Hallo, mein Home Entertainment-System (Philips HTS5581/12) macht keinen Mucks mehr, nicht mal die Standby-LED leuchtet. Da ich mit Schaltnetzteilen wenig Erfahrung habe, hoffe ich, dass mir hier jemand bei der Fehlersuche helfen kann. Den Schaltplan habe ich mal angehängt, das vollständige Service-Manual findet man hier: https://elektrotanya.com/philips_hts5581.pdf/download.html Was ich mir schon angeschaut habe: Auf der Primärseite ist der PWM-Regler IC903. Hier ist die Versorgungsspannung etwa 12V, allerdings schwankt sie etwas. Auf der Sekundärseite sind nur die BK3.3V vorhanden. Die Spannung an D922 (Pin 2), aus der BK3.3V abgeleitet ist, beträgt ca. 3,6V - 3,8V, erwartet hätte ich hier eine höhere Spannung, da daraus auch die Spannung +5V gewonnen wird. Die Messungen wurden am ausgebauten Netzteil durchgeführt. Im eingebauten Zustand komme ich nicht an die Unterseite der Platine dran. Dementsprechend ist das Signal ON/OFF nicht beschaltet. Es ist mir auch unklar, auch welcher Spannung das liegen müsste, um das Netzteil einzuschalten. Vorher sollte wahrscheinlich aber geklärt werden, warum nicht mal die Standby-LED leuchtet und welches überhaupt die Standby-Spannung ist. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Tips bekäme, wo ich mit der Suche anfange. Vielen Dank schon mal! Schöne Grüße Markus
Mark U. schrieb: > Auf der Primärseite ist der PWM-Regler IC903. Hier ist die > Versorgungsspannung etwa 12V, allerdings schwankt sie etwas. C978 prüfen, ggf gegen einen Low-ESR austauschen.
Mit meinem Schätzeisen messe ich für C978 C=23uF, ESR=0,3 Ohm, Vloss=1% So würde ich meinen, dieser Kondensator sei OK. Was ist dessen Funktion bzw. was macht diese Windung 1-2 am Übertrager? Ist das ein Feedback?
Mark U. schrieb: > Mit meinem Schätzeisen messe ich für C978 > C=23uF, ESR=0,3 Ohm, Vloss=1% > > So würde ich meinen, dieser Kondensator sei OK. > > Was ist dessen Funktion bzw. was macht diese Windung 1-2 am Übertrager? > Ist das ein Feedback? Das ist die Eigenstromversorgung für den Regler, sollte eigentlich bei ca. 15V liegen. Miss mal die Spannungen an den Drosseln L904 bis L906, gegen Sekundär GND natürlich.
Mark U. schrieb: > Die Spannung an > D922 (Pin 2), aus der BK3.3V abgeleitet ist, beträgt ca. 3,6V - 3,8V, > erwartet hätte ich hier eine höhere Spannung Mark U. schrieb: > Hier ist die > Versorgungsspannung etwa 12V, allerdings schwankt sie etwas Ja, der Schaltregler kommt nicht hoch. Wenn die Spannung an C960 ca. 3.6V beträgt, muss an den anderen Elkos (C936 C956 C978) auch eine Spannung ankommen. Liegt einer von denen bei 0V oder unter 1V, liegt dort ein Kurzschluss vor von Diode oder Elko.
Hallo, jetzt habe ich Spannugen an den genannten Induktivitäten gemessen: L904 / C961: 3,6...3,8V L905 / C962: läuft langsam auf ca. 12,3V hoch (> 15sec) L906 / C955: -16,7...-16,9V C956: -16,7...-16,9V C978: 11,7...13,1V Was sagt uns das nun? Danke & Schöne Grüße
Jetzt habe ich die Kondensatoren C960, C960A und C961 ausgelötet und geprüft. Alle sind nahe ihrer Nennkapazität (max. 5% Abweichung) mit kleinem ESR. Sie scheinen also OK zu sein.
Und die Doppel-Diode D922 ist auch OK: 2x ca. 0,24V, in Sperrichtung kein Durchgang.
Mark U. schrieb: > L905 / C962: läuft langsam auf ca. 12,3V hoch (> 15sec) Miss das nochmal, aber mit geringer Last dran, so 50mA reichen völlig. Sollten dann knapp 9V sein.
Das ist leider nicht so: Ein Widerstand von 180 Ohm (= 9V / 50mA) wurde von L905 / C962 nach Masse gelötet. Da messe ich jetzt eine Spannung, die von ca. 3,5V auf 5,8V hoch läuft, dann wieder zurück springt (das wiederholt sich ca. alle 3 Sekunden). Zu L904 / C961: Da müssten doch ca. 5V gemessen werden, oder?
Mark U. schrieb: > Das ist leider nicht so: > > Ein Widerstand von 180 Ohm (= 9V / 50mA) wurde von L905 / C962 nach > Masse gelötet. > > Da messe ich jetzt eine Spannung, die von ca. 3,5V auf 5,8V hoch läuft, > dann wieder zurück springt (das wiederholt sich ca. alle 3 Sekunden). Prüfe den Gleichrichter in diesem Zweig. > Zu L904 / C961: > Da müssten doch ca. 5V gemessen werden, oder? Das NT hat eine Besonderheit, die Referenz ist umschaltbar. Im Standby wird diese Schiene auf 3,5V geregelt, im Normalbetrieb aber auf 5V. Das wird dann auch der nächste Test: Normalbetrieb durch überbrücken von Q918 erzwingen.
Dem letzten Post bin ich (noch) nicht nachgegangen, da ich eine neue Spur habe. Das Netzteil wurde nochmal ins Gerät eingebaut. Das Netzteil gibt die Standby-Spannung über CN904 an das Touch-Bedienfeld mit LED, die ja nicht leuchtet, da die Standby-Spannung BK3.3V fehlt. Beim ausgebauten Netzteil ist diese Spannung aber da. Seltsam... Beim Messen - soweit man eben dran kommt - fiel dann auf, dass das GND des Steckers CN904 nicht mit der Masse des Netzteils verbunden ist. Die Massen werden offenbar auf dem Mainboard zusammen geführt. Auch die Standby-Spannung BK3.3V geht ans Mainboard. Dann fand ich jetzt heraus, dass auf dem Mainboard ein Kurzschluss zwischen der Standby-Spannung und BK3.3V besteht. Wenn ich den Widerstand der Messspitzen abziehe, sind das ca. 0,5 Ohm. Jetzt ist die Frage, wie ich diesen finde. Leider ist das pdf des Schaltplans nicht suchbar. Die Standby-Spannung BK3.3V fand ich nur am Stecker CN1005 (links unten) und am Hauptprozessor (oben mitte, Pin 75). Wenn ich also nichts übersehen habe, geht die Spannung zu einem Elko, einigen winzigen Keramik-Kondensatoren und dem Prozessor. Die Angaben links/rechts etc. beziehen sich auf das gedrehte pdf-File. Den Elko könnte ich mal auslöten und testen. Bei den kleinen Keramik-Kondensatoren ist das viel Arbeit, besonders das wieder einlöten Beim Prozessor könnte man gar nichts machen. Äußerlich sieht alls unauffällig aus. Also: Wie finde ich am einfachsten heraus, welches Bauteil den Kurzschluss verursacht? Vielen Dank.
Mark U. schrieb: > Den Elko könnte ich mal auslöten und testen. Mach mal, aber der gehört nicht zu den üblichen Verdächtigen. > Bei den kleinen Keramik-Kondensatoren ist das viel Arbeit, besonders das > wieder einlöten Gerade die fallen aber schon mal mit Kurzschluss aus.
In solchen Fällen speise ich mit einem Labornetzteil z.B. 3V ein und mit 1A Strombegrenzung. Mit einem kontaktlosen Thermometer wird dann nach leichten Temperaturerhöhungen gesucht...
Man nehme so man hat... Ja, wollte mir schon immer mal so ein Thermometer mit Laser-Pointer kaufen, bisher habe ich leider keines. Deshalb habe ich jetzt mal alle Kondensatoren ausgelötet, die für einen Kurzschluss in Betracht kommen: C106, C107 C143 - C149 Da es sehr kleine Kondensatoren sind, wurden die Lötstellen gereinigt und mit der Lupe kontrolliert, dass keine Brücken da sind. Ergebnis: Der Kurzschluss ist noch immer da. Dann habe ich am Netzteil mal 3,3V und 100mA eingestellt, ohne mit dem Finger irgendwo eine nennenswerte Erwärmung festzustellen. Das Netzteil regelt allerdings die Spannung schnell runter. Ich getraue mich nicht, 1A einzustellen, da die Leiterbahnen sehr dünn sind und dann vielleicht abbrennen. Oder nicht?
Es gibt auch noch die Methode einen Strom von ein paar Hundert mA mit externem Netzteil einzuspeisen und dann mit einem DMM die Punkte mit der niedrigsten Spannung zwischen beiden Leiterbahnzügen zu suchen. Wenn das an den Anschlüssen des Controllers der Fall sein sollte, dann ist der wohl hinüber.
Theoretisch ja, praktisch ist das Spannungsgefälle meist derartig niedrig, dass man zum Messen schon ein ziemlich hochwertiges DVM mit 1uV Auflösung benötigt. Zur Stromeinspeisung: Mit 1A sollte Deinen Leiterbahnen wirklich noch nichts passieren. Im übrigen geht der Versorgungsstrompfad eigentlich nie durch die dünnsten Leitungen. Miß mal die Spannung, die bei 100mA am Geräteeinspeisungspunkt noch übrig bleibt. Multipliziere mit 100mA und Du erhältst die tatsächliche "Heizleistung". Alles unter 1W wird kaum etwas abfackeln können, sach ich mal so aus dem Bauch heraus. Zum Infrarotthermometer mit Laserpointer: So ein Teil habe ich. Der Laser sitzt 2cm neben dem IR-Detector, zeigt also immer um 2cm daneben. Reicht aus für Kältebrücken an Hauswänden, aber nicht um mm-genau Elektronikteile zu lokalisieren.
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Hallo, danke für die Tips. Leider kann ich mit meinem Multimeter keine signifikanten Spannungsunterschiede feststellen. Auch die Einspeisung höherer Ströme führt nicht zu einer mit dem Finger bemerkbaren Erwärmung eines Bauteils. Ich probier's aber später nochmal. Die Spannung bei 250mA beträgt am Einspeisepunkt übrigens noch 0,1V. Die Leistung reicht also nicht aus, um Leiterbahnen zu beschädigen. Diese sind in diesem Fall aber tatsächlich ziemlich schmal, kaum mehr als die Signalleitungen. Ich denke mal, dass das damit zusammen hängt, dass es hier lediglich um die Standby-Versorgung geht. Was für ein Thermometer würde sich denn für solche Fälle eignen? Es gibt ja schöne bildgebende Thermometer, die würden aber die Bastelkasse etwas zu sehr beanspruchen. Vielleicht gibt es günstigere Alternativen, mit denen man arbeiten kann?
Hallo, das passt jetzt nicht mehr zur eigentlichen Fragestellung. Trotzdem: Welches IR-Thermometer wäre denn geeignet, um z.B. so einen Kurzschluss zu finden? Oder wäre doch gleich eine Kamera sinnvoll? Wäre z.B. diese hier geeignet: https://www.reichelt.de/waermebildkamera-irc-110-eur-10-bis-500-c-128-x-128-pixel-amp-irc-110-eur-p239847.html?&trstct=pol_3
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