Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reparatur eines Heißluftföhns (neu gebaute Phasenanschnittsteuerung will nicht)


von Markus L. (anderon)


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Guten Abend,

mein Ziel ist es einen Heißluftföhn von Leister vor dem Wegschmiss zu 
bewahren und dafür braucht es eine Phasenanschnittsteuerung zur 
Leistungsbegrenzung des Heizelementes.

Diese habe ich mit einem guten Freund und Kollegen entworfen und dann 
gelötet und nochmals nachverfolgt um Fehler hierbei auszuschließen.

Als ich nun die Temperatur der austretenden Luft gemesseen habe musste 
ich jedoch feststellen, dass sich diese nicht verändert, egal in welcher 
Stellung sich der Poti befindet.

Nun hoffe ich Ihr könnt mir helfen.
Den Schaltplan habe ich abfotographiert und hochgeladen.

Lg
Markus

von Micha D. (micha_d)


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Moin.

Wenn Heizelement und Lüftermotor in Reihe geschaltet sind, ganz normal.

Viel Spaß

Micha

von Cerberus (Gast)


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Entweder ist der Triac falsch angeschlossen oder die Last.
Probiere mal diese Schaltung:

https://www.overclockers.at/files/gluehlampendimmer01_24976.jpg

von MaWin (Gast)


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Markus L. schrieb:
> Diese habe ich mit einem guten Freund und Kollegen entworfen

Bauteilwerte ausgewürfelt ?

20k sind viel zu wenig, nimm 500k als Poti.

von MaWin (Gast)


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Auch sollte die Last eher vor die 4k3 statt dahinter.

von Markus L. (anderon)


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Servus,

Heizelement ist extra, der Motor ist direkt an 230V.

Der 20k Poti ist leider gegeben, ist ein Spezieller.
Die restlichen Werte sind ausgerechnet. Deswegen kann ich leider auch 
nicht einfach die verlinkte Schaltung nehmen...

Die Last ist Parallel zur Gatesteuerung des Triacs (den Widerständen) da 
ich wenn ich die Widerstände nach die Last anschließe den Widerstand des 
Heizelements noch zusätzlich hätte. Oder muss man das?

Den Triac hab ich nochmal angeschaut und das Datenblatt zu rate gezogen, 
ist richtig dran.

Lg
Markus

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Markus L. schrieb:

> Der 20k Poti ist leider gegeben, ist ein Spezieller.

...passt aber nicht für den Dimmer. damit kannst Du die Leistung
bestenfalls um einige Prozent verringern.

von michael_ (Gast)


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MaWin schrieb:
> 20k sind viel zu wenig, nimm 500k als Poti.

Sagt mein Bauchgefühl auch.

von Einer (Gast)


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Mach mal den Kondensator ca. 10 mal größer,
damit die Zeitkonstante in etwa hinkommt.

von Harald W. (wilhelms)


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Einer schrieb:

> Mach mal den Kondensator ca. 10 mal größer,
> damit die Zeitkonstante in etwa hinkommt.

Ich vermute mal, dann brennt der Diac durch (Vielleicht auch der Triac).

von Markus L. (anderon)


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Hab das ganze grad noch ans Oszi gehängt, dafür musste ich nur erstmal 
einen Akku fürs Oszi provisorisch zamspaxen....

Der Triac ist dauerhaft an, ergo es erfolgt garkein Phasenanschnitt.
Kann es sein das sich der 270nF Kondensator durch den kleinen Widerstand 
viel zu schnell aufläd?

Ich kanns versuchen ein 500k Poti ranzuhängen zum testen, muss dann nur 
eins mit exakt der gleichen Bauform wie das Vorhandene finden.

Rein theoretisch würde das 500k Poti ja nur bewirken, das der Ladestrom 
des Kondensators so weit begrent wird, dass dieser länger zum Laden und 
somit zum durchschalten des Diacs braucht oder?

von Harald W. (wilhelms)


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Markus L. schrieb:

> Rein theoretisch würde das 500k Poti ja nur bewirken, das der Ladestrom
> des Kondensators so weit begrent wird, dass dieser länger zum Laden und
> somit zum durchschalten des Diacs braucht oder?

So isses und je länger der lädt, desto später schaltet der Triac ein.

von Markus L. (anderon)


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Könnte ich dann nicht auch rein theoretisch einfach einen größeren 
Kondensator nehmen? So ca 1/2/3 yF?

Oder würd mir dann wirklich der Triac/Diac durchbrennen und wenn ja, 
warum?

von michael_ (Gast)


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Nimm das, was sich bewährt hat!

Eine Regelung aus einem alten Staubsauger oder Bohrmaschine tut es auch.

von Markus L. (anderon)


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Dabei würde aber der Lernfaktor fehlen (bin azubi) und es würde nicht in 
den Vorhandenen Platz reinpassen.

Habe jetzt mal 0,5 yF rangehängt statt 0,27, allerdings bringt das keine 
Veränderung. Andere Kondensatoren für 230V hab ich leider nicht zuhause.

von K. S. (the_yrr)


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Markus L. schrieb:
> Oder würd mir dann wirklich der Triac/Diac durchbrennen und wenn ja,
> warum?

Wenn der Diac zündet fällt an ihm nur noch seine Flussspannugn ab von 
ca. 1V bei einem DB3, siehe im verlinketen Datenblatt Seite 4 Fig.1
http://www.radiotechnika.hu/images/DB3.pdf

an dem Kondesator liegen aber bei DB3 ca. 32 V an, also bleiben 30V die 
nun am Gate anliegen.

für den Tic206m steht z.b. hier unter absolut maximum ratings 200mA am 
Gate,
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/186333-da-01-en-TIC206.pdf
als average gate power dissipation steht da 0.3W

E=1/2*2uF * (30V)^2 = 9020uJ , das ganze im Schnitt alle 1/100s (jede 
Halbwelle) macht 90mW, das Problem dürfe also eher der Impuls sein, wenn 
es überhaupt ein Problem gibt.


ein Problem wird es geben wenn du das auf maximum stellst. dann ergibt 
sich ein mittlerer Strom von 230V/4,7k = knapp 50mA den du dauerhaft 
durch den Diac und das Gate jagst, das sind bei je ca. 1V an Diac und 
Gate nur 50mW, am Widerstand aber 230V^2/4.7k = 11.25W (DB3 hat fast 
genau 1V, Tic206 ca. 0.9-1.5V am Gate bei 10-100mA)

auf Minimum hast du ca. 25k, 230V/25k = 9.2mA, sind 400mW am Widerstand 
und
1,7W am Poti.
da anscheinend nichts brennt frage ich mich ob dein Schaltplan so stimmt 
oder ob ich heute abend nen heftigen Denkfehler habe.

wenn du den Widerstand hinter der Last anschließt, fällt nur noch 1-2V 
ab sobald der Triac zündet und du brauchst keinen 15W Widerstand mit 2W 
Poti mehr.

von Michael B. (laberkopp)


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Markus L. schrieb:
> Kann es sein das sich der 270nF Kondensator durch den kleinen Widerstand
> viel zu schnell aufläd?

Natürlich.

Markus L. schrieb:
> Könnte ich dann nicht auch rein theoretisch einfach einen größeren
> Kondensator nehmen? So ca 1/2/3 yF?

Die Befürchtung ist, daß dann DIAC und TRIAC ableben, K.S. versucht es 
sogar auszurechnen.

Markus L. schrieb:
> Dabei würde aber der Lernfaktor fehlen

Tja.

von Markus L. (anderon)


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Erstmal vielen, vielen Dank für eure Hilfe!

Also angeschlossen ist es genau so wie auf dem Schaltplan und gebrannt 
hat bis jetzt NOCH nichts, habs allerdings auch nie länger als ne Minute 
angehabt um Temperaturen und die Sinuswelle zu messen.

Heißt ich besorg mir mal einen 500k Poti und versuch das ganze nochmal 
mit dem vorhandenen 270nF Kondensator.

Nur warum fällt sobald der Triac zündet und das RC Glied nach der Last 
angeschlossen ist kaum noch Spannung ab?

Die Widerstände und das Poti sind allesamt auf 2W ausgelegt.

Besonderen dank nochmal an K. S., hab mir den Post jetzt schon einige 
male durchgelesen und versucht nachzuvollziehen und zu verstehen.

Lg
Markus

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