Hi, ich hätte eine Frage bzgl. Layout. Ich habe einen Schaltregler wo ich eine Common Mode Choke am Ausgang betreibe. Nun würde ich auf die unterste Lage (1 von 4) eine Schirmfläche vorsehen, welche mit dem Gehäuse verbunden ist. Die CMC habe ich unterhalb komplett vom jeglichem Kupfer freigehalten, jedoch würde ich gern die Schirmfläche auf Bottom durchgängig als Polygon anlegen. Spricht da etwas dagegen? Das Blaue wäre die Schirmlage. Kann ich die durchgängig routen, oder sollte ich die Stelle wie auf dem Bild freistellen? Danke und Gruß
Grundsätzlich überbrückt eine Gleichtaktdrossel eine Trennungslinie / Isolationsbarriere - wobei sie Hochfrequenz möglichst gut sperren sollte. Und dies betrifft sämtliche Leitungen eines "Kabelstranges". Demzufolge würde ich auch eine unterbrochene GND-Fläche erwarten. Anderfalls schließt die durchgehende Massefläche die Gleichtaktdrossel kurz und macht sie damit wirkungslos.
Vielen dank für die Antwort. Also ist es besser, die Aussparung in dem Falle in der Schirmlage -wie auf dem Ausschnitt zu sehen ist- zu belassen? Macht es denn einen Unterschied auf welcher Lage die Kupferfläche wäre? Oder spielt da die Dicke des epsilonR´s keine Rolle? Würde die CMC kurzgeschlossen werden, egal auf welcher Lage die Kupferfläche wäre? In einigen Appnotes sehe ich Schaltregler Evalboards wo unter einer Spule die ersten beiden Lagen blank sind und die anderen beiden Lagen (4Layer PCB) eine Massefläche unter der Spule haben. Wie verhält sich das bei einer Spule? Besten Dank nochmal und Vg
Spice schrieb: > In einigen Appnotes sehe ich Schaltregler Evalboards wo unter einer > Spule die ersten beiden Lagen blank sind und die anderen beiden Lagen > (4Layer PCB) eine Massefläche unter der Spule haben. Wie verhält sich > das bei einer Spule? Bei DC/DCs macht man das angeblich wegen der Effizienz. Nicht alle Magnetfeldlinien verlaufen innerhalb der Spule sondern einige natürlich auch außerhalb. Diese induzieren Ströme in der Kupferfläche und erzeugent damit Verluste. Das degradiert die Effizienz des Schaltreglers. Spart man die Kupferfläche unter der Spule aus, so kann nicht mehr so viel dort induziert werden. Außerdem erzeugt das innerhalb der Kupferfläche eine lokale Anhebung des GND-Potenzials was für manche Anwendungen Probleme machen mag. Die ganze Geschichte hat eine starke philosphische Note und da herrscht viel Dogmatismus. Spice schrieb: > Macht es denn einen Unterschied auf welcher Lage die Kupferfläche wäre? Ja. Je näher desto schlimmer. Die Distanz fließt in einem quadratischen Zusammenhang rein (doppelte Distanz -> vierfache Wirkung, dreifache Distanz -> neunfache Wirkung, ...). Die magnetische Durchflutung geht sogar mit Abstand^3 ein. Spice schrieb: > Würde die CMC > kurzgeschlossen werden, egal auf welcher Lage die Kupferfläche wäre? Da kann man keine absoluten Aussagen treffen. Das ist alles eine Frage der CM-Dämpfung, wieviel du bereit bist zu akzeptieren.
Spice schrieb: > Kann ich die > durchgängig routen, oder sollte ich die Stelle wie auf dem Bild > freistellen? Für einen CM Choke einer Microstripleitung (USB2, USB3, LVDS,...) wäre eine Unterbrechung der Massefläche ein No Go. Allerdings liegt dann die Massefläche nicht drei Lagen tiefer sondern direkt darunter und ist Teil der Leitungsgeometrie, wichtiger Bestandteil zum gewünschten Wellenwiderstand. Eine Schirmfläche arbeitet aber ähnlich. Sie soll dann unverletzt sein und bildet mit ihrer großen Fläche eine niedrige Impedanz, also quasi eine Fehlanpassung für Störstrahlungen. mfg klaus
Da bin ich aber anderer Ansicht. Die USB-Datenleitungsdrossel ist wirkungslos bei durchgehender Massefläche. Die Gleichtaktstörungen gelangen ungehindert auf den Schirm der USB-Buchse und damit an die Aussenwelt.
Addendum: Gleichtaktentstörung heißt immer SÄMTLICHE Adern eines Stranges durch die Drossel zu führen, einschließlich Schirm. Genauso wirken denn auch die auf USB-Kabel montierten Ferrithülsen: Der Schirm geht ebenfalls durch den Ferrit! Oder hat den schon mal jemand außen drum herum verlegt?
voltwide schrieb: > Die USB-Datenleitungsdrossel ist wirkungslos bei durchgehender > Massefläche. Wie würdest du das denn anbinden? Ich schätze der Kompromiss ist hier schwer zu finden, saubere niederohmige Masse vs Entkopplung?
voltwide schrieb: > Da bin ich aber anderer Ansicht. Die USB-Datenleitungsdrossel ist > wirkungslos bei durchgehender Massefläche. Die Gleichtaktstörungen > gelangen ungehindert auf den Schirm der USB-Buchse und damit an die > Aussenwelt. Ich habe mit Absicht Microstripleitungen (USB2, USB3, LVDS,...) angesprochen, bei denen die GND-Fläche zur nötigen Leiterbahngeometrie gehört um eine bestimmte Impedanz zu erreichen. Weicht man davon ab treten Reflextionen auf. Das ist ja allgemein bekannt. TI hat einige Application Notes zum Thema Microstripleitungen herausgebracht. http://www.internetsomething.com/lcd/differential%20pair%20routing.pdf Auf Seite 7, Punkt 2.4 High-Speed Signal Reference Planes, wird in einem Beispiel Incorrect und Correct Plane Void Routing aufgezeigt. Würth verfährt ebenso. Dem TO geht es aber um den Ausgang eines Schaltreglers. Spice schrieb: > Ich habe einen Schaltregler wo ich eine Common Mode Choke am Ausgang > betreibe. Common Mode Choke setzt man hier gewöhnlich wenn nötig vor der Schaltstufe oder dem PCF ein. Für den Ausgang nimmt man PI-Filter oder ähnliches, also asymmetrische Filter. Ansonsten hätte man auf Masse bezogen eine Potentialdifferenz. Gut, manchmal stört das nicht, aber man sollte daran denken. Rest schrieb: > Bei DC/DCs macht man das angeblich wegen der Effizienz. Dies könnte ein Grund für eine Aussparung sein. Das bringt dann vielleicht 1% mehr Effizienz. Das erhöht aber auch dann die Strahlung die man ja möglichst doch verringern will. Aber Common Mode Choke hat ja im Idealfall keinen Magnetfluss. Also ist das Thema Effizienz hier gar nicht von Bedeutung. mfg Klaus
Unter EMV-Aspekten würde ich den Schirm der USB-Buchse vollständig isoliert vom restlichen Gerät belassen. Die GND-Fläche endet dann auf der "Innenseite" der CM-Drossel. Also keinerlei Cu-Fläche unterhalb der USB-Buchse.
Was die Entstörung eines Netzteiles betrifft schließe ich mich den Worten meines Vorredners an. CM-Drosseln werden primärseitig eingesetzt, dort wo die Ströme nicht so groß sind, so dass auch Induktivitäten von etlichen mH ohne nennenswerte Cu-Verluste möglich sind.
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