Hallo zusammen, ich bin zwar technisch durchaus versiert, habe von Funktechnik aber kaum Ahnung und brauche daher freundlicherweise Hilfe bei nachfolgendem Problem (sorry für das ausgiebige Vorwort, das zum Verständnis aber vermutlich wichtig ist): In unserem Haus arbeiten seit ca. 8 Jahren insgesamt 3 Wetterstationen, auf die wir auch aus beruflichen Gründen dringend angewiesen sind. Die Wetterstationen arbeiten nach dem "wetterdirekt"-Standard, bei dem über die Frequenz 448.425 MHz im 6-Stunden Rhytmus bundesweit Wettervorhersage-Daten ausgesendet werden (Dienstleister ist "e*message", gesendet wird auf einer ememaligen Pager-Frequenz). Seit ca. 2 Monaten empfangen alle 3 Stationen so gut wie keine Wetterdaten mehr. Größtenteils kommt gar kein Empfang zustande, ab und zu werden "zerstückelte" Werte übertragen. Da das Problem wie gesagt alle 3 Geräte betrifft, ist ein Hardware-Defekt ausgeschlossen. Die Hotline des Wetterstation-Anbieters "wetterdirekt" hat mir (durchaus glaubhaft) versichert, dass es in meinem Empfangsgebiet keine Sendestörungen gibt und dies auch noch mal gegenkontrolliert. Er geht mit 99%iger Sicherheit davon aus, dass irgenein anderes Gerät oder andere Dienste den Empfang stören (die e*message Frequent wird auch von vielen weiteren Diensten benutzt wie Feuerwehr, Sicherheitsdienste etc.). An meinem Standort gibt es 2 e*message-Sender, beide sind ca. 2-3km entfernt, das Gelände ist eher hügelig als bergig. Nun zu meinen Fragen/Lösungsansätzen: 1.) Gibt es eine (für Laien gangbare) Möglichkeit, die potenzielle Störquelle zu lokalisieren? Die Störquelle scheint permanent zu sein, da sämtliche der 6-stündig ausgesendeten Daten nicht durchkommen. 2.) Die Wetterstationen haben eine Antenne, die auf der Platine als Leiterbahn auslegt ist (Foto kann ich gerne nachreichen, es ist glaube ich eine sog. Loop-Antenne). Kann man solche "Leiterbahn-Antennen" vergrößern, z.B. durch eine Verlängerung mit einem Draht o.ä., um die Empfangsqualität zu erhöhen? 3.) Gibt es handelsübliche Geräte, die man als "Repeater" zur Verstärkung solcher Signale einsetzen könnte? Ich hoffe, die Fragestellung ist hier richtig platziert, ansonsten kann sie gerne passend verschoben werden. Danke vorab für jeden Tipp! :) Gruß, Chris
Chris B. schrieb: > 1.) Gibt es eine (für Laien gangbare) Möglichkeit, die potenzielle > Störquelle zu lokalisieren? RTL-SDR plus Notebook mit Richtantenne. Alternativ ein Scanner mit selbiger Antenne. Chris B. schrieb: > 3.) Gibt es handelsübliche Geräte, die man als "Repeater" zur > Verstärkung solcher Signale einsetzen könnte? Die einzig legale Methode, ohne in die Geräte einzugreifen, wird ein passiver Repeater sein. Also Richtantenne auf den Sender ausrichten, Signal in ein Koaxkabel einspeisen und am anderen Ende ein Rundstrahler in der Nähe der Empfänger. Ist aber bei lokalen Störungen nur bedingt hilfreich. Sollte sich als Ursache ein lokaler Störer herausstellen, ist Dir die Bundesnetzagentur sehr gerne behilflich, und das für Dich kostenlos. Chris B. schrieb: > Verlängerung mit einem Draht o.ä., um die > Empfangsqualität zu erhöhen? Das würde den Störabstand nicht erhöhen. Chris B. schrieb: > Da das Problem wie gesagt > alle 3 Geräte betrifft, ist ein Hardware-Defekt ausgeschlossen. Geplante Obsoleszenz? ?
Chris B. schrieb: > 1.) Gibt es eine (für Laien gangbare) Möglichkeit, die potenzielle > Störquelle zu lokalisieren? Die Störquelle scheint permanent zu sein, da > sämtliche der 6-stündig ausgesendeten Daten nicht durchkommen. Ein kleiner RTL-SDR Stick, Laptop mit z.B. SDR# Software oder Smartphone mit z.B. SDR-Touch App sowie eine Richtantenne für das 70cm-Band wären eine günstige Lösung um die Störquelle zu lokalisieren. > 2.) Die Wetterstationen haben eine Antenne, die auf der Platine als > Leiterbahn auslegt ist (Foto kann ich gerne nachreichen, es ist glaube > ich eine sog. Loop-Antenne). Kann man solche "Leiterbahn-Antennen" > vergrößern, z.B. durch eine Verlängerung mit einem Draht o.ä., um die > Empfangsqualität zu erhöhen? Wenn die Möglichkeit besteht dann eine externe Richtantenne an den Stationen anschließen. Wenn eine Loop-Antenne verbaut ist, könnte man auch versuchen die Stationen so zu drehen/positionieren, dass eine Störquelle in der Nullstelle der Antenne fällt. > 3.) Gibt es handelsübliche Geräte, die man als "Repeater" zur > Verstärkung solcher Signale einsetzen könnte? So ein Repeater müsste ja auf der selben Frequenz sowohl empfangen als auch senden. Mal abgesehen davon dass eine erneute Aussendung der Daten nicht erlaubt ist und der Repeater selbst von der Störquelle betroffen wäre, müssten die empfangenen Daten auch noch zeitverzögert ausgesendet werden.
Danke schon mal für Eure Denkanstöße. Mario M. schrieb: > RTL-SDR plus Notebook mit Richtantenne. Dieses Thema habe ich mir mal angesehen, bezweifle aber ein wenig, dass ich damit zurecht komme. Software und Stick könnte ja noch klappen, aber was mache ich in Anbetracht meines generellen Unwissens zum Thema Funk dann mit den Ergebnissen? Ok, vermutlich werde ich auf der genannten Frequenz etwas ausmachen können, aber ich kann weder sagen, was das ist, noch wo es genau her kommt. Vermutlich müsste ich zur Lokalisierung der genauen Quelle mit Laptop und Richtantenne durch die Straßen laufen...? Auf dem Land wäre das denkbar, aber in der Kleinstadt kennt mich danach vermutlich jeder und denkt, ich habe ein Rad ab ;) Robert M. schrieb: > Wenn eine Loop-Antenne verbaut ist, könnte man > auch versuchen die Stationen so zu drehen/positionieren, dass eine > Störquelle in der Nullstelle der Antenne fällt. Das ist leider nicht wirklich praxistauglich, da die Stationen weiterhin an der Wand hängen sollen und dadurch nicht wirklich frei positionier- bzw. drehbar sind. Mario M. schrieb: > Die einzig legale Methode, ohne in die Geräte einzugreifen, wird ein > passiver Repeater sein. Also Richtantenne auf den Sender ausrichten, > Signal in ein Koaxkabel einspeisen und am anderen Ende ein Rundstrahler > in der Nähe der Empfänger. Ist aber bei lokalen Störungen nur bedingt > hilfreich. Ja, so etwas in der Art wäre auch mein bevorzugter Ansatz gewesen. Im 1. OG kommen zumindest noch Übertragungs-Fetzen rein, Parterre tut sich gar nichts. Ich hatte daher an eine Lösung gedacht, bei der ich eine Außenantenne am Dach (2. OG) befestige, die das Signal dann eben hausintern wiedergibt. Allerdings schreibt Robert M. ja, dass das nicht erlaubt ist..? Wäre es denn nicht denkbar, hierfür einen Verstärker zu verwenden, dessen Leistung mehr oder weniger nur das eigene (frei stehende) Haus abdeckt? Allerdings habe ich keine Ahnung, was ich dafür an Equipment benötige bzw. wo man so etwas her bekommt. Eine Kaufempfehlung wäre also ggf. sehr hilfreich..
Diese Wetterstation funktioniert per WLAN/Internet und liefert detailliertere Daten als das WetterDirekt System: https://www.wetteronline.de/home/ Die Datenquelle ist aber die Selbe (WetterOnline).
Chris B. schrieb: > wir auch aus beruflichen Gründen dringend angewiesen sind. Die > Wetterstationen arbeiten nach dem "wetterdirekt"-Standard, bei dem über > die Frequenz 448.425 MHz im 6-Stunden Rhytmus bundesweit > Wettervorhersage-Daten ausgesendet werden .......... > Seit ca. 2 Monaten empfangen alle 3 Stationen so gut wie keine > Wetterdaten mehr. Größtenteils kommt gar kein Empfang zustande, ab und > zu werden "zerstückelte" Werte übertragen. Da das Problem wie gesagt > alle 3 Geräte betrifft, ist ein Hardware-Defekt ausgeschlossen. Schon mal reingehört? Das wäre so die erste Maßnahem, die man in Erwägung ziehen könnte. Wenn das beruflich so wichtig ist, dann wäre ein permanetes Monitoring vielleicht sowieso angebracht. Grüße Michael
Wetterfrosch schrieb: > Diese Wetterstation funktioniert per WLAN/Internet und liefert > detailliertere Daten als das WetterDirekt System Danke für den Hinweis. Vor einer kompletten Neu-Investition in mehrere Geräte würde ich aber gerne versuchen, das bestehende Problem erst einmal anzugehen ;) Michael W. schrieb: > Schon mal reingehört? Was genau meinst Du mit "reinhören"? Per SDR Stick? Falls ja, was mache ich denn dann mit dem "Gehörten" ohne Detailkenntnisse? Bitte nicht vergessen, dass auf der genannten Frequenz ja noch viele weitere Dienste übertragen werden. Wie soll ich da die Lokalisierung des von mir benötigten Signals überhaupt angehen?
Chris B. schrieb: > Das ist leider nicht wirklich praxistauglich, da die Stationen weiterhin > an der Wand hängen sollen und dadurch nicht wirklich frei positionier- > bzw. drehbar sind. Mal die Stationen von der Wand nehmen und zum Beispiel mal an ein Fenster Testen. Es kann gut sein das gerade an der Stelle wo die an der Wand hängen einen schlechten Empfang haben. Wenn dem so ist dann wird man eine andere stelle suchen müssen wo man die aufhängt und auch Empfang hat.
Michael M. schrieb: > Mal die Stationen von der Wand nehmen und zum Beispiel mal an ein > Fenster Testen. > Es kann gut sein das gerade an der Stelle wo die an der Wand hängen > einen schlechten Empfang haben. Das haben wir selbstverständlich schon probiert. Sowohl im EG in allen Räumen und auch im 1.OG... gedreht, liegend, stehend oder hängend... leider alles ohne Erfolg. Nimmt meine Frau eine der Stationen mit in die nächste Stadt, dann klappt der Empfang. So wie es die letzten 8 Jahre hier im Haus ebenfalls funktioniert hat :(
Du hattest oben geschrieben seit etwa 2 Monaten kein Empfang mehr. Wurden vor 2 Monaten irgend welche Geräte neu angeschafft? Wurden in deinen Ort irgend was vor 2 Monaten in Betrieb genommen oder Gebaut? (Gebäude, Funkmasten o.ä.) Liegt bei dir ein Kabelanschluß der eventuell vor 2 Monaten auf Digital umgestellt wurde und auf den Pager Frequenzen seid dem Stört?
Michael M. schrieb: > Wurden vor 2 Monaten irgend welche Geräte neu angeschafft? Lediglich ein Telekom Media Receiver, der aber über LAN angeschlossen ist. Michael M. schrieb: > Wurden in deinen Ort irgend was vor 2 Monaten in Betrieb genommen oder > Gebaut? (Gebäude, Funkmasten o.ä.) Nein, nicht dass ich wüsste. Ich habe dazu auch schon andere Anwohner befragt, denen ist ebenfalls nichts bekannt. Michael M. schrieb: > Liegt bei dir ein Kabelanschluß der eventuell vor 2 Monaten auf Digital > umgestellt wurde und auf den Pager Frequenzen seid dem Stört? Kabelanschluss wurde schon Mitte 2017 auf digital umgestellt, das kann es nicht sein. Vor 2 Monaten haben wir allerdings den weiter oben genannten Telekom Media-Receiver in Betrieb genommen, der aber eben rein über Internet läuft.. der sollte hier aber doch eher keinen Einfluss haben, oder?
Chris B. schrieb: > Vor 2 Monaten haben wir allerdings den weiter oben > genannten Telekom Media-Receiver in Betrieb genommen, der aber eben rein > über Internet läuft.. der sollte hier aber doch eher keinen Einfluss > haben, oder? Mal die Mediareceiver stromlos machen und testen ob die Wetterstionen Empfang haben.
Chris B. schrieb: > > Was genau meinst Du mit "reinhören"? Per SDR Stick? Falls ja, was mache > ich denn dann mit dem "Gehörten" ohne Detailkenntnisse? Bitte nicht > vergessen, dass auf der genannten Frequenz ja noch viele weitere Dienste > übertragen werden. Wie soll ich da die Lokalisierung des von mir > benötigten Signals überhaupt angehen? Ja, z.B. Oder mit einem Funkempfänger, der das 70cm Band abdeckt. SDR-Stick mit Software und Wasserfalldiagramm ist wahrscheinlich zur Störungssuche besser geeignet, da ein Zeitraum grafisch dargestellt wird. So wie ich das nach kurzem googlen verstanden habe, messen diese Wetterstationen lokal via 860MHz-Sensoren und bekommen das Regionalwetter mittels POCSAG auf 70cm. POCASG kann man hören bzw. akustisch auch mitbekommen, ob da andere Träger auf dem Kanal sind. Und dann suchen. Ich vermute mal einen lokalen "Störer", evtl sogar selbstgemacht. Grüße Michael
Michael W. schrieb im Beitrag 5682200: > SDR-Stick mit > Software und Wasserfalldiagramm ist wahrscheinlich zur Störungssuche > besser geeignet, da ein Zeitraum grafisch dargestellt wird. Ok, ich habe mich überzeugen lassen und eben mal einen RTL SDR-Stick bestellt. Dann bin ich mal gespannt, ob ich Funk-Laie damit zurecht komme.. Was für eine Art Antenne bzw. welcher Typ empfielt sich denn für diese Art Übertragungen? Beim bestellten Stick ist nur eine kleine Billig-Antenne dabei. Michael W. schrieb: > So wie ich das nach kurzem googlen verstanden habe, messen diese > Wetterstationen lokal via 860MHz-Sensoren und bekommen das > Regionalwetter mittels POCSAG auf 70cm. Ja, POCSAG stimmt, die lokale messung arbeitet aber auf 433 MHz. Danke schon mal an alle für die bisherigen Tipps! :)
Chris B. schrieb: > Seit ca. 2 Monaten empfangen alle 3 Stationen so gut wie keine > Wetterdaten mehr. Dann kläre, woran das liegt. Defektes Gerät in der Umgebung, störende andere Sender im Frequenz, neue starke Sender in der Nähe zusammen mit mangelnder Großsignalfestigkit der Wetterempfänger, Abschirmung der Antennen durch bauliche Maßnahmen ...
Chris B. schrieb: > > Was für eine Art Antenne bzw. welcher Typ empfielt sich denn für diese > Art Übertragungen? Beim bestellten Stick ist nur eine kleine > Billig-Antenne dabei. > Sollte reichen. Du suchst ja eine Störung deiner Wetter-RXe. D.h. das Du auch in unmittelbarer Nähe, also am Empfangsort, mit ähnlichen Empfangsverhältnissen suchen müsstest. Grüße Michael
Es muss nur ein Störsender in seiner Nähe sein. Ein Funkkopfhörer auf 433MHz oder eine Fernbedienungsverlängerung auf 433 Mhz reicht schon...
Chris B. schrieb: >> auf 433MHz > Es geht um 448 MHz ;) Weitabselektion heisst das Stichwort. Sogar Störer, die deutlich weiter von der Nutzfrequenz weg liegen, können den Eingang des Empfängers zustopfen, wenn der Signalpegel erheblich höher als das Nutzsignal ist.
Manfred schrieb: > Sogar Störer, die deutlich weiter von der Nutzfrequenz weg liegen, > können den Eingang des Empfängers zustopfen, wenn der Signalpegel > erheblich höher als das Nutzsignal ist. Gut zu wissen..
Chris B. schrieb: > Michael M. schrieb: >> Wurden vor 2 Monaten irgend welche Geräte neu angeschafft? > Lediglich ein Telekom Media Receiver, der aber über LAN angeschlossen > ist. Auch keine Netzteile/LED-Birnen/etc wieder in betrieb genommen?
gilb schrieb: > Auch keine Netzteile/LED-Birnen/etc wieder in betrieb genommen? Nicht, dass es mir bewusst wäre. Gestern ist auch das RTL SDR eingetroffen, das ich auch schon in Betrieb genommen habe. Auf der besagten Frequenz kommen andauernd recht sauber erkennbare Signale. Im Vergleich mit anderen Aufnahmen im Netz scheinen das tatsächlich auch POCSAG Signale zu sein. Eine störende Überlagerung durch ein anderes Signal konnte ich (zumindest aus meiner laienhaften Sicht) über einen Zeitraum von ca. 30 Minuten nicht erkennen. Allerdings kommen diese Signale andauernd (ca. alle 30 Sekunden). Ich gehe daher davon aus, dass das Signale verschiedenster Anbieter sind. Wäre ja auch unwahrscheinlich, wenn da nicht nicht noch viele andere Meldungen über die Frequenz laufen. Theoretisch müsste ich jetzt also den ganzen Tag mitschneiden plus die POSAG Signale entschlüsseln, um herauszufinden, ob ggf. im Moment der Wetter-Übertragung irgendwelche Störsignale vorhanden sind. Ich weiß nicht, ob ich das so hinbekomme oder ob es in Summe jetzt einfach zu aufwändig wird.
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