Forum: PC Hard- und Software Alternative zu NAS


von Walter T. (nicolas)


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Hallo zusammen,

ich will einen kleinen File- und Medienserver aufsetzen. Maximal drei 
Nutzer. Darauf laufen soll Nextcloud und ein paar andere Dienste - bis 
auf den Speicherplatz für Mediendateien sind also keine großen 
Anforderungen.

Ich habe schon seit Jahren keinen Homeserver jenseits von Raspberry Pi 
mehr im Betrieb, deswegen die Frage ins Forum.

"Klassisch" schreit das nach einem NAS. Was mir an diesen Geräten 
allerdings nicht gefällt, ist die Langzeitverfügbarkeit von Updates - 
die es bei den meisten Geräten einfach nicht gibt, und der Aufwand, wenn 
man einen Dienst installieren will, für den es noch keine fertigen 
Installation im Repository gibt.

Also suche ich eine kleine Kiste auf mit geringer Leistungsaufnahme und 
geringer Geräusschemission im Idle-Zustand, auf der sich ein Debian 
installieren läßt und die Platz für drei bis vier 2,5-Zoll-Laufwerke 
(1/2x SSD, 2xHDD) bietet. (Im letzten Punkt bin ich nicht fix. Ich 
brauche keine Hochverfügbarkeit.)

Wie heißt diese Gerätegattung?

Ich nehme an, dass dieser Anwendungsfall keine Seltenheit hat. Also: Hat 
jemand ein derartiges Gerät im Betrieb und für welche Konfiguration aus 
welchen Gründen entschieden?

Viele Grüße
W.T.

von nux (Gast)


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Schau dir Mal die HP Micro Server an
Gruß

von Luther B. (luther-blissett)


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Da ich auch keine Anforderung an Hochverfügbarkeit habe, läuft bei mir 
ein altes Thinkpad (T410) mit Ubuntu und einer zweiten Festplatte im 
Serialbay. Da ist dann quasi auch die USV schon eingebaut und wenn man 
will kann man den Server auch mit den vPro Features managen (AMT und 
so). Idle mit Display und WLAN aus und so liegt man ohne große 
Verrenkungen bei unter 10 Watt und hören tut man auch nichts.

Falls du dann doch noch RAID willst, dann kannst ein NAS dazustellen, 
welches nur als iSCSI-Target arbeitet und sich um die Platten kümmert.

: Bearbeitet durch User
von Aron A. (arone)


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Ich kann einen Selbstbau mit einnem j4105 ITX Board empfehlen.

Hier gibt es eine Zusammenstellung die man ja an die eigenen Bedürfnisse 
noch abändern kann.

https://www.elefacts.de/test-59-nas_basic_2.0__effizientes_selbstbau_nas_mit_4x_sata_im_mini_itx_format

Ich habe diese Konfiguration mit einem anderen Gehäuse und nutze es mit 
OpenMediaVault und Kodi unter Debian als NAS und Entertainmentsystem.

von Nano (Gast)


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Walter T. schrieb:
> "Klassisch" schreit das nach einem NAS. Was mir an diesen Geräten
> allerdings nicht gefällt, ist die Langzeitverfügbarkeit von Updates -
> die es bei den meisten Geräten einfach nicht gibt,

Die kriegst du mit FreeNAS oder OpenMediaVault, beide NAS Systeme sind 
Open Source, womit du prakitsch das NAS eine halbe Ewigkeit auf die 
nächsten Majorreleases hieven kannst, solange die Hardware mit macht.
Und da der kleinste gemeinsame Nenner heute AMD64 ist, wird das 
wahrscheinlich noch sehr lange möglich sein.

Der Nachteil ist der Resourcenbedarf eines x64 System, vor allem bei 
FreeNAS mit seinem ZFS Dateisystem und der Notwendigkeit von ECC RAM, 
womit sich weitere Einschränkungen bezüglich der Hardwarewal ergeben. 
Z.B: Mainboard mit C236 Serverchipsatz.
Aber die Stärken von ZFS überwiegen meiner Meinung nach.
Wenn es dich interessiert, kannst du dir folgenden Vortrag zu ZFS ja mal 
ansehen:
https://www.youtube.com/watch?v=knKedtlCsa8

Aufgrund von Bit rot ist ZFS bei heutigen Plattengrößen je nach 
Einsatzzweck eigentlich fast schon ein muss.
Bei ext4, XFS usw. hat man da keine Chance gegen kaputte Daten.

Jetzt kommt es halt darauf an, wie wichtig dir das ist und welche Daten 
du sichern musst.
Bei Bildern und Videomaterial wird's kaum eine Rolle spielen, wenn mal 
ein Pixel nicht mehr die richtige Farben anzeigt oder sich ein 
Klotzbereich von 8x8 Pixel nicht richtig dekodieren lässt.
Aber falls du darauf Anwendungen sichern willst, dann sorgt ein 
gekipptes  Bit eben unter Umständen dafür, dass das Programm nicht mehr 
richtig funktioniert.
Siehe dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/Data_degradation


> und der Aufwand, wenn
> man einen Dienst installieren will, für den es noch keine fertigen
> Installation im Repository gibt.

Auf FreeNAS kannst du Virtuelle Machinen laufen lassen und darin 
parktisch jede Distribution als Gasystem laufen lassen.
Es geht aber auch mit sogenannten Jails auch leichtgewichteger als in 
einer  VM.

Offiziell als Jail unterestützt wird bspw. owncloud.
Das Original, nextcloud ist nur ein Fork von diesem.


> Also suche ich eine kleine Kiste auf mit geringer Leistungsaufnahme und
> geringer Geräusschemission im Idle-Zustand, auf der sich ein Debian
> installieren läßt und die Platz für drei bis vier 2,5-Zoll-Laufwerke
> (1/2x SSD, 2xHDD) bietet. (Im letzten Punkt bin ich nicht fix. Ich
> brauche keine Hochverfügbarkeit.)

Im Bereich von x64 wäre das ein Intel Corei3, Pentium G4XXX oder Atom.
Die Lautstärke ist mit leisen Lüftern problemlos in den Griff zu 
kriegen.

Sparsamer geht es nur noch mit ARM CPUs, aber dann geht FreeNAS nicht 
mehr. Dann wäre nur noch OpenMediaVault eine Option, das aber ohne ZFS 
kommt.
Bei ARM basierten Geräte kommen dann noch so Probleme wie die 
Treiberunterstützung dazu, außerdem wirst du mindesten SATA Anschlüsse 
haben wollen, um die SSD oder HDs irgendwo anschließen zu können.

SSDs sind sparsamer als HDs und eigentlich zu bevorzugen, vor allem 
auch, da sie häufiges ein und ausschalten wesentlich besser vertragen 
als Festplatten. Ich würde auch sagen, dass sie robuster als Festplatten 
sind.

Ihr Nachteil ist allerdings, dass die Daten auf denen nicht ewig halten.
Bei Festplatten gilt das zwar auch, aber bis die magnetische Speicherung 
verloren geht, dauert das wesentlich länger, als die elektrische Ladung 
in der Flashspeicherzelle.

Bei der Speicherdichte sind Festplatten natürlich auch immer noch im 
Vorteil, da kommt es darauf an, wie viel du speichern möchtest.


> Wie heißt diese Gerätegattung?

Letzten Endes ist auch ein NAS von bspw. Synology oder QNAP alles ein 
Computer.

Was du suchst ist einfach sparsame Hardware, bei dem du deine SSDs 
anschließen kannst und dazu ein passendes Gehäuse und Mainboard mit der 
gewünschten CPU.


> Ich nehme an, dass dieser Anwendungsfall keine Seltenheit hat. Also: Hat
> jemand ein derartiges Gerät im Betrieb und für welche Konfiguration aus
> welchen Gründen entschieden?

Ich habe ein FreeNAS NAS System.
Die Langzeitverfügbarkeit bezüglich Updates und ZFS waren meine 
Argumente dafür.

Wobei man aber auch sagen muss, dass so eine Synology Diskstation, also 
so ein NAS Fertiggerät auch sehr lange mit Sicherheitsupdates versorgt 
wird.
Da gibt es nämlich auch Unterschiede von Hersteller zu Hersteller.
Ich habe mich aber dennoch gegen eine Synology und für FreeNAS 
entschieden, denn da habe ich wirklich die volle Kontrolle über die 
Hardware und kann gängige Komponenten auch günstig austauschen.

von MiWi (Gast)


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Walter T. schrieb:

>
> Ich nehme an, dass dieser Anwendungsfall keine Seltenheit hat. Also: Hat
> jemand ein derartiges Gerät im Betrieb und für welche Konfiguration aus
> welchen Gründen entschieden?
>
> Viele Grüße
> W.T.

wurde schon genannt, ich kann`s nur bestätigen: Microserver von HP,

N54L sind gebraucht ohne Platten schon um ca. 100€ zu bekommen. 
CD-Laufwerk raus, SSD hinein und alle 4 Einschübe stehen als RAID oder 
was auch immer zur Verfügung.

von Nano (Gast)


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Die Microserver von HP bieten sich für ein FreeNAS Gerät an, denn die 
kommen auch mit ECC RAM Unterstützung.

Ihr Nachteil ist, dass deren Mainboards kein gängiger Formfaktor haben. 
D.h. wenn das Mainboard kaputt geht, dann kannst du das nicht einfach 
gegen ein anderes austauschen.

von Luther B. (luther-blissett)


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MiWi schrieb:
> N54L sind gebraucht ohne Platten schon um ca. 100€ zu bekommen.

Diese Turions sind AMDs Atom Prozessoren und ziemlich langsam. Ich bin 
ein bisschen skeptisch was die Anforderung "NextClound und andere 
Dienste" betrifft".

: Bearbeitet durch User
von Jan L. (ranzcopter)


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Walter T. schrieb:
> "Klassisch" schreit das nach einem NAS. Was mir an diesen Geräten
> allerdings nicht gefällt, ist die Langzeitverfügbarkeit von Updates -
> die es bei den meisten Geräten einfach nicht gibt, und der Aufwand, wenn

Kürzlich ist mir ein >8 Jahre altes Synology-NAS in die Hände gefallen - 
liess sich problemlos auf die neueste DSM-Version upgraden (wenn auch in 
bestimmt 4 Schritten). Fand‘ ich durchaus bemerkenswert; trotzdem....

> man einen Dienst installieren will, für den es noch keine fertigen
> Installation im Repository gibt.

...läuft bei mir u.a. deswegen inzwischen auch ein bereits genannter HP 
Microserver. Zieht mit 4 Platten, SSD und iLO-Karte zwar 30-40W, dafür 
rennt da ein Proxmox mit SMB-Freigaben einigen Containern sehr 
ordentlich...

von (prx) A. K. (prx)


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Luther B. schrieb:
> Diese Turions sind AMDs Atom Prozessoren und ziemlich langsam. Ich bin
> ein bisschen skeptisch was die Anforderung "NextClound und andere
> Dienste" betrifft".

Als der Microserver vor Äonen rauskame, war der Prozessor schneller als 
Intels Atoms. Mittlerweile ist er es naürlich nicht mehr. Normale Athlon 
64 Architektur, niedriger getaktet. Mein oller N36L schafft es 
problemlos und ohne ins Schwitzen zu kommen, Gigabit Ethernet mit Samba 
und NFS zu sättigen.

Bei ZFS sollte man aber auf das RAM achten. ZFS ist gierig und 
Nachbeschaffung passenden alten ECC-RAMs kann teuer enden als der 
Server. Andere Filesysteme sind sparsamer.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bei ZFS sollte man aber auf das RAM achten. ZFS ist gierig und
> Nachbeschaffung passenden alten ECC-RAMs kann teuer enden als der
> Server. Andere Filesysteme sind sparsamer.

RAM geht allerdings auch kaum kaputt.
Wenn es läuft, dann läuft es.

Eher fällt das Netzteil, das Mainboard, die HD sowieso oder die CPU aus, 
als das RAM.


Notfalls tauscht man in 10 Jahren halt Mainboard, RAM und CPU einmal 
aus, den Rest kann man weiter benutzen.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> RAM geht allerdings auch kaum kaputt.
> Wenn es läuft, dann läuft es.

Im Prinzip ja. Wir mussten allerdings nach rund 5 Jahren sämtliche RAMs 
einer zweistelligen Anzahl Dell Server auswechseln (P4 Generation). 
Offensichtlich Serienfehler. Im restlichen Server-Zoo kommt ein Defekt 
mal vor, aber selten.

Ich bezog mich aber auf die Kapazität. Der N36L/N54L kam mit 1-2GB, was 
bei ZFS etwas bescheiden sein kann. Das btrfs scheint sparsamer zu sein, 
meine 3GB reichen aus.

> Notfalls tauscht man in 10 Jahren halt Mainboard, RAM und CPU einmal
> aus, den Rest kann man weiter benutzen.

In der Altersgruppe fällt schon mal ein Gehäuselüfter aus der Halterung 
(wieder Dell), weil die ihn befestigenden Gumminippel hoffnungslos 
versprödet sind. Und die Disks das Fussende der Badewanne erreicht 
haben.

PS: Ich hatte für den N36L damals 155€ gezahlt, neu, und zu den 1GB noch 
2GB ECC-RAM draufgelegt. Echtes Schnäppchen, immer noch im Einsatz, kein 
Ende abzusehen.

: Bearbeitet durch User
von Jan L. (ranzcopter)


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A. K. schrieb:

> Ich bezog mich aber auf die Kapazität. Der N36L/N54L kam mit 1-2GB, was
> bei ZFS etwas bescheiden sein kann.

Jo, Faustregel bei unseren Sysadmins: Pro TB ZFS-Storage mit 1GB RAM 
rechnen, wenn möglich..

von Luther B. (luther-blissett)


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Nano schrieb:
> RAM geht allerdings auch kaum kaputt.
> Wenn es läuft, dann läuft es.


Darum geht es aber bei ECC nicht, sondern darum, daß auch bei 
funktionierendem RAM im Normalbetrieb durch externe Einflüsse Bits 
kippen können.

https://stackoverflow.com/questions/2580933/cosmic-rays-what-is-the-probability-they-will-affect-a-program

von Frisch gebadet (Gast)


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A. K. schrieb:

> Und die Disks das Fussende der Badewanne erreicht haben.

Wo hast du denn deine Füße?

von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ich bezog mich aber auf die Kapazität. Der N36L/N54L kam mit 1-2GB, was
> bei ZFS etwas bescheiden sein kann. Das btrfs scheint sparsamer zu sein,
> meine 3GB reichen aus.

Ja, 1-2 GB sind bei ZFS etwas wenig. Als Richtwert wird etwa 1 GB RAM 
pro 1 TB Speicherkapazität empfohlen. Meinem FreeNAS System habe ich 
daher gleich 32 GB spendiert.
Für deplucation (für die die es nicht kennen, ein Feature von ZFS um 
doppelt belegten Speicherplatz zu vermeiden) reicht das aber trotzdem 
noch nicht, bzw. wäre das nicht empfehlenswert. Anderseits brauche ich 
deplucation in meinem Anwendungsfall aber auch nicht, es lohnt sich aber 
für Leute, die viele VM betreiben.


>> Notfalls tauscht man in 10 Jahren halt Mainboard, RAM und CPU einmal
>> aus, den Rest kann man weiter benutzen.
>
> In der Altersgruppe fällt schon mal ein Gehäuselüfter aus der Halterung
> (wieder Dell), weil die ihn befestigenden Gumminippel hoffnungslos
> versprödet sind.

Gut, das sind so Kleinigkeiten die immer mal wieder vorkommen können.
Ein Lüfter kostet aber auch nicht viel. Meine sind festgeschraubt.


> PS: Ich hatte für den N36L damals 155€ gezahlt, neu, und zu den 1GB noch
> 2GB ECC-RAM draufgelegt. Echtes Schnäppchen, immer noch im Einsatz, kein
> Ende abzusehen.

Da stimme ich dir zu. Der Preis ist echt gut.

von Nano (Gast)


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Luther B. schrieb:
> Nano schrieb:
>> RAM geht allerdings auch kaum kaputt.
>> Wenn es läuft, dann läuft es.
>
>
> Darum geht es aber bei ECC nicht, sondern darum, daß auch bei
> funktionierendem RAM im Normalbetrieb durch externe Einflüsse Bits
> kippen können.

Du redest völlig am Thema vorbei.

A. K. sprach wirklich von RAM, das richtig kaputt geht und dann 
ausgetauscht werden muss und darauf habe ich geantwortet.

Natürlich hat ECC eine ganz andere Funktion, nämlich Fehler von 
kippenden Bits und dergleichen im laufenden Betrieb zu erkennen. Aber 
das ist eben etwas ganz anderes als RAM, das defekt gegangen ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> A. K. sprach wirklich von RAM, das richtig kaputt geht und dann
> ausgetauscht werden muss und darauf habe ich geantwortet.

Ich schrieb von wahrscheinlich zu schwacher Ausstattung des N54L mit 
RAM, wenn man ZFS im Auge hat. Mehr als 16 GB kann der ausserdem nicht 
und unbuffered ECC-RAM könnte heute rar/teuer sein (ZFS ohne ECC wird 
nicht empfohlen).

Es gibt aber natürlich auch neuere Modelle mit mehr RAM. Da sollte man 
für ZFS dann allerdings auf ECC achten, das haben m.W. nicht alle der 
Microserver vorgesehen.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Nano schrieb:
>> A. K. sprach wirklich von RAM, das richtig kaputt geht und dann
>> ausgetauscht werden muss und darauf habe ich geantwortet.
>
> Ich schrieb von wahrscheinlich zu schwacher Ausstattung des N54L mit
> RAM, wenn man ZFS im Auge hat.

Das auch, aber in dem Fall ging es dir um die Nachbeschaffung von ECC 
RAM nach ein paar Jahren.

Siehe hier:
>> Nachbeschaffung passenden alten ECC-RAMs kann teuer enden als der
>> Server. Andere Filesysteme sind sparsamer.
Beitrag "Re: Alternative zu NAS"

Was soll eine Nachbeschaffung sonst sein, als einen RAM Riegel durch 
einen funktionstüchtigen zu ersetzen?
Mit der ECC Funktion hat das nun wirklich nichts zu tun.

von Nano (Gast)


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@TS

Schau dir mal den HP ProLiant Microserver Gen10 an:
https://www.hpe.com/de/de/product-catalog/servers/proliant-servers/pip.hpe-proliant-microserver-gen10.1009955118.html

Der hat ein kleines Gehäuse, ECC RAM und auch gleich noch 4 
Wechselschächte für 3,5" Laufwerke, in die man aber sicherlich auch 2,5" 
Festplatten einbauen kann.
Für FreeNAS ist der also geeignet.

Vom Preis her liegt er bei etwa 350 bis 400 €.

von MiWi (Gast)


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Man kann, wenn man will jedes Problem mit noch mehr, besserer, 
schnellerer und neuerer Hardware erschlagen.

Die Frage des TO bezog sich mM nach vor allem auf die Möglichkeit der 
Software "up to date" zu bleiben.

Obdas Filesystem darunter dann ZFS oder sonst was tolles ist - für einen 
Medienserver für 3 Personen sind Betriebskosten vermutlich relevanter 
als ein gekipptes Bit in einem Videofile.

Denn egal wie grandios das Hardarezeug ist - nach 3 Monaten ist es 
veraltet und es gibt was noch besseres.

Das auch Daten, die - egal auf welchem Filesystem sie herumlungern 
gesichert werden sollten ist ja auch ein durchaus interessantesn Thema.

Daher sich an ECC für ein HomeNAS aufhängen ist mM nach mehr als nur 
Nerdig, da es die verfügbare Hardware dann doch sehr einschränkt.

iaW: ich hab lieber einen gebrauchten preiswerten 2 Microserver als 
Hardwarebackup herumstehen wo ich nur die Platten übersiedeln muß (DHCP 
ist schon darauf vorbereitet) als das ich deutlich teurere neue Hardware 
kaufe, so groß sind die Kisten nicht - und es gibt genügend Leute die 
meinen was neues zu brauchen...

Der einzige wesentliche Nachteil der Microserver ist - sie brauchen zu 
viel Strom für sich selbst wenn sie aktiv sind, das schaffen die 
ARM-basierten Kisten meistens besser.

von Nano (Gast)


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Ansonsten eben ein normales miniITX oder µATX Mainboard mit passender 
CPU in einem passenden Gehäuse.

Mainboards die ECC RAM Support bieten wären bswp. folgende:
https://geizhals.de/?cat=mbxeon&xf=317_C236%7E4400_Mini-ITX%7E4400_%B5ATX%7E494_ECC-Unterst%FCtzung

IPMI ist empfehlenswert, ebenso eines mit M.2 Steckplatz, dann kann man 
auf dem das OS installieren und die SATA Anschlüsse für den NAS Speicher 
verwenden.

Schau dir vor allem die Boards von Supermicro an.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Das auch, aber in dem Fall ging es dir um die Nachbeschaffung von ECC
> RAM nach ein paar Jahren.

Also wenn der A dem B beibringt, was der C gemeint hat, dann muss das 
zwar nicht stimmen, kann aber ein Ansatz sein, wenn C förderhin schwieg. 
Aber wenn der A den B beibringt, was der B gemeint hat, dann ist das 
Chuzpe. ;-)

> Mit der ECC Funktion hat das nun wirklich nichts zu tun.

Bisschen schon. Non-ECC gibts überall, registered ECC neu oder aus alten 
Servern auch. Unbuffered ECC war und ist weniger gebräuchlich. Das 
gibts, da sollte man aber drauf achten.

von Nano (Gast)


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MiWi schrieb:
> Die Frage des TO bezog sich mM nach vor allem auf die Möglichkeit der
> Software "up to date" zu bleiben.
>
> Obdas Filesystem darunter dann ZFS oder sonst was tolles ist - für einen
> Medienserver für 3 Personen sind Betriebskosten vermutlich relevanter
> als ein gekipptes Bit in einem Videofile.

Nun, so einfach ist es nicht.
Denn wenn FreeNAS eine Option sein soll, dann geht es nicht ohne ZFS und 
damit auch nicht mit HW ohne ECC RAM.

Ansonsten bleibt von den "up to date" Systemen nicht mehr viel übrig, 
außer eben OpenMediaVault.
Man hat also die Wahl zwischen OpenMediaVault oder FreeNAS.


Klar, man könnte mit irgendeiner beliebigen Linuxdistribution auch alles 
irgendwie händisch zusammenfrimmeln, aber dann sollte man auch den 
Arbeitsaufwand einkalkulieren.

So ein NAS wie OpenMediaVault oder FreeNAS bietet eine Webgui mit der 
man alles einstellen kann, was man benötigt, für mehr steht natürlich 
auch ein Zugang via ssh zur Verfügung.
Aber allein das Webinterface nimmt einem schon sehr viel Arbeit ab.


> Daher sich an ECC für ein HomeNAS aufhängen ist mM nach mehr als nur
> Nerdig, da es die verfügbare Hardware dann doch sehr einschränkt.

Ja, aber ohne ECC schränkt man sich dann eben bei der Software bzw. den 
fertigen Open Source NAS Systemen ein.

Und so klein ist die Auswahl bei Systemen mit ECC RAM auch nicht mehr.
Man findet da schon etwas passendes.



> Der einzige wesentliche Nachteil der Microserver ist - sie brauchen zu
> viel Strom für sich selbst wenn sie aktiv sind, das schaffen die
> ARM-basierten Kisten meistens besser.

Und die Mainboards haben einen speziellen Formfaktor.
Ein Austausch mit einem MB von der Stange ist also nicht so einfach bzw. 
nicht möglich.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Denn wenn FreeNAS eine Option sein soll, dann geht es nicht ohne ZFS und
> damit auch nicht mit HW ohne ECC RAM.

Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es sich mit dieser Besonderheit von 
ZFS vielleicht um ein Amok laufendes Gerücht handeln könnte.

"“Authority” in this case doesn’t get much better than Matthew Ahrens, 
one of the cofounders of ZFS at Sun Microsystems and current ZFS 
developer at Delphix. In the comments to one of my filesystem articles 
on Ars Technica, Matthew said “There’s nothing special about ZFS that 
requires/encourages the use of ECC RAM more so than any other 
filesystem.”

Aus: "Will ZFS and non-ECC RAM kill your data?"
http://jrs-s.net/2015/02/03/will-zfs-and-non-ecc-ram-kill-your-data/

Ich bevorzuge freilich trotzdem ECC-RAM in Servern. Ob ZFS oder nicht.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es sich damit nicht auch um ein Amok
> laufendes Gerücht handeln könnte.

Naja, das Problem ist das dir ZFS dann einfach die gesamte Platte beim 
scrubbing kaputt schreibt, wenn ein Bit im RAM defekt ist.

Das FreeNAS Forum hat dazu einen schönen Artikel:

https://forums.freenas.org/index.php?threads/ecc-vs-non-ecc-ram-and-zfs.15449/


Natürlich läuft ein FreeDOS basiertes FreeNAS auch auf einem Rechner 
ohne ECC RAM, aber die Daten bleiben auf dem nicht sehr lange intakt, 
wenn es zu einem Fehler im RAM kommt und die sind nicht selten.
Bei Desktopsystemen ist so etwas egal, da stürzt im schlimmsten Fall die 
Anwendung oder das OS ab und dann startet man neu und alles ist wieder 
gut.
Bei einem NAS werden die Daten auf der Platte dagegen dann kaputt 
geschrieben.

Es gibt im FreeNAS Forum nicht wenige, die ihren gesamten ZFS Pool 
verloren haben, weil sie Hardware ohne ECC RAM verwendet haben.

von Nano (Gast)


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Nano schrieb:
> Naja, das Problem ist das dir ZFS dann einfach die gesamte Platte beim
> scrubbing kaputt schreibt,

Oder genau, die HW geht da natürlich nicht kaputt, aber die Daten die 
darauf sind.

von Nano (Gast)


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Nano schrieb:
> Natürlich läuft ein FreeDOS basiertes FreeNAS

Korrektur, ich meinte natürlich FreeBSD basiert.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Und die Mainboards haben einen speziellen Formfaktor.
> Ein Austausch mit einem MB von der Stange ist also nicht so einfach bzw.
> nicht möglich.

Entweder findet man dann noch was, oder schreibt es ab und nimmt was 
Neues. Entscheidend für privaten Einsatz ist m.E., ob man beim Ausfall 
vom MB mit vertretbarem Aufwand den Inhalt der Disks ins neue System 
übernehmen kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Naja, das Problem ist das dir ZFS dann einfach die gesamte Platte beim
> scrubbing kaputt schreibt, wenn ein Bit im RAM defekt ist.

Genau auf dieses Scrub of Death Szenario geht der verlinkte Artikel ein. 
Ich will das mangels Kenntnis der ZFS Details aber nicht bewerten.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Ach noch etwas.

Das Btrfs Dateisystem wird oftmals als ZFS Ersatz gepriesen.
Auf dem Papier klingen die Features alle toll, aber in der Praxis läuft 
es so, dass bspw. RedHat Btrfs wieder aus ihrer Distribution 
rausgeschmissen hat, weil zu viele Nutzer damit ihre Daten verloren 
haben.
Und RAID ist immer noch als experimental markiert.
Damit bleiben nur Mirrors oder single Disks Konfigurationen übrig, 
single Disks wird man auf einem NAS wohl eher nicht wollen.
Und bei Mirrors sind die Probleme von Btrfs auch noch nicht aus der Welt 
geschaffen.
ZFS dagegen funktioniert in der Praxis einfach, es ist ausgereift und 
kommt direkt von Solaris, hat also schon viele Jahre reife im 
Servereinsatz hinter sich. Ein Weg, den btrfs in 8 Jahren noch nicht 
geschafft hat.

Btrfs steht als Dateisystem unter OpenMediaVault zur Verfügung.
Ich rate bei Verwendung von OpenMediaVault in dem Fall aufgrund der 
fehlenden Robustheit von Btrfs dann aber doch eher zu ext4 oder xfs.

von (prx) A. K. (prx)


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PS: Die Aussage von Matthew Ahrens werte ich so, dass - wenn schon - 
dies auf alle Filesysteme und RAID Systeme zutreffen sollte, die 
Scrubbing verwenden.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Und RAID ist immer noch als experimental markiert.
> Damit bleiben nur Mirrors oder single Disks Konfigurationen übrig,

Parity-RAID hatte einen bösen Bug drin. Ich habs bei 2 Disks aber 
sowieso mehr mit Mirroring. @biz würde ich btrfs nicht einsetzen, da ist 
in den Hauptsystemen sowieso RAID-TEC angesagt.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Naja, das Problem ist das dir ZFS dann einfach die gesamte Platte beim
>> scrubbing kaputt schreibt, wenn ein Bit im RAM defekt ist.
>
> Genau auf dieses Scrub of Death Szenario geht der verlinkte Artikel ein.
> Ich will das mangels Kenntnis der ZFS Details aber nicht bewerten.

Das Problem liegt meines Wissens nach im ARC. Das ist der Speicher der 
bei FreeNAS als Cache im RAM für ZFS reserviert wird.
Da ZFS sehr stark von viel RAM profitiert und FreeNAS daher so 
eingestellt ist, dass es sehr viel RAM aus dem RAM für ZFS verwendet 
steigt natürlich mit kaputtem RAM die Gefahr, dass man durch Scrubbing 
die Daten kaputt schreibt.
Denn die Wahrscheinlichkeit die kaputten Bits im RAM zu erwischen ist 
natürlich viel größer, wenn man sehr große Bereiche des RAMs für ZFS 
reserviert.

Auf den typischen Desktopdateisystemen ist das etwas anders.
Da begnügt sich bspw. ext4 mit einem Minimum an RAM, die 
Wahrscheinlichkeit, dass das Dateisystem vom kaputten Speicher betroffen 
ist, also genau die Bereiche für das Dateisystem reserviert werden, in 
denen das RAM kaputt ist, sinkt also.

Insofern, ja, bei kaputtem RAM ist es besser, wenn man ein anderes 
Dateissystem als ZFS verwendet oder dafür sorgt, das ZFS nur noch einen 
Bruchteil des Speichers reserviert, aber das hat andere Nachteile.
In der FreeNAS Doku wird das mit dem ARC recht gut erklärt.

von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> @biz würde ich btrfs nicht einsetzen, da ist
> in den Hauptsystemen sowieso RAID-TEC angesagt.

Die erkennen leider kein bit rot bzw. sind keine Hilfe, wenn der Fehler 
auftritt.
ZFS erkennt das.

Ein weiterer Nachteil von HW Raid ist der, wenn man es austauschen muss, 
dann braucht man wieder den gleichen Raid Controller.
Bei SW Raid ist das kein Problem.

Außerdem bietet ZFS noch RaidZ3, d.h. da können 3 Platten ausfallen ehe 
man die Daten verliert.
In HW gibt es das meines Wissens nach maximal nur mit 2 Platten.

Als Desktopuser mag man meinen, das ist kein Problem, wenn man noch 2 
Platten für die Redundanz hat. Aber im Servereinsatz fallen oftmals die 
Platten genau dann aus, wenn eine Platte bereits kaputt ist und dann 
wegen dem Umkopieren auf die neue Platte die anderen Platten stark 
belastet werden und in dem Prozess diese dann auch noch ausfallen.
Wenn so ein Rebuild bei den Plattengrößen ein paar Tage dauert, dann 
steigt da auch die Wahrscheinlichkeit, weswegen es im business Bereich 
Leute gibt, die inzwischen nach ZFS Raidz3 verlangen.

Sollte Performance kritisch sein, dann kann versuchen, diese bei ZFS mit 
mehr RAM und einer ZIL in den Griff zu kriegen. HW Raid braucht es dann 
nicht und die Datensicherheit ist bei HW Raid nicht höher, da ist SW 
Raid klar im Vorteil.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Die erkennen leider kein bit rot bzw. sind keine Hilfe, wenn der Fehler
> auftritt.

RAID-TEC ist kein Hardware-RAID-Controller, sondern grob vergleichbar zu 
RaidZ3, aber von Netapp: "With RAID-TEC protection, ONTAP can use up to 
three spare disks to replace and reconstruct the data from up to three 
simultaneously failed disks within the RAID group."

Ganz andere Klasse als hier im Thread betrachtet, klar. Weshalb ich das 
oben nur am Rande erwähnte.

> ZFS erkennt das.

Es gibt im Web natürlich zu allem Gegenpositionen, manchmal auch recht 
heftig vorgetragene. ;-)

"ZFS won’t save you: fancy filesystem fanatics need to get a clue about 
bit rot (and RAID-5"
https://www.jodybruchon.com/2017/03/07/zfs-wont-save-you-fancy-filesystem-fanatics-need-to-get-a-clue-about-bit-rot-and-raid-5/

> Aber im Servereinsatz fallen oftmals die
> Platten genau dann aus, wenn eine Platte bereits kaputt ist und dann
> wegen dem Umkopieren auf die neue Platte die anderen Platten stark
> belastet werden und in dem Prozess diese dann auch noch ausfallen.

Diese Theorie ist mir bekannt, aber in der Praxis habe ich das noch nie 
erlebt. Disk-Fehler gab es genug, die 2,5er SAS sterben recht häufig, 
häufiger als die 3,5er SAS davor, aber noch nie starben welche im 
Bündel.

: Bearbeitet durch User
von ntldr (Gast)


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"ZFS benötigt ECC" ist einfach nur vielfach wiederholter Schwachsinn.

Der "Scrub of Death" ist zwar möglich, aber massiv unwahrscheinlich. Ein 
Scrub läuft folgendermaßen ab:
- Daten von Festplatte 1 lesen
- Checksum von Festplatte 1 lesen
- Checksum mit Daten vergleichen
-> Wenn richtig, weiter gehen
-> Wenn falsch, Daten von 2. Festplatte wiederherstellen

Wenn wir jetzt RAM haben, der einen Block als "fehlerhaft" darstellt 
(falsche Checksum oder falsche Daten), obwohl er korrekt ist, werden 
einfach nur bereits richtige Daten ersetzt. Das ist also kein Problem.

Wenn der RAM jetzt noch beim Wiederherstellen des Blocks einen Fehler 
macht, ist das schon etwas gefährlicher. Jedoch verifiziert ZFS auch 
hier die Checksum nach dem Kopieren des Blocks. Schlägt das fehl, wird 
die Festplatte als Defekt markiert und aus dem Array geworfen (-> ohne 
effektiv Daten zu verlieren).

Die einzige Situation in der ein Scrub wirklich Daten zerstören könnte, 
ist wenn beim Wiederherstellen sowohl die Daten falsch ausgelesen werden 
UND der Checksumvergleich durch einen weiteren RAM Fehler auch noch eine 
Hash Kollision auslöst. Das ist selbst beim billigstem Consumer RAM 
einfach absurd unwahrscheinlich.

Das ganze "Scrub of Death" Szenario ist etwas, was man mit präpariertem 
RAM erzeugen kann, aber nicht mit zufälligen Fehlern.

Matthew Arens hat das im Arstechnica Forum vor langer Zeit auch schon 
mal erwähnt [1]. ZFS wird nicht dadurch schlechter als NTFS wenn beide 
ohne ECC laufen.

[1] 
https://arstechnica.com/civis/viewtopic.php?f=2&t=1235679&p=26303271#p26303271

von Nano (Gast)


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ntldr schrieb:
> ZFS wird nicht dadurch schlechter als NTFS wenn beide
> ohne ECC laufen.

Das mag sein, aber siehe oben.
Der Anteil des reservierten RAMs kann hier eine Rolle spielen.

Ungefähr gleich verhalten sich die beiden Dateisysteme somit nur dann, 
wenn man sie nur die gleiche Menge RAM nutzen lässt.
Ein Dateisystem, das aber von viel RAM lebt oder so eingestellt ist, 
dass es viel RAM reserviert wird sehr schnell auf die defekten RAM 
Bereiche stoßen und die über die Zeit hinweg dann auch nutzen.

von Nano (Gast)


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Ansonsten vertraue ich bezüglich der Aussagekraft ob man für ZFS jetzt 
ECC RAM braucht oder nicht eher den Entwicklern von FreeNAS, denn die 
haben diese Systeme täglich im Einsatz und ECC RAM wird hier mehr als 
oft genug extra betont.
Wenn mögliche Datenverluste mit Non-ECC RAM so selten wären, dann würde 
man in der Doku ja nicht erwähnen, dass man auf jeden Fall auf die 
Verwendung ECC RAM achten soll.

Da schlägt also die Praxiserfahrung die theoretischen Aussagen.

von Walter T. (nicolas)


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Hallo,

danke für die rege Diskussion.

Nano schrieb:
> Denn wenn FreeNAS eine Option sein soll,

FreeNAS - dafür sehe ich gerade keinen Anwendungsfall. Eigentlich ist 
NextCloud schon so gut wie gesetzt (wegen CalDAV-Server).

MiWi schrieb:
> Microserver von HP,
>
> N54L

Nano schrieb:
> Schau dir mal den HP ProLiant Microserver Gen10

Die Gen10-Mikroserver scheinen ja nichts so dolle Bewertungen zu haben, 
wobei wohl insgesamt eher der Rückschritt zum Vorgänger bemängelt wird. 
Und die Lautstärke. Der Rückschritt und besonders komfortable Montage 
interessieren mich nicht so. Lautstärke schon.

Wie sieht denn beim N54L die Lautstärke aus?

ZFS, ECC usw. - so weit werde ich wohl nicht gehen müssen. Ein normales 
RAID 1 auf zwei Datenplatten sollte ausreichen. Momentan müssen weniger 
als 1 TB bereitgehalten werden. Mit 2x3TB sollte ich auf der sicheren 
Seite sein.

Luther B. schrieb:
> Da ich auch keine Anforderung an Hochverfügbarkeit habe, läuft bei mir
> ein altes Thinkpad (T410) mit Ubuntu und einer zweiten Festplatte im
> Serialbay.

So sieht mein Testsystem, dass ich gerade aufbaue, aus. Ein altes 
Thinkpad X220 mit MSata-SSD und HDD. Das kann insbesondere bei der 
Lautstärke punkten.

von (prx) A. K. (prx)


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Walter T. schrieb:
> Wie sieht denn beim N54L die Lautstärke aus?

Der N36L steht bei mir in der Küche und ist hörbar, stört aber nicht. 
Fürs Schlafzimmer wärs nichts.

von MiWi (Gast)


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Walter T. schrieb:

> Wie sieht denn beim N54L die Lautstärke aus?

ich hab einen mit 4 Platten in einem relativ ruhigen Raum stehen und da 
fällt der nicht weiter auf. Allerdings steht der so das Schall nach 
hinten und auf die Seite gut gedämmt ist, es ist also nur das, was durch 
die Front durchkommt hörbar.

von Nano (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Denn wenn FreeNAS eine Option sein soll,
>
> FreeNAS - dafür sehe ich gerade keinen Anwendungsfall. Eigentlich ist
> NextCloud schon so gut wie gesetzt (wegen CalDAV-Server).

Nun, Nextcloud ist kein NAS, es ist ein Clouddienst.
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Die NAS sind erstmal Datenspeicher, aber viele NAS werden inzwischen 
eben um weitere Serverdienste, wie eben ein Clouddienst erweitert.


Und OwnCloud ist im Prinzip NextCloud, da NextCloud ein Fork von 
OwnCloud ist und OwnCloud kann CalDAV und ist auch Open Source wie 
NextCloud.

Zu sagen man möchte Nextcloud ist also so, als würden man sagen man 
möchte kein Debian, weil man Ubuntu haben möchte.

Siehe dazu auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/OwnCloud#Funktionsumfang

Aber selbst wenn du jetzt ganz spezifische Features von Nextcloud 
benötigst, sofern es diese gibt, dann könntest du Nextcloud trotzdem 
innerhalb FreeNAS laufen lassen, eben weil es dafür die Jails und die 
VMs gibt.

Hier gibt's einen Überblick, Owncloud findest du dort unter Plugins 
aufgelistet:
https://freenas.org/about/features/

Aber es ist natürlich deine Entscheidung.


> Die Gen10-Mikroserver scheinen ja nichts so dolle Bewertungen zu haben,
> wobei wohl insgesamt eher der Rückschritt zum Vorgänger bemängelt wird.
> Und die Lautstärke. Der Rückschritt und besonders komfortable Montage
> interessieren mich nicht so. Lautstärke schon.

Die Lautstärke ist in der Regel von den verbauten Lüftern abhängig.
Die kann man gegen leise Lüfter auswechseln, dann wird so ein 
Mikroserver auch leise.

von (prx) A. K. (prx)


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Nano schrieb:
> Die Lautstärke ist in der Regel von den verbauten Lüftern abhängig.

Und von den Platten. Die sind nicht geräuschgedämmt gelagert.

von Nano (Gast)


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So, ich habe jetzt mal etwas im FreeNAS Forum herumgestöbert.

Hier hat jemand eine Anleitung geschrieben, wie du NextCloud auf einer 
FreeNAS installierst:

https://forums.freenas.org/index.php?threads/how-to-manually-install-nextcloud-14-15-on-freenas-11-2-with-hardened-security.72016/


Anderseits stelle ich gerade fest, dass NextCloud laut Doku, anders als 
die FreeNAS Featuresseite, suggeriert, doch ein offiziell unterstütztes 
Plugin zu sein scheint:
https://www.ixsystems.com/documentation/freenas/11.2/plugins.html#official-plugins

Während man owncloud nicht aufgezählt findet.
Du könntest also Glück haben oder es ein falscher Eintrag entweder auf 
der Featureseite oder in der Doku.

Du kannst natürlich auch FreeNAS mal kurz in einer VM ausprobieren und 
selber nachsehen.

von Nano (Gast)


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A. K. schrieb:
> Und von den Platten. Die sind nicht geräuschgedämmt gelagert.

Ja stimmt, die kommen natürlich auch noch dazu.
Sollte er SSDs einsetzen wollen, dann wäre das hinfällig.
Ansonsten macht es Sinn welche mit niedriger Umdrehungszahl zu 
verwenden.

Bei den 3,5" Platten bspw. die WD Red Serie.
Bei den 2,5" habe ich keine Empfehlung, da ich die nicht kaufe.

von ntldr (Gast)


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Nano schrieb:
> Da schlägt also die Praxiserfahrung die theoretischen Aussagen.

Die Praxiserfahrung ist, dass ZFS mit ECC RAM super läuft. Das bezweifle 
ich auch nicht, denn das hab ich hier auch seit Jahren am laufen. Und 
natürlich ist es sinnvoll bei kritischen Daten auf ECC zu setzen, denn 
ein Bitflip kann auch an anderer Stelle auftreten, z.B. beim Schreiben 
einer Datei. Wenn da natürlich Mist aus dem RAM kommt, der noch auf 
keiner HDD liegt, wird der Mist auch so auf die HDD geschrieben. Und 
genau dieses Szenario wird auch in der FreeNAS Doku beschrieben. Das ist 
aber völlig unabhängig vom Dateisystem.

Mir ging es nur um die Aussage "ZFS macht ECC RAM wichtiger", welche 
absoluter Blödsinn ist und leider immer noch weiterverbreitet wird.

Nano schrieb:
> ntldr schrieb:
>> ZFS wird nicht dadurch schlechter als NTFS wenn beide
>> ohne ECC laufen.
>
> Das mag sein, aber siehe oben.
> Der Anteil des reservierten RAMs kann hier eine Rolle spielen.
>
> Ungefähr gleich verhalten sich die beiden Dateisysteme somit nur dann,
> wenn man sie nur die gleiche Menge RAM nutzen lässt.
> Ein Dateisystem, das aber von viel RAM lebt oder so eingestellt ist,
> dass es viel RAM reserviert wird sehr schnell auf die defekten RAM
> Bereiche stoßen und die über die Zeit hinweg dann auch nutzen.

Das ist eher wenig relevant. Den Scrub of Death gibt es auch dann nur 
wenn du es schaffst sowohl die Daten falsch zu lesen und gleichzeitig 
einen passenden Hashwert mit einem zufällig Bitflip zu bilden. Da ZFS 
sha256 verwendet, muss dein RAM also genau den richtigen Hash aus 2^256 
treffen und das ohne dass dein System abstürzt. Da empfehle ich eher 
Lotto zu spielen, der Hauptgewinn ist da nämlich deutlich 
wahrscheinlicher :).

Der Normalfall ist einfach, dass ZFS bei einem falschen read sieht, dass 
die Checksum nicht passt und einfach nochmal liest und einen Logeintrag 
erstellt.

von Walter T. (nicolas)


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Welchen Vorteil bietet ZFS bei einem RAID 1 aus lediglich zwei Platten?

von MiWi (Gast)


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Nano schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Und von den Platten. Die sind nicht geräuschgedämmt gelagert.
>
> Ja stimmt, die kommen natürlich auch noch dazu.
> Sollte er SSDs einsetzen wollen, dann wäre das hinfällig.
> Ansonsten macht es Sinn welche mit niedriger Umdrehungszahl zu
> verwenden.
>
> Bei den 3,5" Platten bspw. die WD Red Serie.

Ack.


PS: auch wenn ich nicht bei allem Deiner Meinung bin - sehr nett und 
erfreulich das Du diesen Thread mit brauchbaren Infos würzt... ich hab - 
was NAS betrifft - schon ganz andere Grabenkriege erlebt.

von Tobias P. (hubertus)


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Ich habe auch einen Proliant Gen10 Microserver in Betrieb. Das 
Betriebssystem ist ein Debian, worauf ich mir Proxmox eingerichtet habe. 
Das System läuft auf einer alten Samsung 840 SSD.
Die Disks sind bei mir WD Red 3 TB, 3 Stück davon als raidz1. Die 
Performance ist sehr gut, und der Lärm absolut erträglich. Die WD Red 
hört man kaum. Zur Verringerung von Stress für die Disks lasse ich sie 
ständig drehen. Zuerst hatte ich Bedenken wegen des Stromverbrauchs, 
aber ich habe mit einem Wattmeter nachgemessen:

der Microserver verbraucht im Idle (drehende Disks, aber keine VM läuft 
und kein Diskzugriff erfolgt) 22 Watt. Das sind weniger als 50 Franken 
pro Jahr.
Wenn man auf die Disks zugreift, kann die Leistungsaufnahme bis 30 Watt 
steigen, beim Transcodieren eines h.265 Films mit PLEX Multimediaserver 
können es kurz auch mal 40 Watt sein.
Der Stromverbrauch für Heimapplikationen hält sich also noch in 
akzeptablen Grenzen.
Wenn man die Disks übrigens ausschaltet, kann man den Stromverbrauch auf 
ca. 5 Watt senken (ohne das Betriebssystem in den Standby zu fahren). 
Der Nachteil ist halt der grössere Stress für die Disks und die erhöhte 
Zugriffszeit, andererseits bekommt man den Server so nahezu lautlos hin.

Vielleicht können also diese Stromverbrauchsangaben dem 
Entscheidungsprozess behilflich sein :-)

Grüsse Tobias

von Nano (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Welchen Vorteil bietet ZFS bei einem RAID 1 aus lediglich zwei
> Platten?

Vorteil gegenüber einem klassischen RAID?


So aus dem Stegreif grob gesagt:
Ein klassisches RAID 1 kann deine Daten gegen einen Ausfall der Hardware 
einer Platte absichern, aber nicht gegen einen Bit Rot, also fehlerhafte 
Daten.
Also einen Fehler der im Laufe der Zeit auftreten kann und die 
Integrität der Daten gefährdet.

Wenn das passiert, dann weiß ein klassisches RAID 1 nämlich nicht, 
welches die richtigen fehlerfreien Daten sind, es hat keine Möglichkeit 
zu erkennen ob der Datenträger 1 oder der Datenträger 2 nun die 
richtigen Daten liefert.
Insofern ist nicht klar, von welcher Festplatte die richtigen Daten 
kommen und somit ist eine selbstständige Reparatur der Daten nicht 
möglich.

Bei ZFS und auch Btrfs ist das anders. Das sichert sich mit Prüfsummen 
ab und kann anhand dieser Prüfsummen erkennen, welche Festplatte bei 
einem Mirror nun die richtigen Daten hat und welche die falschen.
Da es das weiß, kann es die falschen Daten somit auch selbstständig 
reparieren, in dem es die richtigen Daten von der Festplatte mit den 
fehlerfreien Daten liest und sie auf die Festplatte, die die falschen 
Daten
lieferte, zurückschreibt, danach stimmen die Daten wieder auf beiden 
Platten.
Die Datenintegrität ist mit ZFS und Btrfs daher immer sichergestellt.

Im Detail wird das ganze in folgendem Video recht genau und gut erklärt
https://www.youtube.com/watch?v=yAuEgepZG_8

von Nano (Gast)


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Nano schrieb:
> Im Detail wird das ganze in folgendem Video recht genau und gut erklärt
> Youtube-Video "RAID: Obsolete? New Tech BTRFS/ZFS and "traditional"
> RAID"

Hier ist übrigens der 2. Teil des Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=pv9smNQ5fG0

von (prx) A. K. (prx)


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Dann wären da natürlich noch die Snapshots.

von ServerHeizung (Gast)


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Tobias P. schrieb:

> der Microserver verbraucht im Idle (drehende Disks, aber keine VM läuft
> und kein Diskzugriff erfolgt) 22 Watt.
..

> Wenn man die Disks übrigens ausschaltet, kann man den Stromverbrauch auf
> ca. 5 Watt senken (ohne das Betriebssystem in den Standby zu fahren).

17 Watt Ersparnis passt irgendwie nicht zu 3x WD30EFRX idle=>sleep.

Wie hast du gemessen?

von hacker-tobi (Gast)


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Hi,

anbei mein Setup:

Intel J4105 auf ASROCK J4105-ITX
2*4GB RAM DDR4 2400
Toshiba SSD512GB für OS und Backups + Seagate Archive HDD 8 TB für 
Medien
PicoPSU90 + Tischnetzteil 12V/5A
USB 3.0 Hub
Gehäuse: Ja gute Frage...steht nix drauf ;( hat 2 Schächte 3 1/2 Zoll 
und einen 5 1/4 Zoll
System ist passiv gekühlt.

OS: OpenSuse TumbleWeed mit Samba, Clamd, Apache, CUPS, SANE usw...
(komplette Installation ist ca 2.5 GB groß)
FS: Ext4 fuer System, Rest ReiserFS
Heute würde ich eher btrfs verwenden, aber das ist "historisch 
gewachsen".

Nutzung: Primär FileServer, Print&Scan-Server, Webserver für kleinere 
Tests.
Wichtig war mir hauptsächlich die Geschwindigkeit bei Transfer großer 
Files und ein geringer Verbrauch sowie ein geringes Geräuschniveau.

Max. Geschwindigkeit Filetransfers: ca 100 MB/s bei großen Files

Verbrauch gemessen an der Steckdose: 5W idle HDD spindown, 13W idle HDD 
aktiv, 22W bei hoher Last und HDD aktiv

Und falls einer fragt warum da kein RAID drinnen ist: Ich kopiere die 
Daten regelmässig auf eine externe zweite HDD.

gruß

tobi

von Tobias P. (hubertus)


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ServerHeizung schrieb:
> 17 Watt Ersparnis passt irgendwie nicht zu 3x WD30EFRX idle=>sleep.
>
> Wie hast du gemessen?

ja, die 17W sind ein bisschen viel. Für so kleine Leistungen ist das 
Wattmeter ein ziemliches Schätzeisen :-(

von Micha (Gast)


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Jan L. schrieb:
> Kürzlich ist mir ein >8 Jahre altes Synology-NAS in die Hände gefallen -
> liess sich problemlos auf die neueste DSM-Version upgraden (wenn auch in
> bestimmt 4 Schritten).

Das stimmt, aber viel Spaß macht das dann nicht mehr. Meine 6-7 Jahre 
alte DS212+ lässt sich zwar noch auf die aktuelle DSM-Version updaten, 
aber das ganze Frontend ist dann träge und zäh wie Kaugummi. Und dabei 
ist die DS212+ noch die potenteste aus dieser Reihe...


Walter T. schrieb:
> FreeNAS - dafür sehe ich gerade keinen Anwendungsfall. Eigentlich ist
> NextCloud schon so gut wie gesetzt (wegen CalDAV-Server).

Wenn es dir nur um CardDav/CalDav geht solltest du vielleicht Baikal 
nutzen. Rein dafür ist Owncloud IMO zu aufgeblasen und zu träge. 
Nextcloud ist da bestimmt nicht viel anders. Außer du brauchst noch was 
von den anderen Features.


Mein System:
ASRock J4205
2* 8GB RAM
64GB Samsung SSD für System, Einstellungen und Datenbank
2* WD Red (2TB & 3TB) für Daten
Chenbro ES34069 mit zugehörigem Netzteil
OMV auf Debian

Das Ganze benötigt idle 20W wenn sich beide Disks drehen, unter Last 
etwas mehr. Mit einer PicoPSU ließe sich wahrscheinlich noch ein 
bisschen was holen.

Die o.g. genannten 40W idle wäre mir persönlich zu viel, bei 24/7 sind 
das schon mehr als 90€ Stromkosten pro Jahr.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Walter T. schrieb:
> "Klassisch" schreit das nach einem NAS. Was mir an diesen Geräten
> allerdings nicht gefällt, ist die Langzeitverfügbarkeit von Updates

Naja - definiere "Langzeitverfügbarkeit".
Das Linux Mint 17 auf meinem Thinkpad kam 2014 und bekommt ab April 2019 
keinen Support mehr. Eine debian LTS läuft normal nur 5 Jahre. Extended 
LTS dann noch mal ein Jahr mehr.
So much about "Long Term Support" in der Szene. Nach 6 Jahren bist du 
alleine.

Meine bisherigen NAS (von den beiden grossen Consumer NAS Anbietern) 
gingen alle in Pension lange bevor die updates abgekündigt wurden.
Natürlich wird das Frontend langsam, aber das nutzt man ja nicht 
täglich.
Wenn ich mir aber ansehe was ich alles an Diensten laufen habe und sogar 
nutze wird die Liste lang. Mit daap, fileserver & print fing es an. 
CalDAV, CardDAV, mail, A/V-Medienverwaltung mit live kodierung und 
on-board KI, vollindex, ebook Regal, Messdatenlogging, web...

Synology & QNAP Consumergeräte sind manchmal wenig potent und 
strombesparend. Support gibt es aber sehr lange.

Selberbauen kann man so wie man es will. Wenn man open source software 
nimmt, kann man auch selber dessen Fehler ausbessern und auf 
Lift-Time-Support erweitern.

von (prx) A. K. (prx)


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10 Jahre Security Fixes gibts faktisch bei CentOS, weil das parasitär am 
Redhat Enterprise Linux dranhängt. Hat aber Nebeneffekte, denn ein 
Versionsupgrade von Teilprodukten wie PHP findet bisher innerhalb dieser 
10 Jahre nicht statt. Weshalb da beispielsweise heute noch PHP 5.4 
aktuell ist.

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Das Linux Mint 17 auf meinem Thinkpad kam 2014 und bekommt ab April 2019
> keinen Support mehr. Eine debian LTS läuft normal nur 5 Jahre. Extended
> LTS dann noch mal ein Jahr mehr.
> So much about "Long Term Support" in der Szene. Nach 6 Jahren bist du
> alleine.

Bei einem NAS mit Open Source Lösung ist es nicht die Frage, wie lange 
eine bestimmte Distributionsversion unterstützt wird, sondern wie lange 
man die Hardware mit einer mit Sicherheitspatches versorgen Distribution 
am Laufen halten kann.

Beispiel, mein altes NB aus dem Jahr 2006 mit 32 Bit Pentium M CPU 
bietet PAE Support und das NX Bit, darauf konnte ich noch ein aktuelle 
Ubuntu Version bis Ubuntu 17.10 installieren und eine aktuelle Debian 
Stable würde darauf noch heute laufen.

Bei einer proprietären Hardware ist das nicht so, da kommt es wirklich 
darauf an, wie lange der Hersteller Softwaresupport gewährt.

Ein Debian 9 (Stretch) hebt man daher einfach auf ein Debian 10 (buster) 
sobald das stable ist und dieses dann auf ein Debian 11 und von dort auf 
ein Debian 12, das kann man so lange machen, solange die Hardware 
unterstützt wird.

Grenzen die sich durch die Hardware ergeben könnten, sind in der Regel 
die CPU Features und somit ihre Erweiterungen und das verfügbare RAM.

Wer bspw. einen > 20 Jahre alten Pentium 60 hat, der wird auf dem zwar 
rein vom Prozessor her noch ein Linux Betriebssystem laufen lassen 
können, wenn der Rechner aber nur 4 MB RAM hat, dann geht das schon 
nicht mehr.

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