Forum: Haus & Smart Home Merkwürdiger Stromunfall, eure Meinung!


von pingufreak83 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bräuchte Eure Hilfe bezüglich der Einschätzung zu einem Stromunfall. 
Die Ursache konnte trotz Elektriker nicht gefunden werden.

Und zwar bin ich vor einer Woche an einer Steckdosenleiste an PE kleben 
geblieben. Dabei habe ich nur PE angefasst und sonst nix. Die 
Steckdosenleiste war ausgeschaltet. Zwischen PE und N ist überall in der 
Wohnung kein Potential messbar. Also ok.

Kann es bei Altbauten sein, dass irgendwo ein Wackler oder Kurzschluss 
verursacht wurde?

Ich habe leider keinen FI.

In der Wohnung ist mir aufgefallen, dass fast überall P1 und N 
vertauscht ist. Jedoch ist immer nur N an PE angeschlossen. Der 
Elektriker hat das dann nachträglich kontrolliert und meinte zu mir, 
dass das total egal ist und die VDE keine Unterschiede diesbezüglich 
macht.

Ist das mit der VDE tatsächlich so und wo kann ich das nachlesen?

Ich habe nun ein ziemlich schlechtes Gefühl, da keine Ursache gefunden 
werden konnte. Was kann ich sonst tun?

Vielen Dank!

Freundliche Grüße

pingu

: Verschoben durch Moderator
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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pingufreak83 schrieb:
> In der Wohnung ist mir aufgefallen, dass fast überall P1 und N
> vertauscht ist. Jedoch ist immer nur N an PE angeschlossen.

Ähm...

Also: Ja, es gibt keine Vorschrift, die vorschreibt, ob L in einer 
Steckdose rechts oder links sein muss, falls du das meinst.

Und wenn N an PE angeschlossen ist, dann hast du eine klassische 
Nullung? Dagegen spricht aber irgendwie der Rest deines Textes.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pingufreak83 schrieb:
> Jedoch ist immer nur N an PE angeschlossen.
Wenn du mal wieder grundlegend renovierst, dann solltest du die Elektrik 
grundlegend renovieren.

> Was kann ich sonst tun?
Die Klemmen im Verteilerschrank anziehen lassen.

In welchem Gebäudeteil ist die Steckdose (Küche, Wohnzimmer)?
Lief daneben oder irgendwo sonst im Haus ein "kräftiger" Verbraucher?

von Hamster5 (Gast)


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pingufreak83 schrieb:
> In der Wohnung ist mir aufgefallen, dass fast überall P1 und N
> vertauscht ist. Jedoch ist immer nur N an PE angeschlossen. Der
> Elektriker hat das dann nachträglich kontrolliert und meinte zu mir,
> dass das total egal ist und die VDE keine Unterschiede diesbezüglich
> macht.

Wo denn vertauscht, im Sicherungskasten, an Schaltern, an Steckdosen?

von Marek N. (Gast)


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Steckdosenleiste durchklingeln, ob korrekt verdrahtet.


pingufreak83 schrieb:
> N an PE angeschlossen

Also klassische Nullung.

pingufreak83 schrieb:
> fast überall P1 und N vertausch

vielleicht gerade an diser Steckdose eben nicht? Dann liegt die Phase am 
Schutzleiterkontakt der Steckdose. -> Lebensgefahr!


pingufreak83 schrieb:
> Kann es bei Altbauten sein, dass irgendwo ein Wackler oder Kurzschluss
> verursacht wurde?

Ja! Vielleicht ist irgendwo in der Verteilung der N nicht richtig 
aufgelegt. -> Brandgefahr!


Lässt sich an der betreffenden Steckdose der Fehler reproduzieren? Lässt 
sich vom Schutzleiterkontakt eine Spannung gegen "harte" Erde, also 
Wasser- oder Heizungsleitung messen?

Verdrahtung dieser Steckdose überprüfen.

von Ich (Gast)


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Marek N. schrieb:
> vielleicht gerade an diser Steckdose eben nicht? Dann liegt die Phase am
> Schutzleiterkontakt der Steckdose. -> Lebensgefahr!

Er meint doch, das L und N "vertauscht" sind und nicht L und PE.

Gibt es überhaupt eine Vorschrift, an welcher "Steckdosenseite" L 
anliegen sollte? Und was ist dann mit um 90° gedreht eingebauten Dosen?

Beitrag #5698070 wurde von einem Moderator gelöscht.
von pingufreak83 (Gast)


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Hi,

wow vielen dank für die vielen Antworten.

Die Steckdosenleiste ist ok. Das ist von Brennenstuhl so ein 
Zwischenadapter, der nur N oder P1 ausschaltet, nicht aber beide, wie 
bei klassischen Steckdosenleisten.

-

@sebiastian_r569:
Ja genau das meinte ich. Ok, dann scheint es wohl tatsächlich keine 
Vorschrift zu geben,
dass P1 links und N rechts sein muss. Das ist dann eher mehr 
"best-practice".

-

@lkmiller:
Wahrscheinlich besser so, ja. Jedoch ist das nicht mein Eigentum, daher 
kann ich da nix
machen. Zumindest bekomme ich jetzt einen FI verbaut, der mich gegen die 
meisten solcher
Fälle schützen wird.

Das mit den Klemmen anziehen gebe ich mal so weiter.

Die Steckdose ist im Wohnzimmer. Daneben liefen sonst nur Kleingeräte. 
Fernseher und
Receiver. Dann noch ein Raspberry Pi.

Ich habe den Elektriker gefragt, ob sonst im Haus noch ein stärkerer 
Verbraucher am selben
Stromkreis hängt. Der Stromkreis ist komplett getrennt, da hängt also 
sonst nix dran.
Jedoch befindet sich ein Stockwerk tiefer eine Wäscherrei. Die haben 
eine Heißmangel, die
sicherlich sehr viel Strom verbraucht. Aber wie gesagt, die ist nicht 
mit meiner Wohnung
verbunden, sondern getrennt.

-

@Hamster5:
An den Steckdosen ist fast überall P1 und N vertauscht. Aber N immer an 
PE angeschlossen.

-

@bruderm:
Die Steckdosen wurden jetzt alle mit dem Duspol getestet, nix 
auffälliges.

N ist an PE angeschlossen überall. Jedoch nie P1 an PE.

Der Fehler lässt sich leidern icht reproduzieren.

-

Danke!

Lg

pingu

von Jens P. (jensp)


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Klingt nach einem typischen Problem, dass bei klassischer Nullung und 
schlechter Vebrindungsstelle (oft die tollen Schraubklemmen) auftritt.

von Günter Lenz (Gast)


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Hast du vielleicht ein Gerät angefast bei dem der
Schutzleiter unterbrochen ist und der einen Schluß
von Phase zum Gehäuse hat, dann bekommst du erst
einen Schlag wenn du gleichzeitig auch den
Schutzkontakt anfast.

pingufreak83 schrieb:
>Und zwar bin ich vor einer Woche an einer Steckdosenleiste an PE kleben
>geblieben. Dabei habe ich nur PE angefasst und sonst nix.

Unmöglich, eine elektrische Spannung gibt es immer zwischen
zwei Punkten, du mußt also gleichzeitig noch igendetwas
anderes angefast haben. Selbst wenn Phase voll mit
dem Schutzkontakt verbunden ist, weil vielleicht Jemand
ein Fehler beim anschließen der Dose gemacht hat,
bekommst du keinen Schlag wenn du dann nur den
Schutzkontakt alleine anfast.

von Patsch (Gast)


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Die schraubklemmen sind auch regelmäßig fest zu ziehen. Wurde das wohl 
nicht gemacht? Diese Schneidklemmen sind wesentlich schlechter...

von Patsch (Gast)


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Das was hier fällig ist, ist eine Überprüfung aller Geräte und Leitungen 
nach bgva3 oder wie das heißt!

von A. S. (Gast)


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pingufreak83 schrieb:
> an PE kleben geblieben.

Deine Muskeln haben sich so verkrampft, dass Du nicht loslassen 
konntest?

Oder hast Du nur eine gewischt bekommen beim Vorbeistreifen?

Oder hat es nur gekribbelt?

von michael_ (Gast)


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pingufreak83 schrieb:
> Die Steckdosenleiste ist ok. Das ist von Brennenstuhl so ein
> Zwischenadapter, der nur N oder P1 ausschaltet, nicht aber beide, wie
> bei klassischen Steckdosenleisten.

Was macht dieses Teil?
Ist da Elektronik drin?
Wo hattest du noch angefasst?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Patsch schrieb:
> Das was hier fällig ist, ist eine Überprüfung aller Geräte und Leitungen
> nach bgva3 oder wie das heißt!

DGUV V3.

von pingufreak83 (Gast)


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Also ich bin daran kleben geblieben. Die Muskeln alle verkrampft. Danach 
mit leichten Herzrythmusstörungen im KH, die sich dann aber gelegt 
haben.

von Stefan (Gast)


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.. ich frage mich wie der Elektriker bei einer klassischen Nullung( zu 
deiner Steckdose gehen nur N und L, also zwei Drähte) eine RCD einbauen 
kann.

bei einem Erdschluss eines angeschlossenen Gerätes löst der RCD ja nie 
aus, da der Erdschluss über die Brücke in der Steckdose wieder zu einem 
Kurzschluss wird, es fließt praktisch kein Strom neben den RCD zum 
Sternpunkt zurück.  Auslösung würde der RCD nur wenn der menschliche 
Körper als "Erder" funktioniert, also Strom über Gerätegehäuse - Körper 
- Erde fließt, dann würde er auslösen.

Ein RCD in einer Nullung (Nullung in der Steckdose) funktioniert nicht 
zuverlässig.
Soweit mir bekannt ist diese Schaltung nicht zulässig.

von pingufreak83 (Gast)


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@Günther Lenz:
Ich habe nur den Schutzkontakt angefasst. Kann aber sein, dass ich 
unbewusst noch
an etwas anderen gekommen bin? Das kann aber dann nur der Neutralleiter 
gewesen
sein, da die Steckdosenleiste ausgeschaltet war. Und der hat ja eine 
Nullung. Würde
ja dann heißen, dass dort ein Wackler besteht und es eine 
Potentialdifferenz gibt.
Dann auch keine vollen 230v.

@Patsch:
Danke, das mit den Schraubklemmen gebe ich so weiter. Muss eine 
elektrische Anlage
einer Wohnung in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, oder ist 
das egal?
Das mit bgva3 gebe ich auch mal weiter. Wobei hier die erste Maßnahme 
sein wird, einen
FI zu installieren. Dann habe ich erstmal Ruhe.

@achs:
Ja, danach Herzrasen. Ich bin dann ins KH zur Langzeitüberwachung. Dort 
wurde dann
leichte Herzrythmusstörungen festgestellt, die aber nach einer Weile 
wieder weg gegangen
sind. Ich bin richtig kleben geblieben, da ich in der Hocke war, bin ich 
nach hinten
gekippt und vom Kontakt los.

@michael:
Ich mache das später mal auf. Ich denke da ist außer einer Lampe keine 
Elektrik drin.
Das sind die weißen Einzelschalter von Brennenstuhl.
Sonst habe ich nix angefasst. Zumindest nicht bewusst.

von pingufreak83 (Gast)


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@Stefan:
Ich gehe davon aus, dass 3 Drähte verlegt sind. Nachschauen kann ich das 
nicht, da nicht mein Eigentum. Aber wenn 3 Drähte liegen, müsste das mit 
dem RCD ja ok sein? Der Elektriker hat auf mich einen kompetenten 
Eindruck gemacht. Ich gebe die Information trotzdem mal weiter.

von Der Andere (Gast)


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pingufreak83 schrieb:
> Die Steckdosenleiste ist ok. Das ist von Brennenstuhl so ein
> Zwischenadapter, der nur N oder P1 ausschaltet, nicht aber beide, wie
> bei klassischen Steckdosenleisten.

Willst du damit sagen, daß die Steckdosenleiste nicht allpolig 
abschaltet?
Das ist meines WIssens schon mal nicht zulässig. Da man bei einer 
Steckdosenleiste den Stecker in zwei verschiedenen Positionen einstecken 
kann muss die Leiste allpolig abschalten damit auf jeden Fall die Phase 
(Aussenleiter für die Erbsenzähler) abgeschaltet wird.

pingufreak83 schrieb:
> Also ich bin daran kleben geblieben. Die Muskeln alle verkrampft. Danach
> mit leichten Herzrythmusstörungen im KH, die sich dann aber gelegt
> haben.

Wenn das stimmt, dann warst du knapp davor jetzt in einer Kiste zu 
liegen.
Du solltest als allererstes Steckdosenleisten die nicht allpolig 
abschalten in den Müll schmeissen.
Und direkt danach ein Angebot für eine Vollsanierung der Elektrik 
einholen. Klassische Nullung wird zumindest in Westdeutschland seit 
mindestens 50 Jahren nicht mehr gemacht.
Ja das kostet richtig Geld und gibt massiv Sauerei, aber was ist 
wichtiger: Geld, oder Leben? Es muss ja nicht unbedingt dein Leben sein.

von Der Andere (Gast)


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Als schnelle Übergangslösung: Ich habe eine Steckdosenleiste mit einem 
eingebauten FI (RCD). Aber damit sind nur die Steckdosen in der Leiste 
geschützt. Bei Wackler/Bruch des Nulleiters (PEN) in der Verteilung 
kannst du immer noch Phase durch ein eingeschaltetes Licht oder 
eingestecktes und eingeschaltetes Gerät am Schutzleiter der fest 
installierten Steckdosen haben!

von michael_ (Gast)


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pingufreak83 schrieb:
> Ich habe nur den Schutzkontakt angefasst. Kann aber sein, dass ich
> unbewusst noch
> an etwas anderen gekommen bin? Das kann aber dann nur der Neutralleiter
> gewesen
> sein, da die Steckdosenleiste ausgeschaltet war. Und der hat ja eine
> Nullung.

Wie?
Hast du da irgend etwas experimentiert und dich drauf verlassen, dass 
der Schalter ausgeschalten war?
Wo "könntest" du da noch dran gekommen sein?

von Stefan (Gast)


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Wenn die Räume/Steckdosen 3 polig versorgt werden (L/N/PE), dann ist ein 
Umbau auf RCD in der Unterverteilung kein Problem, wenn die Räume nur 
2polig (L/PEN) versorgt werden ist wie oben beschrieben.

von pingu83 (Gast)


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@michael_
Ich wollte nur einen Stecker einstecken in die Leiste bei 
ausgeschaltetem Zustand. Thats all. Dabei habe ich einen Stromschlag 
bekommen. Nichtdestotrotz interessiere ich mich auch für Elektronik, 
aber das hat in diesem Fall nix damit zutun, da ich nix gebaut oder 
gebautes angeschlossen habe.

von pingu83 (Gast)


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Ok, dann sollte das ja klappen.

von Günter Lenz (Gast)


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Es gab mal einen Fall, ist schon einige Jahrzehnte her,
auf einer Musikveranstaltung, auf einer Steckdose war
auch Phase auf dem Schutzleiter geklemmt. Der Fußboden
war trocken, Niemand hat etwas bemerkt. Eine Frau
hat mit Mikrofon Ansagerin gespielt. Das Mikrofon
war aus Metall, und an den Verstärker, der in dieser
falsch geklemmten Steckdose eingesteckt war angeschlossen.
Also Phase voll auf dem Mikrofongehäuse. Die Frau hatte
gefroren und ist dann mit dem Mikrofon zu einem Heizkörper
gegangen um sich die Finger zu wärmen. Da war es dann
passiert, sie lag dann bewustlos auf dem Fußboden.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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eine "fehlverdrahtete" Lampe kann da hilfreich sein.
einfach mal eine Glühbirne 40W (also mit Fassung),
mit Stecker versehen und im Stecker von einem Stift
zur PE-Klemme verdrahten.

wenns dauerhaft leuchtet, stimmt da was nicht,
sofern ein FI vorhanden sein soll.

von michael_ (Gast)


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pingu83 schrieb:
> @michael_
> Ich wollte nur einen Stecker einstecken in die Leiste bei
> ausgeschaltetem Zustand.

Merksatz:

Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.

Mach trotzdem mal ein Bild oder einen Link von deiner Steckdosenleiste.

Der Andere schrieb:
> Du solltest als allererstes Steckdosenleisten die nicht allpolig
> abschalten in den Müll schmeissen.

Unsinn.
Bei sachgerechten Gebrauch passiert überhaupt nichts.
Außer man stochert einzeln in den Löchern rum.

von Joachim B. (jar)


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Lothar M. schrieb:
> Die Klemmen im Verteilerschrank anziehen lassen.

reicht oft nicht, es kann auch eine Klemme irgendwo in einer UP Dose 
gammelig sein, alles schon selbst erlebt.

von sachInet (Gast)


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Nun, wie kann es kommen, daß der N-Leiter Phase führt?

Im Grunde gibt es nur eine Möglichkeit: Der N-Leiter ist an seinem Ende 
oder auf der Strecke dahin nicht geklemmt. Ein weiterer Verbraucher auf 
der Strecke ist angeklemmt und eingeschaltet.

Rumms, Phase auf N. Wenn es sich nun noch um eine klassische Nullung auf 
der Strecke handelt, dann liegt auch PE auf Phase. Bruzzel....

Irgend so eine Kombination hat da wohl zugeschlagen, denke ich.

von Günter Lenz (Gast)


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pingufreak83 schrieb:
>Ich habe nur den Schutzkontakt angefasst. Kann aber sein, dass ich
>unbewusst noch
>an etwas anderen gekommen bin? Das kann aber dann nur der Neutralleiter
>gewesen
>sein, da die Steckdosenleiste ausgeschaltet war. Und der hat ja eine
>Nullung.

Ich frage mich wie das gehen soll. Hast du einen Nagel
genommen und den dann in die Löcher der Dose gesteckt?
Mit den Fingern kommt man ja so in die Löcher nicht rein.

von Dominik J. (d-r-j)


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Mit Messgerät Spannung des PE der Steckdose gegen den PE einer anderen 
Steckdose messen(mit Verlängerung wenn nötig).
Und gegen alle in Reichweite befindlichen Metallgegenstände(Heizung, 
Wasserrohre, Gehäuse von Elektrogeräten, usw.).

PE Kontakt überprüfen, ob der Kontakt mit Farbe vollgemalt wurde, das 
machen Maler gerne, wenn sie zu faul zum Abkleben sind.

von Ich (Gast)


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sachInet schrieb:
> Im Grunde gibt es nur eine Möglichkeit: Der N-Leiter ist an seinem Ende
> oder auf der Strecke dahin nicht geklemmt.

Das geht schneller, als man meint. Die Elektrik in meinem Haus stammte 
aus <1955 und wurde immer stellenweise erweitert, als gründlich saniert.
Als ich das alles herausgerissen habe, waren in einigen Schraubklemmen 
die Adern nur locker drinnen gesteckt. Da kann der Kontakt schon mal 
verloren gehen.
Auch hab ich es erlebt, dass obwohl die Schraube fest war und vier und 
fünf Adern geklemmt hat, man die fünfte Ader einfach herausziehen 
konnte.

von Achim H. (anymouse)


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pingu83 schrieb:
> Ich wollte nur einen Stecker einstecken in die Leiste bei
> ausgeschaltetem Zustand. Thats all.

Dann schau Dir doch mal den Stecker genau. Vielleicht ist da ein 
Schraube, welche sich in einen der Leiter gebohrt hat; und wenn der dann 
zufällig L ist.

von wendelsberg (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Willst du damit sagen, daß die Steckdosenleiste nicht allpolig
> abschaltet?
> Das ist meines WIssens schon mal nicht zulässig.

Da bist Du wohl falsch informiert.

wendelsberg

von Gunnar F. (gufi36)


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pingufreak83 schrieb:
> Und zwar bin ich vor einer Woche an einer Steckdosenleiste an PE kleben
> geblieben. Dabei habe ich nur PE angefasst und sonst nix.

Also nach meinem Wissen muss man schon an zwei Stellen einen Stromkreis 
berühren, um "eine geschossen zu kriegen". Standst Du barfuss auf Beton, 
war etwas nass? Wenn ja, hatte der gebrückte PE Spannung gegen 
Bauwerkserde.

> Steckdosenleiste war ausgeschaltet. Zwischen PE und N ist überall in der
> Wohnung kein Potential messbar.
für mich logisch wenn die beiden in der Steckdose verbunden sind.

Waren während des Vorfalles sehr starke Verbraucher an?
(Spül- Waschmaschine, Herd, ofen).
Wenn ja, kann eben am Strom durch N ein Abfall ergeben, der gegen 
Bauwerkerde zu Spannung führt. Kann mir aber nur schwer gefährliche 
Spannungen > 48V vorstellen.

von Es war einmal ein Fehlerstrom... (Gast)


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>> Merkwürdiger Stromunfall, eure Meinung!
Meine Meinung: Diese Geschichte ist so spannend und hat soviel Substanz, 
daß sie Stoff für einen Film etwa in dieser Art bietet:


https://de.wikipedia.org/wiki/Die_unglaubw%C3%BCrdigen_Abenteuer_der_Italiener_in_Russland

von Lutz (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Ich frage mich wie das gehen soll. Hast du einen Nagel
> genommen und den dann in die Löcher der Dose gesteckt?
> Mit den Fingern kommt man ja so in die Löcher nicht rein.

Am PE angefaßt! Nicht N. Liegt in den zivilisierten Ländern frei 
zugänglich draußen...
Benutze ich auch im Winter oft, um mich zu entladen, bevor ich etwas 
sensibles anfasse.

Für mich relativ klar: Irgendwo zwischen Steckdosenleiste und Verteilung 
ist N durch einen Wackelkontakt unterbrochen gewesen. Wackelkontakt, 
weil sonst dauerhaft irgendwas nicht gehen würde. Also Gefahr: Problem 
ist noch irgendwo!!!!
Durch die klassische Nullung sind dann natürlich auch alle PE "heiß" und 
dann ist es durch die ungeschützte Zugänglichkeit saugefährlich, wie 
wohl ges(ch)ehen.
Geschlossener Stromkreis hin oder her: Irgendwann (Statistik) klappt das 
schon, daß man selbst irgendwo gut geerdet ist (Hintern beim Bücken am 
Heizkörper, was weiß ich).

von Heimwerker (Gast)


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Nun, von einem Stromunfall kann man im Falle des TO eigentlich noch
nicht sprechen. Interessant wird es, wenn die Sache im Privathaushalt
mal letal endet.

Dann ist sofort die Kripo auf der Matte. Denn nach deren Statistiken
liegt bei häuslichen tödlichen Stomunfällen weit überdurchschnittlich
oft ein Tötungsdelikt vor!

Wenn ein Mord durch Strom nicht sofort als solcher erkannt wird, dann
hat der Täter allerdings gute Chancen, ungeschoren davonzukommen:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13496988.html

von Harald W. (wilhelms)


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Der Andere schrieb:

> Willst du damit sagen, daß die Steckdosenleiste nicht allpolig
> abschaltet?
> Das ist meines WIssens schon mal nicht zulässig.

Natürlich ist das zulässig. Die meisten Schalter im Niederspannungs-
bereich sind nur einpolig und das ergibt auch keine besondere Gefahr.

> Du solltest als allererstes Steckdosenleisten die nicht allpolig
> abschalten in den Müll schmeissen.

Am besten sagst Du, wo. Ich könnte noch ein paar vollfunktionsfä-
hige Steckerleisten brauchen. :-)

> Und direkt danach ein Angebot für eine Vollsanierung der Elektrik
> einholen.

Kann man das unter dem Stichwort "German Angst" von der Steuer absetzen?

von Klimatester (Gast)


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Heimwerker schrieb:
> Nun, von einem Stromunfall kann man im Falle des TO eigentlich noch
> nicht sprechen.

So ein Quatsch. Von was denn dann? Von einem Stromaua? Ein Unfall muss 
nicht tödlich enden.

von Harald W. (wilhelms)


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pingufreak83 schrieb:

> Und zwar bin ich vor einer Woche an einer Steckdosenleiste an PE kleben
> geblieben. Dabei habe ich nur PE angefasst und sonst nix.

Das kann so nicht stimmen. Einen Spannungsunterschied
gibt es immer nur zwischen zwei Punkten. Oder hast Du
mit nackten Füssen im Wasser gestanden?

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.

Nein.

> Außer man stochert einzeln in den Löchern rum.

Auch das geht bei den heutzutage üblichen Steckdosen mit
Kinderschutz meist nicht mehr.

von michael_ (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
> pingufreak83 schrieb:
>> Und zwar bin ich vor einer Woche an einer Steckdosenleiste an PE kleben
>> geblieben. Dabei habe ich nur PE angefasst und sonst nix.
>
> Also nach meinem Wissen muss man schon an zwei Stellen einen Stromkreis
> berühren, um "eine geschossen zu kriegen". Standst Du barfuss auf Beton,
> war etwas nass? Wenn ja, hatte der gebrückte PE Spannung gegen
> Bauwerkserde.

Mal sehen, was noch herauskommt. Sehr merkwürdig.

Das mit dem Stromfluss über das Gerät geht nur theoretisch.
Dabei dürfte es aber nur einpolig reingesteckt gewesen sein. Ansonsten 
kommt man mit den Fingern nicht ran.

von michael_ (Gast)


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Harald W. schrieb:
> michael_ schrieb:
>
>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>
> Nein.

Doch!

von Klimatester (Gast)


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michael_ schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>
>>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>>
>> Nein.
>
> Doch!

Und ist der Schalter 3cm breit, wird 3-polig abgeschaltet :-D

Beitrag #5698451 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5698452 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

>>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>>
>> Nein.
>
> Doch!

Ich habe sowohl ca. 2cm-Schalter, die einpolig schalten als auch
1cm Schalter die zweipolig schalten. Ich habe jetzt aber keine
Lust, all meine Restmaterialkisten danach zu durchsuchen.

von hinz (Gast)


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michael_ schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>
>>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>>
>> Nein.
>
> Doch!

http://www.farnell.com/datasheets/2646264.pdf?_ga=2.48431266.588353558.1547641695-1044246690.1547157659

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

>>>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>>>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>>>
>>> Nein.
>>
>> Doch!
>
> 
http://www.farnell.com/datasheets/2646264.pdf?_ga=2.48431266.588353558.1547641695-1044246690.1547157659

...und nur, weil Du einen Schalter gefunden hast, auf den obiges
zutrifft, soll das jetzt für alle gelten?

von michael_ (Gast)


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Jungs!
Es gaht um Steckdosenleisten und Steckdosenschalter, welche in 
Deutschland in den letzten Jahren hier im Einzelhandel verkauft werden.
Punkt!

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> hinz schrieb:
>
>>>>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>>>>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>>>>
>>>> Nein.
>>>
>>> Doch!
>>
>>
> 
http://www.farnell.com/datasheets/2646264.pdf?_ga=2.48431266.588353558.1547641695-1044246690.1547157659
>
> ...und nur, weil Du einen Schalter gefunden hast, auf den obiges
> zutrifft, soll das jetzt für alle gelten?

Ich hab nur bestätigt was du schon gesagt hattest.

Beitrag #5698487 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5698496 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5698519 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5698524 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5698528 wurde von einem Moderator gelöscht.
von eiermann (Gast)


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wer lesen kann, ist klar im Vorteil...

Er schrieb: " PE angefasst UND DAZU noch wohl N...

von eiermann (Gast)


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wer lesen kann, ist klar im Vorteil...

Er schrieb: " PE angefasst UND DAZU noch wohl N...

eiermann schrieb:
> wer lesen kann, ist klar im Vorteil...
>
> Er schrieb: " PE angefasst UND DAZU noch wohl N...

@Lutz (Gast)

von hmmm (Gast)


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hinz schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> hinz schrieb:
>>
>>>>>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>>>>>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>>>>>
>>>>> Nein.
>>>>
>>>> Doch!
>>>
>>>
>>
> 
http://www.farnell.com/datasheets/2646264.pdf?_ga=2.48431266.588353558.1547641695-1044246690.1547157659
>>
>> ...und nur, weil Du einen Schalter gefunden hast, auf den obiges
>> zutrifft, soll das jetzt für alle gelten?
>
> Ich hab nur bestätigt was du schon gesagt hattest.

Verstehe ich nicht. Dein Datenblatt zeigt einen 23mm breiten Schalter 
der zwei Kontakte hat, und damit nach meinem Dafürhalten 1-polig ist. 
Ankommend: Phase, Abgehend: Phase*
(=> Circuit Diagram)
Oder hast du eine andere Definition von "polig"?
Ein "normaler" Sicherungsautomat (LS-Schalter) schaltet 1-polig eine 
Phase. Ein 3-poliger die drei Phasen eines Kochfeldes.
Wie passt das zu oben Geschriebenem? Das widerlegt doch den tollen 
Hecht.

von hinz (Gast)


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hmmm schrieb:
> Das widerlegt doch den tollen Hecht.

Eben.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

> Ich hab nur bestätigt was du schon gesagt hattest.

Entschuldigung, das habe ich nicht gleich gesehen.
Es scheint mir bei dem von Dir verlinkten Schalter
aber einfach nur um ein Modell zu handeln, bei dem
die zweite Hälfte nicht bestüückt wurde. "Mein" 2cm
Schalter dagegen ist ein Modell für grösseren Strom
und deshalb auch grösseren Kontakten. Der 1cm Doppel-
polschalter dagegen war nur für 3A o.ä. spezifiziert
und in einer (Kleinspannungs-)Lötstation verbaut.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
>> Nein.
>
> Doch!

oooohh

von Rudi Radlos (Gast)


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eiermann schrieb:
> Er schrieb: " PE angefasst UND DAZU noch wohl N...

-Es wäre nicht das 1. Haus wo Drähte in der Abzweigdose vertauscht 
wurden.
-Es wäre nicht das 1. Kabel was ich gesehen habe wo unterwegs die Farben 
sich geändert haben.
-Er wäre nicht die 1. Abzweigdose mit losen Schrauben.

von michael_ (Gast)


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Der Elektriker hat aber doch die Steckdose als in Ordnung befunden.

von Joachim B. (jar)


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michael_ schrieb:
> Der Elektriker hat aber doch die Steckdose als in Ordnung befunden.

achso, DAS beschreibt natürlich alles!

Mein Cousin ist auch Elektriker mit Gesellenbrief und trotzdem nicht 
fehlerfrei oder allwissend, habe ich durch viele Gespräche in 
Jahrzehnten herausgefunden (allwissend und fehlerfrei bin ich auch nicht 
aber mal finde ich Fehler auch von anderen, auch von Elektriker).

von TSchl (Gast)


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Klimatester schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Harald W. schrieb:
>>> michael_ schrieb:
>>>
>>>> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
>>>> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.
>>>
>>> Nein.
>>
>> Doch!
>
> Und ist der Schalter 3cm breit, wird 3-polig abgeschaltet :-D

inzwischen gibt es Steckdosen-Leisten die haben einen runden Schalter 
der beim Drücken verrastet, z.B. Aldi oder Toom Baumarkt gesehen.. also 
was solls mit der Größe.
Meistens wird der Schalter 2pol. geschaltet wenn eine Glimmlampe im 
Schalter sitzt

Sonst ist der Thread schon lustig.. weiter so

von TSchl (Gast)


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michael_ schrieb:
> Der Elektriker hat aber doch die Steckdose als in Ordnung befunden.

wenn der Elektriker die Steckdose nur dort gemessen hat, fand er die in 
Ordnung, besser wäre die klassische Nullung mal gegen die Heizung oder 
Wasserrohr oder sonstig geerdetem Potential messen.

von michael_ (Gast)


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michael_ schrieb:
> Merksatz:
>
> Ist der Schalter 2cm breit, wird 2-polig abgeschalten.
> Ist der Schalter 1cm breit, wird 1-polig abgeschalten.

Nebenbei, diese Erkenntnis stammt nicht von mir.
Hier im Forum wurde dies vor einiger Zeit groß, breit und lang 
diskutiert.

von Bernd K. (prof7bit)


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> Der Elektriker hat das dann nachträglich kontrolliert

Wie lange hat der gesucht, was hat er alles überprüft, wo war er überall 
und an welchen Klemmen hat er gewackelt? Ich würde mich bei der Suche 
auch insbesondere auf den Nulleiter konzentrieren.

Der Fehler ist nicht weg, das wird wieder passieren. Bei klassischer 
Nullung gibts genau eine Art von Fehler der wenn er auftritt einem die 
Haare zu Berge stehen lässt und genau das ist anscheinend eingetreten. 
Lass das reparieren. Wenn die Stelle nicht gezielt und zweifelsfrei 
gefunden werden kann dann mußt Du notgedrungen das ganze vergammelte 
alte Zeug komplett rausreißen und neu machen lassen, nichts anderes 
bleibt Dir übrig, denn von selbst heilt sich das schon mal nicht, 
soviel steht fest.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #5698756 wurde vom Autor gelöscht.
von Patsch (Gast)


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Ne, der hat mit einem nassen Finger versucht das Problem zu 
verifizieren. Und dabei, +++

von Schmutzschalter (Gast)


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Patsch schrieb:
> Ne, der hat mit einem nassen Finger versucht das Problem zu
> verifizieren.

Der schnitzt gerade neue Stöckchen zum Drüberspringen.

von Bernd K. (bmk)


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Der Unfall erinnert mich an einen Fall, der sich tatsächlich so 
zugetragen hat.

Eine Frau hat behauptet, dass sie in der Küche beim Anfassen des 
Wasserhahns am Spülbecken einen fürchterlichen Stromschlag erhalten hat. 
Das hat ihr niemand geglaubt. Auch der bestellte Elektriker hat alles 
untersucht und nichts gefunden. Letztlich waren alle der Meinung, dass 
sie sich das nur eingebildet hat.

Erst viel später kam man dem Rätsel auf die Spur. Die Dunstabzugshaube 
in der Nähe hatte durch einen Fehler Spannung auf dem Gehäuse. Durch die 
gute Isolation von Schuhwerk und PVC Boden war davon nichts zu spüren, 
wenn man einzig das Gehäuse der Haube berührte.

An dem fraglichen Tag hatte sie jedoch die Haare frisch gewaschen und 
kam damit mit der Haube in Berührung. Dann der Griff zum Wasserhahn und 
der Stromschlag war da. Natürlich hatte die Frau einzig und allein die 
Wahrnehmung "Beim Griff an den Wasserhahn".

Durchaus denkbar, dass es sich beim TO auch so ähnlich verhalten hat. 
Denn wenn man in der Hocke ist, stützt man sich oft irgendwo ab. Das 
könnte ein Gerät sein, welches über die Steckdosenleiste - trotz 
abgeschaltet - einpolig 230V erhält und durch Isolationsfehler Spannung 
auf das Gehäuse bringt. Und dann kommt die Wahrnehmung "Beim Griff an 
den PE" zustande.

von Schmutzschalter (Gast)


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Bernd K. schrieb:

> An dem fraglichen Tag hatte sie jedoch die Haare frisch gewaschen und
> kam damit mit der Haube in Berührung.

Ja, kenne ich -unter der Bezeichnung "Drahthaarfoxterrier"

Es wäre schön, wenn gegen 23 Uhr noch jemand eine Gute-Nacht-Geschichte 
solchen Kalibers bringen könnte. Dann nehme ich meinen Abzweigkasten in 
den Arm und schlafe gut ein.

von Hubert M. (hm-electric)


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Patsch schrieb:
> Diese Schneidklemmen sind wesentlich schlechter.

Schneidklemmen gibt es bei den Steckdosen nicht, das sind Federklemmen, 
wie bei den Wago Klemmen.

Ich selber schließe die Steckdosen beim klassischer Nullung der PEN an 
den PE Anschluss an, und mache dann die Brücke zu N. Damit stelle ich 
sicher, dass wenn die N Brücke abbrennt, der PE noch angeschlossen ist.
Da beim TE die Steckdosenleiste angeblich nur einpolig abschaltet, war 
sie wahrscheinlich so eingesteckt, das der N geschaltet wurde. 
Normalerweise ist es aber so, dass die Steckdosenleisten all polig 
abschalten.

von A. S. (Gast)


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Also der TO hat beim Stecker einstecken eine gewischt bekommen.

Weil er dabei ein oder 2 Kontakte berührt hat.

Zusammen mit der Überraschung, wo N und wo P sein sollte und den 
einpoligen Abschaltung, lässt der Satz hier nur einen Schluss zu:

pingufreak83 schrieb:
> Das kann aber dann nur der Neutralleiter gewesen sein, da die
> Steckdosenleiste ausgeschaltet war. Und der hat ja eine Nullung. Würde
> ja dann heißen, dass dort ein Wackler besteht und es eine
> Potentialdifferenz gibt.
> Dann auch keine vollen 230v.

von Arno (Gast)


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Hubert M. schrieb:
> Da beim TE die Steckdosenleiste angeblich nur einpolig abschaltet, war
> sie wahrscheinlich so eingesteckt, das der N geschaltet wurde.

Und dann? Die Steckdosenleiste wird ja wohl keine klassische Nullung 
haben? Ich verstehe es noch nicht, welche Fehler da wie zusammenspielen 
können (außer allgemein PEN-Unterbrechung in der Installation, aber dann 
würde ja nichts mehr funktionieren...)

MfG, Arno

von Thomas (kosmos)


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Es gibt bestimmt auch den Fall das ein 2 poliger Schalter verbaut ist 
der N und L trennen könnte aber nur eine Leitung über den Schalter geht.

Der RCD stellt doch eine elektromagnetische Stromwaage dar. Er 
vergleicht also den Stromfluss zw. L und N der ja identisch sein sollte, 
weicht der zu weit ab kippt das ganze und unterbricht das ganze. PE ist 
doch nur ein weiterer Schutz um sicher abzuleiten falls L auf ein 
Metallgehäuse kommt.

Ich frage mich aber noch wie man einen Gummi/Kunstoff isolierten Stecker 
in eine Kunstoff-Steckdosenleite stecken kann und dabei eine gewischt 
bekommt.

von A. S. (Gast)


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Schluss:

Er hat den N berührt
Der N war abgeschaltet
Dadurch über das Gerät an Phase (die dann zwangsläufig nicht 
abgeschaltet sein konnte)

Die Berührung des N deutet zudem auf Praktiken (Basteleien) die "zwar 
kein Problem sind", man aber besser nicht dem Elektriker zeigt.

Der Elektriker wird einen RCD verbauen (was gut ist) und sonst keinen 
Fehler finden (weil keine Ahnung)

Klassische nullung gibt's wohl nicht dort, das war unser Reflex auf die 
Symptome nd die Aussage, das N immer PE verbunden ist.

von Widerstand (Gast)


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Spannende Geschichte. Der TE weiß nicht, was genau passiert ist. Der 
Elektriker hat irgendwas gemessen und es hat ihn nicht beunruhigt.
Wir wissen weder, was passiert ist, noch was der Elektriker gemessen 
hat, noch was er messen müßte, damit er sich beunruhigt zeigt, noch wie 
die Elektroinstallation verschaltet ist.

Warum muß ich gerade an diesen Buschmann in der lustigen Welt der Tiere 
denken, der mit wilden Gesten und Klicklauten eine Story vom Strauß 
erzählt?

Aber man kann aus der Geschichte auch etwas lernen, besonders wenn man 
in einem Gebäude mit klassischer Nullung lebt.

Die wichtigste Frage, die sich mir aufdrängt: Warum kosten FI-Steckdosen 
(für Installationsdose) 150 Euro, während FI-Einbauschalter (Hutschiene) 
für 30 und FI-Zwischenstecker (Schukostecker und Dose wie ein 
Funkschalter) 15 Euro zu haben sind? (Zahlen aus den erstbesten 
Suchergebnissen zugunsten meiner Argumentation ausgewählt.)

Und warum ist die Nachrüstung von FI-Steckdosen nicht längst 
vorgeschrieben? Alle 10 Jahre lese ich mal den aktuellen Stand des 
angeblichen "Bestandsschutzes" dieser lebensgefährlichen 
Installationsart (also ohne FI). Fazit ist immer: also wenn man einen 
Stromschlag kriegt, kann man sterben, aber dem Vermieter kann nichts 
passieren. Ergo wird sich auch nichts ändern.

Angesichts des tödlichen Risikos und der Unmengen an schweineteuren 
anderen Nachrüstungsvorschriften für Dach-Wand-Fenster-Wärmedämmung, 
Heizungsanlagen, Millionen wegen Normänderung weggeworfener Fernseher 
und weiß der Herr was, wäre eine verbindliche Vorschrift, lediglich die 
Steckdosen austauschen zu müssen (gut, für die Lampen müßte man sich was 
anderes einfallen lassen oder mit dem Risiko leben) nun wirklich keine 
Überforderung von Wohnungseigentümern. Zumal die 
Berkerjungbuschgira-Frühstückskartellmafia dumm aus der Wäsche kucken 
würde, wenn pünktlich zum Nachrüstungsstichtag beim Discounter solche 
Steckdosen für 19,95 in der Schütte liegen, statt für 150 beim 
Elekriker.

Gut, es gäbe bei der Nachrüstung am Anfang einige Dutzend Tote durch 
unsachgemäßen Austausch, weil man natürlich auch an einer FI-Steckdose 
den Schutzleiter nicht an den schwarzen Draht anklemmen darf. (Aber das 
Risiko könnte man ja durch Parallelverkauf von Duspolen verringern.)

Ich sehe gerade, wir haben unter 50 Tote durch elektrischen Strom pro 
Jahr:
https://www.vde.com/de/suf/statistik-stromunfaelle

Also auch nur ein Fünftel der Toten durch Brände, wo man mit zig 
Millionen jährlichen Prüfgebühren für Rauchmelder versucht, ein paar 
Prozentbruchteile zu verbessern.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Widerstand schrieb:
> Angesichts des tödlichen Risikos und der Unmengen an schweineteuren
> anderen Nachrüstungsvorschriften für Dach-Wand-Fenster-Wärmedämmung,
> Heizungsanlagen, Millionen wegen Normänderung weggeworfener Fernseher
> und weiß der Herr was, wäre eine verbindliche Vorschrift, lediglich die
> Steckdosen austauschen zu müssen

die Vorschriften und Grenzwerte für den Hausbrand können sich imme 
rwiede rneu ändern.

von "nicht-FI zu FI" kann sich das nur einmal ändern.
Ergo: Lohnt nicht.
und soooviele "Nicht-FI-Gebäude" sinds im Vergleich wohl auch nicht 
mehr.

Aber an Abgaswerten, da kamman immer mal wieder rumschrauben
und alle 15 Jahre (oder weniger?) mal eben
neue Brandstätten oder Brenner-Technik verlangen.

auch 'ne Art Planwirtschaft. nur eben rein von der Wirtschaft geplant.

von A. S. (Gast)


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Widerstand schrieb:
> Warum kosten FI-Steckdosen (für Installationsdose) 150 Euro, während
> FI-Einbauschalter (Hutschiene) für 30 und FI-Zwischenstecker
> (Schukostecker und Dose wie ein Funkschalter) 15 Euro zu haben sind?

Weil 1000 Mal mehr hutschienen- Fi verkauft werden und Beratung/Umtausch 
für die Steckdosen wer höher ist.

Und ob jemand Alu Einzeladern hat, ist erstmal egal. Ob jemand jährlich 
2000l Öl zuviel verbraucht und völlig ungefiltert in die Luft bläst, 
nicht.

Das ist wie das Verbot von Glühbirnen: es war notwendig, obwohl es 
spart.

von Nachdenklicher (Gast)


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Wo wir gerade bei Nach- und Umrüstungen sind...

Kollege erzählte heute Morgen, es gäbe ab einem gewissen Stichtag 
Schuko-Steckdosen nur noch mit maximal 10A Belastbarkeit. 16A einphasig 
ginge dann nur noch mit den blauen CEE-Dosen.

Jetzt kommt mir aber folgender Gedanke - wenn ich in einem Raum auch nur 
eine Steckdose austausche, die nicht mehr die 16A zuläßt, müßte im 
gleichen Zuge ja auch die Sicherung getauscht werden, um diesen 
Stromkreis nur noch mit 10A abzusichern. (Ob das "ich" jetzt ein 
heimwerkendes rhetorisches ich ist oder ein vom rhetorischen ich 
beauftragter Elektriker sei mal dahingestellt. Es geh ums technische 
Problem, nicht um die Personalie.) Bei vielen nicht ganz modernen 
Installationen (ich rede jetzt nicht von Installationen mit klassischer 
Nullung und textilumsponnenen Adern) hat man ja pro Raum eine Sicherung, 
vielleicht mehr für die Küche.
Bei mir - der Optik nach würde ich darauf tippen, daß die Installation 
aus um die Jahrtausendwende mal modernisiert wurde, Original 1950 ist es 
jedenfalls nicht - wäre es also je eine Sicherung für Schlaf- Bade- und 
Wohnzimmer, Flur und Küche + FI fürs Bad + Sicherung für die 
Waschmaschine und eine für den Herd - leider ist es nur ein einphasiger 
Zähler, weshalb der Herd auch nur einphasig betrieben wird.

Der Tausch einer Steckdose und eines Sicherungsautomaten geht ja noch 
verhältnismäßig schnell über die Bühne. Ich würde nach meinem 
Verständnis sogar sagen, daß der Tausch des Automaten durch einen mit 
geringerem Auslösestrom noch nicht mal einen Umbau darstellt, der es 
erforderlich macht, die komplette Elektrik auf den aktuellen Stand 
aufzurüsten. Aber... man hat ja üblicherweise nicht nur eine Steckdose 
in einem Raum, und wenn da plötzlich 6 A fehlen, die man - über alle 
Steckosen kombiniert - ziehen kann, ist ja auch irgendwie blöd. Auch 
wenn man jetzt kein einzelnes Gerät in der passenden Leistungsklasse 
hat, kommt in der Summe vielleicht doch mal mehr zusammen, und schon 
sitzt man, begleitet von einem leisen "plop" aus dem Sicherungskasten, 
im Dunkeln. Einen Raum auf mehrere Stromkreise aufteilen hingegen ist ja 
dann schon eine deutlich größere Baustelle...

von hinz (Gast)


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Nachdenklicher schrieb:
> Kollege erzählte heute Morgen, es gäbe ab einem gewissen Stichtag
> Schuko-Steckdosen nur noch mit maximal 10A Belastbarkeit.

Dabei ist gar nicht der 1. April.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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hinz schrieb:
> Nachdenklicher schrieb:
>> Kollege erzählte heute Morgen, es gäbe ab einem gewissen Stichtag
>> Schuko-Steckdosen nur noch mit maximal 10A Belastbarkeit.
>
> Dabei ist gar nicht der 1. April.

och, so kann man natürlich auch Ausfälle generieren.

Möglich ist vieles...

Wir leben halt in einer satten Gesellschaft,
wo nicht jeder zwingend alles haben MUSS,
von daher muss man natürlich nachhelfen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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pingufreak83 schrieb:
> Zumindest bekomme ich jetzt einen FI verbaut, der mich gegen die meisten
> solcher Fälle schützen wird.
Du wirst bei dieser Nullung trotz PE einen Stromschlag bekommen, und 
erst dann schaltet der FI hoffentlich recht schnell ab.

Denn wenn das Gehäuse eines solchen Geräts an dieser Nullung (PE+N in 
der Steckdose verbunden) unter Spannung liegt, dann fließt der 
"Fehlerstrom", der über den PE fließen würde, in der Steckdose auf den N 
und damit zurück durch den FI geht, der dann natürlich nicht abschaltet.

Erst wenn du das unter Spannung stehende Gehäuse anfasst, fließt ein 
Strom durch dich auf Erde und der FI löst aus...

Gunnar F. schrieb:
>> Steckdosenleiste war ausgeschaltet. Zwischen PE und N ist überall in der
>> Wohnung kein Potential messbar.
> für mich logisch wenn die beiden in der Steckdose verbunden sind.
Man hätte nicht mal was gemessen, wenn sich da in der Steckdose eine 
Verbindung gelöst hätte.

pingufreak83 schrieb:
> Die haben eine Heißmangel, die
> sicherlich sehr viel Strom verbraucht. Aber wie gesagt, die ist nicht
> mit meiner Wohnung verbunden, sondern getrennt.
Wenn die dir wegen einer schlechten Verbindung im Verteiler den 
Nulleiter "anhebt", dann ist auf N und damit auch auf PE Spannung 
drauf...

von Gugscht (Gast)


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A. S. schrieb:
> Schluss:
>
> Er hat den N berührt
> Der N war abgeschaltet
> Dadurch über das Gerät an Phase (die dann zwangsläufig nicht
> abgeschaltet sein konnte)

Der Schutzleiter der Steckdosenleiste ist immer durchverbunden.
Ist die Steckdosenleiste an einer Steckdose mit klassischer Nullung 
angeschlossen haben an der Steckdosenleiste die Schutzkontakte immer N.
Egal ob die Steckdosenleiste ein- oder zweipolige Schalter hat und auch 
egal ob die ein- oder ausgeschaltet ist.

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