Forum: Fahrzeugelektronik Panik bei KFZ-Elektronik begründet?


von fragender (Gast)


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Moin,

wenn man hier so im Forum liest, sollte man meinen, der kleinste 
Eingriff an der KFZ-Elektronik führt dazu, dass die schlimmsten Dinge 
passieren.

Das man sich an simpelste Grundlagen halten sollte versteht sich von 
selbst.

- Keine Arbeiten / Veränderungen an sensiblen Bereichen (Antrieb, 
Fahrstabilisierungsassistenzsysteme etc...)

- Ordentliche Abzweigungen (Quetsch-/Crimpverbinder) und keine billigen 
Stromdiebe
(Gibt zwar auch ein Pro Löt Lager, aber aufgrund der möglichen 
Brüchigkeit einer Lötstelle und den Vibrationen im Auto halte ich nichts 
davon.
Ausserdem schreiben die Hersteller Richtlinien teilweise sogar 
Quetsch-/Crimpverbinder vor.)

- Eigene Schaltungen mit eigenen Sicherungen absichern.

- Ergänzend dazu: Spannungsversorgung direkt von Batterie und nicht von 
Leitungen anderer Steuergeräte (vorallem nicht von 
Sicherheitskritischen).

- Bussysteme nur lesend belauschen.

- Kabelquerschnitte großzügig dimensionieren.


usw...

Aber das sind, meiner Meinung nach, selbstverständliche Vorkehrungen.

Wenn ich jetzt mir ein Steuergerät für ein nachgerüstetes Ambientelicht, 
einen Car PC oder etwas vergleichbares nach rüste, sollte man doch 
meinen, dass sofern man ein paar Vorkehrungen einhält, keine Probleme zu 
erwarten sind.

Geht es nach manchen Leuten hier im Forum, ist KFZ-Elektronik die größte 
Mimose die bei den kleinsten Unstimmigkeiten (und sei es, das Mondlicht 
fällt quer auf den Sensor) sofort das Handtuch wirft und bei voller 
Fahrt, alle Bremsbacken anzieht und die Räder abwirft.

Sind die Ausrufe, bloß nix anzurühren wirklich so dramatisch? Oder nur 
vorbeugend gegenüber, die von grundlegenden Vorkehrungen nichts wissen?
Oder haben die Personen schlichtweg selbst einfach nur Angst?

Man hört teilweise die abenteuerlichsten Geschichten wie z.B. "Der 
Airbag geht ohne Aufprall während der Fahrt einfach los, nachdem man das 
Radio getauscht hat". Dass das schlichtweg nicht sein kann, glauben dann 
aber auch nur die wenigsten.

Bin gespannt.

von ACDC (Gast)


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Ich hab mehr Angst, dass da irgendwo ein Softwarefehler vom Hersteller 
drin ist als das meine Elektronik irgendwas stören könnte.

von Nils P. (torus)


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Ist eine Versicherungsfrage.

Sobald Du an dem Auto (Elektronik, Mechanik) rumfingerst hat deine 
Versicherung die Möglichkeit bei einem Schadensfall abzulehnen.

Kannst zwar dann vor Gericht gehen, und wenn Du nix falsch gemacht, und 
Du Befugt warst hast bekommst Du Recht, aber den Stress hat du trotzdem.

von r c (Gast)


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Ich habe da mittlerweile auch etwas meine anfängliche Angst verloren.

Dennoch, z.B. vom Airbag und alles was dran hängt lasse ich die Finger, 
nicht aus Angst er könnte losgehen, sondern aus Angst, dass der nach 
einmal ab- und wieder anstecken eben NICHT mehr funktioniert. 
(Korrodierte Kontakte etc.)

Vorsichtiger als am Anfang bin ich hingegen beim Thema Stromaufnahme.
Diverse Einbauten haben bei mir schon dafür gesorgt, dass irgendwelche 
Steuergeräte aus irgendwelchen mir schleierhaften Gründen nicht mehr in 
den Schlafmodus gehen.

Ergebnis: Statt <20mA plötzlich >100mA Stromaufnahme im abgeschlossenen 
Zustand und nach 48h Stand springt er schon bei 0°C nicht mehr an.

Seit ich das weiß, wird nach jeder Veränderung der Ruhestrom gemessen.

von Horst (Gast)


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fragender schrieb:
> sollte man doch meinen, dass sofern man ein paar Vorkehrungen
> einhält, keine Probleme zu erwarten sind.

Es geht nicht um Probleme die zu Erwarten sind, es geht um Vorschriften.
Alles was im und am Auto verbaut wird braucht eine Zulassung, selbst die 
kleinste Kontrolleuchte.
Wenn irgendwas passiert und ein Gutachter entdeckt den Eigenbau weigert 
sich die Versicherung erstmal zu zahlen bzw will das Geld wieder haben.

Eigendlich kannst Du dabei nur viel Geld los werden, auch wenn es 
billiger ist.

von Thomas M. (Firma: https://img.favpng.com/23/21/3) (thomasmopunkt)


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Beim Airbag wird auch arg übertrieben um die Idioten darauf hinzuweisen 
das es gefährlich sein könnte..
Viele habens chon sorge beim an/Abklemmen wegen Wackelkontakt und 
so..allerdings der Verschleiss tritt sowieso früher oder später am 
Schlreifring unterm Lenkrad auf..das der Kontakt verschlissen ist und 
eben immer den Kontakt verliert und es britzelt..und da löst auch nichts 
aus...

Apropo, weiß jemand wie der eigentlich gezündet wird?
Glühdraht z.B. Magnesum wie in einer Blitzlampe? Oder eher normaler 
Glühdraht? Zündfunke denke ich eher nicht wenn man das Kabel sieht...und 
wäre zu Fehlauslöseanfällig.

von Andre (Gast)


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r c schrieb:
> irgendwelche Steuergeräte aus irgendwelchen mir schleierhaften Gründen

Das ist wohl eher das Problem. Die Zulieferer stricken da irgendwas mit 
der heissen Nadel. Doku gibt es grundsätzlich nicht, außer Hörensagen 
und geleakte veraltete PDFs.
Wenn dann irgendwas nicht mitspielt, weiß niemand was da eigentlich 
unter der Haube passiert ist. Daher kommt dann auch die Angst, irgendwas 
könnte unbemerkt ausgefallen sein.

P.S. ich hab beim Messebauer mal Tachos in eine Wand bauen müssen. Trotz 
entsprechender Kontakte & NDA war es nicht möglich, eine Doku zu 
bekommen. Wir haben am Ende auf einem Prüfstand den Bus mitgeschnitten 
und "rausgeschmuggelt", damit wir irgendwas haben um das Ding zum 
blinken zu bringen. Das war so ein Alptraum, seit dem Tag habe ich 
absolut keinen Bock mehr auf KFZ Elektronik. Das ist alles verdongelt 
und gefühlt weiß niemand so genau was da eigentlich abläuft.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Andre schrieb:
> und gefühlt weiß niemand so genau was da eigentlich abläuft.

was noch weiteren Betrügereien Tür und Tor öffnet...

: Bearbeitet durch User
von Mach (Gast)


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Thomas M. schrieb:
> Apropo, weiß jemand wie der eigentlich gezündet wird?
Wie das innen aussieht/ablaeuft weiss ich nicht. Aber Ausloesestrom ist 
m.W.n. um 2A, bei einem Widerstand der Zuendschleife von um die 2Ohm. 
12V Bordnetz reicht also. Die Werte unterscheiden sich aber von 
Hersteller zu Hersteller.
Definiert wird ein Strom, bei dem garantiert gezuendet wird ("All fire 
current") und bei dem garantiert noch nicht gezuendet wird ("No fire 
current", um mehrere 100mA).

von michael_ (Gast)


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Panik nicht, aber gesundes Mißtrauen.

Beim Trabi konnte man den Beifahrersitz für größere Sachen ruckzuck 
ausbauen.
Bei einem von 2010 hat sich sogar die Freie Werkstatt geweigert, sowas 
zu machen.

Nein. Im Moment wäre es notwendig, den mechanischen Teil des 
Türschlosses zu schmieren.
Ich trau mich da nicht mehr an die Türverkleidung wegen dem Seitenairbag 
nicht mehr ran.
Ein KFZ-Meister im Radio hat das auch empfohlen.

Das Auto wird einem immer mehr fremdbestimmt.

von Mani W. (e-doc)


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Ich bin ja wirklich frohen Mutes, bei meinem 1995 Opel Astra Caravan 
1,7D
noch den Akku tauschen zu können, die Bremsen, etc...

Ohne Servicerückstellung, ohne Zweitakku beim Wechseln, ohne Absturz
des Systems, ohne Abschaltung und Fehlermeldung...

Und er rostet nicht, bnötigt 5-6 Liter Diesel von der normalen Sorte,
braucht kein Spezialmotoröl und Zahnriemen, Umlenkrolle, Spannrolle und
Zahnriemen sind in 2 Stunden gewechselt bei gut 10 cm Handfreiheit...

Ich hoffe nur, dass der Airbag nicht während der Fahrt mal abgeht,
weil eine Maus irgendwo genagt hat...

;-)

von mah (Gast)


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r c schrieb:
> Vorsichtiger als am Anfang bin ich hingegen beim Thema Stromaufnahme.
> Diverse Einbauten haben bei mir schon dafür gesorgt, dass irgendwelche
> Steuergeräte aus irgendwelchen mir schleierhaften Gründen nicht mehr in
> den Schlafmodus gehen.

Meine 11 Jahre alte Karre überwacht den Ruhestrom direkt an der 
Batterie. Wenn da nur ein paar mA gezogen werden, wenn "Ruhe" sein 
sollte, werden alle paar Minuten alle Steuergeräte aufgeweckt und wieder 
schlafen geschickt. In der Zeit fließt ordentlich Strom, der dann die 
Batterie leersaugt.
Auf die Art und weise hat mir ein Marderpiepser, der nur ein paar wenige 
mA zieht, zwei Batterien plattgemacht, bis ich drauf gekommen bin...


michael_ schrieb:
> Beim Trabi konnte man den Beifahrersitz für größere Sachen ruckzuck
> ausbauen.
> Bei einem von 2010 hat sich sogar die Freie Werkstatt geweigert, sowas
> zu machen.

Im Beifahrersitz ist leider oft ein Sensor für die Sitzbelegung, der den 
Airbag aktiviert/deaktiviert. Wegen "Sicherheit" und so, haben sich da 
ein paar Hersteller überlegt, dass Aus-/Einbau per Diagnose "angemeldet" 
werden muss, was nicht jede Werkstatt kann. Ohne dieser "Anmeldung" 
leuchtet anschließend die Airbag-Warnung, was der TÜV wiederum nicht 
mag...

von Thomas (kosmos)


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Nils P. schrieb:
> Ist eine Versicherungsfrage.
>
> Sobald Du an dem Auto (Elektronik, Mechanik) rumfingerst hat deine
> Versicherung die Möglichkeit bei einem Schadensfall abzulehnen.
>
> Kannst zwar dann vor Gericht gehen, und wenn Du nix falsch gemacht, und
> Du Befugt warst hast bekommst Du Recht, aber den Stress hat du trotzdem.

Solltest mal deine Police durchlesen, die Haftplicht muss erstmal zahlen 
und kann dich dann begrenzt in Regress nehmen meist stehen hier 5k€ in 
der Police.

Es kommt auch noch drauf an ob der Umbau der Grund des Unfalls war.

Und zuletzt sind die Systeme zur sicheren Seite ausgelegt, wenn du also 
das Signal eines ABS Sensors durch einen Abriff zu stark belastest, 
wirft das Auto nicht den Anker, sondern deaktiviert einfach dein ABS.

von Reiner O. (elux)


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Thomas M. schrieb:
> Viele habens chon sorge beim an/Abklemmen wegen Wackelkontakt und
> so..allerdings der Verschleiss tritt sowieso früher oder später am
> Schlreifring unterm Lenkrad auf..das der Kontakt verschlissen ist und
> eben immer den Kontakt verliert und es britzelt..und da löst auch nichts
> aus...

Da spricht der "unbekannte Fachmann"!
Ich habe, solange es Airbags in Fahrzeugen gibt, noch NIEMALS einen 
Schleifring gesehen, der den Strom für den/die Zünder überträgt...
Ich habe IMMER Wickelfedern vorgefunden.
Privatpersonen haben an den Airbags nichts verloren, selbst wenn sie auf 
der Arbeit dran rumschrauben und das DA auch dürfen...

Thomas M. schrieb:
> Apropo, weiß jemand wie der eigentlich gezündet wird?

Ja, ich weiß das. Aber wenn ich den Autor das mitteile, muss ich ihn 
auch zünden... ;-)

Horst schrieb:
> Alles was im und am Auto verbaut wird braucht eine Zulassung, selbst die
> kleinste Kontrolleuchte.

Genau! Und der Wechsel der Fußmatten muß beim Straßenverkehrsamt 
eingetragen werden.
Der nächste "unbekannte Fachmann"!

fragender schrieb:
> Ergänzend dazu: Spannungsversorgung direkt von Batterie...

Bei neueren Fahrzeugen würde ich mir das mit der Stromversorgung direkt 
von der Batterie lieber noch mal überlegen. Es kann da Systeme geben, 
die nennen sich Batterie-/Powermanagement. Nachrüster (z.B. von 
Standheizungen...) haben die schon öfters "erfolgreich" ausgeknockt.

Wenn Jemand der Meinung ist, irgend etwas an seinem Fahrzeug um- oder 
anbauen zu müssen und sich nicht sicher ist, ob man das auch darf, 
sollte sich beim HU - Ing. seines Vertrauens dazu beraten lassen. Die 
wissen oft gut Bescheid und man kann Einzelheiten ausführlich darlegen, 
um Mißverständnisse auszuräumen. Im Zweifelsfall bekommt man da auch 
eine "Bestätigung des ordnungsgemäßen Anbaus".


Thomas O. schrieb:
> Es kommt auch noch drauf an ob der Umbau der Grund des Unfalls war.
>
> Und zuletzt sind die Systeme zur sicheren Seite ausgelegt, wenn du also
> das Signal eines ABS Sensors durch einen Abriff zu stark belastest,
> wirft das Auto nicht den Anker, sondern deaktiviert einfach dein ABS.

Richtig!

Wobei mir nicht klar ist, warum man einen Sensor überhaupt anzapfen 
sollte. Das führt i.a.R. eh bloß zu Problemen, da Sensoren üblicherweise 
überwacht werden (Witzig finde ich z.B. das Anzapfen der Lambda 
Führungssonde bei Gasnachrüstungen, eine S....ßidee, vor Allem bei 
Breitbandsonden! Ist aber bei einigen Anlagen so vorgesehen...).

Just my 2 Cents

Elux

von Widerstand (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Ich bin ja wirklich frohen Mutes, bei meinem 1995 Opel Astra Caravan
> 1,7D
> noch den Akku tauschen zu können, die Bremsen, etc...
>
> Ohne Servicerückstellung, ohne Zweitakku beim Wechseln, ohne Absturz
> des Systems, ohne Abschaltung und Fehlermeldung...


Aber gerade noch so. Beim 96er kann man das ABS schon nicht mehr 
ausblinken (Opel-Auslesegerät Büroklammer), der Eingang im Steuergerät 
hat noch seinen Pullup, aber die Firmware tut nichts mehr.
Dafür sind die Gurtstraffer noch mechanisch, was mir bei einem Unfall 
mal geholfen hat (Airbag nicht ausgelöst wegen 2x Schrägaufprall, der 
Stahlkugel im Gurtstraffer war die Mondphase egal und so hat der 
verhindert, daß ich mir den Schädel einhau.)

Das krankeste was es gibt, sind ja die Spreng-Batterieklemmen und die 
"intelligenten" Batteriesensoren, die man vor und nach jeder Fahrt für 
einen dreistelligen Betrag von Laden auf Entladen umschalten lassen muß 
(leicht übertrieben.)

Mittlerweile haben die Autos Internet und reden rund um die Uhr mit 
ihrem Hersteller, drei Telematik- und Staumeldediensten sowie einem 
Dutzend in- und ausländischer Geheimdienste, aber nicht mehr mit dem 
Eigentümer oder wenigstens seiner freien Werkstatt.

Wenn man da ein Ladegerät einfädelt und die Batteriespannung steigt, 
obwohl der Motor nicht läuft und die Motorhaube laut Kontakt nicht 
geöffnet ist, löst das bald einen automatischen Drohnenangriff aus, 
jedenfalls aber den Verlust jeglicher Mobilitätsgarantien.

von Horst (Gast)


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Reiner O. schrieb:
> Horst schrieb:
>> Alles was im und am Auto verbaut wird braucht eine Zulassung, selbst die
>> kleinste Kontrolleuchte.
>
> Genau! Und der Wechsel der Fußmatten muß beim Straßenverkehrsamt
> eingetragen werden.
> Der nächste "unbekannte Fachmann"!

Dann zeigt doch mal bitte die Ausnahme von der ECE für festeingebaute 
Kontrollampen du 'bekannter Fachmann'.
Wir reden hier nicht über Fußmatten und Polemik hat noch nie was 
gebracht.
Jede während der Fahrt im Fahrzeug betriebene Elektronik braucht die 
E-Kennzeichnung.

Beitrag #5702655 wurde von einem Moderator gelöscht.
von batman (Gast)


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Panik = Vorsicht(?)

von Reiner O. (elux)


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Horst schrieb:
> Jede während der Fahrt im Fahrzeug betriebene Elektronik braucht die
> E-Kennzeichnung.

Hmmm, ich habe hier auf die Schnelle nur ein Startsperrelais von Bosch 0 
391 801 300 - keine E-Kennzeichnung. Motorsteuergerät 0 261 200 006 
-keine E-Kennzeichnung.
Grade gefunden: Blinkgeber VW, orginal-> rate mal...keine 
E-Kennzeichnung. Auch auf einem Schalter für Nebel- und 
Nebelschlusslicht (mit Kontrollleuchte!) von Hella konnte ich eine 
E-Kennzeichnung irgendwie nicht entdecken.
Werde ich jetzt sterben/verknackt, wenn ich die Teile einbaue?
Es geht doch hier um Nachrüstung, nicht um Großserie!

>Polemik hat noch nie was gebracht.

Dem ist Nichts hinzuzufügen.

Widerstand schrieb:
> Das krankeste was es gibt, sind ja die Spreng-Batterieklemmen und die
> "intelligenten" Batteriesensoren, die man vor und nach jeder Fahrt für
> einen dreistelligen Betrag von Laden auf Entladen umschalten lassen muß
> (leicht übertrieben.)

Die "Spreng-Batterieklemmen" nennen sich Sicherheits Batterie Klemmen 
(SBK) und sollen nicht abgesicherte Bordnetzteile wie Anlasser und 
Generator bei einem Unfall von der Batterie trennen. Keinesfalls wird 
der Batteriepol damit abgesprengt, wie immer berichtet wird. Andere 
Hersteller verwenden dafür Pyrosicherungen. Ich finde das ganz OK.

Keine Ahnung was Du in Bezug auf die Batteriesensoren und "von Laden auf 
Entladen umschalten lassen muß" meinst, mir ist so etwas nicht bekannt.

Widerstand schrieb:
> Mittlerweile haben die Autos Internet und reden rund um die Uhr mit
> ihrem Hersteller, ..., aber nicht mehr mit dem
> Eigentümer oder wenigstens seiner freien Werkstatt.

Da ist was dran.
Wenn man sich die Beglückungsideen der EU (z.B. die EN 15722:2011) zu 
Gemüte führt und dann den Rummel ums Abgas dazu betrachtet... 
Interessant ist vor Allem, was nicht drinsteht und für bedauerliche 
Einzelfälle in Größenordnungen kann ja niemand was.

Just my 2 Cents

Elux

von gru (Gast)


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mah schrieb:
> Wegen "Sicherheit" und so, haben sich da
> ein paar Hersteller überlegt, dass Aus-/Einbau per Diagnose "angemeldet"
> werden muss, was nicht jede Werkstatt kann.

Nicht nur. Da die Sitze mindestens einen Airbag in den Sitzen haben, 
benötigt der Monteur einen Sprengschein. Zudem haben wohl manche 
Airbag-Stecker eine Lasche, die beim Lösen der Steckverbindung bricht 
(oder die bei Renault sind einfach massiv bescheiden).

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass die meisten Autohersteller weiterhin 
Blechbieger sind und ihre mittlerweile komplexen Systeme nicht mehr 
wirklich verstehen. Nicht umsonst hat mich ein Werker auch schon 
angewitzelt "jetzt braucht man zum Testen von einem Sitz auch schon 
einen Laptop".

Ich denke, dass wir in den nächsten Jahren noch sehr viel Spaß mit 
Sicherheitslücken in Autos haben. CAN z. B. ist auf Safety ausgelegt, 
nicht auf Security, im deutschen heißt beides Sicherheit und die zwei 
Typen davon sind bei vielen glaube ich noch nicht angekommen.

Zu Basteleien im Auto: Ich denke, dass hat hier im Forum ein bisschen 
mit der "German Angst" zu tun und, weil sich viele mitverantwortlich 
fühlen. Ist grundätzlich IMHO nicht schlecht, zumal viele Fragen mit dem 
entsprechenden Wissen um Wechselwirkungen im Auto gar nicht erst 
entstehen würden.

Leute, die sich der Konsequenzen ihrer Umbauten bewusst sind, stellen 
vermutlich deutlich weniger Fragen. Die anderen zeigen dann desto mehr 
die Unwissenheit der Fragesteller.

Selbst die kleinen Dinge wie "nur mitlesen" wie im OP geschrieben, haben 
oft einen Pferdefuß. Vor ein paar Jahren gab es auf dem Communication 
Congress einen Talk über das Mitlesem vom CAN im Auto. Hab mich dann mit 
den Jungs unterhalten und ihr "Mitlesen" war, dass sie im CAN-Controller 
nix gesendet haben. Was sie nicht wussten: er macht trotzdem ACK. 
Einigen hier dürfte das auch nicht bewusst sein. Besser den Transceiver 
in den Listen-Only-Mode packen.

Das Problem auch hier war: Fehlendes Wissen und gefährliches Halbwissen.

von Reiner O. (elux)


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gru schrieb:
> Ich denke, dass hat hier im Forum ein bisschen
> mit der "German Angst" zu tun...

gru schrieb:
> Das Problem auch hier war: Fehlendes Wissen und gefährliches Halbwissen.

Ich hätte es nicht besser zum Ausdruck bringen können...

Gruß

Elux

von Matthias L. (limbachnet)


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Reiner O. schrieb:
> Privatpersonen haben an den Airbags nichts verloren, selbst wenn sie auf
> der Arbeit dran rumschrauben und das DA auch dürfen...

Zeig doch bitte mal, wo das stehen soll.

Ich habe jetzt (mindestens) zwei Diskussionen um dieses angebliche 
Verbot verfolgt und bisher hat's noch niemand schlüssig begründet...

Der letzte mir bekannte Konsens war, dass der gewerbliche (!) Umgang mit 
Airbags und den KFZ-Bauteilen da herum (Lenkräder, Sitze) recht 
umfassend gesetzlich geregelt ist, der private Bastler hingegen zwar mit 
dem nackten Airbag (bzw. dessen Zündeinrichtung) nicht umgehen darf, mit 
kompletten KFZ-Bauteilen hingegen schon - dann natürlich wie immer auf 
eigene Gefahr.

von Reiner O. (elux)


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Matthias L. schrieb:
> Zeig doch bitte mal, wo das stehen soll.

Das ist früher(TM) ganz einfach gewesen: da stand es klipp und klar im 
Zulassungsbescheid des pyrotechnischen Gegenstandes unter den Punkten 
Beschänkungen und Auflagen.
Ich bin jetzt zu Hause und daher sinngemäß: der Hersteller (des pyrot. 
Gegenstandes) hat den Abnehmer (hier Fahrzeughersteller) zu 
verpflichten, in die Betriebsanweisung [...] aufzunehmen, das der 
Besitzer eines Kfz mit Airbag diesen nicht aus dem Fahrzeug ausbauen 
darf.
Das heißt: ich habe einem Fachkundenachweis nach §20 SprengG und kann 
damit auf der Arbeit (zugelassenes Gelände nach SprengG) Airbags durch 
die Luft segeln lassen. Privat bei mir zu Hause darf ich einen Airbag 
nicht einmal aus meinem Auto ausbauen.
Es sollte also in der Betriebsanleitung des Fahrzeuges stehen.

Seit Oktober 2016 gilt aber EU Recht. Die prinzipielle Rechtslage hat 
sich  nicht geändert. Es ist nur erheblich komplizierter geworden.
Nachlesen kann man es in der 1. SprengV §4, §14,§22,§33 SprengG. Cool 
ist auch §8b SprengG -> danach sind etwa 99% der Bevölkerung sowieso 
nicht geeignet...

> Der letzte mir bekannte Konsens war, dass der gewerbliche (!) Umgang mit
> Airbags und den KFZ-Bauteilen da herum (Lenkräder, Sitze) recht
> umfassend gesetzlich geregelt ist, der private Bastler hingegen zwar mit
> dem nackten Airbag (bzw. dessen Zündeinrichtung) nicht umgehen darf, mit
> kompletten KFZ-Bauteilen hingegen schon - dann natürlich wie immer auf
> eigene Gefahr.

Ich kenne diese Diskurse. Was ist ein "komplette[s] KFZ-Bauteil"? Wenn 
ich ein Lenkrad abschrauben will, muss ich vorher den Airbag entfernen. 
Wenn ich einen Sitz ausbauen will, muß ich "dessen 
Zündeinrichtung"...Der gewerbliche Umgang ist deshalb so umfassend 
geregelt, weil es KEINEN privaten Umgang mit Pyrotechnik P1 im Kfz zu 
geben hat.

Ich habe das Gefühl, der private Basteler in seiner Garage ist gekränkt 
darüber, das er nicht zu dem "eingeschränkten Personenkreis" gehört, der 
mit Fahrzeug-Pyrotechnik hantieren darf und daher diese -sorry- 
"Krümelkackerei".

Ich bin aber kein Anwalt oder Richter (ich bin noch im Vollbesitz meiner 
geistigen Kräfte), daher warten wir einfach mal ab. Irgendwann wird mal 
was passieren und dann wird das sicher erschöpfend geklärt werden.

Just my 2 Cents

Elux

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Reiner O. schrieb:
> Wenn ich einen Sitz ausbauen will, muß ich "dessen
> Zündeinrichtung..."

...nur abstöpseln, und nicht ausbauen.

Beim Lenkrad hängt's vom Auto ab - bei meinem früheren Alhambra hatte 
ich mal die Wickelfeder getauscht; dass das Lenkrad dazu 'raus musste, 
das weiß ich noch genau - den Airbag aus dem Lenkrad ausgebaut habe ich 
meines Wissens nicht. Der war irgendwie um die Zentralbefestigung 
herumdrapiert.

Alles in allem ist die Chose mit den neueren Autos ohnehin viel 
komplizierter geworden. Der alte Alhambra hatte genau zwei Airbags, 
heute gibt's Airbags für Fahrer, Beifahrer, Fahrerbeine, Fahrerkopf, 
Beifahrerkopf, Fondsseite, dazu mehrere Gurtstraffer und die Auslöser 
für die Motorhauben-Fußgängerabwehr oder wie auch immer das heißt. Beim 
aktuellen Auto fass' ich da freiwillig nix an, wo einer der zahlreichen 
Zünder in der Nähe ist.

Reiner O. schrieb:
> Ich habe das Gefühl, der private Basteler in seiner Garage ist gekränkt
> darüber, das er nicht zu dem "eingeschränkten Personenkreis" gehört, der
> mit Fahrzeug-Pyrotechnik hantieren darf und daher diese -sorry-
> "Krümelkackerei".

Ich habe das Gefühl, der gewerbliche Mechatroniker in seiner Werkstatt 
ist gekränkt darüber, dass er zwar zu dem "eingeschränkten 
Personenkreis" gehört, der gewerblich mit Fahrzeug-Pyrotechnik umgehen 
darf, das aber für den privaten Bastler egal ist - und daher diese 
-sorry- "Krümelkackerei".

;-)

Deshalb frag' ich ja nach der gesetzlichen Begründung, und bisher hat 
die halt niemand zeigen können - du hast da auch ein paar Nebelkerzen 
geworfen:

§14 SprengG hat mit dem privaten Bastler gar nichts zu tun 
(Anzeigepflicht für Betriebe)
§22 SprengG betrifft "Vertrieb und Überlassen", das hat auch nichts mit 
dem privaten Autobesitzer zu tun - der hat seine Airbags ja schon mit 
dem Auto vertrieben und überlassen bekommen.
§33 SprengG - Beschäftigungsverbot - nix für den privaten Bastler, der 
beschäftigt ja niemanden, sondern schraubt selbst.

§8b SprengG betrifft die persönliche Eignung, die man für die Erlaubnis 
nach §7 SprengG braucht - und diese Erlaubnis braucht, "wer 
gewerbsmäßig, selbständig im Rahmen einer wirtschaftlichen Unternehmung 
oder eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebes oder bei der 
Beschäftigung von Arbeitnehmern mit explosionsgefährlichen Stoffen 
umgehen will oder den Verkehr mit explosionsgefährlichen Stoffen 
betreiben will."
Also wieder kein Privatmensch.

Reiner O. schrieb:
> Der gewerbliche Umgang ist deshalb so umfassend
> geregelt, weil es KEINEN privaten Umgang mit Pyrotechnik P1 im Kfz zu
> geben hat.

Das mag ja durchaus sein, aber das warum steht das dann nirgends?? In 
den o.a. §§ jedenfalls so gar nicht.
Ich kaufe ein E und möchte lösen:  Der §27 SprengG ist nah dran (habe 
ich gerade wiedergefunden). Also, eigentlich.

Wenn da nicht der §4 SprengV wäre. Absatz 3: "Die §§ 7 bis 22 Abs. 2, 
die §§ 23, 27 und 28 des Gesetzes sind nicht anzuwenden auf das 
Aufbewahren, das Verwenden (bestimmungsgemäßes, automatisches Auslösen 
der Airbag- oder Gurtstraffereinheit des Fahrzeugs), den Erwerb, das 
Verbringen und das Überlassen von Airbag- oder Gurtstraffereinheiten der 
Kategorie P1, wenn diese in einem Fahrzeug oder Fahrzeugteilen fest 
eingebaut sind."

Also dürfte ich auch weiterhin privat das Lenkrad meines eigenen Autos 
abnehmen, wenn ich dazu den Airbag nicht ausbauen muss - das darf ich 
nämlich tatsächlich nicht, und das ist auch gut so.

Reiner O. schrieb:
> Ich bin aber kein Anwalt oder Richter (ich bin noch im Vollbesitz meiner
> geistigen Kräfte), daher warten wir einfach mal ab. Irgendwann wird mal
> was passieren und dann wird das sicher erschöpfend geklärt werden.

Ja, so geht's mir auch; warten wir's ab. Geht ja eh nicht anders.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Was muss man eigentlich falsch machen beim Herumschrauben an der Karre,
damit ein Airbag auslöst?

Abstecken wird es wohl nicht sein, Durchtrennen und Kurzschluss eher,
was ist aber, wenn man auf eingerosteten Teilen unten herumklopft, um
zum Beispiel Schrauben "aufzuwecken"?

Wo steckt der Sensor oder auch mehrere, durch welche dummen Umstände
in der Werkstatt macht es dann "Bumm"?

von fragender (Gast)


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Nur ungerne unterbreche ich die Diskussion um die Airbag Handhabe :-)

Aber ich meinte mein Thema eher allgemein. Um Airbags ging es mir 
garnich, (vor denen ich persönlich Distanz wahre).

von michael_ (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Abstecken wird es wohl nicht sein, Durchtrennen und Kurzschluss eher,
> was ist aber, wenn man auf eingerosteten Teilen unten herumklopft, um
> zum Beispiel Schrauben "aufzuwecken"?
>
> Wo steckt der Sensor oder auch mehrere, durch welche dummen Umstände
> in der Werkstatt macht es dann "Bumm"?

Ich hoffe ja, dass die "intelligenten Autobauer" so schlau waren, dass 
die nur auslösen, wenn das Auto in Fahrt ist.
Aber wissen kann man das nie.

Mir graust es vor den neumodischen Autos.
Die haben einen dann mit sinnloser Mimik voll im Griff.
Ich hoffe, dass mich meine 10 Jahre alte Kiste noch bis zum Lebensende 
begleitet.
Und da nervt mich schon der Regensensor.
Er wischt, wenn er will, aber nicht, wenn er soll. Ich schrei ihn 
manchmal an, er soll doch endlich wischen.
Abstellen kann man diese Automatik auch nicht.

von Matthias L. (limbachnet)


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michael_ schrieb:
> Und da nervt mich schon der Regensensor.
> Er wischt, wenn er will, aber nicht, wenn er soll. Ich schrei ihn
> manchmal an, er soll doch endlich wischen.
> Abstellen kann man diese Automatik auch nicht.

Echt nicht?? Welches Auto?
Ich hab' ja auch so einen Regensensor, aber der Wischerhebel ist schon 
noch da...

von michael_ (Gast)


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Megane2, Phase2.
Der Mist ist geschwindigkeitsabhängig, man steht an der Kreuzung, aber 
es regnet genauso wie bei 50km/h.

von MaWin (Gast)


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gru schrieb:
> Das Problem auch hier war: Fehlendes Wissen und gefährliches Halbwissen

Was willst machen, wenn man mit modernen Autos dermassene Scheisskarren 
kauft, dass weder in der Bedienungsanleitung noch im Service-Manual das 
wissenswerte steht, und wenn nicht mal der Hersteller selbst noch weiss 
was auf seinem CAN Bus übertragen wird.

Wenn die Kisten wenigstens logisch sinnvoll arbeiten würden, aber den 
Herstellern geht es vor allem nur um verdongeln und blockieren von 
Werkstätten die nicht zur Firma gehören.

Schon Geländewagen sind heute absolut unreparabel unterwegs wenn mal ein 
Wasserspritzer in die Elektronik kommt oder sich ein Stecker loswackelt 
(reinitialisieren nach Bordspannungsverlust nur mit OBD per direkter 
Onlineverbindung zum Hersteller).

Das entwertet die Autos massiv, während früher die Wagen 10 Jahre in 
Deutschland fuhren, dann für teuer Geld nach Italien gingen und nochmal 
10 Jahre fuhren, dann für billig Geld nach Afrika gingen und nochmal 20 
Jahre fuhren,

ist heute ein Auto jenseits des Händlernetzes unverkäuflicher Schrott. 
Es ist mit 10 Jahren unreparabel und 0 wert.

Bei meinem alten Auto ging das Zündschloss immer hakeliger, die 
Lenkradsperre rastete auch bei steckendem Schlüssel ein.
Also Schliesszylinder ausgebaut und Plastikteil welches fürs einrasten 
zuständig ist neu aus einem Stück Pertinax gefeilt, fertig. Auch ein 
kompletter Schliesszylinder kostete keine 50 EUR, codiert auf mein Auto. 
Gebraucht gar nur 10 EUR, selbst umcodierbar in dem man die Plättchen 
vom alten übernahm.

Beim neuen Auto wird von einem Tag auf den anderen der keyless go 
Schlüssel nicht mehr erkannt. Werkstatt kriegt es mit Anlernen etc. auch 
nicht hin. Lösung ist ausschliesslich ein Ausbau und wechseln der ganzen 
Elektronik, was ich natürlich nicht selbst machen kann weil die 
Entsperrfunktion mit der Restelektronik per Hersteller-Onlineverbindung 
abgeglichen werden muss, kostet summa sumarum bloss 1900 EUR.
Das ist ein Totalschaden, fahr ich halt ohne keyless go.

Kommt laut Werkstatt öfters vor, ist also ein schon vom Hersteller 
angelegter Serienfehler der nochmal so richtig Kohle bringt.

Niemals wieder ein modernes Auto, nur noch Oldtimer, ein Ford Model A 
wäre recht, mit dem steh ich genau so schnell im Stau, und es ist 
geländegängiger als ein aktueller SUV.

von Um Öl ins Feuer zu giessen... (Gast)


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Dann muß man also endlich zwangsläufig daraus schließen, daß moderne 
Deutsche Fahrzeuge nur noch fragile, übertriebene Erzeugnisse 
technikverliebter, größenwahnsinniger Entwickler und wissenschaftlicher 
Fantasten und Firmen Machos für ausländische Angeberkunden sind.

Die anektotischen Informationen scheinen diesen Sachverhalt eindeutig 
und zweifelsfrei zu beweisen, daß es so ist.

Der normale, typische Bürger braucht in der Regel solche Technik 
Monstrositäten nämlich nicht um seinen täglichen Unternehmungen 
nachzugehen.

Was bekommt der Kunde denn mit solch einem technisch überladenen 
verdongelten Fahrzeug? Was bekommt er wirklich? Er wird ein 
Autofirmenindustrieabhängiger der einschlägigen verbundenen 
Geschäftsunternehmen. Auf Gedeih und Verderb unlöslich mit dem 
Hersteller und seiner Werkstättenkette angekettet. Und billig 
herstellbar muß es auch noch sein. Dafür gibt es nicht die geringste 
Entschuldigung!

Ein Fahrzeug muß als Minimum zehn Jahre ohne wirkliche 
Elektronikausfälle und Software Updates funktionieren können. Warum 
können es denn die Anderen? Japanische und andere ausländische Fahrzeuge 
haben diesbezüglich beträchtlich bessere Erfahrungsgeschichten.

Das klingt hart. Sollte aber zum Denken anregen ob man den Bogen nicht 
schon vor langer Zeit total überspannt hat. Viele Fahrzeugkäufer haben 
nämlich mit ihrer Wahl schon bewiesen, daß solche Hersteller ihres 
Vertrauens nicht mehr wert sind und es zum Glück noch Alternativen gibt.

Warum kann man keine zuverläßigen, technisch ausreichende Fahrzeuge mehr 
herstellen die den Kunden nicht unnötig finanziell belasten und für 
Jahrzehnte benutzbar sind. Warum wohl nicht? Dafür gibt es viele Gründe 
und die, findet man üblicherweise alle in der Bank.

Die Moral ist: sie brauchen es gar nicht mehr versuchen weil die 
Verblendung der Verantwortlichen vollständig ist!

von Matthias S. (da_user)


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MaWin schrieb:
> Das ist ein Totalschaden, fahr ich halt ohne keyless go.

Guck dir an, wie dieses System Diebstähle ermöglicht und sei froh, wenn 
es nicht funktioniert.

von Widerstand (Gast)


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Reiner O. schrieb:

> Die "Spreng-Batterieklemmen" nennen sich Sicherheits Batterie Klemmen
> (SBK) und sollen nicht abgesicherte Bordnetzteile wie Anlasser und
> Generator bei einem Unfall von der Batterie trennen. Keinesfalls wird
> der Batteriepol damit abgesprengt, wie immer berichtet wird.

Und ich dachte, der Sprengsatz sitzt mitten in der Batterie, um durch 
feines Verteilen von Blei und Säure jedes weitere Spannungsgefälle im 
Keim zu ersticken. :)
Ich bin mir sicher, daß man auch eine günstigere, von Privatleuten 
handzuhabende Lösung finden könnte. Irgendetwas druck- oder 
federbelastetes mit elektromechanischer Auslösung beispielsweise. Es 
kommt im Kurzschlußfall nicht auf eine Tausendstelsekunde an. So wird 
halt ein mäßiger Auffahrunfall nochmal nen halben bis ganzen Tausender 
teurer. Wobei heutige Autos mit Auslösen der 12 Airbags und 5 
Gurtstraffer und der Motorhaubenabsprengung zur Fußgängerschonung 
ohnehin ein irreparabler Totalschaden sein dürften.


> Keine Ahnung was Du in Bezug auf die Batteriesensoren und "von Laden auf
> Entladen umschalten lassen muß" meinst, mir ist so etwas nicht bekannt.

Das war das Äquivalent zu "Windows rebooten, wenn man die Maus bewegt 
hat." Weil man (=nur die Herstellerwerkstatt) neue Batterien beim Einbau 
anlernen muß und dieser Vorgang soviel wie die Batterie kostet. Außerdem 
bleibt man deshalb u.U. bei defekter Batterie liegen, anstatt einfach am 
Straßenrand eine neue einzubauen, oder schon eine weitere mitzuführen 
etc.

von Matthias S. (da_user)


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Widerstand schrieb:
> Wobei heutige Autos mit Auslösen der 12 Airbags und 5
> Gurtstraffer und der Motorhaubenabsprengung zur Fußgängerschonung
> ohnehin ein irreparabler Totalschaden sein dürften.

Ich habe hier vor ca. einem halben Jahr mal ein paar bekannte Fälle für 
"Fehlauslösungen" aktive Motorhaube bei den MX-5 ND zusammengezählt:

> 1x Reh
> 1x Leitpfosten
> 1x Eichhörnchen
> 1x Radkappe
> 1x Koala
> und, obacht:
> 1x Fahrtraining

Der Status damals war übrigens, dass Mustang und manche Mercedes SUVs 
beim Fahrsicherheitstraining nicht mehr bei der Wasserwand mitmachen 
dürfen.

Ich kann auch mal zitieren, was da ein kleiner Ausflug in die Botanik 
und ein mitgenommener Leitpfosten gekostet hat:

"Die Positionen nur für die Motorhaube, Halter, Aktoren und den ersetzen 
3 Sensoren sind.

Arbeitskosten: 499,16
Lackierung: 907€
Teile: 2.685,04
ges. 4.091,20 +19% MwSt. = 4868,53
das ist aber ohne das Steuergerät, was Mazda und Fiat immer auch 
erneuern. Da kommen dann noch mal ca. 1.000€ mit Einbau und MwSt. dazu.

Also 5868,53 für die Exclusive Line mit den einfachen LED Scheinwerfern 
für 762 + 19%. Bei Kurvenlicht LED Scheinwerfern kommt dann noch mal was 
dazu. Hat man einen Sports Line kommt noch mal Matrix Licht dazu. Eine 
Userin im anderen Forum hat pro Scheinwerfer 1268€ +19% bezahlt. Ob das 
nun Kurvenlicht und auch Matrix beinhaltete, weiß ich nicht.

Nach dieser Rechnung wären wir bei etwa 7068,- für eine hochgegangene 
Haube des Sport Line Modells."

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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mah schrieb:
> Auf die Art und weise hat mir ein Marderpiepser, der nur ein paar wenige
> mA zieht, zwei Batterien plattgemacht, bis ich drauf gekommen bin...

Wer so einen Schwachsinn verbaut, hat das Lehrgeld zurecht bezahlt :-)

von r c (Gast)


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Martin S. schrieb:
> mah schrieb:
>> Auf die Art und weise hat mir ein Marderpiepser, der nur ein paar wenige
>> mA zieht, zwei Batterien plattgemacht, bis ich drauf gekommen bin...
>
> Wer so einen Schwachsinn verbaut, hat das Lehrgeld zurecht bezahlt :-)

Ein ehemaliger Mathelehrer wäre nach so einer Aussage zu Tafel gegangen 
und hätte folgendes hingeschrieben: ", weil"

Meinen Piepser hatte ich auch im Verdacht, zieht aber <1mA

von Peter L. (Gast)


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Es existieren seriöse (freie) Fachbetriebe, die sich auf die
Reparatur von KFZ-Elektronik spezialisiert haben. Hiervon
ausgenommen sind explizit jedoch Steuergeräte für Airbags aus
versicherungsrechtlichen Gründen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Airbag, da hätte ich auch Manschetten.

Ich hatte bei der letzten Karre einen extra Schalter verlegt,
um die Hupe parallel schalten zu können.
Da wollte doch wirklich der Hupen-Kontakt im Lenkrad nicht mehr.
Weil der TÜFF-Pfüfer sich nicht selbst in den Wagen setzt,
um die Licht-Hupen-Blinker zu kontrollieren
(machense ma  hier mach'n se ma da),
sondern nur um an diesen Diagnose-Stecker zu kommen geht das ja auch...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> Es kommt auch noch drauf an ob der Umbau der Grund des Unfalls war.

Die Versicherung wird auf jeden Fall ein Gutachten eines akkreditierten 
Gutachters vorlegen, in dem der Umbau als unfallverursachend dargestellt 
wird.

Außerdem wird der Gutachter feststellen, dass die Stellung des Lenkrades 
gegenüber dem Auslieferungszustand des Fahrzeugs verändert wurde, was 
laut Kleinstgedrucktem auch einen unzulässigen Eingriff darstellt.

von Ehrbeck (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Airbag, da hätte ich auch Manschetten.

Achsmanschetten?
>
> Ich hatte bei der letzten Karre einen extra Schalter verlegt,
> um die Hupe parallel schalten zu können.

Die Hupe parallel zum Airbag?

Der Airbag macht doch beim Explodieren einen solchen Krach, daß man da 
nicht noch extra hupen muß, um die Leute aus dem Bett zu holen...

von MaWin (Gast)


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Ehrbeck schrieb:
> Achsmanschetten

Wir ahnen durch dein Verhalten, warum es in Deutschland einen massiven 
Fachkräftemangel gibt.

Ehrbeck schrieb:
> Die Hupe parallel zum Airbag

Er traute sich nicht, einfach die Hupe zu reparieren in dem er mal im 
Lenkrad nachguckt was dort nicht stimmt, weil im Lenkraud auch ein 
Airbag sitzt, und ihm in Deutschland verboten ist den auszubauen und ihm 
das Auto eine Fehlermeldung um die Ohren haut die nur die 
Vertragswerkstatt löschen kann wenn er ihn abklemmt.

So wird aus einem Schaden der in früheren Zeiten wohl mit 1 x putzen 
erledigt wäre, heute eine nicht TÜV konforme Umbaumassnahme am Auto, nur 
um die 1500 EUR Rechnung zu umgehen die die Fachwerkstatt dafür gerne 
hätte - die statt dem Hupenkontakt mal eben das ganze Lenkrad tauscht, 
das Geld der Kunden ist ja ihn Gewinn.

von MaWin (Gast)


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Martin S. schrieb:
> mah schrieb:
> Auf die Art und weise hat mir ein Marderpiepser, der nur ein paar wenige
> mA zieht, zwei Batterien plattgemacht, bis ich drauf gekommen bin...
>
> Wer so einen Schwachsinn verbaut, hat das Lehrgeld zurecht bezahlt :-)

Kann ich nicht bestätigen. Eine Freundin, der Marder mehrmals das Auto 
zerbissen haben, hatte nach Einbau so eines Dingens, was Geräusche 
machte - für mich eher ein klackern, keine Ahnung ob da auch Ultraschall 
dabei wahr, wegen fehlender Lautsprecherlöcher wohl nicht, Hochspannung 
gab es jedenfalls nicht, kein Marderproblem mehr.

Natürlich in einem ordentlichen Auto ohne Batteriemanagement.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Er traute sich nicht, einfach die Hupe zu reparieren(...)

japp, so siehts aus. Ich hab halt schon keinen Bock
auf Lauferei und Generv.

Ich hatte mir vorher ein passendes YT Video angeschaut.
Da wurde das halbe Lenkrad zerlegt.
-Nee, lass man.

Dafür wechsle ich aber schon mal
die Bremsklötze und Bremsflüssigkeit selbst.
Mein jetziges Auto kostet auch schon wieder keine 5k€ mehr,
da wird das mit den Serviceintervallen (dass die zu Buche stehen)
auch schon bald wieder egal.

Aber wenns in der Nähe des Airbags ist...

man muss sein Glück ja nicht übertapezieren ;)

von Bernd K. (prof7bit)


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Andreas S. schrieb:
> Die Versicherung wird auf jeden Fall ein Gutachten eines akkreditierten
> Gutachters vorlegen, in dem der Umbau als unfallverursachend dargestellt
> wird.

Die korrumpierten Gutachter der Versicherungen sind imstande selbst ohne 
aktive Mithilfe des jeweiligen Rechtsgegners irgendwelche Unwahrheiten 
(bis hin zu ausgemachtem Betrug [selbst erlebt¹]) in ihre Gutachten zu 
schreiben um ein Stück Papier zu produzieren das zu 100% im Sinne ihres 
Brötchengebers ist.

Mit einem Anwalt und einem Gegengutachten lässt sich das abwehren.

__
¹) Die schrecken auch nicht davor zurück ein Fahrzeug mal eben 
telefonisch zu "begutachten" indem sie sich erlogene Zahlen und 
Messwerte von einem geneigten Werkstattkumpel am Telefon diktieren 
lassen. Dumm nur wenn die beanstandeten Sachverhalte schon mit bloßem 
Augenschein als unwahr zu erkennen sind. Jedoch bleibt sowas anscheinend 
immer ohne Folgen für die Betrüger, ein Gegengutachten wird sofort und 
ohne mit der Wimper zu zucken akzeptiert weil man GENAU WEISS daß das 
eigene Gutachten mit hoher Wahrscheinlichkeit gemäß den hausinternen 
Richtlinien erstellt wurde und somit erstunken und erlogen ist und man 
daher bei den ersten Anzeichen von Gegenwehr sofort vorsorglich den Ball 
ganz ganz flach hält.

von Soul E. (Gast)


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Früher gab es sowas wie "staatlich vereidigte Sachverständige". Heute 
schreibt derjenige ein Gutachten, der darum gebeten wird seine Meinung 
schriftlich zu fixieren. Ist bei Krankenversicherungen nicht anders.

In diesem Fall hilft ein Gegengutachen, d.h. jemand anderes schreibt 
seine Meinung auf. Wenn dem Richter dann die beiden Dokumente zu sehr 
widersprüchlich erscheinen, holt er sich ggf. kompetenten Beistand.

von Bernd K. (prof7bit)


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soul e. schrieb:
> Wenn dem Richter dann die beiden Dokumente zu sehr
> widersprüchlich erscheinen

In vielen Fällen geht da gar nicht erst vor Gericht, so weit lassen die 
das gar nicht kommen. Die sehen daß die Gegenseite plötzlich einen 
Anwalt ins Spiel gebracht hat der gleich mal ein Gegengutachten auf den 
Tisch knallt und lenken sofort freiwillig ein ohne die geringste 
Gegenwehr, ohne eine Mine zu verziehen, ohne einen Kommentar oder sonst 
ein Sterbenswörtchen verlautbaren zu lassen. Sie übernehmen die Kosten 
für ihr eigenes Gutachten und das Gegengutachten und den generischen 
Anwalt und überweisen die Schadenssumme ohne ein einziges weiteres Wort 
darüber zu verlieren.

Denn was soll der zuständige Sachbearbeiter bei der Versicherung auch 
anderes machen? Er kennt nur das Papier auf seinem Schreibtisch, er war 
nicht dabei, er hat sich selber kein Bild gemacht, er sieht nur zwei 
widersprüchliche Gutachten auf seinem Tisch, ein Fall von hunderten 
diesen Monat, welchem Gutachten glaubt er mehr? Natürlich dem 
gegnerischen denn er weiß wie hoch die eigenen Leute gerne bluffen beim 
Gutachtenpoker und er weiß was das statistisch gesehen zu bedeuten hat.

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (knobikocher)


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Nils P. schrieb:
> Ist eine Versicherungsfrage.
>
> Sobald Du an dem Auto (Elektronik, Mechanik) rumfingerst hat deine
> Versicherung die Möglichkeit bei einem Schadensfall abzulehnen.
>
> Kannst zwar dann vor Gericht gehen, und wenn Du nix falsch gemacht, und
> Du Befugt warst hast bekommst Du Recht, aber den Stress hat du trotzdem.

+1

Erloschene Betriebserlaubnis:
https://www.kennzeichenbox.de/kfz-ratgeber/erloschene-betriebserlaubnis

"Das Fahren auf öffentlichen Straßen mit einem Fahrzeug ohne ABE stellt
eine Ordnungswidrigkeit dar. ...  Ferner haben Sie keinen
Versicherungsschutz, wenn Sie ohne Betriebserlaubnis fahren"

Fahren ohne Versicherungsschutz:
https://www.bussgeldkatalog.org/fahren-ohne-versicherungsschutz/

"Sollte das Gesetzt ignoriert werden, droht beim Fahren ohne
Versicherung eine Strafe. Denn hierbei handelt es sich um eine Straftat,
da andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden."

Das ganze ist Schwarzmalerei, dennoch zeigt es aufm WAS das zur Folge 
haben kann. Als Laie ist es schwer, das Risiko abzuschätzen.

Thomas O. schrieb:
> Es kommt auch noch drauf an ob der Umbau der Grund des Unfalls war.

Sind die Geräte/Umbauten geprüft, hat man gute Argumente vor Gericht. 
WENN es denn soweit kommt.

Andreas S. schrieb:
> Die Versicherung wird auf jeden Fall ein Gutachten eines akkreditierten
> Gutachters vorlegen, in dem der Umbau als unfallverursachend dargestellt
> wird.

Bernd K. schrieb:
> Mit einem Anwalt und einem Gegengutachten lässt sich das abwehren.

Und hier sind wir bei dem Punkt: Aufwand!
Wenn es durch einen Unfall z.B. zu teuren Personenschäden kommt, ist 
dies Szenario denkbar. Selbst wenn der Umbau absolut nichts mit dem 
Unfall zu tun hat, der Aufwand die eigene Unschuld zu beweisen muss erst 
mal erbracht werden.

Dem kann man vorweg entgegenwirken und den Umbau abnehmen lassen (TÜV 
etc.). Oder das Gerät entsprechend prüfen lassen (ECE R 10 z.B.).
Risiko gegen Aufwand (vorher).

Was es alles Schönes im KFZ zum Zulassen so gibt:
https://de.wikipedia.org/wiki/ECE-Regelungen
Diese sind kostenlos im Internet zugänglich!

von Olaf (Gast)


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> So wird aus einem Schaden der in früheren Zeiten wohl mit 1 x putzen
> erledigt wäre, heute eine nicht TÜV konforme Umbaumassnahme am Auto, nur
> um die 1500 EUR

Und an der Stelle kommt nun der ein oder andere auf die Idee ein altes 
Auto zu reparieren wo es solche Probleme noch nicht gab und es bis zum 
Sankt Nimmerleinstag zu fahren. Und damit das nicht passiert haben wir 
diese bunten Aufkleber auf den Schreiben erfunden.

In 20Jahren fahren vermutlich die haelfte der Leute nur noch Fahrrad 
oder Roller weil sie sich kein Auto mehr leisten koennen und nicht weil 
sie ploetzlich Umweltbewusstsein entwickelt haben. .-)

Olaf

von Bernd K. (prof7bit)


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Dirk K. schrieb:
> Erloschene Betriebserlaubnis:

Da muss erstmal gerichtsfest dargelegt werden daß durch die Veränderung 
[ich zitiere wörtlich] "eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern zu 
erwarten ist".

Das ist nämlich eine der 3 einzigen Arten auf denen die überhaupt 
irgendwie von selbst erlöschen kann. Die anderen beiden sind Änderung 
der Fahrzeugklasse und Verschlechterung der Abgas- bzw. 
Geräuschemission.

Es kommt also darauf an ob man bei dem ein- oder umgebauten Teil 
irgendwie eine Sicherheitsverschlechterung an den Haaren herbeiziehen 
kann die auch vor Gericht und vor anderen Sachverständigen standhalten 
kann.

von Dirk K. (knobikocher)


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Bernd K. schrieb:
> Es kommt also darauf an ob man bei dem ein- oder umgebauten Teil
> irgendwie eine Sicherheitsverschlechterung an den Haaren herbeiziehen
> kann die auch vor Gericht und vor anderen Sachverständigen standhalten
> kann.

Oder diese reell besteht. Als Laie nicht unbedingt leicht zu beurteilen.
Aus meiner Erfahrung: nicht das KFZ-Bordnetz oder einen KFZ-Bus wie CAN, 
K-Line etc. beeinträchtigen. Was beeinträchtigen bedeutet: ECE R10 
durchlesen :) Blöd an dieser Stelle: es wird darin auf Normen verwiesen, 
welche nicht kostenlos einsehbar sind. Kostenpunkt mehrere hundert Euro. 
Für einen Hobbybastler wenig erstrebenswert.

Und weil ich als "Professioneller" eben diese ganzen Stolpersteine und 
möglichen Folgen bei Nichtbeachtung kenne, zeige ich diese dem Laien 
auf. Panikmache würde ich das nicht nennen.

Im ersten Post hat der TO solche Punkte schon selbst gut 
zusammengefasst. Ich beleuchte gerne noch den rechtlichen Hintergrund, 
warum man das auch beachten sollte :) Risikoabschätzung! Was kann 
passieren, wenn...

Es konnte ja sonst niemand wissen, dass Se x zu Schwangerschaft führt.

von Martin S. (sirnails)


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r c schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> mah schrieb:
>>> Auf die Art und weise hat mir ein Marderpiepser, der nur ein paar wenige
>>> mA zieht, zwei Batterien plattgemacht, bis ich drauf gekommen bin...
>>
>> Wer so einen Schwachsinn verbaut, hat das Lehrgeld zurecht bezahlt :-)
>
> Ein ehemaliger Mathelehrer wäre nach so einer Aussage zu Tafel gegangen
> und hätte folgendes hingeschrieben: ", weil"
>
> Meinen Piepser hatte ich auch im Verdacht, zieht aber <1mA

Weil es keine eindeutige Studienlage gibt, die eine Effektivität belegt 
aber sehr wohl Untersuchungen, die zeigen, dass der Ultraschall 
Gehörschäden verursacht.

von Kraftfahzeugzulassungsstellenmitarbeiter (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Dirk K. schrieb:
>> Erloschene Betriebserlaubnis:
>
> Da muss erstmal gerichtsfest dargelegt werden daß durch die Veränderung
> [ich zitiere wörtlich] "eine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern zu
> erwarten ist".
>
> Das ist nämlich eine der 3 einzigen Arten auf denen die *überhaupt*
> irgendwie von selbst erlöschen kann.

Ich nehme an, daß die Betriebserlaubnis auf flammenhemmendes Material 
gedruckt wird und smit von selbst erlöschen muß.

Dirk schrieb:
> Ich beleuchte gerne noch den rechtlichen Hintergrund,
> warum man das auch beachten sollte.

Beleuchte ihn aber nicht mit LED-Scheinwerfern.

von Michael B. (alter_mann)


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Dirk K. schrieb:
> Es konnte ja sonst niemand wissen, dass Se x zu Schwangerschaft führt.

Das gilt nur für wenige der möglichen Kombinationen der drölfzig 
Gendergeschlechter.

Im übrigen ist das hier die selbe Diskussion wie "Darf ein Laie eine 
Glühlampe zu Hause selbst wechseln oder muß er den Elektriker rufen?"
Der Laie kennt z.B. die VDE nicht und macht einfach. Der baut sogar die 
ganze Lampe von der Decke zum Malern.

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