Ich habe letztens mein Speicheroszilloskop (UNI-T UT2102C) nach einiger Zeit wieder aus dem Schrank gekramt. Leider ließ es sich nach den ersten paar Sekunden nicht mehr bedienen. Die Tasten und Drehknöpfe wurden nicht mehr erkannt oder völlig falsche Aktionen wurden ausgelöst. Nach dem Aufschrauben habe ich einen ordungsgemäß geplatzten Elko (2200 µF @ 16 V) auf der Spannungswandlerplatine entdeckt und getauscht. Leider hatte ich nur einen mit 3300 µF @ 16 V in meiner Restekiste. Das es sich anscheinend um einen Glättungskondensator handelt habe ich ihn dennoch dagegen getauscht (korrekt gepolt natürlich). Danach funktionierten wieder alle Knöpfe fehlerfrei! Leider hat sich der Kondensator nach 10 Minuten mit einem heftigen Knall verabschiedet. Jetzt weiß ich nicht, ob es sinnvoll ist, den gegen einen frischen zu tauschen, ober ob er gar nicht der Täter sondern das Opfer einen anderen Problems ist. Leider ist mir die Platine zu kompliziert, als dass ich die Funktion aller Teile sicher erkennen könnte. Angehängt findet ihr die Vorder- und Rückseite (rechts ist rechts und oben ist unten). Den geplatzten Elko erkennt ihr eindeutig an der Kopfwunde; auf der Rückseite an den nicht ganz perfekten Lötpunkten. Könnt ihr mir helfen? (Ich bekomme nicht raus, wie ich die falsch orientierten Bilder löschen kann, sorry)
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Kai G. schrieb: > Leider hatte ich nur einen mit 3300 µF @ 16 V in meiner Restekiste. An dieser Stelle ist der Kapazitätswert nicht kritisch. Auch ein Elko aus der Restekiste hätte eigentlich länger als 10 Minuten halten sollen. also ist anzunehmen, daß er eher Opfer als Täter ist. Erzeugt das Netzteil korrekte Spannungen?
Elkos werdem durchs Rumliegen in der Restekiste nicht besser. Außerdem muss der Elko im Netzteil zwingend ein Low-ESR-Typ sein. Daher wohl der Knall. Am besten du tauscht alle vier der größeren Kameraden aus gegen Exemplare von Panasonic oder eines anderen namhaften Herstellers.
Habe noch nicht rausbekommen, wie ich das genau testen kann. Wenn ich die Stecker zum Verbraucher abziehe wär's ggf. sicher genug. Ich traue mich nicht so recht das Board mit defektem (oder fehlendem) Kondensator in Betrieb zu nehmen und bekäme dann ohnehin schlechte Ergebnisse. Ich kann mit dem Multimeter DC+AC messen, wüsste aber immer noch nicht, welche Spannungen zu erwarten wären. Ich überlege, ob die Diode D9 evtl hin ist und damit negative Spannungen an den Elko ranlässt.
Wenn ich die Elkos tauschen, dann definitiv gegen was Wertiges. Vorher möchte ich aber etwas Gewissheit haben, dass nur die Elkos das Problem sind.
Ich habe die Diode im eingebauten Zustand mal vermessen: In Sperrrichtung 0,73 V Ich Durchlassrichtung 0,18 V Ich vermute, die Messung ist unbrauchbar.
Kai G. schrieb: > In Sperrrichtung 0,73 V > Ich Durchlassrichtung 0,18 V Ausbauen und nochmal messen.
Kai G. schrieb: > Den geplatzten Elko erkennt ihr eindeutig an der Kopfwunde C17? Wenn noch weitere aus der gleichen Charge sind, würde ich die auch tauschen um mehrfaches Porto zu sparen. Wenn die Siebung einen Kurzschluss macht, können natürlich auch die Gleichrichter leiden oder Ursache sein. Mindestens ein Bein auslöten, nochmals messen!
Ja, C17. Die anderen sehen noch ok aus und hängen an anderen Spannungen. Aber bevor das nochmal passiert, tausche ich die direkt mit. Wenn ich den Kondensatoren etwas Extraleben verpassen will (low-ESR sowieso), sollte ich dann einfach einen für eine höhere Spannung oder höheren Temperaturbereich einsetzen? Kostet ja nur ein paar Cents mehr. Der Fette Kerl in der Nähe der Versorgung ist mit 400 WV, 100 µF beschriftet und scheint einen Kunststoffdeckel zu haben. Ist das was Besonderes? Ich habe jetzt alle Verbraucher entfernt und nun ergeben die Werte der Diode mehr Sinn. Die Diode ist ein Dreibeiner mit Kühlkörper - das Auslöten würde ich wenn möglich gerne schieben. Ich versuche mal eine Prüfspannung in Sperrrichtung draufzugeben. Das müsste ja Aufschluss über die Sperrfunktion geben. Ich vermisse auch einen schnellen Kondensator, um den Elko zu entlasten. Der einzige kleine in der Nähe hat einen Serienwiderstand von 10 Ohm.
Kai G. schrieb: > Die Diode ist ein Dreibeiner mit Kühlkörper - das > Auslöten würde ich wenn möglich gerne schieben. Kindergarten, bloß nicht selbst aktiv werden. Mangelt es am Schraubendreher? > Ich versuche mal eine Prüfspannung in Sperrrichtung draufzugeben. Viel Spaß mit möglichen Folgeschäden durch unsachgemäßes Messen innerhalb der Schaltung!
Kai G. schrieb: > Diode ist ein Dreibeiner Datenblatt Google? Einen Dreibeiner auslöten erfordert mindestens ein Diplom. Einfache Leute dürfen nur 2-Beiner auslöten?
Auch wenn diese arrogante Art im Mikrokontrollerforum schon seit Jahren Tradition hat, bin ich jedesmal wieder entsetzt! Ich bitte um Hilfe, gebe eine genaue Fehlerbeschreibung an, liefere alle Bilder antworte auf alle Fragen so gut ich es mit meinem Halbwissen kann, stelle eigene Überlegungen an, habe Vorarbeit geleistet indem ich den Elko schon getauscht habe, ich bin sogar gewillt etwas zu lernen und bin immer noch der Meinung, dass es besser ist ein Gerät zu reparieren als wegzuwerfen. Dann lasse ich einmal durchscheinen, dass ich einen Schritt scheue und werde derart runtergemacht? Ich habe die Diode ausgelötet und dabei wahrscheinlich durch mein fehlendes Diplom oder meiner generellen Unfähigkeit ein Lötauge abgerissen und ein weiteres beschädigt. Die Diode liefert für beide Anschlüsse 0,2 V in Durchlassrichtung und sperrt sauber in Sperrrichtung.
Kai G. schrieb: > Ich habe die Diode ausgelötet und dabei wahrscheinlich durch mein > fehlendes Diplom oder meiner generellen Unfähigkeit ein Lötauge > abgerissen und ein weiteres beschädigt. Das lässt sich ja problemlos mit etwas Schaltdraht flicken. > Die Diode liefert für beide Anschlüsse 0,2 V in Durchlassrichtung und > sperrt sauber in Sperrrichtung. Unverdächtig. Besorg dir neue Elkos für die Sekundärseite, und nimm gleich Panasonic FR. Wenn der Platz es erlaubt gerne welche mit höherer Spannungsfestigkeit, die leben dann noch länger. Dann noch die Spannungen gleich nach dem Einschalten auch prüfen, wird aber wohl alles normal sein.
Danke für die Einschätzung. Hoffen wir mal, dass ich nur zweimal Pech mit den Elkos hatte. Ich prüfe die Spannung einmal ohne und einmal mit Last. Irgendeinen Tipp mit dem dicken grünen Elko (siehe meinen Kommentar oben)? Sonst lasse ich den einfach in Ruhe.
Die Ausgangsspannung sollte sich problemlos berechnen lassen,sofern mir kein Fehler unterlaufen ist - 3:00 morgens.... Siehe Schaltplanskizze und Foto Die Widerstandswerte/Farbcode sind nur schwer zu erkennen ansonsten haette ich dir die berechnete Spannung gleich mitangeben koennen. Ich bin mir fast sicher,dass fuer die Regelung ein TL431 eingesetzt wird.
Toxic schrieb: > Die Widerstandswerte/Farbcode sind nur schwer zu erkennen R16,17,18 > Ich bin mir fast sicher,dass fuer die Regelung ein TL431 eingesetzt > wird. U4
Kai G. schrieb: > Irgendeinen Tipp mit dem dicken grünen Elko (siehe meinen Kommentar > oben)? Sonst lasse ich den einfach in Ruhe. Du meinst den 400V Zwischekreiselko. Lass den mal in Ruhe, der wird völlig in Ordnung sein. Zunächst gehts nur um C17 und C18.
Super, vielen Dank für die Mühe! Die fehlenden Werte: R16, R17: 3,3 kOhm R18: 68 kOhm U4: FAN4 431A H04 (Respekt!) Danke für den Hinweis mit dem C18 - den hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Die Tatsache, dass es dem gut geht, werte ich mal als guten Omen (der ist übrigens bis 25 V ausgelegt)
Kai G. schrieb: > R16, R17: 3,3 kOhm > R18: 68 kOhm Also 5,1V am Elko. > U4: FAN4 431A H04 (Respekt!) Wird in gefühlten 99% aller SNT an der Stelle verwendet. > Danke für den Hinweis mit dem C18 - den hatte ich gar nicht auf dem > Schirm. Die Tatsache, dass es dem gut geht, werte ich mal als guten Omen > (der ist übrigens bis 25 V ausgelegt) Würde ich dennoch zum Tausch vorsehen, ebenso die beiden dicken Elkos für die wohl +/-15V, die neben C17.
So alle Elkos gegen low-ESR mit höherer Spannungsfestigkeit getauscht und seit 1h stabile 5,07 V mit Last. Sieht alles gut aus. Vielen Dank für die Hilfe!
Ja das problem ist, daß die netzteile im bereich von 5Khz bis einige 100Khz arbeiten. Wenn du dann einen vermeindlich funktionierenden kondensator einsetzt , der statisch den richtigen wert hat, kann er trotzdem defekt/nicht geeignet sein. hier was zu lesen, falls die problematik nicht bekannt ist : http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0810091.htm
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