbau komplett egal, das wird funktionieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Manfred schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das ist auch so. Denn HildeK hat nicht recht. Der Maximalstrom aus dem
>> Datenblatt ist ein Dauerstrom. Beim Schalten des MOSFET fließt aber
>> nur ein kurzer Stromimpuls, der darf in der Spitze auch höher sein.
>
> Ich kann keinem Datenblatt entnehmen, dass eine Stromspitze oberhalb
> zulässig ist.

Das muß da nicht stehen, denn es passiert ohnehin ständig. Ein anderer 
IC-Eingang, eine Leiterbahn, ja schon die Strukturen auf dem Chip haben 
eine Kapazität gegen GND. Es gibt bei jedem Umschaltvorgang eine 
Stromspitze. Und die Größe der Kapazität hat keinen Einfluß auf die 
Höhe der Stromspitze. Der Unterschied ist nur, wie lang die ist.

Der relevante Wert aus dem Datenblatt wäre übrigens die Verlustleistung 
pro Pin und dann nochmal für das ganze Package.

> Ebenso ist es ein Märchen, dass der µC seinen
> Ausgangsstrom definiert begrenzen würde.

Faszinierend. Das habe ich nirgendwo behauptet. Und auch sonst keiner.


HildeK schrieb:
>> Schau dir die
>> Innenschaltung eines CMOS-Gatters an. Ein CMOS-Eingang ist die
>> Parallelschaltung von wenigstens zwei MOSFET-Gates. Die werden normal
>> auch ohne zusätzliche Reihenwiderstände direkt mit CMOS-Ausgängen
>> verbunden. Und oft sogar mehrere Eingänge an einen Ausgang.
>
> Dann vergleich auch mal die Gatekapazitäten diser Gatter mit einem
> größeren FET.

Der TE hat keinen MOSFET-Typ genannt. Die üblichen Verdächtigen wie ein 
BSS138 oder 2N7002 liegen um 50pF. Diese Kapazität wird für Messungen 
von Lauf- und Anstiegszeiten sogar als separates Bauelement an Ausgänge 
geklemmt. Und ja, ohne Vorwiderstand.

OK, mittlerweile hat er auf 1A LED-Strom präzisiert. Da braucht man 
einen etwas dickeren MOSFET. Aber ein sagen wir IRLML2402 hat auch nur 
~110pF oder ein AO3402 hat ~250pF. Die Treiberleistung - noch dazu bei 
seltenem Schalten - bleibt vollkommen insignifikant.

von MaWin (Gast)


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Mirko R. schrieb:
> Jetzt bin ich mir nicht sicher welche, bzw. ob überhaupt eine dieser
> Schaltungen geeignet ist.

Alle funktionieren.

Diejenigen mit 100k nach Masse lassen die LED auch dann ausgeschaltet, 
wenn der GPIO Pin noch als Eingang konfiguriert ist.

Die mit 1k Serienwiderstand bewirken geringere Umladeströme der MOSFETs 
und schonen auf die Art die Versorgungsspannung des uC und dessen 
Abblockkondensatoren.

Wenn der zusätzlich Strom durch die 100k kein Problem ist (keine 
Batterieversorgung) und das Aufblitzen des LEDs in der 
Initialisierungsphase eher stört, nimm die 100k.

Wenn die etwas verlängerte Umschaltzeit des MOSFETs durch die 1k nicht 
stört, nimm die 1k. Ohne die 1k muss halt die Versorgung des uC 
niederimpedant abgeblockt sein.

Ob du 2) oder 3) nutzt, ist völlig egal.

von Peter p (Gast)


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Axel S. schrieb:
> blabla

Dann erkläre mir doch mal, warum ein 1k Widerstand Teil jeder 
CMOS-Eingangs-Schutzschaltung ist.

Ach wie ich es liebe wenn man hier einfach Inhalte seiner Unterlagen aus 
dem Studium wiedergibt und garantiert immer irgendwer darauf mit dem 
Vorwurf reagiert, man hätte keine Ahnung und nichts verstanden. 
Kinderstube? Was ist das?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Axel S. schrieb:
> Die Treiberleistung - noch dazu bei
> seltenem Schalten - bleibt vollkommen insignifikant.

Es geht um die Stromspitzen, nicht um die Treiberleistung. Davon 
abgesehen, daß diese erlaubten Stromspitzen in den DBs meist nicht 
erwähnt werden, sorgen sie aber immer für überflüssige Probleme.
Du wirst auch kein AN eines Herstellers finden, der auf diese 
Vorwiderstände verzichtet.
Klar funktioniert das, genauso wie LEDs ohne Vorwiderstände. Ich würde 
es aber trotzdem nicht als Schaltungsempfehlung weitergeben.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Mirko R. schrieb:
> Könntet Ihr mir bitte helfen eine sichere Lösung auszuwählen?
Das hängt aber immer auch davon ab, welche Randbedingungen sonst noch 
gelten. Davon schreibst du aber nichts.

Im Grunde wurden alles zu rein funktionellen Problemen gesagt.
Daneben gibt es auch rein pragmatische Sachen, die kaum in einem 
Lehrbuch stehen.
-> Schaltung 3 ist die, welche die meisten Ansprüche erfüllt (für 
statischen Betrieb und niedrige Schaltfrequenzen).

Daß ein Pulldown-R undefinierte Zustande abfangen muß, z.B. im 
Resetzustand oder während ein uC bootet, ist noch rel. leicht 
nachvollziehbar.
Auch wenn uC nicht mehr booten kann, weil das Programm kaputt ist oder 
sich wegen Störungen verlaufen hat, kann ein Pulldown-R zu einem def. 
Zustand verhelfen.
In stark gestörter Umgebung kann der Pulldown auch viel niedrigere Werte 
haben (z.B. 4,7k...10k).

Ein Gatewiderstand kann neben der reinen Strombegrenzung auch noch 
weitere Vorteile bieten. So wird bei evlt. Defekt des FET 
(Gatedurchbruch) verhindert, dass das Port wegen Kurschluss stirbt.
Auch zur Funktionüberprüfung kann man das Gate gegen Masse ziehen, ohne 
das uC-Port gleich wegen Überstrom zu beschädigen.
Gerade bei Bastelschaltungen sind solche Sachen manchmal sehr hilfreich.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Manfred schrieb:
> Ich kann keinem Datenblatt entnehmen, dass eine Stromspitze oberhalb
> zulässig ist. Ebenso ist es ein Märchen, dass der µC seinen
> Ausgangsstrom definiert begrenzen würde.

Au weia, du kannst leider keine Schaltung aufbauen.

Denn die Eingangskapazität des nächten Schaltkreises würde die 
Verbindung mit diesem Ausgang im Umschaltmoment leider doch über den 
angeblich zulässigen Datenblattstrom hinaus belasten, und das darf ja 
deiner Meinung nach nicht sein, nicht mal kurzzeitig.

Die Existenz von Abermilliarden von Schaltungen ganz ohne 
strombegrenzende Serienwiderstände zwischen digitalem CMOS-Ausgang und 
CMOS-Eingang zeigt, daß du trotz deines hohen Alters leider noch so gar 
nichts von Elektronik verstanden hast.

Und ja, MOSFETs schnüren den Strom ab, leider eine physikalische 
Grundlage die du auch nicht kennst.

von HildeK (Gast)


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Axel S. schrieb:
>> Ebenso ist es ein Märchen, dass der µC seinen
>> Ausgangsstrom definiert begrenzen würde.
>
> Faszinierend. Das habe ich nirgendwo behauptet. Und auch sonst keiner.

Hier hat das (noch) keiner behauptet. In vielen anderen Threads wird 
aber von diversen durchaus kompetenten Leuten immer mal wieder 
geschrieben, dass ein Abschnüreffekt den maximalen Strom begrenzt. 
"Definiert begrenzen" allerdings nicht! Ist das bei irgend einem Typ 
spezifiziert?
Es gibt Ausgänge, die sogar einen Kurzschluss überleben mit einem Strom 
im Bereich von ≈50mA, andere gehen dabei kaputt. Hier wurde vom TO nur 
'GPIO' genannt, was auf irgend einen µC schließen lässt, ohne einen 
konkreten Typ zu nennen. Allerdings nannte er 16mA als max. Rating. Das 
ist schon mal deutlich weniger als ein AVR liefern dürfte. Beim Tinyx5 
sind es z.B. 40mA.

Axel S. schrieb:
> Der TE hat keinen MOSFET-Typ genannt. Die üblichen Verdächtigen wie ein
> BSS138 oder 2N7002 liegen um 50pF.

Ja, aber es gibt auch welche mit 10nF und mehr. Es wurde kein Typ 
genannt.
Und es hängt auch von der Slew-Rate des Treibers ab, wie groß der 
Spitzenstrom wird.

Unter all den unbekannten Bedingungen ist eine konservative Empfehlung 
nicht unangebracht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter p schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> blabla
>
> Dann erkläre mir doch mal, warum ein 1k Widerstand Teil jeder
> CMOS-Eingangs-Schutzschaltung ist.

Das brauche ich gar nicht zu erklären, denn es ist nicht so. Nicht bei 
einem µC, wo die Pins auch als Ausgänge konfiguriert werden können. Auch 
nicht bei CMOS-Logik, die jünger ist als die 4000er.


Andreas B. schrieb:
> Es geht um die Stromspitzen, nicht um die Treiberleistung.

Welchen Teil von "diese Stromspitzen gibt es immer" hast du nicht 
verstanden? Und ist dir klar, daß die Höhe der Stromspitze immer gleich 
ist? Egal ob da 5pF Streukapazität oder 50pF MOSFET-Gate dranhängen?

Genau deswegen braucht man auch Abblockkondensatoren.

> Du wirst auch kein AN eines Herstellers finden, der auf diese
> Vorwiderstände verzichtet.

Du wirst im Gegenzug keine AN finden, die propagiert, man müsse 
Serienwiderstände zwischen CMOS-Aus- und -Eingängen verwenden. Oder wo 
bei der Meßschaltung für AC-Eigenschaften (Gatterlaufzeit, Anstiegszeit 
am Ausgang) zwischen der typischen kapazitiven Last von 50pF und dem 
Ausgang noch ein "Schutz" Widerstand geschaltet ist.

> Klar funktioniert das, genauso wie LEDs ohne Vorwiderstände.

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.


HildeK schrieb:
> Axel S. schrieb:
>>> Ebenso ist es ein Märchen, dass der µC seinen
>>> Ausgangsstrom definiert begrenzen würde.
>>
>> Faszinierend. Das habe ich nirgendwo behauptet. Und auch sonst keiner.
>
> Hier hat das (noch) keiner behauptet. In vielen anderen Threads wird
> aber von diversen durchaus kompetenten Leuten immer mal wieder
> geschrieben, dass ein Abschnüreffekt den maximalen Strom begrenzt.

Das ist auch korrekt.

> "Definiert begrenzen" allerdings nicht! Ist das bei irgend einem Typ
> spezifiziert?

Das ist für fast jeden Typ definiert. Am Ende geht es um den Rds_on der 
MOSFET in den Ausgangsstufen. Der hängt vor allem von der 
Betriebsspannung ab. Die entsprechenden Angaben sind Uoh bzw. Uol vs. 
Io. Atmel hat da ausführliche Diagramme für verschiedene Werte der 
Betriebsspannung.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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Hallo Mirko,
den unteren Tread habe nun nicht wirklich sinngemäß gelesen, da viel 
'nonsens' drin steht. Ich hab's aber oben schon mal geschrieben. Bei 
Hi-Power wäre mein weg klarer.

Stell Dir vor, der Mos oder gar die LED 'zerlegt' sich. Warum auch 
immer!? Damit würde die +Ub der Last (hier die der LED) unmittelbar auf 
den GPio des Raspi's kommen. Und damit den Raspi mit zerstören.
Man trennt die Last hier vom Rsspi ab, um dem entgegen zu wirken.
Bei solchen Vorhaben (HiPower), mit 'fremder +Ub' würde ich gar einen 
Optokoppler zwischen Raspi und Last nehmen. Dann kann auf der Lastseite 
passieren, was will. den Raspi 'kratzt' das nicht.
Wenn man Schaltungen aufbaut, sollte man nicht nur nach der 'schnellen' 
Varianten schauen, sondern auch nach dem Aspekt der Sicherheit für die 
Schaltung.

Schaltung 2 ist auf jeden Fsll die beste Wahl. Den 1 K würde ich, zum 
c-Mos auf 4,7 K anheben. Sollte ein Optokoppler mitspielen, dann den R, 
den er braucht. bei 3,3 V und 15 mA sollten das 86-100R werden, bei 15 
mA LED Strom.

von jemand (Gast)


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HildeK schrieb:
> 2.) schlechter, weil R2 und R1 einen Teiler bauen und die Gate-Spannung
> reduzieren. Bei 3.3V IO will man jedes mV am Gate haben. R2 ist jedoch
> selten nötig und wenn, dann braucht der nicht viel mehr als 100R haben.

Der Spannungsteiler ist völlig irrelevant, er kostet rund 1% Spannung. 
Wenn 1% Gatespannung bei einem Schalttransistor eine Rolle spielen, ist 
die Auslegung Mist.

Was das Thema angeht:
Im Prinzip kann man jetzt wunderbar streiten, weil jeder 
Diskussionsteilnehmer immer eine schlüssige Begründug für seine Meinung 
finden wird, weil keine Specs gegeben sind.
Solange FET, Schaltfrequenz, Signalquelle, Strom und Spannung etc 
unbekannt sind, ist jede Aussage sinnlos.

von Peter p (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Peter p schrieb:
> Axel S. schrieb:
> blabla
>
> Dann erkläre mir doch mal, warum ein 1k Widerstand Teil jeder
> CMOS-Eingangs-Schutzschaltung ist.
>
> Das brauche ich gar nicht zu erklären, denn es ist nicht so. Nicht bei
> einem µC, wo die Pins auch als Ausgänge konfiguriert werden können. Auch
> nicht bei CMOS-Logik, die jünger ist als die 4000er.
>

Alter du trollst doch. Oder denkst du wer am meisten Arroganz an den Tag 
legt hat automatisch Recht? Es geht hier um einen MOS im 
Schalterbetrieb. Natürlich ist eine entsprechende Schutzbeschaltung dann 
mit einer für CMOS Eingänge zu vergleichen und nicht mit I/O 
Schaltungen. Oder kann man die Basis des externen MOS hier auch als 
Ausgang benutzen? Nee, also setze ich als Ausgangskonzept eben erstmal 
eine typische EINGANGS Schutzschaltung an..

von Thomas (Gast)


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Hallo Peter,

bittre bleib hier 'oberhalb der Gürtellinie'. Beleidigungen bitte 
Richtung 'Kuhstall'
Ansonsten frohes diskutieren.

von HildeK (Gast)



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jemand schrieb:
> Der Spannungsteiler ist völlig irrelevant, er kostet rund 1% Spannung.
> Wenn 1% Gatespannung bei einem Schalttransistor eine Rolle spielen, ist
> die Auslegung Mist.

Hatte ich schon korrigiert:
HildeK schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Nö, 1% (100k / 1k)
>
> Ja, sorry, übersehen. Ich würde den PD mit 10k ausführen - wenn er
> direkt am IO hängt. Vielleicht kam meine Verwechslung daher :-).

Axel S. schrieb:
> Welchen Teil von "diese Stromspitzen gibt es immer" hast du nicht
> verstanden? Und ist dir klar, daß die Höhe der Stromspitze immer gleich
> ist? Egal ob da 5pF Streukapazität oder 50pF MOSFET-Gate dranhängen?

Dem ist nicht so!
Schau dir einfach mal die angehängte Simulation an. Deine Aussage stimmt 
nur, wenn du 0,00ns Risetime hast. Die hat aber niemand!
Die beiden linken habe die selbe Quelle, aber 5pF und 50pF Last.
Die beiden rechten haben die selbe Last, aber unterschiedliche 
Anstiegszeit.
Und so kann man beliebig genau rechnen mit Anstiegszeit, 
Quelleninnenwiderstand, Lastkapazität - oder man nimmt einen passenden 
Schutzwiderstand und deckt den worst case ab.

von HildeK (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Das ist für fast jeden Typ definiert. Am Ende geht es um den Rds_on der
> MOSFET in den Ausgangsstufen. Der hängt vor allem von der
> Betriebsspannung ab. Die entsprechenden Angaben sind Uoh bzw. Uol vs.
> Io. Atmel hat da ausführliche Diagramme für verschiedene Werte der
> Betriebsspannung.

Ja, die Diagramm geben an: I/O PIN OUTPUT VOLTAGE vs. SINK CURRENT bzw. 
vs. SOURCE CURRENT.
Das ist aber hier nicht die Fragestellung, denn die Angabe geht nicht 
bis zur Grenze für die Maximum Ratings und kennzeichnet erst recht nicht 
den maximalen Strom, begrenzt durch das endlich kleine R_DS_on. Man kann 
nur entnehmen, welchen Logikpegel bei welchem Ausgangsstrom zu erwarten 
ist.
Auch kann man daraus einen Innenwiderstand entnehmen ΔU/ΔI, aber auch 
das gilt eben nur in dem angegeben Bereich, also z.B. bei einem Tinyx5 
unter 20mA Laststrom. Dort wären es für SINK etwa 20Ω und für SOURCE 
etwa 30Ω.

von Dieter (Gast)


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@Mirko
Alle Varanten haengen davon ab, welche vorangehende Schaltung mit dem 
Gate verbunden ist.
Alle 5 hier erklaert zu bekommen sprengt den Rahmen.
Sinnvoll waere daher zu nennen, mit was der MOS bevorzugt angesteuert 
werden solle, und ob auch per PWM gedimmt werden solle. Fuer PWM auch 
der Verwendungsort, da Werkstatt oder Schlafzimmer mit Tieren ganz 
unterschiedlich waeren.

von Mirko R. (mirks)


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Ihr habt mir wirklich sehr geholfen, Dankeschön!
Vor allem als Ihr auf die verschiedenen Varianten genauer eingegangen 
seid, konnte ich endlich die meisten Unterschiede verstehen.

Das einige Angaben fehlen und es dadurch zu hitzigen Diskussionen kam, 
tut mir echt leid... aber vorher war ich mir nicht mal sicher, ob ich 
überhaupt eine Schaltung mit MOSFET auf die Reihe bekomme. Deshalb hatte 
ich mich zu dem Zeitpunkt auf keine Bauteile festgelegt.

Zum Testen verwende ich voraussichtlich einen alten RaspberryPi und die 
LED wird ungefähr 2.9V und 1A haben und mit ~300mA betrieben, um eine 
Terrasse bei Bewegungen zu beleuchten.

Wie es aussieht, werde ich jetzt die zweite Schaltung verwenden und die 
beiden Widerstände kleiner dimensionieren, was ja häufig vorgeschlagen 
wurde.

Vielen Dank nochmal & Gruß
Mirko

von Joachim B. (jar)


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Mirko R. schrieb:
> Zum Testen verwende ich voraussichtlich einen alten RaspberryPi

dann wäre Bild 2.) mit 1k sogar perfekt weil der Port nicht über 3,3mA 
belastet werden sollte! (im Falle eines Kurzschluß nach GND).

Da der PI als high "nur" 3,3V ausspuckt suche dir einen logic level FET 
ab 2V aber nicht mit 4,5V und mehr.

: Bearbeitet durch User
von nip (Gast)


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> R1 gewährleistet sicheres schnelles abschalten

In Schaltung 2 kann R1 nicht für schnelles Abschalten sorgen.
Bedenke, dass hier die 100K mit der Gatekapazität einen Tiefpass mit 
recht hoher Zeitkonstante bilden. Will man schnell abschalten, so muss 
man das Gate niederohmig (aktiv) auf Ground ziehen.

R1 hat die Aufgabe das Gate auf Low zu halten, sofern der Treiber in 
einem hochohmigen Zustand ist. Ist dies der Fall, so wirkt die Leitung 
am Gate wie eine Antenne, über welche (zum Beispiel kapazitiv) 
Spannungen aufgeprägt werden können. Das will man verhindern.

lg

von nip (Gast)


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> Und die Größe der Kapazität hat keinen Einfluß auf die
> Höhe der Stromspitze. Der Unterschied ist nur, wie lang die ist.

Meinst du weil der GPIO-Ausgang als Konstantstromquelle angenommen 
werden kann? Andernfalls wäre die Höhe des maximalen Stromes auch von 
der Größe der Lastkapazität bestimmt.

Es ist nämlich so, dass die Flankensteilheit nicht unendlich hoch ist.

von nip (Gast)


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EDIT (obigen Beitrag): ersetze "Konstantstromquelle" durch "Strom 
begrenzend"

von Axel S. (a-za-z0-9)


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nip schrieb:
>> Und die Größe der Kapazität hat keinen Einfluß auf die
>> Höhe der Stromspitze. Der Unterschied ist nur, wie lang die ist.
>
> Meinst du weil der GPIO-Ausgang als Konstantstromquelle angenommen
> werden kann?

Zumindest im Kurzschluß ist er das. Also: ja. Aber selbst wenn man mit 
einem rein ohmschen Ersatzschaltbild rechnet, ergibt sich die Höhe der 
Stromspitze ganz simpel als I=U/R. Mit den genannten 30Ω für Rds_on und 
3.3V sind das dann ~110mA. Klar, die fließen für die Streukapazitäten 
auf Chip und Package nur für Picosekunden. Aber sie fließen.

Größere Kapazitäten bedeuten nur eine größere Fläche im Diagramm Strom 
über Zeit. Und damit auch eine höhere Verlustleistung. Am Ende ist das 
Limit immer ein thermisches.

> Es ist nämlich so, dass die Flankensteilheit nicht unendlich hoch ist.

Dafür gibt es aber einen Grund. Der der liegt genau darin, daß es eben 
immer eine parasitäre Kapazität und nur einen endlichen Umladestrom 
gibt. Auch ganz ohne daß man irgendwas an einem Pin angeschlossen hat. 
Die Stromspitze gibt es einfach immer.

Axel S. schrieb:
> Genau deswegen braucht man auch Abblockkondensatoren.

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