Forum: Platinen Kupferlackdraht an einseitiges PCB-Pad löten


von Daniel K. (danie1)


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Hallo zusammen,
aktuell bastle ich an einem PCB für ein H0-Fahrzeug.
Das PCB bekommt einen µC und ein paar ICs sowie ein paar Pins, an denen 
man LEDs und einen Servo anlöten kann.
Die Platine soll allerdings sehr klein werden, sodass ich nicht für alle 
Outputs Loch-Pads platzieren kann. Stattdessen ist aber die Rückseite 
fast leer. Was eignet sich, um dort dünne Drähte wie Kupferlackdraht 
anzulöten? Was macht man da am besten?
Ich dachte an 1x2mm Pads. Wie ist da eure Erfahrung? Gefühlt kann das 
doch auch nicht viel schlechter sein als 1.27mm Pads mit Loch?

Dass man nachher nicht zu sehr an den feinen Drähten siehen sollte, ist 
mir bewusst ;) Ebenso, dass man auf die Isolierung achten muss, damit 
sie sich nicht gegenseitig kurzschließen.

Danke
Daniel

: Verschoben durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel K. schrieb:
> Gefühlt kann das doch auch nicht viel schlechter sein als 1.27mm Pads
> mit Loch?

Doch, schon. Wenn du durchkontaktierte Löcher hast, läuft das Lot ins 
Loch hinein, das hält um einiges besser als der Kleber, mit dem die 
Folie auf das Basismaterial geklebt ist.

Wenn du das mechanisch nicht (und thermisch nicht zu stark) belastest, 
wird es schon gehen.

von Sven B. (scummos)


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Am besten macht man das gar nicht, das ist Pfusch. Das Problem an Pads 
ohne Loch ist, dass die Kraft beim Ziehen an dem Draht von der 
Verklebung zwischen Kupferfolie und Substrat getragen wird, d.h. das Pad 
reißt gerne mal ab und dann ist die ganze Platine Schrott.

Gibt es keinen Steckverbinder, der deine Anforderungen erfüllt?

Ansonsten kannst du das natürlich schon so machen, wenn du die Drähte 
irgendwie zugentlastest, aber die tolle Methode ist es nicht ;)

von Daniel K. (danie1)


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Danke fürs Verschieben, habe die Platinen-Kategorie übersehen.

Das mit dem Lot im Loch stimmt natürlich... dann ist mein Projekt 
vielleicht zu ambitioniert und winzig :/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Du musst einfach an den übrigen Bauteilen mit Platz sparen. SMDs gibt's 
doch inzwischen bis hinab zu einer Größe, wo man sie gar nicht mehr 
sehen kann. :-)

von Daniel K. (danie1)


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Aber ich habe vor, das per Hand zu löten, da ich bisher keinen Bestücker 
gefunden habe, der das für drei bis fünf Stück zu vernünftigen 
Stückpreisen herstellt.
Evtl. lohnt es sich, nur die Massen-SMD-Teile bestücken zu lassen... 
mh...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel K. schrieb:
> Aber ich habe vor, das per Hand zu löten

Kannst du doch machen.

Natürlich weiß hier niemand, wie klein du schon bist, weder 
baugruppenseitig noch bezüglich der Bauelemente. Sagen wir mal so, 0201 
würde ich mir mit der Hand nicht unbedingt antun, wenn's nicht sein 
muss, aber für drei bis fünf Baugruppen geht auch das, wenn man dadurch 
klein wird.  0805 sieht dagegen grobmotorisch aus. :-)

von Daniel K. (danie1)


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Aktuell schiebe ich 0603er auf der Platine umher.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bei welchen Strukturgrößen?

Gerade bei Vias kann man einiges an Platz sparen, wenn man dort die 
minimalen Größen nimmt (0,3 mm Bohrung, 150 µm Restring?). Auch bei ICs 
und Transistoren findet sich meist eine kleinere Baugröße, ohne dass man 
gleich zum BGA greifen muss. ;-)

0402 geht ansonsten auch noch mit der Hand. Lötpaste und Pastenschablone 
ist für kleinere IC-Gehäuse (bspw. QFN) empfehlenswert, aber 
mittlerweile durchaus auch hobbymäßig erschwinglich.

von Andre (Gast)


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Also so dramatisch instabil sind die Pads nun auch nicht, es gibt zig 
Geräte wo z.B. der USB Anschluss als SMD Teil auf der Platine hängt. 
Nach dem Einbau ist auch keine Belastung mehr auf den Pads.
Ich würde die etwas größer machen z.B. 1,5x4mm und dann mit "Teardrops" 
anbinden, also darauf achten dass keine scharfen Übergänge entstehen.
Zeig mal dein Layout bisher, vielleicht kann man noch optimieren?

von Sven B. (scummos)


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Andre schrieb:
> Also so dramatisch instabil sind die Pads nun auch nicht, es gibt zig
> Geräte wo z.B. der USB Anschluss als SMD Teil auf der Platine hängt.
> Nach dem Einbau ist auch keine Belastung mehr auf den Pads.

Ja, die brechen allerdings auch regelmäßig ab dann, trotz großer 
Pad-Flächen zur mechanischen Befestigung :D

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Allerdings brechen sie nicht wegen eines dünnen angelöteten Drähtchens 
ab, sondern wegen eines großen Hebels in Form des USB-Steckers.

von my2ct (Gast)


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Daniel K. schrieb:
> Die Platine soll allerdings sehr klein werden, sodass ich nicht für alle
> Outputs Loch-Pads platzieren kann. Stattdessen ist aber die Rückseite
> fast leer.

Wie kann die Rückseite fast leer sein, wenn du darauf angewiesen bist, 
dass die Platine möglichst klein ist? Verstehe ich nicht ...

von nachtmix (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> SMDs gibt's
> doch inzwischen bis hinab zu einer Größe, wo man sie gar nicht mehr
> sehen kann. :-)

Auf der Rechnung wird man sie schon noch finden ;-)

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