Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktionsprüfung Spule mit geschalteter parallel bidirektional Supressordiode


von Roman G. (argi)


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Hallo,

es geht um eine Prüfung einer Spule auf Widerstand und Funktion einer 
parallelen Diode.
Die Diode ist eine bidirektionale Supressordiode Typ 
BZW06-31B(Datenblatt im Anhang).
Die Spule hat einen Widerstand von ca. 30 Ohm.

Es geht bei der Diode nicht um eine Kennlinie, sondern nur eine 
Funktionsprüfung auf i.O.

Folgende Fragen hab ich dazu:
- Wie kann die Messung am besten umgesetzt werden?
- Reicht dafür ein Gerät oder sind zwei nötig?
- Hersteller, die dafür Geräte anbieten

Meine Idee:
Die Widerstandsmessung ist mit einem einfachen Multimeter umsetzbar.
Für die Diodenprüfung muss eine Prüfspannung eingeschaltet werden, eine 
Strommessung muss sich auf einen vom Prüfgerät und dem Widerstand 
abhängigen Wert einpendeln.
Bei Abschaltung der Spannung muss eine Spannungskappung erfolgen bei 
etwa 36 Volt(Breaking Voltage aus Datenblatt) und ein deutlich höherer 
Strom fließen. Danach Polung umgekehren um andere Richtung zu testen.

Ist das von der Theorie her korrekt?

Vielen Dank

Roman G.

von Roman G. (argi)


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Ist die Frage nicht angebracht oder zu komplex?

von ArnoR (Gast)


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Roman G. schrieb:
> Ist das von der Theorie her korrekt?

Teils ja, teils nein.

Die Spannungskappung durch die Supressordiode ist stromabhängig, 36V bei 
1mA und max. 50V bei 12A. Dein Meßstrom wird wohl irgendwo dazwischen 
liegen, die Kappungsspannung demnach auch.

Beim Abschalten der Prüfspannung fließt der Strom durch die Spule 
zunächst in unveränderter Höhe weiter und klingt dann exponentiell ab. 
Er nimmt im Abschaltmoment also nicht zu. Was zunimmt ist die Spannung, 
nämlich auf die Durchbruchspannung der Supressordiode.

von Roman G. (argi)


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ArnoR schrieb:

> Er nimmt im Abschaltmoment also nicht zu. Was zunimmt ist die Spannung,
> nämlich auf die Durchbruchspannung der Supressordiode.

Vielen Dank erstmals für die Antwort.

Kann ich dann vll. die max. Spannung und den Strom messen.
Wenn Strom unverändert fließt und die Spannung als max. Wert bei der 
Durchbruchsspannung gekappt wird, ist die Diode funktionsfähig?

Oder ist dieser Schluss zu simple?

von ArnoR (Gast)


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Roman G. schrieb:
> Wenn Strom unverändert fließt und die Spannung als max. Wert bei der
> Durchbruchsspannung gekappt wird, ist die Diode funktionsfähig?

Ja, allerdings ist mit "unverändertem Strom" nur der Schaltmoment selbst 
gemeint. Der Strom klingt dann sofort ab und fließt nicht ewig in der 
ursprünglichen Höhe weiter.

Die Spannung an der Spule/Supressordiode wechselt übrigens im 
Schaltmoment die Richtung, also aufpassen.

von hinz (Gast)


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Roman G. schrieb:
> - Reicht dafür ein Gerät oder sind zwei nötig?

Eines.


> - Hersteller, die dafür Geräte anbieten

Autometer in Siegen.

von Roman G. (argi)


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hinz schrieb:
>
> Autometer in Siegen.

Habe dort angerufen,
die entwickeln eher eigene Schaltungen, die dann im großen
Stil als Serie verkauft werden

von oszi40 (Gast)


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ArnoR schrieb:
> die Kappungsspannung

Eine Z-Diode misst man mit einem geeigneten Vorwiderstand. So ähnlich 
würde ich erst mal Deine BZW06 auch mal prüfen um zu sehen bei welcher 
Spannung was passiert. Allerdings darf man da nicht ewig Strooom anlegen 
weil dann auch das schönste Silizium schmilzt!

von ArnoR (Gast)


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oszi40 schrieb:
> ArnoR schrieb:
>> die Kappungsspannung
>
> Eine Z-Diode misst man mit einem geeigneten Vorwiderstand. So ähnlich
> würde ich erst mal Deine BZW06 auch mal prüfen um zu sehen bei welcher
> Spannung was passiert. Allerdings darf man da nicht ewig Strooom anlegen
> weil dann auch das schönste Silizium schmilzt!

Du musst noch zitieren lernen.

Das ist nicht meine BZW06, sondern die des TO. Und da der initiale 
Strom durch das vorherige definierte Bestromen der Spule begrenzt ist, 
ist es auch der durch die Supressordiode im Abschaltmoment. Ist genau 
der gleiche Fall wie bei einer Freilaufdiode über Relais oder so.

von Roman G. (argi)


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Um zum Thema zurückzukommen,
kennt wer Firmen, die Prüftechnik in der Form haben,
am besten als fertige Seriengeräte.
Ob Widerstand und Diodenprüfung in einem oder zwei Geräte realisiert 
sind, ist eher zweitrangig.

Danke

von Roman G. (argi)


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Nach einiger Recherche ist die bisherige Lösung ein Netzgerät mit einem 
Oszi. Die Frage der Auswertung ist noch unklar, da ich Sachen wie 
Labview oder ähnliches nicht kann.

Anscheinend ist die Messaufgabe deutlich komplexer und seltener, als von 
mir anfangs angenommen.

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