Forum: Offtopic Deutschlands digitale Zukunft..


von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

..geht gerade wieder mal ein Stück weit den Bach runter:

https://www.welt.de/wirtschaft/article187190390/Schnelles-Internet-Telekom-darf-Glasfaser-Anschluesse-der-Konkurrenz-drosseln.html

Der Telekom gehört jeder Draht im Haus, egal wer den bezahlt hat.
Schnellere Anschlüsse der Konkurrenz müssen gedrosselt oder abgeschaltet 
werden.. ein Fall fürs Kartellamt? Doch nicht in diesem Land der 
Bekloppten und Bescheuerten..

Gruß,
Holm

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> Der Telekom gehört jeder Draht im Haus, egal wer den bezahlt hat.

Nee, nicht so ganz egal. Lies mal nochmal ohne Schaum vor dem Mund. Die 
ganze Chose bezieht sich auf die alten Verteilungsleitungen, die als 
Bestandteil des Teilnehmeranschlusses seinerzeit von der Bundespost und 
Deutschen Post in den Häusern verlegt wurden.

Klar, die ollen Strippen müssten längst abgeschrieben sein, das stimmt 
schon - aber dass hier wieder mal von allen (!) Seiten gejammert und 
getrickst wird und dazu Krokodilstränen vergossen werden, das zeigt 
dieser Absatz:

"„Den Wettbewerbern bleibt es etwa unbenommen, nach entsprechender 
Übereinkunft mit dem Gebäudeeigentümer eigene Endleitungen im Gebäude zu 
verlegen und zu nutzen.“ Der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas) 
sieht darin keine Lösung.
„Die Bundesnetzagentur weiß sehr genau, dass im Falle bestehender 
Wohngebäude ein Glasfaserausbau bis in jede einzelne Wohnung nicht 
zeitnah realisierbar ist“, sagt Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Heer.""

Sehr hübsch argumentiert, aber aktuell gehen die Glasfaser-gestützten 
Anschlüsse offenbar vom Keller in die Wohnung auch über die 
Gebäude-internen Kupfer(!!)- Adern in die Wohnungen, da kommt der Streit 
ja her. Es müssten also gar keine teuren Glasfasern bis in die Wohnungen 
gelegt werden, eine eigene, anständig geschirmtes CAT6-Strippe müsste es 
auch tun, ach, CAT5 reicht auch, die olle Strippe aus Post-Zeiten ist 
eher CAT3...

Jammern gehört halt zum Handwerk...

Interessant wird der Fall, in dem der Hauseigentümer (wie z.B. ich) oder 
ein von ihm beauftragetr Dienstleister (wie z.B. du) die alten Strippen 
mit eigenen, neuen Leitungen überbaut hat und die Anschlüsse jetzt 
darüber laufen - diese Leitungen gehören dann nämlich wirklich keinem 
Netzbetreiber. Aber so sehr ins Detail geht der Artikel (wie üblich) 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Der Telekom gehört jeder Draht im Haus, egal wer den bezahlt hat.
>
> Nee, nicht so ganz egal. Lies mal nochmal ohne Schaum vor dem Mund. Die
> ganze Chose bezieht sich auf die alten Verteilungsleitungen, die als
> Bestandteil des Teilnehmeranschlusses seinerzeit von der Bundespost und
> Deutschen Post in den Häusern verlegt wurden.

Kein Schaum, ungläubiges Staunen.
Es bezeiht sich auf die Kupferadern vom Keller in die Wohnung, Leitungen 
die nie der Bundespost gehörten und auch nie von ihr verlegt wurden 
sondern zur Hausinstallation gehören. Leitungen auf denen bereits Kabel- 
oder Glasfaserprovider arbeiten wenn die Teldumm mit ihrem Vectoring 
ankommt.
Die darf dann die anderen abschalten um ihren veralteten Scheiß in 
Betrieb nehmen zu können.
>
> Klar, die ollen Strippen müssten längst abgeschrieben sein, das stimmt
> schon - aber dass hier wieder mal von allen (!) Seiten gejammert und
> getrickst wird und dazu Krokodilstränen vergossen werden, das zeigt
> dieser Absatz:

Nein, das zeigt nur wie tief der Filz in diesem Land bereits reicht.
>
> "„Den Wettbewerbern bleibt es etwa unbenommen, nach entsprechender
> Übereinkunft mit dem Gebäudeeigentümer eigene Endleitungen im Gebäude zu
> verlegen und zu nutzen.“ Der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas)
> sieht darin keine Lösung.

Freilich, es sind die selben eben noch "herrenlosen" Leitungen die sie 
bis gerade eben völlig korrekter Weise benutzt haben. "Wer zuerst kommt 
mahlt zu erst" darf hier seltsamerweise nicht gelten..

> „Die Bundesnetzagentur weiß sehr genau, dass im Falle bestehender
> Wohngebäude ein Glasfaserausbau bis in jede einzelne Wohnung nicht
> zeitnah realisierbar ist“, sagt Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Heer.""

Exakt. Die wissen was sie tun und schaden damit allen Bürgern dieses 
Landes zum Vorteil eines Monopolisten.
>
> Sehr hübsch argumentiert, aber aktuell gehen die Glasfaser-gestützten
> Anschlüsse offenbar vom Keller in die Wohnung auch über die
> Gebäude-internen Kupfer(!!)- Adern in die Wohnungen, da kommt der Streit
> ja her. Es müssten also gar keine teuren Glasfasern bis in die Wohnungen
> gelegt werden, eine eigene, anständig geschirmtes CAT6-Strippe müsste es
> auch tun, ach, CAT5 reicht auch, die olle Strippe aus Post-Zeiten ist
> eher CAT3...

Soll doch die Telekomm bei der Installation legen was sie will wenn sie 
den alten Scheiß nicht in Betrieb bekommt. Die lät aber die 
Unzulänglichkeiten ihrer alten Technik an den Konkurrenten aus, völlig 
problemlos.
>
> Jammern gehört halt zum Handwerk...

Wenn ich gleichartiges nicht aus eigener Anschauung kennen würde, wäre 
ich jetzt zu tiefst beeindruckt.
>
> Interessant wird der Fall, in dem der Hauseigentümer (wie z.B. ich) oder
> ein von ihm beauftragetr Dienstleister (wie z.B. du) die alten Strippen
> mit eigenen, neuen Leitungen überbaut hat und die Anschlüsse jetzt
> darüber laufen - diese Leitungen gehören dann nämlich wirklich keinem
> Netzbetreiber. Aber so sehr ins Detail geht der Artikel (wie üblich)
> nicht.

Es ist Jahrzehnte her das von der Telekom (Post) in Häusern Kabel 
verlegt wurden, das machen die schon ewig nicht mehr. Für Alles von der 
Gebäudeverteilung bis in die Whg ist der Kunde, auch finanziell, 
zuständig.
Jetzt haben die aber alte Postgesetze ausgegraben nach denen deren 
Hoheit bis zur TAE Dose reicht. Völlig bescheuert.

Gruß,
Holm

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> Es bezeiht sich auf die Kupferadern vom Keller in die Wohnung, Leitungen
> die nie der Bundespost gehörten und auch nie von ihr verlegt wurden
> sondern zur Hausinstallation gehören.

Nein. Du schreibst ja selbst:

Holm T. schrieb:
> Es ist Jahrzehnte her das von der Telekom (Post) in Häusern Kabel
> verlegt wurden, das machen die schon ewig nicht mehr.

"Nie" und "lange her" sind zwei GANZ unterschiedliche Angaben!

Sicher, dass das laaaange her ist, ist unbestritten. Aber genau auf 
diese uralten Strippen (die übrigens durchaus noch funktionieren, aber 
völlig ungeschirmt sind) hebt der Artikel (und offenbar die BNetzA auch) 
doch ab!

Bei solch einer BNetzA-Entscheidung gewinnt eine Seite und die andere 
meckert - wie herum die Entscheidung fällt, ist für diesen Mechanismus 
ziemlich egal. Das geht mal in die eine und mal in die andere Richtung, 
und das schon seit der allerersten Diskussion über 
Interconnection-Preise. Business as usual - der Untergang der digitalen 
Zukunft droht hier sicher nicht...

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Es bezeiht sich auf die Kupferadern vom Keller in die Wohnung, Leitungen
>> die nie der Bundespost gehörten und auch nie von ihr verlegt wurden
>> sondern zur Hausinstallation gehören.
>
> Nein. Du schreibst ja selbst:
>
> Holm T. schrieb:
>> Es ist Jahrzehnte her das von der Telekom (Post) in Häusern Kabel
>> verlegt wurden, das machen die schon ewig nicht mehr.
>
> "Nie" und "lange her" sind zwei GANZ unterschiedliche Angaben!

Genau. Hier in FG seit 1991 nicht, d.h. seit der Wiedervereinigung 
nicht.
Klingelt da was?
>
> Sicher, dass das laaaange her ist, ist unbestritten. Aber genau auf
> diese uralten Strippen (die übrigens durchaus noch funktionieren, aber
> völlig ungeschirmt sind) hebt der Artikel (und offenbar die BNetzA auch)
> doch ab!

Ja, die Strippen hier in den Wohnblocks waren auch vor 1991 schon da, da 
waren sie Volkseigentum (mir gehörte ein 17,1 Millionstel davon).
Wieso genau gehören die jetzt dem Privatkonzern Telekom?

>
> Bei solch einer BNetzA-Entscheidung gewinnt eine Seite und die andere
> meckert - wie herum die Entscheidung fällt, ist für diesen Mechanismus
> ziemlich egal.

Nein. Hier muß nicht Einer in den sauren Apfel beißen damit Viele einen 
Vorteil haben, sondern genau anders herum.
Hier wird ein Monopolist subventioniert.

> Das geht mal in die eine und mal in die andere Richtung,
> und das schon seit der allerersten Diskussion über
> Interconnection-Preise. Business as usual - der Untergang der digitalen
> Zukunft droht hier sicher nicht...

Oder dem Recht der Telekom in jeden Kabelgraben Ihre Glasfasern 
kostenfrei mir rein legen zu dürfen, um damit jedes Projekt der 
Konkurrenz zu torpedieren.

NoThanks.

Holm

von Korax K. (korax)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> da
> waren sie Volkseigentum (mir gehörte ein 17,1 Millionstel davon).
> Wieso genau gehören die jetzt dem Privatkonzern Telekom?

Das steht mit Sicherheit im "Einigungs"vertrag. Die BP hat alles 
bekommen was die DP besaß und damit auch die alten (von den Wessis 
belächelten) DDR-Telefonleitungen. Und aus BP wurde Telekom.

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Fra N. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> da
>> waren sie Volkseigentum (mir gehörte ein 17,1 Millionstel davon).
>> Wieso genau gehören die jetzt dem Privatkonzern Telekom?
>
> Das steht mit Sicherheit im "Einigungs"vertrag. Die BP hat alles
> bekommen was die DP besaß und damit auch die alten (von den Wessis
> belächelten) DDR-Telefonleitungen. Und aus BP wurde Telekom.

Freilich freilich, die alten belächelten Leitungen..
Deine Intention ist völlig klar, aber Deine Ansichten sind falsch.

In den z.b. IW73 Wohnblöcken wie ich in einem damals wohnte, war die 
Verkabelung vom Verteiler im Haus zur Wohnung schon zum Bauzeitpunkt
vorinstalliert. An den, dem westlichen Standard völlig genügenden
Leitungen hat sich bis heute absolut gar nichts geändert. 2 Paare mit
Aluminiumschirmung + unisoliertem Draht unter der Schirmung.

Genau um diese Leitungen gehts, die hat der Bauträger bezahlt.
Nach der Wende kam die Post und verlegte die Kabel vom HVT zu
den Wohnblöcken neu, um diese Kabel geht es hier nicht.

Nun wurde auch von Dir Alles gesagt, kannst also jetzt die Klappe 
halten.

Gruß,

Holm

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> An den, dem westlichen Standard völlig genügenden
> Leitungen hat sich bis heute absolut gar nichts geändert. 2 Paare mit
> Aluminiumschirmung + unisoliertem Draht unter der Schirmung.
>
> Genau um diese Leitungen gehts, die hat der Bauträger bezahlt.

Dieser Leitungsstandard ist völlig in Ordnung; im Westen sah das keinen 
Deut anders aus.

Der Unterschied liegt aber darin, wer die Strippen verlegt hat - im 
Westen war das nämlich deutlich überwiegend tatsächlich die 
(Bundes)Post, und zwar bis in die Wohnung zur Anschlussdose - erst an 
der endete damals das behördliche Netz. Ich denke schon, dass es auch im 
Westen hie und da Gebäude gab, in denen die Bauträger Telefonleitungen 
vorinstalliert hatten, die Regel war das aber NICHT.

Daher hast du auf die sehr alten Eigentumsverhältnisse an den ebenso 
alten Strippen wohl einen historisch bedingten anderen Blick als die 
Herrschaften bei der BNetzA (und ich...).

Für die alten Anschlüsse mit Ursprung bei der Deutschen Post ist das 
also echt ungerecht, dem Gedanken kann ich durchaus folgen. Für die 
alten West-Anschlüsse ist das halt anders. Bleibt die Frage, welche 
Anschlüsse denn die Mehrheit bilden, an der sich die Entscheidung wohl 
auch ein wenig orientiert haben wird:

In der DDR gab es kurz vor deren Ende etwa 1,6 Millionen 
Telefonanschlüsse, in der alten BRD waren es ca. 30 Millionen...

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> An den, dem westlichen Standard völlig genügenden
>> Leitungen hat sich bis heute absolut gar nichts geändert. 2 Paare mit
>> Aluminiumschirmung + unisoliertem Draht unter der Schirmung.
>>
>> Genau um diese Leitungen gehts, die hat der Bauträger bezahlt.
>
> Dieser Leitungsstandard ist völlig in Ordnung; im Westen sah das keinen
> Deut anders aus.
>
> Der Unterschied liegt aber darin, wer die Strippen verlegt hat - im
> Westen war das nämlich deutlich überwiegend tatsächlich die
> (Bundes)Post, und zwar bis in die Wohnung zur Anschlussdose - erst an
> der endete damals das behördliche Netz. Ich denke schon, dass es auch im
> Westen hie und da Gebäude gab, in denen die Bauträger Telefonleitungen
> vorinstalliert hatten, die Regel war das aber NICHT.
>
> Daher hast du auf die sehr alten Eigentumsverhältnisse an den ebenso
> alten Strippen wohl einen historisch bedingten anderen Blick als die
> Herrschaften bei der BNetzA (und ich...).
>
> Für die alten Anschlüsse mit Ursprung bei der Deutschen Post ist das
> also echt ungerecht, dem Gedanken kann ich durchaus folgen. Für die
> alten West-Anschlüsse ist das halt anders. Bleibt die Frage, welche
> Anschlüsse denn die Mehrheit bilden, an der sich die Entscheidung wohl
> auch ein wenig orientiert haben wird:
>
> In der DDR gab es kurz vor deren Ende etwa 1,6 Millionen
> Telefonanschlüsse, in der alten BRD waren es ca. 30 Millionen...

Auf Grund welcher Absprachen/Verträge war es bisher den 
Telekomkonkurrenten möglich diese Leitungen im Westen zu benutzen?

Die Sache läßt sich doch auf folgendes Szenario herunter brechen:

Ein Gebiet wird von der Telekom unterversorgt, Anstrengungen die Telebum 
zu überzeugen entlich die Leute anzuschließen scheitern. Von den 
Konkurrenten entschließt sich Jemand die notwendige Infrastruktur zu 
bauen, Kabelgräben auszuheben und Glas zu verlegen. Da steht plötzlich 
die Telekom am fertigen Graben und verlegt grinsend Ihr eigenes Kabel, 
ohne an den Kosten füür die Erdarbeiten beteiligt zu werden.
Der Konkurrent schließt seinen Kunden an, Alles schick.
Die Telkom meint im Selben Gebäude einen Kunden zu haben und kommt mit 
Vectoring, aber da läuft schon die Anbindung des ersten Kunden. Die 
Telebum feixt und sagt" Ihr klemmt da mal Euer Zeug ab, damit wir 
unseren Kunden anschließen können".

Das ist doch der Punkt, um Nichts Anderes gehts!

Gruß,
Holm

von Co E. (Firma: keine) (emco)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> ..geht gerade wieder mal ein Stück weit den Bach runter:

Mit dieser neutral formulierten Einleitung steht einer fruchtbaren 
Diskussion nichts mehr im Weg.

>
> 
https://www.welt.de/wirtschaft/article187190390/Schnelles-Internet-Telekom-darf-Glasfaser-Anschluesse-der-Konkurrenz-drosseln.html
>
> Der Telekom gehört jeder Draht im Haus, egal wer den bezahlt hat.
> Schnellere Anschlüsse der Konkurrenz müssen gedrosselt oder abgeschaltet
> werden.. ein Fall fürs Kartellamt? Doch nicht in diesem Land der
> Bekloppten und Bescheuerten..

Genau! Alles Deppen bis auf mich....
Und du jammerst in dem anderen Faden über Diskussionskultur? Echt jetzt? 
:-)

Beitrag #5700489 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5700491 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Co E. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> ..geht gerade wieder mal ein Stück weit den Bach runter:
>
> Mit dieser neutral formulierten Einleitung steht einer fruchtbaren
> Diskussion nichts mehr im Weg.
>
>>
>>
> 
https://www.welt.de/wirtschaft/article187190390/Schnelles-Internet-Telekom-darf-Glasfaser-Anschluesse-der-Konkurrenz-drosseln.html
>>
>> Der Telekom gehört jeder Draht im Haus, egal wer den bezahlt hat.
>> Schnellere Anschlüsse der Konkurrenz müssen gedrosselt oder abgeschaltet
>> werden.. ein Fall fürs Kartellamt? Doch nicht in diesem Land der
>> Bekloppten und Bescheuerten..
>
> Genau! Alles Deppen bis auf mich....
> Und du jammerst in dem anderen Faden über Diskussionskultur? Echt jetzt?
> :-)

..weit unter meinem Niveau.
Red mit Dir selber.

Gruß,
Holm

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> Auf Grund welcher Absprachen/Verträge war es bisher den
> Telekomkonkurrenten möglich diese Leitungen im Westen zu benutzen?

Keine Ahnung. Ich vermute mal, dass sich zwischenzeitlich niemand für 
die Eigentumsverhältnisse dieser Inhouse-Leitungen interessiert hat und 
deshalb eben einfach benutzt wurde, was da so herumliegt - aber das ist 
geraten, ich weiß es wirklich nicht.

> Die Sache läßt sich doch auf folgendes Szenario herunter brechen:
> ...
> Das ist doch der Punkt, um Nichts Anderes gehts!

Nee. Im Artikel geht es ausschließlich um die alten Inhouse-Leitungen 
und nichts weiter. Die sonstigen Grabenkämpfe rund um die Kabelverlegung 
auf Feld und Straße sind ein anderes Thema.

Und was die BNetzA da nun wirklich geschrieben hat, das scheint noch gar 
nicht veröffentlicht zu sein; ich hab's zumindest noch nicht gefunden. 
Das Heruminterpretieren auf der Basis von Presseerzeugnissen folgt ein 
Stück weit dem Prinzip "Stille Post"...

Ich leg' mich erst mal wieder hin, bis der BNetzA-Entscheid irgendwo 
nachlesbar ist, bis dahin ist ohnehin alles Spökenkiekerei.

von Guido B. (guido-b)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Keine Ahnung. Ich vermute mal, dass sich zwischenzeitlich niemand für
> die Eigentumsverhältnisse dieser Inhouse-Leitungen interessiert hat und
> deshalb eben einfach benutzt wurde, was da so herumliegt - aber das ist
> geraten, ich weiß es wirklich nicht.

Sie dürfen sogar auch in Zukunft benutzt werden, der Telekom wird nur
zugestanden, dass das Spektrum bis 40 MHz dann nicht verwendet werden
darf, damit eventuelles Vektoring nicht gestört wird. Gerecht, fair?
Die anderen Aspekte die Holm nannte finde ich viel gravierender.

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Auf Grund welcher Absprachen/Verträge war es bisher den
>> Telekomkonkurrenten möglich diese Leitungen im Westen zu benutzen?
>
> Keine Ahnung. Ich vermute mal, dass sich zwischenzeitlich niemand für
> die Eigentumsverhältnisse dieser Inhouse-Leitungen interessiert hat und
> deshalb eben einfach benutzt wurde, was da so herumliegt - aber das ist
> geraten, ich weiß es wirklich nicht.
>
>> Die Sache läßt sich doch auf folgendes Szenario herunter brechen:
>> ...
>> Das ist doch der Punkt, um Nichts Anderes gehts!
>
> Nee. Im Artikel geht es ausschließlich um die alten Inhouse-Leitungen
> und nichts weiter. Die sonstigen Grabenkämpfe rund um die Kabelverlegung
> auf Feld und Straße sind ein anderes Thema.

Meiner Ansicht nach eben nicht, Beides zusammen führt dazu das die 
Telekomm anderen Anbietern nicht nur billig Konkurrenz machen kann, sie 
kann sie jetzt sogar ausbooten.
Ich hatte lange genug in der Telekommunikationsbranche zu tun um zu 
wissen das das auch geschieht, 90% der Portierungsprobleme werden durch 
"aussitzen" der Telekomm verursacht, die haben überhaupt keine 
Manschetten Leuten unnötigen Ärger zu machen, "verklag mich doch" ist 
deren Idee dazu.

>
> Und was die BNetzA da nun wirklich geschrieben hat, das scheint noch gar
> nicht veröffentlicht zu sein; ich hab's zumindest noch nicht gefunden.
> Das Heruminterpretieren auf der Basis von Presseerzeugnissen folgt ein
> Stück weit dem Prinzip "Stille Post"...

Ja, wir denken über einen Rettungsring nach wenn das Kind im Brunnen 
ist.
Bewährte Methode..
>
> Ich leg' mich erst mal wieder hin, bis der BNetzA-Entscheid irgendwo
> nachlesbar ist, bis dahin ist ohnehin alles Spökenkiekerei.

Aha. Ich habe keine Ahnung was das sein soll, aber von mir aus...

Gruß,
Holm

von Maik .. (basteling)


Lesenswert?

Hier gibt es ganze Stadtviertel mit 60ger und 70ger Jahren MFH 
Bestandsimmobilien mit Geäudeverkabelung im Telekom Eigentum.

Andererseits hätte ich auch keine Freude daran, wenn mir die Mieter 
wegen Verbindungsproblemen aufs Dachs steigen, weil ein anderer Anbieter 
Störungen verursacht.
Als Gebäudeeigentümer habe ich schon ohne große Freude die Einbauten von 
Kabel-Deutschland geschehen lassen. Wobei die gegenüber anderslautenden 
Berichten aus der Nachbarschaft hier sogar vernünftig gearbeitet haben. 
Lag aber wohl auch an meiner vorherigen "Gefährderansprache" mit 
Verpflichtung deren Subunternehmer - Installationsbetriebs dann für alle 
Schäden gradestehen zu müssen.

Wenn ich wüsste dass die dann auch noch in der bislang gut gepflegten 
weiteren Gebäudeverkabelung rumfuhrwerken würden - wären diverse 
Probleme vorprogrammiert.

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Maik .. schrieb:
> Hier gibt es ganze Stadtviertel mit 60ger und 70ger Jahren MFH
> Bestandsimmobilien mit Geäudeverkabelung im Telekom Eigentum.
>
> Andererseits hätte ich auch keine Freude daran, wenn mir die Mieter
> wegen Verbindungsproblemen aufs Dachs steigen, weil ein anderer Anbieter
> Störungen verursacht.
> Als Gebäudeeigentümer habe ich schon ohne große Freude die Einbauten von
> Kabel-Deutschland geschehen lassen. Wobei die gegenüber anderslautenden
> Berichten aus der Nachbarschaft hier sogar vernünftig gearbeitet haben.
> Lag aber wohl auch an meiner vorherigen "Gefährderansprache" mit
> Verpflichtung deren Subunternehmer - Installationsbetriebs dann für alle
> Schäden gradestehen zu müssen.
>
> Wenn ich wüsste dass die dann auch noch in der bislang gut gepflegten
> weiteren Gebäudeverkabelung rumfuhrwerken würden - wären diverse
> Probleme vorprogrammiert.

Dein Argument hilft keine 2 Meter weiter, nicht mal die 2 Meter 
installiert eine Telekom heute selbst, Du landest bei den selben SUBs 
und kannst Deine Gefährderansprache genau dort noch mal halten.

Gruß,

Holm

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
>> Und was die BNetzA da nun wirklich geschrieben hat, das scheint noch gar
>> nicht veröffentlicht zu sein; ich hab's zumindest noch nicht gefunden.
>> Das Heruminterpretieren auf der Basis von Presseerzeugnissen folgt ein
>> Stück weit dem Prinzip "Stille Post"...
>
> Ja, wir denken über einen Rettungsring nach wenn das Kind im Brunnen
> ist.
> Bewährte Methode..

Was für ein Rettungsring könnte denn aus dieser Forendiskussion 
entstehen??

Wenn den Glas-Anbietern der BNetzA-Entscheid so wirklich richtig auf den 
Sack geht, dann werden sie dagegen klagen, wenn sie mit der Aussicht 
leben können, hie und da mal ein Cat5-Kabel vom Keller in eine Wohnung 
legen zu müssen, dann werden sie das hinnehmen.

Da fragt aber niemand, ob du oder ich einen Rettungsring für wen auch 
immer zur Hand hätte - und genau deshalb klinke ich mich wieder aus.

Holm T. schrieb:
>> Spökenkiekerei.
>
> Aha. Ich habe keine Ahnung was das sein soll, aber von mir aus...

Spö·ken·kie·ker
/ˈsp…,Spö́kenkieker/
Substantiv, maskulin [der]

    1.
    norddeutsch
    Geisterseher; Hellseher

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Also bei dem Zustand, den diese Leitungen in meinem Haus mitlerweile 
haben, würde ich die Telekom dann vielleicht einfach bitten, den Müll 
abzuholen und danach wieder den Originalzustand herzustellen.

Ansonsten würde ich mich um den Müll selber kümmern.

Gruß
Axel

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Axel L. schrieb:

> Ansonsten würde ich mich um den Müll selber kümmern.

Davor solltest du Besitz und Eigentumsverhältnisse daran klären.

Namaste

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>>> Und was die BNetzA da nun wirklich geschrieben hat, das scheint noch gar
>>> nicht veröffentlicht zu sein; ich hab's zumindest noch nicht gefunden.
>>> Das Heruminterpretieren auf der Basis von Presseerzeugnissen folgt ein
>>> Stück weit dem Prinzip "Stille Post"...
>>
>> Ja, wir denken über einen Rettungsring nach wenn das Kind im Brunnen
>> ist.
>> Bewährte Methode..
>
> Was für ein Rettungsring könnte denn aus dieser Forendiskussion
> entstehen??
>
> Wenn den Glas-Anbietern der BNetzA-Entscheid so wirklich richtig auf den
> Sack geht, dann werden sie dagegen klagen, wenn sie mit der Aussicht
> leben können, hie und da mal ein Cat5-Kabel vom Keller in eine Wohnung
> legen zu müssen, dann werden sie das hinnehmen.
>
> Da fragt aber niemand, ob du oder ich einen Rettungsring für wen auch
> immer zur Hand hätte - und genau deshalb klinke ich mich wieder aus.
>

Das Problem an der Sache ist nicht mal das ich der Telekom nicht gönnen 
würde Kunden zu finden, das Problem ist das wird das Schlußlicht bei der 
Internetversorgung (ich nehme das Geschwurbel "Digitalisierung" nicht in 
dem Mund)in Europa sind und das nicht zuletzt deswegen weil ein 
Postminister mal Glasfasern zugunsten alter Kupferkabel den Laufpaß 
gegeben hat. Die Telkom will selbst nicht investieren und propagiert 
veraltete Technologie. Das so lange in Ordnung wie sie halt selbst damit 
nur miese Produkte anbieten kann, jetzt aber mit diesem Gesetz hat sie 
einen Hebel in der Hand uns noch weitere 10 Jahre in die Steinzeit 
zurück zu bomben in dem sie einfach die Konkurrenz aus dem Verkehr 
zieht. "verklag mich doch" funktioniert dann nämlich auch nicht.

Es tut mir sehr leid das Du die Gefahr bei dieser Sachlage nicht 
erkennen kannst, ich hätte Dich ehrlich gesagt etwas schlauer 
eingeschätzt.

Seit 1998 wohne ich hier in einem Dorf 50km entfernt von der Stadt. Seit 
diesem Zeitpunkt hat sich hier die Versorgung nicht verändert, ich habe 
22dB Leitungsdämpfung bis zum HVT und demzufolge gibts hier DSL mit 
6Mbits/s als Maximum. Das ist so, das war so und bei Deinem Verständnis 
der Sachlage bleibt da auch in Zukunft so.

Gruß,

Holm

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Es geht in dem von DIR geposteten Artikel immer noch exklusiv um 
Inhouse-Leitungen.

Dein Untergangs-Szenario in allen Ehren, aber deine gepostete Quelle 
passt schlichtweg nicht dazu.

Holm T. schrieb:
> Das ist so, das war so und bei Deinem Verständnis
> der Sachlage bleibt da auch in Zukunft so.

Auch wenn ich mich vollumfänglich deinem Verständnis einer 
übergeordneten Sachlage (die ich hier überhaupt nicht diskutiert habe) 
anschließen würde, hätte das keinerlei Einfluss auf deine 
Leitungsdämpfung. Oder auf Entscheidungen der BNetzA. Oder auf sonstwas.

Hier ist nicht "Parlament", hier ist "Talkshow". Oder virtuelle Kneipe. 
Mehr nicht. In der realen Kneipe würde ich jetzt sowas sagen wie "Lassen 
wir das, das führt zu nix - komm, ich geb' n' Bier aus!" Meinetwegen 
Freiberger, obwohl mit Eibauer besser schmeckt, wenn ich mal in der 
Gegend bin.

Hier geht das mit dem Bier halt nicht - also geh ich halt ohne nach 
Hause.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Es geht in dem von DIR geposteten Artikel immer noch exklusiv um
> Inhouse-Leitungen.
>
> Dein Untergangs-Szenario in allen Ehren, aber deine gepostete Quelle
> passt schlichtweg nicht dazu.
>
> Holm T. schrieb:
>> Das ist so, das war so und bei Deinem Verständnis
>> der Sachlage bleibt da auch in Zukunft so.
>
> Auch wenn ich mich vollumfänglich deinem Verständnis einer
> übergeordneten Sachlage (die ich hier überhaupt nicht diskutiert habe)
> anschließen würde, hätte das keinerlei Einfluss auf deine
> Leitungsdämpfung. Oder auf Entscheidungen der BNetzA. Oder auf sonstwas.

Wie wäre es denn "ausreichend viele Leute aufzuhetzen" damit man z.B. 
eine Petition lostreten kann oder aber dazu Ihren MdB zu kontaktieren 
und die Meinung zu verdeutlichen? Demokratische Instrumente in diesem 
Land snd Dir wohl unbekannt?
>
> Hier ist nicht "Parlament", hier ist "Talkshow". Oder virtuelle Kneipe.
> Mehr nicht. In der realen Kneipe würde ich jetzt sowas sagen wie "Lassen
> wir das, das führt zu nix - komm, ich geb' n' Bier aus!" Meinetwegen
> Freiberger, obwohl mit Eibauer besser schmeckt, wenn ich mal in der
> Gegend bin.
>
> Hier geht das mit dem Bier halt nicht - also geh ich halt ohne nach
> Hause.

Ich bevorzuge Altenburger. Lokalpatriotismus geht bei mit nicht über 
Geschmack.

Gruß,

Holm

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> er dazu Ihren MdB zu kontaktieren
> und die Meinung zu verdeutlichen? Demokratische Instrumente in diesem
> Land snd Dir wohl unbekannt?


Dann darf ich also davon ausgehen, das du deinen MdB schon kontaktiert 
hast.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> Demokratische Instrumente in diesem
> Land snd Dir wohl unbekannt?

Im Gegenteil - insbesondere die Wirksamkeit von Petitionen und 
MdB-Kontaktierungen ist mir durchaus bekannt... :-/

Holm T. schrieb:
> Ich bevorzuge Altenburger.

Konsensfähig. Prost!

von Guido B. (guido-b)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> Wie wäre es denn "ausreichend viele Leute aufzuhetzen" damit man z.B.
> eine Petition lostreten kann oder aber dazu Ihren MdB zu kontaktieren
> und die Meinung zu verdeutlichen? Demokratische Instrumente in diesem
> Land snd Dir wohl unbekannt?

Das wird wohl nicht gelingen, wir sind zu träge. Ich bin z.B. nicht
betroffen, habe 50 Mb/s und gerade ein Angebot für 250 Mb/s
bekommen. Ist mir aber zu teuer. Nee, da hilft die Demokratie selbst
nicht mehr, da ist schon Solidarität gefragt: alle zahlen etwas mehr,
damit auch jeder etwa dasselbe bekommt. Wie früher bei der Post, ist
aber megaout und völlig uncool.

Die Politik bildet die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung ab. Dass
Minderheitenschutz ein elementares Prinzip derselben darstellt,
ist heute leider nicht mehr vermittelbar.

von Thorsten M. (pappkamerad)


Lesenswert?

Holm T. schrieb:
> Leitungen auf denen bereits Kabel-
> oder Glasfaserprovider arbeiten wenn die Teldumm mit ihrem Vectoring
> ankommt.
> Die darf dann die anderen abschalten um ihren veralteten Scheiß in
> Betrieb nehmen zu können.
Ist es nicht so, dass die Telekom die Grundversorgung zu leisten hat? 
Ich hab die Argumentation so verstanden, dass sie diesen Auftrag nur 
leisten koennen, wenn ihre Technik nicht von anderen Netzteilnehmen 
gestoert wird. Relevant sollte das ja nur in Mehrfamilienhaeusern sein, 
wo mehrere Parteien vorhanden sind und es dadurch zum Bedarf an 
verschiedener Providern kommt. Partei A hat klassisch Telekom, Partei B 
bezieht DSL5Mrd von Superschnellinternet. Das Telefon/Internet von 
Partei A setzt deswegen zeitweise aus. Wie wuerdest du das jetzt 
regulieren? Partei A hat halt Pech, dass die Technik nicht kompatibel 
ist? Entweder auch Anbieter wechseln in der Hoffnung dass es dadurch 
besser wird oder mit Ausfaellen leben?
Nene, wenn es den Flaschenhals im Mehrfamiliengebaeude gibt, muss 
natuerlich der Grundversorger Vorrang bekommen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Thorsten M. schrieb:
> Nene, wenn es den Flaschenhals im Mehrfamiliengebaeude gibt, muss
> natuerlich der Grundversorger Vorrang bekommen.

Mein Ironiedetektor zappelt.
Namaste

von Jörg (zwischenfrequenz)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Ich denke schon, dass es auch im
> Westen hie und da Gebäude gab, in denen die Bauträger Telefonleitungen
> vorinstalliert hatten, die Regel war das aber NICHT.

Ja, gab es. In Ein- und Zweifamilienneubauten durften die Leitungen 
zwischen APL und VDo4 / ADo auch durch den Bauherrn bereitgestellt 
werden, was dieser in der Regel auch gerne gemacht hat. Obwohl ansonsten 
Eingriffe in diesen Teil zu dem Zeitpunkten noch mit bis zu 5 Jahren 
Haft bedroht waren (§15 Fernmeldeanlagengesetz).

Die Strafandrohung ist längst weggefallen, nicht nur deshalb finde ich 
es grundsätzlich unangemessen die Telekomunikationsfirmen (egal welche) 
heute noch für die letzten Meter im Haus verantwortlich zu machen. Was 
da gebraucht wird, egal ob CAT3, CAT6 oder Glasfaser, sollte in der 
Verantwortung des Hauses liegen. Das geht im EFH natürlich einfacher als 
im Hochhaus mit besonderen Brandschottanforderungen.

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Thorsten M. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> Leitungen auf denen bereits Kabel-
>> oder Glasfaserprovider arbeiten wenn die Teldumm mit ihrem Vectoring
>> ankommt.
>> Die darf dann die anderen abschalten um ihren veralteten Scheiß in
>> Betrieb nehmen zu können.
> Ist es nicht so, dass die Telekom die Grundversorgung zu leisten hat?

Versuche das mal der Telekom zu erklären hinsichtlich 
"unwirtschaftlicher" Versorgungsgebiete.

> Ich hab die Argumentation so verstanden, dass sie diesen Auftrag nur
> leisten koennen, wenn ihre Technik nicht von anderen Netzteilnehmen
> gestoert wird.

Nichts dagegen zu sagen, Du solltest nur "können" gegen "wollen" 
austauschen.

>Relevant sollte das ja nur in Mehrfamilienhaeusern sein,
> wo mehrere Parteien vorhanden sind und es dadurch zum Bedarf an
> verschiedener Providern kommt. Partei A hat klassisch Telekom, Partei B
> bezieht DSL5Mrd von Superschnellinternet. Das Telefon/Internet von
> Partei A setzt deswegen zeitweise aus. Wie wuerdest du das jetzt
> regulieren?

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Damit bekommt derjenige den Vorteil der 
investiert.

>Partei A hat halt Pech, dass die Technik nicht kompatibel
> ist?

Nein, deswegen weil sie veraltet ist.

> Entweder auch Anbieter wechseln in der Hoffnung dass es dadurch
> besser wird oder mit Ausfaellen leben?
> Nene, wenn es den Flaschenhals im Mehrfamiliengebaeude gibt, muss
> natuerlich der Grundversorger Vorrang bekommen.

Der versorgt aber nicht "Grund", das ist ein Rosinenpicker, 
erwiesenermaßen. Frage Doch mal Jemanden Anderen aus der Branche.

Gruß,
Holm

von Reinhard S. (rezz)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Sehr hübsch argumentiert, aber aktuell gehen die Glasfaser-gestützten
> Anschlüsse offenbar vom Keller in die Wohnung auch über die
> Gebäude-internen Kupfer(!!)- Adern in die Wohnungen, da kommt der Streit
> ja her. Es müssten also gar keine teuren Glasfasern bis in die Wohnungen
> gelegt werden, eine eigene, anständig geschirmtes CAT6-Strippe müsste es
> auch tun, ach, CAT5 reicht auch, die olle Strippe aus Post-Zeiten ist
> eher CAT3...

Wer heute noch Cat-Kabel in die Wohnungen verlegt ist aber auch nicht 
der Hellste, zumal sich Glasfaser leichter verlegen lässt, da deutlich 
dünner.

Wobei Leute, die schon Glasfaser bis ins Haus haben, momentan eh noch 
priviligiert sind. Ganz lustig wirds dann, wenn man darüber maximal 150 
MBit/s buchen kann (M-Net), während bspw. Telekom mit der Glasfaser bis 
an den Bordstein 250 MBit/s bietet.

> Interessant wird der Fall, in dem der Hauseigentümer (wie z.B. ich) oder
> ein von ihm beauftragetr Dienstleister (wie z.B. du) die alten Strippen
> mit eigenen, neuen Leitungen überbaut hat und die Anschlüsse jetzt
> darüber laufen - diese Leitungen gehören dann nämlich wirklich keinem
> Netzbetreiber.

Dennoch ist die Telekom für einen funktionierenden Anschluss bis zur 1. 
TAE zuständig.

Holm T. schrieb:
>> Nee. Im Artikel geht es ausschließlich um die alten Inhouse-Leitungen
>> und nichts weiter. Die sonstigen Grabenkämpfe rund um die Kabelverlegung
>> auf Feld und Straße sind ein anderes Thema.
>
> Meiner Ansicht nach eben nicht, Beides zusammen führt dazu das die
> Telekomm anderen Anbietern nicht nur billig Konkurrenz machen kann, sie
> kann sie jetzt sogar ausbooten.

Es wird niemand dran gehindert, in einem Haus eine neue Verkabelung 
aufzubauen. Wenn man das gleich mit Glasfaser macht hat man sogar einen 
Wettbewerbsvorteil.

Holm T. schrieb:
> das Problem ist das wird das Schlußlicht bei der
> Internetversorgung (ich nehme das Geschwurbel "Digitalisierung" nicht in
> dem Mund)in Europa sind und das nicht zuletzt deswegen weil ein
> Postminister mal Glasfasern zugunsten alter Kupferkabel den Laufpaß
> gegeben hat.

Du verkennst das Problem. Postminister sind längst Vergangenheit und 
seitdem war einiges an Zeit, Glasfaser zu verlegen. Das man von einer 
privatwirtschaftlichen AG aber nicht unbedingt erwarten kann, heute 
Sachen zu bauen, die man erst in 2-3 Jahren nutzen kann (Mitverlegung) 
sollte auch klar sein. Zu Postministerzeiten war an DSL und Internet wie 
heute längst nicht zu denken. Siemens hatte da mal ein (rückblickend) 
ganz lustiges Plakat mit den geplanten Entwicklungsstufen des TK-Netzes.

Edit:
Holm T. schrieb:
>> Ist es nicht so, dass die Telekom die Grundversorgung zu leisten hat?
>
> Versuche das mal der Telekom zu erklären hinsichtlich
> "unwirtschaftlicher" Versorgungsgebiete.

Grundversorgung ist Grundversorgung/Universaldienst, hat man immer einen 
Anspruch darauf. Dazu gehört auch ein "funktioneller Internetzugang", 
gemäß TKG. Blöd halt, wenn sich die BNetzA bisher weigert, den mit einer 
konkreten MBit/s-Angabe zu bestimmen. Weil online kommt man ja auch per 
Modem.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
> Es müssten also gar keine teuren Glasfasern bis in die Wohnungen
>> gelegt werden, eine eigene, anständig geschirmtes CAT6-Strippe müsste es
>> auch tun, ach, CAT5 reicht auch, die olle Strippe aus Post-Zeiten ist
>> eher CAT3...
>
> Wer heute noch Cat-Kabel in die Wohnungen verlegt ist aber auch nicht
> der Hellste, zumal sich Glasfaser leichter verlegen lässt, da deutlich
> dünner.

Zweifellos richtig - nur war es in dem diskutierten Artikel gerade der 
Verbandsgeschäftsführer des Bundesverbandes Glasfaseranschluss (Buglas), 
der Herr Wolfgang Heer, der die Glasfaser bis in die Wohnung abgelehnt 
hat und sich lieber auf alte Inhouse-Kupferdoppeladern draufklemmen 
möchte.

Mit Cat5e vom Keller in die Wohnung könnte er einen 
Glas-Gigabit-Internetanschluss weiterleiten - das würde ausreichen, um 
die Telekom mit Vectoring-DSL alt aussehen zu lassen. Mit der Faser bis 
in die Wohnung geht's natürlich noch besser. Warum er das nicht will, 
sondern Streitereien um alte Cat3-Leitungen (bestenfalls) führt, hat 
sicher keine technischen Gründe...

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Reinhard S. schrieb:
[..]
>
> Holm T. schrieb:

...das schrieb er nicht, du quotest falsch!

>>> Nee. Im Artikel geht es ausschließlich um die alten Inhouse-Leitungen
>>> und nichts weiter. Die sonstigen Grabenkämpfe rund um die Kabelverlegung
>>> auf Feld und Straße sind ein anderes Thema.
>>

Das hier stammt von mir:
>> Meiner Ansicht nach eben nicht, Beides zusammen führt dazu das die
>> Telekomm anderen Anbietern nicht nur billig Konkurrenz machen kann, sie
>> kann sie jetzt sogar ausbooten.
>
> Es wird niemand dran gehindert, in einem Haus eine neue Verkabelung
> aufzubauen. Wenn man das gleich mit Glasfaser macht hat man sogar einen
> Wettbewerbsvorteil.
>

Genau. Deshalb bin ich ja auch der Meinung das die Telekom bitteschön 
andere Kabel legen soll, wenn die Belegung bisher installierter 
Leitungen deren Verwendung verhindert. Hier wird aber der ursprüngliche 
Nutzer vertrieben, damit die alten Scheiß installieren können.


> Holm T. schrieb:
>> das Problem ist das wird das Schlußlicht bei der
>> Internetversorgung (ich nehme das Geschwurbel "Digitalisierung" nicht in
>> dem Mund)in Europa sind und das nicht zuletzt deswegen weil ein
>> Postminister mal Glasfasern zugunsten alter Kupferkabel den Laufpaß
>> gegeben hat.
>
> Du verkennst das Problem.

Nein.
> Postminister sind längst Vergangenheit
Ja. Aber die neue Regelung bezieht sich auf diese steinalte 
Entscheidung,
lies doch mal das verlinkte Dokument!

> und
> seitdem war einiges an Zeit, Glasfaser zu verlegen. Das man von einer
> privatwirtschaftlichen AG aber nicht unbedingt erwarten kann, heute
> Sachen zu bauen, die man erst in 2-3 Jahren nutzen kann (Mitverlegung)
> sollte auch klar sein. Zu Postministerzeiten war an DSL und Internet wie
> heute längst nicht zu denken. Siemens hatte da mal ein (rückblickend)
> ganz lustiges Plakat mit den geplanten Entwicklungsstufen des TK-Netzes.
>
> Edit:
> Holm T. schrieb:
>>> Ist es nicht so, dass die Telekom die Grundversorgung zu leisten hat?
>>

Das schrieb Holm wieder nicht.
aber das:

>> Versuche das mal der Telekom zu erklären hinsichtlich
>> "unwirtschaftlicher" Versorgungsgebiete.
>
> Grundversorgung ist Grundversorgung/Universaldienst, hat man immer einen
> Anspruch darauf. Dazu gehört auch ein "funktioneller Internetzugang",
> gemäß TKG. Blöd halt, wenn sich die BNetzA bisher weigert, den mit einer
> konkreten MBit/s-Angabe zu bestimmen. Weil online kommt man ja auch per
> Modem.

Richtig. Bei einer garantierten Geschwindigkeitsangabe würden ja auch 
fast allen Providern ihre völlig überbuchten Installationen um die Ohren 
fliegen.  Daher ja immer die schöne Beschreibung "..bis zu xyz Mbits/s".

Gruß,
Holm

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.