Hallo zusammen Ich habe eine S7-300 mit einem laufendem Projekt darauf habe aber ein bestimmtes Problem: Ich haben im nachhinein ein NOTAUS installiert der sowohl meinen ganzen Stromkreis und Druckluft unterbricht. Wenn ich jetzt den NOTAUS drücke fährt die SPS runter und wenn ich den NOTAUS wieder loslasse fährt die SPS wieder hoch und alle Ausgänge bleiben gesetet. Ich will aber das beim drücken des NOTAUS daher beim runter- oder hochfahren der SPS die Ausgänge geresetet werden sodass beim Neustart zuerst wieder eine gewissen Funktion erfüllt werden muss um die Ausgänge zu setzen. Kann mir da jemand helfen wie das geht? MfG Challenger
Das ist eine Frage des Programs und eigentlich "Pflicht bei Maschinszeuerungen" Namaste
Wie kann ich mein in S7 (Version 5.5) programmiertes Programm am besten hier auf dem Forum zeigen?
Das ist doch ein reines Programm-Problem. Die SPS bekommt doch den Not-Aus mit, oder? Wo liegt dann das Problem, in diesem Fall wenn Not-Aus gelöst wird eine Neuinitialisierung aller Ausgänge durchzuführen wie z.B. beim Kaltstart? Bei alle Steuerungen, die ich bisher gebaut habe, funktioniert so, daß ich diesen Programmteil nur anspringen müsste bzw. die entsprechende Funktion aufrufen muß. Dabei werden bei meinen Programmen alle Betriebszustände auf einen sicheren Zustand zurückgesetzt und bei erneuter Freigabe muss das Programm das alles neu aufbauen bevor "sich wieder was dreht" oder so. Schwer zu beschreiben, kommt auf den Einzelfall an. Eine fehlerhaft leuchtende LED ist nicht so schlimm wie ein fehlerhaft anlaufender Schredder-Antrieb.
Nein meine SPS bekommt den NOTAUS nicht mit (ich habe keinen Eingang vom NOTAUS zur SPS). Ich kappe einfach die Stromversorgung. Und ich kann nicht einfach ein Eingang für denNOTAUS reservieren weil die SPS 24V verträgt und der NOTAUS 230V schaltet.
Aha, da hast Du den Fehler doch schon. Du brauchst noch einen freien Eingang auf der SPS. Mit den 230V, die Du da schaltest, ziehst Du ein kleines Relais an, darüber bekommt die SPS ein Signal "230V OK". Wenn dieses wegfällt (etwa weil der Not-Aus betätigt wurde), merkt die SPS halt hier stimmt was nicht und geht in einen sicheren Zustand. Wenn das Signal dann zurückommt, kannst Du die SPS neu anlaufen lassen wie oben beschrieben oder wie immer Du das bei Deinem Projekt brauchst.
Anlaufmerker benutzen (gibts wenn auch unter anderen Bezeichnungen bei allen SPSen)
Ich kenne mich mit SPS nicht aus, aber warum wird beim "hochfahren" kein sicherer Zustand initialisiert? Das ist doch relevant, egal ob die Stromversorgung durch Notaus, Stromausfall, oder sonst was unterbrochen wurde.
Sein Problem ist nicht das Anlaufen der SPS, sondern daß die SPS nach dem Anlauf gar nichts von dem Not-Aus bemerkt. Wie soll sie denn in einen sicheren Zustand gehen wenn sie gar nicht mitgeteilt bekommt wann sie das tun soll? Das ist das gleiche, als wenn Du bei Deinem Licht zuhause keinen Lichtschalter hast und darauf wartest, daß die Lampe angeht.
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Ben B. schrieb: > Sein Problem ist nicht das Anlaufen der SPS, sondern daß die SPS nach > dem Anlauf gar nichts von dem Not-Aus bemerkt. Wie soll sie denn in > einen sicheren Zustand gehen wenn sie gar nicht mitgeteilt bekommt wann > sie das tun soll? Das ist das gleiche, als wenn Du bei Deinem Licht > zuhause keinen Lichtschalter hast und darauf wartest, daß die Lampe > angeht. Ist doch eigentlich egal wodurch der hochlauf ausgelöst wird. Auf jeden Fall muss die SPS, da sie während sie keinen Strom hat nichts mitbekommt, die Anlage erstmal in einen definierten Zustand bringen. In meinen Augen gibts für hochlauf in diesem Fall nur 2 Gründe: 1. einschalten der Maschine 2a. Notaus reset 2b. nach Stromausfall (sollte der NA-Kreis abfangen)
Mike C. schrieb: > Ich will aber das > beim drücken des NOTAUS daher beim runter- oder hochfahren der SPS die > Ausgänge geresetet werden sodass beim Neustart zuerst wieder eine > gewissen Funktion erfüllt werden muss um die Ausgänge zu setzen. > > Kann mir da jemand helfen wie das geht? Das geht doch genauso wie beim allerersten Anschalten. Das nennt sich Start, Anlauf, Hochfahren, ... wie auch immer. Wenn Du mit dem Notaus die ganze SPS abschaltest, dann verhält sie sich nach dem Einschalten wieder so als würde man sie einschalten (nicht verwunderlich ;-) Da das verhalten dann jedoch gleich ist, ist entweder Deine Bezeichnung (NOTAUS) oder Deine Schaltung (abschalten) zumindest in Bezug zu dieser SPS-Funktionalität falsch.
Ich verstehe eines nicht: Wenn er die ganze SPS per Not-Aus abschaltet, wie können dann beim Wiedereinschalten Ausgänge aktiv bleiben? Die SPS merkt sich doch die Zustände der Ausgänge beim Abschalten nicht (außer das Programm will das so und stellt sie beim Einschalten wieder her). Die SPS müsste dann beim Einschalten ganz normal das Programm vom Beginn an starten und fertig. Langsam bin ich so weit, daß ich gerne mal nähere Infos hätte wie z.B. einen Schaltplan. Normalerweise schaltet man beim Not-Aus auch nicht die Steuerung ab, sondern nur die Antriebe. Also je nachdem was vorhanden ist offen zugängliche Stromversorgung aus, Materialbearbeitungslaser aus, alle Motoren aus, Bremsen festsetzen, Hydraulik aus, kraftwirkende Pneumatik aus. Eben alles, was eine Gefahr verursachen kann. Die Steuerung bleibt aktiv, damit sie auf den Fehler reagieren kann (sicherer Betriebszustand) und das Programm nach Behebung des Fehlers an der unterbrochenen Stelle wiederaufgenommen werden kann.
Das die SPS wenn der NOTAUS sie abschaltet ganau gleich ist wie als ob man sie einfach herunterfährt war mir zuvor schon bekannt und nach dem hab ich ja nicht gefragt sondern um einen Lösungsansatz für mein Problem gesucht. Aber da ich wohl nicht um ein Relais herumkomme muss ich es wohl so lösen. Hab irgendwie gedacht die SPS merkt inerhalb des Geräts das es einmal heruntergafahren ist und das könnte man nutzten um alle Ausgänge auszuschalten. Da dies aber nicht derfall ist mach ich wie oben schon erwähnt mit einem Relais. Oder gibt es sonst noch Ideen?
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Normalerweise müsste die SPS beim Abschalten den Zustand aller Ausgänge vergessen. Wieso sie das nicht tut weiß ich nicht. Möglicherweise ist sie darauf ausgelegt, die Zustände zu speichern und beim Start wiederherzustellen. Kenne ich so nicht, wäre aber möglich. Naja wie gesagt, ich würde mir etwas bauen, womit die SPS den Not-Aus erkennt und in einen sicheren Zustand geht. Das würde das Problem gegen alle Eventualitäten lösen.
Hallo, eine S7-300 verhält sich bei abschalten der Spannung und Wiederanlauf folgendermaßen: - Merker werden zurück gesetzt, es sei denn sie wurden in der CPU als remanent definiert. - Aktualwerte in Datenbausteinen bleiben erhalten. -Ausgänge werden eh nur durch logische Verknüpfungen oder Speicherglieder im Programm gesteuert. Das Prozessabbild wird nicht gepuffert. Definiertes Anlaufverhalten kann man einfach im Start OB (OB100?) festlegen. Dieser wird nach einem Anlauf genau einmal ausgeführt.
Danke viel mals für die ausführliche Antwort. Kann ich den OB100 programmieren und da alle Ausgänge auf 0 setzen sodass bei jeden Neustart alles Ausgänge Low sind? Wenn ja dann ist ja das mega eine nützliche Info für vieles. MfG Challenger
Mike C. schrieb: > Hab irgendwie gedacht die SPS merkt inerhalb des Geräts das es einmal > heruntergafahren ist und das könnte man nutzten um alle Ausgänge > auszuschalten. Da dies aber nicht derfall ist mach ich wie oben schon > erwähnt mit einem Relais. Oder gibt es sonst noch Ideen? Du hast Dein Problem noch nicht erklärt. Wenn die SPS beim ersten Hochfahren das gleiche macht, wie nach einem Notaus, dann ist das doch völlig OK. Wenn die SPS beim ersten Hochfahren korrekt anläuft, nach einem Notaus aber alte Stände übernimmt, dann ist das ein ganz anderes Problem. Wenn Du nach dem Notaus etwas anderes Erwartest als beim PowerUP, dann hast Du ein Verständnisproblem. Denn das Gerät (oder was immer) darf zwar nach einem Notaus nicht selbstständig anlaufen, ... das darf es nach dem Strom-Einschalten aber auch nicht!!
Bei Schneider lässt sich der erste Eingang für so etwas programmieren ausserdem ist auch poweron über die Taskkonfiguration abfangen. Namaste
Du kannst den Notaus auch einfach weglassen. Weil es kein Notaus wird. Dieser müsste mit Sicherheit einen PL nach 13849 erfüllen und das wird nix mit deinem Vorwissen.
Mike C. schrieb: > Danke viel mals für die ausführliche Antwort. > Kann ich den OB100 programmieren und da alle Ausgänge auf 0 setzen > sodass bei jeden Neustart alles Ausgänge Low sind? > Wenn ja dann ist ja das mega eine nützliche Info für vieles. > > MfG > > Challenger Ja, im prinzip schon. Allerdings sind bei einer S7-300 nach einem Wiederanlauf alle Ausgänge auf 0. Wenn nach dem neustart Ausgänge aktiv sind, müssen diese von deiner Software gesetzt werden. Möglicherweise durch remanente Merker oder DB Werte. Also ist es wichtig diese im Anlauf OB zu initialisieren. Das Programm muss immer so sein, dass nach dem Einschalten nichts selbstständig anläuft.
J. T. schrieb: > Das Programm muss immer so sein, dass nach dem Einschalten nichts > selbstständig anläuft. Das muss überhaupt nicht so sein, wenn die Anlage entsprechend sicher ist darf sie auch von selber anlaufen. Ich habe etliche Anlagen bei denen extra Aufwand getrieben wird, damit nach einem Netzausfall alles möglichst von selber wieder anläuft, z.B. Wasserwerke, Kläranlagen etc. Teilweise wird sogar ein Not-Aus durch die SPS quittiert, da hatte sich Siemens jahrelang geweigert so etwas überhaupt zu bauen.
> Du kannst den Notaus auch einfach weglassen. [blah auskotz laber]
Was ist das denn schon wieder für eine bescheuerte Bemerkung?! Also mir
ist ein Not-Aus, der auch ohne Normerfüllung wenigstens die Maschine
stoppt, immer noch deutlich lieber als gar kein Not-Aus.
Ben B. schrieb: > wenigstens die Maschine stoppt, immer noch deutlich lieber als gar kein > Not-Aus. Ja, wenn er es denn macht stimme ich zu. Nur wenn er nicht sicher ist, dann kann man sich auch nicht darauf verlassen. Darum gibt es ja in diesem Bereich Normen zu berücksichtigen, die eine korrekte implementierung sicherstellen sollen.
Thomas W. schrieb: > Ich habe etliche Anlagen bei denen extra Aufwand getrieben wird, damit > nach einem Netzausfall alles möglichst von selber wieder anläuft, z.B. > Wasserwerke, Kläranlagen etc. Teilweise wird sogar ein Not-Aus durch die > SPS quittiert, da hatte sich Siemens jahrelang geweigert so etwas > überhaupt zu bauen. Ja, haben wir auch alles. Nur reichen die Mechanismen dann auch beim Lösen des NH. Das Problem des TO ist m.E. nicht der NH, sondern der Anlauf. Eine Kreissäge darf beim Anstellen der Versorgung nicht loslaufen (wie nach NH). Ein Ventilator meist schon.
So lange man nicht die Details der Maschine kennt kann man nicht wirklich über den Not-Halt dieser Maschine diskutieren. Offensichtlich jedoch hat der TO wenig bis keine Erfahrung mit der Programmierung von SPS Steuerungen, wenn er welche hätte, würde er nicht fragen. Und schon gar nicht in einem Elektronikforum sondern in einem passenden SPS Forum. Ich empfehle dringend einen SPS Programmierer ein zu kaufen. Es gibt jede Menge Ingenieurbüros und Programmiere Buden die haben Mitarbeiter die das können. Kostet ca. 60...90€/h. Alternative: Lerne erst mal SPS programmieren, danach mache die Maschinen Inbetriebnahmen.
Unabhängig von den Unterschieden zwischen NotAus und NotHalt und den verschiedenen Stoppkategorien: Eine recht einfache Lösung ist hier ein externer Merker in Form eines selbsthaltenden Relais. Dieses wird nur von der SPS eingeschaltet, und hält sich selbst. Mit dessen Hilfe kann die SPS einen NotAus oder Neustart sicher erkennen. Daß dieses Relais nicht dauerhaft von der SPS ein Ein-Signal bekommt, muss der Programmierer sicherstellen.
Frank B. schrieb: > Dieses wird nur von der SPS eingeschaltet, und > hält sich selbst. Mit dessen Hilfe kann die SPS einen NotAus oder > Neustart sicher erkennen. m Wie das? Doch nur, wenn dieses Relais von Stromversorgung versorgt wird UND diese Versorgung sicher aufrecht erhalten wird, solange der Notaus anliegt. Wenn der Notaus z.b. 1h anliegt (weil jemand am Gerät arbeitet) und dabei die 230V Versorgung kurzzeitig abfällt, ist der Zustand weg. Dann läuft die Steuerungen nach Rücknahme des Notaus wieder einfach an. Oder meinst Du ein bistabiles Relais? Das hat in diesem Kontext keinerlei Nutzen.
Da hast du einen kleinen Denkfehler drin. Das Relais darf eben nicht sicher versorgt werden. Durch Spannungseinbruch, z.B. Not-Aus, fällt es dann ab und die SPS kann anhand dessen, dass das Relais nicht mehr angezogen ist, erkennen, dass der Strom weg war und sich die Anlage nicht mehr in einem sicheren Zustand befindet.
Vielen Dank für alle Antworten und alle Hilfe die ich bekommen habe. Ich habe das Problem gelöst!! Ich habe im OB100 einen Merker gesetzt, diesen hab ich dann in meinem FC dort gebraucht wo ich etwas reseten musste. Jetzt ist es so das beim drücken vom NOTAUS alles Stromlos ist und beim wiederloslassen die Spannung zurück kommt ABER man muss jetzt einen Taster drücken damit die Anlage wieder weiterfährt dort wo sie aufgehört hat. Das ist echt etwas praktisches dieser OB100! Nochmals Danke für die Hilfe Challenger
Matthias S. schrieb: > Das Relais darf eben nicht sicher versorgt werden. Durch > Spannungseinbruch, z.B. Not-Aus, fällt es dann ab und die SPS kann > anhand dessen, dass das Relais nicht mehr angezogen ist, erkennen, dass > der Strom weg war und sich die Anlage nicht mehr in einem sicheren > Zustand befindet. Die SPS weiss, ob der Strom Weg war. Das nennt sich Startup. Das Problem des UP ist, dass der Notaus (nur) zum Startup führt UND er keine gesonderte Startup-Sequenz hat.
Mike C. schrieb: > Jetzt ist es so das beim drücken vom NOTAUS alles Stromlos ist und beim > wiederloslassen die Spannung zurück kommt Ähm, wiederloslassen? Das hört sich an, als wäre der Not-Aus ein Taster? Das muss aber zwingend ein (rastender) Schalter sein! A. S. schrieb: > Die SPS weiss, ob der Strom Weg war. Das nennt sich Startup. Das Problem > des UP ist, dass der Notaus (nur) zum Startup führt UND er keine > gesonderte Startup-Sequenz hat. Ja, alles richtig. Trotzdem ist die Funktion des Relais von Frank B. anders gedacht, als du es interpretiert hast. Soweit ich dich verstehe, hast du das Relais als etwas verstanden, was sich quasi außerhalb der SPS merkt, dass die Anlage bereits initalisiert wurde. Frank B. will aber mit diesem Relais den StartUp auslösen, was natürlich die SPS von sich aus auch dieses Relais kann.
Dieses "Relais" ist jetzt hoffentlich auch kein "Normales" Relais, sondern ein spezielles Sicherheitsrelais von z.B. Pilz oder Euchner oder Siemens? Beispiel: https://www.pilz.com/de-DE/eshop/0010000200700380G9/Ueberwachung-von-Not-Halt-Schutztueren-Lichtschranken#components
Matthias S. schrieb: > Ähm, wiederloslassen? > Das hört sich an, als wäre der Not-Aus ein Taster? Das muss aber > zwingend ein (rastender) Schalter sein! Tut mir Leid hab mich falsch ausgedrückt natürlich ist der NOTAUS rastend! Nochmals vielen Dank für die Hilfe das Problem ist gelöst. MfG Challenger
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