Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Ich habe gerade den Wiki Artikel dazu gelesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gegentaktst%C3%B6rung Erst heißt es die Signale verbreiten sich gegensinnig, dann im zweiten Absatz heißt es, sie würden sich gleichsinnig mit den Nutzsignalen verbreiten. Wie ist das gemeint?
Janos P. schrieb: > Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? > Ich habe gerade den Wiki Artikel dazu gelesen: > https://de.wikipedia.org/wiki/Gegentaktst%C3%B6rung > > Erst heißt es die Signale verbreiten sich gegensinnig, dann im zweiten > Absatz heißt es, sie würden sich gleichsinnig mit den Nutzsignalen > verbreiten. Wie ist das gemeint? Man kann Gegentaktstörungen als Differenz zwischen Signal und Masse messen, genauso wie die echten Signale. Wenn dir Gegentaktstörungen in ein Audiokabel einkoppeln hört man die Störung und man kriegt sie auch nicht wieder weg. Eine Gleichtaktstörung kann man durch passende Filtermaßnahmen (Trafo, differentielle Signalführung) unterdrücken.
Okay, danke. Und wie ist das im Artikel gemeint, wenn dort einmal geschrieben wird, die gegentaktstörung sei gegensinnig, daher der Name - ABER gleichsinnig zum Nutzsignal? Wozu ist die Gegentaktstörung denn gegensinnig? Zum Nutzsignal ja schonmal nicht, laut dem Wiki Artikel. Das versteh ich nicht.
Janos P. schrieb: > Okay, danke. Und wie ist das im Artikel gemeint, wenn dort einmal > geschrieben wird, die gegentaktstörung sei gegensinnig, Das Gegentaktsignal hat verschiedene Polaritäten auf der Signal bzw. Masseleitung. > daher der Name - Eben. > ABER gleichsinnig zum Nutzsignal? Das hat auch verschiedene Polaritäten zwischen Signal und Masse. > Wozu ist die Gegentaktstörung denn gegensinnig? Zum Nutzsignal ja > schonmal nicht, laut dem Wiki Artikel. Das versteh ich nicht. Die GLEICHtaktstörung hat auf Masse und Signal die GLEICHE Polarität.
Janos P. schrieb: > Okay, danke. Und wie ist das im Artikel gemeint, wenn > dort einmal geschrieben wird, die gegentaktstörung sei > gegensinnig, daher der Name - ABER gleichsinnig zum > Nutzsignal? > Wozu ist die Gegentaktstörung denn gegensinnig? Zum > Nutzsignal ja schonmal nicht, laut dem Wiki Artikel. > Das versteh ich nicht. Die Erklärung im Artikel ist dämlich. Folgendes: Dass der Strom im Regelfalle nur in geschlossenen "Stromkreisen" fließt und also einen Hin- und einen Rückleiter haben will, ist allgemein bekannt. Wenn man ein Signal über eine Zweidrahtleitung schickt, hat man häufig eine Ader für das Signal und eine für die Masse. Man geht also naiverweise davon aus, dass da nur zwei Leiter im System beteiligt sind -- nämlich eben der Hinleiter und der Rückleiter. Das stimmt für die EMV aber nicht immer, denn das Problem ist, dass diese beiden Leiter in den allermeisten Fällen auf dem Planeten Erde verwendet werden und sich in relativer Nähe zur Erde befinden, und alle Geräte, Wände, Berge, Lichtmasten, ... auf der Erde sind eben das: GEERDET. Aus Sicht irgendwelcher Störungen hat man es somit mit einem DREILEITERSYSTEM zu tun -- nämlich dem Hinleiter (der z.B. das Signal führen soll), dem Rückleiter (der "GND" führen soll) und der realen Erde in der Umgebung. Gegentaktstörungen sind Störungen, die sich zwischen Hin- und Rückleiter messen lassen. Diese lassen sich im Prinzip auch mit Filtern unterdrücken, die nur an Hin- und Rückleiter angeschlossen sind. Gleichtaktstörungen lassen sich zwischen JEDEM der beiden Leiter UND DER REALEN ERDE messen -- aber NICHT zwischen Hin- und Rückleiter. Für die Gleichtaktstörung wirkt also die GESAMTE, aus Hin- und Rückleiter bestehende Leitung wie ein einziger Draht als Antenne. Sie lassen sich NICHT mit Filtern zwischen Hin- und Rückleitung unterdrücken, denn zwischen Hin- und Rückleitung gibt es ja gar keine Stör- spannung! Man braucht hier andere Filter, die einen Erdanschluss haben. HTH
Beitrag #5681271 wurde vom Autor gelöscht.
Egon D. schrieb: > Dass der Strom im Regelfalle nur in geschlossenen "Stromkreisen" fließt > und also einen Hin- und einen Rückleiter haben will, Hi, wann fließt denn Strom im offenen Stromkreis? Auch bei Gleichtaktstörungen ist der Stromkreis geschlossen. Gruß,
Al3ko -. schrieb: > Egon D. schrieb: >> Dass der Strom im Regelfalle nur in geschlossenen >> "Stromkreisen" fließt und also einen Hin- und einen >> Rückleiter haben will, > > Hi, > wann fließt denn Strom im offenen Stromkreis? Ich wollte mit der Floskel "im Regelfalle" genau die Diskussion um Antennen, Wellen, Felder und Verschiebungs- flussdichte vermeiden, die Dein Nachhaken jetzt doch getriggert hat. > Auch bei Gleichtaktstörungen ist der Stromkreis geschlossen. Wenn elektromagnetische Wellen abgestrahlt werden, verliert irgendwann der Begriff "Strom", der als "gerichtete Bewegung von Ladungsträgern" definiert ist, seinen Sinn -- einfach weil sich die Wellen auch im Vakuum ausbreiten und nicht auf Ladungsträger angewiesen sind.
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