Hallo, mich würde interessieren, wie man 3 phasig zwischen zwei Netzen umschalten kann, sodass alle angeschlossenen Geräte ohne Probleme weiterlaufen. Die beiden Netze laufen synchron mit 230VAC/50Hz, PE und N sind verbunden. Beispiel: Öffentliche Netz und Dieselgenerator mit Wechselrichter, der synchron zum öffentlichen Netz läuft. Macht man das mit einfachen Relais? Wie kann man sich sowas vorstellen? Man müsste ja erstmal L1,2,3 abtrennen und dann mit dem andern Netz verbinden?
Wenn die wirklich synchron sind geht das, mit einem entsprechendem Schütz, normalerweise Problemlos. Der zu schaltende Strom ist bei der Auswahl natürlich zu berücksichtigen.
Wie realisiert man den Übergang? Sprich, wenn ich erst L1,2,3 trenne und dann mit einem weiteren Schütz L1,2,3 verbinde. Man müsste doch erstmal gucken, ob erfolgreich getrennt wurde und dann den zweiten Schütz zum verbinden aktivieren. Die Zeitdauer bis so ein Schütz geschaltet hat ist doch lang dh. die Geräte laufen nicht durch?! Allerdings weiß ich nicht, wie lange lang ist. Ggf. kann jemand was dazu sagen, wie lange so ein Vorgang dauern darf, sodass z. B. Kühlschrank/PC/Spühma usw. durchlaufen.
Wenn die Netze wirklich synchron sind, kannst du zuerst parallel schalten und danach trennen.
3PD schrieb: > wie lange so ein Vorgang dauern darf, sodass z. B. Kühlschrank/PC/Spühma usw. durchlaufen. Der PC bekommt eine kleine USV, dem Kühlschrank ist die kurze Unterbrechung egal. Dave schrieb: > Wenn die Netze wirklich synchron sind, kannst du zuerst parallel schalten und danach trennen. Na klar, Du speist mal eben das gesamte Dorf und der Genertor bricht nicht weg, bevor das Dorf abgetrennt wird.
> Dave schrieb: >> Wenn die Netze wirklich synchron sind, kannst du zuerst parallel schalten und > danach trennen. > > Na klar, Du speist mal eben das gesamte Dorf und der Genertor bricht > nicht weg, bevor das Dorf abgetrennt wird. Der Generator speist ja nicht das ganze Dorf, gibt ja weiterhin eine andere Stromquelle. Wobei ich das Beispiel etwas konstruiert finde (oder zu wenig Erfahrung habe). In welchen Situationen hat man einen Generator, der parallel zum Netz läuft?
Einen synchronisierten Generator auf das Netz aufschalten darfst du nicht. Das wird dir aber dein Netzbetreiber auch erklären, denn das wäre zu gefährlich für die Mitarbeiter des Netzbetreibers wenn sie Wartungsarbeiten durchführen. Den Netzbetreiber musst du auf jeden Fall auch fragen, wenn du so etwas vorhast. LG, ...
Reinhard S. schrieb: >> Na klar, Du speist mal eben das gesamte Dorf und der Genertor bricht >> nicht weg, bevor das Dorf abgetrennt wird. > Der Generator speist ja nicht das ganze Dorf, gibt ja weiterhin eine > andere Stromquelle. Jetzt kann oder sollte man die Ursprungsfrage in Frage stellen: Warum umschalten, wenn die andere Quelle verfügbar ist? In einem Ausfallszenario wäre das Netz weg, dann würde der Ersatzgenerator gegen das (tote) Netz speisen wollen, wenn man nicht zuerst trennt. > Wobei ich das Beispiel etwas konstruiert finde (oder zu wenig Erfahrung > habe). In welchen Situationen hat man einen Generator, der parallel zum > Netz läuft? Das könnte ein Blockheizkraftwerk sein, und das wäre dann sowieso am Netz - wie sonst sollte es den synchron laufen?
3PD schrieb: > Allerdings weiß ich nicht, wie lange lang ist. Ggf. kann jemand was dazu > sagen, wie lange so ein Vorgang dauern darf, sodass z. B. > Kühlschrank/PC/Spühma usw. durchlaufen. In den verschiedenen EN-Normen (unterschiedlich nach Gerätekategorie) ist definiert wie lang die Geräte mindestens durchhalten müssen bevor sie irgendwelche Ausfallerscheinungen, Abstürze etc. zeigen dürfen. Bei PCs, Routern etc. sind es auf jeden Fall mehrere Halbwellen kompletter Ausfall bis was passieren darf. Genaue Zahl hab ich nicht im Kopf, bin grad nicht am richtigen Netz um es Dir genau nachschauen zu können. Wenn Du ein Schütz hast, was z.B. in 20ms trennt und ein anderes was in 20ms zuschaltet, sollte das noch gut passen.
Wenn Du Dich drauf verlässt, daß ein Schütz in 20ms trennt und das zweite in 20ms zuschaltet, wird das beim ersten Versuch gut funktionieren, beim zweiten auch und beim dritten gibt's einen Kloß in der Hose, wo Du Jahre brauchst um ihn wieder herauszuwaschen.
Gerd E. schrieb: > Bei PCs, Routern etc. sind es auf jeden Fall mehrere Halbwellen > kompletter Ausfall bis was passieren darf. Genaue Zahl hab ich nicht im > Kopf, bin grad nicht am richtigen Netz um es Dir genau nachschauen zu > können. Wenn du Zeit findest und es mal nachschaust und hier reinschreibst, wäre sehr nett. Ben B. schrieb: > Wenn Du Dich drauf verlässt, daß ein Schütz in 20ms trennt und das > zweite in 20ms zuschaltet, wird das beim ersten Versuch gut > funktionieren, beim zweiten auch und beim dritten gibt's einen Kloß in > der Hose, wo Du Jahre brauchst um ihn wieder herauszuwaschen. Wie macht man es den richtig? Schütz selber messen und dann 50% Zeitaufschlag? Sprich bei einer Anfänglichen Schaltzeit von 20ms dann 30ms das eine Schütz und dann nochmal 30ms das andere?
Manfred schrieb: >> Wobei ich das Beispiel etwas konstruiert finde (oder zu wenig Erfahrung >> habe). In welchen Situationen hat man einen Generator, der parallel zum >> Netz läuft? > > Das könnte ein Blockheizkraftwerk sein, und das wäre dann sowieso am > Netz - wie sonst sollte es den synchron laufen? BHKW wäre eine Sache, ja. Aber haben die nicht eh eine Netzüberwachung bzw. schalten sich bei Nicht-Verfügbarkeit vom Netz selbst ab? So kenn ich es zumindest von Solaranlagen.
Erstens die Schütze mit ihren Hilfskontakten gegeneinander verriegeln, so daß ein Schütz nur angezogen werden kann, wenn das andere sicher abgefallen ist. Und dann ruhig etwas großzügiger mit der Zeit... Ich würde so 300ms zwischen Abschaltung des einen und Anziehen des anderen Schütz veranschlagen. Die USV am Computer oder anderen kritischen Verbrauchern brauchst Du bei solchen Anlagen sowieso. Ansonsten müsstest Du zuerst beide Netze miteinander synchronisieren. Sprich wenn der Generator anläuft, wird er mit dem Netz synchronisiert (Phase und Spannung) und im Leerlauf auf das Netz aufgeschaltet. Wenn er bereit ist, die Last zu übernehmen, wird das Netz abgeschaltet und die Verbraucher beziehen ihre Leistung ab dann aus dem Generator. Man könnte sogar so weit gehen und den Generator langsam hochregeln, bis kaum noch Leistung aus dem Netz bezogen wird. Dann wird die Abschaltung des Netzes weicher und der Generator muß keinen so großen Lastsprung absolvieren. BHKWs oder Einspeisewechselrichter von Solaranlagen arbeiten im Netzparallelbetrieb. Die synchronisieren sich auf das Netz und speisen dann in dieses ein, ohne daß das Netz abgeschaltet wird. Bei solchen Anlagen ist zwingend vorgschrieben, daß sie sich abschalten wenn das Netz ausfällt. Sonst könnte es passieren, daß Monteure des EVU einen Leitungsstrang für ihre Arbeiten freischalten, der aber durch Dein BHKW oder die Solar-Großanlage weiterversorgt wird. Wenn die Monteure dann so doof sind und den Strang nicht freimessen/kurzschließen/erden, gibt's Bratmonteur im schicken Eichensarg. Von außen sieht das dann so aus, daß ein Haus, was 15kW Strom bezieht und über eine 10kW Solaranlage verfügt, nur noch 5kW aus dem Netz nimmt. Der Rest wird über die Solaranlage geliefert.
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