Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Relais Verklebt? Falsche Ausgewählt?


von Michel (Gast)


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Hallo Zusammen

Gerade vorweg ich bin nicht der absolute Strom-Profi und gelange darum 
mit meiner Frage an euch.

Ich habe für einen Einsatzweck eine DEFA Keramik Heizer mit zwei Stufen. 
1350/2100W bei 230V. Wie der von Innen aussieht das sieht man hier: 
https://www.youtube.com/watch?v=9YIz2Z6-AZA&t=325s

Meist läuft dieser auf der Stufe 1 mit 1350W.
Zum gesteuerten Betrieb hab ich ein Raumthermostaten verwendet mit 16A 
Schaltleistung ( ohmisch ). Der Link zum Thermostat hier : 
https://www.ebay.de/itm/Room-Floor-Heating-Manual-Electric-Thermostat-Switch-w-Floor-Sensor-230V-AC-16A/401230292582?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649

Das Datenblatt vom darin verbauten Relais liegt im Anhang.

Nun hängt das Relais nach zwei Monaten betrieb immer öfters. Ich bin 
davon ausgegangen, dass das Keramik Heizelememet als ohmischer 
Widerstand gesehen werden kann und der kleine Lüfter als kapazitive Last 
fast vernachlässigt werden kann und somit mein Thermostat seine Arbeit 
tun müsste.

nun stellt sich mir hier die Frage habe ich was falsch gemacht oder 
einfach nur Pech mit einem faulen Relais?

Danke für eure Hilfe
Michel

von hinz (Gast)


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Das Schaltnetzteil ist das Problem. Du brauchst ein Relais, das mit der 
hohen Einschaltstromspitze zurecht kommt (high inrush).

von Tom (Gast)


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Mal die Freilaufdiode durch etwas anderes ersetzen?
 https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern#Freilaufdiode

von hinz (Gast)


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Tom schrieb:
> Mal die Freilaufdiode durch etwas anderes ersetzen?

Die ist nicht für das Verschweißen des Kontakte verantwortlich.

von Michel M. (gueller)


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Hallo

Und wie kann ich die " Spitze " ermitteln, dass ich weiss welches Relais 
bzw. Schütz ich dazwischen hängen muss?

Grüsse Michel

von Günter Lenz (Gast)


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Nimm was robusteres, man geht nicht bis an den Grenzwerten.
Wenn ich Bauteile auswähle nehme welche die mindestens das
doppelte aushalten. Diese kleinen Dinger traue ich so
eine hohe Schaltleistung nicht zu.

von hinz (Gast)


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Michel M. schrieb:
> Und wie kann ich die " Spitze " ermitteln, dass ich weiss welches Relais
> bzw. Schütz ich dazwischen hängen muss?

Nimm eines mit Wolfram Vorläuferkontakt, z.B. TE/Schrack RTS3T.

von Harald W. (wilhelms)


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Günter Lenz schrieb:

> Diese kleinen Dinger traue ich so
> eine hohe Schaltleistung nicht zu.

Insbesondere, wenn er von den beiden gezeigten Typen vielleicht
das mit 2kW Schaltleistung genommen hat.

von hinz (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Diese kleinen Dinger traue ich so
> eine hohe Schaltleistung nicht zu.

Unterschätz die mal nicht.

von Michel M. (gueller)


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Es geht mir nicht um die bauliche Veränderung vom Gerät ( Heizlüfter ) 
oder vom Thermostat. Ich bin auf Weltreise mit meinem Fahrzeug und fern 
ab von Werkstätten in dem Sinne. >> http://www.pinzgauer-reisen.ch/

Wie kann ich die nötige Grösse ( A Leistung ) ermitteln um ein 
geeignetes Relais/Schütz zu finden um DAZWISCHEN zu hängen damit die 
Sache sauber läuft und ich das Problem los bin?

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Du kannst natürlich auch ein dickes Schütz mit 230VAC Spule nehmen, aber 
das Schaltgeräusch wird dich nicht begeistern.

Kauf dir das empfohlene Relais und bau es in das Thermostat ein.

von Michel M. (gueller)


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Etwas schwierig hier auf Reisen mitten in Norwegen :)

Wäre dass dann der Typ : RTS3T024 ? Kommt das in etwa hin ?
Und dieses Relais verträgt einen kurzen hohen " Anlaufstrom" ?

von Udo K. (Gast)


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Der Kondensator am Eingang des Schaltnetzteils muss mit jedem
Einschalten geladen werden.
Daher entsteht ein hoher Einschaltstromimpuls, der für Relays
tödlich ist.

Abhilfe:
 - Häng einen NTC in die Zuleitung
 - Schalten im Nulldurchgang der Spannung
 - Hat der Schaltwandler vielleicht einen Enable oder Standby Eingang?
 - Verwende Halbleiterrelays: Die vertragen die hohen Stromspitzen
   viel besser, und es gibt auch Versionen, die im Nulldurchgang
   der Spannung schalten.

von Joachim B. (jar)


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Günter Lenz schrieb:
> Nimm was robusteres
hinz schrieb:
> Nimm eines mit Wolfram Vorläuferkontakt, z.B. TE/Schrack RTS3T.

Michel M. schrieb:
> Wie kann ich die nötige Grösse ( A Leistung ) ermitteln um ein
> geeignetes Relais/Schütz zu finden um DAZWISCHEN zu hängen damit die
> Sache sauber läuft und ich das Problem los bin?

nimm ein SSR passender Größe reichlich überdimensioniert

einen Tod musst du sterben

Michel M. schrieb:
> Es geht mir nicht um die bauliche Veränderung vom Gerät ( Heizlüfter )
> oder vom Thermostat.

was willst du?

baue dasselbe ein und hoffe das es "nur" ein Ausreisser war, oder baue 
es stabiler als der Hersteller.

von hinz (Gast)


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Michel M. schrieb:
> Etwas schwierig hier auf Reisen mitten in Norwegen :)

Du brauchst eine Notlösung mit Schraubklemmen?

z.B. ABB ESB16-20N-06 oder ESB20-20N-06

Sowas sollte jeder Elektriker kennen.


> Wäre dass dann der Typ : RTS3T024 ? Kommt das in etwa hin ?
> Und dieses Relais verträgt einen kurzen hohen " Anlaufstrom" ?

Ja.

von Stefan F. (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Abhilfe:
>  - Schalten im Nulldurchgang der Spannung

Das dürfte mit einem Relais schwierig werden.

von Peter D. (peda)


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Das Schaltnetzteil muß ja nur den Lüfter versorgen. Ich würde einfach 
nen 47 Ohm 5W in Reihe damit schalten.
https://www.reichelt.de/drahtwiderstand-axial-5-w-47-ohm-10-5w-axial-47-p2625.html

von Michel M. (gueller)


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Genau die Antwort habe ich gesucht. Ich brauche was, dass ich jetzt 
schrauben oder klemmen kann und ich damit ruhe habe bis im Sommer wenn 
ich Zuhause bin.

Reicht der Schütz für beide Leistungsstufen 1350W und 2100W ??

Wenn ich dann Zuhause bin im Sommer und wieder meine Werkstatt habe 
werde ich mir den anderen Rat gerne zu Herzen nehmen und das Relais 
tauschen wie oben geschrieben.

Vielen lieben Dank an ALLE für die Hilfe !

Grüsse aus Nord-Norwegen
Michel

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Michel M. schrieb:
> Reicht der Schütz für beide Leistungsstufen 1350W und 2100W ??

Ja.

von oszi40 (Gast)


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hinz schrieb:
> Das Schaltnetzteil ist das Problem.
Sehe ich auch so. Der Relaiskontakt ist Folgeerscheinung.

Peter D. schrieb:
> Ich würde einfach nen 47 Ohm 5W in Reihe damit schalten.

Wenn der ausbrennt nicht so ideal. 4,7 Ohm Sicherungswiderstand zur 
Strombegrenzung wäre ein Versuch. Es bleibt aber die Frage, was passiert 
wenn der Lüfter nicht läuft. Glüht dann die Wendel und der Heizer 
brennt?

von hinz (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Glüht dann die Wendel und der Heizer
> brennt?

Da gibts einen Thermoschalter und eine Thermosicherung.

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