Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug UV (280nm) durchlässige Vergussmasse


von Michael K. (Gast)


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Moin!
Ich muss UV Dioden Wasserdicht vergiessen.
Wer kennt Vergussmittel mit hoher Transmissionsrate bei 280nm?

Gerade habe ich einen Versuch mit der Loctide SI5700 Vergussmasse 
gemacht.
Gemessen mit einer 1226-8BQ Photodiode + Multimeter.
UV-LED 'Nackt': 63uA
1,5mm Überdeckung: 0,5uA

Ein fetzen Vergussmasse aus dem inneren einer dieser LEDs auf der Linse 
der 'nackten' LED lässt die auf 37uA zusammenbrechen. Also auch nicht UV 
Transparent.

von J. S. (pbr85)


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Michael K. schrieb:
> Moin!
> Ich muss UV Dioden Wasserdicht vergiessen.
> Wer kennt Vergussmittel mit hoher Transmissionsrate bei 280nm?
>
> Gerade habe ich einen Versuch mit der Loctide SI5700 Vergussmasse
> gemacht.
> Gemessen mit einer 1226-8BQ Photodiode + Multimeter.
> UV-LED 'Nackt': 63uA
> 1,5mm Überdeckung: 0,5uA
>
> Ein fetzen Vergussmasse aus dem inneren einer dieser LEDs auf der Linse
> der 'nackten' LED lässt die auf 37uA zusammenbrechen. Also auch nicht UV
> Transparent.

Gibt es da überhaupt noch Kunststoffe, die so weit im UV-Bereich noch 
durchlässig sind? Soweit ich weiß, geht da nur Glas, genauer gesagt 
Quarzglas.

Könntest ja zum Beispiel welches aus dem Laborbereich nehmen, wie den 
unteren Teil eines Reagenzglases. Die Strahlung verlässt es durch den 
Boden, hinten dann ganz normal die Vergussmasse um es abzudichten.

von Alex W. (a20q90)


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Die UV-LEDs haben selbst eine Vergussmasse. Wenn nicht, ist das 
problematisch, da der Hersteller dann absichtlich die weggelassen hat.

Normalerweise sind Vergussilikone UV-Transparent. Hast du ein Datenblatt 
der UV-LED? Wäre ein Verguss unterhalb der Austrittsfläche möglich?

von Michael K. (Gast)


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Okay, danke, aber am Ziel vorbei.
Der Aufbau steht nicht zur Diskussion aus 100 Gründen die hier alle 
nichts zur Sache beitragen.
Ich kenne die üblichen Hersteller von Vergussmassen und weiß das 
UV-Leitende Kunststoffe eher Exoten sind (Plexiglas XT).

Es geht aber wirklich um eine Vergussmasse ...

Alex W. schrieb:
> Die UV-LEDs haben selbst eine Vergussmasse.
Meinen Post gelesen?

Alex W. schrieb:
> Normalerweise sind Vergussilikone UV-Transparent.
Nicht ein einziges. Kennst Du eines, dann her damit.
Die sind UV aushärtend was das Gegenteil davon ist.

Der Verguss ist zwingend oberhalb der Linse nötig.

von Harald W. (wilhelms)


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J. S. schrieb:

> Den unteren Teil eines Reagenzglases.

Das müsste dann aber auch aus Quarzglas sein.

von Alex W. (a20q90)


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Michael K. schrieb:
> Alex W. schrieb:
>> Die UV-LEDs haben selbst eine Vergussmasse.
> Meinen Post gelesen?

Ja, aber da geht nicht hervor welche UV-LEDs du verwendest, und ob der 
Chip nackt ist oder ob der auch vergossen ist. Deswegen habe ich ja nach 
dem Datenblatt gefragt.

Ich kenne jetzt die UV-Transmission von Plexiglas nicht, aber das gibt 
es auch als Gussmaterial.

von Lurchi (Gast)


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Plexiglas gilt sonst eher als guter Schutz vor UV.
Das könnte schwierig werden da was passendes zu finden. Silikon basierte 
könnte ggf. Chancen haben.

Man wird ggf. einfach über die Dicke gehen müssen - wenn 2 mm zu viel 
Absorbieren sind 0.2 mm ggf. noch akzeptabel.

Sonst halt nicht vergießen sondern ein Fenster davor kleben - das könnte 
dann Quarz, Saphir oder ähnliches sein.

von Christian M. (Gast)


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LED nur bis zum "Hals" eingiessen!? Füsschen vergossen, Köpfchen schaut 
raus...

Und warum geht das auch nicht?

Gruss Chregu

von butsu (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Wer kennt Vergussmittel mit hoher Transmissionsrate bei 280nm?

Würde mich sehr wundern, (und interessieren) wenn es sowas gibt. Selbst 
PDMS macht so tief im UV langsam dicht. Und es ist ziemlich durchlässig 
für Wasserdampf, also wohl ungeeignet. Es gibt Acrylate, die in dem 
Bereich noch ca. 50% Transmission haben. Als Vergussmasse habe ich sowas 
aber noch nicht gesehen.

Michael K. schrieb:
> Der Aufbau steht nicht zur Diskussion aus 100 Gründen die hier alle
> nichts zur Sache beitragen.

Mag sein. Könnte aber dazu führen, dass dein Vorhaben überhaupt nicht 
durchführbar ist ;)

von J. S. (pbr85)


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Harald W. schrieb:
> J. S. schrieb:
>
>> Den unteren Teil eines Reagenzglases.
>
> Das müsste dann aber auch aus Quarzglas sein.

Ist es ja. Normales Laborglas ist aus Quarzglas. Wenn man besonders 
große chemische Beständigkeit und kleinen Temperaturausdehnungskoeff. 
braucht, dann nimmt man das teurere Borosilikatglas.

Wobei ich jetzt mal annehme, dass selbst nicht so hochwertiges Quarzglas 
mit Verunreinigungen UV weitaus besser durchlässt, als so gut wie alle 
Kunststoffe. Liegt einfach an der Chemie und Physik. UV-A ist ja noch so 
eine Sache, die mit organischen Verbindungen in Einklang zu bringen ist, 
aber spätestens bei UV-B ist da Schluss und die Verbindungen werden da 
sehr schnell absolut undurchlässig. Ich  lasse mich da aber gerne eines 
Besseren belehren.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Lurchi schrieb:
> Plexiglas gilt sonst eher als guter Schutz vor UV.

Kenn ich anders.
Kann mich aber irren.

von Klaus (Gast)


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Was ist den das für eine 280nm LED? Gibts so etwas überhaupt?

MfG Klaus

von J. S. (pbr85)


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Klaus schrieb:
> Was ist den das für eine 280nm LED? Gibts so etwas überhaupt?
>
> MfG Klaus

Ja, aber sehr teuer und mit verdammt schlechten Wirkungsgraden. Die 
besten UV-A-LEDs erreichen heute je nach Wellenlänge teils weit über 50% 
Wirkungsgrad.

Bei UV-B ist es aber eine Katastrophe.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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>Ein fetzen Vergussmasse aus dem inneren einer dieser LEDs auf der Linse
>der 'nackten' LED lässt die auf 37uA zusammenbrechen. Also auch nicht UV
>Transparent.

Kann aber auch sein, daß dieser Fetzen alles andere als plane 
Oberflächen hatte, und damit das UV-Licht gebrochen, und in alle 
Richtungen gestreut hat, und nur paar % auf die PD.

> J. S. (pbr85)

>>> Den unteren Teil eines Reagenzglases.
>>
>> Das müsste dann aber auch aus Quarzglas sein.

>Ist es ja. Normales Laborglas ist aus Quarzglas. Wenn man besonders
>große chemische Beständigkeit und kleinen Temperaturausdehnungskoeff.
>braucht, dann nimmt man das teurere Borosilikatglas.

Wäre mir neu, daß Laborglas normalerweise aus Quarzglas wäre. 
Borosilikat ist da wohl eher der Standard, und Quarzglas teurer.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (pbr85)


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Jens G. schrieb:

>>Ist es ja. Normales Laborglas ist aus Quarzglas. Wenn man besonders
>>große chemische Beständigkeit und kleinen Temperaturausdehnungskoeff.
>>braucht, dann nimmt man das teurere Borosilikatglas.
>
> Wäre mir neu, daß Laborglas normalerweise aus Quarzglas wäre.
> Borosilikat ist da wohl eher der Standard, und Quarzglas teurer.

Kann tatsächlich sein, wobei ich es andersrum in Erinnerung habe. Jetzt 
nachgeschaut sehe ich auch, dass Borosilikatglas etwas unterhalb von 
300nm richtig stark anfängt zu absorbieren.

von Jens G. (jensig)


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Michael K.

>Moin!
>Ich muss UV Dioden Wasserdicht vergiessen.
>Wer kennt Vergussmittel mit hoher Transmissionsrate bei 280nm?

Frag doch mal bei copaltec.de o.ä nach.

von my2ct (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Der Aufbau steht nicht zur Diskussion aus 100 Gründen die hier alle
> nichts zur Sache beitragen.
> ...
> Es geht aber wirklich um eine Vergussmasse ...

Und du bist sicher, dass es Werkstoffe gibt, mit denen sich dein Aufbau 
umsetzen lässt. Die hohe Photonenenergie bei 280nm bricht viele 
chemische Verbindungen leicht auf, insbesondere auch die Vernetzung von 
Vergussmassen.

von bernte (Gast)


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nimm polystyrol, darüber eine dünne schicht klarlack oder silikon 
transparent um später auftretende risse im polystyrol auszugleichen

von Klimatester (Gast)


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https://www.us.schott.com/d/corporate/f1c3b6f2-a8c0-4596-ad32-618cf89a4e00/1.6/23.09.13_final_datasheet_schott_deep_uv-200.pdf

Achtung, der Graph ist für eine 125 µm dicke Schicht. Aber immerhin 
T>90%. Unklar ist, ob sie die Fresnel-Reflektion der fs Trägerplatten 
schon rausgerechnet haben.

von Alex W. (a20q90)


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Nun, da der TO sich nicht mehr meldet, habe ich mal auf Verdacht nach 
UV-LEDs umgesehen. Für mich würde nur eine LED in Frage kommen:

https://www.mouser.de/datasheet/2/427/vlmu35cmxx-280-120-1510826.pdf

Die hat ein Quarzfenster. Andere LEDs haben kein Fenster und sind offen.
Daher wäre mein Lösungsansatz diese LED bis knapp unter die Oberkante 
des Fensters zu vergießen. Was anderes ist wohl nicht praktikabel, da 
der TO auch keine weiteren Infos bekannt gibt-> Warum wasserdich? Wieso 
Vergussmasse? Welche Anwendung?

von Klimatester (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Warum wasserdicht

Dafür kann es viele gute Gründe geben. Die relevante Frage lautet wie 
wasserdicht (wie tief, wie lange, etc.).

von Wolfgang (Gast)


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Klimatester schrieb:
> Achtung, der Graph ist für eine 125 µm dicke Schicht. Aber immerhin
> T>90%. Unklar ist, ob sie die Fresnel-Reflektion der fs Trägerplatten
> schon rausgerechnet haben.

Zwischen UV-200 und Quarzglasplatte ist die Fresnel-Reflektion minimal, 
da die Brechungsindices dicht beieinander liegen (1.42 vs. 1.49 @ 
280nm). Die über den ganzen Spektralbereich dargestellten 
Transmissionsverluste sind damit wohl im Wesentlichen dem/den nicht 
rausgerechnete(n) Übergängen zur Luft geschuldet.
Von SCHOTT hätte ich da ein etwas klareres Datenblatt erwartet :-(

von Michael K. (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Nun, da der TO sich nicht mehr meldet,
Tut er, wenn Fragen beantwortet werden die ich gestellt habe, und nicht 
die 100 Fragen die ich nicht gestellt habe.

Ich fasse zusammen:
Nein, keiner bis auf 'Klimatester' kennt eine UV durchlässige 
Vergussmasse und die ist nach 2500Std schon auf ca. 60% runter bei 
unbekannten Werten für Verguss > 125µm.

Keiner der sonstigen Tipps funktioniert auch nur ansatzweise und keine 
der sonst gestellten Fragen war zur Beantwortung nötig.

J.S. hat Recht das Kunststoffe UVB absorbieren und es aus prinzipiellen 
Überlegungen wohl auch keinen UVB durchlässigen Verguss gegen wird.
Ja 'butsu', ich werde meinen Aufbau ändern müssen.
Das möchte ich aber wirklich nicht hier diskutieren.

Danke und Tschüss

von Micha (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Keiner der sonstigen Tipps funktioniert auch nur ansatzweise und keine
> der sonst gestellten Fragen war zur Beantwortung nötig.

Hälst dich auch sehr bedeckt sodass Vorschläge kompliziert werden.

Michael K. schrieb:
> Das möchte ich aber wirklich nicht hier diskutieren.

Ganz schön frech: "helft mir gefälligst ihr Assis, und antwortet nur das 
was ich will..."

Michael K. schrieb:
> Danke und Tschüss

Keine Rückmeldung mehr? Du bist so nutzlos...

von Michael K. (Gast)


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Micha schrieb:
> Hälst dich auch sehr bedeckt sodass Vorschläge kompliziert werden.

Nein garnicht.
Meine Frage war vollkommen eindeutig gestellt.
Kennts Du eine Vergussmasse die bei 280nm noch eine 'gute' 
Transmissionsrate hat, oder kennst Du keine?

Das Du Dich als 'Assi' angesprochen fühlst der 'gefälligst' helfen soll, 
sagt nur etwas darüber aus was in Deinem Kopf vorgeht.
Mit dem was ich gefragt habe und wie, hat das nichts zu tun.

Micha schrieb:
> Keine Rückmeldung mehr? Du bist so nutzlos...
Haha, Du bist echt lustig, nein wirklich.
Auf was soll ich mich denn rückmelden?
Auf Werkstoffvorschläge die nach 30sek Google völlig unmissverständlich 
UVB Blocker sind, oder auf Vorschläge das alternativ zu machen ohne auch 
nur die leisteste Vorstellung zu haben was ich hier eigentlich 
entwickel?

Und jetzt bin ich nutzlos für Dich?
In einem Thread den ich gestartet habe weil ich eine Frage an die 
Spezialisten in diesem Forum hatte?
Was würde Dir die Antwort den bringen?

Baust Du mit DNA zerstörender UV Strahlung herum?
Dann stell Deine Frage in einem eigenen Thread und ich werde sie Dir 
gerne beantworten wenn ich kann, so wie ich das immer tue wenn die Frage 
vernünftig gestellt wird und nicht durch ein wenig guten Willen selbst 
zu erarbeiten ist.

von Jürgen W. (Firma: MED-EL GmbH) (wissenwasserj)


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Unabhängig von der Quarzglas-Lösung: Vielleicht kann Dir der deutsche 
Vertrieb der Fa. EPO-TEK weiterhelfen.

https://www.epotek.com/site/german.html

Die haben so ziemlich alles an Epoxidharzen, auch für Opto-Packaging und 
können Dir vielleicht weiterhelfen.

von Tst (Gast)


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Silastic von DOW

Beitrag #6127550 wurde vom Autor gelöscht.
von Tst (Gast)


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Silastic MS1002

von Heizer auf der Elektrolok (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Moin!
> Ich muss UV Dioden Wasserdicht vergiessen.
> Wer kennt Vergussmittel mit hoher Transmissionsrate bei 280nm?

Leider kenne ich mich da nicht aus.
Ich habe einen Luftsterilisator der die ganze Zeit 50W verballert. Das 
Gerät läuft 24 Stunden am Tag. Innen wird es 300°C heiß, das soll die 
Keime abtöten. Sowas mit UV Licht zu machen ist bestimmt sehr effektiv. 
UV-Röhre oder UV-LED. Was gibt es zur Auswahl? Die eine 280nm LED bei 
mouser kostet 35€, die andere 12€. Welche nehmen?

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