Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik the t.amp TSA4-700 Verstärker


von crash (Gast)


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Hallo,

habe hier einen Audio Verstärker, der nicht mehr läuft. Nach erster 
optischer Durchsicht ist der RT2 abgeraucht. Direkt daneben sitzt der 
RT1 (MF72-10D20). Frage ist nun, ob dazu jemand einen Schaltplan hat? 
Würde geren wissen, ob der RT2 der selbe wie der RT1 ist. Ansonsten sind 
mir keine sichtbaren Defekte aufgefallen. Ist das Problem bereits 
bekannt?

Danke schon vorab!

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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RT1+2 sind NTC-Widerstände für die Einschaltstrombegrenzung. Was anderes 
als zwei mal den Gleichen zu verbauen hätte eigentlich keinen Sinn.
Der linke Elko ist kaputt. Hat möglicherweise einen Kurzschluss, und der 
NTC ist vor der Sicherung hops gegangen. Die Gleichrichterbrücke könnte 
es auch erwischt haben.

von MaWin (Gast)


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RT ist ein NTC zur Einschaltstrombegrenzung des Schaltnetzteils. Der 
explodiert normalerweise wenn dahinter ein Kurzschluss vorliegt, wenn 
Gleichrichter, Elko, Schalttransistor kaputt sind.

von hinz (Gast)


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Sven S. schrieb:
> RT1+2 sind NTC-Widerstände für die Einschaltstrombegrenzung. Was anderes
> als zwei mal den Gleichen zu verbauen hätte eigentlich keinen Sinn.

ACK, siehe Seite 3:

https://www.tdk-electronics.tdk.com/download/186012/b1b77484fb39733c7d16858074bb9490/pdf-applicationnotes.pdf

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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hinz schrieb:
> ACK, siehe Seite 3:

Hinz, Deinen Telegrammstil finde ich ziemlich übel.
Schreib (endlich mal) deutlich, was Du sagen willst, oder lass es ganz 
einfach bleiben.

Beitrag #5684754 wurde von einem Moderator gelöscht.
von crash (Gast)


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MaWin schrieb:
> RT ist ein NTC zur Einschaltstrombegrenzung des Schaltnetzteils.
> Der explodiert normalerweise wenn dahinter ein Kurzschluss vorliegt,
> wenn Gleichrichter, Elko, Schalttransistor kaputt sind.

Ok, danke schon mal. Wie soll ich mit der Fehlersuche weitermachen? 
Einen neuen einbauen und testen?

von hinz (Gast)


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crash schrieb:
> MaWin schrieb:
>> RT ist ein NTC zur Einschaltstrombegrenzung des Schaltnetzteils.
>> Der explodiert normalerweise wenn dahinter ein Kurzschluss vorliegt,
>> wenn Gleichrichter, Elko, Schalttransistor kaputt sind.
>
> Ok, danke schon mal. Wie soll ich mit der Fehlersuche weitermachen?
> Einen neuen einbauen und testen?

Kann man machen, aber dann ein Glühlampe (hier 60-100W) zur 
Strombegrenzung vorschalten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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crash schrieb:
> Einen neuen einbauen und testen?

Einbauen schon, aber dann erstmal auf Kurzschluss weiterer Bauteile 
messen.

Interessant, die Gatetreiber Platine fürs Netzteil kleben sie zwar an, 
aber die Chips selber stecken sie nicht mal richtig in die Fassung.

Sven S. schrieb:
>> ACK, siehe Seite 3:
>
> Hinz, Deinen Telegrammstil finde ich ziemlich übel.
> Schreib (endlich mal) deutlich, was Du sagen willst, oder lass es ganz
> einfach bleiben.

Wenn du das nicht verstehst, dann musst du ja nicht antworten.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Interessant, die Gatetreiber Platine fürs Netzteil kleben sie zwar an,
> aber die Chips selber stecken sie nicht mal richtig in die Fassung.

Diese Hausmarke von Thomann ist allgemein ziemliche miese Qualität.

von crash (Gast)


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Danke schon mal für die Hilfe. Ich besorge mal die Bauteile und melde 
mich mit weiteren Erkenntnissen.

von crash (Gast)


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Sven S. schrieb:
> RT1+2 sind NTC-Widerstände für die Einschaltstrombegrenzung. Was
> anderes
> als zwei mal den Gleichen zu verbauen hätte eigentlich keinen Sinn.
> Der linke Elko ist kaputt. Hat möglicherweise einen Kurzschluss, und der
> NTC ist vor der Sicherung hops gegangen. Die Gleichrichterbrücke könnte
> es auch erwischt haben.

Gibt es eine Möglichkeit die Gleichrichterbrücke im verbauten Zustand zu 
prüfen? Den Elko und NTC habe ich soweit mal ausgebaut.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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LOOOOOOOOOOL! 13,2 MB für ein Foto.
Ist das neuer Rekord? Endlich weiß ich wozu ich 100Mbit VDSL brauche.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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crash schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit die Gleichrichterbrücke im verbauten Zustand zu
> prüfen? Den Elko und NTC habe ich soweit mal ausgebaut.

Ich hänge den Komponententester meines Oszis an die Netzleitung und 
schalte das Gerät ein. Da sieht man sofort, ob eine der Dioden putt ist.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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hinz schrieb:

> Diese Hausmarke von Thomann ist allgemein ziemliche miese Qualität.
Mies würde ich das nicht nennen. eher: "Billig"
Aber halt viel "Bang for the buck"
Für was vergleichbares von QSC oder Crown muss man gerne das 10fache 
hinlegen. Das muss eine Teenage-Rocker Band erstmal einspielen.

Dem OT sei empfohlen beide Elkos zu tauschen.
Der andere raucht sicher genau dann ab, wenn man es am wenigsten 
braucht.

von voltwide (Gast)


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Gleichrichterbrücke im stromlosen Zustand messen, nachdem sich sich 
sämtliche Elkos entladen haben. Geht auch mit jedem Baumarkt DVM im 
Diodenmessbereich. Von jedem ~-Eingang gegen + und - messen. Wenn in 
irgendeiner Stellung die angezeigte Spannung deutlich unter 0,5V liegt, 
ist die Gleichrichterbrücke durchlegiert.
Ansonsten ist ein zerlegter NTC immer ausgelöst durch einen anderen 
Fehler, Hauptverdächtig sind hier die Leistungs-MOSFETs im Primärkreis 
und alles in ihrer unmittelbaren Nähe.

von Audiomann (Gast)


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crash schrieb:
> habe hier einen Audio Verstärker, der nicht mehr läuft.

das wundert mich bei der Produktbezeichnung nicht:

>the t.amp
Das sind die sparsam aufgebauten billigen Versionen der preiswerten 
Verstärkernachbauten, mit den Thomann versucht, die namhafen 
Amp-Hersteller, die auch schon seit Jahren in China bauen lassen und 
gnadenlos die Qualität gesenkt haben, noch zu unterbieten.

Ich habe mir mal den Spass gemacht und in Burgebrach solche Geräte 
angesehen. Das ist dasselbe Zeug, wie in der Bucht unter dem Namen Acuna 
verkauft wird, nur dass die t.AMP Sachen schwarz - und die Acuna-Sachen 
weisse Gehäuse haben. Die Elektronik innendrin gibt es auch als barebone 
von MOOO866 oder wie der heisst.

Leider kriegt man heute keine gute Verstärkertechnik mehr zu akzeptablen 
Preisen. Ist was kaputt, kannst du es auf den Müll werfen, weil sich 
schon das Lötzinn dafür nicht lohnt.

von Audiomann (Gast)


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Ich sehe gerade, sie heissen jetzt AUNA. Weitere Namen sind Hollywood 
und Ibiza. Ich stelle jetzt keinen link rein, weil der ja verfällt. Man 
kann aber mal suchen nach

* PA-Verstaerker-960-W-Amplifier-Musik-Profi-Anlage-weiss
* PA-Verstärker Hollywood „Impact-240 MK II“

Weitere sind "MADISON" mit anderem Design, aber demselben Innenleben.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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In der Aussage stimme ich zu. Diese Dinger sind einfach nur laut.

Es gibt aber schon noch ein paar gute Verstärkerhersteller, allerdings 
nehmen die immer mehr ab, weil im ambitionierten Bereich - wie schon im 
Studiobereich - sich die aktiven Systeme durchsetzen.

Lediglich bei PA nimmt man noch die zentralen Verstärker. Die 
Billigheimer kopieren dann einfach die Technik. McCrypt, GoodSound und 
einige andere wären noch zu nennen. Das sind alles PA-Verstärker, die 
auf laut gebaut sind. Konkret solche Verstärker und Lautsprecher wie 
"Auna Karaboom" sagen von Optik und Namen sehr deutlich, was man davon 
zu erwarten hat.

In Einzelfällen sind PA-Verstärker aber durchaus studio- und 
HIFI-tauglich und kommen sogar aus Deutschland. Ich benutze eine PAS 
2002 PCA, um meine nicht-aktiven Monitore anzutreiben. Das ist schon ein 
ziemliches Klangwunder. Allerdings zu entsprechenden Kosten. Dafür aber 
solide gebaut und unverwüstlich.

>crash schrieb:
Frage ist nun, ob dazu jemand einen Schaltplan hat?

Schon mal beim Hersteller geschaut?

von crash (Gast)


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So, habe jetzt den Elko und den NTC ausgetauscht. Die 
Gleichrichterbrücke habe ich wie oben beschrieben geprüft. Scheint in 
Ordnung zu sein. Nach dem ersten einschalten hat es gefunkt und der 
Leitungsschutz ist gefallen. Gefolgt ist ein verbrannter Geruch. Der 
Elko und NTC sehen aber noch gut aus. Wo soll ich denn nun weitersuchen?

von hinz (Gast)


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crash schrieb:
> So, habe jetzt den Elko und den NTC ausgetauscht. Die
> Gleichrichterbrücke habe ich wie oben beschrieben geprüft. Scheint in
> Ordnung zu sein. Nach dem ersten einschalten hat es gefunkt und der
> Leitungsschutz ist gefallen. Gefolgt ist ein verbrannter Geruch. Der
> Elko und NTC sehen aber noch gut aus.

Beitrag "Re: the t.amp TSA4-700 Verstärker"



> Wo soll ich denn nun weitersuchen?

Schalttransistoren prüfen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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crash schrieb:
> Nach dem ersten einschalten hat es gefunkt und der
> Leitungsschutz ist gefallen.

Du hast also diesen Tipp hier schon mal nicht befolgt:

hinz schrieb:
> Kann man machen, aber dann ein Glühlampe (hier 60-100W) zur
> Strombegrenzung vorschalten.

So wird das nichts. Eine Leistungsendstufe dieser Grössenordnung geht 
dann immer wieder kaputt, wenn man den kleinsten Fehler übersieht. Vor 
dem Einschalten also immer den Strom begrenzen und alle Halbleiter und 
andere Bauteile im Leistungskreis überprüfen. Da wird also mindestens 
noch ein MOSFet im Eimer sein und ich denke mal, das auch die 
Gatetreiber nicht davongekommen sind.
Ich empfehle dir wirklich, die Reparatur jemandem zu überlassen, der 
sowas schon mal gemacht hat.

von Michael B. (laberkopp)


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Audiomann schrieb:
> Das sind die sparsam aufgebauten billigen Versionen der preiswerten
> Verstärkernachbauten, mit den Thomann versucht, die namhafen
> Amp-Hersteller, die auch schon seit Jahren in China bauen lassen und
> gnadenlos die Qualität gesenkt haben, noch zu unterbieten.
>
> Ich habe mir mal den Spass gemacht und in Burgebrach solche Geräte
> angesehen. Das ist dasselbe Zeug, wie in der Bucht unter dem Namen Acuna
> verkauft wird, nur dass die t.AMP Sachen schwarz - und die Acuna-Sachen
> weisse Gehäuse haben. Die Elektronik innendrin gibt es auch als barebone
> von MOOO866 oder wie der heisst.
>
> Leider kriegt man heute keine gute Verstärkertechnik mehr zu akzeptablen
> Preisen. Ist was kaputt, kannst du es auf den Müll werfen, weil sich
> schon das Lötzinn dafür nicht lohnt.
>
> Ich sehe gerade, sie heissen jetzt AUNA. Weitere Namen sind Hollywood
> und Ibiza. Ich stelle jetzt keinen link rein, weil der ja verfällt. Man
> kann aber mal suchen nach
>
> * PA-Verstaerker-960-W-Amplifier-Musik-Profi-Anlage-weiss
> * PA-Verstärker Hollywood „Impact-240 MK II“
>
> Weitere sind "MADISON" mit anderem Design, aber demselben Innenleben.

Blödsinn, Auna/Ibiza/Madison ist nicht dasselbe wie Thomann.

Auna/Ibiza/Madison ist wirklch der letzte Schrott, und das besonders 
dreiste: Wenn dort 700 Watt draufsteht, sind nichtmal 70 Watt drin. Die 
Lügen so schamlos daß sich die Balken biegen, und wenn man die ehrlichen 
Daten vergleicht, sind die nicht mal billig sondern für ihre mickrige 
Leistung massiv überteuert.

Solche Firmen ruinieren natürlich die ganze Branche, niemand traut mehr 
den Daten, jeder kauft gleich mal die 10-fache Leistung von dem was er 
braucht, weil es erfahrungsgemäss selbst dann nicht reicht.

Damit haben alle anderen seriösen Hersteller ein Problem.

Thomann kauft ein, aber nicht bei den oben genannten, sondern 
EE-Systems, LD Deep, Dap Palladium.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Nach dem ersten einschalten hat es gefunkt und der
> Leitungsschutz ist gefallen.
Glückwunsch! Wenn Du es noch ein paarmal auf diese Weise probierst, ist 
die Endstufe definitiv nicht mehr zu reparieren. Naja, schade drum. Möge 
sie in Frieden ruhen.

von traurig (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Blödsinn, Auna/Ibiza/Madison ist nicht dasselbe wie Thomann.
>
> Auna/Ibiza/Madison ist wirklch der letzte Schrott, und das besonders
> dreiste: Wenn dort 700 Watt draufsteht, sind nichtmal 70 Watt drin.

Stimmt, die sind in gleich mehrfacher Hinsicht das Letzte.

> Lügen so schamlos daß sich die Balken biegen - wenn man die ehrlichen
> Daten vergleicht, sind die nicht mal billig, sondern für ihre mickrige
> Leistung massiv überteuert.

Und noch mal zur Erinnerung: Das alles bei miesester Qualität.

> Solche Firmen ruinieren natürlich die ganze Branche, niemand traut mehr
> den Daten, jeder kauft gleich mal die 10-fache Leistung von dem was er
> braucht, weil es erfahrungsgemäss selbst dann nicht reicht.

Der Effekt reiht sich synergetisch in ähnliche solche ein. Dagegen 
hülfe
allein Wissen (doch leider interessiert dies die Menschen zu wenig).

Es wird immer Menschen geben, die blauäugig bzw. unwissend bzw. dumm 
genug sind, Lügen dieser Art zu glauben, und die Tatsachen zu 
ignorieren. (Kauft man "30kW Soundsystem", und ergänzt noch den 
richtigen Spoiler, gibt es einem halt "ein gutes Gefühl" - wen 
interessieren da Fakten?)

Sich darüber aufzuregen, hilft leider null. (Ich kann es aber 
verstehen.)

Ben B. schrieb:
>> Nach dem ersten einschalten hat es gefunkt und der
>> Leitungsschutz ist gefallen.
> Glückwunsch! Wenn Du es noch ein paarmal auf diese Weise probierst, ist
> die Endstufe definitiv nicht mehr zu reparieren. Naja, schade drum. Möge
> sie in Frieden ruhen.

Ah, Schocktherapie... (für @crash). "Aufwecken", damit endlich 
strukturiert vorgegangen wird. Evtl. wirkt es sogar. (Falls nicht 
wirklich schon zu spät.)

von cras (Gast)


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So..es hat eine Weile gedauert, bis ich alle Teile zusammen hatte. Nun 
bin ich allerdings am Ende mit dem Latein. Die 2 IGBTs waren hinüber. 
Diese habe ich ersetzt. Der Gleichrichter ist noch in Ordnung. Auch 
beide NTCs wurden ersetzt. SG3525 und IR2110 funktionieren (mit Oszi 
geprüft). Habe primär eine 40W Glühbirne reingehängt, wie empfohlen. 
Dann der Moment der Wahrheit. Ich schalte ein und die Glühbirne leuchtet 
dauerhaft. Zumindest ist dieses mal nichts abgeraucht. Wie und wo soll 
ich noch suchen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da ist immer noch ein Kurzschluss. Könnte der Gleichrichter sein, aber 
auch beliebige andere Bauteile. Wie wird die Spannung für die 
Gatetreiber erzeugt?
Da ist irgendwo noch eine Startschaltung bzw. ein Netzteil für kleine 
Leistung.

von cras (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Da ist immer noch ein Kurzschluss. Könnte der Gleichrichter sein,
> aber
> auch beliebige andere Bauteile. Wie wird die Spannung für die
> Gatetreiber erzeugt?
> Da ist irgendwo noch eine Startschaltung bzw. ein Netzteil für kleine
> Leistung.

Habe jetzt nochmal den Gleichrichter geprüft. Die beiden ~ auf + und - 
im Diodenmessbereich. Messe einmal 540 und einmal 502.
Schaltung findet man in diesem Beitrag (zumindest eine ähnliche): 
Beitrag "Schaltnetzteil Reparatur Thomann TSA 4-700"

von crash (Gast)


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Keiner eine Idee?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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crash schrieb:
> Keiner eine Idee?

Doch, natürlich. Aber ich bezweifle, das du die umsetzen kannst. Das ist 
eine Frage der vorhandenen Messmittel und das Wissen um Schaltnetzteile 
- insbesondere solche mit hoher Leistung. Da wirst du (tut mir leid) an 
deine Grenzen stossen und solltest dich um prof. Hilfe in deiner Gegend 
bemühen.

Man kann so ein Netzteil mit kapitalem Schaden einfach nicht ohne die 
üblichen Vorsichtsmassnahmen reparieren und ich kann mir sogar 
vorstellen, das Trenntrafo und Oszilloskop unentbehrliche Hilfsmittel 
sind. Bzw. ich kann mir die Reparatur ohne diese nicht vorstellen.

: Bearbeitet durch User
von crash (Gast)


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Ich versuche nochmal Hilfe zu bekommen....habe jetzt noch eine defekte 
Zener (1N5245B) gefunden, aber wie erwartet hat das nichts gebracht. 
Also neben dem Gleichrichter und den IGBTs habe ich jetzt wirklich alles 
geprüft und defektes getauscht. Auf der echten Seite sind noch einige 
Transistoren am Kühlkörper. Wozu sind die da? Könnte es die erwischt 
haben?

von Fabian H. (fabianh84)


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Das Hauptnetzteil ist eine resonante Halbbrücke, genauer anscheinend ein 
LLC. Wenn bei einer solchen die IGBTs defekt sind, kann das mehrere 
Gründe haben. Entweder ging die Ansteuerschaltung kaputt, oder (das 
halte ich für wahrscheinlicher) befindet sich noch ein Fehler auf der 
Sekundärseite. Prüfe daher auch die Rail-Gleichrichtung und die 
Endstufen-Transistoren! Sofern das ok ist, prüfe erst alle Gate Signale 
mit einem geeigneten Oszi (ACHTUNG NETZSPANNUNG!) ob hier alles tickt 
wie es soll!

Noch ein Tip: eine 40W Lampe zur Einschaltstrombegrenzung könnte zu 
schwach sein. Es könnte bereits sein, dass hier bereits das 
Hilfsnetzteil die Lampe dauerhaft zum Leuchten bringt und so die 
Netzspannung für das Hauptnetzteil unter der UVLO hält (Ganz dumm, wenn 
dadurch ein Voltage Doubler für den 120V Betrieb triggert). 100W bis 
200W sind praktikabler. Bedenke aber, das Netzteil hat bereits primär 
ordentlich Kapazität. Befindet sich noch ein Fehler auf der 
Sekundärseite, reich die Energie in diesen aus, um die IGBTs wieder zu 
schießen - dann bewirkt die Lampe lediglich, dass dein Sicherungsautomat 
nicht fliegt!

Schönen Gruß!

von Fabian H. (fabianh84)


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Fabian H. schrieb:
> Ganz dumm, wenn dadurch ein Voltage Doubler für den 120V Betrieb
> triggert

Ich hab gerade gesehen, dass diese Endstufe einen solchen schonmal nicht 
hat und über eine Drahtbrücke hart auf 230V codiert ist!

von de Kölsche Jong (Gast)


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Zwischenfrage; Was haben die T-Bones so für Netzfilter und Conditioner 
drin?

von crash (Gast)


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Fabian H. schrieb:
> Das Hauptnetzteil ist eine resonante Halbbrücke, genauer
> anscheinend ein LLC. Wenn bei einer solchen die IGBTs defekt sind, kann
> das mehrere Gründe haben. Entweder ging die Ansteuerschaltung kaputt,
> oder (das halte ich für wahrscheinlicher) befindet sich noch ein Fehler
> auf der Sekundärseite. Prüfe daher auch die Rail-Gleichrichtung und die
> Endstufen-Transistoren! Sofern das ok ist, prüfe erst alle Gate Signale
> mit einem geeigneten Oszi (ACHTUNG NETZSPANNUNG!) ob hier alles tickt
> wie es soll!

Also das im roten Rahmen hab ich bereits geprüft. Du meinst die 2 
Transistoren hinten links und rechts oder?

von Hilflos (Gast)


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Wenn die Sicherung fliegt, hast wohl irgendwo einen Kurzschluß.
Wenn alle VIER Endstufen davon betroffen sind ist das das Ende.
Wenn nur 1-2 betroffen sind, kannst diese 'aushebeln' und 2/3-beinig 
weiterfahren. Als Alternative.
Weil sonst wirst beim Suchen noch ganz deppert.

Bei einem 4-ch-Car-Amp (klingt besser) brach bei höherer Leistung immer 
die Spannung zusammen (auf 7-8V), weil 1 Dreibeiner schwächelte. Während 
des Herumsuchens isser dann hopps gegangen. Einfach Ausgelötet, läuft 
noch immer.

von Hilflos (Gast)


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Die eine Möglichkeit ist natürlich, vom Netzeingang bis zum 
Verstärkerausgang zu suchen, die andere vom Verstärkerausgang weg zu 
suchen. Weil wenn der Verstärker kurzschließt, kannst lange am Netzteil 
herumsuchen und Teile wechseln .

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nur für den Fall der Fälle: Bevor Du den Amp wegschmeißt
nehme ich ihn und versuche mich an einer Reparatur.

von Hilflos (Gast)


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Ja  Versuch macht kluch ...
Herr
Funkenfluuuugch

von 2⁵ (Gast)


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Wenn es geht, trenne Netzteil vom Amp. Das Netzteil kann dann, mit einer 
passenden Last (Glühlampe) für sich alleine repariert werden. An den Amp 
speist man dann  per Labornetzteil und Strombegrenzung Spannung ein. 
Nun, ein +/- 60V Netzteil würde helfen. Wenn man dann noch einen 
funktionsfähigen Kanal hat, dann kann man sich durch den kaputten durch 
hangeln, bis man den Kurzschluss gefunden hat, aber der ist eh meist 
schnell zu finden -> Endstufentransitoren. Das A&O ist das 
strombegrenzte Netzteil. Das verhindert zumeist, dass neu eingebaute 
Transistoren beim nächsten versuch gleich wieder gehimmelt werden.

von crash (Gast)


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So, ich have heute noch die Tranistoren im rechten Bereich geprüft. Hab 
nochmal das Bild angepasst. Alles im roten Rahmen wurde geprüft. Beim 
einschalten habe ich wie empfohlen immer die Glühbirne dran. Es muss 
also im letzten Drittel der Platine liegen. Aber da ist nicht mehr viel 
was. Drei Spannungsregler hab ich da gefunden, die ich noch nicht 
geprüft hab. Irgendeinen Tipp, was es da sein kann?

von crash (Gast)


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Sorry, hier noch das Bild.

von Hilflos (Gast)


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crash schrieb:
> Aber da ist nicht mehr viel   was.
Also dein! 4-ch-PA-Amp ist (leider) nicht größer als eine Briefmarke ?
So etwa 18x26cm?

Also mit diesem Trafo betreibst eine Endstufe mit 3200 Watt ?

Kriegst den überhaupt in ein 19"-Rack rein?

von Hilflos (Gast)


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crash schrieb:
> Keiner eine Idee?

WILLST UNS PFLANZEN , Bürschchen ?

Seit vollen 18 (achtzehn) Monaten suchst auf diesem Netzteil herum,
... ?

DIESER BEITRAG WURDE AM 18.01.2019 eröffnet

von Hilflos (Gast)


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Pardon am 06.01.2019 13:52

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Also mit diesem Trafo betreibst eine Endstufe mit 3200 Watt ?
Das Netzteil einer QSC PLX3402 sieht verdammt ähnlich aus, außer daß 
dort viel größere Zwischenkreiskondensatoren verbaut sind um kaum 
Kapazität auf der Sekundärseite. Das QSC-Netzteil läuft ungeregelt 
(IGBT-Halbbrückenwandler ohne PFC, zwei Spannungen für 
Class-H-Endstufen), dadurch können sich die Endstufen direkt aus dem 
320V-Zwischenkreis bedienen.

von crash (Gast)


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So, ich hab heute eine 60W Birne ausgegraben und die reingehängt. Dabei 
schaltet plötzlich das Relais, was es mit der 40W nicht getan hat. Die 
Birne glimmt nun noch etwas. Hier ein Video: 
https://streamable.com/3b55un

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Schicker Trenntrafo.

Was passiert ohne die Glühlampe? Bumms und Licht aus?

Das Relais überbrückt nach dem Start die NTCs, damit die wieder abkühlen 
können und keine Leistung im Betrieb brauchen.

Sieht mir aber nach ziemlich viel Strom für so ein Netzteil im Leerlauf 
aus, ich find die Lampe noch ganz schön hell.

von crash (Gast)


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Naja, ohne Glühlampe sind schon mal 2 IGBTs draufgegangen. Darum möchte 
ich es ohne ehrlich gesagt nicht mehr versuchen, bis sicher nichts mehr 
passiert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Okay. Dann vermute ich mal, daß einer der IGBTs nicht korrekt 
angesteuert wird. Dazu passt auch die unschön hohe Stromaufnahme, der 
Wandler arbeitet nicht symmetrisch bzw. ggf. sogar nur als 
Eintaktwandler.

Hast Du einen Trenntrafo und ein Oszilloskop? Das bräuchte man jetzt 
nämlich beides für weiterführende Messungen.

von crash (Gast)


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Oszi ja, Trenntrafo leider nein. Bin aber beim überlegen so einen 
anzuschaffen. Gibt es da eine günstige Empfehlung?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Der Trenntrafo muß sein, damit man das geerdete Oszi an die Masse der 
Steuer-ICs im Primärteil anschließen kann. Die Erdung vom Oszi zu 
entfernen ist extrem gefährlich und die hohen Spannungen im Primärteil 
bleiben auch trotz Trenntrafo.

Aber ohne Oszi-Messungen kommst Du halt nicht weiter. Niemand hier kann 
Dir so sagen, was da nicht stimmt.

von crash (Gast)


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Ok, wie gesagt ich überlege mir die Anschaffung eines solchen. Wo kriegt 
man die denn her? eBay bietet da z.B. nur welche mit einer Wicklung, 
wobei du ziemlich sicher einen mit galvanischer Trennung meinst.

von Tester (Gast)


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Trenntrafo auf ebay:
https://www.ebay.at/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2380057.m570.l1311.R4.TR8.TRC2.A0.H0.Xtrenntrafo.TRS0&_nkw=trenntrafo+230v+230v&_sacat=0

und nachgeschaltet kannst Du an den passenden Trenntrafo z.B.: so einen 
Stelltrafo anschließen:
https://www.ebay.at/itm/Stelltransformator-1000W-Einphasig-Transformator-Sicherheitsschutz/254385738084?hash=item3b3a925164:g:JocAAOSwYAddn~Px

Die Version für billige Bastler ist zwei gleiche galvanisch getrennte 
Trafos gegengleich zusammenzuschalten. z.B.:
Trafo 1: 230 Volt ans Netz, 12V Wicklung an 12 V Wicklung von Trafo 2 
und die 230V Wicklung von Trafo 2 ist die galvanisch getrennte 
Netzspannung.
Als Ausgangsstrombegrenzung könnte man auf der 12V Seite Autolampen in 
Serie schalten...

von Hilflos (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Das Netzteil einer QSC PLX3402 sieht verdammt ähnlich aus,
Ist eh a ordentliches Trumm (Video). Ich nur die XLR-Buchsen gesehen,


crash schrieb:
> Wo kriegt man die denn her?
Kriegt man neu vom  tho.
Überleg dir, nach eineinhalb Jahren im Defekte-Geräte-Lager, ob du ihn 
nicht einfach dem FUNKENFLUG schenkst.


'Reparaturkosten'
Ich hab einen UHER mal etwa gleichlang zu reparieren versucht, als die 
Transistoren die 80,- "Kurzschluss" -Grenze überschritten haben, hab ich 
mich dann (einige Jahre später) -schweren Herzens- in einer Auslötorgie 
davon getrennt.
Voriges Jahr? hab ich mir zufällig mal ein LCR-Meter dazugekauft und zum 
Testen die Auslöt-C geholt, da waren sie noch "DIE ZWEI" C ausm UHER - 
und einer davon war hin. Hätte ich mir damals 'stattdessen' ein 
LCR-Meter gekauft, wäre die Welt heute noch in Ordnung.

von crash (Gast)


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Alles klar, ich besorge mir mal das Equipment und melde mich wieder.

von crash (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Okay. Dann vermute ich mal, daß einer der IGBTs nicht korrekt
> angesteuert wird. Dazu passt auch die unschön hohe Stromaufnahme, der
> Wandler arbeitet nicht symmetrisch bzw. ggf. sogar nur als
> Eintaktwandler.
>
> Hast Du einen Trenntrafo und ein Oszilloskop? Das bräuchte man jetzt
> nämlich beides für weiterführende Messungen.

So, trenntrafo habe ich. Kann ich anstelle des Spartrafos dahinter auch 
einen günstigeren Triac Regler nehmen? Brauch ich dahinter eine Regelung 
der Eingangsspannung? Wie wäre nun die weitere Fehlersuche?

von crash (Gast)


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Keine weiteren Infos?

von crash (Gast)


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*push

von crash (Gast)


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**push

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mach doch mal spaßenshalber eines:

Keine Netzspannung an die Platine, nur die 12Vdc für Betriebsspannung 
der Regelung mit einem Labornetzteil einspeisen, so daß die evtl. 
anläuft ohne die hohe Zwischenkreisspannung zu haben.

Wie sehen die Gate-Signale der IGBTs dann aus?

von crash (Gast)



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habe ich mal gemacht. messung im anhang.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das ist nur Grundrauschen, kein Signal. Evtl. hat das Ding eine 
Unterspannungsabschaltung, die man dafür lahmlegen müsste.

Glaube ich kann Dir nicht weiterhelfen ohne selbst dran Hand anlegen zu 
können. Das wird eine unendliche Geschichte und ich/wir tippen in 20 
Jahren noch deswegen herum.

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